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Berufe am Theater

Unterrichtseinheit

Diese Unterrichtseinheit stellt ausgewählte, exemplarische Berufe aus dem Bereich der Oper und des Theaters vor. Damit erhalten Schülerinnen und Schüler der 9. oder 10. Jahrgangsstufe berufsvorbereitende Einblicke.Ein Blick hinter die Kulissen! Diese Unterrichtseinheit soll den Schülerinnen und Schülern Einblicke über einen Querschnitt ausgewählter Berufe aus dem Berufsfeld Oper und Theater geben: vom Autor, Beleuchter und Bühnenhandwerker über den Beruf des Dirigenten, des Maskenbildners und dem Requisiteur bis hin zum Sekretär, Souffleur und dem Tonmeister. Die Lernenden erhalten eine Vorauswahl von etwa 20 Berufen und suchen sich zur eigenen Recherche einen für sie interessanten Beruf aus. Sie informieren sich über erforderliche Voraussetzungen und das Berufsbild. Das Thema "Berufe am Theater" im Unterricht Etwa 40.000 Menschen arbeiten in Deutschland fest angestellt für die Theater und Orchester. Jährlich gibt es tausende von Inszenierungen und mehr als 100.000 Veranstaltungen, die von mehr als 35 Millionen Zuschauern besucht werden. Der Deutsche Bühnenverein - Bundesverband der Theater und Orchester nennt in seiner Broschüre Berufe am Theater mehr als 150 Berufe aus diesem Bereich. Die Behandlung aller Berufe in einer Unterrichtseinheit lässt sich nicht gewährleisten, weshalb hier exemplarisch 30 Berufe herausgegriffen wurden (didaktische Reduktion). Die Lehrkraft sollte grundsätzlich einen Überblick über verschiedene Berufe am Theater haben. Gerade in der neunten und zehnten Jahrgangsstufe ist Berufsvorbereitung für viele Schülerinnen und Schüler ein wichtiges Thema. Mit dieser Unterrichtseinheit kann das Fach Musik einen kleinen Beitrag dazu leisten, den Schülerinnen und Schülern einen Einblick in ein ihnen vermutlich weitestgehend unbekanntes, umfangreiches Berufsfeld zu verschaffen. Didaktisch-methodische Analyse Mit diesem Material kann auf vielfältige Weise die unglaubliche Bandbreite an Berufen am Theater vorgestellt werden. Ziel der Stunde soll es nicht sein, dass jeder Schüler von jedem der zu behandelnden Berufe das exakte Berufsbild und die genauen Voraussetzungen, die für das Ergreifen des jeweiligen Berufs erforderlich wären, kennt, sondern nur einen Überblick über das Berufsfeld Oper und Theater erhält. Jeder Schüler oder jede Schülerin soll sich zumindest mit einem Beruf beschäftigen und das dazugehörige Berufsbild und die erforderlichen Voraussetzungen erarbeiten. Die Schülerinnen und Schüler erhalten ein Raster, mit welchem sich jeder beliebige Beruf aus dem Theater charakteristisch einem bestimmten Berufsfeld zuordnen lässt. Das Schema besteht aus den Berufsfeldern Handwerker, Technik, Musiker und Künstler, Verwaltung und Leitende Positionen sowie den "Dienstbaren Geister". Es werden viele unbekannte, aber durchaus interessante Berufe auf spielerische Art und Weise vorgestellt: So verfassen die Lernenden eine Stellenausschreibung, die von den Mitschülerinnen und Mitschülern erraten werden soll. Ebenso erhalten Sie Anregungen, sich für ihre zukünftige Planung weiter zu informieren. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler aktivieren ihr Vorwissen und lernen verschiedene Berufe aus dem Bereich des Theaters kennen. beschäftigen sich mit ausgewählten Berufen und stellen diese anhand einer Stellenbeschreibung vor. gewinnen Einblicke hinter die Kulissen eines Theaterbetriebes. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler halten sich an Gesprächsregeln im Unterrichtsgespräch. sind diszipliniert beim Anhören und Ansehen von Stücken. arbeiten gut und respektvoll mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin.

