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Konjunktur 2005: Warten auf den Aufschwung

Unterrichtseinheit

Wachstumsprognosen werden nach unten korrigiert, die Stimmung der Wirtschaft ist gedrückt. Schon werden Hoffnungen an vorgezogene Neuwahlen geknüpft. Doch neben nationalen beeinflussen auch internationale Faktoren die Entwicklung der Wirtschaft. Im Landtagswahlkampf in Nordrhein-Westfalen gehörte der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit zu den zentralen Themen. Nach der Niederlage der rot-grünen Koalition und der Ankündigung von Neuwahlen im Herbst reagiert die deutsche Wirtschaft spontan erst einmal positiv. Börse und Unternehmen erhoffen sich neue Wachstumsimpulse. Die Hoffnung, die Ende 2004 keimte, als die Wirtschaftsforschungsinstitute für 2005 mit einem Wachstum von 1,6 Prozent rechneten, war im Frühjahr schnell dahin. Bei der Mai-Umfrage des ifo-Instituts unter 7.000 Unternehmen verschlechterte sich die Stimmung zum vierten Mal in Folge. Die Firmen sprachen von düsteren Geschäftsaussichten für das kommende halbe Jahr. Die Wirtschaft setzt jetzt auf 2006 - oder auf einen Aufschwung nach der geplanten vorgezogenen Bundestagswahl. Die Schülerinnen und Schüler sollen sich über die Prognosen zur wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland informieren. die verschiedenen Prognosen vergleichen. unterschiedliche Positionen zu Mindeslöhnen kennen lernen, vergleichen und diskutieren. sich der internationalen wie nationalen Einflussfaktoren auf die Wirtschaftsentwicklung bewusst werden. Aspekte der Kapitalismuskritik kennenlernen, analysieren und diskutieren. das Internet als Informations- und Recherchemedium nutzen. Thema Konjunktur: Warten auf den Aufschwung Autoren Wolfgang Bauchhenß und Michael Bornkessel Fach Politik, Sozialwissenschaften Zielgruppe Sek I und II, ab Klasse 9 Zeitaufwand je nach Intensität und Schwerpunktsetzung mindestens 3 Stunden Medien Computer mit Internetzugang Schwächephase dauert an Ende 2004 sah es noch gut aus: Die Wirtschaftsforschungsinstitute rechneten damit, dass sich die deutsche Konjunktur erholen und 2005 immerhin um 1,6 Prozentpunkte wachsen werde. Doch Ende April 2005 nahmen die sechs führenden Institute ihre Prognose zur Lage der Welt- und der deutschen Wirtschaft zurück: Deutschland stecke weiterhin in einer "konjunkturellen Schwächephase", die Erholung sei zum Stillstand gekommen. Daher rechnen die Experten in diesem Jahr mit einem ein Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von nur noch 0,7 Prozent. 2006 soll das BIP aber wieder etwas mehr zulegen: Man geht von 1,5 Prozent aus. Dazu beigetragen hat nach Ansicht der Wirtschaftsforschungsinstitute abgesehen von der weiterhin schwächelnden Weltwirtschaft insbesondere die Aufwertung des Euro. Die immer noch schwache Binnennachfrage habe außerdem das Nachlassen der Exportdynamik nicht ausgleichen können. Unternehmen weiter pessimistisch Nach der Mai-Umfrage des ifo-Instituts in München stellt sich die deutsche Wirtschaft auf weitere Monate im Konjunkturtief ein. Im Mai fiel der ifo-Geschäftsklimaindex erneut. Die Stimmung unter den 7.000 befragten Unternehmen in Deutschland verschlechterte sich damit zum vierten Mal in Folge. Ein Grund ist die schwache Binnennachfrage: Die Deutschen konsumieren sehr zurückhaltend. Mit einem baldigen Aufschwung ist laut dem ifo-Konjunkturexperten Klaus Abberger nicht zu rechnen. Der Index gilt als einer der wichtigsten Frühindikatoren der deutschen Wirtschaft. Bundesregierung senkt Erwartungen Auch die Bundesregierung musste Farbe bekennen und ihre Prognosen nach unten korrigieren. Auf einer Pressekonferenz sagte Wirtschaftsminister Wolfgang Clement, dass man in diesem Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von nur noch einem Prozent rechne. Kommt es zu vorgezogenen Neuwahlen, wird die Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik das dominierende Wahlkampfthema sein. Für die Bunderegierung ist die wirtschaftliche Wandel von zentraler Bedeutung, wenn sie den derzeitigen Trend der Meinungsumfragen umkehren und die geplanten Neuwahlen gewinnen will. Dauerproblem Arbeitslosigkeit Auch auf dem Arbeitsmarkt hat sich die Situation verschlechtert. Zwar nahm infolge der verschiedenen Arbeitsmarkt-Reformen der Bundesregierung die Beschäftigung insgesamt zu. Doch die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die die grundlegende Tendenz am Arbeitsmarkt besser wiederspiegelt, sank erneut. Anfang 2005 erhöhte sich die Zahl der registrierten Arbeitslosen sprunghaft auf über fünf Millionen. Mit dem Inkrafttreten der Hartz IV-Reformen wurden nämlich auch die erwerbsfähigen Sozialhilfeempfänger in die Statistik einbezogen. Für 2005 rechnen die Institute mit durchschnittlich 4,84 Millionen Menschen ohne Arbeit. Die Institute gehen in ihrer Prognose davon aus, dass die Arbeitslosenzahl erst im Jahr 2006 auf 4,52 Millionen sinken werde. Günstige Rahmenbedingungen der Weltwirtschaft Immerhin erwarten die Wirtschaftsforscher, dass die Schwächephase im Lauf dieses Jahres allmählich überwunden werde. Die Rahmenbedingungen für eine konjunkturelle Erholung seien jedenfalls überwiegend günstig, und die Expansion der Weltwirtschaft setze sich in zügigem Tempo fort. Davon könne vor allem der Export profitieren: Wegen der sich verbessernden Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen wird damit gerechnet, dass der Weltmarktanteil der deutschen Exporteure leicht steigen wird. Schlusslicht in Europa Ähnlich pessimistisch wie die deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute ist die EU-Kommission. Sie veröffentlichte Anfang April ihre Frühjahrsprognose und halbierte darin die deutschen Wachstumsaussichten: Sie rechnet 2005 mit einem Wachstum von nur 0,8 Prozent - Deutschland ist damit das Schlusslicht in Europa. Das höchste Wachstum verbucht nach dieser Prognose Irland mit 4,9 Prozent, gefolgt von Luxemburg mit 3,8 und Finnland mit 3,3 Prozent. Die Ursache für die schleppende Entwicklung sieht die EU ebenfalls in dem anhaltend hohen Ölpreis sowie dem starken und damit den Export verteuernden Euro. Stabilitätspakt bleibt Hürde Obwohl die Bundesregierung erste Reformen auf den Weg gebracht hat, rechnet Brüssel mit keiner unmittelbaren Erholung auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Frühestens zur Mitte dieses Jahres könne die Bundesregierung weniger Arbeitslose erwarten. Auch der deutsche Export werde 2005 die Spitzenwerte des Vorjahres nicht erreichen, die weltweite Nachfrage nach Investitionsgütern lasse nach. Die Kommission befürchtet, Deutschland werde mit einer Neuverschuldung von 3,3 Prozent erneut gegen den Euro-Stabilitäts- und Wachstumspakt verstoßen - zum vierten Mal in Folge. Die EU-Kommission erklärte aber, dass diese Prognose zur Neuverschuldung nicht endgültig sei. Lahmer Wachstumsmotor Generell lahmt derzeit die Wirtschaft in Europa: Auch die Wirtschaft der restlichen Eurozone wächst nicht so stark wie erwartet. Der EU-Währumgskommissar Almunia rechnet in den zwölf Mitgliedsländern, die den Euro als Währung eingeführt haben, für 2005 mit einem durchschnittlichen Wachstum von 1,6 Prozent. In ihrer Herbstprognose war die Kommission noch von zwei Prozent ausgegangen. Kurskorrekturen Bereits im März hatte der Brüsseler EU-Gipfel beschlossen, die so genannte Lissabon-Strategie zu überarbeiten. Auf dem Gipfel in Lissabon (2000) hatten sich die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Sie wollten Europa bis 2010 zum weltweit dynamischsten Wirtschaftsraum machen. Doch die lahmende Konjunktur machte den Europäern einen Strich durch die Rechnung. Daher haben sie das Konzept überarbeitet und wollen sich nun auf die Schwerpunkte Wachstum und Beschäftigung konzentrieren. Überall zählen Wachstum und Beschäftigung Als nächsten konkreten Schritt für den Neustart der Lissabon-Strategie legte die Europäische Kommission Anfang Mai ein Arbeitspapier mit Leitlinien zu Struktur und Inhalt der einzelnen nationalen Reformprogramme vor. Die Kommission forderte darin die 25 Mitgliedstaaten auf, ihre jeweiligen nationalen Programme bis zum 15. Oktober 2005 zu veröffentlichen. Diese nationalen Reformprogrammen sollen Vorschläge zur Umsetzung der integrierten Leitlinien für Wachstum und Beschäftigung innerhalb der nächsten drei Jahre enthalten. Auf dieser Grundlage wird die Kommission auch die Maßnahmen und Fortschritte der Mitgliedstaaten beurteilen können. Mindestlöhne durch die Hintertür Vor allem die Gewerkschaften setzen sich seit langem für gesetzlich festgelegte Mindestlöhne ein. So weit wollte die Bundesregierung bislang nicht gehen, aber sie wird - quasi durch die Hintertür - Mindestlöhne einführen: Ende April 2005 wurde beschlossen, das so genannte Arbeitnehmer-Entsendegesetz angesichts der Konkurrenz durch Arbeitnehmer aus Osteuropa auf alle Branchen auszudehnen. Ausweitung des Entsende-Gesetzes Dieses Entsendegesetz stammt aus dem Jahr 1996. Damals wuchs die Zahl der osteuropäischen Arbeiter auf deutschen Baustellen. Diese wurden lediglich vorübergehend beschäftigt, und die Arbeitgeber durften sie daher zu den niedrigeren Löhnen der jeweiligen Heimatländer bezahlen. Um das zu verhindern, hat die Bundesregierung für die Baubranche und ihre Nebengewerbe allgemein verbindliche Mindesttarife festgelegt, die für alle Arbeitnehmer gelten sollen. CDU/CSU kündigt Widerstand an Die CDU/CSU will die Ausweitung des Entsendegesetzes allerdings verhindern und im Bundesrat dagegen stimmen. "Einen gesetzlichen Mindestlohn durch die Hintertür wird es mit den Unions-Parteien nicht geben", sagte Ronald Pofalla, stellvertretender Vorsitzender der Unions-Fraktion im Bundestag. Man sei lediglich bereit, eine befristete Ausweitung des Entsendegesetzes auf einzelne Branchen zu prüfen. Hohe Mindestlöhne bergen Gefahren Auch das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln (IW) ist skeptisch: Nach Ansicht der Wissenschaftler hat nämlich unter anderem der hoch angesetzte Mindestlohn dazu beigetragen, dass die Zahl der inländischen Beschäftigten im Bauhauptgewerbe von 1,25 Millionen im Jahr 1997 auf nur noch 767.000 im Jahr 2004 eingebrochen sei. Eine Ausweitung auf andere Branchen werde daher nicht helfen, warnt das IW und führt als Beispiel die Großschlachtereien an. Hier sind nach Gewerkschaftsangaben rund 26.000 Fleischer durch billigere Arbeitskräfte aus den neuen EU-Staaten ersetzt worden. Bei diesen und anderen, nicht an einen bestimmen Ort gebundenen Dienstleistungen würden zu hohe Mindestlöhne nur zu einer weiteren Jobverlagerung ins Ausland führen. Dann kämen die osteuropäischen Schlachter zwar nicht mehr nach Deutschland. Doch dafür werde das Vieh zum Schlachten ins Ausland transportiert und anschließend wieder in die Bundesrepublik zurückgebracht. Konjunkturfalle Das IW rechnet außerdem damit, dass flächendeckende Mindestlöhne in anderen Bereichen zu einem kräftigen Preisanstieg führen werde und dies die ohnehin angeschlagene Konsumkonjunktur weiter negativ beeinflusse. Das IW rät daher, die Löhne dem Wettbewerb anzupassen: Gegebenenfalls müsste der Staat die Entgelte der Arbeitnehmer so aufstocken, dass sie deren Auskommen sichern. Eindeutige Position der Gewerkschaften Die Gewerkschaften dagegen unterstützen die Ausweitung des Entsendegesetzes. Michael Sommer, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), bezeichnete das geplante Gesetz als "wichtigen und richtigen Schritt". Franz-Josef Möllenberg, Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), sagte: "Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber das reicht nicht aus". Beispielsweise im Hotel- und Gaststättengewerbe sei eine bundesweit einheitliche Tarifregelung kaum zu erreichen. Schon heute fielen in Ostdeutschland rund 45 Prozent der Beschäftigten nicht mehr unter den Schutz eines Tarifvertrages. Deswegen forderte er, parallel zur Ausweitung des Entsendegesetzes, weiterhin die Einführung gesetzlicher Mindestlöhne. Profit-Maximierung statt sozialer Verantwortung Im April 2005 hat der SPD-Vorsitzende Franz Müntefering mit einer Grundsatzrede zum künftigen SPD-Parteiprogramm eine kontroverse Diskussion um die Gestalt des Kapitalismus im 21. Jahrhundert entfacht. "Die international forcierten Profit-Maximierungs-Strategien gefährden auf Dauer unsere Demokratie", kritisierte er. Es liege daher im Interesse von Unternehmen, die sich für ihre Mitarbeiter und den Standort verantwortlich fühlten, diesen Entwicklungen entgegenzutreten. "Unsere Kritik gilt der international wachsenden Macht des Kapitals und der totalen Ökonomisierung eines kurzatmigen Profit-Handelns", so Müntefering. Einzelne Menschen und die Zukunftsfähigkeit ganzer Unternehmen und Regionen gerieten bei solchen Strategien aus dem Blick, die "Handlungsfähigkeit der Staaten wird rücksichtslos reduziert". Wenn Sparen kostet Trotz empörter Reaktionen von Opposition und Wirtschaft hielt Müntefering an seiner Kritik fest und intensivierte sie mehrfach: So sagte Müntefering in einer Aktuellen Stunde im Bundestag, dass immer mehr Firmen deutsche Arbeitnehmer durch billige ausländische Scheinselbstständige ersetzten. Viele Unternehmen siedelten wegen Einsparungsmöglichkeiten in Höhe weniger Prozente ins Ausland um und ließen die Arbeitnehmer und ihre Familien im Stich. Kleine Unternehmen hätten zudem Probleme, Kredite von Banken und Sparkassen zu erhalten, die Managergehälter stiegen ins Unermessliche. "Das alles hat mit sozialer Marktwirtschaft und Unternehmerethik nichts zu tun", kritisierte der SPD-Vorsitzende. "Da geht es um den Vorteil weniger, und da geht es um Lasten für Viele. Das ist marktradikal und asozial." Gegen die Unternehmensethik der Deutschen Bank Beispielhaft wandte er sich gegen das Vorhaben der Deutschen Bank, die trotz großer Gewinne mehrere tausend Arbeitnehmer entlassen wolle. Bei Ackermann stimme die Unternehmensethik nicht mehr, "wenn er eine Eigenkapitalrendite von 25 Prozent zum Ziel erklärt und bei gewachsenen Gewinnen am selben Tag ankündigt, 6.400 Menschen zu entlassen", sagte Müntefering der "Bild am Sonntag". Die Heuschrecken-Polemik Sein "Heuschrecken-Vergleich" sorgte dabei für besonders viel Aufsehen: Müntefering warf den meist amerikanischen Unternehmen der so genannten Private-Equity-Branche vor, wie "Heuschrecken" über Deutschland herzufallen, Firmen aufzukaufen und sie dann rücksichtslos zu zerschlagen. Das ging dem Historiker Michael Wolffsohn, Professor an der Universität der Bundeswehr in München, zu weit. Er warf Müntefering vor, seine Anti-Kapitalismus-Rhetorik ähnele der Nazi-Hetze gegen Juden. In dem Beitrag "Über Münteferings Stil", Anfang Mai erschienen in der "Rheinischen Post", kritisiert Wolffsohn den SPD-Parteivorsitzenden heftig: "60 Jahre 'danach' werden heute wieder Menschen mit Tieren gleichgesetzt, die - das schwingt unausgesprochen mit - als 'Plage' vernichtet, 'ausgerottet' werden müssen." Müntefering räumte inzwischen ein, dass sein Vergleich von Unternehmen mit Heuschrecken sehr drastisch gewesen sei. Er finde es aber "gut, dass die Debatte so intensiv geführt wird". Es gehe darum, ob sich der Primat der Politik durchsetze oder der Leitsatz "Das Geld regiert die Welt." Was die Manager dazu sagen Deutschlands Spitzenmanager verteidigen allerdings ihre Geschäftsstrategien: "Gewinne sind unabdingbare Voraussetzung für Investitionen und Arbeitsplätze", sagte beispielsweise Bayer-Chef Werner Wenning. Es wurden allerdings auch einige Stimmen unter den Managern laut, die den wachsenden Druck der Finanzmärkte kritischer sehen. So sprach TUI-Chef Michael Frenzel von "Verwerfungen", wenn sich "Börsenbewertungen abkoppeln von der physischen Unternehmensentwicklung". Nach Ansicht von Wolfgang Reitzle, Vorstandsvorsitzender der Linde AG, müsse sich jedes börsennotierte Unternehmen zwar "den klaren Gesetzen des Kapitalmarkts stellen". Es dürfe sich diesen Regeln aber nicht "um jeden Preis" unterwerfen. Commerzbank-Chef Klaus-Peter Müller warnte dagegen vor einer "unglücklichen Diskussion" zu einem "falschen Zeitpunkt". Unterstützt werden die gescholtenen Manager dabei von Bundestagspräsident Wolfgang Thierse, der in verschiedenen Interviews zur Besonnenheit aufrief: Es gehe nicht um eine pauschale Kritik an Unternehmern, sondern um eine grundsätzliche Diskussion darüber, wie die soziale Marktwirtschaft zukunftsfähig zu gestalten sei.

