• Schulstufe
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
  • Klassenstufe
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
  • Schulform
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
  • Fach
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
  • Materialtyp
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
  • Quelle2
    zurücksetzen
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
    • Häkchen-Symbol
Sortierung nach Datum / Relevanz
Kacheln     Liste

Aufgeklärt statt autonom: Linksextremismus-Prävention für die Schule

Dossier

Extremisten gefährden, unabhängig von ihrer ideologischen Prägung, das friedliche Zusammenleben in unserem demokratischen Staat. Statt durch Mitgestaltung, Kritik und gesellschaftlichem Engagement auf Grundlage der Menschenrechte und unserem Grundgesetz wollen sie durch die Abschaffung der freiheitlich demokratischen Grundordnung die Gesellschaft mit Gewalt in ihrem Sinne verändern. Dieses Dossier ist ein Beitrag zur schulischen Präventionsarbeit und thematisiert Linksextremismus, nicht, weil die momentane Gefahr durch Linksextremisten größer ist als durch andere Extremismusformen, sondern, weil der Linksextremismus, wie jeder Extremismus, eine Gefahr für das friedliche Zusammenleben in unserem freien und demokratischen Staat ist. Das Dossier enthält eine Ausstellung bestehend aus 12 Plakaten und Arbeitsmaterial für den Unterricht, um das Thema Linksextremismus in der Schule zu behandeln. Dabei steht die Auseinandersetzung mit linksextremistischen Strategien, Strömungen, Anti-Haltungen und ihr mediales Auftreten im Mittelpunkt. Wichtig ist, dass die Schülerinnen und Schüler zur Teilnahme am demokratischen Prozess und zu kritischem Denken aufgefordert werden. Sie sollen lernen, dass gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Missstände kritisiert werden dürfen und wie sie sich mit demokratischen Mitteln für ihre Anliegen einsetzen können, ohne auf extremistische Methoden und Ideologien zurückgreifen zu müssen.

  • Fächerübergreifend
  • Geschichte, Politik und Gesellschaftswissenschaften

Digitales Lehrwerk "Extremismusprävention und interkulturelles Lernen"

Dossier

Die Anerkennung des Grundgesetzes und der Menschenrechte ist die Grundlage unserer liberalen demokratischen Gesellschaft. Politische und religiöse Extremisten sprechen dieser Grundlage ihre Gültigkeit ab und setzen stark vereinfachende und häufig menschenverachtende Dogmen und Weltbilder an ihre Stelle. Besonders Jugendliche sollen durch die Verbreitung von Propaganda in sozialen Medien, durch Musik und Videos angesprochen und für extremistische Ideen gewonnen werden. Schülerinnen und Schüler über Strategien von Extremisten aufzuklären und für ein demokratisches und tolerantes Zusammenleben zu begeistern, ist die beste Prävention gegen eine Radikalisierung – diesem Ziel sieht sich das Digitale Lehrwerk verpflichtet. Die fünf Themenschwerpunkte widmen sich dabei den verschiedenen extremistischen Weltanschauungen, entlarven ihre Ideologien, zeigen auf wie sie versuchen besonders im Internet Jugendliche anzusprechen und animieren Schülerinnen und Schüler dazu, sich in einer demokratischen Gesellschaft zu engagieren und einzubringen. Das Digitale Lehrwerk richtet sich an Lehrkräfte der Klassenstufe fünf bis zehn der Sekundarstufe I aller Schulformen und außerschulische Pädagogen. Einsatzmöglichkeiten bieten dabei die Fächer Politik, Ethik, Religion und Geschichte. Alle Materialien im Dossier stehen als freie Bildungsinhalte zur Verfügung. Sie können somit rechtssicher genutzt und angepasst werden. Mehr zum Digitalen Lehrwerk, den Projektpartnern und dem Fachbeirat erfahren Sie hier .

