Corona und die Folgen für den Schulalltag

Es sind schwere Zeiten angebrochen. Bundesweit schließen die Schulen, das öffentliche Leben fährt herunter, in vielen Familien und unter Kollegen wächst die Unsicherheit. Erfahrungen, die man jetzt sammelt, sind neu. Eine Anregung zum Austausch.

Auch unsere Schule ist seit Montag zu. Das hatte sich zwar durch die Entwicklungen im Saarland, Bayern und weiteren Bundesländern angedeutet, die Gewissheit hatten wir jedoch erst seit dem vergangenen Samstag.

In weiser Voraussicht bat uns unsere Schulleitung bereits in der vergangenen Woche darum, sämtliche Unterrichtsmaterialien mit nach Hause zu nehmen. Auch die Schülerinnen und Schüler taten das auf Anordnung der Schulleitung. Gut so. Normalerweise lassen die Kinder ihre Schulbücher und Arbeitshefte in der Schule. Wir sind eine Ganztagsschule und geben unseren Schülerinnen und Schülern keine Hausaufgaben, was ich sehr begrüße.

Doch nun ist alles anders. Unsere Schülerinnen und Schüler müssen von zuhause aus lernen und arbeiten - Homeschooling heißt das Zauberwort. Seit Montag besteht zudem ein Notfallplan in unserem Hause. Binnen weniger Stunden wurde organisiert, dass zwei Kollegen als Ansprechpartner und Betreuer tagsüber in der Schule sind. Als Betreuer für Kinder, deren Eltern in systemrelevanten Berufen tätig sind und als Ansprechpartner für fragende Eltern. Am Sonntag habe ich mich an den Computer gesetzt und Wochenpläne geschrieben - für jede Klasse, in der ich unterrichte. Die Wochenplanarbeit kennen meine Schülerinnen und Schüler und sie hilft ihnen auch in diesen Zeiten sehr. Sie wissen so, was sie an den einzelnen Tagen bearbeiten können und was sie bis Freitag geschafft haben sollten. Das schafft Transparenz, entlastet die Eltern und gibt einen beruhigenden Rahmen für die Kinder.

Die Kommunikation mit den Eltern habe ich intensiviert. An unserer Schule wird zunehmend digital gearbeitet. Der Kontakt zu den Eltern, das Klassenbuch, der Stundenplan und sämtliche Informationen werden über eine Schulsoftware geregelt und abgewickelt. Das vereinfacht Vieles. Die Aufgaben für meine Klassen kann ich darüber übermitteln und die Eltern auch einfach einmal fragen, ob sie den Umständen entsprechend gut in die Woche gestartet sind.

Gab es Probleme beim Finden der Betreuung? Hat die Aufgabenübermittlung geklappt? Brauchen Sie Unterstützung? Sehr schnell ist mir aufgefallen, dass die Eltern sehr positiv auf meine Nachfragen reagiert haben. Wir sitzen alle in einem Boot.

Darum meine Anregung: Liebe Lehrerinnen und Lehrer da draußen, seid da für eure Schülerinnen und Schüler - und für deren Eltern. Meldet euch bei ihnen, fragt nach, hört zu, zeigt einfach Präsenz. Sie werden es euch danken. Da bin ich mir ganz sicher.

Bleibt gesund, euer Herr Klafki

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