  • Wirtschaft
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Lebensbedingungen in China mit Klett-GIS

Unterrichtseinheit

Welchen Einfluss haben wirtschaftliche Erfolge auf die Lebensbedingungen der Chinesen? Welche Faktoren eignen sich überhaupt, um Informationen zu den Lebensverhältnissen zu bekommen? Mithilfe des kostenfrei nutzbaren WebGIS-Angebots vom Klett Verlag lassen sich in Ergänzung zu Lehrbuch und Atlas solche und andere Untersuchungen durchführen. Räumliche Disparitäten zwischen West und Ost, aber auch zwischen Stadt und Land prägen das Bild Chinas und sind daher in vielen Lehrplänen verbindliches Thema. Mithilfe der in jedem Lehrbuch und in jedem Atlas vorhandenen Karten lassen sich diese Unterschiede anhand der Wirtschaftsleistung pro Einwohner nachweisen. Dabei bleibt der Unterricht auf einer sehr theoretischen, lebensfernen Stufe. Durch die Hinzunahme von Merkmalen, die den materiellen Wohlstand dokumentieren (zum Beispiel Besitz von PKW, Mobiltelefonen oder Computer), kann das Thema in die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler transferiert werden. Dabei können die Lernenden die oben aufgeworfenen Fragestellungen mithilfe des Klett-GIS und Arbeitsblättern in selbstständiger Arbeit beantworten. Im Ergebnis wird deutlich, dass die wirtschaftliche Leistungskraft auch auf die Lebensverhältnisse ausstrahlt. Herausgearbeitet werden sollte auch, dass neben den regionalen Disparitäten große Unterschiede zwischen Stadt und Land innerhalb einer Provinz herrschen. Technische Voraussetzungen und Anleitungen Kurzanleitungen und weitere Nutzungshilfen zu den Kartenansichten und dem Abfragemanager erleichtern Schülerinnen und Schülern den Einstieg in die Arbeit mit dem WebGIS. Unterrichtsverlauf Die Zusammenhänge zwischen Wirtschaftsleistung und Lebensverhältnissen werden am Beispiel zweier wirtschaftlich gegensätzlicher Provinzen erarbeitet, bevor Gesamtchina betrachtet wird. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen Indikatoren finden und begründen, die zur Beschreibung der Lebensverhältnisse dienen. anhand thematischer Karten und gezielter Abfragen Lebensverhältnisse beschreiben. Zusammenhänge zwischen Wirtschaftsleistung und Lebensbedingungen erkennen. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen die Arbeit am Computer als kommunikative und interaktive Gruppenarbeit verstehen. ein WebGIS als Informationsquelle nutzen. Thema Lebensbedingungen in China mit Klett-GIS Autor Jens Joachim Fach Geographie Zielgruppe Klasse 8-10 Zeitraum 1-2 Stunden Technische Voraussetzungen ein Computer mit Internetanschluss pro Arbeitsgruppe (2-3 Lernende), Beamer, Internetanschluss; Javascript und Popup-Menüs müssen im Browser zugelassen sein. Technische Voraussetzungen und Grundlagen Für die Schülergeneration des 21. Jahrhunderts ist die Nutzung des Computers völlig normal. In fast jedem Haushalt gibt es mindestens einen Rechner, meist mit Internetanschluss. Die Ausstattung vieler Schulen mit Hardware hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert, so dass auch die Schulträger hinsichtlich der sinnvollen Nutzung der installierten Technik einen gewissen Druck ausüben. Ein Geographisches Informationssystem (GIS) ist eine Software, die raumbezogene Daten erfassen, archivieren, in Karten darstellen und über räumliche Analysemöglichkeiten neue Informationen generieren kann. Durch die Kombination von Daten aus verschiedenen Themenbereichen entstehen neue Informationen und Einsichten. Damit lassen sich oft Zusammenhänge besser erkennen als mit anderen Mitteln. WebGIS als Einstieg Die komplexen Abfragemöglichkeiten in einem GIS helfen zeit- und materialaufwändige Recherchen in Atlanten, Schulbüchern, Fachliteratur oder im Internet abzukürzen. Die Visualisierung in Karten stellt zu den üblichen Darstellungsformen eine Alternative dar. Die Nutzung eines GIS ermöglicht im Sinne des Fächerverbundes eine sinnvolle Zusammenführung und Anwendung von Kenntnissen aus der Mathematik (Mengenlehre) und der Informatik (bedingte Formeln in Excel). Webbasierte GIS, wie das hier eingesetzte Klett-GIS, nutzen in der Regel vorgefertigte Projekte im Sinne der zusätzlichen Informationsgewinnung und sind ein guter Einstieg in das Kennerlernen von Aufbau und Funktionsweise eines GIS. Nutzungshilfen Die prinzipiellen Funktionalitäten des Klett-GIS erschließen sich weitgehend von selbst. Dennoch empfiehlt es sich, eine Handreichung mit Screenshots und Erläuterungen der wichtigsten Funktionen an die Schülerinnen und Schüler zu verteilen. Nach dem Setzten des Hakens in ein gewünschtes Kartenthema muss nur noch auf den Aktualisierungsbutton geklickt werden. Die neue Karte wird samt Legende geladen. Technische Voraussetzungen Mit den standardmäßigen Sicherheitseinstellungen ist das WebGIS ohne Probleme nutzbar. Zu beachten ist, dass Javascript und Popup-Menüs zugelassen sind. Die als Popup geöffneten Tabellen können per Mausklick in ein Tabellenkalkulationsprogramm übertragen und damit weiter bearbeitet werden. Eine vorherige Formatierung in "Zahl" ist anzuraten. Die thematischen Karten und Legenden sind Bilder im PNG-Format und lassen sich damit in andere Programme übertragen, die dieses Format unterstützen. Ausgangspunkt der Unterrichtseinheit ist die Frage nach Indikatoren (klettgis_china_ab1), mit denen man Aussagen über Lebensverhältnisse vornehmen kann. Dazu sollten nach einem ersten Austausch die über die Provinzen gespeicherten Informationen genutzt werden. In selbstständiger Arbeit können die Schülerinnen und Schüler den ersten Teil des Arbeitsblattes bewältigen. Um die Frage nach Zusammenhängen zwischen Wirtschaftsleistung und Lebensverhältnissen zu beantworten, empfiehlt es sich, die gespeicherten Informationen zweier wirtschaftlich gegensätzlicher Provinzen (zum Beispiel Jiangsu und Sichuan) mit dem Abfragemanager (logische Verbindung mit "oder") anzeigen zu lassen und das Arbeitsblatt weiter zu bearbeiten. Anhand der Indikatoren und dem Vergleich mit den Durchschnittszahlen auf dem zweiten Teil des Arbeitsblatts zeigt sich, dass in Jiangsu deutlich bessere Lebensverhältnisse als in Sichuan herrschen. Es sollte aber auch im Vergleich zu Deutschland deutlich werden, dass viele überdurchschnittliche Werte nicht an unsere Verhältnisse heranreichen. Kombination von Indikatoren Mithilfe selbst ausgewählter thematischer Karten kann nun der Maßstab verkleinert werden und Gesamtchina zum Untersuchungsgegenstand werden (klettgis_china_ab2.pdf). Mithilfe des Abfragemanagers lassen sich jetzt Abfragen zu einzelnen Indikatoren, aber auch Abfragen in Kombination mehrerer Indikatoren durchführen. Die dazu anzufertigende thematische Karte kann in den Zusammenhang mit Karten zur Wirtschaftsleistung gebracht werden. Zusammenhänge zwischen Wirtschaftsleistung und Lebensverhältnissen werden dabei deutlich. Fazit Zwei Bemerkungen sollten am Ende der Unterrichtseinheit stehen: Zum Einen, dass die weitere erfolgreiche Entwicklung Chinas von der Überwindung der großen Unterschiede abhängt. Und zum anderen, dass es genauso große Unterschiede zwischen Stadt und Land auch in den vermeintlich reichen Provinzen gibt, die hier nicht berücksichtigt werden können.