  • Fächerübergreifend

Napola - Elite für den Führer: Links und Tipps zum Film

Unterrichtseinheit

Auf dieser Seite finden Sie ausgewählte Links und Materialien für den Unterricht oder die Unterrichtsvorbereitung zum Film "Napola - Elite für den Führer".1942: Der Nationalsozialismus ist in Deutschland etabliert und beherrscht ganz Europa, im Osten scheint die "Raumfrage" gelöst zu werden. Friedrich Wiemer, dem Arbeitersohn aus Wedding und talentierten Boxer, bietet sich die Möglichkeit, auf der Nationalpolitischen Erziehungsanstalt (Napola) Allenstein aufgenommen zu werden. Für ihn ist das die Chance, dem trüben Arbeiterdasein zu entfliehen und zur zukünftigen NS-Elite zu gehören. In der Schule lernt Friedrich den Sohn des dortigen Gauleiters, Albrecht Stein, kennen. Dessen Ideale und Werte entsprechen so gar nicht denen eines zukünftigen Elite-Ariers. Die beiden werden Freunde. Konfrontiert mit den harten Erziehungsmethoden der Schule und dem grausamen Einsatz gegen entflohene russische Kriegsgefangene wachsen die Zweifel am System. Es kommt zum Konflikt ... Historische Fiktion veranschaulicht NS-Erziehungsideale Anders als "Der Untergang", der versucht, durch die Anlehnung an vorhandene Quellen Hitlers letzte Tage szenisch zu rekonstruieren, ist "Napola" ein historischer Spielfilm. Die dramatisierte fiktive Handlung veranschaulicht dennoch die Leitgedanken der nationalsozialistischen Erziehung. Die sozialdarwinistischen Ziele und Methoden bei der Ausbildung der künftigen "NS-Elite" stehen im Film klar im Vordergrund. Dabei geht der Regisseur und Mitdrehbuchautor des Films, Dennis Gansel, von der Anziehungskraft des Nationalsozialismus auf Jugendliche aus. Kritiker werfen ihm deswegen einen allzu unbefangenen Umgang mit der NS-Vergangenheit vor. Gleichschaltung im Sinne der NS-Ideologie Der Film eignet sich gut für den Einsatz im Unterricht. Er lässt sich einbetten in eine Sequenz, die sich mit dem Menschenbild der Nationalsozialisten, den Erziehungsidealen und den Mechanismen der Gleichschaltung auseinander setzt. Denn dass die totale Gleichschaltung schon in Kindheit und Jugend beginnt, wird am Beispiel der Napola Allenstein schnell deutlich. Zentrale Themen, die sich in diesem Zusammenhang erarbeiten lassen, sind die Idelologie des Nationalsozialismus, der Mythos der Volksgemeinschaft, die Gleichschaltung der Jugend (HJ, BDM, Kraft durch Freude [KDF]). Sinnvoll ist dabei der Vergleich der Darstellung im Film mit Quellen oder Dokumenten der Oral History. Grundkenntnisse zur NS-Ideologie und zum historischen Kontext sollten bei den Jugendlichen allerdings vorhanden sein. Denn Hinweise auf die Judenverfolgung (die Villa des Gauleiters scheint früher Eigentum einer jüdischen Familie gewesen zu sein), das Vorgehen gegen Kritiker des Regimes (wie Friedrichs Vater) oder die Entwicklung an der Front gibt es im Film nur am Rande. Sie werden schließlich auch aus dem Alltag der Napola ausgeblendet. Beobachtungsaufgaben erleichtern Analyse Um die Filmbesprechung im Unterricht möglichst effektiv zu gestalten, sollten die Schülerinnen und Schüler im Vorfeld (gegebenenfalls arbeitsteilig) Beobachtungsaufträge erhalten. Dabei können folgende Fragen im Mittelpunkt stehen: Welches Verhältnis besteht zwischen dem Individuum und der Gemeinschaft der Napola-Schüler? Welche ideologischen Werte, welche Ideale werden an der Napola vermittelt und wie werden die Jugendlichen von dieser Ideologie vereinnahmt? Was fällt bei den Inhalten einzelner Unterrichtsfächer und der Gestaltung des Unterrichts auf? Was gefällt den Schülern an ihrem Aufenthalt an der Napola? Warum gibt es kaum jemanden, der Kritik äußert? Anlässe für kreatives Schreiben Wenn der Vorhang fällt, bleiben durchaus Fragen offen. Um die Analyse des Films sowie der nationalsozialistischen Erziehungsmethoden im Unterricht zu sichern, bieten sich kreative Schreibanlässe an. Was Albrecht Stein, der Sohn des Gauleiters, in seinen persönlichen Aufzeichnungen vom Schulalltag festhält, können die Zuschauer nur ahnen. Denkbar wäre daher, dass die Schülerinnen und Schüler aus der Perspektive Albrechts einen fiktiven Tagebucheintrag verfassen, in dem er zu den Vorschriften und dem Alltag an der Schule Stellung nimmt. Friedrich, der seinen Eltern nur einen Abschiedbrief hinterlassen hat, könnte seiner Mutter einen Brief schreiben und darin ebenfalls den Alltag an der Napola oder seine Gründe für den gewollten Schulverweis erklären. Titel des Films Napola - Elite für den Führer (Deutschland 2004) Altersgruppe freigegeben ab 12 Jahre Schauspieler Max Riemelt, Tom Schilling, Justus von Dohnány u.a. Regie Dennis Gansel Die Filmanalyse im Geschichtsunterricht steckt leider noch in den Kinderschuhen, so dass Lehrkräfte sehr viel Eigenarbeit leisten müssen, wenn Filme nicht nur einen illustrativen Charakter haben sollen. Die genannten Links geben Hilfestellungen für eine kritischen Analyse des Mediums Film, sie eignen sich auch für eine sinnvolle Nachbesprechung. Um einen Film effektiv analysieren und besprechen zu können, sollte die Klasse und / oder die Lehrkraft unbedingt schon vorher einen Fragenkatalog entwickeln. Uli Schuster: Kriterien zur Filmanalyse Speziell für den Kunstunterricht fasst der Autor Kriterien zusammen, mit denen sich Clips und Filmsequenzen nach Form und Inhalt untersuchen lassen. kinofenster.de: Methoden der Filmarbeit Ein kurzes Raster mit Leitfragen zur Analyse von Filmen und zur formal-inhaltlichen Protokollierung eines Films. Informationen zur politischen Bildung Die Literatur zum Thema Nationalsozialismus ist sehr umfangreich. Die Bundeszentrale für Politische Bildung stellt in ihrem Online-Dossier "Informationen zur Politischen Bildung", verfasst von Hans-Ulrich Thamer, Professor für Neue und Neueste Geschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster Informationen zum Nationalsozialismus zusammen. Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg Klönne, Arno: Jugend im Dritten Reich Das Werk informiert anhand zahlreicher Dokumente und zeitgenössischer Berichte über die faschistische Jugenderziehung, die Hitlerjugend, die Wehrerziehung und Jugend im Krie sowie über jugendlichen Widerstand. Papy Rossa Verlag Köln 2003, ISBN 978-3-89438-552-1, 16,90 € Papyrossa.de Mehr Informationen. Perlentaucher.de Kurze Informationen zu dem Werk finden Sie bei Perlentaucher.de. Hermann Vinke: Das Dritte Reich Eine Dokumentation mit zahlreichen Biografien und Abbildungen speziell für Jugendliche. Ravensburger Buchverlag 2005, 19,95 €, ISBN 3-473-35857-6 Bernd Leineweber u.a.: Das Erbe der Napola Der Versuch einer Generationengeschichte des Nationalsozialismus. Hamburger Edition 1996, 39 €, ISBN 3-930908-25-5 Mehr Informationen Flessau; K.-I.: Schule der Diktatur Lehrpläne und Schulbücher des Nationalsozialismus. Fischer Taschenbuch, Frankfurt 1982 (vergriffen) Bayer, I.: Ehe alles Legende wird Der Nationalsozialismus in Deutschland von Weimar bis heute. Berichte und Dokumente. Arena Verlag, Würzburg 1995 (vergriffen) Bernd Ginzel u. a. (Hrsg.): Mit Hängemaul und Nasenzinken ... Erziehung zur Unmenschlichkeit. Medienpaket für Gruppenleiter und Lehrer. Der kleine Verlag, Düsseldorf 1984 (vergriffen). Thema ist das Nazi-Kinderbuch "Trau keinem Fuchs auf grüner Heid und keinem Jud bei seinem Eid!". An diesem Beispiel wird deutlich, was Erziehung zur Unmenschlichkeit heißt. Das Material ist eigentlich unentbehrlich für den Unterrichtsalltag. Eine Neuauflage wäre wünschenswert. Johannes Leeb: Wir waren Hitlers Eliteschüler Ehemalige Schüler aus Adolf Hitlers Eliteschulen rekapitulieren, welchen Einfluss die ideologische Beeinflussungsmechanismen auf ihr späteres Leben hatten. 8,95 €, Heyne Verlag, ISBN 3-453-16504 Mehr Informationen Hellmuth Karasek: Auf der Flucht Der Schriftsteller und Literatur-Kritiker schildert die Zeit von seiner Flucht aus Bielitz (Österreich) im Jahr 1944, sein Abitur in der DDR bis zum Studium in Tübingen und dem Systemwechsel im Kalten Krieg. Ullstein Verlag, 12,99 €, ISBN 13-9783548368177 Ullstein-Verlag Mehr Informationen Hardy Krüger: Junge Unrast Der Schauspieler lässt in diesen autobiographischen Roman seine Erinnerungen an den Besuch der Ordensburg Sonthofen einfließen, die zu den - der NSDAP unterstehenden - "Adolf-Hitler-Schulen" gehörte. Mehr Informationen

  • Geschichte / Früher & Heute
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Linksextremistische Ideologien

Kopiervorlage

In diesem Arbeitsmaterial zum Thema "Linksextremistische Ideologien" lernen die Schülerinnen und Schüler die wichtigsten linksextremistischen Lehren kennen sowie eine Auswahl an Staaten, in denen die Ideologien angewandt wurden beziehungsweise heute noch praktiziert werden. Dabei sollen auch die Gemeinsamkeiten und Unterschiede erarbeitet werden.Das Arbeitsmaterial ist eine Erweiterung zur Behandlung des Plakats "Ideologie – Wie und was Linksextremisten denken" im Unterricht. Die Einführung des Themas beginnt mit einer Auseinandersetzung mit den wichtigsten linksextremistischen Lehren: Marxismus, Sozialismus, Leninismus, Stalinismus, Maoismus, Anarchismus und Autonom. Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die einzelnen Ideologien mithilfe des Plakats. Im Anschluss werden paarweise Staaten herausgearbeitet, in denen linksextremistische politische Ordnungen bestanden und/oder heute noch bestehen. Es folgt die Ergebnissicherung aller Aufgaben in einer Vorstellungsrunde im Klassenverband. Abschließend befassen sich die Schülerinnen und Schüler mit einem Gedankenexperiment zu einer autonomen/anarchistisch geführten Gesellschaft. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen die sieben wichtigsten Lehren des Linksextremismus kennen, indem sie diese in eigenen Worten beschreiben und im Anschluss recherchieren, welche Staaten sie zum Vorbild hatten beziehungsweise heute noch haben. entwickeln mithilfe ihres erworbenen Wissens über die autonome Ideologie einen fiktiven autonomen Staat und hinterfragen diesen kritisch. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler müssen sich arrangieren und mit zielführenden Argumenten die anderen Gruppenmitglieder von ihrer Meinung für oder gegen den Erhalt von Stalin-Statuen überzeugen (Sozialkonzept). verbessern ihre Kooperationsfähigkeit in der Pair-und-Share Phase, wodurch sich der Reichtum an Lösungsideen erhöht. unterstützen sich gegenseitig bei Problemen (Kooperations- und Teamfähigkeit).