  • Musik
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

PLAY IT: Theater multimedial

Unterrichtseinheit

Die Inszenierung eines Theaterstückes schafft eine Verbindung von traditionellen Ausdrucksformen und neuen Medien. Das Thema bestimmt dabei den Einsatz der Handwerkszeuge und Medien. Die Verbindung von Theaterspiel und neuen Medien ist ein geeignetes Thema, um eine Brücke zwischen traditionellen Ausdrucksformen und den erweiterten Möglichkeiten digitaler Medien zu schlagen. Mit etwas Aufwand und gegebenenfalls der Unterstützung durch Medien- und Theaterpädagogen lässt sich ein Theater-Medien-Projekt im Rahmen einer Projektwoche oder in einer Arbeitsgemeinschaft ein fächerverbindender Unterricht zwischen Kunst, Musik und Deutsch realisieren. Nicht nur Schauspieler, sondern auch digitale Kulissenschieber und Tonmeister werden hierfür benötigt. Zwei Arbeitsgruppen, die sich den Themen Schauspiel und Multimedia widmen, produzieren in intensiver Zusammenarbeit ein Theaterstück mit medialen Gestaltungselementen. Teamwork zwischen Schauspiel und Multimedia Im Theater-Medien-Projekt PLAY IT ist das Bühnenbild nicht bloß Hintergrundgemälde, es ist mehr als die Illustration einzelner Szenen. Die Bühnenbildelemente Licht, Ton und Bildprojektionen konstituieren die Handlung der Schauspielgruppe wesentlich mit. Kulisse und darstellendes Spiel greifen ineinander. Die Arbeitsgruppen Schauspiel und Multimedia, in denen sich die Schülerinnen und Schüler engagieren, sind in den Produktionsphasen an mehreren Stellen auf eine intensive Zusammenarbeit angewiesen. Warm-up: Gruppendynamik im Theaterspiel Wie sich die Schülerinnen und Schüler durch Aufwärmübungen auf ein Thema einstimmen und Ausdrucks- und Darstellungsformen erproben. Einstimmung: Begegnungen inszenieren Wie Übungen zur spielerischen Einstimmung und Kontaktaufnahme anregen und Fähigkeiten zur Improvisation vermittelt werden. Multimediale Experimente: Bilderwelten in Clip-Manier Wie sich durch Arbeitsteilung in der Theater- und Multimedia-Gruppe die Medienproduktion dem Theaterschauspiel anpassen lässt. Diffusion: Spiel zwischen Realität und Medialität Wie die Grenzen zwischen Schauspiel und Projektion, zwischen real Gespieltem und medial Dargestelltem verwischen. Inszenierung: Diskrepanz zum Gewohnten Wie durch Anleitung und Bekräftigung gewohnte Wahrnehmungen durchbrochen und neue Überraschungen und Irritationen in der Inszenierung geschaffen werden. Inhaltliche Ziele Die Schülerinnen und Schüler sollen in Teamarbeit kommunikative Kompetenzen erlernen. unterschiedliche Ausdrucks- und Darstellungsformen erproben. innerhalb eines umfangreichen Projekts selbstständig Aufgaben übernehmen. die Wirkung digitaler Medien in einem Theaterstück erfahren. Ziele im Bereich der Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen Bilder als Visualisierungsinstrumente nutzen. großformatige Bildprojektionen gestalten. Töne als Unterstützungselement gezielt einsetzen. mediale Räume gestalten lernen. Thema PLAY IT - Theater multimedial Autorin Sabine Kretschmer Fach Kunst, Musik und Deutsch Zielgruppe Sekundarstufe I Zeitraum Projektwoche oder im Rahmen einer AG in einem Schulhalbjahr Verlaufsplan Verlaufsplan PLAY IT - Theater multimedial zur Unterrichtseinheit Medien Digital-Kamera, Mini-Disc-Recorder, Beamer, Rückprojektionsleinwand, Multimedia-Computer Software Visualisierungssoftware, Soundbearbeitungsprogramm Voraussetzungen Grundkenntnisse in der digitalen Bild- und Tonbearbeitung Lockern, lösen und entfalten Es ist wichtig die gemeinsame Projektarbeit mit gezielten Übungen zu begleiten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stimmen sich bei solchen Übungen auf das Thema ein, sie lockern sich und lösen Anspannungen. Erst wenn sich jede Person einmal mit den anderen im Raum bewegt und kommuniziert hat, fällt es anschließend leichter, sich selbst darzustellen. Denn das darstellende Spiel bietet Raum und Zeit, über sich selbst nachzudenken und sich in Gruppenprozesse zu vertiefen. Fragen wie "Wer bin ich?", "Wie wirke ich?", "Wie möchte ich sein?", "Wie verhalte ich mich?" werden im Handlungsprozess erlebbar. Dynamik in der Gruppe Das Theaterspielen spricht alle Sinne an. Es fördert das Wahrnehmungs- und Ausdrucksvermögen, das Einfühlungsvermögen und die sozialen Kompetenzen in der Gruppe. Dafür ist es günstig, mit allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Projekts zu Beginn durch eine spielerische Sequenz einzusteigen und einen gemeinsamen Abschluss zur Tagesauswertung anzubieten. In den Arbeitsphasen muss auf die Stimmungen in den Gruppen reagiert und auch auf eventuelle Missstimmungen geachtet werden. Spiele zur Gruppenstärkung können dabei effektive "Helferlein" sein. Übungen zur Improvisation und Szenengestaltung Im Theater-Medien-Projekt wurden für die "Phase des Ankommens" spielerische Inputs angeboten, bei