Vorbereitung und Entwicklung eines Podcast-Konzepts

Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über die verschiedenen Formen von Podcasts und entwickeln eigene Ideen.

Anregungen aus dem Internet

Nicht nur konsumieren, sondern auch beurteilen

Bevor die Schülerinnen und Schüler eigene Aufnahme- oder Drehkonzepte entwickeln, verschaffen sie sich einen Überblick über die Vielfalt möglicher Podcasts. Gemeinsam oder in Kleingruppen lernen die Kinder, Podcasts im Internet zu finden. Die Lehrkraft kann hierzu die Kriterien vorgeben, zum Beispiel Qualität, Zielgruppe oder Genre (Unterhaltung, Information, Fiktion, Reportage). Wichtig ist dabei, dass die Kinder lernen, Podcasts nicht nur gedankenlos zu konsumieren, sondern auch zu beurteilen und einzuordnen.

Durchblick im Podcast-Dschungel

Für eine thematische Recherche Suche können die Schülerinnen und Schüler Google oder andere Suchmaschinen verwenden. Außerdem gibt es verschiedene Podcast-Portale, die Beiträge nach Kategorien sortieren und so die Suche erleichtern. Kostenlose Verwaltungsprogramme wie iTunes von der Firma Apple, können verwendet werden, um sich einen Überblick über die Vielfalt zu verschaffen.

  • iTunes
    iTunes ist ein kostenloses Programm der Firma Apple zur Verwaltung von Podcasts, das auf eines der größten Podcast-Portale zugreift. Um das Portal zu nutzen, muss die Software heruntergeladen werden.
  • Podcast.de
    Das deutschsprachige Portal präsentiert eine übersichtliche Auswahl von Podcasts und hat eine Kategorie "Kinder und Jugendliche".

Thematische und ästhetische Maßstäbe

Wie die Materialsammlung der Schülerinnen und Schüler ausgewertet wird, hängt vom Ziel des Projekts ab. Wenn die Podcasts Bestandteil einer Unterrichtseinheit sein sollen, müssen Machart und Inhalt in Bezug auf das Thema aufbereitet, besprochen und ausgewertet werden. Ist das Projekt thematisch nicht eingegrenzt, stehen individuelle Kriterien der einzelnen Kinder im Vordergrund. Denn beim Podcastmachen kommt es auch darauf an, individuelle ästhetische Sichtweisen und geschmackliche Vorlieben zu entwickeln. Das gilt sowohl für die Rezeption als auch für den nächsten Schritt, die Podcast-Herstellung. Dabei geht nicht darum, allgemeingültige ästhetische Vorgaben zu machen, sondern die Schülerinnen und Schüler zu ermutigen, eigene Ausdrucksformen zu entwickeln.

Ein Konzept entsteht

Eigene Ideen entwickeln

Nachdem sich die Kinder verschiedene Podcasts angehört oder angesehen haben, werden gemeinsam oder in Kleingruppen Ideen gesammelt, worum es in den eigenen Podcasts gehen könnte. Dabei ist alles möglich. Die Ideen können mit einem gemeinsamen Thema zu tun haben, zum Beispiel "Meine Schule" oder aus völlig unterschiedliche einzelnen Beiträgen bestehen, wie ein buntes Radio-Magazin. Die Inhalte der einzelnen Podcasts können sich auf etwas beziehen, was die Kinder im Unterricht gelernt haben, es können Sketche oder gespielte Witze sein, Talkshows, Kommentare, Traumtagebücher, zu kleinen Hörspielen umgeschriebene Geschichten und vieles mehr. Die Lehrkraft kann als Anregung auch kleine Sketche oder Geschichten mitbringen.

Den Rahmen festlegen

Im nächsten Schritt überlegen sich die Podcaster gemeinsam, wie sich ihre Idee am besten umsetzen lässt. Was soll entstehen? Ein Audio- oder ein Video-Podcast? Wieviele Sprecherinnen und Sprecher oder Darstellende werden für die Aufnahme gebraucht? Wer bedient die Kamera, wer hält das Mikrofon? Wo soll aufgenommen werden (Dreh- oder Aufnahmeort)? Was brauche ich an Requisiten oder Hintergrundsounds? Sollen Text oder Spielszenen improvisiert werden oder soll es ein Drehbuch mit festgelegtem Text geben? Bei diesen Vorüberlegungen ist es wichtig, die technischen und organisatorischen Möglichkeiten in der Schule zu berücksichtigen, damit das Projekt einen realistischen Umfang behält.

Die Inhalte bestimmen

Als nächstes geht es um die Inhalte. Dieser Teil des Workshops kann auch in kleineren Gruppen stattfinden, allerdings sollte bei jeder Gruppe ein Erwachsener – Lehrkraft oder Elternteil – dabei sein. Wenn es ein Drehbuch, eine festgelegte Handlungsabfolge, ein Hörspielmanuskript oder Ähnliches geben soll, wird zunächst schriftlich festgelegt, um was es geht. Danach muss entschieden werden, in welcher Form, das, was erzählt werden soll, schriftlich fixiert wird. Dialoge werden verfasst, Moderationstexte, Kommentare, Erzählungen, Interviewfragen. Wenn die Darstellerinnen und Darsteller improvisieren sollen, muss zunächst diskutiert und ausprobiert werden, worauf es inhaltlich ankommt.

Austausch und Feedback

In einer kurzen Präsentation können die Kleingruppen ihre Aufnahme- oder Drehkonzepte vorstellen, geschriebene Texte mit verteilten Rollen vorlesen. So ergibt sich die Gelegenheit zum Austausch von Ideen und für eventuelle Verbesserungsvorschläge.

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Klaus Adam

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