• Schulstufe
  • Klassenstufe
  • Schulform
  • Fach
  • Materialtyp
  • Quelle 3
Sortierung nach Datum / Relevanz
Kacheln     Liste

Die Formulierung von Argumenten

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtsanregung lernen die Schülerinnen und Schüler mithilfe der Brücke als Metapher für die Konstruktion sprachlicher Argumente, stichhaltig zu argumentieren. Gleichzeitig trainieren sie durch die Arbeit mit Word, PowerPoint und dem Internet ihre Kenntnisse und Fertigkeiten im Umgang mit digitalen Medien. Zwischen einer These und einem Argument zu unterscheiden, fällt vielen Schülerinnen und Schülern der Unter- und Mittelstufe schwer, wenn sie im Deutschunterricht ab Klasse sechs oder sieben erstmals genauer mit dem Thema Argumentieren und Erörtern konfrontiert werden. Wissenslücken auf diesem Gebiet zeigen sich zum Teil bis in die gymnasiale Oberstufe hinein, wenn Schülerinnen und Schüler beispielsweise in Stellungnahmen einzig ihre eigenen Meinung als "Beleg" für ihre Behauptung aufführen, diese jedoch nicht durch entsprechende Beispiele, Zitate oder Ähnliches stützen. Brücken-Metapher als Hilfestellung Das "Konstruieren" eines Arguments erinnert an einen architektonischen Bauvorgang. In Anlehnung an diese Assoziation zielt dieser Unterrichtsvorschlag darauf ab, mithilfe der Metapher einer Brücken-Konstruktion vornehmlich Schülerinnen und Schülern der Unter- und Mittelstufe bei der Formulierung von Argumenten zu helfen. Dies geschieht, indem sie Argumente als ein Ganzes von einzelnen Bestandteilen, als "Strebepfeiler" und "Stützen" eines "Brückensteges" verstehen, der ohne diese Füße "haltlos" wäre - so wie ihre Argumente ohne Belege "haltlos" sind. Daran anschließend erfolgt eine Internetrecherche nach passendem Wortmaterial zur Formulierung von Satzverbindungen zwischen Thesen und Belegen sowie zwischen einzelnen Argumenten im Laufe einer Erörterung, Diskussion oder Argumentation. Der Aufbau von Argumenten wird in zahlreichen Schulbüchern, Arbeitsheften und Unterrichtshilfen in verschiedener Art und Weise definiert, durchaus auch in Form von Schaubildern, zum Beispiel dreispaltigen Tabellen (These-Beleg-Argument). Der vorliegende Unterrichtsentwurf unterscheidet sich von diesen Ansätzen insofern, als er mit dem Wortfeld der Konstruktion von Argumenten in Analogie zu einer Brückenkonstruktion arbeitet. Die Bezeichnung einer grundlegenden These erinnert an einen "grundlegenden" Brückensteg, der aber noch "in der Schwebe" verbleibt, also eine "haltlose" Behauptung, Meinung, Empfehlung oder ein persönliches Urteil ist, solange der Steg nicht gestützt wird - zu der These also noch keine Argumente in Form von Beispielen, Belegen und Zitaten gekommen sind. Umsetzung im Unterricht Eine PowerPoint-Präsentation visualisiert die Brücken-Metapher und führt die Lernenden in die Fachbegriffe der Argumentation ein. Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Skizze einer Brücke und erläutern schrittweise deren Bestandteile in ihrer architektonischen Funktion. interpretieren die Brücke als Metapher für die Konstruktion (schrift-)sprachlicher Argumente, indem sie Elemente des Arguments in Analogie zu den Elementen der Brücke setzen. formulieren aus Thesen Argumente, indem sie darauf achten, ob diese durch passende Belege (Zitate, Beispiele und Ähnliches) gestützt werden können. optimieren die sprachliche Formulierung von Argumenten über die Verwendung entsprechender Satzverbindungen. sortieren Adverbien und Konjunktionen nach thematischen Aspekten, indem sie die Ausdrücke gemäß ihrer Kohärenz unterschiedlichen semantischen Bereichen zuordnen (Begründungen, Konsequenzen und Folgerungen, Gegensätze, Bedingungen). Brücken-Metapher und Fachbegriffe der Argumentation Zu Beginn des Unterrichts wird den Schülerinnen und Schülern eine PowerPoint-Präsentation gezeigt, die die Enstehung einer Brücke darstellt. Die Lernenden beschreiben zunächst die Brücken-Skizze beziehungsweise deren einzelne Elemente. Anschließend kann die Lehrkraft ausgehend von der Brücken-Metapher in einem fragend-entwickelnden Unterrichtsgespräch die Fachbegriffe der Argumentation einführen. Diese können beispielsweise als relativ ungeordneter Tafelanschrieb bekannt gemachent werden (Thesen: Behauptungen, Empfehlungen, Bewertungen, Urteile - Argument: Beispiel - Beleg - Zitat - Fakten - Grundsätze und Normen - Expertenmeinungen) und sollen dann von den Lernenden in Partner- oder Gruppenarbeit analog auf die Metapher der Brücke angewendet werden. Ergebnissicherung mit PowerPoint und Word Die Schülerinnen und Schüler halten ihre Ergebnisse in der PowerPoint-Präsentation fest. Die entsprechende Beschriftung des PowerPoint-Dokuments, insbesondere der vorletzten, fünften Folie, geschieht idealer Weise über Textfelder. Ergänzend sollten die Lernenden unmittelbar nach der Präsentation (Beispiel- beziehungsweise Vergleichslösung: Folie 6) und unter Umständen notwendigen Korrekturen eine kurze Definition zu ihrem "Schaubild" formulieren, um das Ergebnis zu sichern. Dazu eignet sich ein neu angelegtes Word-Dokument, mit dem sie im Folgenden weiterarbeiten. Die letzte, sechste Folie kann als Ergebnissicherung für die einzelnen Schülerinnen und Schüler ausgedruckt werden. Internetrecherche Anschließend sollen die Lernenden Wortmaterial zur Stilistik von Argumenten zusammenstellen, indem sie in einer Internet-Grammatik passende Satzverbindungen (Konjunktionen und Adverbien) recherchieren und als Wortmaterial unter ihre Grafik kopieren. Diese Ergebnisse könnten in einer weiteren Schulstunde auch innerhalb des Klassenverbandes ergänzend in einem gemeinsamen Dokument (vom Lehrerrechner aus zu bedienen) eingetragen und nach Oberbegriffen beziehungsweise Verwendungsmöglichkeiten sortiert werden. Hierbei steht nicht "die richtige" Lösung der Sortierung im Vordergrund. Es soll vielmehr um eine Vertiefung und sprachliche Erprobung der Semantik dieser Satzverbindungen gehen, durch die die Schülerinnen und Schüler zu einer Erweiterung ihres aktiven Wortschatzes angeregt werden. Wortschatzerweiterung Dies kann in Form einer übersichtlichen Tabelle mit den möglichen Bereichen der Begründungen (zum Beispiel "weil"), Konsequenzen beziehungsweise Folgerungen (zum Beispiel "daher" ), Gegensätzen, Bedingungen, Strukturierungen, Überleitungen, Hervorhebungen, Erweiterungen und Präzisierungen oder auch Abschlussphrasen geschehen. Den Vorschlägen der Schülerinnen und Schüler seien hier keine Grenze gesetzt, da es vornehmlich auf den Schreibanlass und die Versprachlichung und weniger auf die originale terminologische Definition der Adverbien und Konjunktionen (modal, konsekutiv und so weiter) ankommt. Auch dieses Dokument sollten die Lernenden am Ende in ausgedruckter Form mit nach Hause nehmen können, um es als Formulierungshilfe für den weiteren Unterricht nutzen zu können.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Sekundarstufe I

Soziale Marktwirtschaft im Wandel

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit zum Thema "Soziale Marktwirtschaft" beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler sich mit Bedingungen für neue Reformen.Die Stellungnahmen von Interessenverbänden und Gewerkschaften sollen in dieser Kurzreihe gegenübergestellt werden. Die Schülergruppe sollte über hinreichendes wirtschaftspolitisches Grundwissen verfügen und die Grundzüge der Sozialen Marktwirtschaft sowie staatliche Mittel der Konjunktursteuerung kennen.Konkret werden hier die Thesen der "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft", einer von Arbeitgeberverbänden finanzierten Initiative, den strategischen Vorschlägen des DGB zur Steigerung des Wirtschaftswachstums und zur Senkung der Arbeitslosigkeit gegenübergestellt. Die Unterrichtseinheit hinterfragt Netzinhalte nach ihrer immanenten Werthaltigkeit, nach Richtigkeit sowie verborgenen Interessen. Die Jugendlichen müssen aus der Wertung der vorgefundenen Inhalte eigene Einschätzungen entwickeln. Durchführung der Unterrichtseinheit "Soziale Marktwirtschaft im Wandel" Die Schülerinnen und Schüler erschließen themenzentriert Positionen unterschiedlicher Interessengruppen aus deren Internetpublikationen. wenden wirtschaftspolitisches Grundwissen auf aktuelle konjunkturpolitische Problemstellungen an. definieren wirtschaftliche und soziale Problemstellungen aus unterschiedlichen Interessenslagen. entwickeln eigene Positionen. Einstieg Um an das Vorwissen der Schülerinnen und Schüler anzuknüpfen, nennen diese Inhalte der "Agenda 2010" oder Elemente der Innovationspolitik der jetzigen Bundesregierung. Gleichzeitig entsteht ein Meinungsbild der Klasse zum Thema, das vermutlich noch sehr unpräzise ist. Die Schüler-Statements sollten fixiert werden, da sie am Ende der Reihe sehr gut den Lernfortschritt dokumentieren können. Erarbeitung der Thesen Die Schüler und Schülerinnen sollen einige "Leitartikel" der Website "Chancen für alle - Initiative Soziale Marktwirtschaft" zum Thema "Arbeitsmarkt" lesen und die Hauptthesen herauskristallisieren. Daraus sollen sie die Hypothesen der Autoren für notwendige Maßnahmen, die einen konjunkturellen Aufschwung nach sich ziehen sollen, zusammenstellen und die Argumentation multiperspektivisch betrachten: zunächst aus der Sicht eines Arbeitnehmers, dann aus der Sicht eines Arbeitgebers. Selbstverständlich muss geklärt werden, wer hinter dieser Initiative steht. Erarbeitung der Thesen II Im Anschluss werden die relevanten Texte der betreffenden Gewerkschaftsseite heruntergeladen und mithilfe der Leitfragen des Arbeitsblattes analysiert. Kapitel 2 betrifft die Konjunkturpolitik, Kapitel 3 betrifft die Einkommens- und Arbeitsmarktpolitik. Diese beiden Abschnitte sollten arbeitsteilig je von der Hälfte der Klasse erarbeitet und anschließend präsentiert werden. Vergleich Die Thesen der Initiative werden mit den Forderungen des DGB, "Offensive Strategien für mehr Wachstum und Beschäftigung" verglichen und im Anschluss diskutiert. Einordnung in Parteiprogramm Zur Vertiefung des Themas kann man versuchen, Reformvorschläge noch genauer einzelnen Parteien zuzuordnen. Hierbei stößt man natürlich auf das Phänomen, dass sich die Parteiprogramme der großen Volksparteien so ähnlich sind. Eine selbstständige Internetrecherche der Schüler und Schülerinnen bietet sich hier an. Formulieren einer eigenen Position Schließlich können einige Ihrer Schüler oder Schülerinnen einen Eintrag ins Diskussionsforum der Site vornehmen. UE "Soziale Marktwirtschaft im Wandel" Die Schülerinnen und Schüler des Neigungsfaches Wirtschaft, Jahrgangsstufe 13, am Theodor-Heuss-Gymnasium haben die UE gerne durchgearbeitet. Bemängelt wurde, dass Aufgabe 1, Teil 4 ("Am liebsten würde ich bis 70 arbeiten") mit dem angegebenen Text nur schlecht bearbeitbar ist. Wir haben uns entschlossen, dafür einen aktuellen Text über Thumanns gleichlautende Forderung (ebenfalls bei www.chanchenfueralle.de) zu bearbeiten. UE "Soziale Marktwirtschaft im Wandel"

