Ein Mann als Grundschullehrer?

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Schubladen sind etwas Feines. Man kann darin ganz viel verstauen, einsortieren, in Kategorien ordnen. Das mag der Mensch. Das macht er gerne. Berufe teilt man zum Beispiel in jene, die primär für Frauen und andere, die für Männer geeignet sind. Schwupps, Deckel drauf. Das passt schon so.

Ein Mechaniker muss ein Mann sein, eine Krankenschwester eine Frau – das sagen schon die gängigen Berufsbezeichnungen. Schlage ich ein Buch zur Unterrichtsgestaltung auf, so stehen da Sätze wie: "Die Lehrerin liest nun die Geschichte vor." Aha. Und ich? Ich bin ein Mann. Da bin ich mir sicher.

Und ich bin Grundschullehrer. Für mein Empfinden sollten viel mehr Männer an Grundschulen unterrichten. Nicht, weil Männer Kinder als Gitarre nutzen, sie hochheben und durchkrabbeln können. Nicht, weil Männer auch tiefste Stimmen beim Vorlesen imitieren können. Sondern, weil es das Normalste der Welt ist. Ein Mann als Grundschullehrer? Natürlich. Selbstverständlich. Ich verstehe die Frage nicht. Gern geschehen.

Aber ich gebe zu: Den kleinen Max wie eine Gitarre zu halten und auf seinem Bauch Led Zeppelins "Stairway to heaven" nachzuspielen, das ist ein Highlight!

Der Name des Schülers wurde geändert.