  • Geographie / Jahreszeiten
  • Sekundarstufe I

Soziale Marktwirtschaft im Wandel

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit zum Thema "Soziale Marktwirtschaft" beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler sich mit Bedingungen für neue Reformen.Die Stellungnahmen von Interessenverbänden und Gewerkschaften sollen in dieser Kurzreihe gegenübergestellt werden. Die Schülergruppe sollte über hinreichendes wirtschaftspolitisches Grundwissen verfügen und die Grundzüge der Sozialen Marktwirtschaft sowie staatliche Mittel der Konjunktursteuerung kennen.Konkret werden hier die Thesen der "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft", einer von Arbeitgeberverbänden finanzierten Initiative, den strategischen Vorschlägen des DGB zur Steigerung des Wirtschaftswachstums und zur Senkung der Arbeitslosigkeit gegenübergestellt. Die Unterrichtseinheit hinterfragt Netzinhalte nach ihrer immanenten Werthaltigkeit, nach Richtigkeit sowie verborgenen Interessen. Die Jugendlichen müssen aus der Wertung der vorgefundenen Inhalte eigene Einschätzungen entwickeln. Durchführung der Unterrichtseinheit "Soziale Marktwirtschaft im Wandel" Die Schülerinnen und Schüler erschließen themenzentriert Positionen unterschiedlicher Interessengruppen aus deren Internetpublikationen. wenden wirtschaftspolitisches Grundwissen auf aktuelle konjunkturpolitische Problemstellungen an. definieren wirtschaftliche und soziale Problemstellungen aus unterschiedlichen Interessenslagen. entwickeln eigene Positionen. Einstieg Um an das Vorwissen der Schülerinnen und Schüler anzuknüpfen, nennen diese Inhalte der "Agenda 2010" oder Elemente der Innovationspolitik der jetzigen Bundesregierung. Gleichzeitig entsteht ein Meinungsbild der Klasse zum Thema, das vermutlich noch sehr unpräzise ist. Die Schüler-Statements sollten fixiert werden, da sie am Ende der Reihe sehr gut den Lernfortschritt dokumentieren können. Erarbeitung der Thesen Die Schüler und Schülerinnen sollen einige "Leitartikel" der Website "Chancen für alle - Initiative Soziale Marktwirtschaft" zum Thema "Arbeitsmarkt" lesen und die Hauptthesen herauskristallisieren. Daraus sollen sie die Hypothesen der Autoren für notwendige Maßnahmen, die einen konjunkturellen Aufschwung nach sich ziehen sollen, zusammenstellen und die Argumentation multiperspektivisch betrachten: zunächst aus der Sicht eines Arbeitnehmers, dann aus der Sicht eines Arbeitgebers. Selbstverständlich muss geklärt werden, wer hinter dieser Initiative steht. Erarbeitung der Thesen II Im Anschluss werden die relevanten Texte der betreffenden Gewerkschaftsseite heruntergeladen und mithilfe der Leitfragen des Arbeitsblattes analysiert. Kapitel 2 betrifft die Konjunkturpolitik, Kapitel 3 betrifft die Einkommens- und Arbeitsmarktpolitik. Diese beiden Abschnitte sollten arbeitsteilig je von der Hälfte der Klasse erarbeitet und anschließend präsentiert werden. Vergleich Die Thesen der Initiative werden mit den Forderungen des DGB, "Offensive Strategien für mehr Wachstum und Beschäftigung" verglichen und im Anschluss diskutiert. Einordnung in Parteiprogramm Zur Vertiefung des Themas kann man versuchen, Reformvorschläge noch genauer einzelnen Parteien zuzuordnen. Hierbei stößt man natürlich auf das Phänomen, dass sich die Parteiprogramme der großen Volksparteien so ähnlich sind. Eine selbstständige Internetrecherche der Schüler und Schülerinnen bietet sich hier an. Formulieren einer eigenen Position Schließlich können einige Ihrer Schüler oder Schülerinnen einen Eintrag ins Diskussionsforum der Site vornehmen. UE "Soziale Marktwirtschaft im Wandel" Die Schülerinnen und Schüler des Neigungsfaches Wirtschaft, Jahrgangsstufe 13, am Theodor-Heuss-Gymnasium haben die UE gerne durchgearbeitet. Bemängelt wurde, dass Aufgabe 1, Teil 4 ("Am liebsten würde ich bis 70 arbeiten") mit dem angegebenen Text nur schlecht bearbeitbar ist. Wir haben uns entschlossen, dafür einen aktuellen Text über Thumanns gleichlautende Forderung (ebenfalls bei www.chanchenfueralle.de) zu bearbeiten. UE "Soziale Marktwirtschaft im Wandel"

