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Flucht und Integration – eine gesamtdeutsche Geschichte

Dossier

In der aktuellen politischen Diskussion sind Flucht, Zuwanderung und Integration zentrale Themen. Dieses Themenfeld ist gesellschaftlich und politisch kontrovers. Dabei erfolgt die Auseinandersetzung auf den verschiedenen politischen und gesellschaftlichen Ebenen erfolgt nicht immer sachlich und diskussionsorientiert, sondern wird oftmals auch von Vereinfachungen und Pauschalisierungen, Vorurteilen und Ängsten bestimmt – auch in Deutschland. Dabei ist das Thema "Flucht und Integration" nicht neu. Für die deutsch-deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts ist es das bestimmende Element, das die Identität des Landes und vieler Bürgler nachhaltig geprägt hat. Das Dossier "Flucht und Integration" Die spezifisch deutsch-deutschen Erfahrungen mit Flucht und Integration stehen im Mittelpunkt des Dossiers. Die darin hinterlegten Unterrichtsmaterialien sind nach sechs Themenschwerpunkten untergliedert, die aufgrund ihrer inneren Geschlossenheit sowohl einzeln als auch in Kombination miteinander genutzt werden können. Ausgehend von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart hinein setzen sich die Materialien mit den Ursachen und Folgen von Flucht und Migration sowie ihren gesellschaftlichen, sozialen und kulturellen Folgen auseinander. Darüber hinaus werden die Herausforderungen und Chancen der Integration der Zugewanderten in den Blick genommen. Ziel ist es, Schülerinnen und Schüler für die Tiefe und Bandbreite des Themenkomplexes Flucht und Integration zu sensibilisieren. Sie sollen erfahren, dass diese Phänomene weder auf einen bestimmten historischen Zeitabschnitt noch auf ein bestimmtes Land beschränkt sind und sowohl wirtschaftliche, als auch politische und gesellschaftliche Folgen und Ursachen haben. Zahlreiche Materialien im Dossier "Flucht und Integration" stehen dabei als freie Bildungsinhalte zur Verfügung. Sie können somit rechtssicher genutzt und angepasst werden. Einsatzmöglichkeiten Orientiert an den Lehr- und Bildungsplänen, können die Materialien bundesweit in der Schule in den Klassenstufen 5 bis 10 der Sekundarstufe I eingesetzt werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Fach Geschichte. Aber auch Gesellschaftslehre, Sozialkunde, Geographie, Deutsch, Ethik sowie Politik und Wirtschaft bieten Möglichkeiten der Auseinandersetzung. Darüber hinaus eignen sich die Materialien auch für die außerschulische Jugend- und Bildungsarbeit, die sich mit der deutsch-deutschen Geschichte beschäftigt.

  • Fächerübergreifend
  • Geschichte, Politik und Gesellschaftswissenschaften

100 Jahre Bauhaus für die Schule

Dossier

Im Jahr 2019 jährt sich zum 100. Mal die Gründung der berühmten Kunst-, Design- und Architekturschule "Staatliches Bauhaus". 1919 in Weimar gegründet, 1925 nach Dessau umgezogen und 1933 in Berlin geschlossen, gilt das Bauhaus trotz seiner nur vierzehn Jahre währenden Existenz als eine der weltweit einflussreichsten Bildungsstätten des 20. Jahrhunderts. Bis heute lassen sich in den Bereichen Architektur, Kunst und Design, die Ideen und Vorstellungen des Bauhauses ausmachen. Darüber hinaus begegnen wir ihnen, bewusst wie unbewusst, auch in unserem Alltagsleben in vielfältiger Form immer wieder. Das Dossier "100 Jahre Bauhaus für die Schule" ist ein Beitrag zum 100-jährigen Gründungsjubiläum 2019 und bietet Inhalte für den Schulunterricht an. Das E-Magazin und die Unterrichtsmaterialien geben Lehrkräften wie auch Schülerinnen und Schülern einen Einblick in das Leben der zentralen Personen des Bauhauses, deren Ideen, Werke und Wirkung. In den Materialien werden die zeitgenössischen Ereignisse in Weimar, Dessau und Berlin beleuchtet, aber auch die Wirkung der Hochschule in der Welt und bis in die heutige Zeit. Des Weiteren können Schülerinnen und Schüler mithilfe von interaktiven Übungen rund um das Thema Bauhaus ihr Wissen selbst überprüfen, ergänzen und weiterentwickeln. Die mit der Lernsoftware h5p erstellten interaktiven Übungen sind inhaltlich an den vier Unterrichtseinheiten und dem E-Magazin ausgerichtet, sodass eine gemeinsame Verwendung im Unterricht möglich ist. Die interaktive Deutschlandkarte mit zahlreichen außerschulischen Lernorten und ergänzenden Materialien zum Thema Bauhaus hilft zudem bei der gezielten Planung von Exkursionen und Klassenausflügen im Jubiläumsjahr 2019 und darüber hinaus. Orientiert an den Lehr- und Bildungsplänen, können die Materialien bundesweit in der Schule in den Klassenstufen 5 bis 10 der Sekundarstufe I eingesetzt werden. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt dabei auf den Fächern Geschichte und Kunst. Aber auch Gesellschaftslehre, Sozialkunde sowie Politik und Wirtschaft bieten Möglichkeiten der Auseinandersetzung. Darüber hinaus eignen sich die Materialien auch für die außerschulische Jugend- und Bildungsarbeit, die sich mit der Geschichte und der Wirkung des Staatlichen Bauhauses beschäftigt.