  • Wirtschaft
  • Sekundarstufe II

Argumente gegen die Leugner des Holocaust

Unterrichtseinheit

Immer wieder verbreiten Rechtsextremisten und Neonazis in Zeitschriften und im Internet die These von der Auschwitz-Lüge. Wie ihre Argumente aufgebaut sind und was Jugendliche ihnen entgegnen können, vermittelt diese Anregung für den multimedialen Geschichtsunterricht. Die These, der Massenmord an über einer Million Juden und anderen Verfolgten in Auschwitz sei eine Lüge, beruht auf bewusst gewählten Halbwahrheiten und manipulierten Fakten. Sie ist historisch unhaltbar. Trotzdem ist es für Jugendliche schwierig, rechtsextreme oder neonazistische Argumente souverän zu widerlegen. Oft reagieren Schülerinnen und Schüler hilflos, wenn sie mit derartigen Thesen auf dem Schulhof konfrontiert werden. Die Unterrichtsanregung vermittelt Argumentationshilfen gegen revisionistische Sprüche von Neonazis. Im Zentrum des Unterrichts steht die Internetseite "Holocaust-Referenz: Argumente gegen Auschwitz-Leugner". Die Unterrichtsreihe setzt sich aus drei Aufgabenbereichen zusammen. Die Schülerinnen und Schüler untersuchen mithilfe der Internetseite "Holocaust-Referenz" zuerst die Vorgehensweise der Auschwitz-Leugner. Sie können ihre Kenntnisse anschließend vertiefen, indem sie sich mit dem "Leuchter-Report" auseinander setzen. Der stellt die These auf, die Gaskammern in Auschwitz seien technisch nicht zur Vernichtung von über einer Million Menschen geeignet gewesen. Abschließend beschäftigen sich die Jugendlichen mit den internetspezifischen Möglichkeiten, Thesen und Inhalten zu verbreiten. Dabei sollen sie sich kritisch mit der Meinungsfreiheit im Internet und mit ihren Grenzen auseinander setzen. Argumentationsweisen der Auschwitz-Leugner Pseudowissenschaftliche Fälschung: Der Leuchter-Report Holocaust-Leugner und ihre Gegner im Internet Inhaltliche Ziele Die Schülerinnen und Schüler sollen die Argumentationsweise der Holocaust-Leugner an verschiedenen Beispielen untersuchen. die Motive und Ziele der Holocaust-Leugner erkennen. die These von der Holocaust-Lüge mithilfe von Quellenmaterial widerlegen lernen. das Thema in der Klasse diskutieren. Ziele aus dem Bereich Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen Informationen zur Widerlegung der Holocaust-Lüge im Internet recherchieren. sich inhaltlich mit der Website "Holocaust-Referenzen" auseinander setzen. die Möglichkeiten der Verbreitung von Inhalten und Propaganda im Internet reflektieren und diskutieren. Literaturtipp Markus Tiedemann: In Auschwitz wurde niemand vergast. 60 rechtsradikale Lügen und wie man sie widerlegt (Lernmaterialien). Verlag an der Ruhr, 1996. ISBN: 3860722751 Preis: 12,80 € Ziele der Internetseite "Holocaust-Referenz" "Mit Holocaust-Leugnern diskutieren, das ist, als wolle man versuchen, einen Pudding an die Wand zu nageln", sagt Ken McVay vom kanadischen Holocaust-Archiv "Nizkor Project". Der Autor der "Holocaust-Referenz", Jürgen Langowski, ist sich bewusst, dass seine Internetseiten nicht dazu beitragen, Holocaust-Leugner zu bekehren. Als er das kanadische "Nizkor Project" kennen lernte, beschloss er, ein deutsches Gegenstück aufzubauen. Langowski sieht die aktive und offensive Aufklärung im Internet als den besten Weg, um braune Propaganda zu bekämpfen. Seine Absicht ist es, diese Gruppen durch die vorhandenen Argumente und Fakten als das vorzuführen, was sie sind: "... unverbesserliche Ewiggestrige und meist auch fanatische Antisemiten, die wissentlich oder unwissentlich auf den nächsten Völkermord zusteuern, indem sie den letzten leugnen." Ende 2002 wurde Langowski für seine Seite "Holocaust-Referenz" vom "Bündnis für Demokratie und Toleranz" mit einem Preis ausgezeichnet. Argumente und Dokumente, Fakten und Lügen Auf den Seiten der "Holocaust-Referenz" finden Jugendliche historische Fakten und Informationen über die Tricks, mit denen Rechtsextremisten versuchen, die Geschichte umzuschreiben. In der Rubrik "Argumente" werden die (Schein-)Argumente, welche die Realität des Holocaust in Frage stellen, und die entsprechenden Widerlegungen erläutert. In der Rubrik "Dokumente" finden sich Dokumente zur Geschichte des Nationalsozialismus wie zur Euthanasie oder zum Judenmord. Der Autor der "Holocaust-Referenz", Jürgen Langowski, stellt außerdem auf einer weiteren Homepage unter dem Titel "Die andere Seite - das Kuriositätenkabinett" einige besonders absurde und skurrile Verrenkungen der Auschwitz-Leugner satirisch dar. Ergänzung durch englische Informationen Ergänzend kann, eventuell sogar im fächerübergreifenden Unterricht, auf die Seiten des "Nizkor Project" zurückgegriffen werden. Das Nizkor-Archiv in Kanada gilt als eine der ergiebigsten Quellen zum Thema Holocaust. Im Internet hat es eine Dokumentation erstellt, die noch wesentlich umfassender als die "Holocaust-Referenz" ist. Die Seiten gibt es jedoch nur in englischer oder spanischer Sprache. Zum Einsatz im Unterricht sind fortgeschrittene Englisch- oder Spanischkenntnisse notwendig. Unterrichtsziele Die Schülerinnen und Schüler lernen die Verfahren kennen, mit denen Rechtsextremisten versuchen, die Geschichte umzuschreiben (Rechentricks, Fälschungen und Manipulation von Quellen). Sie sollen die Motive und Ziele für die Fälschung historischer Tatsachen ergründen und mit dem vorhandenen Quellenmaterial die Thesen widerlegen. Die Ergebnisse der Internetrecherche werden im Unterrichtsgespräch präsentiert. Die Schülerinnen und Schüler diskutieren anschließend gemeinsam die Ziele und Motive der Auschwitz-Leugner. Jürgen Langowski Bei Fragen können die Schülerinnen und Schüler per E-Mail direkt Kontakt zu Jürgen Langowski, dem Autor der Seite "Holocaust Referenz", aufnehmen. Der Leuchter-Report: Geschichtsfälschung auf Bestellung Fred Leuchter ist ein selbsternannter Gaskammerexperte aus Boston. 1988 trat er im Prozess gegen den in Kanada lebenden Ernst Zündel, einen Verleger neonazistischer und revisionistischer Schriften und Videos, auf. Leuchter wurde als "Ingenieur" und "Spezialist für Hinrichtungsanlagen" in den Zeugenstand berufen, um zu Zündels Verteidigung auszusagen. Mit seiner Hilfe sollte wissenschaftlich nachgewiesen werden, dass die Gaskammern von Auschwitz und anderen Konzentrationslagern nicht zur Vernichtung von Millionen von Menschen geeignet gewesen wären. Leuchter kam in seinem Bericht wunschgemäß zu dem Ergebnis, dass die Anlagen in Auschwitz nicht zur massenhaften Vernichtung von Menschen gedient haben könnten. Er fasste seine "Erkenntnisse" im so genannten "Leuchter-Report" zusammen, den der ehemalige NPD-Vorsitzende Günter Deckert ins Deutsche übersetzt hat. Analyse von Geschichte und Geschichtsfälschung Im Internet verweist die "Holocaust-Referenz" auf die inhaltlichen Schwächen von Leuchters so genannter wissenschaftlicher Untersuchung. Die Schülerinnen und Schüler sollen sich mit der genannten Homepage über den Leuchter-Report informieren und die Vorgehensweise der Holocaust-Leugner an einem konkreten Beispiel analysieren. Sie sollen die Mechanismen der Fälschung von historischen Gegebenheiten erkennen und gleichzeitig Möglichkeiten kennen lernen, wie Geschichtsfälschungen hinterfragt und widerlegt werden können. Jürgen Langowski Die Schülerinnen und Schüler können bei Fragen per E-Mail direkt Kontakt zu Jürgen Langowski, dem Autor der Seite "Holocaust-Referenz", aufnehmen. Ziele von Portalen gegen die Holocaust-Lüge Das Portal "Holocaust-Referenz" und das kanadische "Nizkor-Project" enthalten umfassende Informationen über die Vorgehensweise und die Argumentation der Holocaust-Leugner im Internet. Die Schülerinnen und Schüler sollen bei diesem Unterrichtsschwerpunkt die Ziele der Betreiber dieser Seiten kennen lernen. Sie sollen sich außerdem informieren, welche Möglichkeiten Holocaust-Leugner haben, ihre Standpunkte im Internet zu verbreiten. In diesem Zusammenhang sollen sie das Thema "Meinungsfreiheit gegen Menschenwürde im Internet" reflektieren und diskutieren. Rechtsextremistische Inhalte im Internet Rechtsextremisten verbreiten ihr Gedankengut und ihre Propaganda im Internet sehr professionell. Die Zahl der Internetseiten mit rechtsextremistischen Inhalten stieg in den vergangenen Jahren unaufhörlich. Auch in verschiedenen Newsgroups oder Mailinglists diskutieren sie Ansichten, die gegen die Verfassung oder gegen wissenschaftliche Erkenntnisse verstoßen. In jedem Fall sollten die Schülerinnen und Schüler über diese Newsgroups informiert werden. Ob sie im Internet direkt nach diesen Newsgroups suchen sollen, muss jede Lehrkraft individuell entscheiden. Wenn ja, sollte sich die Lehrkraft im Vorhinein genau über die rechtlichen Bestimmungen zur Auseinandersetzung mit illegalen und extremistischen Inhalte im Internet informieren (siehe unten: Mehr Informationen bei Lehrer-Online). Bei der Recherche nach rechtsradikalen oder rechtsextremen Inhalten im Internet hilft die CD-ROM "Rechtsextremismus im Internet" der Bundeszentrale für politische Bildung. CD-ROM "Rechtsextremismus im Internet" Dokumentation zur rechtsextremen Jugendszene im Internet mit Webadressen zu Skinheads, rechtsextremer Musik, Spielen und Chats. Achtung bei indizierten Inhalten Links- sowie insbesondere rechtsextreme Medienangebote werden von der Bundesprüfstelle als jugendgefährdende Inhalte indiziert. Auch das Verherrlichen der NS-Zeit, das zumeist nach dem Strafgesetzbuch nicht verboten ist, wird von der Bundesprüfstelle als jugendgefährdend angesehen. Daraus ergibt sich, dass gerade bei der Suche nach rechtsextremen Inhalten im Internet eine fundierte "Aufklärung" der Schülerinnen und Schüler über die Rechtslage nötig ist. Auch wer fahrlässig rechtsextremistische, indizierte Inhalte aus dem Internet herunterlädt und verbreitet, macht sich nach § 21 Abs. 3 GjSM strafbar. Zu den Arbeitsblättern

