Tomi Ungerer - nomade entre les langues et cultures
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Unterrichtseinheit
Tomi Ungerer, der Wanderer zwischen den Kulturen, dem das Multikulturelle bereits in die Wiege gelegt wurde (deutsch-französische Kindheit im Elsass, USA, Neu-Schottland, Irland, Frankreich), ist Protagonist und Thema dieser Unterrichtseinheit. Seine umstrittenen Karikaturen bieten Redeanlässe. Ungerer ist ein Wanderer zwischen den Genres (Autor, Zeichner, Kritiker) und eine widersprüchliche Persönlichkeit: Skandale begleiten sein berufliches Leben ebenso wie Ehrungen. Wie die Faszination durch das so gar nicht geradlinige Leben und vielseitige Werk Tomi Ungerers unterrichtlich genutzt und mit kreativer (Text)produktion und diversen Formen der Präsentation bearbeitet werden kann - dazu gibt der Beitrag Anregungen. Das Internet bietet dabei durch die Möglichkeiten der Visualisierung große Vorteile. Ein ergänzender Aspekt zeigt, wie die Unterrichtseinheit in einer werbewirksamen Aktion für das Fach Französisch münden kann. Die hier in großer Menge zu findenden Grafiken können genutzt werden, um Sprech- und Schreibanlässe zu schaffen, oder als Grundlage für kreative Textproduktion dienen. Didaktisch-methodische Anmerkungen Hinweise zum unterrichtlichen Einsatz sowie die Sachanalyse und eine Linkliste finden Sie hier. Ablauf der Unterrichtsreihe Der geplante Verlauf und und die zu den Unterichtsphasen gehörenden Arbeitsaufträge reichen von der Online-Recherche bis zur Ausstellungsplanung. Inhaltliche Ziele Die Schülerinnen und Schüler sollen Biografie und Werk Tomi Ungerers kennen lernen und sich kritisch damit auseinander setzen. Tomi Ungerer mit dem Ziel des interkulturellen Lernens als einen "promeneur entre les cultures" verstehen. den Wert und die Rolle einer solchen kosmopolitischen Künstlerfigur in einer globalisierten Welt einschätzen und diskutieren. einige grafische Werke und Texte interpretieren. (wie immer im Französischunterricht) neues sprachliches Material aufnehmen und zur eigenen Textproduktion verwenden. kreativ (mündlich und schriftlich) mit den Grafiken und Texten umgehen. Ergebnisse der Recherchen in der Zielsprache präsentieren. Ziele aus dem Bereich der Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen das Internet als Recherchemedium nutzen. in der Zielsprache an einem Forum teilnehmen und E-Mails in der Zielsprache schreiben. Ungerer ist ein Wanderer zwischen den Genres (Autor, Zeichner, Kritiker) und eine widersprüchliche Persönlichkeit: Skandale begleiten sein berufliches Leben ebenso wie Ehrungen. Wie die Faszination durch das so gar nicht geradlinige Leben und vielseitige Werk Tomi Ungerers unterrichtlich genutzt und mit kreativer (Text)produktion und diversen Formen der Präsentation bearbeitet werden kann - dazu gibt der Beitrag Anregungen. Das Internet bietet dabei durch die Möglichkeiten der Visualisierung große Vorteile. Ein ergänzender Aspekt zeigt, wie die Unterrichtseinheit in einer werbewirksamen Aktion für das Fach Französisch münden kann. Tomi Ungerer im Unterricht Der Französischunterricht soll helfen, so fordern die Curricula, Brücken zwischen den Kulturen, besonders der französischen und deutschen, zu bauen. Er soll Grundsteine für ein weiteres, lebenslanges interkulturelles Lernen legen. Daher leuchtet es ein, dass die Beschäftigung mit der schillernden Persönlichkeit und dem vielseitigen Werk Tomi Ungerers, der sich als "réconciliateur des peuples" versteht, in dieser Hinsicht Gewinn für die SchülerInnen bringen kann. Zudem legt die Vielseitigkeit der Aspekte arbeitsteilige Verfahren nahe. Auch interdisziplinäre Arbeit wird gefördert, die SchülerInnen können je nach Neigung oder Wissen und Kenntnissen aus anderen Fächern mit unterschiedlichen Schwerpunkten arbeiten. Gerade in Hinblick auf die grafische Seite des Werkes bieten die neuen Medien, besonders das Internet, einen methodisch-didaktischen Vorteil: Die hier in großer Menge zu findenden Grafiken können genutzt werden, um Sprech- und Schreibanlässe zu schaffen, oder als Grundlage für kreative Textproduktion