  • Geschichte / Früher & Heute / Politik / WiSo / SoWi / Religion / Ethik
  • Berufliche Bildung, Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Auschwitz: Erinnern für Gegenwart und Zukunft

Unterrichtseinheit

Der 27. Januar ist offizieller Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Das Erinnern bleibt 75 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz wichtig – und weit darüber hinaus.Das Konzentrationslager Auschwitz in der Nähe von Krakau ist zum Symbol des Holocaust und der menschenverachtenden Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten geworden. Am 27. Januar 2020 jährte sich die Befreiung von Auschwitz durch Soldaten der Roten Armee zum 75. Mal. Wer die Bedeutung des Gedenktages und die Wirkung, die der Jahrestag in Politik und Medien hinterlässt, erfassen will, muss sich mit dem historischen Hintergrund auseinandersetzen. Wie wichtig diese Auseinandersetzung ist, zeigen die Stimmen unverbesserlicher Holocaust-Leugner. 75 Jahre nach dem Kriegsende sind sie – auch dank der Möglichkeiten des Internets – ungebrochen aktiv. Zeitzeugen: Geschichte für Gegenwart und Zukunft Der Versuch, ihre Gräuel ab August 1944 durch den Abtransport der Häftlinge in sogenannten "Todesmärschen" oder durch die Zerstörung der Krematorien und Anlagen zu beseitigen, ist den Nationalsozialisten nicht gelungen. Zwischen 1,1 und 1,5 Millionen Menschen wurden nach offiziellen Schätzungen der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau allein in den Lagern dort umgebracht. Rund 90 Prozent von ihnen waren Jüdinnen und Juden. Die Zahl der Ermordeten allein aber kann die Dimensionen des Schreckens nicht vermitteln. Es sind die Erzählungen von Überlebenden, die dem Schrecken und den Opfern ein Gesicht geben. Ihre Erinnerungen lassen sich nicht auslöschen. Oral History und Quellenkritik Das Internet erleichtert den Zugriff auf Zeitzeugenberichte. Einige Quellen liegen im Netz sogar als Audio-Dateien vor. Wenn der Geschichtsunterricht schon einmal auf Tondokumente und Zeitzeugenberichte zurückgreifen kann, sollten sie eingesetzt werden. Sie entfalten eine größere Wirkung als das geschriebene Wort, das sonst im Mittelpunkt der Quellenarbeit steht. Gleichzeitig bieten sie die Möglichkeiten, die Entstehung, Wirkung und Aussagekraft von Zeitzeugenberichten als Teil der Oral History zu reflektieren. Der Gedenktag in Politik und Medien Zur Erweiterung bietet sich die Einbeziehung politischer Reden oder der Medienberichte zum 75. Jahrestag der Auschwitz-Befreiung an. Welche Bedeutung Auschwitz als historisches und politisches Erbe der Deutschen hat und warum sich Gegenwart und Zukunft nicht ohne die Vergangenheit erklären lassen, könnten Diskussionspunkte im Unterricht sein. Auch der Zugriff auf Reden zum Gedenktag ist einfach, da viele Institutionen (zum Beispiel das Bundespräsidialamt, das Bundeskanzleramt, das Auswärtige Amt) die Reden der Amtsträger online dokumentieren (zum Beispiel im Bereich "Presseinformation" oder "Aktuelles"). Konkrete Links zu diesem Aspekt müssen die Schülerinnen und Schüler allerdings selbst recherchieren. Mögliche Unterrichtsschwerpunkte Nachdem sich die Schülerinnen und Schüler einen allgemeinen Überblick über die Geschichte des Konzentrationslagers Auschwitz verschafft haben, können sie sich arbeitsteilig verschiedenen Einzelaspekten widmen. Grundlagenwissen zur NS-Rassenideologie sollte in diesem Zusammenhang allerdings bereits vorhanden sein. Ein möglicher Aspekt der Gruppenarbeit ist das Schicksal von Kindern und Jugendlichen in Auschwitz. Was die Nationalsozialisten als "Vernichtung durch Arbeit" verstanden, wird beim Tagesablauf und dem Umfang der Essensrationen deutlich. Sie vermitteln konkrete Eindrücke von den Lebensumständen im Lager. Die menschenverachtende Perfidie des Systems zeigt sich außerdem in dem jüdischen "Sonderkommando". Jüdische Häftlinge wurden gezwungen, aktiv an der Vernichtung ihrer Glaubensgenossen und anderer Häftlinge mitzuwirken.Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über das Konzentrationslager Auschwitz und die Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten. beleuchten in Gruppenarbeit verschiedene Aspekte des Lebens im KZ Auschwitz: zum Beispiel das Leben von Kindern und Frauen in Auschwitz, den Alltag im Konzentrationslager oder die Rolle des jüdischen "Sonderkommandos". erschließen und vergleichen die Quellen von überlebenden Zeitzeugen. analysieren die Bedeutung des politischen Gedenkens an den Holocaust am Beispiel aktueller Medienberichte oder Reden zum Gedenktag. nutzen das Internet als Informations- und Recherchemedium.

  • Geschichte / Früher & Heute
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Albert Camus' "L’Étranger" in sieben Schritten genau lesen

Unterrichtseinheit

Diese Unterrichtseinheit zu "L'Étranger" zeigt, wie mit der Methode des Genauen Lesens" ein Mindestverständnis von Albert Camus' Roman sichergestellt werden kann, das der neueren fachwissenschaftlichen und -didaktischen Forschung Rechnung trägt. Die hier formulierten Aufgaben skizzieren ein methodisches Vorgehen, das die in den Fachartikeln des Autors zu L'Étranger ausgeführten fachwissenschaftlichen und didaktischen Überlegungen zu diesem Schulklassiker ergänzt. Mit ihrer Hilfe kann bei einer Analyse des Romans ein notwendiges Mindestniveau an Textverständnis erreicht werden. Das Vorgehen folgt dem literaturdidaktischen Modell des "genauen Lesens" . Hinweise zum Aufbau der Unterrichtsreihe Die Reihe beginnt mit einem literarischen Gespräch, in dem die Lernenden ihre Fragen an den Text richten dürfen. In der Regel wird eine der zentralen Fragen der Schülerinnen und Schüler sich auf das auffällige Verhalten des Protagonisten und auf die Gründe für seinen Mord beziehen. Bei der Klärung ihrer Fragen wird in zwei Schritten vorgegangen: Meursault wird textimmanent charakterisiert, um dann herauszuarbeiten, was an ihm provoziert und dass er nicht als einsames einzigartiges Individuum verstanden werden kann, sondern als Verkörperung der "pieds-noirs", denen Camus überaus positive Eigenschaften zuschreibt. Camus unterstellt ihnen, frei und ohne Ideologien zu leben. Der Mord am Araber erweist sich dann nicht als absurder Mord unter dem Einfluss der Sonne, sondern als angekündigter Mord eines "pied-noir" an einem Araber, der die kolonialen Gewaltverhältnisse seiner Zeit reproduziert. In einem zweiten Schritt wird am zweiten Teil des Romans erarbeitet, dass die Erzählung unglaubwürdig ist, weil der Erzähler seinen Bericht mit einem bestimmten Ziel verfasst hat: Er will sich und die Leserinnen und Leser davon überzeugen, dass sein Leben vom Zufall bestimmt worden ist. Diesen Entschluss fasst er, als die Erzählung in der Gegenwart ankommt. Nun beschließt der Erzähler, sein Leben zu erzählen. Er erzählt seinen Prozess satirisch verzerrt, um von seiner Schuld am Tod des Arabers abzulenken. In einem dritten Schritt kann die im Unterricht verfasste Interpretation mit drei anderen Interpretationen verglichen werden. Dabei erkennen die Schülerinnen und Schüler, wie sehr Text-Deutungen von der sozialen Position und dem Interesse der Lesenden abhängen. Hinweise zu den Unterrichtsmaterialien Die Unterrichtsmaterialien zu dieser Reihe umfassen: Arbeitsaufträge zu sieben thematischen Schwerpunkten (AB 06 bis AB 07). Sie folgen dem Prinzip, den Text zunächst schülerorientiert in einem literarischen Gespräch zu besprechen, um ihn dann textimmanent, kontextbezogen und abschließend rezeptionsbezogen zu analysieren. Hilfsfragen für die Binnendifferenzierung und zur Selbstkontrolle. Die Lernenden können entscheiden, wann sie die Hilfsfragen einsehen. Je textsicherer die Lernenden sind, desto später sollten sie die Hilfen nutzen. Zur Selbstkontrolle sollten die Hilfsfragen jedoch von allen genutzt werden. Sie enthalten Thesen zu den Arbeitsaufträgen, die sich bei einer genauen Lektüre des Romantextes als falsch erweisen, und auch Hinweise für richtige Lösungen. Sie sind von den Lernenden am Text mit Hilfe von zu suchenden Passagen zu überprüfen. Vorschläge für die Ergebnissicherung in Form von Tafelbildern mit Erwartungshorizont (nur für Premium-Mitglieder). Das Vorgehen kann bei Bedarf durch weitere Arbeitsschritte ergänzt werden, die sich aus den ausführlichen Überlegungen in den Fachartikeln des Autors zu L'Étranger ergeben. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass Albert Camus mit Meursault bewusst eine literarische Figur gestaltet hat, die die Züge der von ihm positiv betrachteten "pieds-noirs" trägt, die ohne Ideologien leben. erkennen, dass Meursault in Einklang mit den kolonialen Gewaltverhältnissen handelt und an der Ausbeutung und Unterdrückung der Araber im Roman partizipiert. erkennen, dass Meursaults Erzählung unglaubwürdig ist und einer genauen Lektüre unterzogen werden muss, um die Absicht seiner Erzählung zu erkennen. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler formulieren befremdliche Eindrücke, Hypothesen und Fragen zu einem literarischen Text. überprüfen ihre Hypothesen und beantworten ihre Fragen durch das genaue Lesen eines Textes. vergleichen ihre Deutungen mit den Interpretationen anderer Leserinnen und Leser. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler halten Interpretationskonflikte aus. versuchen, diese durch ein genaues Lesen des Textes argumentativ zu überwinden.