  • Wirtschaft
  • Sekundarstufe II

Braunkohle - Landnutzungswandel durch den Tagebau

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit zum Braunkohletagebau setzen sich die Lernenden mit dessen vielfältigen Auswirkungen auf ökologische, ökonomische wie auch soziale Aspekte auseinander. Die Materialien sind auf Deutsch und auf Englisch verfügbar und somit auch im englisch-bilingualen Unterricht einsetzbar.Am Beispiel des Braunkohletagebaus Hambach westlich von Köln werden die Entstehung und Lage von Braunkohle sowie die Abbautechniken genau erklärt. Ergänzend vergleichen und bewerten die Schülerinnen und Schüler die Entwicklung verschiedener durch den Braunkohleabbau geprägte Gebiete. Dabei sollen sie die Bedeutung des Braunkohleabbaus für die deutsche Energieversorgung verstehen und die Entwicklung nach der Rekultivierung einschätzen lernen. Die Materialien und computergestützten Anwendungen stammen aus dem Projekt "Fernerkundung in Schulen" (FIS). Das Projekt des Geographischen Institutes der Universität Bonn beschäftigt sich mit den Möglichkeiten zur Einbindung des vielfältigen Wirtschafts- und Forschungszweiges der Satellitenfernerkundung in den naturwissenschaftlichen Unterricht der Sekundarstufen I und II.Der Eingriff des Menschen in den Naturhaushalt lässt sich besonders gut am Beispiel des Braunkohletagebaus ableiten. Der Ausbau der Tagebaugruben führt entsprechend der Größe des Eingriffes in den Landschaftshaushalt zu einer Vielzahl von ökologischen, sozialen und ökonomischen Auswirkungen. Die Untersuchung der Zusammenhänge und ihrer Folgen für Mensch und Natur geschieht dabei immer häufiger mithilfe von Fernerkundung. Auf diese Weise lassen sich zeitliche Veränderungen analysieren, Problemstellungen identifizieren und mögliche Wechselwirkungen zwischen Mensch, Umwelt, Politik und Wirtschaft ableiten. In dieser Unterrichtseinheit zum Braunkohletagebau wird ein breites Spektrum an Fernerkundungsdaten eingesetzt, das den Schülerinnen und Schülern die Vielzahl der Einsatzmöglichkeiten dieser Daten näher bringt. Es gibt immer mehr Open Source-Produkte im GIS-Bereich, die auch für den Einsatz an Schulen geeignet sind. Die beiden hier vorgestellten Software-Pakete LandSerf und Jump4Schools sind einfach zu installieren (nur JAVA erforderlich) und zeichnen sich durch eine einfache Menüführung aus. Unterrichtsverlauf 1. und 2. Stunde Der Einstieg in die Thematik Braunkohletagebau erfolgt über ein Satellitenbild; anschließend erarbeiten die Lernenden den Entstehungsprozess der Braunkohle. 3. Stunde: Digitales Geländemodell Hier finden Sie Informationen zur Installation und Nutzung der Open Source Software "LandSerf", mit der sich das Höhenprofil des Tagebaus darstellen lässt. 4. Stunde: Landschaftswandel durch den Tagebau Im nächsten Schritt analysieren die Lernenden die Landschaftsveränderung durch Braunkohletagebau mithilfe eines Geoinformationssystems (GIS). 5. Stunde: Soziale Folgen des Braunkohletagebaus Die letzte Stunde dieser Unterrichtsreihe untersucht die sozialen Folgen, die mit einer Umsiedelung der Bevölkerung aus den Abbaugebieten des Braunkohletagebaus verbunden sind. Die Schülerinnen und Schüler können mithilfe von Satellitenbildern Landschaftsveränderungen durch den Braunkohletagebau erkennen. können Entstehung, Lage und Abbau von Braunkohle erklären. diskutieren die wirtschaftliche Bedeutung der Braunkohle sowie die ökologischen und sozialen Folgen ihres Abbaus. Zum Einstieg in das Thema bietet sich diese Satellitenaufnahme von Deutschland an (Abbildung 1, Platzhalter bitte anklicken). Zunächst geht es darum, das Rheinische Braunkohlerevier im Satellitenbild zu identifizieren. Dazu wird das Bild mittels Beamer an eine Leinwand projiziert. Die Schülerinnen und Schüler sollen mögliche wirtschaftliche, ökologische und soziale Folgen des Abbaus diskutieren. Mit einem kostenlosen Bildbearbeitungsprogramm (zum Beispiel IrfanView ) kann man stufenlos in das Bild hineinzoomen und die Landschaftsstrukturen westlich von Köln genauer untersuchen. Die Folien 1 bis 4 und das Arbeitsblatt 1 dienen dazu, die wirtschaftliche Bedeutung der Braunkohle genauer zu erarbeiten. Die zweite Stunde dieser Unterrichtsreihe kommt ohne Fernerkundung aus. Aus diesem Grund ist das hier vorgestellte Material nur als Vorschlag zu sehen. Es kann genauso gut mit anderem Material und anderen Ideen gearbeitet werden. Im Idealfall sollte die gesamte Stunde im Computerraum durchgeführt werden. Die Schülerinnen und Schüler können dann die besprochenen Aufgaben selber am Rechner mithilfe von Arbeitsblatt 4 (braunkohle_ab_4_abbau.pdf) erarbeiten. Zur genaueren Analyse der Tagebauflächen eignet sich die Aufnahme des ASTER-Sensors besser als die MODIS-Aufnahme aus Abbildung 1, da diese eine höhere räumliche Auflösung bietet (siehe Abbildung 2). Auch dieses Satellitenbild kann mit einem herkömmlichen Bildbearbeitungsprogramm mittels Beamer an die Wand projiziert werden. Um jedoch die Geländeform zu verdeutlichen, bedienen wir uns im nächsten Schritt eines digitalen Geländemodells. Nun kommt die Software zum Einsatz. Es gibt immer mehr Open Source-Produkte im GIS-Bereich, die sich auch für den Einsatz an Schulen eignen. LandSerf wurde an der City University von London entwickelt. Das Programm gibt es nur mit englischer Menüführung, deshalb - und auch aufgrund der relativen Komplexität - ist es eher für Oberstufenschüler geeignet. LandSerf steht unter www.landserf.org zum Download bereit und ist speziell für die Bearbeitung und Visualisierung von Digitalen Geländemodellen entwickelt worden (siehe auch unter Zusatzinformationen). Die Software basiert auf JAVA , daher muss dies auf den Computern installiert sein. Hinweise zur Arbeit mit LandSerf Der Einsatz von LandSerf im Unterricht sollte durch die Lehrkraft angeleitet werden, das heißt entweder zunächst am Beamer präsentiert oder durch Handreichungen mit Screenshots und Erläuterungen der wichtigsten Funktionen unterfüttert werden. Über den dritten Button von links öffnet man eine Datei. In dem dann erscheinenden Menü wird als Dateityp ArcGIS text raster (.grd, .asc) ausgewählt. Navigieren Sie zu der Datei srtm_rheinland.asc und öffnen Sie sie. Es erscheint bereits farbig eingefärbt das Digitale Geländemodell eines Ausschnitts aus der Region um Köln (siehe Abbildung 3). Gut zu erkennen sind die Gruben der Braunkohletagebaue in der Mitte des Bildes. Mit dem Werkzeug "Profile" (zu finden unter "Info") kann man einen Profilquerschnitt erstellen. Indem man mit dem Mauszeiger eine Linie über die Abraumhalde des Tagebaus Hambach und die Grube zieht, erhält man in dem kleinen Grafikfenster das dazu gehörige Höhenprofil (siehe Abbildung 4). Auf diese Weise lassen sich die tatsächlichen Höhenverhältnisse sehr schön visualisieren und die Lernenden erhalten einen Eindruck von der tatsächlichen Tiefe der Grube. Ein weiteres effektvolles Tool ist der 3D-Viewer (rotes Sternchen in der Button-Leiste oder unter dem Menüpunkt "Display"). Hier wird ein 3D-Eindruck des Geländes erzeugt, durch das die Schülerinnen und Schüler navigieren können. Vergleich der Ergebnisse mit dem Modell Die Schülerinnen und Schüler sollen nun aus den durch die Arbeit mit den ASTER- und SRTM-Daten gewonnenen Erkenntnissen ein Modell des rheinischen Braunkohletagebaus ableiten. Dies geschieht entweder gemeinsam auf einer Folie am Overheadprojektor oder in Einzelarbeit (Arbeitsblatt 4, Aufgabe 1). Die Ergebnisse der Schüler können im Anschluss mit einem offiziellen Modell des rheinischen Braunkohletagebaus verglichen werden (zur Bearbeitung in Einzelarbeit siehe Aufgabe 2 auf dem Arbeitsblatt). Dieses Modell befindet sich auf Folie 6. Wo liegen Gemeinsamkeiten und Unterschiede? Starten Sie das Programm durch Doppelklicken der Datei JUMP4Schools.exe. Die sogenannte JUMP Werkbank öffnet sich. Das Programm unterscheidet beim Datenimport zwischen zwei Datentypen: Karten und Folien. Unter Karten versteht man Rasterbilder, also zum Beispiel eingescannte topographische Karten oder Satellitenbilder. Diese Daten lassen sich in dem Programm nicht weiter verändern und dienen als Hintergrundbild, mit dessen Hilfe man Folien erstellen kann, den zweiten Datentyp. Zum Öffnen oder Neuerstellen von Daten öffnet man das Menü "Karten und Folien". Zum Öffnen eines Satellitenbildes klickt man auf "Karte laden". Zuerst wird das Bild aus dem Jahr 1989 geöffnet (hambach_1989.tif). Im Projektfenster erscheint das Satellitenbild des Tagebaus Hambach in einer Echtfarbendarstellung (Abbildung 5). Im linken Bereich des Projektfensters werden alle Karten und Folien angezeigt, die in das Projekt geladen wurden. Über das Häkchen sind sie an- und abschaltbar. Die Karte dient nun als Hintergrunddarstellung für die folgende Folie. Die Schülerinnen und Schüler können nun eine neue Folie erstellen, in dem sie im Menüpunkt "Karten und Folien" die Option "Neue Folie hinzufügen" auswählen. Eine Folie ist im Gegensatz zu einer (Raster-)Karte eine Vektordatei. Prinzipiell kann es sich dabei um einen Punkt, eine Linie oder ein Polygon handeln. Die einzelnen Eckpunkte der Linien und Polygone können beliebig verschoben werden. Eine kleine Werkzeug-Box öffnet sich. Durch Anklicken der Option "Erzeuge Polygon" (links oben) wird dieses Werkzeug aktiv und der Mauszeiger zu einem Fadenkreuz. Nun können die Lernenden die Umrisse des Tagebaus mit dem Mauszeiger nachzeichnen. Mit einem Doppelklick wird das Polygon geschlossen. Abbildung 6 zeigt das in etwa zu erwartende Ergebnis. Hat man eine neue Folie erstellt, erscheint sie mit dem Namen "Neu" im linken Teil des Projektfensters. Durch einen Doppelklick auf den Namen kann man diesen verändern. Ebenso kann man die Farbdarstellung des Polygons ändern, indem man auf das Palettensymbol ("Darstellung ändern") klickt und eine Farbe auswählt. Will man noch die Fläche des Polygons berechnen lassen, wählt man über den Menüpunkt "Funktionen" die Option "Fläche berechnen". In Kleingruppen analysieren die Schülerinnen und Schüler die Entwicklung in drei verschiedenen Gemeinden. Unter Zuhilfenahme einer Atlaskarte diskutieren die Lernenden die möglichen Folgen des Braunkohletagebaus für die Siedlungsgebiete. Die Arbeitsblätter 5a, 5b und 5c zeigen Zeitreihen in den Gemeinden Bedburg, Jüchen und Niederzier im rheinischen Braunkohlerevier (siehe Abbildung 7). Die Schülerinnen und Schüler können so die Veränderung der Siedlungsstruktur während der letzten Jahrzehnte nachvollziehen und sich mit den sozialen Folgen des Braunkohletagebaus auseinander setzen. Bevor die Schülerinnen und Schüler in die Diskussion starten bleibt zu klären, was mit den ehemaligen Abbauflächen passiert. Folie 7 zeigt eine Karte mit Betriebsflächen, Rekultivierungsflächen und Umsiedelungen.

