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Rechtterrorismus im deutschen Film – Arbeitsblätter zum Film "Aus dem Nichts"

Kopiervorlage

Das Unterrichtsmaterial setzt sich mithilfe des Films "Aus dem Nichts" von Fatih Akin mit dem Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) auseinander. In den Jahren 2000 bis 2007 ermordete der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) 10 Menschen, verübte drei Sprengstoffanschläge und beging 15 Raubüberfälle. Der Spielfilm "Aus dem Nichts" von Fatih Akin ist von dieser rechtsextremistisch motivierten Mordserie inspiriert und bietet sich zur Auseinandersetzung mit dem Thema NSU im Unterricht an. Anhand von 5 Aufgaben wird der Film vor- und nachbereitet. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich dabei mit den NSU-Morden, der Machart des Films, der Opfer- und Täterperspektive und der Sozialisation der Täter auseinander. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler wissen, welche Morde und Anschläge dem NSU zur Last gelegt werden. kennen verschiedene Filmgenres. kennen die zentralen Handlungen und Motive des Films und vergleichen sie mit den Ereignissen rund um den NSU. erarbeiten die Perspektive der Opfer der NSU-Morde und ihrer Familien. kennen den medialen Umgang mit den NSU-Morden. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler analysieren Inhalte des Films "Aus dem Nichts" im Hinblick auf die Morde des NSU. setzen sich mit der filmischen Darstellung von Rechtsterrorismus und seinen Opfern auseinander. recherchieren im Internet nach weiterführenden Informationen zu den NSU-Morden.

  • Deutsch / Politik / SoWi
  • Sekundarstufe II

Steuern - nein danke?

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit zum Thema Steuern machen sich die Schülerinnen und Schüler basierend auf einem Beispiel ihrer Lebenswelt Gedanken über Abgaben an das Finanzamt. Dabei wägen sie zwischen dem Engagement für gemeinschaftliche Güter - durch das Zahlen von Steuern - und dem Verfolgen persönlicher Interessen ab. Sie betten ihre Argumente in einen gesamtgesellschaftlichen Kontext ein und gelangen so zu einem moralisch gereifteren Urteil.Die Unterrichtseinheit zum Thema Steuern startet mit dieser Fragestellung, wie viele Spirituosen oder Zigaretten man aus dem Ausland mit nach Hause bringen darf und ob man diese versteuern muss. Die Schülerinnen und Schülern erhalten im Fishbowl die Gelegenheit, sich diesbezüglich moralisch zu erklären oder sich gegebenenfalls zu revidieren. Kaffee, Zigaretten, Alkohol und mittlerweile auch Benzin sind wahrscheinlich die liebsten "Mitbringsel" von Urlaubern. Und es ist üblich, dass Mitglieder einer Reisegruppe, die diese Waren nicht eingekauft haben, diese dann für diejenigen, die davon zu viel gekauft haben, mit über die Grenze nehmen. Dass auch dies verboten ist, erfahren die Schülerinnen und Schüler in dieser Unterrichtseinheit. Darauf aufbauend erhalten sie dann die Gelegenheit, sich grundsätzliche Gedanken zur Notwendigkeit von Steuern zu machen und ihre diesbezügliche Perspektive zu erweitern.Die Unterrichtseinheit "Steuern - nein danke?" soll Schülerinnen und Schüler dazu befähigen, moralische Überlegungen zur Notwendigkeit von Steuern anzustellen. Die Untersuchungen von Kohlberg und Turiel belegen, dass moralische Qualitäten nur unzureichend durch direkte Belehrung stimulierbar sind. Veränderungen im moralischen Denken und Handeln können in der Regel erst dadurch erreicht werden, dass Schülerinnen und Schüler ihre Erfahrungen aktiv reorganisieren. Dazu sollen sie durch einen echten Moralkonflikt stimuliert werden. Ablauf der Unterrichtseinheit "Steuern - nein danke?" Einstiegsfall Als Einstieg werden die Schülerinnen und Schüler gefragt, ob sie bei einem bevorstehenden Urlaub - alternativ einer geplanten Klassenfahrt - als Nichtraucher für einen Raucher Zigaretten mit über die Grenze nehmen würden. Die Raucher werden gefragt, ob sie einen Nichtraucher um diese Gefälligkeit bitten würden. Das Ergebnis wird mittels einer Punktabfrage ermittelt. In der Regel entscheidet sich die überwiegende Mehrheit einer Klasse dafür, die Zigaretten mitzunehmen. Internetrecherche zu den rechtlichen Grundlagen Das Tabaksteuergesetz Im Anschluss an die Punktabfrage werden die Lernenden gebeten, im Internet zu recherchieren, wie dieses Thema juristisch geregelt ist. Der § 20 des Tabaksteuergesetzes hilft hier weiter. Die Schülerinnen und Schüler stellen bereits beim Studium des § 20 Abs. 1 TabStG fest, dass man für den Eigenbedarf erworbene Tabakwaren nur selbst in das Steuergebiet verbringen darf. Das Mitnehmen von Tabakwaren für Mitschüler ist somit nicht in Ordnung. Damit ist der Einstiegsfall rechtlich geklärt. Alltagsrelevanz Lesen die Lernenden allerdings im § 20 TabStG weiter, werden sie sich spätestens bei Absatz 4 fragen, wie viele Zigaretten sie denn heute aus der Tschechischen Republik mit nach Deutschland nehmen dürfen. Schließlich gilt die Regelung, dass man nur 200 Zigaretten pro Person einführen darf, seit dem 31. Dezember 2007 nicht mehr. Nun ist guter Rat teuer. Es stellt sich die Frage, wo der § 20 TabStG erläutert wird. Dazu kann man sich zum einen auf die Homepage des Zolls begeben. Hier wird auf die Mengenregelung zum privaten Verbringen erläutert. Alternativ kann man aber auch in der Tabaksteuerverordnung nachschauen. Der § 22 b TabStV (Tabaksteuerverordnung) hilft jetzt weiter. Recherche-Ergebnis Im Ergebnis stellt man fest, dass man seit dem 31.12.2007 bis zu 800 Zigaretten, 200 Zigarren, 400 Zigarillos oder ein Kilogramm Rauchtabak aus dem freien Verkehr eines anderen Mitgliedstaates für den Eigenbedarf selbst in das Steuergebiet, also nach Deutschland, mitbringen darf. Parallelfall: Alkohol-Transport Falls die Schülerinnen und Schüler ergänzend auch noch die Regelungen zu Alkoholika interessieren, kann auf das entsprechende Urteil des EuGH vom 23.11.2006 verwiesen werden. Auch hier wird darauf hingewiesen, dass die für den eigenen Bedarf erworbenen Waren persönlich befördert werden müssen. Somit darf also auch der Transport von Alkoholika nicht an Mitschüler delegiert werden. Erarbeitung steuerethischer Grundlagen Moralischer Konflikt Beim Studium der gesetzlichen Regelungen stellen die Schülerinnen und Schüler fest, dass sie sich bei der Punktabfrage nicht gesetzeskonform entschieden haben. Damit entsteht ein moralischer Konflikt, der sie für den Inhalt sensibilisiert. Sie haben nun in der Regel das Bedürfnis, ihre Einstellung und ihr Wissen um die Gesetzeslage in Einklang zu bringen. Gefahren des Rauchens erwähnen An dieser Stelle bietet es sich zudem an, auch auf die gesundheitlichen Gefahren des Rauchens hinzuweisen und diese Überlegungen als weiteren Aspekt einzubringen. Internetrecherche Da sie für diese Reorganisation weitere Information benötigen, kann man ihnen nun anbieten, sich in Gruppen mit verschiedenen Perspektiven zum Thema Steuern zu beschäftigen und entsprechendes Material im Internet zu recherchieren. Die Recherche bildet die Basis der späteren Diskussion im Fishbowl . Auswahl der Perspektiven in der Vorbereitung des Fishbowls Bevor man der Klasse die alternativen Perspektiven zur Auswahl stellt, sollte man sich überlegen, wie viele und welche Perspektiven man anbietet. Dabei sind die Anzahl der Lernenden und die Ausgewogenheit zu beachten. Weiterhin sollten die Gruppen "Schüler" und "Adam Smith" im Fishbowl nicht fehlen. Nachdem den Schülerinnen und Schülern einige oder alle der folgenden Perspektiven kurz vorgestellt worden sind, wählen diese eine aus, die sie erarbeiten wollen. Die Gruppengröße sollte auf maximal vier Schülerinnen und Schüler begrenzt sein. Fishbowl Methodische Hinweise Nach der Erarbeitungs- und Recherchephase werden die Perspektiven in einem Fishbowl ausgetauscht. Erfahrungsgemäß ist es sinnvoll, diese Methode noch ein wenig zu ergänzen: Eine Moderatorin oder ein Moderator im inneren Kreis sollte darauf achten, dass die Diskussion nicht abschweift. Falls dies möglich ist, übernimmt eine Schülerin oder ein Schüler diese Rolle. Alternativ springt die Lehrerin oder der Lehrer ein. Weiterhin ist es günstig, eine Zeitwächterin oder einen Zeitwächter zu bestimmen. Eine Redezeitbegrenzung von einer Minute gibt jeder Teilnehmerin und jedem Teilnehmer die Gelegenheit, seine Kernargumente vorzutragen. Inhaltliche Hinweise Die Moderation sollte unter anderem dafür Sorge tragen, dass im Fishbowl auch das Free-Rider-Verhalten thematisiert wird. Die Schülerinnen und Schüler sehen sich mit einem Dilemma konfrontiert, bei dem das Engagement für gemeinschaftliche Güter - durch das Zahlen von Steuern - dem individuellen, rationalen Handeln gegenübersteht. Denken die Lernenden ihre in der Punktabfrage getroffene Entscheidung zu Ende, können sie merken, dass sie damit nur ein Suboptimum erreichen. Schlimmstenfalls wird eine dem market of lemons ähnliche Situation entstehen. Überträgt man diese Theorie auf die Steuerehrlichkeit, so wird am Ende jeder von jedem glauben, dass er bei der Steuer betrügt. In der Folge wird dann jeder die Steuer betrügen, um sich nicht schlechter zu stellen. Im Fishbowl haben die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, sich zu erschließen, dass ein geregeltes, gesellschaftliches Miteinander Vorteile für alle Mitglieder dieser Gemeinschaft bietet. Sicherung der Ergebnisse und erneute Punktabfrage Die Ergebnisse des Fishbowls werden abschließend durch die Lehrerin oder den Lehrer an der Tafel oder am Flipchart gesichert. Abschließend wird die Punktabfrage noch einmal wiederholt und mit dem Ergebnis der ersten Abfrage verglichen. Eine Wertung der Abweichungen wird nicht vorgenommen! Literatur Moralische Entwicklung und Moralerziehung von Lawrence Kohlberg und Elliot Turiel in Sozialisation und Moral - Neuere Ansätze zur moralischen Entwicklung und Erziehung von Gerhard Portele, Weinheim 1978 Die Schülerinnen und Schüler erfassen die Vielschichtigkeit steuerrechtlicher Fragestellungen besser, indem sie sich aus verschiedenen Perspektiven darüber austauschen. lernen über die Kenntnis der verschiedenen Perspektiven ihren persönlichen Standpunkt in gesamtgesellschaftliche Interessenlagen zu integrieren. Aufgabenstellung Als Einstieg werden die Schülerinnen und Schüler gefragt, ob sie bei dem bevorstehenden Urlaub - alternativ einer geplanten Klassenfahrt - als Nichtraucher für einen Raucher Zigaretten mit über die Grenze nehmen würden. Die Raucher werden gefragt, ob sie einen Nichtraucher um diese Gefälligkeit bitten würden. Das Ergebnis wird mittels einer Punktabfrage ermittelt. In der Regel entscheidet sich die überwiegende Mehrheit einer Klasse dafür, die Zigaretten mitzunehmen. Das Tabaksteuergesetz Im Anschluss an die Punktabfrage werden die Lernenden gebeten, im Internet zu recherchieren, wie dieses Thema juristisch geregelt ist. Der § 20 des Tabaksteuergesetzes hilft hier weiter. Die Schülerinnen und Schüler stellen bereits beim Studium des § 20 Abs. 1 TabStG fest, dass man für den Eigenbedarf erworbene Tabakwaren nur selbst in das Steuergebiet verbringen darf. Das Mitnehmen von Tabakwaren für Mitschüler ist somit nicht in Ordnung. Damit ist der Einstiegsfall rechtlich geklärt. Alltagsrelevanz Lesen die Lernenden allerdings im § 20 TabStG weiter, werden sie sich spätestens bei Absatz 4 fragen, wie viele Zigaretten sie denn heute aus der Tschechischen Republik mit nach Deutschland nehmen dürfen. Schließlich gilt die Regelung, dass man nur 200 Zigaretten pro Person einführen darf, seit dem 31. Dezember 2007 nicht mehr. Nun ist guter Rat teuer. Es stellt sich die Frage, wo der § 20 TabStG erläutert wird. Dazu kann man sich zum einen auf die Homepage des Zolls begeben. Hier wird auf die Mengenregelung zum privaten Verbringen erläutert. Alternativ kann man aber auch in der Tabaksteuerverordnung nachschauen. Der § 22 b TabStV (Tabaksteuerverordnung) hilft jetzt weiter. Recherche-Ergebnis Im Ergebnis stellt man fest, dass man seit dem 31.12.2007 bis zu 800 Zigaretten, 200 Zigarren, 400 Zigarillos oder ein Kilogramm Rauchtabak aus dem freien Verkehr eines anderen Mitgliedstaates für den Eigenbedarf selbst in das Steuergebiet, also nach Deutschland, mitbringen darf. Parallelfall: Alkohol-Transport Falls die Schülerinnen und Schüler ergänzend auch noch die Regelungen zu Alkoholika interessieren, kann auf das entsprechende Urteil des EuGH vom 23.11.2006 verwiesen werden. Auch hier wird darauf hingewiesen, dass die für den eigenen Bedarf erworbenen Waren persönlich befördert werden müssen. Somit darf also auch der Transport von Alkoholika nicht an Mitschüler delegiert werden. Moralischer Konflikt Beim Studium der gesetzlichen Regelungen stellen die Schülerinnen und Schüler fest, dass sie sich bei der Punktabfrage nicht gesetzeskonform entschieden haben. Damit entsteht ein moralischer Konflikt, der sie für den Inhalt sensibilisiert. Sie haben nun in der Regel das Bedürfnis, ihre Einstellung und ihr Wissen um die Gesetzeslage in Einklang zu bringen. Gefahren des Rauchens erwähnen An dieser Stelle bietet es sich zudem an, auch auf die gesundheitlichen Gefahren des Rauchens hinzuweisen und diese Überlegungen als weiteren Aspekt einzubringen. Internetrecherche Da sie für diese Reorganisation weitere Information benötigen, kann man ihnen nun anbieten, sich in Gruppen mit verschiedenen Perspektiven zum Thema Steuern zu beschäftigen und entsprechendes Material im Internet zu recherchieren. Die Recherche bildet die Basis der späteren Diskussion im Fishbowl . Bevor man der Klasse die alternativen Perspektiven zur Auswahl stellt, sollte man sich überlegen, wie viele und welche Perspektiven man anbietet. Dabei sind die Anzahl der Lernenden und die Ausgewogenheit zu beachten. Weiterhin sollten die Gruppen "Schüler" und "Adam Smith" im Fishbowl nicht fehlen. Nachdem den Schülerinnen und Schülern einige oder alle der folgenden Perspektiven kurz vorgestellt worden sind, wählen diese eine aus, die sie erarbeiten wollen. Die Gruppengröße sollte auf maximal vier Schülerinnen und Schüler begrenzt sein. Methodische Hinweise Nach der Erarbeitungs- und Recherchephase werden die Perspektiven in einem Fishbowl ausgetauscht. Erfahrungsgemäß ist es sinnvoll, diese Methode noch ein wenig zu ergänzen: Eine Moderatorin oder ein Moderator im inneren Kreis sollte darauf achten, dass die Diskussion nicht abschweift. Falls dies möglich ist, übernimmt eine Schülerin oder ein Schüler diese Rolle. Alternativ springt die Lehrerin oder der Lehrer ein. Weiterhin ist es günstig, einen Zeitwächter zu bestimmen. Eine Redezeitbegrenzung von einer Minute gibt jeder Teilnehmerin und jedem Teilnehmer die Gelegenheit, seine Kernargumente vorzutragen. Inhaltliche Hinweise Die Moderation sollte unter anderem dafür Sorge tragen, dass im Fishbowl auch das Free-Rider-Verhalten thematisiert wird. Die Schülerinnen und Schüler sehen sich mit einem Dilemma konfrontiert, bei dem das Engagement für gemeinschaftliche Güter - durch das Zahlen von Steuern - dem individuellen, rationalen Handeln gegenübersteht. Denken die Lernenden ihre in der Punktabfrage getroffene Entscheidung zu Ende, können sie merken, dass sie damit nur ein Suboptimum erreichen. Schlimmstenfalls wird eine dem market of lemons ähnliche Situation entstehen. Überträgt man diese Theorie auf die Steuerehrlichkeit, so wird am Ende jeder von jedem glauben, dass er bei der Steuer betrügt. In der Folge wird dann jeder die Steuer betrügen, um sich nicht schlechter zu stellen. Im Fishbowl haben die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, sich zu erschließen, dass ein geregeltes, gesellschaftliches Miteinander Vorteile für alle Mitglieder dieser Gemeinschaft bietet. Die Ergebnisse des Fishbowls werden abschließend durch die Lehrerin oder den Lehrer an der Tafel oder am Flipchart gesichert. Abschließend wird die Punktabfrage noch einmal wiederholt und mit dem Ergebnis der ersten Abfrage verglichen. Eine Wertung der Abweichungen wird nicht vorgenommen! Moralische Entwicklung und Moralerziehung von Lawrence Kohlberg und Elliot Turiel in Sozialisation und Moral - Neuere Ansätze zur moralischen Entwicklung und Erziehung von Gerhard Portele, Weinheim 1978

  • Wirtschaft
  • Sekundarstufe II, Berufliche Bildung

Schwarzarbeit - eine Bagatelle?