  • Französisch
  • Sekundarstufe II

Staat und Medien: Meinungsvielfalt bis Propaganda

Unterrichtseinheit

Die Schülerinnen und Schüler entwerfen in dieser Unterrichtseinheit eine Podcast-Collage, in der sie schlaglichtartig Beispiele zur Pressefreiheit, Zensur und Propaganda in einem historischen Längsschnitt von der Kaiserzeit bis zum Internetzeitalter hörbar machen. Patriotische Heldenverklärung in den Weltkriegen, parteigelenktes Staatsfernsehen der DDR, Hollywoodfilme unter der Regie des Pentagon und globale Meinungskriege im Internetzeitalter: Das Verhältnis von Staat und Medien ist ein wichtiges Indiz, an dem sich freiheitlich-demokratische und autoritäre Regime identifizieren lassen. Schon immer haben Herrschaftsinstitutionen in die Informationsverbreitung eingegriffen. Regierungen nutzen seit der Antike Medien, um die Bevölkerung intellektuell, weltanschaulich und emotional zu beeinflussen. Mit dem Aufkommen von Massenmedien im 19. Jahrhundert lässt sich beobachten, wie der Staat zunehmend systematisch und flächendeckend Informationen zu steuern versuchte: Der Wettkampf um die öffentliche Meinung verschärfte sich. Nun, da erstmals breite Bevölkerungsteile aus allen Schichten Medienkonsumenten wurden, entwickelte sich eine staatliche Medienpolitik, an der sich zentrale Werte, Normen und Herrschaftsstrategien der jeweiligen Regime sichtbar machen lassen. Verschiedene Perspektiven Die Schülerinnen und Schüler entwerfen in Gruppenarbeit eine Hörkollage, die viele unterschiedliche, frei gewählte Aspekte im Zusammenspiel von Staat und Medien wie ein Mosaik zusammensetzt. Aufgrund der breit angelegten Thematik geht es hierbei nicht um Vollständigkeit, sondern um schlaglichtartiges Verstehen der Problematik aus verschiedenen Perspektiven. Themenvorschläge Hintergrundinformationen und Themenvorschläge Neben Informationen zur Regulation der Medien durch den Staat finden Sie hier eine Liste mit Vorschlägen für die Betrachtung des Themas im historischen Längsschnitt. Ablauf Ablauf der Unterrichtseinheit "Der Staat und die Medien" Das Arbeitsergebnis dieser Unterrichtseinheit besteht aus einem Podcast mit einer interpretierenden, quellenkritischen Analyse des verwendeten Materials. Fachkompetenzen Die Schülerinnen und Schüler kennen die Grundzüge der staatlichen Informationspolitik in unterschiedlichen historischen Epochen der Zeitgeschichte. erschließen den Zusammenhang zwischen Staatsform und Pressefreiheit. können aus Beispielen Methoden und Ziele staatlicher Propaganda nachvollziehen und sind dafür sensibilisiert, in Medien Methoden zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung zu erkennen. setzen sich mit der verfassungsrechtlichen Grundlage von Pressefreiheit beziehungsweise Meinungsvielfalt auseinander. werten Quellen kritisch aus, analysieren die Intention der Verfasser und stellen diese in einen historischen Kontext. Medienkompetenzen Die Schülerinnen und Schüler nutzen Internetquellen, um relevantes Material zu suchen und recherchieren eigenständig weiterführende Informationen und Quellen. extrahieren aus einer umfangreichen Materialsammlung wesentliche, aussagekräftige Inhalte. entwerfen eine Dramaturgie für eine Hörkollage. erstellen einen Podcast. Sozialkompetenzen Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, in Gruppenarbeit Kriterien für eine Materialauswahl zu entwerfen. organisieren selbstständig die einzelnen Arbeitsabläufe. proben gemeinsam Sprechertexte und sprechen sie ein. Drei Formen staatlicher Regulationen Grundsätzlich kann man drei Formen von staatlichen Regulationen der Medien beobachten: Repressive Maßnahmen (Pressezensur, Unterdrückung der Meinungsvielfalt), Vereinnahmung der Medien (Propaganda beziehungsweise Übernahme der Informationshoheit durch den Staat) oder aber eine Schutzfunktion, bei der Exekutive und Judikative eine verfassungsrechtlich festgeschriebene Meinungsfreiheit garantieren und eine Ausgewogenheit oder Meinungsvielfalt in der Berichterstattung fördern. Regulationen im historischen Rückblick Im historischen Rückblick ergibt sich dabei eine klare Tendenz: Repressive Informationspolitik ist ein Kennzeichen autoritärer Regime, Meinungsvielfalt und Pressefreiheit hingegen Merkmale von Demokratien, die sich an den Grund- und Menschenrechten ausrichten. Die Existenz von staatlicher Propaganda als Instrumentalisierung der Medien für eigene politische Ziele ist hingegen unabhängig von der Staatsform, hier unterscheiden sich lediglich die Mittel und Strategien. Staatsform und Informationspolitik In einem historischen Längsschnitt wird der Zusammenhang zwischen Staatsform und Informationspolitik deutlich. Hierbei finden sich vielfältige Strategien: Repressionen und Zensur, starke Beeinflussung bis völlige Gleichschaltung der Presse, Meinungsvielfalt, propagandistische Eingriffe in die Informationsverbreitung oder aber starke Züge der Deregulierung. Anhand konkreter historischer Beispiele oder aktueller Mediendebatten können die Schülerinnen und Schüler einzelne Positionen, Intentionen und auch Methoden staatlicher Medienpolitik nachvollziehen. Deutsches Kaiserreich und erster Weltkrieg Die Geburtsstunde der modernen Kriegspropaganda Praxis Pressezensur trotz Pressefreiheit Themenbeispiele Heldenverehrung, Marneschlacht, Erzeugung von Feindbildern Leitmedien Zeitung, Maueranschläge, Feldpostkarte Weimarer Republik Der Kampf der politischen Ideen und Ideologien Praxis Pressefreiheit ohne Regulierung Themenbeispiele Satire, Wahlplakate, ideologische Polarisierung der Bevölkerung Leitmedien Zeitung, Flugblatt Drittes Reich Blut, Boden und Volksgemeinschaft Praxis Völlige Vereinnahmung ("Gleichschaltung") der Medien Themenbeispiele Massenaufmärsche, Reden, Erzeugung eines Gemeinschaftsgefühls, Ausschluss von Bevölkerungsgruppen Leitmedien Hörfunk, Film Deutsche Demokratische Republik Das gelenkte Staatsfernsehen Praxis Pressezensur Themenbeispiele Repressionen gegen Oppositionelle, "Bau-auf"-Ideologie, Aktuelle Stunde, Sicht auf den Westen Leitmedium TV Kalter Krieg Das Pentagon in Hollywood Praxis Pressefreiheit, aber staatliche Beeinflussung der Medien Themenbeispiele Belege für das Eingreifen staatlicher Institutionen in Kino-Produktionen (Walt Disney, "Top Gun", "Independence Day" et cetera) Leitmedium Film Europäische Union Auf der Suche nach einer europäischen Identität Praxis Pressefreiheit, jedoch institutionelle Regulierung Themenbeispiel Kann man einen Euro-Patriotismus lehren beziehungsweise propagieren? Wie erzeugt man ein EU-Gemeinschaftsgefühl? Welche Aufgaben haben hierbei die Medien? Leitmedien TV, Internet Internetzeitalter Erlaubt ist, was gefällt? Das Internet im Spannungsfeld von Zensur und Anarchie Praxis Deregulierung des Internets und gleichzeitige Überwachung Themenbeispiele Ist die Anarchie des Web 2.0 eine antidemokratische Bewegung? Wie kann man Rechtsstaatlichkeit (zum Beispiel Terrorbekämpfung, Maßnahmen gegen Kinderpornografie) und Datenschutz zusammenbringen? Leitmedium Internet In Anlehnung an " Das Echolot " von Walter Kempowski sammeln die Schülerinnen und Schüler Materialien zu ihrem Thema in Gruppenarbeit. Diese sind schwerpunktmäßig Quellenauszüge, die aber auch mit Kommentaren aus der Sekundärliteratur und/oder eigenen Anmerkungen zusammengestellt werden können. Die Lernenden kompilieren hierbei kurze Passagen, die sie als aussagekräftig bewerten und kombinieren ihre Fundstücke zu einer Gesamtschau, die sie als Hörmanuskript bearbeiten. Impulsfragen, Begriffsdefinition und Gruppenbildung Impulsfragen zu Beispielen von staatlicher Beeinflussung der Medien bieten einen Einstieg in die Thematik von Herrschaft, Pressefreiheit und Meinungsvielfalt. Die Schülerinnen und Schüler entwickeln hieraus Leitfragen für die folgende Gruppenarbeit. Zusätzlich gilt es, durch Definitionen die Begriffe "Zensur" und "Propaganda" voneinander abzugrenzen und erste Beispiele hierfür zu erörtern. Im Anschluss werden die Gruppen gebildet und die Aufgabenstellung besprochen. Hierbei können bereits die Arbeitsblätter 2 und 3 ausgegeben werden. Recherchearbeit und Materialsammlung Die Gruppen teilen sich ihre Recherchearbeit auf und informieren sich mithilfe der Linkliste auf Arbeitsblatt 2 über ihr Gruppenthema. Die Internetlinks in der Liste dienen hierbei nur für einen ersten Einblick. Die Schülerinnen und Schüler erhalten hierdurch Anregungen, mit weiteren Suchbegriffen zu konkreten historischen Beispielen eigenständig weiteres Material für ihren Podcast zu erschließen. Fundstücke, die ihnen hierbei besonders auffallen, oder die sie als Grundlage für den Podcast geeignet finden, werden in einer Quellenkartei auf Arbeitsblatt 3 gesammelt, in der sie jeden einzelnen Quellenausschnitt oder anderes Material dokumentieren. Die Gruppenmitglieder finden in dieser Unterrichtsphase wieder zusammen und besprechen die ersten Rechercheergebnisse. Aus der gemeinsamen Materialsammlung/Quellenkartei wählen sie den Stoff aus, der die Grundlage für ihren Podcast liefern soll. Sie besprechen hierbei auch Aufbau und Inhalte ihres Podcasts oder einigen sich darauf, die Quellendatei zu ergänzen. Manuskripterstellung In dieser Arbeitsphase erfolgt die Manuskripterstellung als Grundlage für den Podcast. Die Schülerinnen und Schüler stellen aus ihrer Materialsammlung eine Vorlage her, die später eingesprochen wird. Zusätzlich entwickeln sie Begleitmaterial, in dem sie ihre Überlegungen (Intention, Auswahl, Aussage) zum Konzept ihres Podcast beschreiben. Aufnahme der Audiosequenzen Die Schülerinnen und Schüler nehmen die Audiosequenzen für den Podcast auf. Sie können die Texte hierfür selbst einsprechen oder aber, falls vorhanden, vorliegendes Audio-Material verwenden. Mithilfe einer Schnittsoftware können sie ihren Podcast fertig stellen. Die Gruppen stellen ihre Podcasts/Hörkollagen vor und erklären das dahinterliegende Konzept ihres Werkes.