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben / Geschichte / Früher & Heute
  • Sekundarstufe I

Steven Johnson: "Neue Intelligenz"

Unterrichtseinheit

Das Sachbuch "Neue Intelligenz" hat vor allem in Amerika für Furore gesorgt. Die provokanteste These des Autors lautet, dass die Nutzung der Medien uns nicht dümmer, sondern intelligenter macht. Im Rahmen der hier vorgestellten Unterrichtseinheit wurde das Sachbuch als Ganzschrift in der 11. Klasse eines bayerischen Gymnasiums gelesen. Im Fach Deutsch wurden die Schülerinnen und Schüler in einer Sequenz von fünf Unterrichtsstunden Länge mit Positionen der Medienwirkungsforschung vertraut gemacht. Ergänzend wurde die DVD "Manfred Spitzer - Erfolgreich lernen in Kindergarten und Schule" eingesetzt. Lektüre und Diskussion Basis der Sequenz ist natürlich die (heimische) Lektüre des Sachbuches. Im Unterricht werden dann in verschiedenen Sozialformen Kernthemen vertieft und kontrastiert. Johnsons Thesen werden anhand einschlägiger Beispiele diskutiert. Wichtig ist, dass die Lernenden eigene Meinungen zu diesen Thesen formulieren. Ablauf der Unterrichtseinheit 1. Stunde: Gegenüberstellung M. Spitzer - S. Johnson In der ersten Stunde werden kontroverse Meinungen über die Medienwirkung diskutiert. 2. Stunde: Rezeption und Pressespiegel Bevor in der nächsten Stunde näher auf die Argumentation im Buch eingegangen wird, soll hier die Wirkung, die das Buch in der Medienlandschaft ausgelöst hat, näher untersucht werden. 3. Stunde: Computerspiele - Inhalt, Wirkung, Nutzen In der dritten Stunde werden populäre Computerspiele vorgestellt. Nach der Vorstellung folgt eine Diskussionsrunde über die Vor- beziehungsweise Nachteile der Computerspiele. 4. Stunde: Film- und Fernsehkritik In der vierten Stunde wird's spannend: Die Schüler und Schülerinnen sollen enträtseln, wie sich Filmhandlungen weiterentwickeln. 5. Stunde: Reality-Shows im Fernsehen Versuchen Sie in der letzten Unterrichtsstunde zusammen mit Ihrer Klasse das Erfolgsphänomen der Reality-Shows zu erklären. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen die Kernthesen von Steven Johnsons Buch "Neue Intelligenz" kennen lernen. sich kritisch mit einer Buchrezension auseinander setzen. den Aufbau und die Stringenz von Argumenten bewerten und diskutieren können. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen sich mit wesentlichen Positionen der Medienkritik auseinandersetzen. das eigene mediale Konsumverhalten überdenken. in die Lage versetzt werden, aktuelle Debatten zur Medienwirkung verfolgen und bewerten zu können. Johnsons Thesen als Ausgangspunkt Nachdem sich die Schülerinnen und Schüler anhand der Lektüre der Einleitung von "Neue Intelligenz" (Seite 15 bis Seite 28) zu Hause bereits einen Überblick über die Kernthesen Johnsons verschafft haben, kann in der ersten Stunde eine Konfrontation mit einer vollkommen gegensätzlichen Meinung geschehen. So wird die Radikalität der Thesen Johnsons deutlich. Manfred Spitzer als Gegenpol Diese Gegenposition lässt sich sehr anschaulich anhand eines Ausschnittes aus der DVD "Manfred Spitzer - Erfolgreich lernen in Kindergarten und Schule" (Gesamtlaufzeit 1 Stunde, 26 Minuten) illustrieren. Besonders geeignet ist der Ausschnitt beginnend mit Kapitel 8 (Zeit: 1:00:51) und endend in Kapitel 9 (Zeit: 1:12:22). Im Anschluss an die etwa zehnminütige Filmschau sollten zunächst eine kurze mündliche Wiederholung und eventuell eine Diskussion der Kernthesen Spitzers erfolgen. In Zweierteams Kernthesen formulieren In einem nächsten Schritt können die Kernthesen Johnsons kontrastiv formuliert werden. Hierzu wird eine Datei beziehungsweise ein Arbeitsblatt verteilt, das in Partnerarbeit ausgefüllt werden soll. Die eigene Meinung Da diese Positionen bereits sehr viel Diskussionsstoff liefern, kann die Stunde mit einer kurzen Gesprächsrunde enden, in der die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit haben, ihre eigene Meinung zu der Thematik zu äußern. Hausaufgabe Die Hausaufgabe zur übernächsten Stunde besteht in der Lektüre des ersten Teils in Johnsons Buch zum Thema "Computerspiele" (Seite 29 bis Seite 73). Brainstorming: Popkultur Der Einstieg in die Lektüre des Zeitungsausschnittes kann mit der Präsentation einer Fotocollage "Was ist Popkultur?" beginnen. Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre Meinung dazu äußern, was der nur schwer definierbare Begriff "Popkultur" für sie bedeutet. Im Anschluss kann der Link zu der Rezension des Buches in der Frankfurter Allgemeinen ausgegeben werden. Die Schülerinnen und Schüler sollen den Text lesen und sich Notizen zum Inhalt machen. Die wichtigsten Inhalte der Rezension sollten in einem anschließenden Unterrichtsgespräch festgehalten werden, wobei besonders die vom Autor des Artikels vorgenommene Definition der Popkultur thematisiert wird. Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung: Alles Gute kommt von unten Die genutzte Rezension ist im Netz zu finden. Inhalte von Computerspielen Diese Stunde lässt sich gut mit einem Schülerreferat beginnen, in dem eine Schülerin oder ein Schüler einen kurzen Überblick über populäre Computerspiele (wie "World of Warcraft" oder "Die Sims") und deren Inhalte referiert. Im Anschluss kann Johnsons Sicht auf die Computerspiele auf Basis des folgenden Arbeitsblattes Schritt für Schritt rekapituliert werden. Der Nutzen von Computerspielen Die Schülerinnen und Schüler haben anschließend Zeit, den Nutzen von Computerspielen herauszuarbeiten. Die Ergebnissicherung kann anhand der Folie "Johnson - Der Nutzen der Computerspiele" erfolgen. Hausaufgabe Als Hausaufgabe sollen die Schülerinnen und Schüler das Kapitel "Fernsehen" (Seite 74 bis 123) lesen. Einstieg über eine Szene Als Einstieg kann zunächst das Filmprotokoll zu Casablanca konsultiert und von den Schülerinnen und Schülern mit verteilten Rollen vorgelesen werden. Filmprotokoll Casablanca Lesen Sie gemeinsam mit den Lernenden die Szene. Das Ende der Szene antizipieren Die Lernenden sollen anschließend raten, wie die Szene weitergeht. Kaum jemand wird vermuten, dass Humphrey Bogart wirklich erschossen wird. Stattdessen geben die Dialoge bereits einen Hinweis darauf, dass die Szene mit einem Kuss enden wird. Zur Auflösung kann das Ende der Szene gezeigt werden. Filmprotokoll Casablanca Auch für das Ende der Szene ist das Skript im Netz zu finden. Eine Szene des Films Nun wird ein Ausschnitt aus dem Filmprotokoll des mit dem Oskar prämierten Films "L. A. Crash" konsultiert und ebenfalls mit verteilten Rollen vorgelesen. Filmprotokoll L. A. Crash Auch in diesem Fall wird das Skript gelesen. Das Ende der Szene vorhersehen Wieder sollen die Schülerinnen und Schüler raten, wie die Szene weitergeht. Da der Film keinerlei Anhaltspunkte für den weiteren Verlauf der Szene gibt, werden sicherlich viele verschiedene Möglichkeiten in der Klasse genannt werden. Der tatsächliche Verlauf der Szene kommt dann vollkommen überraschend. Filmprotokoll L. A. Crash Die Szene endet damit, dass Rick und Anthony ein Auto kapern und mit quietschenden Reifen wegfahren. Alternativ können alle Szenen natürlich auch, soweit vorhanden, von DVD abgespielt und punktgenau gestoppt werden. Interpretation der Theorie am praktischen Beispiel Anhand der beiden Filmprotokolle kann erläutert werden, was Johnson mit seiner Theorie der "blinkenden Pfeile" meint, um die es unter anderem in der Stunde gehen soll. Sie sind übrigens zu verstehen als "eine Art erzählerisches Hinweisschild" in den Medien, das an geeigneter Stelle "aufgestellt" wird, um Orientierung zu bieten. Zitate berühmter Medienkritiker Zur Vertiefung können Meinungen berühmter Medienkritiker zum Fernsehen verglichen werden. Diese finden sich auf dem Übersichtsblatt "Meinungen über das Fernsehen". Die These und die Diskussion Der sicherlich interessanteste und diskussionswürdigste Punkt in Johnsons Argumentation ist seine Meinung über Reality-Shows. Daher soll in dieser Stunde die gemeinsame Diskussion im Vordergrund stehen. Eine Reflexion der Erkenntnisse jedes und jeder einzelnen während dieser Sequenz bietet sich in Form einer Wiki- oder Forums-Arbeit, beispielsweise im virtuellen Klassenraum von lo-net², an.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Sekundarstufe II

Wie argumentieren Klimaleugnerinnen und -leugner?