  • Fächerübergreifend
  • Geschichte, Politik und Gesellschaftswissenschaften

Jüdische Künstlerinnen und Künstler im Deutschland des 19./20.…

Unterrichtseinheit

Mithilfe der Arbeitsmaterialien setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit dem gesellschaftlichen Spannungsfeld auseinander, in dem sich Jüdinnen und Juden im 19. und 20. Jahrhundert in Deutschland bewegten.Diese Unterrichtseinheit hat zwei Ziele: Sie möchte Schülerinnen und Schüler dafür sensibilisieren, welch wichtigen Beitrag jüdische Künstlerinnen und Künstler für das kulturelle Erbe Deutschlands leisteten. Sie möchte die Lernenden aber auch mit den Chancen und Problemen vertraut machen, mit denen Jüdinnen und Juden in Deutschland vor dem Hintergrund der jüdischen Emanzipation konfrontiert waren. Die inhaltliche Grundlage liefern einerseits die Infotexte und Quellenzeugnisse aus Raum 5 der virtuellen Ausstellung "Gemeinsame Geschichte(n) – deutsch-jüdische Lebenswege" , andererseits multiperspektivische Text- und Bildquellen aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. Dabei richtet sich der Fokus dieser Unterrichtseinheit nach einer einführenden Erarbeitung der historischen Hintergründe vor allem auf das künstlerische Wirken der jüdischen Zeitgenossen. Hierzu arbeiten die Schülerinnen und Schüler mit ausgewählten Gemälden des deutsch-jüdischen Malers Moritz Daniel Oppenheim sowie mit einem Gedicht Jakob Loewenbergs, einem Auszug aus Richard Wagners Essay "Das Judenthum in der Musik" sowie eine darauf antwortende Karikatur aus der Zeitschrift "Kikeriki". Der Vorschlag zur aktualisierenden Hausaufgabe setzt das Selbst- und Kunstverständnis jüdischer Künstlerinnen und Künstler des 19./20. Jahrhunderts in Kontrast zu jenem gegenwärtiger Künstlerinnen und Künstler, das zum Beispiel im Motto "Desintegration" der "Radikalen Jüdischen Kulturtage" des Berliner Maxim Gorki Theaters zum Ausdruck kommt. Das Thema "Jüdische Künstlerinnen und Künstler im Deutschland des 20. Jahrhunderts" im Unterricht Die Thematisierung von deutsch-jüdischer Geschichte im Unterricht bedeutet für die Schülerinnen und Schüler auch eine Auseinandersetzung mit der eigenen kulturgeschichtlichen Vergangenheit. In diesem Zusammenhang beschäftigt sich die virtuelle Ausstellung "Gemeinsame Geschichte(n) – deutsch-jüdische Lebenswege" vor allem mit der vielfältigen deutsch-jüdischen Geschichte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Dieser Ansatz soll helfen, die oftmals ausschließlich im Fokus stehende Ausgrenzungs- und Diskriminierungsgeschichte jüdischen Lebens in Deutschland zu überwinden. In der virtuellen Ausstellung wird den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit eröffnet, deutsch-jüdische Geschichte und Kultur interaktiv zu erleben sowie ihr kulturelles Lernen zu fördern. Das Informations- und Materialangebot der Ausstellung bildet die wesentliche Arbeitsgrundlage für die vorliegende Unterrichtseinheit. Lehrplananbindung Das Thema der Unterrichtseinheit "Jüdische Künstlerinnen und Künstler im Deutschland des 19./20. Jahrhunderts – am Rand oder in der Mitte der Gesellschaft?" richtet den Blick sowohl auf die gesellschaftliche Situation deutsch-jüdischer Künstlerinnen und Künstler im Deutschland des 19. und 20. Jahrhunderts als auch auf deren vielfältige und bedeutende Beiträge zum Kunst- und Kulturleben der Zeit. Innerhalb des Faches Geschichte lässt sich die Unterrichtseinheit im Kontext des Themenkomplexes "Weimarer Republik" ("Die goldenen Zwanziger Jahre") sinnvoll einordnen. Darüber hinaus ist der Einsatz auch im Rahmen des fächerübergreifenden Arbeitens möglich (Kunst, Deutsch). Inhaltliche und methodische Vorkenntnisse Zur Erarbeitung des Materials sollten die Schülerinnen und Schüler über grundsätzliche Vorkenntnisse zur gesellschaftlichen Rolle und Stellung von Jüdinnen und Juden im Mittelalter, der (Frühen) Neuzeit und Moderne verfügen und mit wesentlichen Argumenten vertraut sein, mit denen die Ausgrenzung und Diskriminierung von Jüdinnen und Juden von den (christlichen) Zeitgenossen jeweils gerechtfertigt wurde. Außerdem sollten die grundlegenden Forderungen und Ideen der Aufklärung bekannt sein. Möglichkeiten der Binnendifferenzierung Um der Schulung der Medienkompetenz Rechnung zu tragen, erfolgt die Erarbeitung zum Großteil auf Grundlage der virtuellen Ausstellungsinhalte sowie ergänzender Informationen im Internet, weshalb die Lerngruppe über Vorkenntnisse im Umgang mit digitalen Medien sowie im eigenständigen Recherchieren von Informationen im Internet verfügen sollte. Für Lerngruppen, die noch Unterstützung beim Recherchieren brauchen, finden sich ergänzend zu den Aufgabenstellungen Suchvorschläge. Diese können durch die Lehrkraft entfernt werden, sollte die Lerngruppe das freie Recherchieren bereits beherrschen. Zur Bearbeitung der Aufgaben sollten die Lernenden zudem im flexiblen Arbeiten in unterschiedlichen Sozialformen geschult sein. Flexibler Einsatz der Unterrichtsmethoden Das Arbeiten mit den Materialien der virtuellen Ausstellung und die Aufträge zur Recherche im Internet tragen dazu bei, die Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler zu schulen und ihre Fähigkeiten im digitalen Lernen auszubauen. Für die Erarbeitungsphasen wurden viele Darstellungen und Quellen aus der virtuellen Ausstellung ausgewählt und um weiteres multiperspektivisches Quellenmaterial ergänzt. Dabei wurde darauf geachtet, dass sich unterschiedliche Aktions- und Sozialformen innerhalb der Erarbeitungsphasen abwechseln. Dies sollte aber als Vorschlag verstanden werden: Je nach Lernsituation (Präsenz- oder Hybridunterricht), Leistungsstand und Größe der individuellen Lerngruppe können die Sozialformen der Erarbeitungsphasen durch die Lehrkraft modifiziert und/oder die Arbeitsaufträge angepasst werden. So wäre es etwa auch denkbar, die Quellen Q1–Q3 (Arbeitsblatt I) in arbeitsteiliger Gruppenarbeit, zum Beispiel im Rahmen eines Gruppenpuzzles, zu bearbeiten. Ebenso können die als Einzelarbeit ausgewiesenen Aufgabenstellungen jeweils auch in Partnerarbeit gelöst werden, um leistungsschwächeren Lerngruppen und/oder Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden. Eine weitere Möglichkeit des flexiblen Einsatzes besteht in der Möglichkeit, die nachbereitende Hausaufgabe als aktualisierende Klassendiskussion in den Unterrichtsabschluss zu integrieren, oder sie als Differenzierungsangebot einzusetzen. Fachkompetenzen Die Schülerinnen und Schüler wissen, dass deutsch-jüdische Künstlerinnen und Künstler das deutsche Kunst- und Kulturleben des 19./20. Jahrhunderts mitgestalteten und damit erheblich zum kulturellen Erbe Deutschlands beitrugen. wissen, dass sich das Leben und Wirken deutsch-jüdischer Künstlerinnen und Künstler des 19./20. Jahrhunderts im Spannungsfeld von Emanzipation und Assimilation bewegte. gehen mit historischen Quellen kritisch und fachgerecht um. wenden die Methode der historischen Bildanalyse fachgerecht an. reflektieren einen historischen Sachverhalt unter Einbindung unterschiedlicher und kontroverser Perspektiven. beurteilen unterschiedliche historische Perspektiven auf der Grundlage ihrer Zeit- und Standortgebundenheit. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler nutzen unterschiedliche Medien- und Quellenformen zur Erarbeitung von Informationen. üben sich in der Weiterentwicklung von Suchstrategien im digitalen Bereich. identifizieren relevante Quellen zur Informationsgewinnung im Internet. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler verbessern ihr Empathie- und Toleranzvermögen in der Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen und historischen Situation von Jüdinnen und Juden in Deutschland. stärken ihre interkulturelle Kompetenz. trainieren ihre Kommunikationsfähigkeit in Klassendiskussionen.

  • Geschichte / Früher & Heute / Politik / WiSo / SoWi / Kunst / Kultur
  • Sekundarstufe I

Unterrichtsmaterial "Polnische Geschichte in Briefmarken"

Unterrichtseinheit

Anhand historischer Briefmarken beschäftigen sich die Lernenden mit dem historischen Wandel im Polen des 20. Jahrhunderts.Eine gute Möglichkeit, Schülerinnen und Schülern die Schnelligkeit des historischen Wandels im Polen des 20. Jahrhunderts in kompakter, aber dennoch attraktiver Form zu vermitteln, bietet der Einsatz historischer Briefmarken, aus deren Motiven die Schülerinnen und Schüler selbst wichtige Schlüsse über die Entwicklung der polnischen Geschichte ziehen können. Die Briefmarken stellen nicht nur durch ihr Motiv, sondern auch durch ihre historische Authentizität eine interessante Quelle dar.Es war immer auch die Funktion von Briefmarken, mit symbolhaltigen Motiven "das Selbstverständnis und die Selbstlegitimation von Herrschenden und Staaten auf eingängige Art zu popularisieren" (Sauer, Michael). Ziel der Unterrichtseinheit kann es darüber hinaus sein, den Schülerinnen und Schülern die Briefmarke im Allgemeinen als Medium und Spiegelbild politischer Zustände begreiflich zu machen. So wäre es denkbar, bei den gestellten Aufgaben auch die deutsche Briefmarkenlandschaft zum jeweiligen Zeitpunkt zu integrieren und die Lernenden eine "deutsche Geschichte in Briefmarken" erstellen zu lassen. Vermittlung von Kenntnissen über Polen Die Entwicklung von schulbezogenen Projekten sowie die Bereitstellung von Publikationen und Materialien zur Vermittlung von Kenntnissen über Polen im deutschen Schulunterricht gehören seit vielen Jahren zu einem wichtigen Aufgabenbereich des Deutschen Polen-Instituts (DPI) . Internetplattform "Polen in der Schule" Auf der Internetplattform www.poleninderschule.de hat das DPI alle Aktivitäten des Instituts in diesem Bereich zusammengestellt. Eine Auswahl der Unterrichtsmaterialien ist in dem Dossier "Polen in der Schule" für Sie gebündelt.