dienen. Ergebnispräsentation: Expo Dieses Unterrichtsmodul eignet sich besonders gut für ein kleines Expo-Projekt, weil sowohl der inhaltliche Aspekt (multikultureller Nomade) als auch die visuellen Elemente ein schulinternes oder sogar externes Publikum interessieren könnten. Da das Fach Französisch schon wegen der Sprachbarriere nur selten solche Möglichkeiten der Präsentation bietet, könnte diese Gelegenheit nicht zuletzt auch für das Fach werbewirksam genutzt werden. Zwischen zwei Sprachen Tomi Ungerer hat seine Wurzeln im Elsass. In Straßburg geboren, ist schon seine Kindheit von dem täglichen Hin und Her zwischen den Kulturen und Sprachen geprägt. Auch die in dieser Situation typischen Schwierigkeiten im Schicksal eines Elsässers lernt er früh kennen. In der Kriegs- und Besatzungszeit ist die französische Sprache verboten, nach dem Krieg werden die Elsässer als "sales boches" von den Franzosen diskriminiert. Ihm dient der Zeichenstift als bevorzugtes Ausdrucksmittel seiner Unzufriedenheit. Gelobt und kritisiert Tomi Ungerer fällt durchs Abitur, zieht durch Europa, beginnt eine Ausbildung an der Ecole des Arts décoratifs, bricht diese ab und macht sich schließlich 1956 nach New York auf, wo er schnell zum erfolgreichen und beliebten Zeichner renommierter Magazine avanciert. Besonders der Erfolg seines ersten Kinderbuches öffnet ihm alle wichtigen Türen. Bald jedoch setzt das puritanische Amerika seinen beliebten Künstler-Promi, der mit Anti-Vietnam-Plakaten und anderen "Schamlosigkeiten" provoziert, auf die schwarze Liste. Bis in die 90er Jahre sind seine Kinderbücher aus amerikanischen Bibliotheken verbannt. Dennoch erhielt Tomi Ungerer zahlreiche internationale Preise und Ehrungen für sein Werk: 1998 etwa den Hans Christian Andersen Preis, eine Art Nobelpreis der Kinderliteratur. Inhalte und Aussagen Seine Arbeiten (Bilderbücher für Kinder und Erwachsene, Satiren und Karikaturen, erotische Zeichnungen, Aquarelle, Collagen, Plakate, Werbung) sind geprägt von Humor, der oft sehr schwarz sein kann. Seine überbordende Fantasie oszilliert zwischen der kleinen ländlichen elsässischen Fachwerkidylle und den schrecklich monströsen Bildern eines Albtraums. Sein Schaffen und oft politisch unkorrektes öffentliches Verhalten sind von Skandalen begleitet. Andererseits nutz Tomi Ungerer seine Popularität für soziale Zwecke, den Kampf gegen Aids, AI-Forschung (Artificial Intelligence) und vor allem für Bildung und Ausbildung in Europa, und das mit ganz konkreten Zielen, etwa die Zweisprachigkeit in elsässischen Schulen und Kindergärten. Textproduktion In der Phase zur Analyse (Sek II) und kreativen Textproduktion können die SchülerInnen spielerisch mit dem Text- und Bildmaterial umgehen. An dieser Stelle wäre auch interdisziplinäres Arbeiten mit dem Fach Kunst möglich. Präsentation Bei einer Präsentation im Plenum sollten die SchülerInnen mündliche Darstellungsformen einüben, gegebenenfalls gestützt durch schriftliche Unterlagen (oder auch in fortgeschrittenen Kursen durch eine PowerPoint-Präsentation). Evaluation Eine Evaluation in Form einer Plenumsdiskussion kann hilfreich für ein Feedback sein oder weiterführende Fragen aufbringen. Anschlussdiskussion Eine Möglichkeit der Ausweitung könnte die Diskussion über die Rolle der Regionalsprachen (hier Elsässisch) sein, die sich gut in andere Themen des Französischunterrichts einpassen ließe.Eine andere Variante für einen gewinnbringenden Ausklang der Unterrichtseinheit kann eine französischsprachige Diskussion in einem Forum zu verschiedenen Fragestellungen sein. Ebenso könnten die SchülerInnen E-Mails zu verschiedenen Argumentationssträngen verfassen und sich gegenseitig in Gruppen schicken. Eine solche Aktion kann die Motivation erhöhen, wenn die Arbeit auf ein solches Vorhaben mit Außenwirkung abzielt. Zudem werden dabei wichtige andere, organisatorisch-logistische Fähigkeiten eingeübt.
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Französisch
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Sekundarstufe I,
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