denen alle mitmachen konnten. Bei diesen Aufwärmübungen konnten bereits Elemente des Darstellens gezielt einbezogen werden. Zwei Übungen sollten die Fähigkeiten für Improvisation und Szenengestaltung geben. Die erste Übung gibt einen offenen gestalteten Impuls, bei dem Improvisation individuell erprobt werden kann. In der zweiten geführten Aufgabenstellung wird eine Situation vorgegeben, die als Szene nachempfunden und dargestellt werden soll. Wahrnehmung der Körperteile Alle gehen kreuz und quer durch den Raum, ohne einander zu beachten. Dann wird die Wahrnehmung auf verschiedene Körperteile gelenkt. Die Aufgaben lauten: Erspürt mit den Füßen den Boden, rollt weich ab. Geht stark auf den Außenfuß und dann auf den Innenfuß. Geht hoch, mit Körperspannung, stolz, tief und schlaff. Kontaktaufnahme mit anderen Dann geht es weiter mit der Kontaktaufnahme untereinander. Wer auf einen anderen trifft, nimmt ohne zu sprechen kurz Kontakt auf: Geheimgruß: Berührt einander kurz oder verbeugt euch diskret. Teilt euch mit den Augen etwas Bedeutendes oder Trauriges mit. Der Erste begrüßt mit einer Grimasse, die der Zweite zurückgibt. Begrüßt einander lautstark in Kauderwelsch. Umarmt euch schweigend. Nehmt euch eine kleine zeremonielle Begrüßungsform vor, begrüßt euch entsprechend, wenn ihr aufeinander trefft. Zum Bahnhof eilen "Zum Bahnhof eilen" ist Thema für eine spielerische Einstimmung auf die Theaterarbeit. Die Schülerinnen und Schüler bewegen sich in unterschiedlichem Tempo (Stufe 1 bis 6) durch den Raum. Jeder ist allein unterwegs und darf niemanden berühren. Dennoch entsteht ein Gemeinschaftsgefühl, da alle in derselben Situation sind. Das Tempo wird in den einzelnen Stufen vorgegeben. Je höher das Tempo ist, desto mehr Achtsamkeit ist gefordert. Die Schüler/innen und Schüler folgen einzelnen Aufgaben, ohne je anzuhalten. Folgende Szeneaufgaben werden gestellt: Geht in gemütlichem Spaziertempo durch den Raum. Geht euren eigenen Weg. Nehmt euch vor, jeden Teil des Raumes zu betreten. Ihr seid auf dem Weg zum Bahnhof. Zum Glück seid ihr frühzeitig von zu Hause weg. So könnt ihr unbekümmert und gemütlich schlendern. Hier und dort könnt ihr sogar jemanden grüßen (Stufe 1). Jetzt schaut ihr auf die Uhr. So viel Zeit habt ihr gar nicht. Ihr beschleunigt den Schritt (Stufe 2). Ihr erhascht einen Blick auf die Turmuhr. Diese zeigt eine fortgeschrittene Zeit an. Ob eure Uhr falsch geht? Ihr beschleunigt nochmals (Stufe 3). Ihr kommt am Uhrengeschäft vorbei. Ein hastiger Blick ins Schaufenster zeigt viele Uhren mit verschiedenen Zeitangaben. Das irritiert euch. Und ihr dürft den Zug nicht verpassen (Stufe 4). Endlich ist die Bahnhofsuhr in Sicht. Nur noch eine Minute bis zur Abfahrt! (Stufe 5). Atemlos kommt ihr auf dem Bahnsteig gerannt (Stufe 6) und seht nur noch das Schlusslicht des Zuges. Nach einem kurzen Zeichen des Ärgers schlendert ihr gemütlich wieder zurück (Stufe 1). Zusammenspiel von Theater- und Multimedia-Gruppe Das gesamte Theater-Medien-Projekt umfasst das Moment der multimedialen Inszenierung. Hierzu gehören die Vorbereitung des Darzustellenden und die Produktion von Medienereignissen. Im Theater-Medien-Projekt geschah dies in zwei aufeinander folgenden Schritten. Die Theater-Gruppe überarbeitete die szenische Vorlage, das Skript eines Theaterstückes, studierte das szenische Spiel ein und wählte passende Requisiten aus. Die Multimedia-Gruppe erarbeitete Bildprojektionen und Sounds für das Stück und probte Übergänge und Effekte. Die eigentliche Inszenierung wurde erst im zweiten Schritt, im Zusammenspiel beider Gruppen realisiert. Erst die Fotos, dann die digitale Bearbeitung Für eine Szene des Theaterstücks soll die Multimedia-Gruppe einen Hintergrund gestalten, in der die Schauspieler durch das Lösen eines Ziegelsteines aus einer Mauer in einen Geheimgang stürzen. Mit einem stehenden Bild ist diese Aufgabe nicht zu lösen, deshalb muss eine Sequenz mit verschiedenen Bildern gestaltet werden. Auf Anregung fotografieren die Schülerinnen und Schüler mit der Digitalkamera eine gemauerte Säule in der Schule. Um das Lösen eines Steines und den anschließenden Sturz in den Tunnel in der Szene darstellen zu können, ist eine digitale Nachbearbeitung der Fotografien erforderlich. Arbeit mit dem Video-Jockey-Programm Der Sturz in einen Tunnel wird mit Computereffekten clipartig umgesetzt. Die gesamte Sequenz soll aussehen wie ein Videoclip. So greifen die Schülerinnen und Schüler in der Darstellung des Sturzes auf einen Effekt aus einem Video-Jockey-Programm (ArKaos VJ) zurück. Mit diesem Programm können einzelne Tasten mit Bildern belegt und zugleich Effekte auf die Bilder angewendet werden. Bei einem dieser Effekte wird das Bild der gemauerten Wand zu einer Röhre und bewegt sich dabei so, als würde man in die Röhre hinein gesogen. Die Geschwindigkeit der Bilder passen die Schülerinnen und Schüler an