Unterrichtseinheit
14,99 €

Die Unterrichtseinheit zielt darauf ab, Argumentationsstrategien in Texten von Klimaleugnerinnen und Klimaleugnern erkennen, analysieren und auf sie angemessen reagieren zu können.Die Bewältigung der Klimakrise ist eine der dringlichsten Aufgaben unserer Zeit, wird aber von vielen bewusst geleugnet oder heruntergespielt. Der kritische und kompetente Umgang mit Medien und Informationen ist daher in Zeiten des Informationsüberangebotes, der Fake News und Verschwörungsmythen wichtiger denn je. In der Einheit lernen die Schülerinnen und Schüler daher exemplarisch an einem konkreten Beispiel, wie sie theoriebasiert Argumentationsmuster eines agitatorischen, den Klimawandel leugnenden Textes erkennen und analysieren können. Neben der Analyse von rhetorischen Mitteln und Narrativen lernen die Schülerinnen und Schüler F–L–I–C–C kennen, die fünf Tricks der Desinformation: Pseudo-Expertinnen und -Experten (Fake Experts) : Eigene Aussagen werden mit Personen und Quellen gestützt, die Expertise suggerieren, aber eigentlich keine haben. logische Trugschlüsse (Logical Fallacies) : Für die Argumentation werden Fakten benutzt, aber in einen falschen Zusammenhang gebracht. Der Schluss, der aus Fakten abgeleitet wird, ist nicht logisch. unerfüllbare Erwartungen (Impossible Expectations) : An die Wissenschaft oder andere Beteiligte werden so hohe Erwartungen gestellt, die sie gar nicht erfüllen kann, was ihre Ergebnisse generell infrage stellt. Rosinenpickerei (Cherry Picking) : Informationen, die die eigene These stützen, werden groß gemacht, andere verschwiegen. Verschwörungsmythen (Conspiracy Theories) : Fakten werden angezweifelt, indem man sie als Ergebnis geheimer Absprachen und Machenschaften darstellt. Dies ist in der Regel mit Diffamierungen verbunden. Im Anschluss an die Analyse verfassen sie eine Entgegnung, die Elemente einer "guten Klimakommunikation" berücksichtigt. Vertiefend zu dieser Unterrichtseinheit steht ein Quiz zu guter Klimakommunikation für Schülerinnen und Schüler bereit. "Klimaleugnung" als Thema im Untericht Klimawandelleugnung, Klimaleugnung, Klimawissenschaftsleugnung sind Formen der Wissenschaftsleugnung und ein weltweit zu beobachtendes, interessengeleitetes Phänomen. Anhängerinnen und Anhänger stellen die Existenz des menschengemachten Klimawandels durch vermeintlich einfache Antworten oder schlicht falsche Behauptungen infrage. Dabei ist sich die weltweite Gemeinschaft der Klimawissenschaftlerinnen und -wissenschaftler über die Klimakrise nahezu einig. Dank der Proteste von Fridays for Future ist der menschengemachte Klimawandel eines der Kernthemen öffentlicher Debatten geworden. Als Individuen, die sich persönlich oder virtuell mit anderen über die Klimakrise austauschen möchten, stehen wir vor der Herausforderung, aus den vielen Informationsangeboten (online wie offline) diejenigen auszuwählen, die uns Fakten vermitteln und uns helfen, zu bestimmten Themen eine kritische Meinung zu bilden ( Online-Check: Glaubwürdigkeit von Webseiten prüfen ). Angesichts einer sehr politisierten Medienlandschaft wird die Fähigkeit, wissenschaftliche Fakten und gesellschaftliche Kontroversen zu analysieren und dabei eigene Standpunkte sowie Handlungsoptionen zu entwickeln, immer wichtiger. Diese Einheit möchte zur Stärkung der "critical literacy" von Schülerinnen und Schülern beitragen, indem die Argumentationsweisen von Klimaskeptikerinnen und Klimaskeptikern und Klimaleugnenden transparent gemacht werden. Die selbstständige Erarbeitung der Argumentationsmuster befähigt die Lernenden dazu, Fragen zu stellen und (eigene) Strategien für konstruktive Gespräche über die Klimakrise zu finden. Didaktisch-methodische Analyse: das Fünf-Phasen-Modell Die Phasierung der Unterrichtseinheit orientiert sich an der Modellierung von Unterricht, die Urban Fraefel (Praktiken professioneller Lehrpersonen, Bern 2020) vorgelegt hat. Von zentraler Bedeutung ist dabei die Themenfindung mit der Gruppe in Phase 2 sowie die Bilanzierung in Phase 4 und die Überprüfung in Phase 5. Die Unterrichtssequenz folgt einem Fünf-Phasen-Modell: Schaubild von Dr. Achim Schröder In einem informierenden Einstieg erläutert die Lehrperson kurz ihre Erwartungen und die von den Schülerinnen und Schülern zu erreichenden Ziele und Kompetenzen. In einem Gespräch zum Einstieg in die Thematik legt die Lehrperson eine These von Klimaleugnerinnen und -leugnern vor. Im Klassengespräch gilt es, die These zu problematisieren und ein von der ganzen Lerngruppe getragenes Interesse daran zu entwickeln, die Argumentationsweise von Klimaleugnerinnen und -leugnern besser zu verstehen, um ihnen etwas entgegensetzen zu können. Die Lehrperson leitet dann die Lernaktivität an und erläutert, dass die Lernenden im Material M1 den Auszug aus einer den Klimawandel leugnenden Veröffentlichung finden, die sie mithilfe des "Werkzeugkastens" M2 analysieren können. Die Analyse erfolgt arbeitsteilig. In der Bilanzierung geht es darum, nicht alle Ergebnisse hintereinander vorführen zu lassen, sondern nach jeder Präsentation in einem vertiefenden Gespräch zu klären, inwiefern die Analyse mithilfe des jeweiligen Werkzeuges zur Klärung der Frage "Wie argumentieren Klimaleugnerinnen und -leugner?" beigetragen hat, welche Frage geklärt wurde, welche neuen Erkenntnisse gewonnen werden konnten und welche Fragen offen sind oder sich neu ergeben haben. In der Überprüfung geht es darum, dass die Lernenden ihren individuellen Erkenntnis- und Kompetenzzuwachs überprüfen, denn in der abschließenden Lernaktivität geht es darum, das erworbene Wissen und Aspekte einer überzeugenden Kommunikation einzusetzen, um mit einer Leserin oder einem Leser des Blogs ins Gespräch zu kommen. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erweitern ihr Wissen über Argumentationstechniken in agitatorischen Texten. beurteilen kriterienorientiert das Beeinflussungspotential von Texten (Lernbereich Umgang mit Texten und Medien ). erweitern ihre Kommunikationskompetenz, in der Analyse von agitatorischen Texten und in der überzeugenden Kommunikation über Klimaskepsis und Klimaleugnung. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler werten in einer gelenkten Internetrecherche in einer Differenzierungsphase Internetquellen aus, indem sie diesen gezielt weitere Informationen zum Thema entnehmen, um weitere Fragen stellen und zu beantworten. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erproben Techniken überzeugender Kommunikation über die Klimakrise.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben / Politik / WiSo / SoWi
  • Sekundarstufe II

Eine Art hat viele Gesichter

Unterrichtseinheit

Ausgehend von der Untersuchung ihrer Umwelt und der Betrachtung ihrer Klassenkameraden sollen die Kinder die genetische Vielfalt innerhalb einer Art erkennen und verstehen, warum diese Vielfalt für das Überleben von Arten so wichtig ist.Die Vielfalt innerhalb einer Art macht das Leben reich, bunt und auch immer wieder überraschend. Das gilt nicht nur für den Menschen. Doch Aufgabe der genetischen Nuancen ist zuallererst, den Fortbestand der Art zu sichern. Die große Vielfalt ermöglicht es den Lebewesen, sich an wandelnde Umweltbedingungen anzupassen. Je vielfältiger die Erbanlagen sind, desto größer ist die Möglichkeit, dass innerhalb dieser Bandbreite Organismen vorhanden sind, die auch mit den neuen Bedingungen zurechtkommen.Die Einheit basiert auf der vorhergehenden zur Biologische Vielfalt , ein Übergang lässt sich von dort leicht herstellen. Die Arbeitsaufträge Den Schwerpunkt der Unterrichtseinheit bilden die Arbeitsblätter mit zugehörigen Arbeitsaufträgen für die Schülerinnen und Schüler. Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre nähere Umgebung bewusst wahrnehmen. Unterschiede zwischen Pflanzen in ihrer Umgebung erkennen. Unterschiede zwischen ihren Mitschülerinnen und Mitschülern erkennen. als kleine Forscher auf einfache Weise wissenschaftlich arbeiten. ihre "Untersuchungsergebnisse" malen, zeichnen oder fotografieren. lernen, verantwortungsbewusst mit Natur und Umwelt umzugehen. Die Lehrkraft gibt eine Einführung ins Thema. Dazu nutzt sie Anschauungsmaterial, das in der Schule oder in deren Umfeld vorhanden ist. Exkursion zur nächsten Wiese Die Schülerinnen und Schüler werden mit der These konfrontiert, dass es auch innerhalb einer Art Unterschiede gibt. Kein Individuum sieht wie das andere aus. Die These wird zunächst mit einem direkten Blick in die Natur belegt, also mit der Besichtigung eines Sonnenblumenfeldes oder - einfacher - mit einer Miniexkursion zur nächsten Wiese. Möglich ist auch, einen Topf oder einen kleinen Kasten mitzubringen, in dem etwas Gras oder Kresse gezogen wurde. Solche Kästchen gibt es auch fertig im Supermarkt oder in einer Gärtnerei. Unterschiede erkennen und benennen Die Kinder benennen Eigenschaften, durch die sich die Beispiel-Pflanzen unterscheiden, also zum Beispiel Höhe, Größe, Form der Blätter und Farbgebung. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass für die zu untersuchende Fläche gleiche Bedingungen herrschen und sich nicht beispielsweise ein Teil davon ständig im Schatten befindet. Unterschiede zwischen den Schülerinnen und Schülern Anschließend werden die Kinder selbst zum Forschungsgegenstand. Auch sie gehören einer Art an, unterscheiden sich aber in vielen Eigenschaften. Die Schülerinnen und Schüler tragen im Unterrichtsgespräch solche Eigenschaften zusammen, die zunächst an die Tafel geschrieben werden. Später entscheiden sie, welche sieben Eigenschaften gut geeignet sind, die einzelnen Individuen zu unterscheiden. Dies sollten augenfällige Eigenschaften sein, aber auch einige mentale (zum Beispiel "kann gut rechnen" oder " macht viele Witze"). Es ist selbstverständlich, dass jegliche Diskriminierung ausgeschlossen wird. Systematischer Vergleich Die Mädchen und Jungen erfahren, dass man Eigenschaften am besten vergleichen kann, wenn man sich vorher auf bestimmte Ausprägungen festgelegt hat. Der Vergleich wird damit konkret und nicht beliebig. Im Unterrichtsgespräch wird geklärt, welche Ausprägungen die ausgewählten Eigenschaften haben können. Es sollten wenigstens zwei und höchstens vier Varianten sein. Danach wenden die Kinder diesen Schlüssel in Partnerarbeit an. Die Auswertung wird interessanter, wenn die Bewertungstabellen anschließend als Schablonen zum Vergleich verwendet werden, wie auf Arbeitsblatt 7 beschrieben. Die Wand der Vielfalt aus der Unterrichtseinheit zur Biologische Vielfalt bekommt nun ihre Ergänzung durch die Vielfalt der Gesichter der Kinder. Steht nicht ausreichend Zeit zur Verfügung oder sind die zeichnerischen Fähigkeiten noch nicht ausreichend ausgeprägt, können die Kinder auch ihre Handabdrücke zu Papier bringen. In der Klasse wird darüber gesprochen, warum die Vielfalt innerhalb einer Art gerade jetzt - vor dem Hintergrund des Klimawandels - so wichtig ist. Die Lehrkraft nutzt für ihre Argumentation auch die Informationen aus der Einführung ins Thema.