  • Fächerübergreifend / Geographie / Jahreszeiten
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Exillyrik: Leben im Exil

Unterrichtseinheit
14,99 €

Diese Unterrichtseinheit zum Thema Exillyrik vermittelt den Schülerinnen und Schülern einen Eindruck vom Leben im Exil. Der Unterrichtsvorschlag beleuchtet die Zusammenhänge gattungstypischer Motive in einem epochenübergreifenden Vergleich.Die literaturgeschichtliche Tradition der Exillyrik beginnt in der Antike bereits mit Ovid und Vergil und bestimmte in der Renaissance Dantes "Göttliche Komödie". Den exilierten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts stand Heinrich Heine nahe, dessen berühmte Verse aus "Deutschland - ein Wintermärchen" zu einem Leitmotiv wurden. Der Unterrichtsvorschlag beleuchtet die Zusammenhänge gattungstypischer Motive in einem epochenübergreifenden Vergleich. Einen Brückenschlag zwischen dem 19. und dem 20. Jahrhundert schafft beispielsweise die Gegenüberstellung von Heines Gedichten mit denen der expressionistischen Lyrikerin Else Lasker-Schüler. Persönliche Schicksale im Exil Die Auseinandersetzung mit der Exillyrik soll über die historisch-politische Dimension des Nationalsozialismus hinausweisen. Durch das Aufgreifen zentraler Motive wie Heimweh, Entwurzelung und Identitätsverlust wird der Zugang zu persönlichen Schicksalen der Exilantinnen und Exilanten ermöglicht. Des Weiteren sollen die Schülerinnen und Schüler den Aspekt des Schreibens als Therapie kennenlernen. Ein assoziativer Einstieg soll es den Lernenden ermöglichen, sich in das Leben von Menschen, die in das Exil gegangen sind, hineinzuversetzen. Je nach Lerngruppe kann dabei in den Sozialformen differenziert werden. In einer Internetrecherche finden die Schülerinnen und Schüler weitere Informationen zur Exillyrik und ihren Autoren und Autorinnen. Dabei wird nach Wörtern gesucht, die die Schreibenden für ihre Situationsbeschreibung im Exil verwendet haben. Abschließend stellen die Lernenden die Gedichte aus verschiedenen Epochen gegenüber und vergleichen sie hinsichtlich der erarbeiteten Wortwahl, Symbolik et cetera. In einer abschließenden Arbeitsphase werden die Schülerinnen und Schüler dazu angeregt, ein Gedicht mithilfe eines Textverarbeitungsprogramms in einen Zeitungsartikel oder eine Reportage umzuwandeln und auf diese Weise ein vertiefendes Verständnis für das Gedicht zu erlangen. Alternativ lassen sich Gedichte darüber hinaus auch sehr anschaulich als Powerpoint-Präsentation oder Website aufbereiten. Die hier ausgewählten Gedichte können auch im fächerübergreifenden Deutsch- und Geschichtsunterricht der Klassenstufe 9 bis in die Oberstufe eingesetzt werden. Dabei ist anzumerken, dass diese Gedichte in aller Regel dem Copyright-Schutz unterliegen. Daher sollte die Lerngruppe auf Anthologien und Gedichtbände zugreifen können und mithilfe der Lehrkraft ein passendes Gedicht auswählen. Fachkompetenzen Die Schülerinnen und Schüler können Motive der "Exillyrik" nennen. lernen die Möglichkeit der Bewältigung der Exilsituation mithilfe der Lyrik kennen. stellen Beispiele aus der Lyrik vor und interpretieren sie parallel zur Biografie. Methodenkompetenzen Die Schülerinnen und Schüler vergleichen Gedichte aus dem deutschsprachigen Exil über die Jahrhunderte miteinander (Heine, Brecht, Lasker-Schüler, Sachs, et cetera). wandeln ein ausgewähltes Gedicht der Exillyrik (1933-1945) in eine Geschichte/Reportage um.

  • Geschichte / Früher & Heute / Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Sekundarstufe II, Sekundarstufe I

Kinderarbeit im 19. Jahrhundert

Unterrichtseinheit

Dieser Unterrichtsentwurf gibt Impulse, wie Lehrkräfte das Thema "Kinderarbeit im 19. Jahrhundert" im Geschichtsunterricht behandeln können.Diese Unterrichtsanregung verfolgt das Ziel, Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I für den nicht einfachen Sachverhalt der Kinderarbeit historisch zu sensibilisieren. Die deutsche Sozialstaatlichkeit Am Thema der Kinderarbeit lassen sich die positiven Errungenschaften deutscher Sozialstaatlichkeit gut demonstrieren: Durch eine Reihe von Gesetzen und Verboten trug der Sozialstaat im Verlauf des 20. Jahrhunderts dafür Sorge, Kinder und Jugendliche vor Arbeits- und Beschäftigungsverhältnissen zu schützen. Davon konnte im Zentraleuropa des 18. und 19. Jahrhunderts - und kann in zahlreichen Ländern der Dritten Welt bis zum heutigen Tag - nicht die Rede sein. Die Ausbeutung von Minderjährigen als Arbeitskräfte hat an ihrer tagespolitischen Aktualität nichts verloren. "Doppelcharakter" der Kinderarbeit Aus historischer Perspektive gilt es, Schülerinnen und Schülern jedoch auch zu vermitteln, Kinderarbeit - speziell vor der einsetzenden Industrialisierung - nicht per se als etwas Schlechtes zu betrachten. Dass Kinder in die Lebens- und Arbeitswelt der Erwachsenen fest eingebunden waren, galt vor allem in agrarisch geprägten Gesellschaften bis weit in das 20. Jahrhundert als gelebte Normalität. Dieser "Doppelcharakter", dem auch das Thema der Kinderarbeit innewohnt, sollte im problemorientierten Geschichtsunterricht dem Klassenverband - schon in der Sekundarstufe I - aufgezeigt werden.Die Schülerinnen und Schüler sollen Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen dem Kindheitsalltag im 19. Jahrhundert und ihrem eigenen erkennen und reflektieren. Hierzu kann der folgende detaillierte - und didaktisch-methodisch kommentierte - Unterrichtsverlauf dienen. Einstieg Die Hinführung zum Unterrichtsthema "Kinderarbeit im 19. Jahrhundert" kann durch einen "stummen Impuls" erfolgen. Mithilfe eines Computers und eines Beamers werden vier, maximal fünf Bilddokumente, die allesamt unterschiedliche Formen und Wahrnehmungen von Kinderarbeit aus dem 19. Jahrhundert abbilden, an die Wand projiziert. Die oftmals dominante Präsenz der Lehrkraft soll durch diesen Unterrichtseinstieg in den Hintergrund treten. Durch die Beschreibungen der bildlichen Darstellungen rücken die Schülerinnen und Schüler stärker in den Mittelpunkt des Unterrichtsgeschehens. Die Lehrkraft nimmt dabei eher die Rolle eines Moderators beziehungsweise einer Moderatorin ein, der / die durch wenige, doch gezielte Fragestellungen die Beschreibungs- und Analysefähigkeiten des Klassenverbandes schulen soll. Historisches Bewusstsein für die Thematik der Kinderarbeit soll bei den Schülerinnen und Schülern gefördert werden, indem die Lehrkraft nach der Beschreibung der Bilder auf die gegenwärtige Situation einiger Kinder in der Klasse eingeht. Erarbeitung Schon im Geschichtsunterricht der Sekundarstufe I sollte die Arbeit mit methodisch aufbereitetem und möglichst authentischem Quellenmaterial einen zentralen Platz in der Schulstunde einnehmen. Bei der Auswahl der Quellentexte, die sich um den Gegenstand der Kinderarbeit im 19. Jahrhundert drehen, sollte ein Aspekt unbedingt beachtet werden: Die Texte sollten von der Lehrkraft kontrastiv ausgewählt werden. Als mögliche Inhalte bieten sich Kindheitserinnerungen sowie Darstellungen über das Leben und Arbeiten von Kindern auf dem Land, in Manufakturen oder in Fabriken an. Dadurch wird der Lerngruppe schon in den ersten Jahren des Geschichtsunterrichts multiperspektivisches Denken angeeignet. Somit werden den Schülerinnen und Schülern historische Sachverhalte der Kinderarbeit aus unterschiedlichen Perspektiven und Positionen vor Augen geführt. In den Klassen 7 und 8 empfiehlt es sich, die Arbeitsaufträge bei der Quellenauswertung recht kurz und präzise zu gestalten. Eine Möglichkeit wäre - wie im tabellarischen Verlaufsplan angegeben - die Schülerinnen und Schüler Steckbriefe erstellen zu lassen, um die wesentlichen Informationen über die in den Schriftquellen dargestellte Arbeit von Kindern gebündelt zu erhalten. Den Steckbrief könnte man nach folgenden Stichpunkten gliedern: Alter - Geschlecht - Beziehung zur Familie/Familienmitgliedern - Arbeitstätigkeiten. Auswertung und Diskussion In der Auswertungs- und Diskussionsphase, in der die Schülerinnen und Schüler den Inhalt der einzelnen Quellen mündlich wiedergeben, sollte der Fokus verstärkt auf die Gegenwart und das Alltagsleben der Schulkinder gerichtet werden. Wenn es dem Klassenverband gelingt, Unterschiede (oder gar Gemeinsamkeiten) zwischen dem Kindheitsalltag im 19. Jahrhundert und dem eigenen zu erkennen und zu reflektieren, wird historisches Denken angeeignet und historisches Bewusstsein konstruiert. Ergebnissicherung Durch einen Tafelanschrieb über die verschiedenen Arbeitsbedingungen von Kindern im 19. Jahrhundert (in tabellarischer Form oder in Stichpunkten) werden die Arbeitsergebnisse der Quellenarbeit abgesichert. Hausaufgabe Nachdem die Schülerinnen und Schüler erkannt haben, dass es im langen 19. Jahrhundert unterschiedliche Formen der Kinderarbeit gab - und diese in der Gegenwart in vielen Teilen der Welt in den unterschiedlichsten Formen noch immer präsent sind, empfiehlt es sich, für das Thema "Kinderarbeit" das gleichnamige Kapitel XIII. aus dem Schülerheft "Sozialgeschichte Band I" (Seiten 34 bis 37) durchzuarbeiten. Auf den letzten Seiten des Heftes sind separate Arbeitsblätter zu den einzelnen Kapiteln entworfen worden. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler wissen, dass es unterschiedliche Formen der Kinderarbeit gab - und noch immer gibt. erfahren, dass Kinder im 19. Jahrhundert durch die Industrialisierung als Arbeitskräfte in Fabriken ausgebeutet wurden und schutzbedürftig waren. wissen, dass Kinder in die Lebens- und Arbeitswelt der Erwachsenen fest eingebunden waren: Sie hatten im Haushalt oder beim Kochen zu helfen, mussten Tiere hüten und sie hatten Garten- und Feldarbeiten zu erledigen. wissen, dass Arbeit und Fleiß als wichtige Tugenden, Faulheit und Untätigkeit hingegen als "Schande" betrachtet wurden. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler beschreiben und bewerten eigenständig Bilddokumente aus dem Internet. bearbeiten in der Gruppe Texte und schulen dadurch ihre Auffassungsgabe und ihr Textverständnis. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler beantworten in Gruppenarbeit Fragen zu einer Geschichtsquelle. sprechen frei vor der Klasse.