  • Geographie / Jahreszeiten
  • Sekundarstufe II

Den HDI und seine Aussagekraft mit WebGIS untersuchen

Unterrichtseinheit

Ob nun die Weltbank, die UNO oder andere Organisationen – sie alle versuchen die Welt zu kategorisieren. Dabei werden unterschiedliche Systeme verwendet. Während die Weltbank lediglich die Wirtschaftsleistung als Abgrenzungskriterium verwendet, hat die UNO den Human Development Index (HDI) eingeführt, um neben wirtschaftlichen auch soziale Daten in die Bewertung einzubeziehen.In der Unterrichtseinheit soll der HDI untersucht werden. Dabei geht es um die Aussagekraft der Indikatoren, um die Schärfe der Abgrenzung von Ländern unterschiedlichen Entwicklungsstandes und die Vergleichbarkeit von Ländern mit gleichem Entwicklungsstand. Für diese Untersuchungen wird das WebGIS Sachsen eingesetzt. Den Schülerinnen und Schülern soll verdeutlicht werden, dass dieser Index trotz des Einbeziehens mehrerer Daten den Entwicklungsstand eines Landes nur bedingt abbildet. Die Individualität eines Landes wird dadurch nicht abgebildet, genauso wie auch regionale Disparitäten aufgrund der Durchschnittswerte nicht abgebildet werden können. Hier müssen sich daher weitere Untersuchungen anschließen.Die Nutzung von WebGIS setzt sich zunehmend durch. In immer mehr Lehr- und Rahmenplänen der Bundesländer sind dafür auch verpflichtende Anweisungen gegeben. Die spezifischen Möglichkeiten eines WebGIS eröffnen für die Recherche und Analyse eine Vielzahl von Optionen, die mit herkömmlichen Mitteln, wie Atlas oder reiner Internet-Recherche, nur bedingt machbar sind. Technische Hinweise und Unterrichtsverlauf Hier finden Sie technische Hinweise zur Nutzung von WebGIS Sachsen und Vorschläge, wie Sie das Tool im Unterricht nutzen können. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen die Vorteile des HDI gegenüber der alleinigen Betrachtung der Wirtschaftsleistung eines Landes herausarbeiten. anhand des HDI regionale Disparitäten erkennen und räumlich beschreiben können. anhand von Abfragen Grenzwerte und deren "Schärfe" ermitteln. Länder mit gleichem HDI vergleichen. die Aussagekraft des HDI kritisch bewerten. die Notwendigkeit der konkreten Untersuchung eines Landes erkennen. Medienkompetentz Die Schülerinnen und Schüler sollen die Arbeit am Computer als kommunikative und interaktive Gruppenarbeit verstehen. das WebGIS Sachsen als Informationsquelle nutzen. Systemvoraussetzungen Als Systemvoraussetzungen reichen ein aktueller Browser sowie das Zulassen von Java Script und Popups. Letzteres kann browserseitig auf die website "www.sn.schule.de" eingeschränkt werden. Vor der Arbeit mit einer Schülergruppe sollte unbedingt die Performance des Systems im Computer-Raum getestet werden. Im allgemeinen sollte es damit keine Schwierigkeiten geben, Probleme sind dem Autor nur von Räumen mit W-LAN bekannt. Funktionen des WebGIS-Dienstes kennen lernen Damit die Lernenden eine differenziertere Skalierung mithilfe des WebGIS Sachsen selbstständig durchführen können, müssen vorher wesentliche Eigenschaften des Karteneditors gemeinsam oder selbstständig mit der Online-Hilfe des WebGIS-Dienstes erarbeitet werden. Dies kann auch zuhause erfolgen. Abb. 1 (zum Vergrößern bitte anklicken) zeigt eine Kurzanleitung des WebGIS Sachsen. Diese Kurzanleitung kann auch als PDF-Dokument heruntergeladen werden (siehe Download auf der Startseite dieses Artikels): Besonderheiten des Abfragemanagers Zur Arbeit mit dem Abfragemanager ist zu beachten, dass bei Abfragen nach Zahlen diese nicht in Anführungszeichen stehen dürfen. Manche Browser setzen diese automatisch, was dann per Hand korrigiert werden muss. Werden hingegen Länder verglichen, ist das Setzen der Anführungszeichen notwendig. Aktualität der Daten Alle Werte auf den Arbeitsblättern sowie der Lösungen sind der Fortschreibung unterlegen. Insofern kann nicht garantiert werden, dass zum Beispiel der Iran und Armenien auch in Zukunft noch den gleichen HDI Wert haben. Organisatorische Hinweise Da die Zielgruppe zwischen der achten und elften Klasse liegt, muss auf den Arbeitsblättern die persönliche Ansprache in den Fragestellungen geprüft und gegebenenfalls verändert werden. Die Arbeit an der Karte kann aufgrund der serverseitigen Speichermöglichkeit auch als Hausaufgabe gegeben werden. Sicherung des Ausgangsniveaus Bevor die Schülerinnen und Schüler die Arbeitsblätter bearbeiten, sollten inhaltlich der HDI und die damit verbundene erweiterte Aussagekraft gegenüber dem Einzelindikator Wirtschaftsleistung erarbeitet sein. Zur Sicherung des Ausgangsniveaus wird daher auf dem Arbeitsblatt in der ersten Aufgabe nach den Kriterien und der Abgrenzung des HDI gefragt. Nutzung des Karteneditors Im weiteren Verlauf wird per Mouseklick die thematische Karte zum HDI genutzt. Die grobe Einteilung der UN kann mithilfe des Karteneditors verfeinert werden. Hier wird dies am Beispiel Asiens verlangt, da in der UN-Einteilung lediglich zwei Entwicklungsstände angezeigt werden. Die sich ergebenden Aussagen sind auf dem Lösungsblatt vermerkt. Deutlich wird zum Beispiel eine Differenzierung zwischen Süd- und Ostasien. Mögliche Gruppenaufteilung Es können auch gruppenweise unterschiedliche Kontinente bearbeitet und dann in der Klasse verglichen werden. Hierfür müssten die selbst erstellten Karten entweder serverseitig gespeichert oder nach Nutzung des Druckbefehls in eine lokale Anwendung kopiert werden. Anzuzeigende Indikatoren auswählen Für die Untersuchung der Grenzwerte der Länder mit einem HDI unter 0,5 sollte der Übersichtlichkeit halber vorher mit der Indikatorauswahl die Auswahl der anzuzeigenden Indikatoren auf Landname, HDI, Lebenserwartung, Alphabeten und BNE eingestellt sein. In den jeweiligen Wertetabellen (siehe Abb. 3, zum Vergrößern bitte anklicken) können die gesuchten Daten dann wesentlich schneller, weil übersichtlicher, ermittelt werden. Grenzen der Klassifizierung Der Vergleich mit Deutschland erleichtert die Einschätzung. Diese Daten sind mit dem Identify-Werkzeug leicht zu ermitteln. Die sich anschließende Abfrage lautet HDI > 0,5 AND Lebenserwartung < 59,8 und ergibt als Ergebnis die Länder, deren Einwohner eine Lebenserwartung unter dem oberen Grenzwert derer der unterentwickelten Länder haben. Für die Schülerinnen und Schüler wird deutlich, dass aufgrund der Indexberechnung die Grenzen nicht "starr" sein können, sondern dass durch die Einbeziehung der anderen Teilindizes "Defizite" ausgeglichen werden können. Ländervergleich verdeutlicht Defizite des HDI Diese Erkenntnis wird durch den Ländervergleich verstärkt. Deutliche Unterschiede zwischen dem Iran und Armenien führen nach Berechnung dennoch zum gleichen HDI. In der abschließenden Betrachtung zur Aussagekraft sollten die Verbesserungen gegenüber einem Einzelindikator, aber auch die Grenzen in der Vergleichbarkeit aufgezeigt werden.

  • Geographie / Jahreszeiten
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Textilproduktion in Entwicklungsländern

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit zum Thema "Textilproduktion in Entwicklungsländern" beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit den Produktionsbedingungen und Konsumentenverhalten in einer globalisierten Weltwirtschaft. Jeans sind ein Produkt, an dessen Fertigung sehr viele Länder beteiligt sind. Nimmt man die Rohstofferzeugung und Entsorgung hinzu, beträgt der Reiseweg einer Jeans circa 64000 km - eine beeindruckende Größe. Den ökonomischen Vorteilen, die die Unternehmen vom Verarbeiten der Kleidung in Südostasien haben, stehen miserable Arbeitsbedingungen der Textilarbeiterinnen gegenüber. Wir als Verbraucher wissen das. Aber beeinflusst das unser Kaufverhalten? Diese Unterrichtseinheit besteht aus 3 Lernrunden, in denen die Schülerinnen und Schüler in ausgewählten Internetseiten recherchieren und sich in verschiedene Rollen hineindenken müssen. Gliederung des Unterrichts in Lernrunden Hier geht es um den Ablauf der Unterrichtseinheit "Textilproduktion in Entwicklungsländern". Die Schülerinnen und Schüler sollen die Arbeitsbedingungen bei der Herstellung einer Jeans im Zeitalter einer globalisierten Weltwirtschaft kennen lernen. die ökonomischen Gründe und sozialen Auswirkungen der Produktionsbedingungen analysieren. ihr eigenes Konsumentenverhalten reflektieren. Thema Produktionsbedingungen und Konsumentenverhalten in einer globalisierten Weltwirtschaft am Beispiel einer Jeans Autor Dr. Peter Kührt Fächer Allgemeine Wirtschaftslehre, Sozialkunde, Ethik Zielgruppe 10. bis 12. Klasse allgemein und berufsbildender Schulen Zeitumfang Ca. 3 Unterrichtsstunden Technische Voraussetzungen Computerraum mit mindestens einem PC für zwei SchülerInnen, Flash-Player Recherche und Wertung Die Schülerinnen und Schüler erhalten und bearbeiten das Aufgabenblatt 1. Als Sozialformen sind somit Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit möglich. Auf den Seiten von www.globalisierung-online.de befindet sich eine sehr anschauliche Flash-Animation als Demo einer CD, die den sehr langen "Reiseweg einer Jeans" zeigt. Ausgehend von dieser Tatsache werden Internetressourcen angeboten, die die Produktionsbedingungen für Textilien in Entwicklungsländern anprangern. Meinungsbildung mit Expertendiskussion Um die gefundenen Ergebnisse aus der ersten Lernrunde in der Klasse zu besprechen, ist neben dem freien Unterrichtsgespräch eine Expertendiskussion geeignet. In der Expertendiskussion nehmen Schülerinnen und Schüler die Rollen unterschiedlicher Beteiligter ein: drei Unternehmer (Textilhersteller aus dem Inland, Textilhersteller aus dem Ausland, Einzelhändler für Jugendbekleidung aus dem Inland), je ein Arbeitnehmer beim Textilhersteller Ausland und Einzelhändler Inland, sowie zwei jugendliche Konsumenten, die einmal für ein verbraucherkritisches Verhalten und einmal gegen ein solches Verhalten plädieren. Es ist wichtig, dass die Lehrkraft als Moderator ausführlich mit den Diskussionsteilnehmern deren Rollen bespricht. Die Expertendiskussion sollte auch für Fragen der Zuhörer offen sein. Dissonanzmethode mit Talkshow Um das eigene Verbraucherverhalten selbstkritisch zu reflektieren, ist insbesondere die Dissonanzmethode kombiniert mit der Fishbowlmethode geeignet. Die Schülerinnen und Schüler führen dabei anhand des Arbeitsblattes 2 vier Spielrunden aus. Textilproduktion Die Arbeitsblätter von Dr. Peter Kürth zum Thema "Textilproduktion in Entwicklungsländern" gefallen mir sehr gut.Meine Schüler finden es interessant, über die Entstehung ihrer Lieblingskleidung mehr zu erfahren. Mit freundlichen Grüßen Cornelia Stietzel

  • Politik / WiSo / SoWi / Religion / Ethik / Wirtschaft
  • Elementarbildung, Primarstufe