  • Biologie / Ernährung und Gesundheit / Natur und Umwelt / Technik / Sache & Technik
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II, Berufliche Bildung

Meinungen äußern, zustimmen und widersprechen

Kopiervorlage

Mit diesem Arbeitsblatt zur Förderung der kommunikativen Kompetenz üben die Lernenden in Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache, die eigene Meinung auszudrücken sowie anderen Positionen zuzustimmen oder zu widersprechen.Freies Sprechen üben die Lernenden mit diesem Unterrichtsmaterial: Das Spiel für den Unterricht in Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache zum Thema Redemittel kann die Lehrkraft vorentlasten, indem sie die entsprechenden Ausdrücke der Zustimmung, des Widerspruchs und des Ausdrucks der eigenen Meinung präsentiert. Anschließend spielt sie mit einigen Schülerinnen und Schülern einige Beispiele durch. Dabei geht es darum, auf eine provokante These mit Zustimmung oder Ablehnung zu reagieren und anschließend die eigene Meinung zu formulieren. In lernschwächeren Klassen können die Karten auch gemeinsam gelesen werden, um den Wortschatz vorab entsprechend zu erarbeiten und zu verinnerlichen. Anschließend bilden die Schülerinnen und Schüler Paare, schneiden die Karten mit den Thesen aus, mischen sie und legen sie verdeckt auf einen Stapel. Nun zieht eine Person die erste Karte, liest die These vor, stimmt zu oder lehnt ab und formuliert ihre eigene Meinung. Anschließend fragt sie ihre Partnerin oder ihren Partner nach seiner Meinung. Falls sich aus den Dialogen kleine Diskussionen ergeben, kann die Lehrkraft darauf achten, dass auch dabei die Redemittel verwendet werden. Selbstverständlich kann das Unterrichtsmaterial auch im muttersprachlichen Deutsch-Unterricht der Sekundarstufe I eingesetzt werden. In diesem Fall dient es als spielerische Abwechslung zwischendurch zur Übung beispielsweise im Rahmen einer Einheit zum Thema Argumentieren .

  • DaF / DaZ
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II, Berufliche Bildung, Erwachsenenbildung

Wasserknappheit als globale Herausforderung

Unterrichtseinheit

Die Unterrichtsmaterialien der Zeitschrift "Global lernen" von Brot für die Welt klären über die Hintergründe und Ursachen der ungerechten Verteilung von Wasser auf und sensibilisieren für einen verantwortungsbewussten Umgang mit dieser Ressource. Die Lernenden analysieren an Beispielen (unter anderem dem Krieg im Jemen) das Konfliktpotential bei der gerechten Verteilung von Wasser und suchen nach Wegen zu einem gewaltfreien und friedlichen Konfliktausgang. Dabei entwickeln die Lernenden mögliche Handlungsoptionen auf individueller, gesellschaftlicher und internationaler Ebene. Der Zugang zu Wasser ist seit 2010 von der UN als Menschenrecht anerkannt. Dennoch ist die (ungerechte) Verteilung der Ressource Wasser ein zentrales Problem im Leben vieler Millionen Menschen weltweit und damit eine globale Herausforderung. Unser westlicher Lebensstil und Konsumverhalten haben unmittelbare Auswirkungen auf die globale Wasserverfügbarkeit (Stichwort "virtuelles Wasser"). Es gehört daher zu unser aller Aufgabe, der globalen Wasserkrise zu begegnen und dafür Sorge zu tragen, dass Konflikte um Wasser friedlich gelöst werden. Die vorliegenden Unterrichtsmaterialien unterstützten die Ansätze Globalen Lernens und der Friedensbildung an Schulen, indem sie am Beispiel Wasser konkrete Konfliktsituationen aufzeigen und zur Entwicklung friedlicher Lösungsstrategien anregen. Die Materialien machen erfahrbar, wie Wasserknappheit Konflikte beeinflussen kann, aber auch, wie Kooperationen und Abkommen (etwa die Nilbeckeninitiative) zur Entschärfung von Wasserkonflikten beitragen können. Wasserknappheit und Friedensbildung als Unterrichtsthemen Wasser ist - global gesehen - ausreichend vorhanden, aber lokal sehr ungleich verteilt. Fast 850 Millionen Menschen weltweit, so die Weltgesundheitsorganisation (WHO), haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, jeder Dritte lebt ohne sanitäre Einrichtungen. Davon betroffen sind hauptsächlich Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika. In Ländern und Regionen, in denen es große politische oder gesellschaftliche Konflikte und gleichzeitig Wasserknappheit gibt, besteht die Gefahr, dass die Wasserproblematik Teil der Konflikte wird. Denn Wasser ist der Schlüssel zu Ernährungssicherheit und wirtschaftlichem Wachstum. In gewaltsamen Konflikten und Kriegen spielt Wasser aus taktischen und strategischen Gesichtspunkten eine wichtige Rolle. Empfindliche Wasserinfrastruktureinrichtungen können ins Visier militärischer Gewalt geraten und zerstört werden. Damit wird in erster Linie Druck auf die (oft ohnehin schon arme und leidende) Bevölkerung sowie die politische Führung der gegnerischen Seite ausgeübt. Auch die Wasserabhängigkeit von Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion sind Gründe, Wasser als Waffe zu nutzen. Der Jemen ist wohl das aktuellste Beispiel für eine humanitäre Katastrophe, bei der die Rolle des Wassers nicht zu unterschätzen ist. Andererseits werden internationale Konflikte um Wasser bisher teils auch friedlich ausgetragen. Als bekanntestes Beispiel kann die Nilbeckeninitiative genannt werden. Es zeigt sich, dass vor allem da, wo Wasser grenzüberschreitend genutzt werden kann, ein Großteil der potentiellen Konflikte zwischen Anrainerstaaten durch Verträge und Flussgebietskommissionen entschärft werden kann. Die Friedenspädagogik beziehungsweise Friedensbildung hat sich unter einer globalen Perspektive das Ziel gesetzt, zum konstruktiven und gewaltfreien Konfliktaustrag zu befähigen, wobei sie sich an einem prozessorientierten, positiven Friedensbegriff orientiert. Die Lernenden sollen in die Lage versetzt werden, Konfliktdynamiken zu erkennen, Konfliktpotentiale mit friedlichen Mitteln zu bearbeiten und Konflikteskalationen zu vermeiden. Unterrichtsmaterial "Friedensbildung am Beispiel Wasser" Das Material ist für die Klassenstufen 7 bis 13 konzipiert und knüpft an die Bildungspläne der Länder sowie eng an den Orientierungsrahmen "Globale Entwicklung" im Rahmen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung an. Die verschiedenen Module des Unterrichtsmaterials "Wasserknappheit als globale Herausforderung" fokussieren die folgenden Themen: Basiswissen: Konflikt, Frieden, Recht auf Wasser, Nachhaltigkeitsziele Streit um Wasser: Konfliktanalysen durchführen Wasser: ein Beitrag zum Frieden? Wasserknappheit: eine globale Herausforderung Beispiel Jemen: Krieg - Schmutzwasser - Cholera Thesen für eine gerechte Wasserpolitik Virtuelles Wasser Engagement für Umwelt- und Klimaschutz Die einzelnen Bausteine sollten nacheinander im Unterricht behandelt werden, da insbesondere die ersten Arbeitsblätter Grundlagenwissen zu Frieden und Konflikten und dem Zusammenhang mit Wasserknappheit thematisieren. Das Herausgreifen oder Auslassen einzelner Themenblöcke ist aber auch möglich. Vertiefende Arbeitsaufträge, insbesondere die eigenständige Recherche zu aktuellen Konflikten, aber auch zu Wasser-Abkommen und Kooperationen, sind in den Unterrichtsmaterialien angelegt und bieten die Möglichkeit zur Vertiefung des Themas oder auch zur Binnendifferenzierung. Zusatzmaterial Ausstellung: Wasser für alle Mit einfach aufbaubaren Plakatleinwänden und einem Mittmachelement veranschaulicht die Ausstellung die Auswirkungen unseres Lebensstils auf die globale Wasserverfügbarkeit. Beispiele aus Projekten zeigen, wie lokale Wasserspeicher- und Bewässerungssysteme die Ernährungssicherheit der ländlichen Bevölkerung verbessern können. Wasser-Report Der Wasserreport von Brot für die Welt zeigt auf, wie wichtig sauberes Trinkwasser zum Überleben ist, warum Landwirtschaft und Industrie besonders viel Wasser verbrauchen, was Wassergrabbing ist und vieles mehr. Präsentation: Wasser für alle - eine globale Herausforderung Die 36-seitige Foliensammlung und der vorliegende Begleittext zum Thema "Wasser für alle - eine globale Herausforderung" richten sich an alle, die sich selbst und andere über die Wasserkrise informieren möchten. Gelungene Projekte für eine bessere Wasserversorgung Brot für die Welt unterstützt weltweit Menschen beim Bau von Brunnen, Leitungssystemen und Wasserspeichern, und klärt über Hygiene auf. Unter dem Motto "Wasser für alle!" bietet die Projekt-Seite der Organisation zahlreiche Beispiele für gelungene und gerechte Wasserverteilung. Die Beispiele können als Inspiration für das eigene Umwelt- und Klimaschutzengagement dienen. Film (2:36 min, mp4) zum Wasserprojekt in Kenia Hier finden Sie einen kurzen Film über ein Wasserprojekt in Kenia. Viele Regionen in Kenia leiden unter langen Trockenzeiten infolge des Klimawandels. Der Wassermangel raubt den Menschen viel Zeit und macht sie krank. Ein Projekt hilft ihnen Regenwasser aufzufangen und nutzt dazu auch lokale Besonderheiten. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler analysieren an Konfliktbeispielen zur Wasserknappheit (unter anderem dem Krieg im Jemen) den Konfliktgegenstand, die Interessen der beteiligten Parteien, die Art der Ausübung des Konflikts sowie die Konfliktgeschichte. wissen um die Hintergründe und Ursachen der ungerechten Verteilung von Wasser. entwickeln aufbauend auf die Konfliktanalyse Lösungsvorschläge für einen gewaltfreien Konfliktausgang. erarbeiten sich eine Definition des Friedensbegriffs, wobei zwischen positivem und negativem Frieden unterschieden wird. ordnen in Bezug auf die Friedensdefinition die Ressource Wasser als Beitrag zum Frieden ein. werten Umfrage-Ergebnisse zur Frage nach globalen Herausforderungen aus und führen eine eigene Befragung in der Lerngruppe durch. analysieren Thesen und die darin zur Sprache kommenden Konflikte zu gerechter Wasserpolitik, stellen Zusammenhänge dar und bewerten die Thesen im Hinblick auf deren Veränderungspotential. kennen den Begriff des "virtuellen Wassers" und können erklären, wodurch Länder einen großen Wasser-Fußabdruck erzielen. definieren die Begriffe "Umweltschutz" und "Klimaschutz" und suchen nach Möglichkeiten, sich individuell für diese einzusetzen. erkennen die individuelle und kollektive Mitverantwortung für den Erhalt globaler Gemeinschaftsgüter wie Klima und Wasser als Aufgabe in der Gegenwart und für die Zukunft.

