Podcasts produzieren im Unterricht
Unterrichtseinheit
Bei diesem Projekt erstellen Schülerinnen und Schüler ab der dritten Grundschulklasse einen eigenen Podcast. Sie erarbeiten Exposees und Drehbücher für Hörspiele oder Videoclips und setzen diese dann technisch um.Im Internet ist es für jedermann möglich, vom Konsumenten zum Produzenten zu werden. Ohne größeren finanziellen Aufwand können einzelne Klassen oder ganze Schulen Auftritte im Netz gestalten. Das kann zum Beispiel eine Internetseite mit Video- oder Radioclips sein, die von Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften und Eltern gemeinsam hergestellt wird und von allen vielfältig nutzbar ist.Aufgrund des methodischen und inhaltlichen Umfangs emfiehlt es sich, das Projekt mit einem kompakten Intensiv-Workshop zu beginnen, bei dem alle Beteiligten einen Einblick in das nötige Grundwissen erhalten und gleichzeitig einen ersten Podcast erarbeiten. Anschließend kann das Projekt entweder als Arbeitsgemeinschaft im Angebot des Ganztagsschulbereichs weitergeführt werden oder es wird zum Bestandteil des regulären Unterrichts. Dazu eignet sich jedes beliebige Unterrichtsfach. Entscheidend für die Motivation der beteiligten Schülerinnen und Schüler ist der hohe Unterhaltungswert bei der Gestaltung der Audio- und Videopodcasts. Podcasts im Unterricht Was ist ein Podcast, wie lässt es sich im Unterricht einsetzen und wie profitieren die Schülerinnen und Schüler davon? Vorbereitung und Entwicklung eines Konzepts Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über die verschiedenen Formen von Podcasts und entwickeln eigene Ideen. Aufnahme und Bearbeitung Kleingruppen nehmen einzelne Podcast-Episoden auf und bearbeiten sie am Computer. Veröffentlichung im Internet Fertige Beiträge werden auf Podcast-Plattformen oder eigene Homepages hochgeladen. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit der Erarbeitung von Exposees, Skripten, Drehbüchern, Nachrichten, Dokumentations- und Moderationstexten auseinander. denken sich ein Konzept für die multimediale Verarbeitung aus und in lösen es in Szenen auf. denken sich Szenen, Dialoge und Moderationen aus (improvisieren oder schreiben) und üben deren Präsentation. erarbeiten einfache Theaterformen (zum Beispiel für sketchartige Videobeiträge). setzen sich mit Sprachformen auseinander, die für unterschiedliche Darstellungsformen notwendig sind. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen, eine Digital-Video-Kamera (oder auch diese Funktionen im Smartphone) zu bedienen. probieren, wie man Video und Audio als Podcast fürs Internet gestaltet und erkennen, welche Unterschiede zu herkömmlichen Videofilmen und Audioaufnahmen bestehen. betrachten und bearbeiten das Aufgenommene im Computer. lernen Bearbeitungsprogramme wie Audacity, iMovie und Windows Movie Maker® kennen. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen einerseits, in Gruppen zu arbeiten (mit einer Redaktion vergleichbar) und erfahren andererseits, dass bei Medienproduktionen bestimmte spezielle individuelle Fähigkeiten akzeptiert und gefördert werden. lernen, Zusammenhänge zu begreifen und mithilfe ihrer Fantasie zu antizipieren, wie aus einem Text ein mediales Produkt wird (bildhaftes Denken). Kunstwort des Web 2.0 Podcast ist eine typische Internetwortschöpfung. Die Silbe "Pod" kommt vom MP3-Player iPod der Firma Apple, die Silbe "Cast" von broadcast (engl. Ausstrahlen von Rundfunksendungen). Beim Podcast handelt es sich also um eine Form der Verbreitung von Film- und Hörbeiträgen, die unabhängig von einer Sendezeit über das Internet abrufbar sind und vorzugsweise im MP3-Format und mit den entsprechenden Playern genutzt werden. Weiterentwicklung des Blogs Podcast hat sich im Internet aus den sogenannten Weblogs, oder kurz Blogs entwickelt. In diesen Online-Tagebüchern berichten Menschen über alles Mögliche und veröffentlichen es im Internet. Podcast ist die multimediale Weiterentwicklung der