  • Geschichte / Früher & Heute / Religion / Ethik / Politik / WiSo / SoWi
  • Sekundarstufe I

Der Fotoeffekt – eine vertiefende Betrachtung

Unterrichtseinheit
14,99 €

Quantenphysik, Fotoeffekt Teil 2: In dieser Einheit wird der Fotoeffekt in seinen Ausprägungen (äußerer, innerer und atomarer Fotoeffekt) näher erforscht. Neben differenzierenden Aufgaben für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II stehen auch Lösungen für diese Einheit bereit. Die Entstehung der Quantenphysik durch die bahnbrechenden Erkenntnisse zu Beginn des 20. Jahrhunderts war der Beginn einer Entwicklung, die sich im Laufe des 20. Jahrhunderts bis hinein in die jetzige Zeit des 21. Jahrhunderts immer mehr steigerte und zu nie für möglich gehaltenen technischen Neuheiten führte. So hätten etwa Photovoltaik-Anlagen auf unseren Dächern ohne Entdeckung des Fotoeffektes nie Realität werden können. Will man den Fotoeffekt vertiefend betrachten, sollte ergänzend kurz auf seine Ausprägungen eingegangen werden. Eine Unterscheidung in "äußerer-, innerer- und atomarer Fotoeffekt" wird notwendig, wenn man neben der puren Ablösung von Elektronen aus bestimmten Metallen durch entsprechende Lichteinstrahlung (äußerer Fotoeffekt) den in Halbleitermaterialien auftretenden inneren Fotoeffekt verstehen will. Dieser ist entscheidend für die Umwandlung von auf Solarzellen auftreffenden Photonen in nutzbaren elektrischen Strom. Anschließend wird mit vertiefenden Aufgaben unterschiedlicher Schwierigkeit das Verständnis für die Vorgänge rund um den Fotoeffekt gefördert. Der Fotoeffekt – eine vertiefende Betrachtung Die Vertiefung des Fotoeffektes anhand von Versuchen und anspruchsvollen Aufgaben schafft für die Schülerinnen und Schüler die optimalen Voraussetzungen für die in der Folge anstehenden Unterrichtseinheiten zur Quantenphysik in der Sekundarstufe II. Das Wissen um die grundlegende Bedeutung des Fotoeffektes und seiner Erklärung über die Lichtquantenhypothese sowie die daraus resultierenden technischen Anwendungen bildet dafür die Basis. Vorkenntnisse Vorkenntnisse aufgrund der vorausgegangenen Unterrichtseinheit zu den Grundlagen der Quantenphysik vorhanden. Diese werden nun durch die Vertiefung des Stoffes erweitert. Didaktische Analyse Das wichtige Thema "Quantenphysik" dient unter anderem auch dazu, den Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe II den Grundstock zu liefern für teilweise schwierige und komplexe physikalische Sachverhalte, die im Rahmen verschiedener naturwissenschaftlicher Studiengänge für technische Berufe unabdingbar sind. Methodische Analyse Das Thema Quantenphysik und seine Bedeutung in der heutigen Technik (Photovoltaik, Lasertechnik, Quantencomputer usw.) könnte bei Lernenden also durchaus auf ein gewisses Interesse stoßen; allerdings wird die vertiefte Besprechung der zum Teil sehr schwierigen und komplex wirkenden Gleichungen in der Regel den Schülerinnen und Schülern vorbehalten sein, die auch über gute bis sehr gute mathematische Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler können den äußeren- und inneren Fotoeffekt beschreiben und die bestehenden Unterschiede erläutern. wissen um die Bedeutung des Fotoeffektes und den daraus hervorgegangenen technischen Errungenschaften unserer Zeit. können vertiefende Übungsaufgaben zum Fotoeffekt mit Transferanteilen aus anderen Gebieten der Physik lösen. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler recherchieren selbständig Fakten, Hintergründe und Kommentare im Internet. können die Inhalte von Videos, Clips und Animationen auf ihre sachliche Richtigkeit hin überprüfen und einordnen. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen durch Paar- und Gruppenarbeit das Zusammenarbeiten als Team. setzen sich mit den Ergebnissen der Mitschülerinnen und Mitschüler auseinandersetzen und lernen so, deren Ergebnisse mit den eigenen Ergebnissen konstruktiv zu vergleichen. erwerben genügend fachliches Wissen, um mit anderen Lernenden, Eltern, Freunden etc. wertfrei diskutieren zu können.

