Standortfaktoren am Beispiel der Olympischen Spiele
Anlässlich der Olympischen Sommerspiele 2008 in Beijing zeigt diese Unterrichtseinheit, wie man sich dem Sportereignis und seinen Hintergründen einmal auf andere Weise nähern kann.Schülerinnen und Schüler analysieren die Standortfaktoren, die zur Entscheidung für die jeweiligen Austragungsorte führen und nutzen dabei ein WebGIS-Tool. Dabei sind keine GIS-Vorkenntnisse erforderlich, sondern lediglich Rechner mit Internetzugang. Durch die Betrachtung der Standortfaktoren sportlicher Großveranstaltungen am Beispiel der Olympischen Spiele erfahren die Jugendlichen mehr über die ökonomischen und politischen Zusammenhänge. Neben den hier vorgestellten Materialien für die Oberstufe eignet sich das Thema Olympische Spiele ebenso für den Einsatz in der Sekundarstufe I (siehe Unterrichtseinheit WebGIS Schule - Olympische Spiele weltweit ). WebGIS-Schule ist ein Projekt der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.Der Vorteil eines WebGIS-Dienstes besteht darin, dass man aufgrund der reduzierten Funktionalität unmittelbar "loslegen" kann und lediglich Rechner mit Internetzugang benötigt. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich die Aufgabenstellungen in Eigenarbeit aus einem vorgegebenen Datenbestand, so dass die Lehrkraft in diesem Fall eher als unterstützender Moderator wirkt. Dabei ist der WebGIS-Einsatz kein Selbstzweck, sondern eine zeitgemäße Methode der Datenauswertung, um übergeordnete Lernziele zu erreichen. Die Lehrplanforderung nach Aktualität und Schülerorientierung lässt sich durch die Behandlung von Themen rund um Beijing 2008 oder auch München 1972 ( www.muenchen-derfilm.de ) umsetzen. WebGIS-Funktionen und Arbeitsmaterialien Hier finden Sie eine Kurzanleitung von WebGIS-Schule mit den Funktionen und Abfragemöglichkeiten sowie Anregungen für den Unterricht. Die Schülerinnen und Schüler sollen Standortfaktoren für die Ausrichtung sportlicher Großveranstaltungen (am Beispiel Olympischer Sommerspiele) benennen und die Auswahl bestimmter Städte/Regionen begründen können. verschiedene Standortfaktoren ausgewählter Austragungsorte miteinander vergleichen können (Infrastruktur, BIP, Einwohnerzahl). kritisch analysieren können, ob ein Zusammenhang zwischen bestimmten Standortfaktoren und der Auswahl als Austragungsort Olympischer Sommerspiele besteht. abwägen können, ob neben den Standortfaktoren noch weitere Einflussfaktoren (geschichtlich, politisch) bei der Auswahl der Austragungsstätten zu berücksichtigen sind. für die wirtschaftlichen Folgen, die im Ausrichterland von Olympischen Spielen entstehen, sensibilisiert werden. erklären können, ob und wenn ja, wie die Olympischen Sportstätten einige Jahre nach den Spielen genutzt werden (vorbereitende Hausaufgabe). Thema Standortfaktoren am Beispiel der Olympischen Spiele Autorin Sandra Heck Fächer Geographie, Sport, Geschichte, Sozialkunde Zielgruppe ab Klasse 10 Zeitraum 1-3 Stunden (je nach Zahl der behandelten Arbeitsblätter und WebGIS-Vorkenntnissen der Schülerinnen und Schüler) Technische Voraussetzungen Rechner mit Internetanschluss in ausreichender Anzahl (Einzel-, Partner- oder Kleingruppenarbeit); aktiviertes JavaScript, Popup-Fenster müssen erlaubt sein Bei der Anwendung der GIS-Werkzeuge "Hotlink" und "Drucken" wird automatisch ein zweites Fenster geöffnet. Mit einem aktivierten "Popupblocker" ist das nicht möglich, und es erscheint eine Fehlermeldung. Durch eine Deaktivierung des Popupblockers lässt sich dieses Hindernis leicht überwinden: Im Internetexplorer muss unter dem Menüpunkt "Extras" lediglich "Popupblocker" und anschließend "Popupblocker deaktivieren" ausgewählt werden. Um das WebGIS nutzen zu können, muss zudem JavaScript aktiviert sein. Verlinkung mit Wikipedia Mit diesem WebGIS-Dienst können im Unterricht die Layertechnik ("sichtbare" und "aktive" Kartenthemen) und die üblichen GIS-Funktionen (Zoomen, Identifizieren, Hot-Links, Entfernungs-Messung, Abfrage-Manager) genutzt werden. Eine Besonderheit stellt die Verlinkung über das "Hot-Link" Werkzeug mit dem Wissensportal "Wikipedia" dar, welche eine enge Verknüpfung zwischen GIS-Arbeit und Onlinerecherche ermöglicht. Bei letzterer sollte dem Aspekt der Quellenkritik jedoch genügend Zeit eingeräumt werden. Datenbankabfragen Der Abfragemanager sucht Geoinformationen nach vorgegebenen Bedingungen. Diese Bedingungen können selbst eingetragen werden. Ein Beispiel zur Abfrage der Austragungsorte nach 1968: Als "Variable" lässt sich das zu untersuchende Thema (hier: "Letztes Austragungsjahr") auswählen. Anschließend müssen noch der "Operator" ("> ") und ein beliebiger Wert ("1968") eingegeben werden. Nach dem Klicken auf "Abfrage bilden" und "Ausführen" werden die Ergebnisse als Tabelle am unteren Bildschirmrand und als gelb unterlegte Fläche auf der Karte angezeigt. Der WebGIS-Dienst beinhaltet eine Weltkarte samt Ländergrenzen sowie die Austragungsstätten Olympischer Sommerspiele von dem Beginn der Olympischen Spiele der Neuzeit (1896) bis zu den Spielen in Beijing (2008). Weitere Informationen zu den Ländern und den Austragungsorten (etwa die Anzahl der Athleten und Wettkämpfe) sind über einen Link ("Identifizieren") abrufbar. Inhaltlich kann auf den Dienst bei diversen topographischen Fragestellungen zurückgegriffen werden. Darüber hinaus bietet sich der Datenbaustein insbesondere für fächerübergreifendes Arbeiten an. Je nach Kooperationsfach (Geschichte, Sozialkunde, Sport) kann der Schwerpunkt auf historischen, sozialpolitischen oder sportwissenschaftlichen Aspekten liegen: Geographie - Geschichte Hintergründe der Terroranschläge von 1972 Geographie - Sozialkunde Auswirkungen sportlicher Großveranstaltungen auf die lokale Bevölkerung Geographie - Sport Gemäß der Forderung im Lehrplan Sport "Spiele (Sport) in anderen Ländern"