Blogs. Auch sie präsentieren oft nur private Erlebnisse und persönliche Statements in Form von Audio- oder Videodateien. Allerdings werden die Möglichkeiten von Podcasts in letzter Zeit immer häufiger auch von Radiostationen und TV-Sendern genutzt, die ihre Sendungen im Internet zum Anhören und Herunterladen zur Verfügung stellen. Vielfältig nutzbares Material Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte können auf zweierlei Art von der Tatsache profitieren, dass es Podcasts gibt. Zum einen als Podcastkonsumenten: Die mittlerweile vielen tausend Podcastmacher bieten eine Unmenge von hochinteressantem Audio- und Videomaterial an, das zum Einsatz im Unterricht bestens geeignet ist. Unbeschränkte kreative Möglichkeiten Die zweite Möglichkeit, Podcast im Unterricht einzusetzen, ist, mit den Schülerinnen und Schülern eigene Podcastsendungen zu produzieren. Das ist inzwischen sehr einfach geworden und kostet so gut wie nichts. Es braucht vor allem Spaß, Kreativität und ein paar gute Ideen, um mit Schulklassen und vielleicht sogar ein paar interessierten Eltern ein Podcast-Projekt zu realisieren. Egal, ob es Geschichten sind, die zu kleinen Hörspielen verarbeitet werden, oder Interviews, vertonte Tagebücher oder Poesiealben, die Möglichkeiten sind unbeschränkt. Selber produzieren und veröffentlichen Als technische Voraussetzung werden Aufnahmegeräte für Audio und Video benötigt. Zur Bearbeitung des Materials braucht man einen Computer, der mit einfachen Programmen wie Audacity, iMovie oder Windows Movie Maker ausgestattet ist. Damit die Podcasts auch öffentlich zugänglich sind, wäre ein Server mit Speicherplatz sinnvoll. Zuwachs an Medienkompetenz Die Produktion eines Podcasts beinhaltet für alle, die daran beteiligt sind, einen großen Zuwachs an Medienkompetenz. Darüber hinaus lernen alle kleinen und großen Podcasterinnen und Podcaster, sich und ihre Geschichten so mitzuteilen, dass es für die Zuhörenden interessant und unterhaltsam ist. Es wird also beides gestärkt, sowohl die Fähigkeit, sich auszudrücken als auch die Kunst des Zuhörens. Verborgene Talente entdecken Beim Produzieren von kleinen Hörspielen entwickelt sich ein literarisches und dramaturgisches Gespür für Sprache. Darüber hinaus wird die Phantasietätigkeit angeregt. Das Sprechen von Moderationen oder Hörspielrollen weckt das Vertrauen in die eigenen kreativen Fähigkeiten und stärkt somit das Selbstbewusstsein. Vielleicht stoßen die Schülerinnen und Schüler ja sogar auf unentdeckte Talente als Sprecher, als Erzählerinnen oder als Schreibende. Vernetzung mit anderen Kreativen Über das Medium Internet wird einerseits eine Öffentlichkeit erreicht. Andererseits besteht die Möglichkeit, mit anderen Podcasterinnen und Podcastern in Kontakt zu kommen, und das weltweit. Nicht nur konsumieren, sondern auch beurteilen Bevor die Schülerinnen und Schüler eigene Aufnahme- oder Drehkonzepte entwickeln, verschaffen sie sich einen Überblick über die Vielfalt möglicher Podcasts. Gemeinsam oder in Kleingruppen lernen die Kinder, Podcasts im Internet zu finden. Die Lehrkraft kann hierzu die Kriterien vorgeben, zum Beispiel Qualität, Zielgruppe oder Genre (Unterhaltung, Information, Fiktion, Reportage). Wichtig ist dabei, dass die Kinder lernen, Podcasts nicht nur gedankenlos zu konsumieren, sondern auch zu beurteilen und einzuordnen. Durchblick im Podcast-Dschungel Für eine thematische Recherche Suche können die Schülerinnen und Schüler Google oder andere Suchmaschinen verwenden. Außerdem gibt es verschiedene Podcast-Portale, die Beiträge nach Kategorien sortieren und so die Suche erleichtern. Kostenlose Verwaltungsprogramme wie iTunes von der Firma Apple, können verwendet werden, um sich einen Überblick über die Vielfalt zu verschaffen. iTunes iTunes ist ein kostenloses Programm der Firma Apple zur Verwaltung von Podcasts, das auf eines der größten Podcast-Portale zugreift. Um das Portal zu nutzen, muss die Software heruntergeladen