  • Geschichte / Früher & Heute / Politik / WiSo / SoWi
  • Sekundarstufe I, Primarstufe

Osterbräuche im Wandel der Zeiten

Unterrichtseinheit
5,99 €

In dieser Unterrichtseinheit werden die traditionellen österlichen Rituale und Gebräuche im historisch-religiösen Kontext dargestellt. Aus ihnen lassen sich die heute üblichen Rituale ableiten und begründen. Die ursprünglich christliche "Gedenkfeier" an den Kreuzestod von Jesus Christus hat sich zu einem ideologiefreien Frühlingsfest gewandelt, dessen Rituale und Bräuche den Schülerinnen und Schülern in ihren christlichen Ursprüngen vermutlich nicht mehr präsent sind. Sie lernen daher im Rahmen dieser Unterrichtseinheit die heutzutage verwendeten und bekannten Symbole und Rituale in ihrer Bedeutung zu erkennen und auf den historischen Ursprung zurückzuführen. Das Thema "Osterbräuche" im Unterricht Was hat der Hase mit Ostern zu tun? Warum färben die Menschen zu Ostern die Eier bunt an? Manche Kinder kennen vielleicht weitere Bräuche aus dem Besuch des Oster-Gottesdienstes oder haben im Rahmen des Osterfestes mit ihren Familien bestimmte Rituale erlebt. Welche Bräuche es rund um das Osterfest gibt und welchen historisch-religiösen Ursprung sie haben, entdecken die Lernenden in dieser Einheit. Sie deuten die Symbole – wie das Kreuz oder die Ostereier –, die für diesen Ursprung stehen oder aus diesen abgeleitet werden. Didaktisch-methodische Analyse Die verwendeten Symbole und Rituale der Osterfeier sind den Schülerinnen und Schülern bekannt. Sie lernen die verwendeten Symbole und Rituale zu "entschlüsseln" und die implizierte christliche Botschaft dahinter zu entdecken und auf "heute" zu beziehen. Die Anschaulichkeit des Unterrichtsmaterials erleichtert die Entschlüsselung und Analyse der verwendeten Symbole und Rituale. Die Arbeitsaufgaben sind sachlich und kleinschrittig aufeinander bezogen und leiten jeweils über in den nächsten logisch folgenden Gedankengang, an dessen Ende die zu lernende Erkenntnis steht. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen Symbole und Rituale zu deuten und den Bezug zum religiösen Ursprung des Osterfestes herzustellen. lernen die heute gebräuchlichen Rituale aus dem ursprünglichen historischen Kontext abzuleiten und zu deuten. übertragen die historische Bedeutung des Osterfestes auf heutige Gebräuche und Rituale. bearbeiten die Arbeitsaufgaben selbstständig. lesen unterschiedliche Textgattungen sinnerfassend und machen Angaben zum Text.

  • Religion / Ethik / Kunst / Kultur / Biologie / Ernährung und Gesundheit / Natur und Umwelt / Fächerübergreifend
  • Primarstufe, Sekundarstufe I