einen eingespielten Sound an. Der fertige Effekt erinnert an Szenen in Action- oder Science-Fiction-Filmen, in denen die Helden etwa durch Luftschächte fliehen. Effekte in Videoclip-Manier Von der Vielzahl der Effektmöglichkeiten zeigen sich die Schülerinnen und Schüler beeindruckt. Und dennoch begründen sie ihre Auswahl schließlich mit der Prämisse, dass der gewählte Effekt ohne Brüche in das Schauspiel passen muss. An der Produktion der Sturz-Sequenz zeigt sich, wie bei der multimedialen Gestaltung der Hintergründe die Geschwindigkeit der Effekte und das Zusammenspiel von Ton und Bild thematisiert werden. Es wird deutlich, dass die Schülerinnen und Schüler präzise Vorstellungen davon haben, welches Tempo sie an welcher Stelle durch ihre Projektion darstellen möchten. Die Orientierung an einer Videoclip-Ästhetik zeigt, dass sich diese Vorstellungen aus Rezeptionserfahrungen ableiten. Mehr als nur Kulisse Immer wieder wird beim Theater-Medien-Projekt die Grenze zwischen Projektion und Schauspiel, zwischen multimedial gestalteten Bilder- und Soundwelten und real gespieltem Theater thematisiert. Dann ist die multimediale Projektion mehr als nur Kulisse, sondern vielmehr ein Teil der Handlung. In diesen Momenten müssen sich die Schauspielerinnen und Schauspieler auf die Kulisse einlassen und mit ihr agieren, anstatt nur davor zu spielen. Beispielhafte Entgrenzung Anhand einer einfachen Szene kann diese Entgrenzung verdeutlicht werden. Die Rahmenhandlung des Theaterstücks bilden zwei Szenen: Am Anfang und am Ende des Stückes schreibt die Hauptfigur Daniel in ein Tagebuch. In einem klassischen Stück hätte die Schauspielerin oder der Schauspieler vermutlich mit einem Buch an einem Tisch gesessen und laut sprechend geschrieben. Anders beim Theater-Medien-Projekt. Hier spielen Daniel und die Kulisse. Die Kulisse ist ein Foto eines Jugendzimmers. Darauf zu sehen sind ein Schulrucksack, ein Keyboard und ein aufgeschlagenes Buch auf dem Fußboden. Daniel sitzt vor der Projektion und schreibt scheinbar auf die Leinwand und zugleich in das Buch, während der von ihm gesprochene Text aus dem Off von einem Rechner eingespielt wird. Interaktion mit dem Medialen Da das Buch fest auf der Leinwand verankert ist, stellt sich für den Schauspieler die Notwendigkeit, sich räumlich an der Projektion zu orientieren. Zugleich muss er seine virtuelle Schreibhandlung zeitlich synchron mit der Toneinspielung koordinieren. Hier wird in einer scheinbar einfachen Szene die Grenze zwischen real Gespieltem und medial Dargestelltem verwischt. Die Wirkung der Projektionen Erst am letzten Tag des Projekts konnte die Multimedia-Gruppe die Wirkung ihrer Bilder und Clip-Sequenzen als Projektionen auf dem Beamer mit dem Schauspiel erleben. Dabei wurde deutlich, dass eine solche Inszenierung immer auch ein Abstimmen auf verschiedene Vorstellungen und Gegebenheiten ist. Anders als es sich viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer vorgestellt hatten, konnten die Bilder nicht von oben oder hinten auf die Leinwand projiziert werden, sondern die Schauspielerinnen mussten im Lichtstrahl der Projektionen spielen. Hierdurch entstanden Schattenwürfe auf der Leinwand, an denen sich viele zunächst störten. Diskrepanz zum gewohnten Wahrnehmungsangebot Die Diskrepanz zwischen den aus gewohnten Wahrnehmungsangeboten genährten Ansprüchen und den Möglichkeiten innerhalb der Projektarbeit wurde jedoch akzeptiert. Der Stolz auf das Entstandene und der Gesamteindruck überwogen. Es zeigte sich, dass im eigenen Gestalten die Gelegenheit wahrgenommen wurde, von präformierten Erwartungen Abstand zu nehmen und sich auf andere, nicht kommerziell durchgestylte Wahrnehmungsangebote einzulassen. Auffällig war dennoch, dass sich die Schülerinnen und Schüler vorzugsweise innerhalb bestehender Gestaltungslogiken von Bild und Ton bewegten und diese in ihren Arbeiten aufnahmen. Kaum nutzten sie die multimedialen Möglichkeiten dazu, Gestaltungserwartungen zu durchbrechen und damit Überraschung oder Irritation zu stiften. Präformierung durchbrechen Hier stießen die Teilnehmerinnen auf eine Grenze, die sie nur durch Betreuung seitens der Pädagoginnen und Pädagogen überwanden. Durch Anregung wurde in einigen Szenen ein Bild so stark verfremdet, dass es nicht mehr eindeutig den Vorlagen aus Kino und Musikfernsehen zuzuordnen war. Der Mut zum Bruch mit Erwartungen schöpfte sich aus den mehrfachen Bekräftigungen, dass ihre Gestaltung für das Publikum dennoch ansprechend sei. Die "Begrenzung durch Präformierung", also die Grenzsetzung durch bestehende Gestaltungslogiken zu durchbrechen, wagten die Schülerinnen und Schüler nur durch bestärkendes Feedback. MIXTOUR - Das Medienmobil Arbeitsgemeinschaft Jugendfreizeitstätten Sachen e.V. (Hrsg.): Mixtour - Das Medienmobil. Ansätze, Methoden und Reflexionen ästhetischer Bildung mit neuen Medien, Chemnitz 2005.