werden. Podcast.de Das deutschsprachige Portal präsentiert eine übersichtliche Auswahl von Podcasts und hat eine Kategorie "Kinder und Jugendliche". Thematische und ästhetische Maßstäbe Wie die Materialsammlung der Schülerinnen und Schüler ausgewertet wird, hängt vom Ziel des Projekts ab. Wenn die Podcasts Bestandteil einer Unterrichtseinheit sein sollen, müssen Machart und Inhalt in Bezug auf das Thema aufbereitet, besprochen und ausgewertet werden. Ist das Projekt thematisch nicht eingegrenzt, stehen individuelle Kriterien der einzelnen Kinder im Vordergrund. Denn beim Podcastmachen kommt es auch darauf an, individuelle ästhetische Sichtweisen und geschmackliche Vorlieben zu entwickeln. Das gilt sowohl für die Rezeption als auch für den nächsten Schritt, die Podcast-Herstellung. Dabei geht nicht darum, allgemeingültige ästhetische Vorgaben zu machen, sondern die Schülerinnen und Schüler zu ermutigen, eigene Ausdrucksformen zu entwickeln. Eigene Ideen entwickeln Nachdem sich die Kinder verschiedene Podcasts angehört oder angesehen haben, werden gemeinsam oder in Kleingruppen Ideen gesammelt, worum es in den eigenen Podcasts gehen könnte. Dabei ist alles möglich. Die Ideen können mit einem gemeinsamen Thema zu tun haben, zum Beispiel "Meine Schule" oder aus völlig unterschiedliche einzelnen Beiträgen bestehen, wie ein buntes Radio-Magazin. Die Inhalte der einzelnen Podcasts können sich auf etwas beziehen, was die Kinder im Unterricht gelernt haben, es können Sketche oder gespielte Witze sein, Talkshows, Kommentare, Traumtagebücher, zu kleinen Hörspielen umgeschriebene Geschichten und vieles mehr. Die Lehrkraft kann als Anregung auch kleine Sketche oder Geschichten mitbringen. Den Rahmen festlegen Im nächsten Schritt überlegen sich die Podcaster gemeinsam, wie sich ihre Idee am besten umsetzen lässt. Was soll entstehen? Ein Audio- oder ein Video-Podcast? Wieviele Sprecherinnen und Sprecher oder Darstellende werden für die Aufnahme gebraucht? Wer bedient die Kamera, wer hält das Mikrofon? Wo soll aufgenommen werden (Dreh- oder Aufnahmeort)? Was brauche ich an Requisiten oder Hintergrundsounds? Sollen Text oder Spielszenen improvisiert werden oder soll es ein Drehbuch mit festgelegtem Text geben? Bei diesen Vorüberlegungen ist es wichtig, die technischen und organisatorischen Möglichkeiten in der Schule zu berücksichtigen, damit das Projekt einen realistischen Umfang behält. Die Inhalte bestimmen Als nächstes geht es um die Inhalte. Dieser Teil des Workshops kann auch in kleineren Gruppen stattfinden, allerdings sollte bei jeder Gruppe ein Erwachsener – Lehrkraft oder Elternteil – dabei sein. Wenn es ein Drehbuch, eine festgelegte Handlungsabfolge, ein Hörspielmanuskript oder Ähnliches geben soll, wird zunächst schriftlich festgelegt, um was es geht. Danach muss entschieden werden, in welcher Form, das, was erzählt werden soll, schriftlich fixiert wird. Dialoge werden verfasst, Moderationstexte, Kommentare, Erzählungen, Interviewfragen. Wenn die Darstellerinnen und Darsteller improvisieren sollen, muss zunächst diskutiert und ausprobiert werden, worauf es inhaltlich ankommt. Austausch und Feedback In einer kurzen Präsentation können die Kleingruppen ihre Aufnahme- oder Drehkonzepte vorstellen, geschriebene Texte mit verteilten Rollen vorlesen. So ergibt sich die Gelegenheit zum Austausch von Ideen und für eventuelle Verbesserungsvorschläge. Möglichst viel praktische Arbeit Die Produktion von Podcasts funktioniert am besten mit einer umfangreichen technischen Ausstattung. Denn je größer die Anzahl an Aufnahmegeräten, Kameras, Computern et cetera, desto größer ist der Anteil an praktischen Versuchen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Computer mit Beamer und Schnitt-Software Es sollten mindestens zwei bis drei Computer mit schnellem Internetzugang zur Verfügung stehen. Einer der Computer ist mit einem Beamer verbunden, so dass es immer wieder möglich ist, mit der ganzen