  • Physik / Astronomie
  • Sekundarstufe II, Erwachsenenbildung, Hochschule

Immigration to the UK: The "Empire Windrush"

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtsstunde zum Thema "Immigration to the UK" lernen die Schülerinnen und Schüler die Geschichte der Einwanderer auf dem Schiff "Empire Windrush" kennen, das die erste große Gruppe postkolonialer Einwanderer nach Großbritannien brachte. Mithilfe mehrerer kürzerer Texte werden Gründe, Hoffnungen und Ängste der ersten jamaikanischen Einwanderer im Vereinigten Königreich erarbeitet.Während Ellis Island, die Statue of Liberty und New York sofort mit der Thematik "Immigration" verbunden werden, dürfte das Schiff "Empire Windrush" weitgehend unbekannt sein. Dennoch markiert es den Beginn einer Welle postkolonialer Einwanderung von Jamaika nach England: Karibische Einwanderer aus den ehemaligen britischen Kolonien wurden nach dem zweiten Weltkrieg ins Land geholt, um den englischen Arbeitsmarkt zu unterstützen. In einer Leseverstehensübung erfahren die Lernenden mehr über die Motive und das Leben der ersten Einwanderer von der "Empire Windrush". Gleichzeitig enthält die Stunde immer wieder intensive Kommunikationsphasen, in denen sich die Lernenden in die Rollen der Auswanderer versetzen. In leistungsstarken Klassen bietet sich ein Transfer zur Einwanderungspolitik der Bundesrepublik Deutschland im 20. Jahrhundert an. Vorkenntnisse Hilfreich für die Stunde ist es, wenn die Schülerinnen und Schüler in den Fächern Geschichte oder Deutsch bereits über die Einwanderungspolitik der Bundesregierung gesprochen haben. So können eher Zusammenhänge zwischen den ersten Gastarbeitern aus der Türkei und den Einwanderern auf der "Empire Windrush" hergestellt werden. Dies ist aber nicht zwingend nötig. Für die Zusatzaufgabe (Arbeitsblatt 3, Hörverstehensaufgabe 2d) sind gute Listening Skills nötig, da es sich um ein Tondokument handelt, welches nicht leicht zu verstehen ist. Differenzierung nach Niveau und Motivation Die Kommunikationsphase (Arbeitsblatt 2, Aufgabe 1) kann je nach Motivation der Klasse eher kurz gehalten oder aber auch sehr ausführlich gestaltet werden. In leistungsschwächeren Klassen kann es hilfreich sein, wenn die Lehrkraft zunächst einige Ideen zur Rollengestaltung präsentiert oder gemeinsam mit der Klasse erarbeitet. Die Hörverstehensaufgabe 2d (Arbeitsblatt 3) ist sehr kurz gehalten und inhaltlich nicht leicht zu verstehen. Bei leistungsschwächeren Klassen empfiehlt es sich, diese Aufgabe eventuell sogar ganz wegzulassen. In leistungsstärkeren Klassen kann anstelle des angegebenen Ausschnitts aus dem Video das Gesamtvideo über die "Empire Windrush" gezeigt werden. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler entnehmen aus unterschiedlichen Textsorten Informationen zur "Empire Windrush" und geben diese wieder. erfahren in einem Original-Hördokument Gründe, warum viele Jamaikaner ab der Mitte des 20. Jahrhunderts nach England auswanderten. wiederholen und üben typischen Wortschatz zur Thematik "Einwanderung". Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler arbeiten mit authentischen Lesetexten und audiovisuellen Materialien. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler finden mögliche Gründe, das eigene Land zu verlassen und verbalisieren diese in einem Rollenspiel. halten am Ende der Stunde ein Kurzreferat (One-minute-presentation) über den Einwanderer Sam King und das Schiff "Empire Windrush".

  • Englisch
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Verlust einer Dimension – die Zentralperspektive

Unterrichtseinheit

Das Computeralgebrasystem MuPAD dient im Rahmen einer fächerübergreifenden Projektarbeit als Werkzeug zur Gewinnung von Einsichten in die mathematischen Grundlagen der Zentralperspektive. Zudem stehen auch ideengeschichtliche Aspekte im Vordergrund. Querverbindungen zwischen Wissenschaft und Kunst aufzuzeigen, ist in Lehrplänen ein oft genanntes Bildungsziel, das jedoch selten konkretisiert wird. Doch so befruchtend in der Geschichte der Disziplinen Kunst und Mathematik Berührungen und Begegnungen waren, so anregend können sie für den Unterricht sein. Sagt man von der Philosophie, sie sei "ihre Zeit in Gedanken gefasst" (Georg Wilhelm Friedrich Hegel), so kann man von der Kunst sagen, sie sei ihre Zeit in Bildern ausgedrückt. Die Beschäftigung mit der Zentralperspektive, insbesondere mit einer Betrachtung im kunsthistorischen Längsschnitt, gibt Zugriff auf Querverbindungen zwischen Mathematik, Kunst und Philosophie und legt offen, dass epochale Veränderungen nie Sache einer Wissenschaft oder der Gesellschaft allein waren, sondern als Strömung stattfanden, die alle Bereiche von Kultur und Zivilisation umfasste. Von Leonardo da Vincis Äußerung "Die erste Absicht des Malers ist, zu machen, dass eine ebene Fläche sich als ein erhabener [ ... ] Körper darstelle" bis zu Magrittes "Ich benutze die Malerei um das Denken sichtbar zu machen" erfolgt ein Paradigmenwechsel von der Nutzung der Möglichkeiten der Zentralperspektive zum Aufbau einer Illusion der Realität bis zur Nutzung ihrer Defizite zur Zerstörung dieser Illusion und des Aufbaus eines anderen Verständnisses von Realität. Der Unterricht sollte beim Thema Zentralperspektive die Gelegenheit nutzen, ideengeschichtliche Querverbindungen aufzuzeigen. Dieses Anliegen steht in den Materialien dieser Unterrichtseinheit im Vordergrund. Die Unterrichtseinheit ist zwar für den Einsatz in der Jahrgangstufe 11 konzipiert, die MuPAD-Animationen können jedoch durchaus schon unterstützend in den Klassen 7 oder 8 verwendet werden (Beamerpräsentation), in denen ein erster Zugang zum zentralperspektivischen Zeichnen vermittelt wird. Historische Entwicklung und Wandlung Von der Definition der handwerklichen Grundlagen in der Renaissance bis zur Benutzung der Zentralperspektive zur Offenlegung des Illusionären im 20. Jahrhundert Hinweise zum unterrichtlichen Einsatz Welche Einsichten können mithilfe des Computeralgebrasystems bei der experimentellen Annäherung an die Zentralperspektive gewonnen werden? Arbeitsmaterialien Alle Materialien der Unterrichtseinheit im Überblick Die Schülerinnen und Schüler sollen Abbildungseigenschaften der Zentralprojektion als Regeln der zentralperspektivischen Darstellung erkennen (Mathematik). Einblick in die Entwicklung der zentralperspektivischen Darstellung bei Künstlern von der Renaissance bis zur Moderne gewinnen (Bildende Kunst). Thema Nutzung von Eigenschaften der Zentralprojektion als Zeichenregeln zur Darstellung des Raumes in der Ebene Autor Rolf Monnerjahn Fächer Mathematik, Bildende Kunst Zielgruppe