Hintergrundinformationen
Einführend finden Sie hier Hintergrundinformationen zum Themenkomplex Konsum, Ernährung und Nachhaltigkeit sowie zu den drei Modulen der Unterrichseinheit.
Konsum, Ernährung, Nachhaltigkeit
Kein nachhaltiger Lebensstil
Der in den westlichen Industrieländern vorherrschende Lebenstil ist nicht nachhaltig. Um deren Ressourcenverbrauch auf alle Menschen projizieren zu können, bräuchten wir mehr als eine Erde. Wenn alle Menschen auf der Welt so leben würden wie wir in Deutschland, bräuchten wir 2,8 Erden, denn der deutsche Fußabdruck ist 5,09 Hektar groß. Der gerechte ökologische Fußabdruck liegt jedoch bei 1,9 Hektar (Quelle: "Footprint Deutschland", 2010). Berechnungen zeigen, dass die Menschheit derzeit bereits am 9. Oktober eines Jahres ihren Ressourcenvorrat aufgebraucht hat und bis zum Ende des Jahres auf Pump lebt - also auf Kosten gering entwickelter Länder, die die negativen Folgen des Klimawandels tragen müssen. Und auf Kosten kommender Generationen.
Die Rechte aller Menschen beachten
Dabei sollten die Rechte der nachfolgenden Generationen genauso geachtet werden wie die Rechte jener, die unseren Lebensstandard nicht haben. Das sind 4,5 Milliarden Menschen, also zwei Drittel der Weltbevölkerung. Sie leben direkt von jenen Früchten und Nahrungsmitteln, die ihre Felder, Seen, Meere und Wälder hergeben. Daher sind sie nicht am Wachstum der Geldwirtschaft interessiert, sondern an der Sicherung ihres Kapitals, der Natur. Dieses jedoch verringert sich kontinuierlich, da ihr natürlicher Lebensraum für unsere Zwecke missbraucht wird.
Jeder kann zur (Um-)Welt-Verbesserung beitragen
Was viele nicht wissen: Durch Überdenken und Ändern des persönlichen Kaufverhaltens kann jeder einzelne von uns dazu beitragen, die (Um-)Welt zu verbessern, faire Löhne in Ländern der Billigproduktion herbeizuführen und diesen Menschen die Chance auf ein lebenswertes Dasein zu ermöglichen. Es ist ein Unterschied, ob grüner Strom oder "normaler" Strom, Recyclingpapier oder "normales" Papier, ökofairer Tee oder konventioneller Tee gekauft wird. Mit jedem Euro, den wir ausgeben, entscheiden wir mit, wie unsere Welt und das Leben in ihr zukünftig aussieht: ob etwa weitere Kohlekraftwerke entstehen oder ob Windkraft und Solaranlagen stärker gefördert werden, ob Wälder weiterhin abgeholzt oder erhalten werden - und ob in Entwicklungsländern Schulen gebaut werden.
Drei aktivierende Unterrichtsmodule
Anhand dreier inhaltlich zusammenhängender und aktivierender Unterrichtsmodule erkunden die Jugendlichen unter dem Motto "Zukunft einkaufen!" ihre Schule und ihre Stadt oder Gemeinde hinsichtlich fairer und nicht nachhaltiger Konsumangebote. Sie erforschen die Strukturen ihrer Schule in Sachen sozialer Gerechtigkeit und ökofairem Nahrungsangebot. Bei einer konsumkritischen Stadtrallye kann das Thema Nachhaltigkeit und Konsum anhand der wichtigsten Kosum- und Kaufgewohnheiten der Jugendlichen vertieft und die Problematik alltagsnah aufgezeigt werden, bevor das Thema nachhaltige Ernährung eingehend beleuchtet und die ökofaire Welt des Kochens mit dem Ziel "Neue Rezepte braucht das Land" selbst erlebt werden kann.
Weiterlesen
- Modul 1: Die konsumkritische Stadtrallye
Die Schülerinnen und Schüler tauchen mit der "Konsum"-MindMap und einem Film ins Thema ein und führen sich bei einer Stadtrallye unseren Konsum vor Augen. - Modul 2: Alternativen publik machen
Um dem Ziel "Fairer Konsum für eine zukunftsfähige Welt" Nachdruck zu verleihen, stellen die Jugendlichen Kontakt zu Verantwortlichen her und machen Alternativen öffentlich. - Modul 3: Nahrungsproblematik und ökofaire Ernährung
Die Schülerinnen und Schüler berechen ihren ökologischen Fußabdruck und stellen Produktionskette, Erzeugung und Anbau von Lebensmitteln auf den Prüfstand.