Klasse zu arbeiten. Auch wenn es für einzelne oder für jeweils zwei Schülerinnen und Schüler je einen Computer gibt, sollte ein Beamer vorhanden sein. Auf den Computern sollte im Idealfall sowohl ein Audio- als auch ein Videoschnittprogramm installiert sein (zum Beispiel Audacity, Moviemaker, iMovie). Aufnahmegerät und Mikrofon Für die Aufnahmen der Podcasts wird lediglich ein Smartphone (eventuell auch ein MiniDisk- oder Digitalrecorder) und ein gutes Mikrofon mit Mikrofonangel (eine teleskopartige verlängerbare Mikrofonhalterung) benötigt. Das Mikrofon mit Teleskopangel ermöglicht vor allem bei Videoaufnahmen mit größerem Abstand zum Objekt eine bessere Tonqualität als das in vielen Smartphones integrierte Mikrofon. Erste gemeinsame Übungen Sollten mehrere Aufnahmegeräte und Mikrofone zur Verfügung stehen, können die Kleingruppen parallel arbeiten. Die ersten Aufnahmen werden allerdings gemeinsam mit allen gemacht, damit deutlich wird, worauf es beim Filmen oder bei Tonaufnahmen ankommt und auf was zu achten ist. Zu diesem Zweck sollte sich die Lehrkraft oder ein betreuender Elternteil vorher mit der technischen Handhabung der Geräte vertraut gemacht haben. Einfache Umsetzung Die Produktion von Audio-Podcasts hat gegenüber der Produktion von Video-Podcast entscheidende Vorteile. Erstens können die Sprecherinnen und Sprecher ihre Texte ablesen und es kommt allein auf die sprachliche Gestaltung an. Zweitens ist die Bearbeitung von Audio-Material auf dem Computer wesentlich einfacher als das Schneiden und Komprimieren von Video-Material. Drittens ist die Aufnahme von Audio-Podcasts auch mit größeren Gruppen noch unkompliziert machbar. Viele Sprecherinnen und Sprecher einbinden Erfahrungsgemäß ist es günstig, wenn die als Sprecherinnen und Sprecher agierenden Kinder keine langen zusammenhängenden Texte zu sprechen haben. Eine Möglichkeit, viele Schülerinnen und Schüler an der Aufnahme zu beteiligen, ist, die Gruppe in einen Kreis zu setzen. Ein "Mikrofon-Kind" geht reihum und hält dem Kind, das mit Sprechen dran ist, das Mikrofon entgegen. Nebengeräusche, die durch Positionswechsel oder andere Störungen entstehen, können später am Computer herausgeschnitten werden. Auf diese Art und Weise kann eine ganze Klasse an der Aufnahme beteiligt werden. Wichtig ist, dass die einzelnen Textteile, auf die es ankommt, sauber und vollständig aufgenommen werden. Auf das Kamerakind kommt es an Bei der Produktion von Video-Podcasts kommt es auf eine Reihe von wichtigen kamera- und aufnahmetechnischen Aspekten an. Wie eine Fotokamera verlangt auch eine Videokamera einen fotografischen Blick. Das heißt, das Gelingen eines Video-Podcasts hängt sehr davon ab, aus welcher Perspektive man was mit welchem Bildausschnitt filmt. Anfängerfehler vermeiden Ein häufiger Anfängerfehler auch bei Fotoaufnahmen ist, dass die kameraführende Person den Kopf einer Person in der Mitte des Bildausschnitts fokussiert. Das Resultat: Über dem Kopf ist viel leerer Raum, dafür sind die Füße der aufgenommenen Person abgeschnitten. Am günstigsten wäre es, ein Video-Podcast-Projekt mit einem ausführlichen Video-Workshop zu verbinden, um sich mit notwendigen Grundkenntnissen im Umgang mit einer Videokamera und den filmischen Mitteln vertraut zu machen. Kurze Einstellungen, kleine Bildausschnitte Podcast-Videos sind im Internet in einem relativ kleinen Bildformat zu sehen. Deshalb macht es wenig Sinn, größere Gruppen von Darstellern oder Totalaufnahmen zu filmen. Die einzelnen Takes der Video-Aufnahmen sollten möglichst kurz sein. Für die agierenden Kinder ist es einfacher, nur ein paar Sekunden lang, zum Beispiel für die Dauer eines Satzes, zu agieren. Außerdem kann das Kind mit der Kamera häufiger in Ruhe eine neue Kameraposition für den nächsten Satz einnehmen. Nach dem Bearbeiten auf dem Computer erhält der Videofilm durch die häufigen Schnitte eine interessantere Dynamik als wenn er aus wenigen, minutenlangen, wackligen