Unterrichtseinheit

Viele Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen sind unmittelbar von Arbeitslosigkeit bedroht. Die Mehrheit von ihnen würde lieber schwarzarbeiten als gar nicht arbeiten. Die Folgen der verbreiteten Schwarzarbeit für Arbeitsmarkt und Sozialsystem werden ignoriert.Nach einer vom Institut für Demoskopie Allensbach durchgeführten Umfrage sind 37 Prozent der Deutschen der Meinung, dass Schwarzarbeit eine Art Bürgernotwehr sei. Weitere 23 Prozent der Deutschen halten Schwarzarbeit für ein Kavaliersdelikt. Bei der Gruppe der unter 30-Jährigen betrachten nur 17 Prozent Schwarzarbeit als Straftat.- In dieser Unterrichtseinheit geht es darum, ohne erhobenen Zeigefinger und moralisierende Appelle, Schülerinnen und Schüler zur Reflexion ihrer Einstellung zur Schwarzarbeit zu bewegen. Ein Fishbowl ist dafür die geeignete Methode.Das Berufskolleg soll laut Ausbildungs-und Prüfungsordnung den Schülerinnen und Schülern eine umfassende berufliche, gesellschaftliche und personale Handlungskompetenz vermitteln. Dafür müssen gesellschaftspolitische und ethische Fragen in die Ausbildung miteinbezogen werden. Unterrichtsablauf Schwarzarbeit wird in einer Unterrichtsreihe zur Arbeitslosigkeit thematisiert. Die Schülerinnen und Schüler verbessern ihre Fähigkeit und Bereitschaft, die Vielschichtigkeit wirtschaftlicher Zusammenhänge und Abhängigkeiten zu verstehen, indem sie sich mit den Perspektiven unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen und Institutionen zur Schwarzarbeit beschäftigen. sind zunehmend bereit und in der Lage, ihre eigene Meinung ethisch zu reflektieren und sich damit in ihrer Moral zu entwickeln. Thema Schwarzarbeit - eine Bagatelle? Autor Markus Niederastroth Fach Allgemeine Wirtschaftslehre, Sozialkunde, Politik Zielgruppe Oberstufen der Voll- und Teilzeitbildungsgänge Zeitumfang circa 2-3 Unterrichtsstunden Technische Voraussetzungen Ein Computer mit Internetanschluss pro Schüler oder Schülerin Planung Verlaufsplan "Schwarzarbeit" Persönliche Voraussetzungen Was es bedeutet, arbeitslos zu sein, ist vielen Schülerinnen und Schülern bereits hinlänglich bekannt. Mehrere Schüler waren in der Regel bereits arbeitslos, haben arbeitslose Familienangehörige, Freundinnen oder Freunde. Diese Lernausgangslage führt in der Regel dazu, dass die Schülerinnen und Schüler sehr spezielle Einzelfälle interessieren. Informieren im lo-net-Klassenraum An dieser Stelle empfiehlt sich der Einsatz eines virtuellen Klassenraums mit der Möglichkeit der Dateiablage. Im Klassenraum von lo-net sollten die entsprechenden Informationsmaterialien hinterlegt werden, mit denen die Schülerinnen und Schüler ihre Fragen selbst beantworten können. Die Nutzung des virtuellen Klassenraums ermöglicht es, relevante Informationen komprimiert abzulegen, so dass Schülerinnen und Schüler nicht zu viel Zeit mit der Suche auf der Homepage der Arbeitsagentur verbringen. Außerdem können sie -ohne Stapel von Papier mit nach Hause zu nehmen- gezielt auf die Materialien zugreifen, die sie besonders interessieren. Impuls: Von den Rechten zu den Pflichten Üblicherweise interessieren sich die Schülerinnen und Schüler überwiegend für ihre Rechte und die Leistungen der Arbeitsagentur. Die Pflichten und gesetzlichen Einschränkungen eines Arbeitslosen werden vernachlässigt. Deshalb scheint es sinnvoll, mit den Schülerinnen und Schülern im Anschluss an ihre eigene Recherche hier weiterzuarbeiten. Dies kann zum Beispiel dadurch geschehen, dass man sie mit folgender Situation zur Schwarzarbeit konfrontiert: Konfrontation mit gesetzlichen Regelungen Anschließend werden die Schülerinnen und Schüler mit den Regelungen zu Nebenbeschäftigungen während des Bezuges von Arbeitslosengeld konfrontiert. Hiernach sind Personen, die über 15 Wochenstunden arbeiten, nicht mehr arbeitslos. Weiterhin umgehen Beschäftigungsverhältnisse "ohne Steuern" natürlich die gesetzlichen Anmelde-, Anzeige- und Abgabepflichten. Multiperspektivische Betrachtung Nun sollen sich die Schülerinnen und Schüler mit verschiedenen gesellschaftlichen Sichtweisen zur Schwarzarbeit beschäftigen. Es werden fünf Gruppen gebildet. Jede Gruppe bekommt Informationsmaterial mit typischen Aussagen zur Schwarzarbeit von Arbeitnehmern, Arbeitslosen, Unternehmern, dem Staat und Adam Smith. Anschließend werden diese Statements in einem Fishbowl ausgetauscht. Fishbowl Ein Moderator oder "Zeitwächter" achtet darauf, dass die Diskussionsbeiträge maximal eine Minute dauern. Während die Vertreter die vorgegebene Position vertreten, haben auch andere Mitglieder (oder die Lehrkraft) Gelegenheit, sich in die Diskussion einzubringen. Wie im Fishbowl üblich, bleiben dafür zwei Stühle frei. Sobald sich weitere Schüler in die Diskussion einbringen möchten, wird -wie in der Tanzstunde- abgeklatscht. Im Fishbowl erhalten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, ihre eigene Position unter Berücksichtigung betriebswirtschaftlicher, volkswirtschaftlicher, rechtlicher und ethischer Aspekte zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Diese Entwicklung wird nach dem Fishbowl durch eine erneute Punkabfrage gesichert. Argumentieren In einer abschließenden Pro-Contra-Runde schildern die Schülerinnen und Schüler, welche Argumente ihnen in der Diskussion besonders wichtig waren. Ein Bewerten oder Abwägen dieser Eindrücke erfolgt weder durch den Lehrer, noch durch die Mitschüler. Es findet keine Diskussion statt, denn in der Regel sind bereits alle relevanten Argumente genannt und ausgetauscht. Zudem sollen rhetorisch versiertere Schülerinnen und Schüler hier kein Forum erhalten und andere "überzeugen" wollen. Lawrence Kohlberg und Elliot Turiel setzen auf einen inneren Reifungsprozess. Methodenreflexion Abschließend wird mit den Schülerinnen und Schülern die Entwicklung der Diskussion auf der Metaebene betrachtet. Idealerweise glingt es hier dem Lehrer die Schüleräußerungen an der Tafel zu strukturieren, dass zunächst jeder aus einer persönlichen Perspektive heraus argumentiert hat, diese dann um eine juristische Perspektive erweitert wurde und später noch eine übergeordnete Systemperspektive in die Diskussion eingebracht wurde. Je nach Vorbildung der Klasse können auch Argumente zur Sozialvertragsmoral und zum kategorischen Imperativ fallen. Diese sollten aber gegebenenfalls nur von den Schülern selbst kommen. Somit wird das Exemplarische des Vorgehens aufgezeigt und jedem verdeutlicht, dass er so auch andere Fragen des Alltags behandeln kann. Moralische Entwicklung und Moralerziehung von Lawrence Kohlberg und Elliot Turiel in Sozialisation und Moral - Neuere Ansätze zur moralischen Entwicklung und Erziehung von Gerhard Portele, Weinheim 1978 Rolf Dubs, Wirtschaftsbürgerliche Bildung - Überlegungen zu einem alten Postulat, am 14.05.2005, www.sowi-onlinejournal.de/2001-2 Das Modell der moralischen Entwicklung nach Lawrence Kohlberg auf der Seite arbeitsblaetter.stangl-taller.at

  • Politik / WiSo / SoWi / Wirtschaft
  • Sekundarstufe II

Leseförderung mit digitalen Texten in der Grundschule

Fachartikel
1,99 €

Dieser Fachartikel stellt ein Plädoyer für den Einsatz von Hypertexten und anderen digitalen Texten im Unterricht der Grundschule dar, die Printtexte zwar nicht ersetzen, aber ergänzen sollten. Der Artikel zeigt konkrete Möglichkeiten und Vorschläge auf, wie die die Lesekompetenzen von Grundschülerinnen und Grundschülern mithilfe digitaler Texte gefördert werden können. Hintergrund: Medienentwicklung und veränderte Lesesozialisation Im Zuge des gesellschaftlichen Wandels, der aufgrund moderner Informationstechnologie und neuer medialer Möglichkeiten immer schneller voranschreitet, hat sich die Lesekultur und -sozialisation von Kindern in den vergangenen Jahren maßgeblich verändert. Sie kommen inzwischen mit ganz anderen Vorerfahrungen in die Schule, sowohl im Bereich des Lesens als auch im Bereich der Nutzung digitaler Medien. Es ist sowohl Anspruch als auch Aufgabe der Schule, diese Veränderungen im Curriculum und in der Unterrichtspraxis reflektiert widerzuspiegeln. Die Weiterentwicklung des Bildungsplans zeigt, dass digitale Medien auch und vor allem im Bereich der Grundschulbildung nicht nur eine Option, sondern auch Chance und Notwendigkeit sind, die faktischen Medienerfahrungen der Kinder effizient zu nutzen und so die Grundlage für einen bewussten und gewinnbringenden Umgang zu setzen (siehe hierzu etwa den Bildungsplan der Grundschule von 2016 für das Land Baden-Württemberg im Fach Deutsch, Seite 3ff.). Da die Nutzung digitaler Medien eine ganz eigene Form von Lesekompetenz erfordert, darf sich die Leseförderung nicht mehr allein auf das Lesen von Printtexten beschränken. Die Unterschiede beim Lesen von Print- und Hypertexten Im Gegensatz zu Printtexten erfordern Hypertexte aufgrund ihrer nicht-linearen Struktur ein performatives Lesen. Dies bedeutet, dass die Lesenden zum einen mehr Freiheit für den eigenen Lesepfad gewinnen, zum anderen aber auch mehr Verantwortung tragen (Wanning 2015, Seite 909), indem sie den Leseprozess häufiger in eine neue Richtung lenken, um beispielsweise einem Link zu folgen oder eine Animation anzuschauen. Darüber hinaus sind die Augenbewegungen beim Lesen digitaler Texte weitaus sprunghafter, was eine ständige Unterbrechung des Leseflusses zur Folge haben kann. Während dies als Überforderung von jungen Leserinnen und Lesern in der Grundschule angesehen werden kann, ist es gleichzeitig eine Möglichkeit, exekutive Funktionen, deren Förderung zu häufig unterschätzt wird, noch stärker in den Leseprozess zu integrieren. Vor allem im Bereich der Inhibition, also der Fähigkeit, instinktive Reaktionen im Sinne der bewussten Aufmerksamkeitssteuerung zu hemmen, müssen Schülerinnen und Schüler in der Lage sein, die Informationen selektiv zu organisieren und lernen, Navigationselemente der Webseite oder potentielle Pop-Ups, die vom eigentlichen Text ablenken können, auszublenden. In diesem Zusammenhang ist die Multidimensionalität von Hypertexten hervorzuheben, da sich diese nicht ausschließlich auf einen zu lesenden Text beschränken, sondern durch Elemente wie Bild, Animation und weitere interaktive Möglichkeiten ergänzt werden, die miteinander in Beziehung gesetzt werden müssen. In der Praxis wird jedoch oft erkennbar, dass die eigenen Maßstäbe und Ansprüche in Bezug auf einen möglichst linearen Leseprozess nicht kongruent mit denen der gegenwärtigen Schülergeneration sind, die digitale Texte aufgrund ihrer Mediensozialisation mit einem ganz anderen Gespür erfasst. Basierend auf persönlichen unterrichtlichen Erfahrungswerten der Autorin in Jahrgangsstufe drei und aufwärts kann beispielsweise festgehalten werden, dass Schülerinnen und Schüler oft viel weniger Probleme mit den beschriebenen Herausforderungen haben, als bei der vorangegangenen Unterrichtsplanung antizipiert wurde. Vorschläge für die Unterrichtspraxis in der Grundschule Die Einführung von Hypertexten Von einer eigentlichen Einführung von Hypertexten kann aufgrund der Vorerfahrungen der Schülerinnen und Schüler nicht die Rede sein. Es geht vielmehr um die sukzessive Heranführung an das strategiegeleitete Lesen von Hypertexten und die bewusste Auseinandersetzung mit den Herausforderungen, die diese an das eigene Leseverhalten stellen. Hier bietet es sich beispielsweise an, die Unterschiede, aber auch die Gemeinsamkeiten von Print- und Hypertexten auf einer metakognitiven Ebene durch eine Gegenüberstellung erarbeiten zu lassen. Auf diese Art und Weise werden die Schülerinnen und Schüler induktiv für unterschiedliche Herangehensweisen sensibilisiert. Davon ausgehend erkennen sie, dass zusätzliche Strategien erforderlich sind, um den Leseprozess erfolgreich zu gestalten. Des Weiteren ist es notwendig, geeignete Hypertexte zunächst mit vorgegebenen Webseiten einzuführen. Für die Grundschule eignen sich beispielsweise die folgenden kostenfreien Angebote: www.die-bloggerbande.de www.fragFINN.de Für eine effiziente Förderung der Lesekompetenz ist es als Lehrkraft unverzichtbar, den entsprechenden Hypertext auf die Anwendbarkeit von Lesestrategien kritisch zu überprüfen. Die Förderung kann nur dann zielführend sein, wenn vorher eine Analyse der Textkriterien vorgenommen wurde. In diesem Zusammenhang sei beispielsweise der Unterschied zwischen einem Sach- beziehungsweise Informationstext und einem fiktionalen Text hervorgehoben.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Sekundarstufe II