  • Kunst / Kultur
  • Sekundarstufe I

Schiller: Kabale und Liebe

Unterrichtseinheit

Kabale und Liebe gehört zum Kanon der klassischen Schullektüren für die Oberstufe des Gymnasiums. Der Plot des Dramas ist den Lernenden unseres postmodernen Zeitalters zwar fremd, die Problematik einer Liebesbeziehung, die an Hindernisse stößt und tragisch endet, ist jedoch auch heute durchaus nachvollziehbar. Kabale und Liebe im Deutschunterricht zu behandeln, erfordert zunächst einmal, die Horizonte von Text und Leser oder Leserin aufeinander zu beziehen. Dieser Unterrichtsvorschlag bietet kein festes Programm für eine komplette Unterrichtseinheit an, sondern zeigt Möglichkeiten auf, heutige Lernende zu einer aktiven Auseinandersetzung mit dem Drama zu bringen. Dabei wird ein Textverarbeitungsprogramm für die Arbeit in Teams genutzt und den Lernenden so näher gebracht. In dieser Einheit wird die zuweilen trockene Textarbeit durch den Einsatz des Computers und des Internets unterstützt. Der Computer wird dabei nicht nur als Instrument der Motivation eingesetzt, sondern auch in seinen Möglichkeiten als Medium der Informationsbeschaffung und -verarbeitung genutzt. Die Möglichkeit einer Veröffentlichung eigener Produkte hat dabei eine sowohl motivierende als auch disziplinierende Wirkung. Die drei Umsetzungsvarianten, die nach dem Einstieg folgen, können nacheinander oder modular in Ihren Unterricht einfließen. Einstieg: Annäherung an den Text Allgemeine Anmerkungen zum Medieneinsatz und zum Einstieg Ablauf der Einheit - Handeln am Text Bei der Arbeit an Szene I,1 solle die Klasse handelnd mit dem Text umgehen. Ablauf der Einheit - Interpretationsarbeit Nach Abschluss des Leseprozesses beginnt die eigentliche Interpretationsarbeit. Ablauf der Einheit - zurück zur Bühne Die letzte Phase führt zum Text als Partitur für eine Bühnenaufführung zurück. Fachlich-inhaltliche Ziele Die Schülerinnen und Schüler sollen handelnd mit dem Text umgehen und ihn dadurch besser verstehen. zentrale Begriffe der Dramenanalyse und der Sprechakttheorie kennen lernen. das selektive Lesen von Recherchequellen üben und Inhaltsangaben zu diesen erstellen. einen Zugang zu dramatischen Texten finden. erkennen, dass der dramatische Text erst durch Eingriffe von Regie und Dramaturgie zu einem Theaterstück wird. Ziele aus dem Bereich der Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen Optionen eines Textverarbeitungsprogramms kennen und für ihre Zwecke nutzen. das Internet als Recherchequelle nutzen. über das Internet Zugang zur selbstständigen Arbeit im Tandem finden. Internetrecherche, im Unterricht oder zu Hause Der Textlektüre vorgeschaltet wird eine erste Informationsphase, in der recherchiert werden soll, wann und wo Schillers Kabale und Liebe auf dem Theaterprogramm steht. Die Ergebnisse der Recherche, die selbstverständlich auch andere Medien als das Internet mit einbeziehen sollte (regionale und überregionale Zeitungen, Theaterzeitschriften), werden von den Schülerinnen und Schülern in der Klasse oder im Kurs präsentiert. Dies kann durch kurze Referate, durch eine Wandzeitung oder direkt am Computer mittels Beamer geschehen. Kabale und Liebe auf der Theaterbühne In dieser ersten Phase des Unterrichts, noch vor der Begegnung mit dem Dramentext, werden die Schülerinnen und Schüler in eine Rezipientenhaltung gebracht, die dem Drama angemessen ist: Sie nehmen Kabale und Liebe als Theaterstück wahr, das man auf der Bühne sehen kann, in dem Personen in Raum und Zeit agieren und damit eine eigene Wirklichkeit schaffen, die die Wirklichkeit der Zuschauenden für die Zeit des Spiels ersetzt. Wie beim Theaterbesucher und der Theaterbesucherin, die sich vor der Vorstellung ein Programmheft besorgen, werden auch bei den Schülerinnen und Schülern im Lauf ihrer medialen Recherchen Erwartungen geweckt und Vorstellungen geschaffen, die den Rezeptionsprozess des Dramas beeinflussen und steuern werden. Diese Erwartungen und Vorstellungen von dem, was sie beim Theaterbesuch oder eben bei der Dramenlektüre erwarten wird, müssen im Unterricht formuliert und besprochen werden, um als eine Art Folie für die Lektüre des Dramas zu dienen. Gemeinsamer Einstieg Der Einstieg in die Lesephase des Dramas sollte gemeinsam in der Klasse geschehen, um den Schülerinnen und Schülern zu helfen, eine dem dramatischen Text angemessene Lesehaltung einzunehmen. Die methodischen Möglichkeiten sind hier vielfältig: Lektüre mit verteilten Rollen, reihum lesen, spielen. Abgleich Text / Theater Im ersten Gespräch über den Text werden nicht nur inhaltliche und sprachliche Fragen geklärt, wichtiger ist es, hier die Eigenart dramatischer Texte zu erfassen: Während das Szenenfoto aus dem Programmheft, die Porträtaufnahme von Schauspielern, die Zeichnung der Bühne schon erste konkrete Vorstellungen vom Bühnengeschehen vermitteln, bleibt der gedruckte Text zunächst abstrakt. Er ist angewiesen auf die Vorstellungen seiner Leser und Leserinnen, auf ihre Inszenierungen im Kopf. Die drei Umsetzungsvarianten, die im Folgenden vorgestellt werden, können nacheinander oder modular in Ihren Unterricht einfließen. Die Lernenden machen den Text spielbar Der erste Arbeitsauftrag zielt darauf ab, bewusst zu machen, dass jedes Drama immer nur Ausschnitte aus der Realität der Figuren und ihrer Welt zeigt. Deshalb sollen die Schülerinnen und Schüler den Dramen-Haupttext, also das, was die Personen auf der Bühne sagen und was im Textheft steht, um weitere Szenen und um Neben- und Untertext ergänzen (die Unterscheidung verwendet Frommer in seinem Buch Lesen und Inszenieren (Stuttgart 1995)): Das Geschehen auf der Bühne besteht ja nicht nur aus den Redebeiträgen der Figuren, sondern auch aus deren Handlungen, Gesten, Bewegungen im Raum (= Nebentext, der zum Teil im Dramentext als Regieanweisung vorgegeben ist) und aus ihren Gedanken, Gefühlen und Redeabsichten, die aus der Figur erst eine leibhaftige Person machen (= Untertext). Der Dramentext ist also prinzipiell unfertig, er ist Partitur für eine erst zu entwerfende Aufführung. Von dieser Prämisse ausgehend erhalten die Schülerinnen und Schüler folgende Arbeitsaufträge: Lesen Sie die Szene I, 1 noch einmal aufmerksam durch. Welches Gespräch zwischen den beiden könnte der Szene vorausgehen? Was sagen sie, was tun sie, wo stehen oder bewegen sie sich auf der Bühne? Entwerfen Sie dieses Gespräch und die dazugehörigen Regieanweisungen in einer Schreibkonferenz. Dazu schreibt jedes Zweierteam zwei Redebeiträge am eigenen PC für Miller und seine Frau und rückt dann zum nächsten Arbeitsplatz weiter, um das Gespräch wiederum um zwei Redebeiträge pro Person fortzusetzen. Schreibkonferenz Bei der Methode der Schreibkonferenz werden die Schülerinnen und Schüler gezwungen, sich auf die Ideen der Vorgänger einzulassen. Die Gefahr, dass die Einfälle für das Gespräch schon nach wenigen Redebeiträgen versiegen, wird durch die jeweils neuen Impulse verringert. Hier wäre auch eine kritische Auseinandersetzung mit den