Schlagwort Globalisierung

Unterrichtseinheit

Verschiedene Perspektiven des Phänomens Globalisierung sollen in dieser Unterrichtsreihe reflektiert und in Beziehung zu eigenen Erfahrungen und Standpunkten gesetzt werden, um das Schlagwort Globalisierung semantisch zu erweitern.In den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts suchte man in Wörterbüchern den Begriff Globalisierung vergebens. Inzwischen gehört das Schlagwort zum allgemein geläufigen Wortschatz. Auf Chancen und Risiken der Globalisierung verweisen Politiker gerne. Mit der Konkurrenzfähigkeit auf globalisierten Märkten wird von Wirtschaftsexperten viel rechtfertigt, sei es den Abbau von Arbeitsplätzen oder die Senkung von Löhnen. Unternehmen verlangen mit dem Verweis auf Globalisierung vom Staat steuer- und abgabengünstige neue Modelle und drohen mit der Abwanderung in andere Weltregionen. Von Globalisierung reden auch die, die das Internet als Möglichkeit zu globaler Kommunikation über alle Grenzen hinweg bis in alle Winkel der Erde anpreisen.Diese Anregung zur Durchführung einer Unterrichtsreihe besteht aus mehreren Bausteinen. Die Bausteine 3, 4, 5 und 6 können entweder komplett in fortlaufenden Unterrichtsschritten oder in Form von Lernstationen angeboten werden. Didaktische Vorbemerkung Globales Lernen als pädagogische Antwort auf Globalisierung Baustein 1 Vorstellungen der Jugendlichen zur Globalisierung als Ausgangspunkt: eine Bestandsaufnahme Baustein 2 Auseinandersetzung mit der multimedialen CD-ROM "Globalisierung" Baustein 3 Globalisierung betrifft viele Lebenszusammenhänge des Einzelnen Baustein 4 Positionen zur Globalisierung - Offizielle Stimmen aus der Bundesrepublik Baustein 5 Positionen zivilgesellschaftlicher Initiativen zur Globalisierung Baustein 6 Karikaturen als Stimmen aus dem Süden zur Globalisierung Die Schülerinnen und Schüler sollen auf die Komplexität von Globalisierung aufmerksam werden, eigene Vorstellungen formulieren und nach der Auseinandersetzung mit anderen Definitionen erweitern können. in ihrer eigenen Lebenswelt auf Globalisierungstendenzen und Folgen von weltweiten Globalisierungsprozessen aufmerksam werden und diese in Ansätzen beschreiben können. darauf aufmerksam werden, dass Globalisierung in den verschiedenen Regionen der Welt unterschiedlich empfunden und interpretiert wird. Thema Globalisierung - ein umstrittener Begriff Autor Martin Geisz Fach SoWi, Politik, Gemeinschaftskunde Zielgruppe Klassen 10 bis 13 Zeitumfang 8-12 Unterrichtsstunden Technische Voraussetzungen Computer mit Internetzugang, Textverarbeitungsprogramm In der Formulierung auf dem Hamburger Bildungsserver heißt es: "Wir verstehen Globales Lernen als pädagogische Antwort auf Globalisierung. Sie macht als Weiterentwicklung des Dritte-Welt-Unterrichts und der Eine-Welt-Pädagogik Zukunftsfähigkeit zum (lebenslangen) Lernziel." Wie sollen Lehrerinnen, Lehrer, Schülerinnen und Schüler mit einem Schlagwort umgehen, das ihnen in ganz unterschiedlichen Zusammenhängen so undifferenziert präsentiert wird? Wie sollen sie selbst einen eigenen Standpunkt finden? Ein Grundansatz sollte bei der Durchführung dieser Unterrichtseinheit immer vermittelt werden, den die Werkstatt Oekonomie wie folgt formuliert: "Wichtiger aber ist, dass 'Globalisierung' (was das im Einzelnen auch immer sein mag) kein Naturereignis ist, dem Gesellschaften hilflos ausgesetzt wären: Globalisierung wird gemacht und damit ist Globalisierung auch in Grenzen steuerbar. Daher ist es höchste Zeit, der Selbst-Entmachtung der Politik im Zeichen des Fetisch Globalisierung eine neue Ermächtigung demokratischer Politik zur Regulierung der Wirtschaft entgegenzusetzen. Globalisierung verlangt politische Offensiven. In diesem Unterrichtsvorschlag soll der Begriff "Globalisierung" selbst zum Gegenstand von Lernbemühungen werden. Es geht allerdings nicht um eine endgültige Klärung der Begrifflichkeit, sondern um eine Annäherung an das, was sich hinter dem Begriff verbergen kann. Kein schulisches Thema scheint mir so eng mit den Möglichkeiten, Chancen und Gefährdungen von Neuen Medien, insbesondere des Internets, verbunden zu sein, wie die Auseinandersetzung mit Globalisierung. Einerseits ist das WWW Ergebnis von Globalisierungsbemühungen und -tendenzen, andererseits ist es das Medium, mit dem kritische Informationen zum Thema weltweit veröffentlicht werden. Es ist das Medium für Befürworter und Kritiker gleichzeitig. Recherchieren Die freie Recherche ist nicht mehr allein das Privileg von wenigen (Redakteuren, Autoren, Spezialisten), sondern wird allen ermöglicht, die Zugang zum Internet haben. Dass damit neue Probleme aufkommen, ist klar. Hier ist besonders das Problem der Verlässlichkeit von Informationen und die Zuverlässigkeit gefundener Adressen zu nennen. Der Umgang mit der wachsenden Komplexität der angebotenen Informationen bleibt wichtiges Unterrichtsthema. Kriterien zur Glaubwüridgkeit von Internetseiten müssen entwickelt und diskutiert werden [vgl. Martin Geisz: Wir sind drin. AOL-Verlag. Lichtenau 2002, S. 7] Eigene Recherche ist in der Arbeit zu allen Bausteinen eine wichtige Aufgabe. Hier scheint mir wichtig, der weitverbreiteten unkritischen Nutzung von Suchmaschinen zu begegnen. Im Baustein 1 kommt der Blick auf Online-Lexika hinzu. Kommunizieren Auch bei der Kontaktaufnahme ergeben sich durch das WWW neue Möglichkeiten: E-Mail, Chat und Newsgroups ermöglichen schnelle und direkte Verbindungen. Diese Möglichkeiten sollen in dieser Unterrichtseinheit genutzt werden. Präsentieren Das Präsentieren von Arbeitsergebnissen für die Gesamtgruppe, aber auch für eine größere interessierte Öffentlichkeit ist in mehreren Bausteinen denkbar. Besonders in Baustein 6 spielen die Möglichkeiten multimedialer Aufbereitung von Informationen eine pädagogisch wichtige Rolle. So können Zusammenhänge wesentlich anschaulicher und differenzierter verdeutlicht und für die Lernbemühungen nutzbar gemacht werden. Die Differenzierungen, die wir Lehrer von global und lokal haben, entsprechen nicht unbedingt der Vorstellungs- und Lebenswelt von Jugendlichen, die die von ihren Lehrkräften gemachten Erfahrungen gar nicht kennen. Wer zum Beispiel den Kalten Krieg aus eigener Anschauung nicht kennt, denkt anders über weltweite Kontaktmöglichkeiten. Für ihre Gegenwart sind Jugendliche Experten. Lehrkräfte kommen an den Vorstellungen von Jugendlichen von Globalisierung nicht vorbei. Ich schlage vor, auf ein gemeinsames Lernen zu setzen, das auch Lehrervorstellungen durchaus grundlegend in Frage stellen kann. Daher favorisiere ich zu Beginn der Unterrichtsreihe eine Unterrichtsorganisation, die zunächst beim einzelnen Schüler ansetzt und dann die Ergebnisse in einer Gruppe vergleichen lässt. 1.Schritt: Einzelarbeit Schülerinnen und Schüler bearbeiten das Arbeitsblatt 1. 2. Schritt: Kleingruppenarbeit Die eigenen Ergebnisse werden in einer kleinen Gruppe (4 Personen) verglichen. Die Gruppe kann abschließend eine gemeinsame Position formulieren. 3. Schritt: Plenum Alle Gruppenergebnisse werden an einer Infowand gesammelt und von der Gesamtgruppe betrachtet. Am Ende der Unterrichtseinheit können die Ergebnisse nochmals mit den ersten Erwägungen verglichen werden. Die CD-ROM "Globalisierung", herausgegeben vom DGB-Bildungswerk bietet eine Fülle von Informationen zum Themenfeld Globalisierung. Wegen des immensen Umfangs empfiehlt es sich, die thematischen Schwerpunkte arbeitsteilig zu behandeln, so dass zum Beispiel in Form von Schülerreferaten einzelne Aspekte angesprochen und vertieft werden. Sollte die CD-ROM nicht vorhanden sein, lohnt sich auch eine Beschäftigung mit dieser Website Infopool Unter dem Menüpunkt "Infopool" bietet die Homepage Infos, die für den Unterricht zum Teil interaktives Anschauungsmaterial bieten. Kolonien-Spiel: Kennen Sie die ehemaligen afrikanischen Kolonien? Fairer Sport - Faire Produktion? Produktion und Marketing von Sportartikeln. Weltweit agierende Konzerne - welche Modelle für weltweite Verflechtungen gibt es? Weltreise einer Jeans - Weltweite Produktion - von der Baumwolle zur Jeans legt das Produkt viele Kilometer zurück. Vergleich verschiedener Länder mit Deutschland. Im Unterricht sollten verschiedene Aspekte zur Sprache kommen. Das Gruppenarbeitsblatt schlägt Schwerpunkte vor. Für die Schwerpunkte "Alltag", "Schule", "Medien" gibt es auf dem Arbeitsblatt Hilfen. 1. Schritt Auswahl des Schwerpunkts aus dem Angebot 2. Schritt Recherchearbeit in den Gruppen 3. Schritt Auswertung der Ergebnisse 4. Schritt Ergänzung der Ergebnisse aus Baustein 1 5. Schritt Präsentation der Ergebnisse in der Gesamtgruppe In diesem Baustein gibt es - durchaus auch aufbauend auf den Arbeitsergebnissen des Bausteins 1 eine Auseinandersetzung mit offiziellen Stimmen aus der BRD zu "Globalisierung". Für die Arbeit sind markante Positionen herausgegriffen. Sie werden in jeweils einem Arbeitsblatt in Auszügen angeboten, sie sind aber auch ungekürzt im WWW verfügbar. Es bietet sich hier an, das Internet als Kommunikationshilfe zu nutzen (E-Mail, Forum). Nach meiner Erfahrung werden Anfragen durch Schülerinnen und Schüler per E-Mail von offizieller Seite oft kompetent beantwortet. Denkbar wäre, in der Gesamtgruppe gezielte Fragen zu erarbeiten und diese an Parteien/Verbände zu richten und die Antworten in einer eigenen Unterrichtssequenz weiter zu bearbeiten. www.bundespraesident.de "Berliner Rede" von Bundespräsident Johannes Rau zum Thema: "Chance, nicht Schicksal - die Globalisierung politisch gestalten" www.bpb.de Enquetekommission des Bundestags "Globalisierung der Weltwirtschaft - Herausforderungen und Antworten" Diese recht umfangreichen Informationen finden sich in unterrichtsgerechten Auszügen wieder auf der Seite des Autors: www.globlern21.de Bei der Arbeit an der Thematik dieses Bausteins gibt es aber auch die Möglichkeit einer eigenständigen vertiefenden Recherche über diese drei Positionen hinaus. Hier werden die WWW-Adressen von parteinahen Stiftungen, dem DGB und NGOs angeboten. www.fes.de Friedrich-Ebert-Stiftung: "Fokus: Globalisierung und Gerechtigkeit" www.kas.de Grundpositionen der Konrad-Adenauer-Stiftung www.venro.org Verband Entwicklungspolitik Deutscher Nichtregierungsorganisationen e. V. Von der Mitgliederdatenbank gelangt man auf die Webseiten der einzelnen Mitglieder. In diesem Baustein sollen zivilgesellschaftliche Impulse aufgegriffen werden. Organisationen wie "attac", Greenpeace oder Organisationen aus der Entwicklungszusammenarbeit, die sich im Dachverband "VENRO" organisiert haben, haben Globalisierungsprozesse und ihre Folgen bei uns, aber auch in anderen Regionen der Welt im Auge. Im Internetangebot nimmt die kritische Auseinandersetzung mit Globalisierungsprozessen einen wichtigen Stellenwert ein. Zur Bedeutung von Zivilgesellschaften finden Sie hier einige verweisende Links. Im Politikunterricht sind Karikaturen ein beliebtes Unterrichtsmedium. Sie kommentieren, provozieren und erregen Anstoß. Die in diesem Baustein präsentierten Karikaturen von Künstlern aus dem Süden nehmen engagiert zu "Globalisierung" Stellung. Die Grafiken dürfen mit freundlicher Genehmigung des Epd (Evangelischer Pressedienst) hier veröffentlicht und zu Unterrichtszwecken verwendet werden. Betrachtung Die Karikaturen werden im Dateiaustausch des virtuellen Klassenraums bei lo-net abgelegt und dort von den Schülerinnen und Schülern betrachtet Kommentierung Die Schülerinnen und Schüler verschriftlichen ihre Eindrücke im lo-net-Forum und kommentieren die Beiträge der anderen Klassenmitglieder. Erarbeitung Erarbeitung nach den Vorgaben des Arbeitsblatts (eventuell in Kleingruppen, arbeitsteilig) Präsentation Präsentation der Karten an einer Infowand Diskussion Betrachtung in der Gesamtgruppe, Gespräch, Diskussion Betrachtung Die Schülerinnen und Schüler müssen die in mehrere Teile zerschnittene Karikatur wieder zusammensetzen. Analyse Die Lehrperson projiziert die Karikatur mithilfe eines Overheadprojektors.