Menschenrechtsverletzungen in den Haftanstalten des MfS

Unterrichtseinheit

Diese Unterrichtseinheit verdeutlicht am Beispiel der Untersuchungshaft durch das Ministerium für Staatssicherheit (MfS), welch menschenunwürdigen Verhältnissen politische Häftlinge ausgesetzt waren. Dabei hatte sich die DDR mit der Unterzeichnung der KSZE-Schlussakte von Helsinki (1975) zur Einhaltung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte verpflichtet.Menschenrechtsverletzungen sind der heutigen Schülergeneration zumeist aus diktatorisch regierten Staaten bekannt. Dass es aber bis 1989 auf dem heutigen Staatsgebiet der Bundesrepublik Deutschland (BRD) ebenfalls gravierende Menschenrechtsverletzungen gab und politische Häftlinge unter entwürdigenden Haftbedingungen und Folter zu leiden hatten, wissen nur die wenigsten. In der vorliegenden Unterrichtseinheit soll deutlich gemacht werden, wie groß der psychische und physische Druck auf die Inhaftierten von Seiten der Staatsmacht gewesen war. Die Schülerinnen und Schüler entwickeln ein Bewusstsein dafür, die politisch formulierten Ansprüche und Ziele der ehemaligen DDR kritisch zu hinterfragen. Nostalgische Verklärung versus kritische Aufarbeitung Gut 20 Jahre nach dem Ende der DDR und der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten scheint es zwei gegensätzliche Positionen zu geben, mit denen man dem ehemaligen ostdeutschen Staat begegnet: Nostalgische Verklärung der DDR (Datschenidylle, Vollbeschäftigung etc.) oder kritische Aufarbeitung des Unrechtsstaats. Untrennbar mit dem willkürlichen Charakter der SED-Herrschaft verknüpft sind die menschenunwürdigen und erniedrigenden Haftbedingungen für politisch Inhaftierte, unter deren Nachwirkungen Betroffen teilweise bis heute zu leiden haben. Für eine kritische Aufarbeitung ist demzufolge eine Auseinandersetzung mit den menschenunwürdigen Bedingungen in der MfS-Untersuchungshaft unerlässlich. Menschenunwürdigkeit der Haftbedingungen erkennen Im Zentrum stehen die Ankunft in einer Untersuchungshaftanstalt mit erniedrigender Körperdurchsuchung, die Verhörpraktiken sowie weitere alltägliche "Zersetzungsmaßnahmen" in der Haft: Desorientierung, Isolation und permanente Überwachung. Erarbeitet werden sollen diese Zusammenhänge mit Hilfe von Zeitzeugenberichten (die in Form von Audio- oder Videobeiträgen vorliegen), aber auch mit Auszügen aus Originalmaterial der Staatssicherheit (Schulungsmaterial, Handbuch zum Haftvollzug). Um die Menschenunwürdigkeit der Haftbedingungen zumindest ansatzweise nachvollziehen und die Erfahrungen der Häftlinge erfassen zu können, befassen sich die Schülerinnen und Schüler mit Zeitzeugenberichten und führen Rollenspiele durch. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte soll durchgängig auf ihre Einhaltung überprüft werden. Folgen politischer Haft Mit den Haftarbeitslagern (HAL) wird ein weiterer Aspekt des Strafvollzugs in der DDR einbezogen, der oftmals außer Acht gelassen wird, die Idee der "Umerziehung" durch Haft beziehungsweise Arbeit jedoch deutlich werden lässt. Außerdem sollen die Folgen politischer Haft diskutiert und so auch die Brücke zur Gegenwart geschlagen werden. Schließlich soll auch der Frage nachgegangen werden, wie ein Mensch zum "Täter" werden konnte, um eine vorschnelle "Verurteilung" zu vermeiden. Daher sollen Gründe und Motive für die Mitarbeit bei der Staatssicherheit dargestellt und so das Funktionieren des Systems verdeutlicht werden. Didaktisch-methodische Hinweise zur Unterrichtseinheit "Menschenrechtsverletzungen in den Haftanstalten des MfS" In dieser Einheit sollen sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit den Menschenrechtsverletzungen in den Haftanstalten des MfS auseinandersetzen. Fachkompetenzen Die Schülerinnen und Schüler lernen die Menschenrechte gemäß der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte kennen. klassifizieren die Menschenrechte als universelle, unveräußerliche und unteilbare Rechte. setzen sich mit der Leibesvisitation bei Ankunft in der Stasi-Untersuchungshaft auseinander und erkennen dies als erniedrigend und menschenunwürdig. diskutieren Menschenrechtsverletzungen, die durch die Verhörmethoden in Untersuchungshaft verursacht wurden. skizzieren einen alltäglichen Tagesablauf eines politisch Inhaftierten, erkennen Desorientierung, Isolation und Dauerüberwachung als Grundprinzipien und stellen einen Zusammenhang zu Verletzungen der Menschenrechte her. erarbeiten die Haftbedingungen in einem Haftarbeitslager. erörtern die Folgen von politischer Haft und Menschenrechtsverletzungen. ergründen Motive für eine Tätigkeit für das MfS. Medienkompetenzen Die Schülerinnen und Schüler können aus Zeitzeugenberichten Informationen entnehmen. können im Internet Informationen recherchieren und bewerten. bereiten ihre Arbeitsergebnisse visuell ansprechend und angemessen auf. bereiten eine Podiumsdiskussion vor und führen diese durch. generieren eine Webseite. nutzen ein Internetforum als Plattform zur Diskussion. Internetnutzung steht im Vordergrund Die Schülerinnen und Schüler sollen erkennen, dass die Haftbedingungen indirekt auch zur Abschreckung weiterer Oppositioneller oder Republikflüchtlinge dienten. Zwar durfte kein Häftling nach seiner Entlassung über seine Erlebnisse sprechen, aber viele kehrten eingeschüchtert oder sogar "gebrochen" aus der Haft zurück. Angehörige und Bekannte, die ehemalige Häftlinge auf diese Weise erlebten, konnten somit ebenfalls mittelbar eingeschüchtert werden. Bei der Erarbeitung der Themen kommen unterschiedliche Webseiten und Fachportale zum Einsatz. Die Nutzung des Internets steht im Vordergrund. Baustein 1: Erklärung der Menschenrechte (UN) Den Ausgangspunkt für die vorliegende Unterrichtseinheit bildet die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen (UN), die zunächst erarbeitet werden soll. Zwar können alle Bausteine auch unabhängig voneinander verwendet werden, die Einführung endet aber mit ersten Zeitzeugenberichten zu Haftbedingungen im Stasi-Untersuchungsgefängnis, so dass sich eine Fortsetzung mit dem zweiten Baustein empfiehlt. Baustein 2: Untersuchungsgefängnis und Haftarbeitslager Hier stehen die Ankunft im Untersuchungsgefängnis und die Verhörmethoden (Arbeitsblatt 2) sowie die Zersetzungsmethoden in der Untersuchungshaft im Vordergrund. Die Schülerinnen und Schüler sollten die Ergebnisse, die sie hierzu erarbeiten durch die Gestaltung einer Webseite präsentieren und jeweils die Einhaltung der Menschenrechte prüfen, die den generellen Bezugspunkt für die Unterrichtseinheit bilden. Vertiefend hierzu können die Haftarbeitslager (HAL) in der DDR als Besonderheit des Strafvollzugs behandelt werden. Baustein 3: Folgen politischer Haft In diesem Baustein setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit den Folgen politischer Haft auseinander. Da in diesem Zusammenhang auch oft eine Entschädigung der ehemaligen Häftlinge diskutiert wird, bietet es sich an, in der Klasse eine Podiumsdiskussion hierzu vorbereiten und durchführen zu lassen. Baustein 4: Analyse von Täterbiografien Durch die Betrachtung von Opfern der Menschenrechtsverletzungen in Stasi-Haft einerseits und Tätern, verkörpert durch MfS-Mitarbeiter, andererseits, wird außerdem multiperspektivisches Lernen angeregt und das Funktionieren der SED-Diktatur begreifbar gemacht. Die Schülerinnen und Schüler sollen bei den Tätern insbesondere ihre Beweggründe für eine Tätigkeit bei der Staatssicherheit erarbeiten und dadurch erkennen, dass Ideologie und Sozialisation im SED-Staat eine erhebliche Bedeutung für die Weltanschauung und das Handeln der Bürgerinnen und Bürger allgemein und der MfS-Mitarbeiter im Speziellen hatten. Bedeutung der Menschenrechte Durch eine Analyse der Darstellung im Spielfilm "Das Leben der Anderen" kann dieser Aspekt vertieft und in besonderem Maß die Perspektivität, Standortgebundenheit und damit der Konstruktionscharakter von Geschichte herausgearbeitet werden. Dabei soll keine der jeweiligen Seiten vorschnell "verunglimpft", sondern als subjektive Wahrnehmung von Geschichte erkannt werden, die es zu hinterfragen gilt. Abschließend sollten die Schülerinnen und Schüler die Bedeutung der Menschenrechte und deren Schutz reflektieren und begründen, warum die Menschenrechte ihrer Meinung nach schützenswert sind. Haftbedingungen emotional nachempfinden Um bei den Lernenden einen Denkprozess auszulösen, müssen sie die Problemstellung mit ihrem eigenen Erleben in Verbindung setzen können. Daher wird eine kognitive, emotional ansprechende und handlungsorientierte Methodik gewählt und an verschiedenen Stellen der Unterrichtseinheit ein "Selbsttest" eingefügt, bei dem die Schülerinnen und Schüler für wenige Minuten den Haftbedingungen in Untersuchungsgefängnissen nachspüren sollen. So sollen sie einen "Eindruck" von der Wirkung der Zersetzungsmaßnahmen gewinnen und der Thematik schließlich auch ernsthaft begegnen (Arbeitsblatt 3: "Zersetzungsmethoden" und Arbeitsblatt 7: "Lernen vor Ort"). Auch die Podiumsdiskussion sowie die Anfertigung einer Webseite beziehungsweise Erstellung verschiedener Foreneinträge trägt diesem Gedanken Rechnung. Vielfältige Verwendungsmöglichkeiten Vorausgesetzt werden grundlegende Kenntnisse zum Aufbau und Wirken des Ministeriums für Staatssicherheit (z.B. Richtlinie über Zersetzungsmaßnahmen). Die Unterrichtseinheit bietet sich im Anschluss an die Einheit "Flucht und Inhaftierung" an oder, wenn diese nicht genutzt wird, nach Behandlung der neuen Ostpolitik ("Wandel durch Annäherung", Grundlagenvertrag) und der KSZE-Schlussakte von Helsinki von 1975, nach der die Menschenrechte und Grundfreiheiten von den Unterzeichnerstaaten geachtet werden sollten. Daher kann die Einheit im Rahmen der Themen "Der Weg zur Deutschen Einheit", "Geteilte Welt und Kalter Krieg", "Blockbildung und Weltmächte" oder "Geschichte Deutschlands nach 1945 im europäischen und internationalen Kontext", die in den Kerncurricula für den 9./10. Jahrgang der Haupt- und Realschule beziehungsweise des Gymnasiums vorgesehen sind, verwendet werden. Die Aufgaben zur Vertiefung bieten sich für leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler beziehungsweise vorwiegend für eine Bearbeitung am Gymnasium an. Besuch der Gedänkstätte Generell kann und soll ein Besuch der Gedenkstätte Lindenstraße in Potsdam den Abschluss und Höhepunkt der Unterrichtseinheit bilden, da das bisher Gelernte dort vertieft und erweitert werden kann. Die Gedenkstätte bietet einen komplexen Zugang zu den Haftbedingungen in Untersuchungshaft des MfS, da die ehemaligen Zellen, Verhörräume und so weiter direkt besichtigt werden können und somit einen authentischen Lernort darstellen. Abschließendes Gespräch Die Schülerinnen und Schüler sehen nun mit eigenen Augen die Räumlichkeiten und Einrichtungen, von denen sie bisher nur gehört haben. Zudem werden über Informationstafeln auch einige Auskünfte angeboten, die mit Hilfe des letzten Arbeitsblattes erarbeitet werden können. Unerlässlich scheint ein abschließender Gesprächskreis über die Gedanken und Empfindungen der Lernenden, der durch eine gemeinsame Form des Gedenkens an die Opfer politischer Verfolgung in der Lindenstraße ergänzt werden kann. Wernicke, Thomas Staats-Sicherheit. Ein Haus in Potsdam, Potsdam 1991. Schnell, Gabriele Das "Lindenhotel". Berichte aus dem Potsdamer Geheimdienstgefängnis, 3. erweiterte Auflage, Berlin 2009. Knabe, Hubertus (Hg.) Gefangen in Hohenschönhausen. Stasi-Häftlinge berichten, Berlin 2007. Bastian, Uwe/ Neubert, Hildigung Schamlos ausgebeutet. Das System der Haftzwangsarbeit politischer Gefangener des SED-Staates, Berlin 2003. Das Leben der Anderen Ein Film von Florian Henckel von Donnersmarck. Gesicht zur Wand Ein Film von Stefan Weinert.

  • Geschichte / Früher & Heute / Religion / Ethik
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Lesen – Fundament, Voraussetzung und Genuss

Fachartikel
1,99 €

Leseförderung ist keineswegs ein neues Phänomen, sondern ein zentrales Thema, mit dem sich sowohl Literatur- als auch Bildungswissenschaftler seit dem PISA-Schock im Jahre 2000 verstärkt auseinandersetzen. Aufgrund des gesellschaftlichen Wandels, der nicht nur aus der voranschreitenden Entwicklung digitaler Medien, sondern auch aus der zunehmenden sprachlichen und kulturellen Vielfalt resultiert, ist es notwendig, kontinuierlich an der Weiterentwicklung eines erfolgreichen schulischen Lesekonzepts zu arbeiten, um wirkungsvoll auf die tatsächlichen und sich stetig verändernden Schülervoraussetzungen reagieren zu können. Das didaktische Lesekompetenzmodell nach Rosebrock/Nix Lesen ist ein komplexer Prozess, bei dem viele mentale Teilprozesse gleichzeitig ablaufen. Das bedeutet, dass nicht nur das Lesenlernen, sondern auch der Leseprozess selbst bei jedem Kind individuell abläuft und aufgrund dessen einer individuellen Förderung bedarf. Das didaktische Lesekompetenzmodell nach Rosebrock/Nix offenbart allerdings, dass sich die Lesekompetenz über die Prozessebene hinaus ebenso auf eine Subjekt- und soziale Ebene ausweitet (vgl. Rosebrock/Nix 2017, S. 16). So sind Dekodierungsprozesse und das Herstellen einer lokalen wie globalen Kohärenz zwar essentiell, jedoch kann ein Text erst dann mit Bedeutung gefüllt werden, wenn ein positives Selbstkonzept des Lesenden dessen Beteiligung und Engagement auf der Subjektebene unterstützt. Dazu zählt beispielsweise eigenes Vorwissen mit einzubringen, auf Erfahrungen zurückzugreifen, diese in den Leseprozess zu integrieren und metakognitiv einen Text zu reflektieren. Diese auf Subjektebene ablaufenden Prozesse sind die Voraussetzung für die auf der sozialen Ebene stattfindende Anschlusskommunikation, die nicht nur im schulischen Kontext, sondern vor allem auch in der Familie gefördert werden sollte, damit sie zu einer natürlichen Teilhabe am kulturellen Leben führen kann. Wichtig hierbei ist, diese Kommunikation nicht mit dem erhobenen Zeigefinger zu führen oder gar zu erzwingen, sondern Kindern Freiraum für ihre eigenen Fragen und Anknüpfungspunkte zu geben, anhand derer sich das Gespräch entwickeln kann. Wenn Lesen zum Genuss werden soll, muss man auch im schulischen Kontext von einer oft vorherrschenden Gängelung abkommen, die pädagogische Ziele vor die Persönlichkeitsentwicklung und die Entdeckung neuer Welten stellt. Die Entwicklung einer schulischen Lesekultur Da das Fundament für die Lesekompetenz in der Grundschule gelegt wird, kommt der literarischen Sozialisation, die eine Kombination aus den Leseerfahrungen in der Schule und von Zuhause ist, eine ganz besondere Rolle zu. Voraussetzung dafür ist eine motivierende und einladende Umgebung, innerhalb derer sich die Entwicklung einer literarischen Kompetenz fördern lässt. Darüber hinaus sollte es oberste Priorität sein, Lesefreude zu wecken und die Kraft der Bücher zu nutzen, um Kinder für den eigenen Leseprozess zu begeistern und um eine schulische Lesekultur zu manifestieren, durch die Schülerinnen und Schüler unterstützt und angeleitet, aber auch stimuliert und herausgefordert werden können. Je früher dabei feste Leserituale im Unterrichtsalltag integriert werden, desto besser. Dazu zählen zum Beispiel feste Vorlesezeiten, freie und begleitete Lesezeiten und der regelmäßige Besuch in der Bibliothek. Außerdem spielen weitere Faktoren eine Rolle, wie zum Beispiel die Einrichtung einer gemütlichen Leseecke im Klassenzimmer oder auch klassenübergreifende Kooperationen (zum Beispiel Lesepaten). Auch wenn das übergeordnete Ziel die Förderung der Lesekompetenz und der damit einhergehende Bildungserfolg der Schülerinnen und Schüler ist, ist die Lesekultur, die nicht nur von der Lehrkraft, sondern auch von den Eltern (vor)gelebt wird, von tragender Bedeutung. In diesem Zusammenhang nimmt man als Erwachsener nicht nur eine motivierende und ermutigende Rolle ein, sondern ist gleichzeitig authentisches Vorbild - beispielsweise dann, wenn man sich ebenso regelmäßig ein Buch zur Hand nimmt, am Morgen die Zeitung liest oder feste Vorlesezeiten einführt. Dabei sollte ein möglichst natürlicher und ungezwungener Umgang mit Büchern gefunden werden, ohne ununterbrochen zu didaktisieren. Dazu gehört eine gewisse Freiheit in der Buchauswahl, es zuzulassen, dass Bücher auch mal abgebrochen werden oder während reiner Vorlesezeiten die Geschichte nicht ständig mit lehrerzentrierten Fragen zu unterbrechen. Den Schülerinnen und Schülern die Chance zu geben, die literarische Begegnung mit Genuss gleichzusetzen, ist Voraussetzung für die Ausbildung einer Lesekompetenz, deren Weiterentwicklung trotz Herausforderungen als eigene Bereicherung wahrgenommen wird. Unterstützungssysteme des Leseprozesses Die Lesekompetenz setzt sich aus verschiedenen Teilkompetenzen zusammen, die zum Teil sukzessive aufeinander aufbauen, aber gleichzeitig auch immer wieder ineinandergreifen. Von der Lesefertigkeit, über Lesegenauigkeit und Leseflüssigkeit bis hin zum Leseverstehen ist es ein weiter Weg, bei dem die Schülerinnen und Schüler nicht nur begleitet, sondern auch unterstützt werden müssen. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, verschiedene Diagnoseinstrumente zu kennen und anzuwenden, um daraus gezielte Fördermaßnahmen ableiten zu können. Sogenannte Viel- und Lautleseverfahren, die regelmäßig in den Unterricht integriert werden, fördern die Lesegenauigkeit und -flüssigkeit, während die Vermittlung von Lesestrategien helfen kann, das Leseverständnis systematisch zu erleichtern. Erst dann, wenn Kinder darin unterstützt werden, diesen zum Teil sehr mühsamen Prozess des Lesenlernens zu meistern, ist der Weg frei für ein genussvolles Lesen, das ihnen das Eintauchen in magische Welten ermöglicht, in denen sie sich selbst begegnen und weiterentwickeln können. Fazit Damit für Kinder Lesen zu einer Selbstverständlichkeit werden kann, muss bereits in der Grundschule das Fundament gelegt werden, das über die Ausbildung einer Lesekompetenz den Raum für literarische Begegnungen öffnet, die die Lesemotivation steigern und durch die Kinder den Zugang zu neuen Welten finden können. Wenn diese Grundlage mithilfe der beschriebenen Unterstützungsmaßnahmen und durch das Anwenden vielfältiger Methoden gelegt wird, dann können Schülerinnen und Schüler ein positives Selbstkonzept entwickeln, durch das sich das Lesen immer mehr verselbstständigen kann. Literaturangaben Rosebrock, Cornelia/ Nix, Daniel (2017): Grundlagen der Lesedidaktik und der systematischen schulischen Leseförderung. 8. Auflage. Baltmannsweiler: Schneider.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Primarstufe