Jahrgangsstufe 11 Zeitraum etwa 8-11 Stunden Technische Voraussetzungen Verfügbarkeit von MuPAD/MathWorks Renaissance - Definition handwerklicher Grundlagen Die Anfänge der zentralperspektivischen Darstellung liegen in der Renaissance. Sie sind verbunden mit einer Hinwendung zum Diesseits nach der Jenseitsorientierung des Mittelalters. Anfänglich werden zentralperspektivische Elemente naiv und unkritisch verwendet: Kanten von Gebäuden, Fugen von Kacheln und ähnliches laufen in die angenommene Tiefe hinein schräg aufeinander zu, ohne sich an einem definierten Fluchtpunkt zu orientieren. In Italien stellen Künstler wie Leon Battista Alberti (1404-1472) und Filippo Brunelleschi (1377-1446), in Deutschland Albrecht Dürer (1471-1528), die zentralperspektivische Darstellung teilweise mithilfe der Mathematik auf eine gesicherte, aber eher noch als handwerklich zu bezeichnende Grundlage. Das Hilfsliniengerüst aus Fluchtlinien und Parallelen zum Bildrahmen genügt aus heutiger Sicht nur einfachen Objektanordnungen. 17. Jahrhundert - das solide mathematische Fundament Im 17. Jahrhundert gibt der französische Architekt und Mathematiker Gérard Desargues (1591-1661) der Zentralperspektive ein ausgereiftes mathematisches Fundament (in dem er übrigens die Euklidische Geometrie überschreitet). Künstler wagen sich jetzt auch an Darstellungen heran, die zwei Fluchtpunkte enthalten. 19. und 20. Jahrhundert - Technik, Offenlegung des Illusionären Ab dem 19. Jahrhundert wird die zentralperspektivische Darstellung eher für die technische Zeichnung bedeutsam als für die Kunst. Gleichwohl erlebt die Zentralperspektive eine Wiedererweckung im Surrealismus des 20. Jahrhunderts. Mit der Perfektion der künstlerischen zentralperspektivischen Darstellung ist aber ihre Überwindung hinsichtlich ihrer ideellen Ursprünge verbunden - sie wird nicht mehr zum Aufbau der Illusion von Wirklichkeit genutzt, sondern geradezu zur Offenlegung des Illusionären, beziehungsweise einer Realität hinter dem Augenscheinlichen. Etliche Künstler machen dabei vor allem Gebrauch von Effekten, die auf dem Verlust der Tiefeninformation bei der Zentralprojektion beruhen. Bruno Ernst, "Der Zauberspiegel des M.C. Escher", Köln 1994 Keine MuPAD-Grundkenntnisse erforderlich Für den Umgang mit dem in der Unterrichtseinheit MuPAD-Notebook (zentralperspektive.mn) müssen keine Grundkenntnisse im Umgang mit MuPAD vorhanden sein, da nur fertige MuPAD-Prozeduren genutzt werden. Eine elementare Einführung in die Handhabung des Computeralgebrasystems MuPAD bietet das vom Autor dieser Unterrichtseinheit verfasste Buch "MuPAD im Mathematikunterricht" (Cornelsen, ISBN: 978-3-06-000089-0). Fächerverbindend - Bildende Kunst und Mathematik Die hier vorgestellte Unterrichtseinheit ist eine von zweien zu dieser Thematik. Sie widmet sich dem Thema eher aus der Sicht der Bildenden Kunst, während die andere mehr auf der Seite des Fachs Mathematik steht (siehe Unterrichtseinheit Abbildung des Raums in die Ebene - Zentralprojektion im Fachportal Mathematik). Die Fähigkeiten zur Interpretation einer zentralperspektivischen Darstellung fallen individuell gleichermaßen unterschiedlich aus wie die Fähigkeiten zur Herstellung einer zentralperspektivischen Zeichnung. Darauf muss der Unterricht sich einrichten. Es sollten einige Grundbegriffe vermittelt werden, damit sprachliche Äußerungen über zentralperspektivische Darstellungen eine Grundlage haben. Darüber hinaus sind aber vor allem die MuPAD-Darstellungen mit ihren manipulativen Möglichkeiten (MuPAD-Notebook "zentralperspektive.mn") dazu gedacht, sich dem Thema eher experimentell zu nähern. Wie weit dann Einsichten gewonnen werden - wie sie im folgenden Text zusammenfassend aufgezählt werden - ist dann Sache der einzelnen Schülerinnen und Schüler. Die Normale zur Projektionsebene durch den Augpunkt heißt Hauptsehstrahl. Der Schnittpunkt des Hauptsehstrahls mit der Projektionsebene heißt Hauptpunkt. Parallelenscharen von Geraden, die parallel zur Projektionsebene verlaufen, werden als Parallelenscharen abgebildet (die Parallelität bleibt erhalten; nicht erhalten bleibt allerdings der Abstand der Parallelen). Alle zur Projektionsebene nicht parallelen Parallelenscharen werden als Geradenbüschel abgebildet. Alle Schnittpunkte solcher Geradenbüschel heißen Fluchtpunkte. Der Schnittpunkt eines Geradenbüschels, das Bild einer zur Projektionsebene normalen Parallelenschar ist, ist der Hauptpunkt. Ist der Hauptpunkt Ursprung eines orthogonalen, dreiachsigen Koordinatensystems und ist die Projektionsebene die xz-Ebene, so heißt die xy-Ebene Horizontalebene. Alle Fluchtpunkte der Bilder von Parallelenscharen, die in zur Horizontalebene parallelen oder orthogonalen Ebenen liegen, liegen auf der Schnittgeraden von Horizontalebene und Projektionsebene (der x-Achse). Diese heißt Horizont. Je kleiner der Betrag des Winkels einer Geraden aus einer solchen Parallelenschar gegen die Projektionsebene ist, um so größer ist der Abstand des zugehörigen Fluchtpunkts vom Hauptpunkt (Grenzfall Parallelität zur Projektionsebene: der Abstand ist unendlich). Bei der Zentralprojektion bleibt die Größe einer Strecke nicht erhalten (es sei denn, sie liegt in der Projektionsebene selbst). Je größer der Abstand einer Strecke zur Projektionsebene (und zum Augpunkt) ist, desto kleiner wird ihre Bildstrecke. Bei Strecken, die parallel zur Projektionsebene liegen, bleiben Teilstreckenverhältnisse erhalten (in Abb. 1 durch die Farbgebung gelb-violett angedeutet). Die MuPAD-Prozedur "ZPszene(Augpunkt,Winkel)" erlaubt uns noch einen Schritt weiter zu gehen: Unter "Winkel" können (durch Komma getrennt) bis zu drei Winkel in Grad angegeben werden. Der zweite aufgezählte Winkel lässt die Szene um die x-Achse rotieren, so dass beobachtet werden kann, was geschieht, wenn man eine Fotokamera schräg nach oben auf Gebäude richtet: Vertikale, in der Wirklichkeit parallele Linien, laufen im Bild nach oben zusammen - die Parallelen im Gegenstandsbereich entfernen sich nach oben von der Projektionsebene, der wiedergegebene Abstand muss also immer kleiner werden. Es entstehen Fluchtpunkte außerhalb der Horizontgerade. Es gibt Ebenen, deren zentralperspektivisches Bild eine Gerade ist (alle Ebenen durch den Augpunkt; das Bild der Horizontalebene ist der Horizont). Es gibt Geraden, deren zentralperspektivisches Bild ein Punkt ist (alle Geraden durch den Augpunkt; das Bild des Sehstrahls ist der Hauptpunkt). Diese Feststellungen sind die Voraussetzung für die Darstellung so genannter "unmöglicher" Objekte (Abb. 2), aber auch für ungewollte Fehler in perspektivischen Darstellungen.