Das Sonnensystem und seine Entstehung

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit zum Sonnensystem erwerben die Lernenden Wissen über die Entstehung des Weltalls und der Erde auf naturwissenschaftlicher Grundlage. Sie lernen, zwischen ideologischen und naturwissenschaftlichen Darstellungen zu unterscheiden und diese zu bewerten.Die Lernenden werden in ihrer Analyse- und Bewertungskompetenz geschult, indem sie Unterschiede zwischen "Glauben" und "Wissen" kognitiv erfassen und argumentativ vertreten. Sie stellen naturwissenschaftliche "Wahrheiten" in den Vergleich zu Ideologien und Mythen und lernen, diese zu bewerten und zu beurteilen. Vorkenntnisse Zur Einführung in das Thema "Das Sonnensystem und seine Entstehung" bietet es sich an, den Lernenden unterschiedliche Schöpfungsmythen vorzustellen. Der Unterschied zwischen Mythos und Naturwissenschaft wird erarbeitet und bewertet, wobei die Schöpfungsmythen im Kontext der jeweiligen Zeit vorgestellt und verstanden werden sollten. Didaktische Analyse Während die Schöpfungsgeschichte in der Bibel schon in den Lehrplänen der Grundschule verankert ist, findet sich bisher noch kein Hinweis auf die Notwendigkeit, Grundschülerinnen und Grundschülern ein naturwissenschaftlich fundiertes Weltbild vorzustellen. Dies soll mit der vorliegenden Unterrichtseinheit nachgeholt werden. Methodische Analyse Methodisch sind die Aufgabenstellungen so aufgebaut, dass sie von den Lernenden selbstständig erarbeitet werden können. Informationen werden präsentiert und durch zielführende Aufgabenstellungen erweitert und gefestigt. Einige "Inputs" werden in "verwirrter" Form dargeboten, die zum Verständnis von den Lernenden erst entschlüsselt werden müssen. Diese Form der Erarbeitung bündelt die Aufmerksamkeit und die Konzentration auf den Text, der nachhaltiger im Langzeitgedächtnis abgespeichert werden kann als es das oberflächliche "Darüber hinweg lesen" tun würde. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler können den Unterschied zwischen Mythen und Wissenschaft benennen und unterschiedliche Beurteilungskriterien benennen und begründen. verfügen über gefestigtes Wissen über die Entstehung des Sonnensystems und der Erde. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler betreiben gezielte Recherche im Internet zum Thema "Sonnensystem" und kommen dabei zu den gewünschten Ergebnissen. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler nehmen die Gesprächsbeiträge ihrer Mitschüler und Mitschülerinnen würdigend auf und beziehen sie in ihre eigenen Gedanken mit ein. arbeiten kooperativ in Gruppen- und Partnerarbeit. präsentieren ihre Gruppen-Ergebnisse zielführend und adressatengerecht.

  • Geschichte / Früher & Heute / Physik / Astronomie / Geographie / Jahreszeiten
  • Primarstufe, Sekundarstufe I