Einstellungen besteht. Schnittsoftware erfordert Einarbeitung Die Bearbeitung von Audio- und Videomaterial am Computer ist keine Tätigkeit, die man aus dem Ärmel schütteln kann. Die Programme sind sehr komplexe und umfangreiche Werkzeuge, die ein erhebliches Maß an Übung verlangen. Die betreuenden Erwachsenen sollten sich deshalb im Vorfeld mit der Software auseinandersetzen. Lehrerfortbildung-BW Dieses Tutorial der Landesakademie für Fortbildung und Personalentwicklung an Schulen hilft Ihnen beim Einstieg in das Programm Windows Movie Maker 2. Grobschnitt: Brauchbares übertragen Nachdem das Audio-Material (Szenen, Texte, Geräusche) für die einzelnen Podcast-Episoden aufgenommen wurde, wird es auf den Computer überspielt. Am einfachsten ist es, alles erst einmal auf eine Tonspur aufzunehmen und dann alle überflüssigen Geräusche, Versprecher oder unbrauchbaren Sätze herauszuschneiden. Das ist relativ einfach, die Kinder können es ohne viel Übung selbst tun. Feinschnitt und Mischung Dialoge sollten dann auf zwei Tonspuren verteilt werden. Dadurch kann man die Dynamik eines Dialogs besser beeinflussen, zum Beispiel Pausen einfügen, Fragen und Antworten nahtlos aufeinander folgen oder sich die Sprecher ins Wort fallen lassen. Auf einer dritten und sogar vierten Tonspur kommen Geräusche und atmosphärische Sounds oder auch Musik dazu. In fast allen Tonbearbeitungsprogrammen steht eine Reihe von Effekten zur Verfügung, mit denen man seine Aufnahmen verbessern kann. Eine Alternative sind selbst aufgenommene Geräusche oder Geräuscharchive. Bei der Mischung werden nun die einzelnen Tonspuren in der Lautstärke aufeinander abgestimmt. Zum Schluss wird alles als MP3-Datei abgespeichert. Höhere technische Hürden Grundsätzlich arbeiten Videobearbeitungsprogramme genauso wie die Software für Audiomaterial. Es gibt mehrere Spuren, auf die man die einzelnen Videoszenen verteilt und mischt, mit Effekten versieht und abschließend als Datei abspeichert. Die Nachbearbeitung erfordert allerdings eine gehörige Portion von technischen Kenntnissen, wie zum Beispiel der Videobearbeitungssoftware. Mehr künstlerischer Spielraum Außerdem kommt es auf das Gefühl für die künstlerische Komposition einzelner Szenen an. Im Gegensatz zur Bearbeitung von Audiodateien sind die Gestaltungsmöglichkeiten beim Bearbeiten von Videomaterial sehr viel umfangreicher. Gleichzeitig gibt es eine Reihe von Einschränkungen, die man beachten muss, um zu einem zufriedenstellenden Ergebnis zu kommen. Dateiformate mit Tücken Das Abspeichern von Videodateien ist aufwendiger als das Abspeichern von Audiodateien im MP3-Format. Durch die vielen unterschiedlichen Video-Codecs – Verfahren zur Komprimierung von Video-Material – gibt es auch eine ganze Reihe von unterschiedlichen Dateiformaten, die in Frage kommen. Am Ende sollte eine Videodatei herauskommen, die eine akzeptable Dateigröße und eine zufrieden stellende Qualität hat. Allein um das zu schaffen, braucht man entweder viel Erfahrung oder genügend Zeit zum Ausprobieren. Per Link zum (Hör-)Film Natürlich lassen sich Podcast-Dateien, die auf einer Plattform hochgeladen wurden, auch in eine ganz normale Internetseite einbauen und dort abspielen. Die einfachste Möglichkeit ist, der Podcast-Episode einen Namen zu geben und diesen Namen als Text oder als Grafik auf der Homepage mit der entsprechenden Datei und dem dazugehörigen Speicherplatz zu verlinken. Eigene Homepage erstellen Wenn der Zeitrahmen es zulässt, können die Kinder auch eine eigene Homepage gestalten, auf der ihre Podcasts eingebunden sind. Die Voraussetzung dafür ist, dass für die Internetseite und die Podcasts genügend Speicherplatz, zum Beispiel auf dem Schulserver vorhanden ist. Als Hilfsmittel lässt sich hier der für Grundschulkinder entwickelte Homepage-Generator Primolo einsetzen. Primolo Mit dem Homepage-Generator Primolo können Schülerinnen und Schüler im Grundschulalter ganz einfach eigene Internetseiten erstellen.