  • Kunst / Kultur / Mathematik / Rechnen & Logik
  • Sekundarstufe I

Das Bauhaus in meiner Welt

Unterrichtseinheit

Mithilfe dieser Materialien zum Thema "Das Bauhaus in meiner Welt" erarbeiten die Schülerinnen und Schüler wesentliche Merkmale der Bauhaus-Architektur und der Innenraumgestaltung und gehen auf Spurensuche nach dem Erbe des Bauhauses in ihrer eigenen Lebensumwelt. Schülerinnen und Schüler setzen sich in dieser Unterrichtseinheit mit der Frage nach der Relevanz des Bauhaus-Erbes für die eigene Lebenswirklichkeit auseinander. Zugleich erarbeiten sie die zentralen Merkmale der populären Kunst- und Architekturstile des 19. und frühen 20. Jahrhunderts erarbeiten. Die Untersuchung der neuen Formensprache der Bauhaus-Kunst in Abgrenzung zu populären Kunststilen des 19. und 20. Jahrhunderts befähigt sie, in der eigenen Lebensumwelt nach Bauhaus-Design zu suchen und dieses hinsichtlich seiner ästhetischen und funktionalen Eignung für die Lebenswirklichkeit des 21. Jahrhunderts kritisch zu bewerten. Die Unterrichtseinheit bietet eine thematische Einführung und sieht eine Projektphase vor. Bei dem zugehörigen Arbeitsmaterial handelt es sich um Selbstlerneinheiten, die auf die jeweiligen Bedürfnisse der Lerngruppe abgestimmt werden können beziehungsweise sollen. Vorgesehen ist eine weitestgehend selbstständige Bearbeitung der Aufgaben durch die Schülerinnen und Schüler, innerhalb derer sie, wo möglich und sinnvoll, auch selbst Einfluss auf die Wahl der Sozialformen nehmen können. Die Lehrkraft sollte die methodisch-didaktischen Hinweise als Vorschläge verstehen die hinsichtlich der individuellen organisatorischen Voraussetzungen und der Bedürfnisse der jeweiligen Lerngruppe modifiziert oder ergänzt werden können (zum Beispiel: Bearbeitungszeit, Sozialformen, Bereitstellung von Hilfsmitteln, Einteilung von Arbeitsgruppen für die Projektphase, Bereitstellung von Lösungen zum Abgleich). Im Verlauf der Unterrichtseinheit ist es die Aufgabe der Lehrperson, den Schülerinnen und Schülern vor allem organisatorisch und unterstützend zur Seite zu stehen. Bei der Bearbeitung der Unterrichtseinheit empfiehlt es sich, das E-Magazin " Die ganze Welt ein Bauhaus " mit einzubinden. Diese Unterrichtseinheit ist Teil des Themendossiers 100 Jahre Bauhaus für die Schule. Das Thema "Das Bauhaus in meiner Welt" im Unterricht Das Bauhaus-Jubiläumsjahr 2019 bietet Anlass, die oftmals von den Schülerinnen und Schülern geäußerte Frage "Was hat Kunst mit mir zu tun?" im Unterricht neu zu beleuchten und am Beispiel des Architektur- und Wohndesigns der berühmten Kunstschule zu reflektieren. Vorkenntnisse Die Schülerinnen und Schüler sollten im Analysieren und Beschreiben künstlerischer Gestaltungsmerkmale geübt sein. Weiterhin sollten sie mit der selbstständigen Organisation von Arbeitsprozessen beziehungsweise Projektarbeit und dem Arbeiten in wechselnden Sozialformen vertraut und das selbstständige Recherchieren seriöser Informationen im Internet gewohnt sein. Didaktische Analyse Mithilfe des Arbeitsmaterials lernen Schülerinnen und Schüler anhand spezifischer Gestaltungsmerkmale Bauhaus-Design zu erkennen, grundsätzlich von anderen Stilen abzugrenzen und das historische Design hinsichtlich seiner ästhetischen und funktionalen Eignung für die gegenwärtige Lebenswirklichkeit zu beurteilen. Im Hinblick auf die didaktische Reduktion kann nur ein Teilaspekt des Bauhaus-Designs Unterrichtsgegenstand sein, weshalb die Gefahr besteht, Bauhaus-Design als einheitlichen Stil zu betrachten. In den einleitenden Informationen des Arbeitsmaterials wird versucht, dem entgegenzuwirken, die Lehrkraft sollte diesen Aspekt jedoch gesondert thematisieren. Methodische Analyse Innerhalb der Lerneinheiten arbeiten die Schülerinnen und Schüler arbeitsteilig, sodass bei der Untersuchung sowohl Merkmale der Gebäudearchitektur als auch der Innenraumgestaltung berücksichtigt werden können. Innerhalb der gesamten Unterrichtseinheit arbeiten die Schülerinnen und Schüler vielfach mit digitalen Medien bzw. dem Internet und entsprechenden Rechercheaufträgen und stärken dadurch ihre Medienkompetenz. In der Projektphase wird das Gelernte auf die Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler übertragen. Je nach organisatorischen Voraussetzungen können die Spurensuche-Projekte durch die Lehrkraft auch zu einem Großprojekt zusammengeführt werden. Da die Projektphase auch außerunterrichtliche Arbeit beinhaltet, sollte die Lehrkraft die Organisationsform eventuell modifizieren (Gruppenarbeit), um sicherzustellen, dass in jeder Gruppe die entsprechende mediale Ausstattung vorhanden ist (Smartphone). Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler ordnen das Bauhaus kunsthistorisch dem Beginn der (klassischen) Moderne zu. erkennen wesentliche Bau- und Gestaltungsmerkmale von Bauhausarchitektur und können diese differenziert und sachorientiert beschreiben. präsentieren ihre Arbeitsergebnisse in fachsprachlich angemessener Form. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler nutzen das Internet reflektiert und fachlich zielorientiert als Werkzeug zur aktiven Rezeption von Fachinhalten. üben sich in der aktiven Betrachtung von Abbildungsinhalten. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler üben sich in Kooperations- und Teamfähigkeit. formulieren eigene Urteile und Meinungen sachorientiert. respektieren vom eigenen Urteil abweichende Meinungen der Mitschülerinnen und Mitschüler.