fremden Beiträgen möglich, und zwar mit der Word-Funktion "Einfügen/Kommentar". Im Tandem: Sprechen über den Text Bei der zweiten Aufgabe bietet sich ebenfalls Partnerarbeit an. Die Schülerinnen und Schüler müssen dann ihre individuellen Konkretisierungen gleich mit dem Partner oder der Partnerin diskutieren und werden automatisch auf den Haupttext zurückverwiesen. Das Sprechen über den Text bekommt einen argumentativen Charakter - ein erster Ansatz zum Interpretieren. Unterrichtsgespräch Die Ergebnisse der Tandems werden anschließend gespeichert. Einige Vorschläge sollten - mittels Beamer - dem Plenum vorgestellt und miteinander verglichen werden. Dabei können im Unterrichtsgespräch die Formel "Drama = gesprochene Handlung" und der Begriff "Sprechakt" eingeführt werden. Wie bei allen produktionsorientierten Verfahren des Deutschunterrichts ist es wichtig, dass die Arbeit am Text reflektiert und in ihrer Bedeutung für das Textverstehen hinterfragt wird. Dies kann im Unterrichtsgespräch geschehen, aber auch in einem komplexen Schreibauftrag. Fassen Sie das Geschehen der Szene I, 1 für ein Theaterprogrammheft knapp zusammen. Berücksichtigen Sie dabei vor allem, dass das Drama "gesprochene Handlung" ist, das heißt, dass hinter der Rede der Figuren bestimmte Sprechabsichten stehen. Fügen Sie in Ihrer Textdatei zwischen den Szenen I, 1 und I, 2 einen farblich hervorgehobenen Monolog der Frau Miller ein, in dem diese laut über das vorangegangene Gespräch nachdenkt. Schreiben Sie aus der Rolle eines Theaterregisseurs eine genaue Rollenbeschreibung für die Figuren aus I, 1, die den Spielenden helfen soll, sich in ihre Rolle hineinzufinden. "Du bist jetzt Musikus Miller. Du führst mit deiner Frau ein Streitgespräch, in dem …" oder "Du bist jetzt Frau Miller. Dein Mann führt mit dir ein Gespräch über eure Tochter, in dem …" Nach diesem Einstieg in die Textarbeit haben die Schülerinnen und Schüler schon einige Umgangsformen mit dramatischen Texten kennen gelernt, die sie im weiteren Verlauf der Dramenlektüre selbstständig oder angeleitet wieder aufgreifen können. Interpretationsarbeit Nach Abschluss des Leseprozesses kann die eigentliche Interpretationsarbeit beginnen. Zurück zur Bühne Die letzte Phase der Unterrichtseinheit sollte wieder zum Text als Partitur für eine Bühnenaufführung zurückführen. Die Lernenden stellen Fragen... Die Schülerinnen und Schüler formulieren ihre Fragen an den Text. Daraus wird gemeinsam ein Programm für den Unterricht entwickelt. Auch die Lehrkraft kann hier ihre Fragen und Themen einbringen, um die fachwissenschaftliche Relevanz des Arbeitsprogramms zu sichern. ...und finden Antworten In der anschließenden Arbeitsphase dient der Computer zunächst vor allem als Medium der Recherche. Eine vorgegebene Linkliste kann die Arbeit erleichtern. Die Schüler und Schülerinnen erhalten - eventuell arbeitsteilig - den folgenden Untersuchungsauftrag. Die Beschreibungen zu den Links können Sie nach Belieben aus der RFT-Datei entfernen. Nach der ersten Sichtung, die ein überfliegendes, orientierendes Lesen trainiert, sollen die Schülerinnen und Schüler sich mit einer besonders interessanten Quelle intensiver auseinandersetzen. Je nach dargebotenem Material bieten sich folgende methodische Möglichkeiten an: Text der Website zusammenfassen. Text der Website mit der Programmfunktion "Autozusammenfassen" zusammenfassen, das Ergebnis dann kritisch reflektieren und den Nutzen dieser Funktion deuten. Fließtexte in tabellarische Texte oder Diagramme umformen (und umgekehrt), auch als Grundlage für ein Referat. Bilder kommentieren, als Anregung für eigene Gestaltungsversuche nutzen. eine Präsentation erstellen Durch die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Materialien bekommen die Schülerinnen und Schüler inhaltliche Interpretationsansätze für das Drama und schulen gleichzeitig ihre Methoden- und Medienkompetenz. Die Vielfalt der angebotenen Aufgaben ermöglicht Differenzierung und Individualisierung im Unterricht. Zusatzmotivation: Websiteproduktion Daraus ableiten lässt sich die Motivation, auch eigene Arbeiten ins Netz zu stellen. Alles, was im Laufe der Einheit von den Schülerinnen und Schülern erarbeitet wurde, sowie Materialien, die bei der Recherche gefunden wurden, können in einem Internetprojekt gebündelt und über die Schulhomepage veröffentlicht werden. Zur einfachen Erstellung solcher Seiten bietet sich der Homepage-Generator von lo-net an. Diese Öffnung für die Öffentlichkeit zwingt zu genauem, korrektem und adressatengerechtem Arbeiten. Zusätzliches Schülerwissen nutzen Die umfangreichere technische Realisierung des Projekts erfordert technisches Know-how und vor allem Zeit außerhalb des Unterrichts - beides bringen aller Erfahrung nach einige besonders motivierte Schülerinnen und Schüler mit. Ein eigenes Theaterstück Die Schülerinnen und Schüler erhalten folgende Aufgabe: Erstellen Sie für eine Schüleraufführung eine Streichfassung von "Kabale und Liebe", indem Sie Textstellen streichen, die Ihrer Ansicht nach für die Inszenierung nicht wesentlich sind. Offline streichen, online sichern Bei dieser Aufgabe wird zunächst mit Textheft und Bleistift gearbeitet, bevor am Bildschirm die verkürzte Bühnenfassung erstellt wird. Dies geschieht (in Word) am besten mit der Funktion "hervorheben" oder durch Löschen der entsprechenden Textpassagen und "Extras: Änderungen verfolgen". Ziel des Arbeitsauftrags ist es, dass die Schülerinnen und Schüler sich bewusst machen, welche Funktion einzelne Szenen oder Szenenteile im direkten Kontext und im Gesamtzusammenhang der dramatischen Handlung haben. Lesekompetenz in der Gruppe fördern Auch hier bietet sich Gruppenarbeit an: Im Vergleich der verschiedenen Lösungsvorschläge entsteht ein echtes Interpretationsgespräch im Sinne einer Verständigung über das Verstehen von Literatur. Nach dem Lesekompetenz-Konzept von PISA wird hier das Reflektieren und Bewerten (Stufe V) gefordert, das auch deutschen Gymnasiasten schwer fällt. Parallelhandlung abstrahieren Alternativ oder erweiternd kann folgende Aufgabe vergeben werden: Stellen Sie die Szenen am Hof und die Szenen der bürgerlichen Welt zusammen. Entwerfen Sie jeweils eine knappe Parallelhandlung: Was passiert während der Hofszenen in der bürgerlichen Welt und umgekehrt? Bei dieser Aufgabe wird den Schülerinnen und Schülern die besondere Zeitstruktur von Bühnenhandlungen klar: Szenen, die auf der Bühne (und im Textheft) zwangsläufig nacheinander kommen müssen, laufen in der Realität zum Teil simultan ab. Die Reflexion dieser Einsicht kann wiederum zu interessanten Inszenierungsvorschlägen führen. Arbeit am Computer Auch hier kann am Computer gearbeitet werden: Für die Szenen der beiden Schauplätze wird eine zweispaltige Tabelle angelegt, in welche die entsprechenden Textpassagen eingefügt werden. In die jeweils frei bleibende Spalte wird die Parallelhandlung stichpunktartig eingetragen.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Sekundarstufe I