Künstlerische Interventionen in schulischen Kontexten – über den Wert von Künstlerinnen und…

Fachartikel

Dieser Fachartikel beschreibt die Besonderheiten und Herausforderungen künstlerischer Arbeit im System Schule und beschreibt mögliche Einsatzbereiche für freiberufliche Künstlerinnen und Künstler in der Schule sowie Potentiale für Unterricht und kulturelle Schulentwicklung. Vor allem mit dem Ausbau der Ganztagsbetreuungen an Schulen bieten zunehmend Künstlerinnen und Künstler verschiedener Sparten im nicht benoteten Nachmittagsbereich oder auch in Kooperation mit Lehrkräften künstlerisch-kulturelle Angebote an. Bundesweite Programme wie " Jedem Kind ein Instrument " oder " Kulturagenten für kreative Schulen " der Kulturstiftung des Bundes und der Mercator Stiftung tragen zur Unterstützung und Sichtbarkeit künstlerischer Arbeit in Schule bei. Inzwischen ist die Schule eines der wichtigsten Betätigungsfelder für Künstlerinnen und Künstler in der Kulturellen Bildung (vgl. Priller 2020: 42ff.). Antagonismen Kultur – Schule Dabei gestaltet sich die Arbeit von Kunstschaffenden im System Schule keineswegs nur harmonisch. Aus Sicht der Künste ist Schule eine ambivalente Institution: Zwar ist sie die zentrale Lebenswelt für Kinder und Jugendliche, in der sie Eigenständigkeit unabhängig vom Elternhaus erfahren können, durch die verbindlich geltende Schulpflicht ist sie gleichzeitig eine Art Zwangseinrichtung. Sie ist Ort der gesellschaftlichen Sozialisation und Integration im Aufwachsen und ermöglicht auch Kindern aus Elternhäusern, die wenig Kontakte zu den Künsten und Kultureller Bildung haben, Zugänge zu diesen, gleichzeitig ist sie auch 'Normierungsinstitution' (vgl. RFBK 2017: 5, Hohmeier/Speck 2018). Die Felder der Schule und der Künste werden oft als antagonistisch beschrieben: Auf der Seite der Schule strukturiertes Vorgehen, zu erfüllende, klar abgesteckte Lernziele, Überprüfbarkeit, standardisierte Bewertungen, einzuhaltende Regeln, ein fortlaufend möglichst reibungsloser Betrieb, Aufgaben, die in 45 Minuten passen. Auf der Seite der Künste der Anspruch, Ergebnisse dem Prozess unterzuordnen, Freiheit in der Gestaltung zu geben, Zeit und Raum zur Selbstverwirklichung, -erkenntnis und -bildung zu ermöglichen, Grenzübertretungen nicht nur zuzulassen sondern zu forcieren, die Ideen der beteiligten Kinder und Jugendlichen zu achten, Beteiligung aller zu ermöglichen, Praktiken bewusst neu und anders zu gestalten, Abweichungen von der Norm zu begrüßen, Regeln in Frage zu stellen, offene Fragen zu stellen, keine eindeutigen Antworten zuzulassen und auch das System Schule kritisch zu spiegeln. Wie können angesichts dieser auf den ersten Blick unversöhnlichen Herangehensweisen künstlerische Projekte und Interventionen produktiv werden für Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte ebenso wie für die Künstlerinnen und Künstler? Zertifikatskurs für Künstlerinnen und Künstler in der Kulturellen Bildung In einem Zertifikatskurs speziell für Kunstschaffende in der Kulturellen Bildung werden seit Herbst 2021 in einem bundesweiten Modellprojekt der Universität Hildesheim, gefördert von der Mercator Stiftung, 35 Künstlerinnen und Künstler verschiedener Sparten qualifiziert für Tätigkeiten in Bildungskontexten, vor allem in der Schule. Freischaffende Künstlerinnen und Künstler entwickeln auf Basis ihrer jeweiligen künstlerischen Position und Strategien Settings für die Arbeit in Bildungseinrichtungen. Der Begriff der "künstlerischen Intervention" deutet darauf hin, dass sie dabei ihre künstlerische Autonomie wahren und sich nicht dem System Schule unterwerfen, doch zugleich die besonderen Bedingungen und Kontexte in Schule analysieren und berücksichtigen. Einsatzbereiche für freiberufliche Künstlerinnen und Künstler in der Schule Kunstschaffende sind vor allem im Bereich Lehr-/Lernkultur in außerunterrichtlichen kulturellen Projekten oder regelmäßigen AGs für Lernende tätig, die ohne schulische Benotung stattfinden. Zudem bieten sie punktuelle ästhetisch-kulturelle beziehungsweise künstlerische Methoden im Fachunterricht zur Unterstützung der Unterrichtspraxis der Lehrkräfte an. Darüber hinaus agieren sie zunehmend auch in Bereichen der Personalentwicklung und mehr noch der Organisationsentwicklung, wenn sie künstlerische Fortbildungen für Lehrkräfte zur Förderung der individuellen Wahrnehmungs- und Gestaltungsfähigkeiten sowie zur Anregung und Unterstützung bei der Entwicklung kreativer Lehr-/Lernsettings anbieten. Vor allem in Schulen mit einem künstlerischen Profil können sie die Entwicklung einer neuen Schulkultur begleiten durch ästhetisch-künstlerische Forschung, die neue Perspektiven auf Schule zeigt und neue ästhetische Räume und Formate für Schule entwickelt (vgl. Braun 2021; BKJ 2019: 33ff.). Der besondere Wert künstlerischer Arbeit für Schule "Eine Schulglocke klingt anders, wenn sie einmal zum Gegenstand einer künstlerischen Untersuchung gemacht wurde, das Selbstverständnis der Nutzung von Tischen verändert sich, saß man einmal darauf oder darunter, Räume werden gestaltbar, hat man sich alle Winkel einmal genauer angesehen und auch die Wahrnehmung von Lehrer/innen- und Schüler/innenrollen kann sich verändern, wenn klassische soziale Konstellationen künstlerisch befragt und auf die Probe gestellt wurden" (Hummel 2011: 14). Die Künste haben für Bildungsprozesse besonderes Potential, denn sie ermöglichen außergewöhnliche "ästhetische Differenzerfahrungen" jenseits der Alltagswahrnehmung. Künstlerische Prinzipien wie forschendes, entdeckungsgeleitetes Lernen können bei Schülerinnen und Schülern Neugierde, eigenständiges und unkonventionelles Denken und Handeln anregen und Erfahrungen von Selbstwirksamkeit verstärken. Zudem können künstlerische Projekte, die neben kognitiven auch ästhetische, soziale und emotionale Fähigkeiten erfordern, Stärken derjenigen Schülerinnen und Schüler zeigen, die sich in klassischen schulischen Kontexten eher schwer tun (s. Artikel " Heterogenität im Klassenzimmer: kreative Methoden für individuelle Zugänge und Arbeitsweisen in allen Fächern "). Sie können die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen an kulturellen Ressourcen verbessern (vgl. Kelb 2007). Auch die sozialräumliche Orientierung und Auseinandersetzung mit der regionalen Umgebung kann durch künstlerische Projekte unterstützt werden, so etwa in dem Projekt "Industriegebietskinder", in dem Schülerinnen und Schüler einer Theater-AG ihren von Industrie geprägten Stadtteil und dessen Geschichte untersuchten. Im Anschluss an den Rechercheprozess wurde daraus ein Theaterstück entwickelt und aufgeführt: "Das Projekt zeichnete sich durch verschiedene Untersuchungsmethoden aus: Sozialraumforschung im Stadtteil und an den alten Industrieorten, Biografiearbeit mit den Jugendlichen und mit ehemaligen Arbeitern. Nach der Begehung der Industrieorte wie Hochofen, Industriehalle und Kühlbecken wurden szenische Improvisationen erarbeitet, die die Jugendlichen aufforderten, sich in die Gebäude zu versetzen. Dabei entstanden Texte und Szenen, die davon erzählen, wie das Gelände von den Jugendlichen wahrgenommen und die alten Industriestandorte in ihrer Freizeit angeeignet wurden" (Hinz 2014: 10). Schule muss sich verändern, um in einer immer komplexeren und zugleich zunehmend unberechenbaren und schnelllebigen Welt Menschen darauf vorzubereiten, flexibel, handlungsfähig, sozial kompetent und resilient agieren zu können. Künstlerinnen und Künstler können dazu beitragen, dass diese Fähigkeiten gestärkt werden, sie können für Transformationen an Schule ermutigen und die dafür benötigten Freiräume schaffen.

  • Kunst / Kultur / Fächerübergreifend / Pädagogik
  • Primarstufe, Sekundarstufe I, Sekundarstufe II, Spezieller Förderbedarf, Berufliche Bildung, Erwachsenenbildung

Leibhaftige Kommunikation I: warum wir kooperieren

Fachartikel
1,99 €

In diesem Fachartikel geht es um leibhaftiges Kommunizieren als Ursprung und Voraussetzung unserer Kommunikation und damit auch des Unterrichtens. Es werden der evolutionsbiologische Ursprung leibhafter Kommunikation erläutert sowie praktische Konsequenzen und Möglichkeiten für die Arbeit in der Schule zusammengefasst.In diesem Beitrag geht es nicht um den Unterrichtsinhalt "leibhaftig kommunizieren", sondern um leibhaftiges Kommunizieren als Ursprung und Voraussetzung unserer Kommunikation und damit auch des Unterrichtens. Ergänzend zu diesen Hintergrundinformationen können Lehrkräfte auf praktische Konsequenzen und Möglichkeiten für die Arbeit in der Schule zurückgreifen, welche in dem Arbeitsmaterial "Rituale im Schulalltag: Begrüßung und Unterrichtsstart" Berücksichtigung finden. Grundlegende Motive menschlicher Kooperation Kinder sind von Geburt an hilfsbereit und kooperativ , lernen aber im Laufe ihres Heranwachsens, eher selektiv zu kooperieren, und beginnen, den sozialen Normen ihrer Gruppe zu folgen. Dies hat Michael Tomasello in Studien mit Kindern und Schimpansen herausgefunden. Schon einjährige Kinder unterbrechen ihr Spiel, wenn zum Beispiel eine Person mit einem Tablett in beiden Händen den Raum verlassen will und öffnen dieser die Tür. Diese Vorgänge sind keine Folge der Sozialisation, sondern natürlich und sie beruhen nicht auf sprachlicher Mitteilung ("Bitte öffne die Tür!"), sondern werden vom Kind non-verbal, nämlich gestisch, gelesen. Das nennt Tomasello "geteilte Intentionalität". Dazu gehört ein rekursives Erkennen geistiger Zustände ("Was geschieht mit dir, was hat das mit mir zu tun?"). Daraus folgert Tomasello, dass die grundlegenden Motive geteilter Intentionalität Helfen und Teilen sind: "Wenn sie bei kommunikativen Interaktionen zum Tragen kommen, erzeugen sie die drei grundlegenden Motive menschlicher kooperativer Kommunikation: das Auffordern (Hilfe verlangen), das Informieren (Hilfe in Form nützlicher Information anbieten) und das Teilen von Gefühlen und Einstellungen (soziale Bindungen durch die Erweiterung des gemeinsamen Hintergrunds herstellen)." (Tomasello 2011: 341) Mimik und Gestik als Voraussetzung für den Spracherwerb Eltern, denen Szenen am Sandkasten vor Augen stehen, in denen sich um Eimer und Schippe gezankt wird, oder wenn das eine Eis nicht ausreicht oder partout nicht ins Bett gegangen werden will, werden vom natürlichen Altruismus und der Kooperationsbereitschaft ihres Nachwuchses kaum überzeugt sein. Doch genau das hat Tomasello in seinen Untersuchungen herausgefunden – und mehr noch: Tomasello behauptet, dass es ohne mimische und gestische Wahrnehmung und Kooperation, ohne geteilte Intentionalität also, überhaupt keine verbale Sprachentwicklung gibt. Überspitzt formuliert ist das Lesen von Mimik und Gestik sowohl Voraussetzung von Spracherwerb als auch der Entwicklung eines "Wir-Gefühls" . Wir können über das Hören eines fremdsprachigen Radiosenders (ohne Vorkenntnisse) nicht die Fremdsprache lernen, wir können aber wohl im Urlaub im Ausland mit Händen und Füßen reden und uns mit der Zeit besser und besser verständigen. Zeigegesten und Richtungen Grundlegend sind Zeigegesten , um die visuelle Aufmerksamkeit anderer zu lenken. Eine im Unterricht häufig gebrauchte Geste ist sicher der erhobene Zeigefinger. Phänomenologisch betrachtet ist der Verweisungscharakter des Zeigefingers von Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern sehr unterschiedlich. Das Fingerheben des oder der Lernenden sagt: "Ich weiß etwas!" Es verweist auf sich selbst. Der Zeigefinger der Lehrperson zeigt auf jemanden oder auf etwas. Er weist auf etwas (oder jemanden) hin. Er hat einen Richtungssinn. Diese menschliche Fähigkeit unterscheidet uns vom Tier. Hund und Katze können der Richtung des Fingers nicht folgen; bestenfalls folgen sie dem Finger. Sie werden aber nie dem Vogel folgen, auf den wir am Himmel deuten. Sie können kein Ding in der Verlängerungslinie des Fingers erfassen. Die Zeigegeste schafft einen gemeinsamen Raum der Wahrnehmung gemeinsamer Gegenstände und eröffnet Kommunikation. Evolutionsbiologisch dient anscheinend auch die Verkleinerung unserer Pupillen demselben Zweck: Nur weil es das Weiß der Augen gibt, können allein mit den Augen anderen Menschen Richtungen gezeigt werden. Die Pupillen der Tiere können wohl in Richtungen schauen, aber mit den Pupillen anderen keine Richtung zeigen, wie Menschen das tun. Tomasello entwickelt das Gedankenexperiment, dass nicht-sprachliche Kinder auf einer einsamen Insel entweder nicht vokalisieren oder nicht gestikulieren können, und kommt zu dem Schluss, dass nur die gestikulierenden Kinder einander vor einem heraufziehenden Sturm warnen könnten. Er folgert, "dass stimmliche Konventionen kommunikative Bedeutung ursprünglich nur annahmen, weil sie auf dem Rücken von natürlich sinnvollen Gesten transportiert bzw. mit diesen zusammen redundant verwendet wurden." (Tomasello 2011: 350) Perspektiven im Pluralismus der Wahrnehmungen Sprache ist leibhaftig situiert. Das "Wir-Gefühl" schafft gegenseitige Abhängigkeit. Man kann nur gemeinsam einen Tisch aus dem Wohnzimmer tragen. Kinder lernen, andere wie sich selbst zu betrachten, und sehen sich als einer unter vielen (Tomasello 2010: 44). Dieses Lernen beruht in erster Linie auf Beobachtung und dem Lesen des Verhaltens der anderen. "Obwohl Kognitionswissenschaftler diese Tatsache als völlig selbstverständlich voraussetzen, sind Menschen die einzigen Wesen auf diesem Planeten, die die Welt anhand verschiedener potentieller Perspektiven auf ein und den selben Gegenstand konzeptualisieren, wodurch die sogenannten perspektivischen kognitiven Repräsentationen geschaffen werden. Der springende Punkt ist hier, daß diese einzigartigen Formen menschlicher Begriffsbildung entscheidend von geteilter Intentionalität abhängen, und zwar insofern, als der ganze Begriff der Perspektive einen Gegenstand voraussetzt, auf den wir uns gemeinsam konzentrieren und von dem wir wissen, daß wir ihn teilen, ihn aber aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Perspektivische kognitive Repräsentationen, das ist von größter Wichtigkeit, sind keine Formen menschlicher Begriffsbildung, das mit der Geburt gegeben ist, sondern werden vielmehr von den Kindern konstruiert, wenn sie sich am Prozeß der kooperativen Kommunikation beteiligen – im Hin und Her verschiedener Arten von Diskursen, in denen verschiedene Perspektiven bezogen auf gemeinsame Themen ausgedrückt werden, die Teil des gemeinsamen begrifflichen Hintergrunds sind." (Tomasello 2011: 364). Hier ist mit Händen zu greifen, was Unterricht sein kann : eine Versammlung von Menschen, deren Mittelpunkt der jeweilige Gegenstand des Interesses ist. Alle Aufmerksamkeit ist auf die Sache des Unterrichts gerichtet . Es geht darum, die verschiedenen Perspektiven zu teilen. Ein Pluralismus der Wahrnehmung , der gerade nicht dabei stehen bleibt, zu sagen, das könne jede und jeder sehen, wie sie oder er will, sondern der fragt: "Was siehst du?" Ein Pluralismus der Wahrnehmungen, der nach dem Ursprung der je eigenen Perspektive fragt: "Von woher schaust du so auf den Gegenstand?" Ein Pluralismus, der darum auch weiß, dass alle Wahrnehmung perspektivisch ist und daher alle Perspektiven an einem Tisch sitzen und keine als schiedsrichtende Instanz über dem Tisch. Und schließlich ein Pluralismus der Wahrnehmungen des je einzelnen Gegenstandes, der er selbst ist und bleibt, egal, wie nah wir ihm gemeinsam im Unterricht kommen. Nur weil die Gegenstände des Unterrichts nicht auf den Begriff zu bringen sind, bleiben sie von dauerndem Interesse unserer Anschauung. Das Gemeinsame pluraler Perspektiven ist, dass jede von ihnen offen für andere ist und die eigene schlechthin unverfügbar sich einem selbst erschlossen hat. Literaturverzeichnis Tomasello, Michael (2010). Warum wir kooperieren. Berlin: Suhrkamp. Tomasello, Michael (2011). Die Ursprünge der menschlichen Kommunikation. Frankfurt/M.: Suhrkamp. Weiterführende Literatur Kutting, Dirk (2021). Bühne frei. Ein Auftrittscoaching für Leib und Seele. Göttingen: V&R.