  • Kunst / Kultur / Geschichte / Früher & Heute
  • Sekundarstufe I

MIDI-Produktionen

Unterrichtseinheit

Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II analysieren im Netz recherchierte Kompositionen im MIDI-Format, untersuchen deren Hintergründe und produzieren auf der Grundlage ihrer Ergebnisse ein Medley oder eine Collage mit einer eigener Grundidee.Nach der Einführung in ein Sequenzerprogramm suchen die SchülerInnen im Internet nach MIDI-Bearbeitungen von Kompositionen, beispielsweise aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zu diesen ausgewählten Werken recherchieren sie mithilfe verschiedener digitaler und analoger Informationsquellen Hintergründe und geistesgeschichtliche Zusammenhänge. Daneben analysieren sie die Werke bezüglich ihrer musikalischen Mittel, um diese gegebenenfalls in ihrer eigenen Bearbeitung hervorzuheben. Nach dieser Art der Werkbetrachtung sind die SchülerInnen in der Lage, sich produktiv mit ihren Stücken auseinanderzusetzen und sie zu einer neuen Komposition mit eigener Grundidee zusammenzustellen und zu bearbeiten. Am Ende der Unterrichtseinheit sollen dem Kurs sämtliche Ergebnisse der Recherche und die eigene Komposition als Präsentation vorgestellt werden.Diese Einheit führt an Musikstücke moderner Musik heran und motiviert, selbst kreativ mit den Musikstücken umzugehen. Die SchülerInnen lernen im Rahmen ihrer Neukompositionen, Musik kreativ zu gestalten. Daneben erwerben die KursteilnehmerInnen wichtige Kompetenzen im Umgang mit Computer und Internet. Die Grundmotivation einzelner SchülerInnen, die kein Instrument spielen, wird durch den Einsatz des Computers im Musikunterricht erhöht. Ablauf der Unterrichtseinheit Eine klare Gliederung mit zeitlich festgelegten Zielvorgaben ist für die Unterrichtseinheit "MIDI-Produktion" unerlässlich. Die Schülerinnen und Schüler sollen Möglichkeiten einer Musiksoftware zum Bearbeiten oder Produzieren eines Werkes kennen lernen und anwenden. MIDI-Files im Internet recherchieren. MIDI-Files aus dem Netz gezielt auswählen, vergleichen und laden. zu den geladenen Kompositionen mithilfe von digitalen und analogen Medien recherieren. die ausgewählten Musikstücke analysieren. verschiedene Musikstücke zu einer neuen Komposition mit eigener Grundidee erarbeiten. die Ergebnisse zu einer Präsentation aufbereiten. Thema MIDI-Produktionen Autor Joachim Kocsis Fach Musik Zielgruppe Sekundarstufe II Zeitraum 24 Unterrichtsstunden Medien Internet, Multimediale und analoge Informationsquellen (CDs, CD-ROM, Lexika, Datenbanken Technik Internet-Zugang; Multimedia-PC; Sequenzersoftware, ggf. Keyboard, Präsentationssoftware Dieses Unterrichtseinheit entstand als Pilotprojekt im Rahmen der Sonderfördermaßnahme "InfoSCHUL-II" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Weitere Pilotprojekte des Autors sind unter www.weg-musik.de zu finden. Zielvorgaben Um die SchülerInnen aktiv in die Unterrichtsplanung einzubinden, lohnt es sich, die Zielvorgaben des Projektes kurz zu besprechen und Unklarheiten auszuräumen. Die grundsätzliche Aufgabenstellung sollte hier als Endziel gestellt und erläutert werden: "Bearbeiten Sie verschiedene thematisch zusammengehörige MIDI-Files aus dem Netz, indem Sie die grundsätzlichen musikalischen Mittel der Werke herausarbeiten und sie zu einem Medley oder zu einer Collage zusammenfügen. Die Bearbeitung muss als einheitliches Werk mit kompositorischer Grundidee zu erkennen sein." Diese Aufgabenstellung setzt voraus, dass sich alle Kursteilnehmer mit ihren jeweiligen Stücken auseinandergesetzt haben, damit sie ihre MIDI-Files zu einem organischen Ganzen, einer Komposition mit eigener Grundidee bearbeiten können. Zeitplan Ein verbindlicher Zeitplan sollte erstellt werden, der zur gemeinsamen Orientierung dient. Die Planung könnte wie folgt aussehen: Phase Inhalt Dauer 1 Planung und Konzeption des Projektes 1 Stunde 2 Einführung in ein Audio- und Sequenzerprogramm 2 Stunden 3 Recherche von MIDI-Files im Internet 4 Stunden 4 Vergleichen von MIDI-Files 2 Stunden 5 Recherche von Hintergründen zu Musikstücken und Komponisten 4 Stunden 6 Bearbeiten der Musikstücke zu einer neuen Komposition 6 Stunden 7 Aufarbeitung und Erläuterung sämtlicher Ergebnisse 4 Stunden 8 Präsentation der Rechercheergebnisse und Medleys oder Collagen 2 Stunden Eine transparente Unterrichtsplanung regt die SchülerInnen zur aktiven Gestaltung des Unterrichtsgeschehens an - wie im handlungspoorientierten Unterricht ja gewünscht. Investieren Sie also die erste Stunde ruhig in die gemeinsame Planung. Anhand einer konkreten Zielsetzung wird beispielsweise in die Software "Cakewalk Pro Audio 9" eingeführt. Dabei gilt es, einen MIDI-File aus dem Internet unter der folgenden Fragestellung systematisch zu bearbeiten: "Verändern Sie den Beginn des Musikstückes zu der Form A-B-A'-C-A''." Die Aufgabe verfolgt zunächst lediglich das Ziel, dass die SchülerInnen unter Anleitung mit der Software umgehen lernen und einzelne Abschnitte schneiden, verschieben und verändern. Sie probieren ihre Kenntnisse experimentell aus und werden mit dem Musikprogramm vertraut. Man sollte sich in dieser zweistündigen Phase des Projekts bewusst darauf beschränken, einen grundsätzlichen Überblick über die Software zu vermitteln und nur grundlegende Arbeitstechniken zu erläutern (Schneiden, Kopieren, Verschieben, Transponieren, Instrumentieren). Auf spezielle Feinheiten stoßen die SchülerInnen dann meist während ihrer eigentlichen Arbeit. Recherche Zunächst müssen die SchülerInnen über die gängigen Suchmaschinen oder vorgegebene Adressen recherchieren, welche MIDI-Angebote zur Musik des frühen 20. Jahrhunderts bestehen. Wenn deutlich ist, welche Vielfalt zur Verfügung steht, gilt es, sich in Gruppen für ein Thema zu entscheiden. Hierbei sollten verschiedene Themen vorgegeben werden, die entsprechend den Wünschen und Interessen der SchülerInnen modifiziert oder ergänzt werden können. Folgende Themen sind erprobt und denkbar: "Die romantischen Einflüsse Richard Wagners und Frédéric Chopins auf das impressionistische Schaffen Claude Debussys" "Das ungarische Volkslied bei Béla Bartók" "Traditionen in Kompositionen des 20. Jahrhunderts" "Musikalische Stilrichtungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts" Entsprechend werden MIDI-Files im Internet gesucht und heruntergeladen. Themenwahl In dieser Phase greifen die Recherche und die Themenwahl ineinander. Die SchülerInnen bekommen aufgrund ihrer Recherche Anregungen, andererseits müssen sie nach ihrer Themenwahl entsprechende weitere Musikstücke suchen, vergleichen und auswählen. Beispielsweise müssen sie bei den Werken Béla Bartóks differenzieren, in welchen seiner Kompositionen das ungarische Volkslied von zentraler Bedeutung ist. Planen Sie für diese Phase vier Stunden ein. Wegen der vielen Angebote verschiedener MIDI-Einspielungen eines Musikstückes, die im Netz zu finden sind, müssen die SchülerInnen mehrere Aufnahmen eines Werkes vergleichen und überprüfen, welches für ihren Zweck geeignet ist. Bei diesem zweistündigen Vergleich zeigt sich ein großer qualitativer Unterschied der MIDI-Anbieter und der einzelnen MIDI-Dateien. Beispielsweise sind bei guten Angeboten die verschiedenen Stimmen eines Musikstückes in entsprechende Spuren aufgeteilt, bei anderen wiederum befinden sich alle Stimmen eines Musikstückes in einer Spur (MIDI-0 Format). Auch die Einspielungsqualität ist oft sehr unterschiedlich. Die ausgewählten Files müssen nun musikalisch untersucht werden. Dadurch ergibt sich die Analyse der ausgewählten Werke anhand verschiedener Parameter wie Motivik, Harmonik, Melodik, Form. Die SchülerInnen informieren sich mithilfe digitaler und analoger Medien über ihre Stücke, deren Komponisten und den Zeitgeist. Bei der Auswahl weiterer Sekundärliteratur, Noten und Hörbeispiele sollte die Lehrperson Hilfestellungen geben. Zusammenfügen zu einer Collage Nachdem die KursteilnehmerInnen ihre Musikstücke erfasst und ihre wichtigsten Informationen in einem Word-Dokument oder einer html-Seite aufbereitet haben, können sie nun die ausgewählten Musikstücke zu ihrem gewählten Thema zu einem Medley oder zu einer Collage bearbeiten und zusammenfügen. Geben Sie den SchülerInnen sechs Unterrichtsstunden Zeit für die Arbeit. Ergebnisse zu den genannten Themen zur Orientierung sind auf der Seite www.weg-musik.de zu finden. Die SchülerInnen müssen in dieser Phase des Projekts ihr Hörbeispiel und Erläuterungen zu ihrer "Komposition" erstellen. Beim Format dieser Erklärungen kann den ProjektteilnehmerInnen weitgehend freie Hand gelassen werden. So ist es möglich, dass eine Gruppe im html-Format arbeitet, andere SchülerInnen die Form der Multimedialen Präsentation (mit PowerPoint) bevorzugen, wieder andere ihr Ergebnis einfach als Word-Dokument abgeben. Vier Unterrichtsstunden sind für diesen Abschnitt der Unterrichtseinheit knapp bemessen. Daher sollte auch den SchülerInnen klar sein, dass ihr zeitlicher Spielraum eng ist. Am Ende der Einheit muss jede Gruppe dem Kurs ihr Ergebnis vorstellen. Hier sollte von Anfang an Wert darauf gelegt werden, dass die Präsentation von der inhaltlichen Seite bestimmt wird. Oft mühen sich SchülerInnen mit Präsentationseffekten (wie man sie bei PowerPoint kennt) ab und vergessen, dass diese sehr schnell vom eigentlichen Thema ablenken.

  • Musik
  • Sekundarstufe I

Frauentag: Schnee von gestern?

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit zum Thema "Frauentag" setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit aktuellen Benachteiligungsfeldern von Frauen in unserer Gesellschaft auseinander und vergleichen diese mit dem frühen 20. Jahrhundert. Sie formulieren Ziele für die Gleichberechtigung von Frauen heute in Deutschland und Österreich.Zu Beginn werden die Schülerinnen und Schüler mittels eines Plakats in das Jahr 1928 zurückgeführt. Dort versuchen sie politisch soziale Gründe zu finden, warum Frauen mit dem Frauentag auf ihre Probleme aufmerksam machten. Ausgehend davon wenden sie sich dann der Gegenwart zu und überlegen, ob es auch heute noch Benachteiligungsfelder für Frauen in unserer Gesellschaft gibt. Das Thema "Frauentag" im Unterricht Jedes Jahr am 8. März findet der internationale Frauentag statt. Es bietet sich deshalb an, einmal die Bedeutung dieses Tages im 21. Jahrhundert im Unterricht zu diskutieren. Didaktische Analyse 1911 fand der Frauentag zum ersten Mal statt. 1917 war er ein Auftakt zur Februar-Revolution in Russland. Während des Nazi-Faschismus war der Frauentag verboten und wurde durch die Einführung des "Muttertags" ersetzt. Statt Gleichberechtigung sollten die Frauen in die Mutterrolle zurückgedrängt werden. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Frauentag wieder als Tag, der auf die Probleme und vor allem die Benachteiligung von Frauen aufmerksam machen soll, etabliert. Methodische Analyse Für die Unterrichtseinheit wird kein spezielles technisches Equipment benötigt. Um auch länderspezifischen Unterschieden gerecht zu werden, verweist das Arbeitsblatt 4 auf einen abschließenden Vergleich zur aktuellen Situation von Frauen in Österreich. Obwohl diese nicht wirklich voneinander abweichen und die gleichen Problemfelder beschreiben, scheint die jeweilige Referenz auf Deutschland und Österreich bei diesem Thema sehr wichtig. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler analysieren ein historisches, politisches Plakat. diskutieren aktuelle Benachteiligungsfelder von Frauen in unserer Gesellschaft. setzen sich mit der Benachteiligung von Frauen früher und heute auseinander. formulieren Ziele für die Gleichberechtigung von Frauen heute in Deutschland und Österreich. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen die Lebenssituation von 1928 kennen und vergleichen sie mit der aktuellen. diskutieren und vertreten ihre Meinung in Kleingruppen und schließlich in einer Plenumsrunde.

  • Geschichte / Früher & Heute / Politik / WiSo / SoWi / Wirtschaft
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II
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