  • Religion / Ethik / Politik / WiSo / SoWi
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Frauen im Mittelalter: gläubig, gebildet, engagiert

Unterrichtseinheit

Die christliche Welt im mittelalterlichen Europa war eine Männerwelt. Königin Mathilde, Elisabeth von Thüringen oder Hildegard von Bingen haben trotzdem weit über ihre Zeit hinaus Spuren hinterlassen. Sie haben ihre Einflussmöglichkeiten genutzt, wie die Internetrecherche zeigt. Der persönliche Entfaltungsspielraum der Frauen im Mittelalter war eingeschränkt: Sie hatten Vätern und Ehemännern zu gehorchen, Eltern oder Vormund bestimmten für sie den Gatten und trafen alle anderen wichtigen Entscheidungen. Dennoch gab es auch im Mittelalter Frauen, die großen Einfluss auf das politische, wirtschaftliche und kulturelle Leben ihrer Zeit ausübten.Die Schülerinnen und Schüler setzen sich in dieser Unterrichtssequenz mit den Porträts von drei starken Frauen des Mittelalters auseinander: mit Hildegard von Bingen, Elisabeth von Thüringen und Königin Mathilde. Trotz aller Unterschiede verbindet diese starken Frauen das Christentum. Jede nutzte auf ihre Weise die Möglichkeiten der christlichen Religion, um in einer von Männern dominierten Umgebung eigene Vorstellungen und Ziele durchzusetzen. Die Schülerinnen und Schüler nutzen das Internet, um am Beispiel der drei ausgewählten Frauen Hildegard von Bingen, Elisabeth von Thüringen und Königin Mathilde einflussreiche Frauen des Mittelalters kennen zu lernen. Dazu stehen ihnen als Ausgangspunkt entweder ein Arbeitsblatt mit einem kurzen Informationstext sowie einige ausgewählte und kommentierte Links zur Verfügung oder - falls die Recherchetechniken gleichzeitig eingeführt werden sollen - ein Arbeitsblatt mit einer Einführung in die Online-Recherche. Kleingruppen sichten die Materialien und erarbeiten einen Kurzvortrag, den sie der Klasse zum Abschluss vortragen. Der Unterrichtsverlauf Mehr Informationen zu den einzelnen Arbeitsschritten Gender-Blick Ressourcen Aufgaben und Übungen zu den Gender-Aspekten der Unterrichtseinheit Inhaltliche Ziele Die Schülerinnen und Schüler sollen verschiedene Lebensentwürfe von adligen und geistlichen Frauen im Mittelalter kennen lernen. Leistungen, die von Frauen im Mittelalter erbacht wurden, in den zeitgenössischen Kontext einordnen und bewerten. den Zusammenhang zwischen Stand, Bildung und gesellschaftlichem Einfluss im Mittelalter erkennen. Geschlechterverhältnisse im Hinblick auf Gender-Aspekte quantifizieren und den wirtschaftlichen und sozialen Handlungsspielraum von Männern und Frauen im Mittelalter erkunden. Ziele aus dem Bereich der Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen Grundzüge der Arbeitstechnik Internetrecherche erlernen beziehungsweise ihre Kenntnisse der Recherchetechnik vertiefen. den Umgang mit Online-Lexika lernen. Informationen aus dem Internet kritisch lesen, auswerten und für einen Kurzvortrag aufbereiten. In einem ersten Schritt tauschen die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen (zwei bis drei Personen) ihre Kenntnisse über das Leben der Frauen im Mittelalter aus. Für eine Kartenabfrage werden Thesen an der Stellwand gesammelt und geclustert. Dazu sollen die Schülerinnen und Schüler das Satzfragment "Frauen im Mittelalter haben/ waren/ mussten ..." vollenden. In der Regel zeichnen sie ein sehr negatives Bild vom Leben der Frauen im Mittelalter. Als Kontrast dazu eignen sich die drei Lebensbilder der hier ausgewählten Frauen. Informationsquelle Internet Nachdem die Schülerinnen und Schüler in einzelne Arbeitsgruppen zu den drei Frauen eingeteilt sind, recherchieren sie im Internet, können gegebenenfalls aber auch das Schulbuch oder Bücher der Schul- beziehungsweise Stadtbibliothek hinzuziehen. Bei der Internetrecherche sollte das Vorgehen je nach den Vorkenntnissen der Klasse differenziert werden. Freie Recherche Für Schülerinnen und Schüler, die bereits erste Erfahrungen mit der Recherche im Internet und der kritischen Überprüfung von Webseiten gesammelt haben, kann das Arbeitsblatt "Info-Internetrecherche" noch einmal die wichtigsten Hinweise geben. Anschließend recherchieren die Gruppen frei. Geleitete Recherche Für andere Schülerinnen und Schüler, die eher wenig Erfahrung mit der Internetrecherche haben, enthalten die Arbeitsblätter konkrete Links als Ausgangspunkt für ihre Recherche. Im Vorfeld sollten sie jedoch in die Grundtechniken der Internetrecherche eingeführt werden (siehe AB Internetrecherche), da sie sich bei ihrer Informationssuche nicht auf die angegebenen Links beschränken müssen. Zum Abschluss erhalten auch sie das Informationsblatt zur Internetrecherche (siehe oben) oder fassen ihre Erkenntnisse zur Recherchetechnik selbstständig zusammen. Während im privaten Umgang mit dem Internet das Surfen, Mailen und Downloaden im Vordergrund steht, geht es bei der Nutzung in der Schule vorrangig um Informationsrecherchen. Die Schülerinnen und Schüler sollten daher nicht allein nach dem Zufallsprinzip im Web surfen, sondern im Unterricht lernen, woran sie sachlich glaubwürdige Informationen erkennen können. Raster für die Beurteilung von Websites Mögliche Kriterien sind: die Art der Publikation (Lexikon, Zeitung oder Zeitschrift, offizielle Website einer Institution, Stadt und so weiter, private Website ...), der Hintergrund des Autors / der Autorin oder des Betreibers / der Betreiberin der Homepage (Verfügen sie über fachwissenschaftliche Kenntnisse oder sind die Hobby-Forscher, verfolgen sie ein bestimmtes Ziel?), der Umgang mit Quellen und Textbelegen (Gibt es Zitate oder Links zu Belegstellen?), der Umfang und die Darstellung der Inhalte, die Gestaltung des Internetauftritts (Einsatz von Werbung, Popups). Die Klasse sollte unterschiedliche Webseiten vergleichen und diskutieren, auf welche Merkmale es bei der Nutzung von Internetquellen zu achten gilt. Diese Kriterien werden anschließend notiert, da sie bei späteren Recherchen wieder als Orientierungsraster dienen können. Gleichzeitig werden auf einer Liste die Online-Quellen festgehalten, die die Klasse bei weiteren Themen oder Referaten nutzen kann. Langfristig entsteht so eine Linksammlung, die beim Einstieg in die Recherche für Referate, Facharbeiten und so weiter hilft. Im Idealfall lässt sie sich auf der Schulhomepage, auf die alle Schülerinnen und Schüler zugreifen können, veröffentlichen und wird dort regelmäßig überarbeitet beziehungsweise ergänzt. Lexika im Vergleich Wer die Medienkritik im Unterricht vertiefen möchte, kann in einer zusätzlichen Stunde verschiedene Online-Lexika (das Ökumenische Heiligenlexikon und Wikipedia, das biographisch-bibliographische Lexikon und das Geschichtslexikon der Weltchronik) vergleichen lassen. Die Weltchronik ist ein Übersichtsangebot, bei dem detailliertere Informationen kostenpflichtig sind - und als solche auch deutlich gekennzeichnet werden. Während beim Ökumenischen Heiligenlexikon der religiöse Aspekt hervorgehoben wird, versucht das freie Online-Lexikon Wikipedia einen allgemeinen Überblick zu geben. Die Schülerinnen und Schüler lernen so verschiedene Online-Lexika kennen und vergleichen. Ein mögliches Vergleichsraster gibt es auf dem folgenden Arbeitsblatt. Kurzreferate/Präsentationen Zur Ergebnissicherung erarbeiten die Schülerinnen und Schüler aus den gefundenen Internetmaterialien Kurzreferate, in denen sie die drei Frauen näher vorstellen. Dabei sollen sie auf Name, Lebensdaten, Lebensumstände, Leistungen und den Zusammenhang mit der christlichen Religion eingehen. Nützlich für die Vorbereitung kann folgendes Arbeitsblatt sein, das zusammenfasst, worauf beim Vortrag zu achten ist: Schlussreflexion Zum Abschluss werden noch einmal die Thesen vom Anfang aufgegriffen. Die Schülerinnen und Schüler sollen erkennen, welche Thesen sich bestätigt haben und welche sich als falsch beziehungsweise als zu plakativ und ungenau herausgestellt haben. Sie sollen den Zusammenhang zwischen dem Stand und der Bildung der Frauen und ihren verschiedenen Einflussmöglichkeiten erkennen. So lohnt es sich beispielsweise der Frage nach den Ressourcen nachzugehen: Wissen, Geld, Gestaltungsmacht - in welchem Umfang standen Männern und Frauen im Mittelalter diese Ressourcen zur Verfügung? Wie viele Wege gab es, um Bildung zu erwerben, wie viele dieser Zugänge standen weiblichen und männlichen Interessierten offen? Wie viele Gesetze gab es, die die rechtliche Situation von Männern und Frauen differenzierten? Wie viele Berufszweige gab es beispielsweise im Handwerk, wie viele standen den Mädchen und wie viele den Jungen offen? Transfer-Beispiel Bildung: Wie sieht es heute aus? Wie viele Bildungswege stehen Mädchen und Jungen offen? Wie viele werden wahrgenommen? In welchem Umfang? Die Schülerinnen und Schüler quantifizieren Geschlechterverhältnisse und präsentieren diese (Gruppenarbeit). Erfahrungen im Umgang mit Online-Informationen im Kontext Mittelalter Kenntnisse über die geschlechtsspezifischen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen Bewertung, Aufbereitung und Präsentation der Ergebnisse Aufmerksamkeit für die gesellschaftliche Beteiligung der Geschlechter und die Zugänge zu Ressourcen.