  • Fächerübergreifend / Pädagogik

La publicité entre information et manipulation

Unterrichtseinheit

Die Welt der Werbung übt eine große Anziehungskraft auf Jugendliche aus, und sie konzentriert sich mehr und mehr auch auf jugendliche Konsumenten. Grund genug, das Thema auch in den fremdsprachlichen Unterricht zu bringen.In dieser Unterrichtseinheit für das vierte Lernjahr lassen Sie Ihre Schülerinnen und Schüler konkrete Beispiele französischer Werbung im Internet recherchieren und analysieren. Zudem sollen sie zu Werbung Position beziehen: Wo schlagen Kreativität und Provokation in Manipulation und Diskriminierung um? Werbung als Unterrichtsthema In der Werbewelt erscheint die Welt, wie sie sein könnte und wie sie sein sollte: Sie zeigt glückliche, humorvolle und schöne Menschen, weckt Wünsche und zeigt jedem, der Geld hat, Wege auf, wie sie zu erfüllen sind. Werbung kann Spaß machen. Werbung provoziert mutig, sucht nach Grenzen der Meinungsfreiheit, aber sie überschreitet auch Grenzen. Kritisiert wird, dass Werbung nicht informiert, sondern manipuliert, und insbesondere Frauen zu Objekten reduziert, was nicht ohne Folgen auf die Realität bleibe. In dieser Einheit nähern sich die Lernenden in der Zielsprache dem Phänomen und den Reaktionen an und beziehen Stellung. Fachwissenschaftliche und fachdidaktische Vorbemerkungen Warum sich das Thema für den Unterricht anbietet und welche Vorkenntnisse die Lernenden mitbringen sollten, zeigen diese Überlegungen. Ablauf der Einheit Die Einheit ist in drei Schritte gegliedert. Lesen Sie, welche Probleme auftreten können und welche Erfahrungen der Autor bei der Lösung dieser Probleme gemacht hat. Passende Arbeitsmaterialien finden Sie an den entsprechenden Stellen verlinkt. Einstieg Über Beispiele und das Äußern der eigenen Meinung nähern sich die Jugendlichen dem Thema der Unterrichtsreihe an. Analyse Das Wortfeld zur Analyse von Werbeplakaten ist komplex und sollte in verschiedenen Etappen eingeführt und durch das Anwenden eingeübt werden. Reaktion Durch die Arbeit an den Werbeanzeigen haben die Lernenden einen Wissensfundus zum Thema aufgebaut. Diesen nutzen sie nun kreativ. Fachlich-inhaltliche Ziele Die Schülerinnen und Schüler sollen die Kommunikation durch Werbung differenziert beurteilen. die Wortfelder "publicité" und "communication" erarbeiten. interessante Werbeplakate recherchieren und beschreiben. Argumente kennen lernen, mit denen Werbung verteidigt und kritisiert wird. mit diesen Argumenten ihre eigene Bewertung der Werbung begründen. werbekritische Organisationen und ihre Kampagnen recherchieren und vorstellen. für publicité mensongère sensibilisiert werden. die Gesetzmäßigkeiten "sexistischer" Werbung erkennen lernen. für ein ausgewähltes Produkt selbst eine Werbung konzipieren, die versucht, alternative Wege zu gehen. Ziele aus dem Bereich der Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen den Umgang mit einer französischsprachigen Internetseite erlernen, indem sie Kommentare recherchieren, vergleichen und bewerten. das Schreiben und Veröffentlichen von fremdsprachigen Kommentaren in Foren und per Mail erproben. Thema La publicité entre information et manipulation Autor Dr. Achim Schröder Fach Französisch Zielgruppe Schülerinnen und Schüler der Mittel- und Oberstufe ab dem 4. Lernjahr, in der Regel ab der Klasse 10 bis zur Jahrgangsstufe 12 und 13 Referenzniveau Referenzniveau B - Selbstständige Sprachverwendung Zeitrahmen etwa 10 Stunden Medien je ein Computer mit Internetzugang für ein Lernteam (2-4 Personen) Planung Verlaufsplan "Publicité" Werbung richtet sich an Jugendliche Jugendliche sind in den letzten Jahrzehnten verstärkt zur Zielgruppe von Werbung geworden (Béatrix Lafosse: Die Jugend, eine neue Zielgruppe der Werbung). Aus diesem Grund befasst sich auch die Medienpädagogik zunehmend mit dem Thema (zum Beispiel die "Kinderkampagne: Werbung durchschauen" und Stefan Aufenanger: "Medienpädagogische Überlegungen zur ökonomischen Sozialisation von Kindern". in: merz 2005-1, S.11-16). Schule kann auf das Leben mit Werbung vorbereiten Als Motivation dafür, das Thema Werbung auch im Fremdsprachenunterricht als Gegenstand zu wählen, mögen auch die Ergebnisse gelten, die in einem DFG-Forschungsprojekt erarbeitet worden sind: "Mit zunehmendem Alter werden die Funktionen von Werbung dann angemessener und die Werbung selbst negativer beurteilt. Diese Effekte verstärken sich mit höherem Bildungsniveau" (Ralf Vollbrecht: Wie Kinder mit Werbung umgehen). "Manipulation" und "mensonge" in der "publicité" Die Medienpädagogik weist zwei Wege auf, sich dem Thema zu nähern. Ausgehend von dem Diktum "Werbung vertritt allgemein ein materialistisches, konsumorientiertes Weltbild. Dieses Weltbild ist aber moralisch verwerflich" entwirft sie den Weg einer die Werbung kritisierenden Aufklärung über "manipulation" und "mensonge" in der "publicité". Deren Ziel ist es, nicht nur einen aufgeklärten Umgang mit der Werbung zu ermöglichen, sondern eine ablehnende Haltung gegenüber Werbung zu erzeugen. Organisierte Werbungs-Kritiker Beispielhaft für eine solche, die Werbung generell ablehnende Haltung, steht die soziale Bewegung der "casseurs de pub" in Frankreich. Werbung erscheint als gefährlich, manipulativ und als Ausdruck der Macht großer Konzerne, die die Weltwahrnehmung der Menschen zunehmend überformen. Literarisch ist die Kritik an der Werbung vor wenigen Jahren in Frédéric Beigbeders Roman "99 Francs" (Paris 2000) artikuliert worden. Beigbeder rechnet mit seinem Roman aus der Sicht eines Protagonisten, der ein Insider der Werbebranche ist und angewidert von ihren Praktiken aussteigen will, mit der Werbewelt ab. Medienpädagogik stützt aufgeklärten Umgang mit Werbung Vertreter einer die Werbung nicht ablehnenden, sondern als festen Bestandteil der Marktwirtschaft akzeptierenden Perspektive gehen davon aus, dass Werbung ein wesentlicher Motor der Wirtschaft sei und nicht der Manipulation, sondern der Kommunikation mit dem potentiellen Käufer diene. Hieraus schließen sie, dass Werbung notwendig sei und dass das Ziel der Medienpädagogik sein müsse, Kinder nicht vor dem Zugriff der Werbung zu bewahren, sondern sie zu einem aufgeklärten Umgang mit ihr zu erziehen (Patrick Horvath, Kind und Werbung). Es dürfe nicht außer Acht gelassen werden, dass Werbung zur dynamischen Wirtschaftsordnung unserer Gesellschaft gehöre: "In einer faschistischen oder sozialistischen Gesellschaft ist zwar der Einfluß von Werbung auf ein Minimum reduziert, dafür aber die Freiheit der sozialen Marktwirtschaft zerstört." (Kohlhammer, zitiert nach Horvath 2006). Die Medienpädagogik könne helfen, einen aufgeklärten Umgang mit Werbung zu ermöglichen, denn weit sinnvoller, als den "Kommunikator mit Einschränkungen zu behelligen", sei es, "mit aufklärerischer Arbeit beim Rezipienten einzusetzen" (Horvath 2006). Einfluss der Wirtschaft Die Materialien der Initiative "Media-Smart e.V." zielen in diesem Sinne bereits auf die Medienerziehung von Grundschulkindern. Media-Smart e.V. ist ein Zusammenschluss von werbetreibenden Wirtschaftsunternehmen (Mitglieder sind unter anderem Burger King, Hasbro Deutschland, KELLOGG's, LEGO, Masterfoods, Mattel, McDonald's, Nokia, Super RTL), die ihrer Verantwortung im Bereich der Förderung von Medienkompetenz nachkommen wollen. Unausgesprochen steht dahinter das weitere Interesse, Werbeeinschränkungen im Kinderfernsehen (wie sie es etwa in Schweden gibt) konstruktiv zu begegnen. Ihre Materialien sind aus diesem Grund (in einem vom WDR produzierten Beitrag des Fernsehmagazins "Monitor") mit dem Vorwurf kritisiert worden, hier werde der Bock zum Gärtner gemacht (hierzu: Norbert Neuß, Stellungnahme zur Kritik an den Media-Smart-Materialien "Augen auf Werbung"). Bewusstseinsbildung: Werbung ja, aber mit Respekt Die vorliegende Unterrichtseinheit folgt der Empfehlung von Norbert Neuß für eine "visionäre Medienpädagogik (...) die sich traut, normative Aussagen (...) zu formulieren" (Norbert Neuß: "Medienpädagogische Ansätze zur Stärkung der Verbraucher- und Werbekompetenz". in: merz 2005-1, S.31-36). Die Einheit zielt darauf ab, ein Bewusstsein zu schaffen, wie eine Werbung beschaffen sein sollte, die mit Menschen respektvoll umgeht, sie nicht durch ihre Omnipräsenz in den Medien und auf den Straßen belästigt und deren Inhalte den Menschen die Freiheit lässt, so zu sein, wie sie es aus eigenem Antrieb sein möchten. Technische Vorkenntnisse Notwendig sind Vorkenntnisse im Umgang mit dem PC und der Recherche mit Suchmaschinen. In der Unterrichtseinheit finden die folgenden Methoden Anwendung: Wortfeldarbeit (zum Thema "publicité" und "acheter-vendre") Text- und Bildanalyse Präsentation Streitgespräch Bildmaterial vorgeben Der Verlauf der Unterrichtseinheit ist abhängig von den Werbeplakaten, die der Lerngruppe zur Verfügung gestellt werden. Es empfiehlt sich, in populären Zeitschriften oder im Internet aktuelle Werbungen zu recherchieren und zu archivieren, die man der Lerngruppe zur freien Auswahl zur Verfügung stellt. Die eigene Meinung formulieren Denkbar ist es, die Gruppe zunächst mit einer solchen Sammlung als Dateien oder auf Papier zu konfrontieren und jede Schülerin und jeden Schüler zu beauftragen, eine Werbung auszuwählen und zu begründen, wieso diese ausgewählt wurde. Man kann dies ganz offen, ohne leitenden Impuls, gestalten, oder aber bereits hier die Möglichkeit einer Wertung anlegen, indem man fragt: "Expliquez, pourquoi vous aimez ou pourquoi vous n'aimez pas la publicité que vous avez choisie". Punktuelle Meinungsabfrage Falls eine solch große Sammlung nicht zur Verfügung steht, kann die Einheit mit einem Fragebogen (Material 1) über ein von der Lehrkraft ausgewähltes Plakat beginnen. Es hat sich dabei als hilfreich erwiesen, zunächst Plakate oder Anzeigen und nicht komplexere Werbespots zu wählen, da die Beschreibung der Bild- und Textelemente leichter fällt. Die eigene Rolle erkennen Durch das Ausfüllen und Besprechen der Ergebnisse kommen die subjektiven Erfahrungen aller Schülerinnen und Schüler im Gespräch zum Tragen, alle äußern sich in der Rolle, in der sie auch im Alltag der Werbung begegnen, nämlich als Betrachterinnen und Betrachter oder potentielle Käuferinnen und Käufer. Quantitative Einschätzung Die Frage, ob die Anzahl der Werbeanzeigen in Straßenbild, Radio oder Fernsehen die Schülerinnen und Schüler stört, ist ebenfalls hilfreich, um die Schülerorientierung der Unterrichtseinheit zu verfestigen. Meinungen sammeln So würde das Argument auf Material 2 "La majorité des publicités est très mal faite. Il y a très peu de bonnes pubs» auf einer Karteikarte von den Schülerinnen und Schülern zu «Il y a très peu de bonnes pubs« verkürzt werden. Die Karteikarte würde beim Vortrag auf die Tafel geklebt und ähnlichen Karteikarten zugeordnet. Diese Sammlung kann auch in den Nachmittagsbereich verlagert werden, und die Lernenden sammeln in einem Internetforum ihre Meinungen. Das Wortfeld ist so komplex, dass es nur zum Teil selbstständig erarbeitet werden kann. Auf die Arbeit mit Wörterbüchern kann beim Bearbeiten des Materials 3 zurückgegriffen werden, sinnvoller und zeitökonomischer ist es jedoch, die Materialien 4 und 5 früh zu verwenden. Zunächst sollen die beiden Wortlisten zur Ergänzung und Kontrolle der selbstständig konzipierten Wortfelder verwendet werden. Die Wortlisten werden später für die Analyse von Werbeplakaten erneut vertiefend eingesetzt (4. und 5. Phase). Sie ermöglichen, durch das Markieren (direkt in der Textverarbeitung oder mit Textmarkern auf Papier) zutreffender Wortfelder, die Analyse schnell in korrekter Weise zu formulieren. Beispielhafte Meinungssammlung Das Wortfeld Werbung wird in deser Phase wiederholt, erweitert und angewendet. Hierzu stehen die Materialien 6 und 7 zur Verfügung. Die Arbeitsblätter erlauben es, beispielhaft an einem Werbeplakat des Telekommunikationsanbieters "Alice" einige Fragen, die später wieder aufgegriffen werden (Frauenbild, kontroverse Beurteilung von Werbung, Beschreibung von Werbung), zu diskutieren. Ablehnung oder Zustimmung? In dieser Sequenz dominiert der kommunikative Aspekt. Die Analyse des Plakats ist ausgerichtet auf die These «La publicité de l'opérateur ne devrait pas être affichée, on devrait changer l'affiche !». In Stillarbeit werden zunächst die Argumente, die links und rechts vom Plakat aufgeführt sind, erarbeitet und persönlich bewertet, indem an alle Argumente, denen man zustimmt, ein Kreuz gemacht wird. Die These wird anschließend an die Tafel geschrieben und in einem Unterrichtsgespräch diskutiert. Nach jedem Beitrag sollte die Tendenz des Beitrages in einer oui/non-Tabelle notiert werden. Analyse-Kategorien erproben Nach dieser einleitenden Diskussion der These sollte das Plakat mithilfe des Materials 7 einer eingehenden Untersuchung unterzogen werden. Auf dem Arbeitsblatt sind die zentralen Kategorien, die bei einer Analyse von Werbung notwendig sind, in der linken Spalte bereits vorformuliert und müssen in der rechten Spalte nur noch auf das Plakat angewendet und umformuliert werden. Alternative Vorschläge sammeln Die "Abstimmung" könnte nun, wenn sich neue Aspekte ergeben haben, wiederholt werden. In der Regel ist aber die Kritikfähigkeit der Schülerinnen und Schüler in dieser Phase der Unterrichtseinheit noch nicht sehr ausgeprägt. Möglich wäre dennoch ein Gespräch mit dem Ziel, eine alternative Gestaltung des Plakats zu skizzieren und vielleicht im Kunstunterricht oder als Hausaufgabe auch praktisch umzusetzen. Regelmäßigkeiten erkennen Möglichst aus einer Sammlung von inhaltlich problematischen Werbeplakaten (siehe Material 10 zu "publicités sexistes") sollten nun Plakate zur Verfügung gestellt werden, die in Kleingruppenarbeit analysiert und präsentiert werden sollen. Vielschichtigkeit erkennen Die Präsentationen haben das Ziel, ein vollständigeres Bild von Werbung entstehen zu lassen. Die ausgewählten Werbeplakate oder -anzeigen können im Original oder in Kopie im Klassenraum an den Wänden ausgestellt werden. Im Anschluss an diese Phase sollen Regelmäßigkeiten, stets auftretende Elemente von Werbung gesammelt werden. Materialien nutzen Auch hier erweisen sich die Materialien 4, 5 und 7 als nützlich, in denen sprachliche und inhaltliche Strukturen vorhanden sind, mit denen die typischen Elemente von Werbung beschrieben werden können. Tafelbild Ein zusammenfassendes Arbeitsergebnis der Präsentationen dieser Phase könnte das folgende Tafelbild darstellen: attire l'attention en utilisant des belles images des provocations montre des femmes belles souvent peu habillées promet toujours un fonctionnement parfait du produit promet une deuxième fonction que le produit ne peut certainement pas avoir par exemple trouver des amis avec un téléphone trouver l'amour de sa vie avec un parfum vivre dans la nature avec une voiture Diskutieren in der Zielsprache Ein Streitgespräch kann in Partnerarbeit vorbereitet werden, indem die Verharmlosungen präzisiert werden, und ein ausführlicher Dialog schriftlich vorgefertigt wird. Frei sprechen Dieser Dialog kann vorgelesen oder auch frei vorgetragen werden, insbesondere dann, wenn das Podium mit mehr als nur mit zwei Schülerinnen und Schülern besetzt wird. An die Vortragenden können dann Fragen gestellt werden. Zur Auswertung kann in einer Abstimmung geklärt werden, welche Seite mehr überzeugt hat. Abschließend können die überzeugendsten Argumente an der Tafel nochmals gesammelt werden. Dies ist insbesondere wichtig, wenn in einer Klassenarbeit oder in einer Klausur auf das Thema zurückgegriffen werden soll. Lügt oder diskriminiert diese Werbung? Als Argumentation bietet sich hierzu an, das Plakat als "publicité mensongère" unter Bezugnahme auf den "code du commerce" anzuzeigen und zur Verurteilung zu bringen. Eine zweite Möglichkeit ist, die publicité als "sexistisch" zu entlarven, um dann auf der Homepage der Organisation "la meute" zu recherchieren, welche Möglichkeiten es gibt, auf sexistische Werbung zu reagieren. Argumentieren in der Zielpsrache Das Ziel der Präsentation soll es sein, die analysierten Werbeplakate vorzustellen und durch gutes Argumentieren eine Mehrheit in der Lerngruppe für eine Anzeige zu gewinnen. Dies kann durch eine Abstimmung geschehen. Internetrecherchen Die auf der Linkliste angegebenen Verweise zu den Seiten La Meute und Casseurs de pub eröffnen den Blick auf eine sehr aktive soziale Bewegung in Frankreich, die in Deutschland so nicht zu finden ist. Informationen sammeln und verarbeiten Eine Internetrecherche, die zum Ziel hat, Aktionen, Aktionsformen und die Begründungen für die Aktionen zu beschreiben, ist ein anspruchsvolles Unterfangen für Lernende auf einem hohen Referenzniveau. Lohnend ist das Vorgehen bestimmt, wird doch Frankreich als das Land erfahrbar, in dem soziale Konflikte seit Jahrhunderten in einer anderen, radikaleren Weise verarbeitet und ausgetragen werden als in Deutschland. Bezug von Bild und Produkt Die Sammlung von exemplarischen Frauendarstellungen auf Werbeplakaten (Material 10) kann in einer Phase, die auch an anderer Stelle eingefügt werden kann, dazu dienen, zu verdeutlichen, welche zentrale Rolle Frauenfiguren beim Anpreisen von Waren in Werbung spielen. Hierzu projiziert die Lehrkraft das Worddokument mithilfe eines Beamers und blendet dabei die linke Spalte aus. Die Rolle der Frau in der Werbung Die Schülerinnen und Schüler müssen nun erraten, welches Produkt mit dem Plakat beworben wird. Deutlich wird so, dass in den meisten Fällen kein Zusammenhang zwischen dem Gebrauchswert des Produkts und der Frauenfigur besteht, diese also unabhängig vom Produkt Träger einer Funktion ist. In einem Unterrichtsgespräch kann diese Funktion auf einem Tafelbild wie folgt erarbeitet werden. Tafelbild: La fonction de l'image de la femme pour la vente d'un produit Les femmes dans les publicités n'ont généralement aucun rapport avec les produits. L'image de la femme dans une publicité ... attire le regard du consommateur par sa beauté idéale, éblouissante, toujours hors norme (les femmes sont pour la plupart maigres, très souvent peu habillées, souvent nues) elle fait appel à l'homme de la regarder et de la désirer promet au client la satisfaction de tous (!) ces besoins comme le produit qui promet la satisfaction de ses besoins par son utilitéla femme est souvent montrée dans des poses et des vêtement (si elle en porte) qui promettent la satisfaction de désirs ou directement sexuel ou de tendresse à elle est là pour satisfaire l'autre, elle est objet du désir des autres représente tout ce qui est désirable elle est toujours à côté d'un produit, elle ressemble donc à un produit ; ainsi un être humain (la femme) devient (l'équivalent d') une chose (un produit à vendre) Via Website aufklären Falls die Lerngruppe dies wünscht, kann eine Ausstellung zum Thema gestaltet werden, die sich an die Schulöffentlichkeit wendet. Eine solche Ausstellung kann auch auf einer selbst erstellten Website realisiert werden. Im Netz protestieren Denkbar ist auch eine kollektiv verfasste Beschwerde, die beispielsweise über die Internetseite von "La Meute" formuliert und weitergeleitet werden kann. Archives des courriels envoyés aux membres de La Meute Im E-Mail-Archiv findet man vorformulierte Beschwerdebriefe, an denen sich die Schülerinnen und Schüler orientieren können. Das Evaluieren des eigenen Unterrichts ist mittlerweile eine Standardanforderung an modernen Unterricht. Um jedoch zu vermeiden, dass Evaluieren zu einem rein formalen Ritual gerät, ist es wichtig, präzise Fragen zu stellen, an deren Beantwortung die auswertende Lehrkraft interessiert ist. Norbert Becker : "Werbung und Politische Rede". in: Der Fremdsprachliche Unterricht 87, 9-12 Dethlef Kahl*: "Einsatz von ‚publicité' der "dritten Art" im Anfangsunterricht der Mittelstufe". in: Der Fremdsprachliche Unterricht, 87, 13-14 Simonne *Lieutaud*/Genevière *Moll*: 97 publicité télévisées pour découvrir la langue et la civilisation française, Hachette (VHS-Kassette), ca. 1987 Claudia *Agethen*, Claudia *Peters : "La publicité. Stationenlernen in der Jahrgangsstufe II". in: PRAXIS Fremdsprachenunterricht 2004, Nr. 4 Antonella Nardi : "Werbespots im Italienischunterricht: Ein Beispiel zur Anregung Kreativen Schreibens". in: Die Neueren Sprachen 91, 3 (1992), 238-253