Die rechte Musikszene: Thema im Unterricht

Unterrichtseinheit

"Musik von Rechts“ ist nach wie vor die Einstiegsdroge Nummer 1 in die rechte Gewaltszene. Der fachdidaktische Artikel liefert Hintergrundinformationen, denn Rechtsrock sollte im Musikunterricht durchaus ein Thema sein. Ende 2003 gab es in Deutschland nach Angaben des Verfassungsschutzes 169 rechtsextremistische Organisationen und Gruppen. Damit ging ihre Zahl im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent zurück. Dennoch sind rechtsextreme Bands und Organisationen weiter sehr aktiv - auch im Internet. Mit Hintergrundinformationen zur Szene, zur Bedeutung ihrer Musik und zu den Vertriebswegen will dieser Artikel Lehrerinnen und Lehrern die Behandlung des Themas im Unterricht erleichtern. Leichter Rückgang des Rechtsextremismus Rechtsrock ist schon mehrfach Gegenstand musikpädagogischer Beiträge und Diskussionen gewesen. Auch wenn der Verfassungsschutzbericht 2004 einen leichten Rückgang des rechtsextremistischen Personenpotenzials konstatiert, spielt die rechtsextremistische Skinhead-Musikszene nach wie vor eine bedeutende Rolle bei der Entstehung und Festigung von Gruppen rechtsextremistischer gewaltbereiter Jugendlicher. Rechtsrock ist nach wie vor die Einstiegsdroge Nummer 1 ins Milieu. Rechte Konzerte nehmen zu Rechtsrock-Bands sind keine Randerscheinung. Die Zahl der Konzerte ist seit Jahren erstmals wieder gestiegen, was sich durch einen vermehrten Rückzug der Szene in privat genutzte Räumlichkeiten erklärt. Nach Angaben der Verfassungsschützer existieren circa 90 Faschobands und 50 Labels in Deutschland. Der Versandhandel über das Internet und mehr als 30 Läden blüht, ebenso der Vertrieb von Fanzines. Rund 1.000 deutsche rechtsextremistische Homepages sind bekannt. Die Szene ist sehr aktiv und stets im Wandel begriffen. Die Rechtsrock-Szene Die Anhänger der rechten Szene werden immer jünger. Rechtsrock als Musikform Rechtsrock lässt sich nicht auf einen einzigen Musikstil beschränken. Textmerkmale des Rechtsrock Die Analyse im Unterricht zeigt, dass Rechtsrock-Texte keinesfalls harmlos sind. Hohe Fluktuation bei Anhängern Das rechte Milieu zeichnet sich durch eine gewisse Offenheit und Durchlässigkeit aus. Zum einen gelangen Jugendliche leicht in das rechte Milieu, verlassen es aber ebenso schnell wieder. Wer jedoch schon teilweise durch die rechte Gewalt-Szene sozialisiert wurde, kommt schwerer wieder heraus. Anhänger kommen aus der Action-Szene, aber auch von den Manieristen (Angestellten-Milieu, Erlebnisgesellschaft). Arbeitslosigkeit, Konflikte mit Institutionen, niedrige Bildung können eine rechtsradikale Orientierung verstärken, doch der Anschluss an Jugendgruppen erfolgt oft situativ, weil sich beispielsweise die Freunde angeschlossen haben. Teilweise besteht hinsichtlich der völkischen Orientierung auch eine Übereinstimmung zwischen den Jugendlichen und ihren Eltern. (Baacke 2000, S. 84-105) Geringe Schulbildung, größere Anfälligkeit Eine neue Studie, bei der über 5.000 bayerische Schülerinnen und Schüler verschiedener Schulformen befragt wurden, zeigt, dass mit der Schulbildung die Gewaltakzeptanz und die rechtsextremistische Orientierung abnehmen. Eine besonders starke Affinität zu rechtsextremen Positionen und zugleich zur Gewalt gibt es bei Haupt-, Berufs- und Realschülern, wobei es sich um ein dominant männliches Phänomen handelt. Eine besondere Rolle spielen die Cliquenzugehörigkeit und die Orientierung an bestimmten Jugendkulturen. Weitere Untersuchungen belegen, dass in diesen Gruppen Fremdenfeindlichkeit, Sexismus, Ethnozentrismus, eine positive Haltung zum Nationalsozialismus, Antisemitismus und eine Ideologie der Ungleichheit vorherrschen. Zwar sind die ermittelten Werte insgesamt relativ gering, doch durchaus signifikant und deshalb auch beachtenswert. (Fuchs u.a. 2002) Vielschichtige Motive Die Gründe für den Einstieg in die rechte Szene sind vielschichtig. Im Osten zählen dazu etwa die Schließung von Freizeittreffs. Die sozialen Lebensräume, die Arbeitslosigkeit oder der Alltag in der Schule werden als sinnlos empfunden. Bei Ungerechtigkeit (Ausländer und Fremde werden vermeintlich vom Staat bevorzugt), Ausgrenzung und Benachteiligung oder immer dann, wenn akzeptierte Werte wie Erfolg, Lebensfreude oder Selbstverwirklichung nicht erreichbar scheinen, wird der Rechtsextremismus als neuer Weg und neue Symbolwelt angesehen. (Baacke 2000, S. 97f) Musik als Mittel der Abgrenzung Begünstigt wird diese Entwicklung durch die veränderte Musikszene und die Einstellung zur Musik von Jugendlichen und Erwachsenen seit den 90er Jahren. Die Rock-/Popmusik in Deutschland ist in die gesellschaftliche Mitte gerückt. War diese Musik früher ein Mittel der Abgrenzung der Jugendlichen von den Erwachsenen, ist sie heute auch immer mehr die Musik der Erwachsenen und des etablierten Kulturbetriebes. Sogar Politiker nutzen Popmusik zum Aufpolieren ihres Images, wenn beispielsweise auf der Expo 2000 der deutsche Bundeskanzler zusammen mit den Scorpions auftritt. Extreme Pessimisten vertreten die Auffassung, dass ein Protest der Jugend gegen die Eltern über die "normale" Pop-/Rockmusik nicht mehr möglich sei, da die Eltern ja bereits mit dieser Musik - wenngleich auch mit anderen Gruppen - aufgewachsen sind. Als Ausweg bliebe nur noch der Rechtsrock, da dieser allgemein ein Negativimage hat. Motivation für die Musik Die Fans der Musik bilden sich nach Klaus Farin (Archiv der Jugendkulturen, S. 96f.) aus drei verschiedenen Motivationssträngen heraus: Ein Teil der Fans hört diese Musik aus ideologischer Übereinstimmung. Rechtsextreme und junge Rassisten lassen sich durch nazistische und rassistische Musik emotional wie ideologisch aufrüsten und in ihrer politischen Identität bestätigen. Für sie ist Rechtsrock der Sound zum Rassenkrieg. Ein kleiner Teil ist vorwiegend oder sogar ausschließlich an der Musik interessiert, nicht an den Inhalten. Ein weiterer Teil der Fans interessiert sich zwar für die Texte, ist aber selbst nicht unbedingt klar rechtsextrem orientiert. Wie stellt sich die Musik des Rechtsrocks heute dar? Über lange Zeit war Rechtsrock auf die Skinhead-Szene beschränkt - wenngleich nur ein Teil der Skinheads rechtsradikal ist - und Oi-Musik der Inbegriff der Szenemusik. Heute zeichnet sich ein wesentlich vielschichtigeres Bild ab. Die rechtsextremen Organisationen versuchen immer mehr, die musikalischen Abgrenzungen aufzuheben und infiltrieren möglichst viele Arten von Musik und Jugendkulturen. Das Spektrum reicht von Skinhead-Bands (Kraftschlag, Noie Werte), NS-Black-Metal (Burzum, Möbus von Absurd), Techno-Musik (etwa in Gabba), HipHop (MC Danana, Ronald Mac Donald), Hatecore als rechter Ableger von Hardcore (Wandteufel), volkstümlicher Musik (Zillertaler Türkenjäger), bis zu klassischer Bardenmusik (Annette, Rennicke), die gleichsam aus der Mitte der Gesellschaft kommt, oder der Gothic-Szene, die sich so sehr auf ihre Romantik in Schwarz beruft, und im Neofolk (Death in June) eine rechte Ausprägung erfahren hat. (Funk-Hennigs 1994; Baacke 2000; Archiv der Jugendkulturen 2001; Dornbusch 2002; im Internet: Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit in NRW ) Eminem oder Rammstein: rechts ist schick Auch der Mainstream bleibt von rechten Einflüssen nicht verschont. Die Böhsen Onkelz haben sich offiziell von ihrer rechten Vergangenheit distanziert und konnten inzwischen im Mainstream Fuß fassen. Der amerikanische Rapper Eminem macht sich auf einer rein rhetorischen Ebene über Minderheiten wie Schwule lustig. Wo die Popmusik früher gerade die Rechte von Minderheiten eingeklagt hat, ist es heute eher schick geworden, den Erfolg auf Kosten von Minderheiten aufzubauen. Ein drittes Beispiel: Die Gruppe Rammstein, die zur "neuen deutschen Härte" zu rechnen ist, zitiert in ihrem Videoclip "Stripped" rechten Bildervorrat als bloße Ästhetik. Es handelt sich um eine Montage aus Aufnahmen von Leni Riefenstahls "Olympiade"-Film. (Büsser 2003, S. 41) Musik wird politisch instrumentalisiert Es wäre allerdings voreilig, jede der oben genannten Musikrichtungen als rechtsradikal einzustufen. Vielmehr muss man davon ausgehen, dass Musik grundsätzlich unpolitisch ist. Dadurch wird sie aber anfällig für politische Vereinnahmungen. Erst der (Kon)Text macht die Musik politisch. Dadurch ist keine Musikrichtung vor dem Angriff der rechtsextremen Szene gefeit. Handel, Internet und Konzerte Der Vertrieb erfolgt über Läden (circa 30), Labels (circa 50), den Handverkauf bei Konzerten oder anderen Szeneveranstaltungen (besonders in Tschechien und Polen), den legalen Versandhandel (zum Beispiel Deutsche Stimme-Verlag, Schwarze Fahne, Neue Doitsche Welle, Signal-Verlag, Thule Multimedia-Verlag, Wikingerversand, Nordversand) über das Internet (Mp3, Shopping, Radiosendungen) und natürlich den illegalen Markt. Adressen finden sich in einschlägigen Fanzines (zum Beispiel Blood & Honour-Magazin, Landser, Foier Frei!, Hamburger Sturm, White Supremacy, Signal, RockNORD). Vertrieb über das Ausland Restriktive staatliche Maßnahmen haben dazu geführt, dass viele Bands den Weg in den Untergrund angetreten haben. Die Produktion von CDs und anderen Fanartikeln wurde ins Ausland verlagert, oftmals auf verschiedene Firmen verteilt, so dass sich diese im Einzelnen oft gar nicht bewusst sind, was sie vertreiben. Besonders die nordischen und östlichen Länder werden hierbei bevorzugt. (Baacke 2000, S. 160-172) Die Texte des Rechtsrock sind geprägt durch ein Weltbild, in dem die Gewalt als konstitutives Spaß- und Erlebnismoment beschrieben wird. Deutschland wird ebenso wie die weiße Rasse verherrlicht ("White-Power"-Ideologie) und soll gegen verschiedene Feindbilder verteidigt werden. Neben einem archaischen Germanenkult zeigen viele Texte einen deutlichen Antisemitismus. Bei einer eingehenden, vergleichenden Analyse lassen sich allgemeine Merkmale herausarbeiten (Textauszüge gibt es beispielsweise in den Publikationen des Verfassungsschutzes oder anderer offizieller Stellen). National(sozialistisch)e Sturmtruppen fungieren als eine Art SA der Neuzeit. "Treue" und "Ehre" gelten als oberste Tugenden. Die deutsche Wehrmacht wird verherrlicht und beschönigt. Zur Rechtfertigung der eigenen Gewalttaten werden die Opfer angeführt, Verursacher sind nicht etwa die Täter. Der Tod wird mit apodiktischen Wendungen und Zeitadverbien beschrieben ("bis zum Schluss", "niemals", "ewig" …). Wegen härterer Repressionen greifen die Texte auf ältere Helden aus dem Kelten- und Germanenkult zurück ("Odins Krieger"). Frauen gibt es nur als Beiwerk oder Objekt unter der Parole "Ausländer nehmen uns unsere deutschen Frauen weg". "Emanzen" sind Feindbilder. Weibliche Skinheads werden in der Szene "Renees" genannt. Bier und Alkohol werden in der Szene kultisch gefeiert. Gegenüber anderen Drogen nimmt die rechte Szene jedoch eine ablehnende, fundamentalistische Haltung ein. Oberstes Feindbild sind Ausländer. Neben Asylanten und Schwarzen werden auch Einwanderer oder Juden zu ihnen gezählt. Rassistische Überfremdungsfantasien, Ängste und Neidgefühle sind Ursprung dieser Haltung. Die Texte verbreiten Thesen wie "Ausländer sind kriminell, bedrohen unsere Frauen, leben vom Staat auf unsere Kosten, nehmen uns Arbeitsplätze weg." Linke werden mit negativen Naturmetaphern (Affe, Gorilla, "Kommischweine" und so weiter) beschrieben. Zum feindlichen linken Spektrum zählen Antifas, Autonome, Punks und Hippies. Rechtsextremisten sind zwar für einen starken Staat, aber gegen eine Zensur und die vermeintliche Ungleichbehandlung zwischen linker und rechter Szene. Auch engagierte Christen zählen zu den Feindbildern. (Vergleiche Archiv der Jugendkulturen 2001, S. 36ff.) Verbote werden geschickt umgangen Um den staatlichen Verboten zu entgehen, werden Juristen angeheuert, die die Texte überprüfen und an die Grenzen der Legitimität führen. Barden wie etwa Frank Rennicke müssen die politischen Botschaften oftmals gar nicht aussprechen, denn zum einen singt das Publikum die Texte - damit ist die Band für die Polizei nicht greifbar - zum anderen genügen Anspielungen wie etwa "Rasse ist klasse", wobei als Pointe am Schluss des Songs der deutsche Schäferhund genannt wird. Jedem ist aber die eindeutige rechtsextreme Aussage klar. Archiv der Jugendkulturen (Hg.): Reaktionäre Rebellen. Rechtsextreme Musik in Deutschland, Berlin 2001. Baacke, Dieter / Farin, Klaus / Lauffer, Jürgen (Hg.): Rock von Rechts II. Milieus, Hintergründe und Materialien, Berlin 2000. Büsser, Martin: Vom Protestsong zum Rechtsrock. Der politische Bedeutungswandel in der Popkultur; in: nmz 3/2003. Dornbusch, Christian/Raabe, Jan (Hg.): RechtsRock. Bestandsaufnahme und Gegenstrategien, Münster 2002. Fuchs, Marek / Lamnek, Siegfried / Wiederer, Ralf: Querschläger. Jugendliche zwischen rechter Ideologie und Gewalt, Opladen 2003. (Bei dieser aktuellen Untersuchung wurden über 5.000 bayerische Schülerinnen und Schüler verschiedener Schularten aus den Jahrgangsstufen 8 bis 13 befragt.) Funk-Hennigs, Erika: Über die Rolle der Musik in der Alltagskultur der Skinheads; in: Beiträge zur Popularmusikforschung 13 (Hg. Helmut Rösing), Karben 1994, S. 46-78. Terhag, Jürgen: Rechtsradikale Jugendkulturen - Ein heikles Thema für den Musikunterricht; in: Musik in der Schule 2/2001, S. 4-9.