Ray Bradbury: Fahrenheit 451

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit erarbeiten die Lernenden die Grundhandlung, wesentliche Motive sowie die Hauptcharaktere in Ray Bradburys Roman "Fahrenheit 451".Seit vielen Jahrzehnten zählt der Roman Fahrenheit 451 von Ray Bradbury zu den Klassikern unter den dystopischen Romanen. Gerade ältere Jugendliche, welche oft das System und die Welt, in der sie leben, hinterfragen und auf der Suche nach sich selbst sind, fühlen sich von dieser Art von Literatur angesprochen. Diese Einheit ist in erster Linie als Vorentlastung zur Lektüre oder zum Film gedacht, kann aber auch unabhängig und ohne Lektüre verwendet werden. Die Lernenden erarbeiten die Grundhandlung, wesentliche Motive und lernen die Hauptcharaktere kennen. Im Anschluss haben sie selbst die Möglichkeit, Teile des Romans nachzuspielen. Das Ende des Romans wird durch diese Stunde nicht vorweggenommen. Vorkenntnisse Fahrenheit 451 ist ein Roman mit einer komplexen Thematik, der die Schülerinnen und Schülern bei der gedanklichen Auseinandersetzung durchaus vor einige Schwierigkeiten stellen kann. Wurde im Vorfeld bereits mit anderen dystopischen Romanen gearbeitet (1984, Brave New World oder andere), fällt den Lernenden der Zugang zu den Themen unter Umständen leichter. Grundsätzlich sind aber keine spezifischen Vorkenntnisse erforderlich. Didaktische Analyse Der Schwerpunkt der Stunde liegt auf der inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Roman und weniger auf der Auseinandersetzung mit Grammatik und Vokabeln. Lassen sich die Schülerinnen und Schüler auf die Thematik ein, so werden sie schnell Zusammenhänge zwischen Fahrenheit 451 und ihrem eigenen Leben erkennen, so zum Beispiel die meist inhaltsleere Verwendung von Whatsapp-Nachrichten und das Abschotten von der Welt durch Kopfhörer und andere Medien. Methodische Analyse Die kreative Umsetzung als Theaterstück erfordert eine harmonische Klassenatmosphäre und auch passende Lokalitäten. Die Schülerinnen und Schüler dürfen keine Angst haben sich vor der Klasse zu präsentieren. Hier muss die entsprechende Lehrkraft im Einzelfall abwiegen, ob diese Aktivität zur Klasse passt. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen den dystopischen Roman Fahrenheit 451 in Grundzügen kennen. setzen sich in der Zielsprache mit komplexen Themen auseinander. beschreiben eigene Gedanken, Bilder und Assoziationen. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler setzen das Transkript eines Theaterstückes kreativ und wirkungsvoll um. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler tauschen eigene Gedanken in Klein- und Großgruppen aus. lernen eigene Ideen zu verbalisieren und als Theaterstück zu präsentieren.