  • Französisch
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Das Stundenbuch des Duc de Berry

Unterrichtseinheit

Die neuen Medien und ihre vielfältigen Kommunikationsmöglichkeiten sind eine geeignete Plattform, um tradierte Bildgenres ins rechte Licht zu rücken. Ein schul- und fächerübergreifendes Projekt experimentiert mit alten Bildern und neuen Medien.In einer sprunghaft expandierenden Welt der Bilder ist Bildkompetenz etwas, was immer mehr den traditionellen Bereich der Kunst verlässt. Dem Kunstunterricht bietet sich in dieser Situation die Möglichkeit seine Kernkompetenzen in der Bildkultur auf weitere Fächer zu erweitern und sich sogar als Leitfach zu festigen. Die neuen Medien mit ihren vielfältigen Kommunikationsfähigkeiten sind eine geeignete Plattform, um auch tradierte Bildgenres ins rechte Licht zu rücken. Anhand des mittelalterlichen Stundenbuch des Duc de Berry wird ein schul- und fächerübergreifendes Projekt dargestellt, das bei alten Bildern mit neuen Medien experimentiert. Dieser Unterrichtsversuch entstand innerhalb des kubim-Projekts "Ikonothek", das eine webfähige Bild- und Materialdatenbank mit 100 Schlüsselbildern für den Geschichts- und Kunstunterricht bereitstellt. Handlungs- und Gestaltungskompetenz durch Vernetzung Fächer- und schulübergreifender Unterricht erzeugt bei allen daran Beteiligten durch die Verknüpfungen von Methoden und Inhalten einen Mehrwert an fachlichen und sozialen Fähigkeiten. Die darin enthaltenen vielschichtigen Anforderungen an die Schülerinnen und Schüler fördern Handlungs- und Gestaltungskompetenzen. Der Kunstunterricht in Verbindung mit dem Fach Geschichte ist didaktisch darauf angelegt, individuelle Bezüge mit vorhandenen kulturellen Formen zu verbinden. Findet dies darüber hinaus schulübergreifend statt, kann die strukturelle und kommunikative Anlage der neuen Medien sehr hilfreich sein: Die entstehenden soziokulturellen Lebenswelten der Jugendlichen werden mit den gewachsenen Kulturbedingungen verknüpft. Unterschiedliche Handlungs- und Haltungsebenen können dabei abgeglichen werden. Ästhetische Bildung und historisches Wissen dringen ins Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler. Die Projektplanung im Überblick Alle Projektschritte von den didaktisch-methodischen Überlegungen bis zu den Hard- und Softwaretipps. Inhaltliche Ziele Die Schülerinnen und Schüler sollen Bilder als Quellen erkennen und nutzen. sich das Stundenbuch als mittelalterliches Medium und historische Quelle erschließen. Einsichten in die bäuerliche und höfische Lebenswelt des Mittelalters am Umbruch zur Neuzeit erhalten. Einblicke in die Epoche des Hochmittelalters als eine Zeit weitreichender Veränderungen bekommen. eine Vertiefung der Wahrnehmung der heutigen eigenen Lebenswelt und Heimat erleben. fundamentale Unterschiede zwischen heutiger und mittelalterlicher Lebensrealität bewusst erfahren. Anknüpfungspunkte an ihre persönliche Lebenswelt entdecken. Ziele im Bereich der Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen Möglichkeiten ästhetischer Prozesse am Computer erkennen. persönliche Ausdrucksformen am Computer mit gestalterischen Regeln verbinden. die Anwendung von neuen Medien und Präsentationsformen üben. analoge und digitale Bildmedien vergleichen und verstehen. Bilder als unterschiedliche mediale Kommunikationsstrukturen erkennen und anwenden. Kommunikation als Austausch und Erweiterung von Wissen begreifen. schul- und fächerübergreifende Zusammenarbeit durch den Einsatz neuer Medien erleben. Das Stundenbuch des Duc de Berry Das Stundenbuch des Duc de Berry Les très riches heures / Raymond Cazelles; Johannes Rathofer. Mit einer Einführung von Umberto Eco, Sonderausgabe, Wiesbaden: Drei-Lilien-Verl., 2001 (Günstiger Nachdruck der Faksimileausgabe) Die "Très riches heures" Die "Très riches heures" von Jean, Duc de Berry / Bibliotheque de l'Image, Jean Dufournet. Aus dem Franz. übers. von Monika Zeutschel, Sonderausgabe, Köln: Parkland, 2003 (Günstiges Buch mit vielen Details, aber vor allem guten Scanvorlagen der einzelnen Monatsbilder) Doelker, Christian: Ein Bild ist mehr als ein Bild Doelker, Christian: Ein Bild ist mehr als ein Bild. Visuelle Kompetenz in der Multimedia-Gesellschaft, Stuttgart: Klett-Cotta, 1999 Bildkompetenz als zentrale Aufgabe In einer sprunghaft expandierenden Welt der Bilder ist Bildkompetenz etwas, was immer mehr den traditionellen Bereich der Kunst verlässt und als jedermann von jedermann übernommen wird. Die Ergebnisse sind dadurch entweder mangelhaft oder beliebig. Dem Kunstunterricht bietet sich aber gerade in dieser Situation die Möglichkeit, seine Kernkompetenzen in der Bildkultur auf weitere Fächer zu erweitern und sich sogar als Leitfach zu festigen. In schulübergreifenden Projekten wird deutlich, dass die dabei entstehenden Handlungs- und Kommunikationsprozesse in Formen gebracht werden müssen, deren Regeln auch in den Formen der "klassischen Kunst" zu finden sind. Decodierung der Bilder Bilder haben zwar keine feste semantische Bedeutung, sie enthalten nach Christian Doelker eine "grundsätzliche Polysemie", dennoch weisen sie eine mehr oder weniger festlegbare Anzahl von "Codes" auf. In der Kombination aus tradierten Bildformen und deren Übertragung in ein neues, digitales Medium überwiegt der Aspekt der "Decodierung" gegenüber dem der Verfremdung. Der Abgleich beider Wahrnehmungs- und Gestaltungsvariablen, das heißt die Abgrenzung der "klassischen" Bildform gegen die der "modernen", ist eine weitere Orientierung im Feld möglicher Missdeutungen. Persönliche Lebenswelt mit kulturellen Grundlagen verbinden Ein Bild in seinen geschichtlichen und gesellschaftlichen Zusammenhängen zu verstehen, kann für Schülerinnen und Schüler eine wichtige Orientierungshilfe in der Einschätzung ihrer eigenen Persönlichkeit in ihrem kulturellen Umfeld sein. Als pädagogischer Mehrwert erweist sich in diesem Zusammenhang die Anwendung der Techniken der neuen Medien: Die dabei geforderten ästhetischen Prozesse fördern kooperatives Denken und Handeln. Über das notwendige "vernetzte Denken" entwickeln sich zunehmend auch inhaltlich komplexe Kommunikationsstrukturen. So kann man darin "Kommunikation lernen" und "Lernen als Kommunikation" begreifen. Handlungs- und Verwertungskompetenz Die Einbindung digitaler Medien in den Unterricht verlangt eine enge Abstimmung von Handlungs- und Verwertungskompetenz. Die Arbeit am Computer stellt zuerst die Frage nach der technischen Beherrschung der Programme: "Wie geht das?". Doch bei nahezu jedem Mausklick entsteht die Frage, für welches gestalterische Ziel dieser technische Schritt gedacht ist: "Wozu ist das gut?" So entsteht bereits innerhalb der Arbeitstechnik ein komplexes Lernfeld ästhetischer Bildung. Bilder als Gestaltungs- und Kommunikationsanlass Die traditionelle Vorgehensweise des Faches Kunst, Bilder als Gestaltungsanlass zu gebrauchen, ist sicherlich nicht ungefährlich: Der Missbrauch der Bilder steckt latent schon im Begriff "Gebrauch". Dennoch ist die Vermittlung bestimmter kulturhistorisch tradierter Bilder in der Schule eine sinnvolle Hilfe bei der Orientierung im "medialen Dschungel". In diesen Bildern sind gewisse Schlüsselwerte in Form und Inhalt enthalten, die sie zu dem gemacht haben, was sie heute sind. Die "klassische" Bildtradition lebt geradezu von der symbolischen Vor- und Nachbezüglichkeit. Dem steht das digitale Bild im Netz gegenüber: im "medialen Dschungel" der gedächtnislosen Aspekte. Bewusste Wahrnehmung der heutigen Mediengesellschaft Dieser Argumentation zur Auseinandersetzung mit solchem "historischen Ballast" können die Schülerinnen und Schüler in der Regel kaum folgen. Die Anbindung an die gegenwärtigen Bildinteressen der Jugendlichen kann zum einen der "Speck sein, mit dem man Mäuse fängt". Zum anderen kann sie als ein Prüfstein für formale und inhaltliche Qualitäten beider Bildwelten herangezogen werden. So fördert eine Untersuchung, Gestaltung und Umgestaltung von historischen Bildern und ihren Spuren in der Gegenwart notwendig die bewusste Wahrnehmung von einer sich rasch verändernden Umwelt. Denn diesen tiefgreifenden Veränderungen und Umdeutungen, denen traditionierte, ikonografische Inhalte und Bildformen in der Gegenwart der heutigen Mediengesellschaft unterliegen, haben wir uns längst unterworfen: Sie sind Teil unserer sich ständig neu erschaffenden Kulturtradition. Veränderte Sprach- und Kommunikationsformen In einem Unterrichtsprojekt, in dem mithilfe neuer Medien auf die tradierten Bildinhalte eines mittelalterlichen Kalendariums zurückverwiesen wird, werden die Schülerinnen und Schüler gezwungen, ihre eigenen sich entwickelnden und verändernden Sprach- und Kommunikationsformen zu überprüfen und diese miteinander abzustimmen. Die Erkenntnis der Andersartigkeit des Anderen im Bild und in der Person steht anfänglich im Vordergrund. Doch die Leistung der gemeinsamen Sprachebene ist das erfolgreiche Ergebnis. Eigenschaften des digitalen Bildes Eines der besonderen Eigenschaften und oft als negativ beschriebenen Möglichkeiten von digitalen Bildern ist ihre Unabhängigkeit vom jeweiligen Bildträger. Ein digitales Bild existiert auf jedem Computer gleich und abhängig vom Monitor dennoch verschieden. In dieser digitalen Welt ist die permanente Abgleichung von statischen, werkkonsequenten Eigenschaften - und den durch die Digitalisierung entstandenen Variablen - ein notwendiger Anteil in jedem Wahrnehmungs-, Handlungs- und Gestaltungsprozess. Das Ergebnis ist eine raschere und flexiblere Ausdeutung verschiedener "Codes" bei Jugendlichen. Neue Funktions- und Gebrauchsweisen Diese flexible Ausdeutung erzeugt eine hohe Unabhängigkeit in der Wertung von Bildbotschaften. Sie führt zu verstärkten Erfahrungen im Prozesshaften und zum gelassenen Umgang mit verknüpfbaren und variablen Bildsystemen. Damit gelangt man zu den neuen Funktions- und Gebrauchsweisen der Bilder und auch der sozialen Realität, die das globale Dorf verlangt. Interaktion und folglich Sozialisation sind trotz vieler gegenläufiger Behauptungen ein wesentlicher Bestandteil des Umgangs mit den neuen Medien. Raum- und Zeitgrenzen überwinden Über Schulgrenzen hinweg mit- und untereinander zu kommunizieren, ist für Schülerinnen und Schüler bei einem solchen Projekt ein besonderer Gesprächsanlass: Die persönliche und regionale Lebenswelt und der Unterrichtsinhalt, das "Stundenbuch", werden zu einem gemeinsamen Gesprächsthema. Auch die Struktur der Ereignisse, damit beide Schulen in beiden Fächern sinnvolle und vertiefte Gesprächsanlässe und eine zielführende Nutzung der neuen Medien finden können, steht im Mittelpunkt der Unterrichtspraxis: Beide Schulen haben inhaltlich versetzt zu den anderen Schulen gearbeitet, so dass die entstandenen Unterrichtsergebnisse der einen Schule gleichzeitig Kommunikations-, Lern- oder Informationsmaterial für die jeweils andere Schule waren. Fächergrenzen auflösen Fächerübergreifender Unterricht in Verbindung mit Projektarbeit löst im Idealfall die Einzelstunde auf, verändert die Lehrerzentriertheit hin zum so genannten "Team-Teaching". So entsteht ein "Projekttag" oder sogar eine "Projektwoche". Für einen erfolgreichen, in den Schulalltag integrierten Projektunterricht ist es günstig, wenn die Geschichts- und Kunststunden aneinander angebunden sind und Freistunden so gelegt werden, dass ein wechselseitiger Besuch und damit ein die Fächergrenzen auflösender Unterricht möglich ist. Verzahnung der Fächer und Schulen Im Projektbeispiel konnte im wöchentlichen Turnus eine Art "Projektblock" verwirklicht werden: eine aufeinander folgende Reihe von Stunden beider Fächer, in der sich die beteiligten Lehrerinnen und Lehrer durch günstig gelegte Freistunden gegenseitig besuchen konnten. Entsprechend parallele Stunden konnten an der anderen beteiligten Schule wenigstens im Fach Kunst umgesetzt werden, so dass eine Verzahnung beider Fächer und Schulen grundsätzlich immer möglich war. Verbindung von gestalterischen und geschichtlichen Aspekten Die Monatsbilder des Stundenbuches des Duc de Berry wurden im gesamten Verlauf eines Halbjahres in den Geschichtsunterricht eingebaut. Die erforderliche erhöhte Bereitschaft zur Mehrarbeit und Flexibilität der Lehrkräfte, aber auch der Schülerinnen und Schüler, wurde durch die Qualität der Ergebnisse ausgeglichen. Für die Schülerinnen und Schüler haben sich in jenen Wochen die Fächergrenzen vollständig aufgelöst. Fragen der formalen Gestaltung wurden so selbstverständlich mit geschichtlichen Quellen- und Inhaltsfragen verbunden. Lebenswelten gestern und heute Berührungspunkte zwischen den Fächern Kunst und Geschichte ergeben sich naturgemäß vor allem aus den spätmittelalterlichen Darstellungen, die sowohl anschauliche Aspekte der Alltagsgeschichte zeigen als auch in kunsthistorischer Hinsicht interessante Einblicke bieten: beispielsweise erste perspektivische Darstellungen oder Schnittstellen zwischen mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Elementen. Auch unter dem Bezug "Lebenswelten gestern und heute" stellen die Bilder eine gemeinsame Ausgangsbasis in beiden Fächern dar. Koordination des Unterrichts Dennoch ist es bei der Koordination des Unterrichts in einzelnen Phasen sinnvoll innerhalb der Schulen eine Art "V-plus-X-Form" durchzuführen. Aus verschiedenen Gründen haben sich die Fächer partiell getrennt und sind an verschiedenen Punkten wieder zusammengekommen: Kunst kann länger an einem Thema bleiben als Geschichte, das an den chronologischen Aufbau gebunden ist. Das ist eine naturgemäße Grundverschiedenheit der Fächer. Diese Zusammenarbeit beider Fächer in X-Form oder in Form sich mehrfach tangierender Wellen hat sich inhaltlich und ökonomisch über weitere Projekte beider Fächer hinweg bewährt. Parallele Vermittlung von Grundkenntnissen Wichtig ist, dass beide Schulen sich in einem Vorlauf auf gemeinsame Inhalte und Kenntnisse der Schülerinnen und Schüler sowie auf Standards bis zum Beginn des eigentlichen Projektes festlegen. So sollten in diesem Projektbeispiel zu Beginn in einer parallelen Arbeitsphase Grundkenntnisse in PowerPoint, in der Benutzung des Internets, im Umgang mit digitalem Bildmaterial und in Ansätzen der Bildbearbeitung entstehen. Inhaltliche Grundkenntnisse dieser ersten Phase waren die Darstellung und Gestaltungsweise von Burgen, das Leben auf einer Burg, das Lehenswesen als staatliches und gesellschaftliches Ordnungsprinzip, der Feudalismus als Grundstruktur der mittelalterlichen Welt und das bäuerliche Leben als Kontrastierung zur Lebenswelt des Adels. Als Arbeitsmaterial stand allen beteiligten Schulen das Monatsbild "März" als Freiarbeitsmaterial im QuickTime-VR-Format sowie Abbildungen der zwölf Monatsbilder als Doppelseiten auf CD-ROM und deren Laserausdrucke auf DIN A4 zur Verfügung. Selbstverantwortung für den Unterricht Eines der Hauptziele war, mithilfe des Projektunterrichts die Schülerinnen und Schüler in einem pädagogisch schwierigen Alter in die Mit- und Selbstverantwortung für den Unterricht einzubinden. Viel zu oft und viel zu bereitwillig nehmen Lehrkräfte die Rolle des "sprechenden Lexikons" ein. Im Projekt sollten die beteiligten Lehrerinnen und Lehrer nur die Rolle des Zulieferers einnehmen. Den Unterrichtsverlauf und die Arbeitsgruppen, das Material und Ergebnis sollten die Schülerinnen und Schüler weitgehend selbst bestimmen. Die Lehrkräfte treten in diesen Phasen weitgehend als Moderator für Problemdiskussionen auf und nehmen sich in dieser Rolle im Verlauf ebenfalls zurück. So werden ausschließlich Hilfestellungen gegeben, die ein sich selbst organisierendes Lernen fördern. Formelle und informelle Netzstrukturen wechseln sich innerhalb der Unterrichteinheiten ab. Schulübergreifender Austausch von Animationen Diese offene Ziel- und Verlaufsorientierung hat im Projekt zu folgendem Ablauf geführt: Die erste Schule greift den Gesichtspunkt "regionale Lebenswelt" auf, überträgt ihn in die Gegenwart und präsentiert der anderen Schule in PowerPoint-Animationen die eigene Lebenswirklichkeit im Stil einer Set-Card: "Wer bin ich, was tue ich, wie lebe ich, was mag ich." Die zweite Schule hat mittlerweile PowerPoint-Animationen zu Themen der historischen Lebenswelt des Stundenbuchs hergestellt. Beide Animationen werden ausgetauscht und als Lernmaterial der anderen Schule zur Verfügung gestellt. Beide Klassen entwickeln die Animationen der jeweils anderen Klasse weiter oder erstellen neue Animationen als Antwort. Im gemeinsamen Chat werden Fragestellungen und Problemfelder diskutiert. Im Kommunikationsprozess entwickelte Spiele Der begonnene Kommunikationsprozess wird fortgesetzt: Beide Schulen entwickeln für Brettspiele PowerPoint-Animationen als Quiz, die den Wissens- und Kenntnisstand der jeweiligen anderen Schule überprüfen. Dabei sind persönliche Lebenswelten und -situationen, regionale Elemente und Ereignisse, Daten und Fakten der Jugendkultur genauso möglich wie die Inhalte des Stundenbuchs, solange sinnvolle Anbindungen und Bezüge erkennbar sind. Die Spiele werden ausgetauscht und von der anderen Schule auf ihre Anwendungsmöglichkeiten hin überprüft. Vor- und Nachteile einer Projektdokumentation Jedes Projekt sollte dokumentiert werden, denn die Dokumentation ist für die Beteiligten ein wichtiges Erfolgserlebnis. Darin liegt gleichzeitig eine große Gefahr für die Umsetzung des Projektgedankens: Präsentationsorientierung, Ergebnisdruck oder Erwartungshaltung durch die Projektleitung oder durch externe, übergeordnete Stellen, wie die Schulleitung und Sponsoren, können die Gestaltungsmöglichkeiten der Einzelgruppen und die Mitverantwortung für das Ergebnis so mindern, dass die Projektbeteiligten zu simplen Ausführungsgehilfen reduziert werden. Variable Präsentationsformen Abhilfe schafft eine variable Form der Präsentation, die in die Umsetzung gleich mit eingebaut wird: Eine Gruppe kann sich je nach Arbeitsverlauf und Ergebnis für die Präsentationsform Ausstellung, Referat, Präsentation, Theaterspiel, Film oder Musikstück entscheiden. Eine solche abschließende Darstellung kann auch für die Zielformulierung, Organisation und vor allem für die Motivation der einzelnen Gruppen von großer Hilfe sein. Die gemeinsame Abschlussdiskussion und Wertung ist dann ebenfalls von entscheidender Bedeutung für den Erfolg. Treffen und Austausch der Klassen In diesem Projekt wurde die bisherige "visuelle Kommunikation" wörtlich genommen. Dazu fand ein Treffen beider Klassen zum Austausch aller bisherigen Erfahrungen statt. Die zwei Klassen haben sich im Kulturpädagogischen Zentrum des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg getroffen. Neben dem persönlichen Kennenlernen und der Projektdiskussion in schulübergreifenden Kleingruppen stand als Ausblick der berühmte "Behaim-Globus" als Beispiel eines kunstgeschichtlichen Werkes an der Schwelle vom Mittelalter zur Neuzeit im Zentrum der Betrachtung. Alternativ wäre auch ein wechselseitiger Besuch möglich, an dem beide Klassen sich ihre jeweilige Stadt zeigen. Handlungs- und Sozialkompetenzen Bei der Bewertung von Projekten sollten unbedingt die Handlungs- und Sozialkompetenzen der Schülerinnen und Schüler im Verlauf des Projekts mit einbezogen werden. Bei schwierig zu führenden Klassen oder kniffeligen Projektaufgaben ist dieser Aspekt höher zu bewerten als das eigentliche Ergebnis. Hilfreich sind dazu Mitschriften der Lehrkräfte über die Schülerinnen und Schüler. Impulse, Neugierde, Engagement, Kreativität Geduld, Ausdauer, Frustrationstoleranz Flexibilität, Aufnehmen und Weiterverarbeiten von Ideen Ergebnisorientierung, Entwicklung, selbstständige Verarbeitung Diskussionsbereitschaft, Fähigkeit zur Zusammenarbeit Hilfsbereitschaft, Offenheit, Verantwortung Detailkenntnisse, Sachverstand, zusätzliches externes Wissen Verständnis und Einordnung Handwerkliches Geschick, gestalterische und darstellerische Fähigkeiten Schüler wollen handeln Motivation erzeugt sich durch Produktion. Schülerinnen und Schüler wollen handeln. Wichtig ist für die Lehrkraft, gerade bei pubertierenden, ihre Kräfte an ihrer Umgebung auslotenden Kindern, den Begriff der "Mitverantwortung" wirklich ernst zu nehmen: Keine Angst (gerade am Anfang eines Projekts) vor Lärm und lauten Schülerinnen und Schülern. "Alles schweigt und einer spricht, das Ganze nennt man Unterricht", dies ist für die Lehrkraft zwar oft angenehm, verhindert aber wichtige Lernprozesse in der Klasse. Die Belohnung für diesen Schritt ist nach vielen Grundsatzdiskussionen ein entspanntes Arbeitsklima mit intensiven Ergebnissen. Sinnvolle organisatorische Abläufe Dennoch gibt es einige sinnvolle organisatorische Abläufe, die ein solches Ergebnis unterstützen. Denn häufig erweist sich die Wahl des Projektvorhabens und die Formulierung eines inhaltlichen oder technischen Ziels gerade in der Gruppe als schwierig und bedarf einer ausführlichen Such- und Orientierungsphase, deren Erfolg das ganze Projekt bestimmt. Es bleibt dem Geschick und vielleicht auch der Intuition des Einzelnen oder des Lehrerteams überlassen, an welcher Stelle eine Orientierungsphase durch eine Theorieeinheit und einen Informations- oder Organisationsblock zu ersetzen ist. Manches Scheitern im Projektverlauf leitet einen (vielleicht sogar schmerzhaften) Prozess der Diskussion für die Schülerinnen und Schüler ein: Dies ist die eigentliche lehrreiche Erfahrung. Lehrerzentrierte Orientierungsphase Sinnvoll ist in der Regel eine lehrerzentrierte Orientierungsphase zu Beginn: ein rasches "Warm-Up" durch die Lehrkraft, die Problemfelder anspricht, welche sich aus den Beobachtungen der Schülerinnen und Schüler ergeben. Möglich ist eine kurze Arbeitsbesprechung, die anknüpft an die Ergebnisse der letzten Stunde, das heißt an die Beobachtungen der Schüler beim Lernen und Gestalten. Dabei sollten Theorie und Praxisdemonstrationen flexibel aufeinander abgestimmt sein. Schüler als Co-Lehrkräfte Schülerinnen und Schüler sollten aktiv am Projektverlauf beteiligt werden, indem man ihnen beispielsweise die Moderation übergibt. Schülerinnen und Schüler als Co-Lehrkräfte sind hohe Kompetenzen in der Unterrichtsgestaltung. Sind sie projektgeübt, so können sie auch die Anfangsphase und Gesamtorganisation übernehmen. In der Arbeitsphase sollten für divergierende Arbeitsziele eine Abwechslung und ein Nebeneinander digitaler und gestalterisch-praktischer Arbeitsformen möglich sein. Medienraum und mobile Medieneinheiten Für eine Internetrecherche, die zu Beginn eines solchen Projektes als Motivation dienen kann, ist bei einer Klassengröße von über dreißig Schülerinnen und Schüler ein eigener Medienraum nötig. Ebenso für die Auseinandersetzung mit dem im Projekt verwendeten QuickTime-VR-Freiarbeitsmaterial. Dabei sollten für eine selbsttätige Auseinandersetzung nicht mehr als drei Personen einen Computer nutzen. In späteren Arbeitsphasen haben die Einzelgruppen sehr unterschiedliche Anwendungsbedürfnisse: Von der kurzen Recherche für eine spezielle Problematik bis zur Ausarbeitung ganzer Präsentationen wurden zwei Laptops genutzt, die im Kunstraum ständig zur Verfügung standen. Diese wurden von den Arbeitsgruppen mit entsprechenden Hinweisen sehr sorgfältig auch direkt neben handwerklichen Tätigkeiten wie Malen, Kleistern und Hämmern genutzt. Ausstattung und Betreuung der Technik Zum Austausch von Dateien standen mehrere Memorysticks und ein CD-/DVD-Brenner zur Verfügung. Ähnliche Ausstattungen sind bei vielen Familien auch zu Hause vorhanden, so dass einige Schülerinnen und Schüler gerne als Co-Systembetreuer und Techniker fungierten. Die Erfahrung hat gezeigt, dass mobile Medieneinheiten aufgabenbezogen flexibel einsetzbar sind. Sie bieten optimale Bedingungen für einen fächerübergreifenden Unterricht. Die anstehenden Aufbau- und Installationsarbeiten werden gerne von den Schülerinnen und Schülern übernommen und in ihren Funktionsweisen an Mitschüler weitergegeben. So werden ganz nebenbei viele technisch weniger versierte Schülerinnen und Schüler mit medientechnischen Aspekten vertraut. Günstige Anschaffung von Standardprogrammen Für die Durchführung von Projekten unterstützen Microsoft-Bildungsinitiativen die Schulen beim Lernen mit neuen Medien. Über diese Projekte ist in der Regel auch ein günstiger Zugang zur Software möglich. Adobe Photoshop ist das Standardprogramm für die professionelle Bildbearbeitung. Die Anschaffung ist nicht billig. Aber gerade im Kunstunterricht, der ja auch im grafischen Bereich berufsvorbereitend wirken soll, macht die Anschaffung der Vollversion zumindest für einen Arbeitsplatz Sinn. Günstige Varianten von Photoshop sind beim Kauf von Hardware oft enthalten. Freeware, Bundle- und Trial-Versionen Inzwischen gibt es ein umfangreiches Softwareangebot an Open Source oder Freeware für die Bildbearbeitung. Freeware sind Programme, die im Internet kostenlos zur Verfügung stehen und auf den Computer heruntergeladen werden können (Download). Ein Beispiel dafür ist das Bildbearbeitungsprogramm GIMP. Häufig wird auch beim Kauf eines Scanners, Druckers oder einer Digitalkamera eine reduzierte LE-Version von Adobe Photoshop erworben. Eine andere Software in einer so genannten Bundle-Version, das heißt gebunden an ein Hardware-Gerät, ist acdsee. Viele Schulen haben auf diese Art und Weise schon eine umfangreiche Ausstattung an kostenloser Software erworben. Darüber hinaus verfügen viele Eltern mit dem Kauf eines solchen Gerätes ebenfalls über Bildbearbeitungssoftware. Viele Schülerinnen und Schüler haben sich damit zu Hause schon selbstständig grundlegendes funktionales Wissen über die Bildbearbeitung erarbeitet. Grundsätzlich ist es auch möglich, für einen begrenzten Zeitraum so genannte Trial-Versionen zu verwenden. Bei diesen Versionen muss erst nach einer Zeit von circa drei Monaten die Kaufgebühr entrichtet werden. Ein Beispiel dafür ist der GraphikCoverter.