  • Politik / WiSo / SoWi
  • Sekundarstufe II

Ursachen der Inflation

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit zum Thema Inflation erarbeiten die Schülerinnen und Schüler die Ursachen der Änderung des Preisniveaus mittels einer Internetrecherche. Ziel ist es, das komplexe Zusammenspiel der verschiedenen Faktoren des Marktes zu durchschauen. Sie selbst erfahren Preissteigerungen im privaten Konsum als unmittelbare Auswirkungen.Der Ursprung des Wortes Inflation (lateinisch; inflare = aufblähen, hineinblasen) deutet auf eine wichtige Voraussetzung anhaltender Preisanstiege hin, nämlich die Aufblähung der Geldmenge. Das bedeutet, dass die Geldmenge in einer Volkswirtschaft auf längere Sicht anhaltend schneller zunimmt als die Gütermenge, weshalb der Geldwert fällt. Das Ausmaß der Änderung des Preisniveaus wird durch Preisindizes gemessen. Der Impuls zu einer Preissteigerung kann von der Nachfrage- oder der Angebotsseite ausgehen. Als nachfragebedingte Beispiele sind die Konsum- und Investitionsinflation zu nennen, angebotsbedingt sollen die Kosten- und Anspruchsinflation genauer erörtert werden. Die eine Hälfte der Schülerinnen und Schüler recherchiert die Inflationsraten der letzten Jahre und stellen diese in einem Programm ihrer Wahl dar. Die andere Hälfte erkundigt sich über die unterschiedlichen Arten der Inflation. Zur Festigung füllen alle Schülerinnen und Schüler anschließend ein Kreuzworträtsel zum Thema Inflation aus.Das Thema "Inflation" aus dem übergeordneten Komplex "Binnenwert des Geldes" ist vielfältig, weshalb einige Reduktionsentscheidungen für die Unterrichtsstunde sinnvoll erscheinen: Im Rahmen der vertikalen Reduktion wird auf die Formen der Inflation verzichtet, in die Folgestunden verschoben werden die Auswirkungen der Inflation. Im Rahmen der horizontalen Reduktion werden die verschiedenen Ursachen anhand von Beispielen verdeutlicht. Die allgemeinen Inhalte werden in Form eines Kreuzworträtsels gesichert. Die Vorgehensweise zur Analyse der Ursachen in Form einer Internetrecherche hat exemplarischen Charakter, da hier die Sach- sowie die Methodenkompetenz gefördert werden. Die Suche nach Inflationsraten und deren grafische Darstellung aus Jahren, die für die Schülerinnen und Schüler eine große emotionale Bedeutung haben, wie das Jahr der Einschulung, der Erlangung der Fachoberschulreife oder des Führerscheins, hat eine motivierende Wirkung. Dadurch fällt es den Lernenden leichter, die Ursachen für die Entwicklung der Inflationsraten zu erkennen.Die Schülerinnen und Schüler grenzen die Ursachen der Inflation auf der Nachfrageseite und der Angebotsseite unterscheiden und voneinander ab. strukturieren, reduzieren und präsentieren die gefundenen Informationen im Programm ihrer Wahl. nutzen selbstständig das Internet zur gezielten Informationsrecherche.

  • Wirtschaft
  • Sekundarstufe II

Fußball-Weltmeisterschaft: Webrallye zur WM

Unterrichtseinheit

In dieser fächerübergreifenden Unterrichtseinheit zum Thema "Fußball-Weltmeisterschaft" werden die WM und das Gastgeberland aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet.Im Sommer steht wieder ein sportliches Großereignis an: die Fußball-Weltmeisterschaft. Kaum jemand kann sich dem sportlichen Event verschließen: Public-Viewing, stundenlange Fernsehübertragungen, Pressekonferenzen. Selbst in der Schule hält der Spielplan neben dem regulären Stundenplan Einzug. Grund genug, die WM direkt in die Klassenzimmer zu holen und diese zum vielschichtigen Unterrichtsgegenstand zu machen. Die WM als Unterrichtsthema Im Sommer wird das Ansehen der Live-Übertragungen der Spiele für viele zur Pflicht. Übermüdete Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sowie die Analyse von Spielverläufen prägen den Unterricht. Somit liegt es auf der Hand, die WM direkt im Unterricht zu behandeln. Voraussetzung für die Durchführung der Einheit sind internetfähige Computer, Smartphones der Schülerinnen und Schüler oder ein Klassensatz Computer oder Tablets. Individuelle Gestaltung der Einheit Thema der Unterrichtseinheit ist eine Internetrallye zur WM. Die Fragen der Rallye sind so gestaltet, dass sie mithilfe des Internets schnell gelöst werden können. Von einfachen Faktenfragen bis hin zur kritischen Beleuchtung der Weltmeisterschaft ist alles dabei. Sofern die Rallye nicht im Vertretungsunterricht eingesetzt wird, können die Fragen auch fachspezifisch angepasst werden. Um eine ganze Einheit zu gestalten, können unterschiedliche Fragestellungen vertieft werden. Je nach Zeit werden für die Rallye ein bis drei Stunden eingeplant. Die Jugendlichen können arbeitsteilig in Gruppen oder einzeln arbeiten. Es sollte beachtet werden, dass es bei der Rallye nicht darauf ankommt, besonders schnell fertig zu sein, sondern möglichst präzise zu antworten. Ablauf der Unterrichtseinheit Ablauf der Unterrichtseinheit "Internetrallye zur WM" Der Ablauf der Internetrallye in zwei Teilen sowie die Ergebnissicherung werden hier kurz und verständlich erklärt. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler unterscheiden wichtige und unwichtige Aspekte eines Themas. lernen die Reduktion von umfassenden Inhalten auf wesentliche Kernaussagen und Schlüsselbegriffe. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler gehen mit einem internetfähigen Smartphone, Tablet oder Computer um. lernen, geeignete Internetseiten von ungeeigneten zu unterscheiden und insbesondere die dargestellten Informationen hinsichtlich Aktualität, Informationsgehalt und Seriosität zu bewerten. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler arbeiten sowohl in Gruppen als auch selbstorganisiert. Die Schülerinnen und Schüler unterscheiden wichtige und unwichtige Aspekte eines Themas. lernen die Reduktion von umfassenden Inhalten auf wesentliche Kernaussagen und Schlüsselbegriffe. Die Schülerinnen und Schüler gehen mit einem internetfähigen Smartphone, Tablet oder Computer um. lernen, geeignete Internetseiten von ungeeigneten zu unterscheiden und insbesondere die dargestellten Informationen hinsichtlich Aktualität, Informationsgehalt und Seriosität zu bewerten. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten sowohl in Gruppen als auch selbstorganisiert. Der erste Fragenkatalog auf Arbeitsblatt 1 kann von den Schülerinnen und Schülern ab Klasse 7 recht schnell beantwortet werden. Dabei geht es um allgemeinere Fragen rund um die Weltmeisterschaft. Je nach Unterrichtssituation können weitere vertiefende Fragen gestellt werden. So bietet sich die Frage nach dem WM-Ball für eine genauere Untersuchung an. Beispielsweise könnten die Lernenden die Produktionskosten des Balles mit dem durchschnittlichen Arbeitslohn eines Einheimischen des Gastgeberlandes vergleichen oder die Situation der Ärmsten im Land genauer untersuchen. Das erste Arbeitsblatt kann auch als "Vorrunde" für das zweite gesehen werden. Das zweite Arbeitsblatt ist eher an die Schülerinnen und Schüler höherer Klassenstufen (9-10) gerichtet. Jüngere Lernende kennen womöglich noch nicht die Begriffe "Gini-Index" oder "HDI-Index", sodass die Lehrkraft dies im Falle der Verwendung im Vertretungsunterricht berücksichtigen sollte. Entweder kann die Lehrkraft die Fragen streichen oder sie lässt diese von besonders schnell arbeitenden Schülerinnen und Schülern bearbeiten. Innerhalb des zweiten Fragenkatalogs wird stärker problematisiert und so über die bloße Angabe der Fakten hinaus gedacht, recherchiert und verknüpft. Die Beantwortung der Fragen wird den Lernenden dennoch Spaß machen, und sie werden dadurch auch die Schattenseiten einer Weltmeisterschaft kennenlernen. Das zweite Arbeitsblatt stellt somit die eigentliche "Endrunde" dar, denn hier geht es darum, auch mal um die Ecke zu denken. Präsentation auf Folie oder Whiteboard Bei der Sicherung und dem Vergleich der Ergebnisse kann die Klasse unterschiedlich vorgehen. Entweder werden die Ergebnisse auf einer Ergebnisfolie gezeigt (praktikabel im Vertretungsunterricht) oder sie werden gemeinsam im Unterrichtsgespräch am Whiteboard zusammengetragen. Dabei kann unterschiedlich intensiv auf Themeninhalte (je nach Lernziel) eingegangen werden. Bewertung ohne "Fouls" Beim Vergleich im Unterrichtsgespräch sollte darauf geachtet werden, dass die Schülerinnen und Schüler bei der Bewertung ihrer Lösungen ehrlich sind und somit kein "Foul" begehen. Nur dann kann am Ende eine Gewinnerin oder ein Gewinner gekürt werden. Selbstverständlich bleibt es der Lehrkraft überlassen, die Antworten einzusammeln und im Sinne eines Tests zu bewerten. Gibt es womöglich gleich zwei Gewinner, dann sollte man in die "Verlängerung" gehen und die entscheidende Frage stellen: Wer wird Fußballweltmeister?