  • Geschichte / Früher & Heute
  • Sekundarstufe I, Primarstufe

Unterrichtsmaterial Steuerpolitik

Unterrichtseinheit

Dieses Unterrichtsmaterial ermöglicht Schülerinnen und Schülern eine kontroverse Auseinandersetzung mit der Frage, ob Steuersenkungen eine positive Wirkung auf die wirtschaftliche Entwicklung haben können. Zugleich eröffnet sie einen Blick auf die Funktion von steuerpolitischen Forderungen für das politische System. Steuerpolitik steht stetig wiederkehrend im Fokus der politischen Debatten um die richtige Wirtschaftspolitik. Bis auf wenige Ausnahmen haben alle Regierungen der letzten Jahrzehnte versucht, durch Steuersenkungen auf Löhne, Einkommen und Vermögen Impulse für Wachstum und Beschäftigung zu setzen. Im Gegenzug dazu wurden die indirekten Steuern auf den Konsum erhöht. Auf der Ebene der politischen Auseinandersetzung scheint es zu Steuersenkungen keine Alternative zu geben. Strittig ist höchstens der Zeitpunkt für Steuersenkungen. Ihre positiven Wirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft scheinen a priori festzustehen. Es wird unhinterfragt davon ausgegangen, dass die private Wirtschaft besser mit Geld umgehen könne als der Statt, dass der Verzicht auf Steuereinnahmen aus Arbeits- und Kapiteleinkommen Investitionen ankurbeln und das Angebot an Arbeit und Arbeitsplätzen zum Wohle aller vergrößern würde. Erstaunlicherweise zeigt ein Blick auf die wirtschaftswissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Zusammenhang von Steuerpolitik und wirtschaftlicher Entwicklung, dass die Behauptung einer positiven Wirkung von Steuersenkungen auf das Wachstum und auf den Arbeitsmarkt wissenschaftlich keineswegs unumstritten ist. Vielmehr gibt es eine der angebotstheoretischen Perspektive entgegengesetzte Sichtweise, die die Sinnhaftigkeit der oben beschriebene Steuersenkungspolitik in Frage stellt. Damit stellt sich die Frage, wieso trotz des ungelösten wissenschaftlichen Streits im Diskurs der großen politischen Parteien der Steuerpolitik eine solch große Bedeutung zugemessen wird. Durchführung der Unterrichtseinheit zum Thema Steuerpolitik Die Lernenden erarbeiten die unterschiedlichen Sichtweisen auf das Thema "Steuern senken: ja oder nein" und beziehen begründet Stellung für oder gegen Steuersenkungen. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen aus Fachtexten Argumente für und gegen eine Politik der Steuersenkungen auf Einkommen und Löhne herausarbeiten und in Kleingruppen präsentieren. unterschiedliche Beurteilungen von Argumenten, die zur Legitimation von Steuersenkungen verwendet werden (Laffer-Kurve, Trickle-Down-Effekt), kennenlernen. kontroverse wirtschaftswissenschaftliche Bewertungen der Effekte von Steuersenkungen kennenlernen. in einer Podiumsdiskussion die Argumente im Rahmen eines Streitgespräches anwenden und auf ihre Überzeugungskraft prüfen. in einem Auswertungsgespräch die Stichhaltigkeit der Forderung nach Steuersenkungen kritisch reflektieren und durch Leitfragen strukturiert analysieren. beurteilen, welche der Argumente sie aus welchen Gründen stichhaltig finden. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen Informationen zur Thematik aus einem Text entnehmen, wesentliche Aussagen verstehen und in eigenen Texten wiedergeben können. das Internet als Informations- und Recherchemedium nutzen, indem sie zu selbstständig ausgewählten Schwerpunkten Informationen recherchieren. ihren eigenen Lernfortschritt reflektieren, diagnostizieren und bewusst steuern. Thema Steuern erhöhen oder Steuern senken: Was kann die Steuerpolitik wirklich leisten? Autor Dr. Achim Schröder Fächer Politik und Wirtschaft Zielgruppe Sekundarstufe II Zeitrahmen 5-7 Stunden Technische Voraussetzungen je ein Computer mit Internetzugang für ein Lernteam von zwei bis drei Personen Technische Vorkenntnisse Vorkenntnisse im Umgang mit dem Computer und der Recherche mit Suchmaschinen Thematik und Ziel Arbeitsblatt M1 macht die Thematik und das Ziel der Unterrichtseinheit transparent. Im Rahmen der Bearbeitung von Aufgabe 1 diskutieren die Schülerinnen und Schüler in Partnerarbeit ihre spontane Meinung zu der Fragestellung und werden sich ihrer (vorläufigen) Einstellungen zum Thema bewusst. Einstiegsevaluation Nach dieser ersten schülerorientierten Einstiegsphase bearbeiten die Lernenden Aufgabe 2 (M1) und bewerten in Einzelarbeit ihre Sachkenntnis vor der Bearbeitung der inhaltlichen Aufgaben. Am Ende der Einheit wird die erste Einschätzung der Sachkenntnis mit einer zweiten abschließenden verglichen und die Reflexion über den eigenen Lernprozess angeregt. Problematisierung Die Schülerinnen und Schüler lesen die Lernaufgabe und lernen so die einzelnen Arbeitsschritte und den Arbeitsplan (M1 - 2) kennen. Offene Fragen können noch geklärt werden. In der darauf folgenden Arbeitsphase werden die Lernenden so befähigt, sich die Sachinformationen selbstständig und zielgerichtet zu erarbeiten. Die Lehrkraft kann den Lernprozess beobachten, diagnostizieren und fördernd eingreifen, weil sie den Arbeitsablauf nicht mehr steuern muss. Die Lernenden erarbeiten die ihnen zugeteilte oder von ihnen gewählt Position zum Themenkomplex "Steuern senken: ja oder nein" (siehe M2 bis M4), die sie dann in einem weiteren Schritt ihren Mitschülerinnen und -schülern vermitteln sollen. Phase1 Die Schülerinnen und Schüler tauschen sich in Expertengruppen über ihre Positionen aus und erstellen ein Lernplakat, das in Phase 2 benutzt werden wird. Phase 2 Die Lernenden wechseln von einer Expertengruppe in eine andere. In dieser Gruppe präsentieren sie sich gegenseitig die Positionen. Sie lesen die Positionspapiere der anderen Schülerinnen und Schüler und notieren Fragen, die sie während der Podiumsdiskussion stellen wollen. Um gut auf die folgende Podiumsdiskussion vorbereitet zu sein, lesen die Schülerinnen und Schüler auch die anderen Texte (M2 bis M4) und festigen damit ihre Fachkompetenz. Dabei verwenden sie die Übersichtsdarstellung des Arbeitsplans. Tafelbilder An der Tafel werden die Positionen der Wissenschaftler noch einmal in Stichworten gesichert (siehe TB 1 bis 3). So wird sichergestellt, dass die Positionen auch richtig verstanden worden sind. Podiumsdiskussion Die Diskussion wird durchgeführt, und aus dem Publikum werden die vorbereiteten Fragen an das Podium gestellt. Rollendistanzierung und Metareflexion Mithilfe von Leitfragen wird das Podiumsgespräch ausgewertet. Zunächst erfolgt eine Rollendistanzierung (Wie haben Sie sich bei der Argumentation in ihrer Rolle gefühlt? Was ist ihnen leicht, was schwer gefallen?) und eine Metareflexion über den Arbeitsprozess (Was ist gut gelungen? Was sollte das nächste Mal verbessert oder verändert werden?). Inhaltliche Auswertung Anschließend erst erfolgt die inhaltliche Auswertung mithilfe von Leitfragen (siehe TB4). Die Rollendistanzierung ist notwendig, damit die Schülerinnen und Schüler aus ihren Rollen treten können und alle Positionen wieder distanziert kritisch diskutieren können. Am Ende der Auswertungsphase beziehen alle Lernenden begründet Stellung zu der Ausgangsfrage. Die Lernenden erarbeiten die Thesen eines Textes und beziehen begründet Position zu den Thesen.

  • Wirtschaft / Politik / WiSo / SoWi
  • Sekundarstufe I

Der Wahl-O-Mat im Unterricht

Unterrichtseinheit

Wahlrechtsreform und Verkleinerung des Bundestags: Im Wahljahr 2025 ist vieles neu beim Wahl-O-Mat. Zur Bundestagswahl am 23. Februar 2025 hat die Bundeszentrale für politische Bildung wieder den Wahl-O-Mat online geschaltet. Auf zahlreiche Nachfragen von Lehrerinnen und Lehrern, die den Wahl-O-Mat in der Schule einsetzen möchten, hat die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) Unterrichtsbausteine erstellen lassen. Für Eilige gibt es Kurzmodule zum Einsatz des Wahl-O-Mat in einer Unterrichtsstunde und "best practices" aus der Schulpraxis. In kleinen Projekten können Lerngruppen sich mit ihren Partei-Images und den Themen des Wahlkampfs auseinandersetzen, politische Diskussionen gestalten oder selbst einen "Mini-Wahl-O-Mat" entwickeln. Die zur Verfügung stehenden Unterrichtsbausteine nehmen die innere Dynamik des Wahl-O-Mat auf, um sie im Unterricht für die weitere Bearbeitung von inhaltlichen Aspekten und sozialen Kompetenzen nutzbar zu machen. Im Zentrum der Unterrichtsbausteine steht der Wahl-O-Mat, dessen Einsatzmöglichkeit im Unterricht der Baustein "Wahl-O-Mat im Unterricht" beschreibt. Drei Hauptaspekte werden mit dem Einsatz des Wahl-O-Mat aufgegriffen: Motivation Der Wahl-O-Mat bietet durch die Internetpräsenz und durch seinen spielerischen Ablauf eine hohe Motivation, ihn auch mehrfach zu durchlaufen. Dies wird vor allem dadurch verstärkt, dass die Nutzerinnen und Nutzer direkt angesprochen werden, um zu unterschiedlichen Fragestellungen eigene Position zu beziehen. Wahrnehmung und Wahlmotive Im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Einsatz des Wahl-O-Mat sollten die Erwartungsdifferenzen der Nutzerinnen und Nutzer thematisiert werden. Wie habe ich die Parteien eingeschätzt und welche Positionen haben sie zu den Thesen tatsächlich eingenommen? Wodurch wird die eigene Wahlentscheidung geprägt (Familie, Peergroup, Werbung, Information et cetera)? Weiterführende Informationen Fehlende Informationen beim Durchlauf des Wahl-O-Mat können als Impuls aufgegriffen und vielfältig in die bereits vorhandene Unterrichtsplanung eingebunden werden. Umfangreiches Unterrichtsmaterial zum Wahl-O-Mat Zahlreiche Unterrichtsbausteine zum Wahl-O-Mat gibt es für die Jahrgangsstufen 10 bis 13, von einer Unterrichtseinheit für eine Schulstunde bis zum Klassenprojekt. Dazu kommen weitere Informationsmaterialien und Online-Lernspiele. Beispielhafte Unterrichtsprojekte Die folgenden Beispiele sind für die Projektarbeit und den fächerübergeifenden Unterricht vorgesehen und werden hier zum Download angeboten:

  • Politik / WiSo / SoWi
  • Sekundarstufe II

Musik und Politik: Rechtsrock

Unterrichtseinheit

"Musik von Rechts“ gilt nach wie vor als Einstiegsdroge Nummer 1 in die rechte Gewaltszene. Rechtsrock ist Teil unserer Gesellschaft und sollte deshalb auch in der Schule Gegenstand einer kritischen Auseinandersetzung sein. Ende 2003 gab es in Deutschland nach Angaben des Verfassungsschutzes 169 rechtsextremistische Organisationen und Gruppen. Damit ging ihre Zahl im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent zurück. Dennoch sind rechtsextreme Bands und Organisationen auch im Internet weiter sehr aktiv. Diese Unterrichtseinheit regt Schülerinnen und Schüler dazu an, sich kritisch mit den Texten und Online-Angeboten der rechten Szene auseinander zu setzen. Eingehend sollen sie die Wirkung dieser Texte und der dazu gehörenden Musik untersuchen. Die folgende Teileinheit gehört zu einer größeren Unterrichtseinheit zum Thema "Musik und Politik". Historische politische Lieder werden darin genauso besprochen wie Folksongs der 60er Jahre, Lieder der Liedermacher aus der DDR oder die Rolle der Musik in der NS-Zeit (Bedeutung von Swing, Jazz und Schlager, atonale Musik, Musiker im Exil). Die Behandlung des Rechtsrock im Unterricht muss in einem übergeordneten Zusammenhang geschehen, etwa unter den Aspekten "Musik und Sprache", "Musik und Politik", "Beeinflussung durch Musik", "Wirkung von Musik", "Funktionalisierung von Musik" oder "Musik provoziert". Schülerinnen und Schüler sollen mit dem Thema Rechtsrock für die politische Wirkung von Musik sensibilisiert werden. Zum Unterrichtsverlauf allgemein Informationen zu den einzelnen Unterrichtsphasen im Überblick Textanalyse: Merkmale des Rechtsrock Überblick über den Erwartungshorizont für die Textarbeit im Unterricht Rechtsrock im Internet: Recherche Mögliche Ergebnisse der Internetrecherche Inhaltliche Ziele Die Schülerinnen und Schüler sollen sich einen Überblick über die Szene des Rechtsrock verschaffen (Text, Outfit, Internet, Musikstile). erkennen, dass jede Art von Musik Träger einer Ideologie sein kann. sich kritisch mit den Inhalten der Texte auseinander setzen. Beeinflussung durch und Wirkung von Musik erkennen. einen eigenen Text gegen Rechtsrock verfassen. Ziele aus dem Bereich Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen das Internet kritisch für die Informationsrecherche nutzen. mit dem Programm PowerPoint eine Präsentation erstellen. Rechtsrock: Hören wie Musik wirkt Am Beginn der Unterrichtsreihe stehen verschiedene Songbeispiele politischer und nicht-politischer Couleur aus unterschiedlichsten Stilrichtungen der Pop- und Rockmusik. Textauszüge von den Ärzten, von Brothers Keepers, Pink Floyd und den Landsern sollen die Schülerinnen und Schüler für die (politische) Wirkung von Musik sensibilisieren. Verwendet wird in dieser Unterrichtsphase das Arbeitsblatt AB1-Liedtexte. Die Links zu den Songtexten finden Sie außerdem in der Rubrik "Zusatzinformationen" auf der Startseite der Unterrichtseinheit. Hörbeispiele zu allen Songs können, sofern sie nicht auf CD vorhanden sind, im Internet recherchiert werden. Detaillierte Informationen zur Textanalyse in dieser Erarbeitungsphase finden Sie im Unterkapitel Textanalyse: Merkmale des Rechtsrock , das auch am Ende dieser Seite verlinkt ist. Video-Mitschnitt von einem Konzert Nach den Musikbeispielen schließt sich ein Ausschnitt mit einem Skinhead-Konzert aus dem Film "Oi warning" an (Bezugsquelle siehe Kurzinformation auf der Startseite). In einem Brainstorming werden erste Merkmale in Abgrenzung zu einem "normalen" Pop- oder Rockkonzert besprochen (Arbeitsblatt AB2a-Film-Oi). Die Hintergrundinformationen zur Musik im Rechtsrock können alternativ auch über den Film "Zwischen Feeling und Führer" erworben werden (Matthias Film; Gänsheidenstr. 67, 70184 Stuttgart; Tel. 0711/243456; der Film ist über die Landesbildstellen ausleihbar). Als Basis dienen dann die Fragen zum Film vom AB2b-Film-Feeling. Arbeitsteilige Gruppenarbeit und Ergebnispräsentation Im Anschluss daran erarbeitet die Klasse in verschiedenen Gruppen Teilaspekte des Rechtsrocks (Textanalyse, Internetpräsenz, Musikstile). Ihre Ergebnisse stellen die Schülerinnen und Schüler in Form von Plakaten oder PowerPoint-Präsentationen vor. In dieser Phase haben die Jugendlichen auf verschiedenen Seiten Kontakt mit originären Ausprägungen der rechten Szene, also mit Internetauftritten oder Songtexten der Rechtsrock-Szene. Die Entscheidung, diese Inhalte zu nutzen, muss natürlich jede Lehrkraft selbst treffen und dabei das Für und Wider abwägen. Die Inhalte der Gruppenarbeit können alternativ in Form von Stationenlernen erarbeitet werden. Dann muss aber entsprechend mehr Zeit eingeplant werden. Detaillierte Informationen zur Internetrecherche in dieser Erarbeitungsphase finden Sie im Unterkapitel Rechtsrock im Internet: Recherche , das auch am Ende dieser Seite verlinkt sind. Eindrücke diskutieren und verarbeiten Besonders wichtig ist es, die Jugendlichen nicht mit ihren Eindrücken von der rechten Szene alleine zu lassen. Die Lerngruppe erörtert daher in einer Diskussion Fragen zur Musik als Träger von Ideologien, zur Beeinflussung und Wirkung durch Musik. Eine fächerübergreifende Behandlung des Themas in Geschichte, Deutsch oder Religion/Ethik kann sehr hilfreich sein. Transfer: Rap gegen Rechts Im Anschluss an die Erarbeitungsphase reflektieren die Schülerinnen und Schüler nochmals die Ergebnisse und erstellen auf der Basis der Karaoke-Version zu "Die da" von der Gruppe Die Fantastischen Vier einen Rap gegen Rechtsradikalismus (siehe Rechtsrock-Rap-Beispiel). Dieser Rap kann eventuell auf einer Schulveranstaltung der Öffentlichkeit vorgeführt werden. Podiumsdiskussion oder Interview Zum Abschluss können die Thesen der rechten Szene auch in Form einer fiktiven Podiumsdiskussion oder eines Rollenspiels behandelt werden. Die abschließenden Arbeitsaufträge zur Skinhead-Szene (AB6-Skinheadszene) lassen sich auch in Form eines fingierten Interviews vortragen. Zum rechten Weltbild: Deutschtum und Gewalt Die Texte des Rechtsrock sind geprägt durch ein Weltbild, in dem die Gewalt als konstitutives Spaß- und Erlebnismoment beschrieben (zum Beispiel bei Volkszorn: Skinheads für Doitschland, 1994) und Deutschland als geradezu heiliges Weisen verherrlicht wird (zum Beispiel bei Sturmtrupp: Die Zeit wird kommen, 1998). Das Selbstbild ist unter anderem von "Treue" und "Ehre" als obersten Tugenden geprägt, wobei die Texte die deutsche Wehrmacht verherrlichen und deren Taten beschönigen (zum Beispiel in Oidoxie: Deutsche Soldaten, 1998). Frauen ("Renees" genannt) werden als schönes Beiwerk betrachtet, spielen ansonsten aber keine Rolle; Alkohol wird kultisch verehrt (zum Beispiel bei Kreuzzug: Deutsche Patrioten, 1996; Chaoskrieger: Schöner Abend, 1997). Klare Feindbilder Alle Rechtsrock-Gruppen haben klare Feindbilder, die regelmäßig entmenschlicht werden (zum Beispiel in White Aryan Rebels: Nigger, 2000). Als Feindbilder dienen Ausländer, Linke, der Staat und die Christen (zum Beispiel White Aryan Rebels: Sie leben, 2000; Stuka: Parasiten, 1992). Geprägt sind die Texte von Überfremdungsfantasien, Ängsten und Neidgefühlen: Ausländer seien kriminell und faul, lebten vom Staat auf Kosten anderer und nähmen Arbeitsplätze weg, sind gängige Behauptungen. Diffamiert werden ebenso Punks oder der Staat (zum Beispiel in Sturmgesang: Punks, 1993; Sturmwehr: Wir sind noch da, 1998). Antisemitismus und Germanenkult In der Darstellung von Christen schimmert Antisemitismus durch. Außerdem favorisieren die Gruppen den Kelten- und Germanenkult als eine Art Ersatzreligion (zum Beispiel Landser: Walvater Wotan, 1996). Textstellen, die diese Merkmale belegen, finden Sie in der Datei "Rechtsrock-Info-Merkmale". Analyse zum Aufbau rechter Musik-Portale Das Internet spielt bei der Vermarktung von Tonträgern, Fanzines, Kleidung und sonstigen Accessoires der rechten Szene eine enorme Rolle. Deshalb sollten im Unterricht gegebenenfalls auch Vertriebsseiten von Musikverlagen analysiert werden. Die Seiten von "rocknord", "aufruhr-versand", "die-kommenden" sowie der "wikingerversand" könnten untersucht werden hinsichtlich des Aufbaus, der Angebote, der Inhalte und der Kommunikationsstrategien. Erwartungshorizont Dabei sollten die Schülerinnen und Schüler folgende Ergebnisse erarbeiten: Die Homepages sind meist wie ein "normales" Internetportal aufgebaut (Neuigkeiten, Nachrichten, Neu im Shop, Suchmaschine, Verweis auf Fanzines). Es gibt Links mit Szenebezügen, zum Beispiel zu Musik (beispielsweise wie Amazon aufgebaut, mit Hörproben) und Bands aus der rechten Szene oder Links zu Artikeln (Selbstdarstellung der Szene). Im Internetshop gibt es neben Musik Merchandising-Artikel wie Bekleidung, Fahnen, Bücher, Sticker und so weiter. Interaktive Elemente für die "Community" sind Diskussionsforen und Chatrooms. Außerdem gibt es Newsletter. Rechtsradikale Thesen thematisieren und problematisieren Die Schülerinnen und Schüler dürfen mit den rechtsradikalen Symbolen und Parolen nicht alleine gelassen werden. Deshalb müssen rechtsradikale Thesen identifiziert und in ihrer Problematik thematisiert werden. Im Unterricht sollte daher besprochen werden, wodurch sich die Portale als rechtsradikal ausweisen (zum Beispiel durch die Titel von CDs, Bands oder Büchern, durch NS-Symbole, durch die Gestaltung der Cover und so weiter). Weiterhin ist es möglich zu untersuchen, wie sich die Szene dort selbst darstellt. Gerade die vermeintliche Normalität der Seiten muss problematisiert werden (Frage: Wo gibt es eindeutige inhaltliche Unterschiede zu nicht rechtsradikalen Seiten?). Wer im Unterricht nicht direkt die Vertriebsportale des Rechtsrock nutzen will, muss auf andere, "indirekte" Informationen im World Wide Web zurückgreifen. Geeignet sind zum Beispiel die folgenden Internetadressen: Bundesamt für Verfassungsschutz: Rechtsextremismus Neben allgemeinen Informationen sind weitere Publikationen wie der "Bericht zu Rechtsextremistischen Skinhead-Musikvertrieben im Internet" und CD-ROMs zu Rechtsextremismus oder dem rechtsextremistischen "Projekt Schulhof" verlinkt. Mehr Informationen Weiterführende "Internetressourcen" zu rechtsextremistischen Online-Portalen und Rechtsrock allgemein finden Sie auf der Starseite zur Unterrichtseinheit in der Rubrik "Zusatzinformationen". Unter den angegebenen Internetadressen finden Sie die Texte der verschiedenen Titel, die im Zusammenhang mit dem Thema Rechtsrock analysiert werden können. Zusätzliche Hörbeispiele sind gegebenenfalls im Internet verfügbar und müssen recherchiert werden, sofern sie im Unterricht nicht auf CD vorliegen.

  • Politik / WiSo / SoWi / Musik
  • Sekundarstufe I
ANZEIGE