  • Kunst / Kultur
  • Sekundarstufe I

La Bamba - la historia de una leyenda del rock'n'roll

Unterrichtseinheit

Der Film "La Bamba" erzählt die Erfolgsgeschichte des Sängers Ritchie Valens, eines US-Amerikaners mit mexikanischen Vorfahren, der Ende der 50er Jahre zu Ruhm gelangte, jedoch kurz nach Beginn seiner Karriere auf tragische Weise ums Leben kam. "The day the music died" - diese Textpassage aus Don McLeans "American Pie" erinnert an den im Alter von 17 Jahren verunglückten Chicano.Neben dem Blick auf die Biografie von Ritchie Valens vermittelt der Film auch einen Eindruck von der Lebenswirklichkeit der Latinos in den USA gegen Mitte des 20. Jahrhunderts. Die Lebensgeschichte von Ritchie Valens kann als Ausgangspunkt für die Behandlung jener Probleme dienen, mit denen Latinos in den Vereinigten Staaten auch heute noch konfrontiert sind. Der Film eignet sich somit als thematischer Einstieg in eine Unterrichtseinheit, in deren weiterem Verlauf zum einen tiefere soziologische Einblicke gewonnen, zum anderen aber auch Vergleiche zu aktuell erfolgreichen Stars wie Shakira - Lieder im Spanischunterricht , Jennifer Lopez, Ricky Martin und Christina Aguilera gezogen werden können.Das Thema "Latinos en Estados Unidos" zählt zum Standardrepertoire für den Spanischunterricht in der gymnasialen Oberstufe. Als größte ethnische Minderheit in den Vereinigten Staaten prägen die aus dem Süden des Doppelkontinents stammenden Amerikaner das gesellschaftliche und politische Leben in den USA maßgeblich. Die 38 Millionen Hispanoamerikaner stellen immerhin 13 Prozent der Gesamtbevölkerung der Vereinigten Staaten. Den größten Anteil der Latinos machen dabei mit 67% die aus Mexiko stammenden US-Amerikaner aus. Der Film und die DVD "La Bamba" Der Film "La Bamba" aus dem Jahre 1987 erzählt die Erfolgsgeschichte des jungen Sängers Ritchie Valens. Ritchie Valens - eine Legende des Rock'n'Roll Die Sachanalyse liefert Ihnen wissenswerte Hintergrundinformationen. Didaktisch-methodische Kommentare zum Arbeitsmaterial Der Autor schildert den Ablauf der Unterrichtseinheit und die Aufgabenstellungen der Arbeitsblätter. Dies liegen hier einzeln zum Download bereit. Geforderte sprachliche Aktivitäten Die Schülerinnen und Schüler sollen (in der Zielsprache) den Satz "The Day the Music Died" ins Spanische übersetzen. Vermutungen über Ritchie Valens und seinen frühen Tod anstellen (Hypothesenbildung). eine Szene aus dem Film beschreiben und einen Dialog zwischen den Figuren sowie deren Gedanken formulieren (Perspektivwechsel). drei Szenen aus dem Film anschauen und jeweils erfassen, worum es in den Ausschnitten geht (Hör- und Sehverstehen, Globalverständnis). den gezeigten Ausschnitten die impliziten Informationen entnehmen und diese formulieren (Analyse und Interpretation). Ziele aus dem Bereich der Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen eventuell eigenständig in Kleingruppen mit der DVD arbeiten. dabei: Untertitel-Funktion und verschiedene Sprachen je nach Zielsetzung wählen. Die hier zur Verfügung gestellten Arbeitsblätter sollen vor allem die Arbeit mit dem Film "La Bamba" erleichtern, darüber hinaus aber auch allgemeine Anregungen für den Einsatz von DVDs im Spanischunterricht geben. Selbstverständlich sind sie den jeweiligen unterrichtlichen Gegebenheiten anzupassen und können somit bei Bedarf ergänzt oder modifiziert werden. Neben dem Blick auf die Biografie von Ritchie Valens vermittelt der Film auch einen Eindruck von der Lebenswirklicht der Latinos in den USA gegen Mitte des 20. Jahrhunderts. Der Film "La Bamba" Gut 25 Jahre nach dem Tod von Ritchie Valens entschied sich die Filmgesellschaft Columbia Pictures, das Leben des Rockstars zu verfilmen. Der Spielfilm "La Bamba" (Länge: 108 Minuten) kam 1987 in die Kinos und erntete breite Anerkennung. In der Hauptrolle ist Lou Diamond Phillips zu sehen, der die Figur des Ritchie Valens glaubhaft interpretiert. Seinen weltweiten Erfolg verdankte der Film nicht zuletzt dem hervorragenden Soundtrack, zu dem die Latino-Band Los Lobos einen Großteil beitrug. Die DVD Auf dem deutschen Markt ist "La Bamba" seit März 2001 auf DVD erhältlich. In der Sprachausgabe stehen neben der englischen Originalfassung die Tonspuren auf Deutsch, Spanisch, Französisch und Italienisch zur Verfügung. Darüber hinaus bietet die DVD eine Untertitelung in zahlreichen Sprachen (darunter Deutsch und Spanisch) an. Als Bonusmaterial enthält sie neben dem Hauptfilm einen Trailer, eine Filmdokumentation, zwei Musik-Videos sowie verschiedene Filmkommentare und Filmografien. Im Internet-Versand (beispielsweise bei amazon.de ) beträgt der Kaufpreis zwischen 7,50 € und 10 € (plus Versandkosten). Ritchie Valens (mit bürgerlichem Namen Ricardo Valenzuela) gilt als der erste Rock'n'Roll-Star lateinamerikanischer Herkunft. Sein kometenhafter Aufstieg zu einem Idol der amerikanischen Musikszene vollzog sich Ende der 50er Jahre innerhalb weniger Monate, fand aber sein jähes Ende bei einem Flugzeugabsturz am 3. Februar 1959. Kindheit Am 13. Mai 1941 als Sohn mexikanischer Einwanderer in einem Vorort von Los Angeles geboren und in Kalifornien aufgewachsen, schlug sich Valens in seiner Jugend als Arbeiter auf einer Obstplantage durch. Wie viele Chicanos träumte er den amerikanischen Traum von einem besseren und sorgenfreien Leben. Seine große Leidenschaft war die Musik, der er sich mit voller Hingabe widmete. Der Beginn einer vielversprechenden Karriere Nach der Gründung seiner ersten eigenen Band vergingen nur wenige Monate, bis er von einem namhaften Produzenten entdeckt und unter Vertrag genommen wurde. Im Sommer des Jahres 1958 gelang ihm der endgültige Durchbruch. Zu seinen größten Hits zählten: "Come on, let's go", "We belong together", "Donna" und eben "La Bamba", das bekannte mexikanische Volkslied, das er in einer frischen Rock'n'Roll-Version interpretierte, in seiner Muttersprache sang und damit den Nerv der Zeit traf. "Der Tag, an dem die Musik starb" Als Ritchie Valens Anfang 1959 mit anderen Musikgrößen seiner Zeit auf Tournee ging, stand er am Beginn einer vielversprechenden Karriere. In einer kalten Winternacht nahm dann jedoch das Schicksal seinen Lauf: Um einer langen und strapaziösen Fahrt im eisigen Tourbus zu entgehen, entschied er sich, zusammen mit Buddy Holly und J. P. Richardson (The Big Bopper), mit dem Flugzeug von Clear Lake / Iowa zum nächsten Auftrittsort zu reisen. Wegen eines Schneesturms stürzte die Maschine kurz vor Erreichen des Zielflughafens in Fargo ab. Dabei kamen alle vier Insassen (die drei prominenten Passagiere und der Pilot) ums Leben. Ritchie Valens starb im Alter von 17 Jahren. American Pie Im Jahre 1971 widmete der Sänger Don McLean diesem schicksalsträchtigen Tag der Musikgeschichte sein weltweit bekanntes Lied "American Pie". In ihm wird der 3. Februar 1959 als der Tag bezeichnet, "an dem die Musik starb". Das Lied wurde von vielen Künstlern gecovert, zuletzt im Jahre 2000 von Madonna. American Pie (Lied) : Bei Wikipedia werden die zahlreichen musikhistorischen Anspielungen, die der Song enthält, entschlüsselt. Hispanische Wurzeln als Erfolgsgrundlage Trotz oder gerade wegen seines frühen Todes hat Ritchie Valens' Lebenswerk deutliche Spuren in der US-amerikanischen Musiklandschaft hinterlassen. Nicht wenige sehen in ihm den Vorreiter, der zahlreichen Künstlern mit hispanischen Wurzeln den Weg zu einer erfolgreichen Karriere geebnet hat. Im Jahre 2001 wurde Ritchie Valens in die "Rock'n'Roll Hall of Fame" aufgenommen. Es ist zu vermuten, dass einige Schülerinnen und Schüler den berühmten Satz "The Day the Music Died" schon einmal gehört haben, jedoch nicht wissen, auf welches Ereignis er anspielt. Dieses Vorwissen wird für den ersten Zugang zum Film "La Bamba" genutzt. Antes de ver la película Das Arbeitsblatt mit dem Titel "Antes de ver la película" soll die Lernenden in drei Schritten auf den Inhalt des Films und seinen Hauptdarsteller einstimmen. Aufgabe 1, die Übersetzung des Satzes ("El día cuando/en que la música murió"), soll den situativen und zeitlichen Rahmen des Films (be-)greifbar machen. In der zweiten Aufgabe geht es darum, sich ein erstes Bild von Ritchie Valens zu machen. Mithilfe eines Fotos des Grabsteins sollen die Schülerinnen und Schüler Vermutungen über das Leben und den Tod des Sängers anstellen. Die dritte Aufgabe zielt auf ihre kreativen Fähigkeiten ab. Das im Internet zu konsultierende Bild zeigt eine Unterhaltung zwischen Ritchie und seinem Manager Bob Keane. Die Schülerinnen und Schüler sollen die Filmszene in ihr Arbeitsblatt kopieren, sie beschreiben, sich einen kurzen Dialog zwischen den beiden Männern ausdenken und schließlich deren Gedanken in Sprechblasen im Dokument wiedergeben. Um die Schülerleistungen angemessen zu würdigen, empfiehlt es sich, eine kleine Ausstellung der Ergebnisse per Beamer, an der Tafel oder an der Pinnwand durchzuführen. Bevor der Film in seiner gesamten Länge gezeigt wird, sollen die Schülerinnen und Schüler drei ausgewählte Szenen anschauen und kurz kommentieren. Es handelt sich um Schlüsselszenen im Leben des Protagonisten: Die Aufnahme in die Band "The Silhouettes" (Kapitel 6 auf der DVD) In der ersten Szene sollen die Lernenden das Aussehen des Hauptdarstellers beschreiben und das Verhalten der verschiedenen Bandmitglieder Ritchie gegenüber vergleichen (während sich Bandleader Rudy sehr abweisend verhält, sind die anderen Musiker der Gruppe begeistert von dem Neuzugang). Die Spazierfahrt mit seiner Freundin Donna (Kapitel 12) Die zweite Szene bringt die Schwierigkeiten zu Tage, mit denen das Paar zu kämpfen hat: Zum einen die ungleichen Lebensverhältnisse, in denen die beiden leben, und zum anderen die Widerstände aus Donnas Familie gegen die Beziehung, vor allem seitens ihres Vaters. Namensänderung von Ricardo Valenzuela in Ritchie Valens (Kapitel 17). In der dritten Szene geht es um den Künstlernamen des Sängers. Dieser fürchtet (ebenso wie sein Bruder) um die Aufgabe seiner Identität und lässt sich erst nach einigem Zögern von seinem Manager zur Namensänderung überreden. Die Arbeitsaufträge zu den Szenen sind jeweils in wenigen Worten zu beantworten. Je nach Leistungsstand der Lerngruppe ist zu entscheiden, ob die Aufgaben vor oder nach dem Vorspielen der Szene gelesen werden und ob am Computer oder offline gearbeitet wird. Gleiches gilt für die Frage, in welcher Sprachausgabe die Ausschnitte gezeigt werden: Spanisch ohne Untertitel, Spanisch mit spanischen Untertiteln oder Spanisch mit deutschen Untertiteln. Die Fragen und Aufgaben des dritten Arbeitsblattes dienen der Sicherung des Global- und Detailverständnisses sowie der Analyse der Personenbeziehungen und der sozio-historischen Hintergründe. Der erste Teil ("Preguntas de comprensión") greift die wichtigsten Stränge der Handlungsebene auf und sollte im Plenum besprochen werden. Im zweiten Teil ("Los personajes") geht es um die verschiedenen Figurenkonstellationen und die Hinweise, die dem Film zur Situation der Latinos in den USA der 50er Jahre entnommen werden können. Hier empfiehlt sich eine arbeitsteilige Vorgehensweise mit einer ausgedehnten Partner- oder Gruppenarbeitsphase und anschließender Ergebnissicherung an der Tafel. Wenn Sie mögen, stellen Sie den Kleingruppen die DVD zum individuellen nachschauen zur Verfügung. Das vierte und letzte Arbeitsblatt soll diese kurze Einheit zu "La Bamba" abrunden. Der Lückentext fasst die wichtigsten Informationen zum Film und zu Ritchie Valens zusammen. Die Schülerinnen und Schüler sollen den Text mit den oben vorgegebenen Vokabeln vervollständigen. Das Arbeitsblatt enthält zudem einen Hinweis auf das bekannte Lied "American Pie" von Don McLean (siehe Einstieg) sowie den Liedtext von "La Bamba".

  • Spanisch
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Gamines: Straßenkinder in Lateinamerika

Unterrichtseinheit

In der Unterrichtseinheit "Gamines: Straßenkinder in Lateinamerika" zur Förderung der interkulturellen Kompetenz reflektieren die Lernenden die Lebensbedingungen der Kinder in den südamerikanischen Ländern und werden zum sprachlichen Handeln angeregt.Heimatlosigkeit ist ein Zustand, den sich die behütete Jugend in unserer Wohlstandsgesellschaft sicher schwer vorstellen kann. Doch gerade aus diesem Kontrast kann sich ein ertragreiches Unterrichtsgespräch ergeben. Die Behandlung des Themas "Straßenkinder in Lateinamerika" ist aus mehreren Gründen empfehlenswert. Einerseits bietet das Thema landeskundliche Anknüpfungspunkte, andererseits können sich Schülerinnen und Schüler ein Bild von den Lebensumständen vieler ihrer Altersgenossen in einem Land der Zielsprache machen.Der interkulturelle Ansatz wird in fast allen Lehrplänen vom Fremdsprachenunterricht gefordert. Darüber hinaus werden in der hier vorgestellten Unterrichtseinheit "Gamines: Straßenkinder in Lateinamerika" unterschiedliche sprachliche Aktivitäten von den Schülerinnen und Schülern umgesetzt. Ablauf der Unterrichtsreihe "Gamines" Im Rahmen dieser Unterrichtseinheit lernen die Schülerinnen und Schüler nicht nur die soziale Realität der Straßenkinder in Lateinamerika kennen. Sie bekommen auch einen Einblick in die unterschiedlichen Bemühungen von Hilfsorganisationen. Die Schülerinnen und Schüler bekommen einen Einblick in die Lebenswirklichkeit eines Teils der Jugendlichen in Hispanoamerika und vergleichen diese mit ihrer eigenen. beschreiben visuelle Impulse versprachlichen und Bilder. erarbeiten und festigen themenspezifisches Vokabular. lesen kurze Texte und können den Inhalt wiedergeben. bauen ihre Lesekompetenz aus und wenden Lesestrategien an. entnehmen authentischem Material auf Webseiten Informationen. erstellen aus den gewonnenen Informationen eigene Texte. spontane Stellungnahmen zu Bildern Bildbeschreibung Textlektüre und -verständnis Internetrecherche und Ergebnispräsentation mündliche Präsentation der Unterrichtsergebnisse Den emotionalen Zugang erfahren die Schülerinnen und Schüler über das Bildmaterial von Straßenkindern (Arbeitsblatt 1). Bildbeschreibung, Kommunikation in der Klasse und die Auseinandersetzung mit dem "schwierigen" Leben auf der Straße ermöglichen den Einstieg in das Thema und das Wortfeld. Daran schließt sich eine vorbereitende Internetrecherche zum Thema Gamines in Lateinamerika an (Arbeitsblatt 2). Fakten und Gründe für das Leben auf der Straße werden im Netz gesammelt. Die Textarbeit zum Thema "Niños de la calle" dient der Förderung von Lesekompetenz (Arbeitsblatt 3). Eine Sicherung des Textverständnisses erfolgt über die Beantwortung von Fragen. Organizaciones que ayudan a los niños de la calle Die Textarbeit zum Thema "Organizaciones que ayudan a los niños de la calle" leitet zur Textproduktion über. Der Text kann auch als Beispiel für einen Vorschlag zur mündlichen Prüfung gesehen werden. Der Text Auf der Grundlage des umfangreichen Textes (700 Wörter) soll eine zusammenhängende Darstellung der Problematik der Straßenkinder in Lateinamerika erarbeitet werden (Arbeitsblatt 4). Der Text ist leicht verständlich, lexikalische Hilfen sind nicht notwendig. Es handelt sich um ein Interview mit Oscar Olívar. Er arbeitet für die Hilfsorganisation CEDIC (Centro de Desarrollo Integral Comunitario). Oscar Olívar berichtet von seiner Arbeit mit den Straßenkindern. Tipp Vor der Textarbeit könnte eine (Haus-)Aufgabe stehen. Die Schülerinnen und Schüler suchen im Internet nach Informationen über die Hilfsorganisation CEDIC und fassen diese als kurze Präsentation zusammen. Declaración: Derechos del Niño Die Schülerinnen und Schüler sollen aus der Gegenüberstellung der Rechte für Kinder mit der Lebenswirklichkeit lateinamerikanischer Straßenkinder Möglichkeiten zur Hilfe ableiten und formulieren (Arbeitsblatt 5).

  • Spanisch
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II
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