  • Geographie / Jahreszeiten / Fächerübergreifend / Sport / Bewegung
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Meer-Strom

Unterrichtseinheit

In diesem Lernmodul lernen die Schülerinnen und Schüler einige Möglichkeiten zur Stromerzeugung aus dem Meer kennen und lösen dazu verschiedene Aufgabenstellungen.Alle, die schon einmal mit den Füßen in der Meeresbrandung standen, konnten die Kraft der Wellen spüren. Obwohl ein Großteil der Erdoberfläche von Meer bedeckt ist, wird diese Energiequelle bisher nur in geringem Umfang zur Stromerzeugung genutzt. Viele Ideen befinden sich noch im Forschungs- und Entwicklungsstadium. In diesem interaktiven Lernmodul können sich die Schülerinnen und Schüler anhand verschiedener Beispiele kritisch mit dem Meer als regenerative Energiequelle auseinander setzen. Selbstgesteuertes Lernen Das didaktische Konzept fokussiert eine weitgehend selbstständige Erarbeitung der Inhalte. Der hohe Grad an Interaktivität und die multimediale Aufbereitung der Themen regen zum Nachforschen an. Grafische Elemente können per Drag & Drop so positioniert werden, dass dadurch inhaltliche Aussagen entstehen, zum Beispiel bei der Positionierung von Meereskraftwerken auf einer Weltkarte. Arbeitsergebnisse können in einem virtuellen Rucksack verstaut und später an geeigneter Stelle wieder ausgepackt werden. So werden Inhalte wiederholt und vertieft. Bei Bedarf können eigene Inhalte (Texte und Bilder) einfach eingefügt werden. Anpassung an individuelle Anforderungen Beim Beenden der Lerneinheit bietet das Modul die Möglichkeit, die Arbeitsergebnisse zu speichern. So kann zu einem späteren Zeitpunkt die Beschäftigung an der gleichen Stelle wieder aufgenommen werden. Dies ist nicht nur für Lernende, sondern auch für Lehrkräfte interessant: Die Option, eigene Aufgabentexte und andere digitale Materialien einzufügen, abzuspeichern und den Lernenden zur Verfügung zu stellen, ermöglicht die Erstellung individualisierter Lernmodule. Inhalte des Lernmoduls Auf dieser Seite finden Sie detaillierte Informationen zu den Inhalten des Lernmoduls. Screenshots geben einen Eindruck von der grafischen Oberfläche. Nutzung im Unterricht Hier finden Sie Hinweise zur Nutzung des Lernmoduls. Was muss an Vorbereitung stattfinden? Wie kann die Beschäftigung mit dem Lernmodul organisiert werden? Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen verschiedene Möglichkeiten zur Energiegewinnung aus dem Meer kennen. werden sich über das Funktionsprinzip eines Osmosekraftwerks klar. betrachten Meeresströmungskraftwerke im Vergleich zu Windkraftanlagen. setzen sich mit der Problematik von Gezeitenkraftwerken auseinander. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler bedienen eine interaktive Lernumgebung. entnehmen Informationen zur Thematik aus einem Text, verstehen wesentliche Aussagen und geben sie in eigenen Texten wieder. Zu Beginn des Lernmoduls werden bildliche Impressionen angeboten, die die Nutzer auf sich wirken lassen sollen (Abb. 1, zur Vergrößerung anklicken). Insgesamt stehen sieben Bilder zur Verfügung. Durch Anklicken der kleinen Bilder am unteren Ende der Seite können diese vergrößert werden. Themen sind beispielsweise Tidenhub, Wasserpegel, globale Meeresströmungen und Stauwerke. In einer Textbox sollen die Gedanken, die beim Betrachten in den Sinn kommen, festgehalten werden. Diese Textbox kann durch Klick auf die rechte Maustaste im virtuellen Rucksack gespeichert und zum Abschluss des Lernmoduls erneut aufgerufen werden. Diese Seite stellt mithilfe von Infotexten und Abbildungen verschiedene Typen von Meereskraftwerken vor (Abb. 2). Zum Überprüfen des Textverständnisses sollen die Lernenden anschließend per Mausklick entscheiden, ob die Aussagen in einer Textbox richtig oder falsch sind. Als Auswertung werden zu den jeweiligen Antworten Kommentare als Feedback eingeblendet. Den unterschiedlichen Salzgradienten zwischen Süß- und Salzwasser nutzen Osmosekraftwerke, um damit eine Turbine anzutreiben (Abb. 3). In einer Grafik wird die Funktionsweise eines Osmosekraftwerkes vereinfacht dargestellt. Der Arbeitsauftrag dazu lautet, die Beschriftung dieser Grafik per Drag & Drop richtig zuzuordnen. Ein Infotext hilft dabei. Das "Oyster" genannte Wellenkraftwerk vor der Küste Schottlands hat seinen Namen aufgrund des Klappmechanismus erhalten, der an eine Muschelschale erinnert (Abb. 4). Die Schülerinnen und Schüler sollen sich mit möglichen Vor- und Nachteilen dieser Form der Energiegewinnung auseinander setzen und ihre Antworten in eine Texbox eintragen. Die nächsten beiden Kapitel des Lernmoduls thematisieren zwei schwimmende Konstruktionen: einmal das Wellenkraftwerk "Pelamis", nach dem griechischen Wort für Seeschlange, und der Wellendrache, englisch "Wave Dragon" genannt (Abb. 5). Mit ihrem eigenen Worten sollen die Lernenden jeweils die Funktionsweise dieser beiden Wellenkraftwerke in einer Textbox erläutern. Abbildungen und Fotos dienen zur Illustration. Manche Meeresströmungskraftwerke sind mit ihren Rotoren denen von Windkraftanlagen gar nicht unähnlich. Im Beispiel wird das Kraftwerk "Seaflow" vorgestellt, das vor der Küste von Südengland steht (Abb. 6). Der Arbeitsauftrag fordert die Lernenden dazu auf, Wind- und Meeresströmungskraftwerke im Vergleich zu betrachten. Ein weiteres Beispiel für Energiegewinnung aus dem Meer sind Gezeitenkraftwerke. Diese nutzen die Änderung der Strömungsrichtung des Wassers bei Ebbe und Flut an Flussmündungen (Abb. 7). In dem Arbeitsauftrag sollen sich die Lernenden mit den Umweltauswirkungen dieser Staudamm-Bauwerke auseinandersetzen. Im letzten Kapitel können die Schülerinnen und Schüler noch einmal die verschiedenen Kraftwerkstypen der vorangegangenen Kapitel aufgreifen und ihr erworbenes Wissen anwenden (Abb. 8). Sie sollen auf einer Weltkarte verschiedene Meereskraftwerke positionieren und ihre Wahl anschließend begründen können. Ausführbares Programm Zur Nutzung des Lernmoduls müssen Sie die Datei "zukunft-der-energie.exe" (siehe Startseite dieser Unterrichtseinheit) kostenlos heruntergeladen und installieren. Bei der Installation wird ein neues Icon auf Ihrem Desktop angelegt: Wissenschaftsjahr 2010 - Die Zukunft der Energie. Durch Doppelklick auf dieses Icon erscheint eine Auswahl mehrerer Lernmodule. Zum Starten des entsprechenden Lernmoduls klicken Sie bitte auf die zugehörige Grafik. Internetzugang notwendig Die installierte Software bietet Ihnen den Zugang zu verschiedenen Lernmodulen. Zum Starten eines Lernmoduls benötigt diese Software allerdings Daten aus dem Internet. Das Programm "kennt" die Adresse, Sie müssen nur sicherstellen, dass Ihr Computer Internetzugang hat. Vorteil dieser Methode ist, dass Sie immer auf die aktuellste Version des Lernmoduls zugreifen. Überblick verschaffen Zunächst sollten Sie sich selbst mit dem Lernmodul vertraut machen. Dazu bietet Ihnen das Lernmodul eine integrierte Hilfe-Funktion. Ein sogenannter "Schnelleinstieg" (siehe Abb. 9) zeigt alle zur Verfügung stehenden Funktionen. Da alle Lernmaterialien und Aufgabenstellungen in dem Lernmodul integriert sind, wird Ihr Einstieg voraussichtlich nicht viel Zeit benötigen. Mögliche Individualisierung Bitte beachten Sie, dass Sie eigene Texte und Bilder einbinden können. Damit bietet Ihnen das Lernmodul die Möglichkeit, individuelle Aufgabenstellungen zu integrieren. Unter dem Menüpunkt "Funktionen" oder über einen Klick auf die rechte Maustaste können Sie eine Notiz (in Textform), eine Tabelle oder ein Medienelement (in der Regel ein Bild) einfügen. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Möglichkeit, die individualisierte Version der Lernumgebung abzuspeichern. Die zugehörige Datei mit der Endung ".wj2010" kann auf einem beliebigen Datenträger gespeichert, kopiert und verteilt werden. Ihre Schülerinnen und Schüler können nach dem Starten des Lernmoduls über die Funktion "Öffnen" die spezielle Version der Lernumgebung einlesen. Präsentieren oder Entdecken Natürlich sollten Sie den Lernenden zunächst die Möglichkeit geben, sich mit der Bedienung der Plattform vertraut zu machen. Es bietet sich an, anhand einer Beamer-Präsentation die wichtigsten Funktionen zu erläutern. Sie können aber auch Ihren Schülerinnen und Schülern den Auftrag geben, sich mit dem "Schnelleinstieg" zu beschäftigen und ihnen etwas Zeit geben, sich selbst mit der Umgebung vertraut zu machen. Zahlreiche Hilfestellungen Bei der Erarbeitung neuer Inhalte tauchen immer wieder Begriffe auf, die für viele Lernende erklärungsbedürftig sind. Daher sind viele Begriffe mit Zusatzinformationen hinterlegt, die beim Anklicken erscheinen. Zusätzlich bietet ein integriertes Lexikon Erläuterungen zu zahlreichen Themen. Das Lernmodul ist so konzipiert, dass Ihre Schülerinnen und Schüler selbstständig die Seiten bearbeiten können. Auf jeder Seite gibt es spezifische Aufgaben und gegebenenfalls zugehörige Hilfestellungen. Bei Bedarf kann im Internet recherchiert werden. Abspeichern Das bearbeitete Lernmodul kann jederzeit gespeichert werden. Dabei bietet es sich an, dass die Schülerinnen und Schüler eine für sie oder ihre Gruppe individuelle Datei-Bezeichnung auswählen, zum Beispiel "michael_schmidt_meerstrom.wj2010". Dadurch wird einerseits gewährleistet, dass nicht durch versehentliches Vertauschen von Dateien Inhalte verloren gehen. Andererseits haben Sie dadurch die Möglichkeit, detaillierte Einsicht in die Arbeitsergebnisse zu erhalten. Präsentieren Insbesondere wenn das Lernmodul in Gruppen bearbeitet wurde, bietet es sich an, dass jede Gruppe ihre Arbeitsergebnisse vorstellt. Dazu kann entweder per Beamer die relevante Seite projiziert werden. Die Lernumgebung bietet aber auch die Möglichkeit, den Bildschirminhalt auszudrucken.

  • Physik / Astronomie / Geographie / Jahreszeiten
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II
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