  • Politik / WiSo / SoWi / Musik
  • Sekundarstufe I

Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit

Unterrichtseinheit

Das in dieser Unterrichtseinheit vorgestellte Thema Rechtsextremismus kann fächerübergreifend oder in den einzelnen Unterrichtsfächern unter fachbezogenen Schwerpunkten behandelt werden. Hierbei kann die Lehrkraft eigene Prioritäten setzen und entscheiden, wie sich eine sinnvolle Verbindung zur Unterrichtskontinuität herstellen lässt. Es besteht die Möglichkeit, ein fächerübergreifendes Projekt zu gestalten, in dem nur phasenweise differenziert wird, oder aber die Einheit nur in einem Fach zu behandeln. Das Internet bietet in diesem Zusammenhang ein großes Angebot an Informationen: Für Schülerinnen und Schüler ist das eine Chance, sich umfassend zu einem speziellen Thema zu informieren, zu recherchieren und zusätzlich wertvolle von unwichtiger Information unterscheiden zu lernen. Für die Lehrerin oder den Lehrer heißt das, Vorurteile aufzugreifen und die Gefahr, die von rechter Präsenz ausgeht, mit den Lernenden zu thematisieren und sie im Umgang mit rechten Ideologien pädagogisch zu begleiten. Während sich die Unterrichtseinheit bis Aufgabe 4 sowohl in Geschichte, Politik als auch in Deutsch einsetzen lässt, findet danach eine fachspezifische Vertiefung statt, deren Schwerpunkte die Lehrkraft setzen muss. Diese ist abhängig von den individuellen Interessen und Vorkenntnissen des Kurses sowie von den Zielen der gesamten Unterrichtsreihe. Die Schülerinnen und Schüler sollen ein Brainstorming zum Thema der Unterrichtseinheit durchführen. einen aktuellen Artikel zu rechtsradikaler Gewalt und politischen Lösungsansätzen analysieren. in Gruppenarbeit eine Recherche zu verschiedenen beteiligten Gruppen und Institutionen im Netz durchführen. ihre Arbeitsergebnisse, die als Informationspool genutzt werden, in Thesenpapieren zusammenfassen und dem Plenum präsentieren. anhand von Zeitungsartikeln Stellung beziehen zu einem Verbot der NPD. in den einzelnen Fächern historische, politische und sprachliche Aspekte vertiefen. Hier sollen verschiedene Wege einer historischen Annäherung aufgezeigt werden, deren Zeitaufwand unterschiedlich hoch sein wird. Der Schwerpunkt liegt auf Aspekten des Antisemitismus. Denkbar wäre aber auch, die Weimarer Zeit mit ihren Jugendgruppen oder die politischen Parteien dieser Zeit und die Wegbereitung für den Nationalsozialismus genauer zu untersuchen und einen Aktualitätsbezug herzustellen. Fachspezifische Kompetenzen Die Schülerinnen und Schüler sollen historische Ursachen und Hintergründe des Phänomens Rechtsextremismus erarbeiten, indem sie ihre Kenntnisse aus der Sek I einbeziehen und erweitern. Unterschiede und Kontinuitäten zwischen Antisemitismus im Nationalsozialismus und rechtsradikalen Gedankenguts heute erkennen. sich mit der Selbstdarstellung rechter Gruppen befassen und so zu einer kritischen Einschätzung rechtsextremer Ideologien gelangen. verschiedene Formen der Aufklärung und des gesellschaftlichen Engagements durch den Staat und antifaschistische und jüdische Interessenvertreter kennen lernen. Nachdem Sie mit ihren Schülerinnen und Schülern die Arbeitsaufgaben 1 bis 5 durchgeführt haben, ist es sinnvoll, die Arbeitsergebnisse der Internetrecherche auf die eine oder andere Art zu vertiefen. Im Fach Politik bietet es sich an, auf die Frage, ob ein Verbot der NPD sinnvoll ist, bereits vorbereitend einzugehen. Dies kann zunächst durch eine Auffrischung der bereits in der Sek I erworbenen Kenntnisse der Grundprinzipien unseres politischen Systems geschehen. Abhängig von der zur Verfügung stehenden Zeit sollte dabei eine Schwerpunktsetzung auf die Grundrechte und das Wahlrecht vorgenommen werden. Zudem bietet sich ein vergleichender Blick in die Parteiprogamme an. Fachspezifische Kompetenzen Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre Kenntnisse der Grundprinzipien unseres politischen Systems unter besonderer Berücksichtigung der Grundrechte und des Wahlrechts auffrischen. das Grundgesetz im WWW suchen und dort die Paragraphen recherchieren, die sich mit Parteien beschäftigen. die Homepages der Parteien aufsuchen und ausgewählte Aspekte der Parteiprogramme mit dem der NPD vergleichen. auf der Homepage des Bundestages recherchieren, ob es hier Sondersitzungen zum Thema gibt und Infos über die verfassungsrechtliche Stellung der Parteien suchen. Der Deutschunterricht bietet viele Möglichkeiten, sich dem Thema Rechtsextremismus zu nähern. Die hier angebotenen Schwerpunkte stellen nur eine Auswahl dar, die z.B. eingebettet werden kann in eine Unterrichtsreihe zum Thema Sprache oder aber in thematisch passenden Literaturunterricht. Fachspezifische Kompetenzen Die Schülerinnen und Schüler sollen sich mit der aktuellen Debatte um ein Vorgehen gegen rechtsextremistische Strömungen befassen, indem sie z.B. Zeitungsartikel im Internet zusammentragen und unter inhaltlichen und formalen Aspekten untersuchen. anhand von rechtsextremistischen Internetseiten und und einer Göbbelsrede rechte Sprache und Rhetorik analysieren. selbst Texte wie Zeitungsartikel verfassen und darin Stellung beziehen. Forum zum Rechtsextremismus Die "Aktion Kinder des Holocaust" mit Sitz in der Schweiz hat die Initiative "Netz-Werk", ein Informations- und Diskussionsforum zum Thema Rechtsextremismus bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen ins Leben gerufen. Damit reagiert die AKdH auf die unverändert aktuelle Problematik rechtsextremer Ansichten und Delikte bei Jugendlichen sowie die mangelnde professionelle Auseinandersetzung hiermit. Gründe für die fehlende oder oft hilflose Arbeit gegen Rechtsradikalismus sieht Samuel Althof, Sprecher des AKdH, darin, dass sie "aufreibend, manchmal gefährlich und eine enorme Belastung" sei. Das Forum "Netz-Werk" soll eine "gute Informationsbasis" und damit Unterstützung bieten. Wissenschaftliche Auseinandersetzung Dabei ist vor allem eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Problematik angestrebt. Gezielt angesprochen werden SozialarbeiterInnen, PädagogInnen, PsychologInnen, LehrerInnen, HistorikerInnen, JuristInnen, PolitikerInnen, PolizistInnen etc. Alle TeilnehmerInnen sollen international und interdisziplinär arbeiten. Ziele von Netz-Werk sind: Austausch von Know-How Besprechung und Hilfestellung bei aktuellen Fragen/Fällen Vernetzung beteiligter Personen und ev. Institutionen Koordination von interdisziplinärer Weiterbildung Bislang zählt das erst seit Anfang Juni existierende Forum bereits 18 Mitglieder aus Deutschland und der Schweiz. Netz-Werk

  • Politik / WiSo / SoWi / Geschichte / Früher & Heute / Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Sekundarstufe II
ANZEIGE
Zum Link