  • Englisch
  • Sekundarstufe II

Kinderrechte in Aktion: Rollenspiel zur E-Schrott-Entsorgung und…

Unterrichtseinheit

Diese Unterrichtseinheit verbindet die Themen Elektroschrott und Kinderrechte. Die Schülerinnen und Schüler lernen die zehn grundlegenden Kinderrechte der Vereinten Nationen kennen. In Rollenspielen erarbeiten sie, dass die Rechte von Kindern, die auf E-Schrott-Deponien nach Wertstoffen suchen, anstatt zur Schule zu gehen, massiv verletzt werden. Im Zentrum dieser Unterrichtseinheit steht die Erarbeitung von Rollenspielen. Zunächst reflektieren die Schülerinnen und Schüler ihr eigenes Wohlbefinden und setzen es in Bezug zu den Lebensbedingungen jener Kinder, die auf den Elektroschrottdeponien arbeiten. Gemeinsam überlegen die Schülerinnen und Schüler, welche der zehn grundlegenden Kinderrechte für die Kinder, die auf der Elektroschrottdeponie in Agbogbloshie (Ghana) arbeiten, nicht gelten. In Rollenspielen vertiefen sie dann vier einzelne Kinderrechte: (1) Recht auf Gesundheit, (2) Recht auf Lernen und Bildung, (3) Recht auf freie Meinung und Beteiligung sowie (4) Recht auf Spielen und künstlerisch tätig sein. Verknüpfung zu vorangegangenen Einheiten Diese Unterrichtseinheit greift das Wissen der Kinder aus der vorangegangenen Unterrichtseinheit auf. Die Schülerinnen und Schüler hatten die E-Schrott-Müllhalde Agbogbloshie im afrikanischen Accra (der Hauptstadt von Ghana) kennengelernt, auf der sich durch illegale Transporte Elektroabfälle aus der ganzen Welt angesammelt haben. Arme Kinder und Jugendliche verbrennen dort den Schrott, um an die in ihm enthaltenen Wertstoffe zu gelangen und damit etwas Geld zu verdienen. Dabei werden sie häufig schwer krank. Kinderrechte und Kinderarbeit Die Schülerinnen und Schüler haben verstanden, dass nicht alle Kinder auf der ganzen Welt zur Schule gehen können, dass sich nicht überall um ihre Gesundheit gesorgt wird, dass ihre Mitsprache und Beteiligung in manchen Ländern kaum gefördert wird und dass es ein großes Privileg ist, wenn ein Kind ein Hobby ausüben darf oder in seinen Interessen gefördert wird. Immer dort, wo Kinder für den Lebensunterhalt ihrer Familien arbeiten müssen, werden die Rechte von Kindern verletzt. Die Schülerinnen und Schüler erkennen insbesondere, dass auch unser Elektroschrott beziehungsweise das fehlende Recycling und die enorme Verschwendung (in kurzen Abständen neue Geräte) mit dafür verantwortlich sind, dass Kinder in ärmeren Regionen der Welt krank werden und keine Schule besuchen können. In den beiden Videos zum Einstieg werden die Kinderrechte lebendig, kurzweilig und kindgerecht erklärt. Sie sind dabei so kurz und so unterschiedlich in der Ansprache der Kinder, dass es dieses wichtige Thema gut verträgt, von gleich zwei kurzen filmischen Sequenzen eingeleitet zu werden. Sachinformation für Lehrkräfte Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen heißt UNICEF (United Nations Children’s Fund) und wurde 1946 angesichts der Not vieler Kinder nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gegründet. Es setzt sich für den Schutz und die Verwirklichung der Kinderrechte ein, die einem Kind ungeachtet seiner Hautfarbe, Religion, Sprache, Herkunft oder sonstigen Status zustehen. Mittlerweile sorgt das UN-Kinderhilfswerk dafür, dass die Rechte der Kinder in jedem Land der Erde geachtet werden – besonders in Entwicklungs- und Schwellenländern. Auf Grundlage der Kinderrechtskonvention, die 1989 verfasst und 1992 von Deutschland ratifiziert wurde, unterstützt UNICEF in über 190 Ländern Programme, damit Kinder ihr Recht auf Überleben, Lernen, Schutz vor Gewalt und Ausbeutung, eine saubere Umwelt sowie Chancengerechtigkeit verwirklichen können. Im Zentrum dieser Arbeit steht die UN-Kinderrechtskonvention. UNICEF fasst die 54 Artikel in 10 Grundrechten zusammen. Diese sind eng verbunden mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Die 10 Grundrechte lernen die Schülerinnen und Schüler in Arbeitsblatt 01 kennen. Anhand dieser Kinderrechte bewerten sie die Lebensbedingungen der Kinder auf der E-Schrott-Müllhalde in Ghana und üben sich im Rahmen von Rollenspielen darin, sowohl Argumente für das Einhalten von Kinderrechten auszutauschen als auch, sich in die Rolle eines betroffenen Kindes einzufühlen. Quelle: zitiert nach UNICEF im Einsatz für die Rechte von Kindern, in: https://www.unicef.de/informieren/ueber-uns/fuer-kinderrechte Rollenspiele in der Grundschule Rollenspiele sind eine wertvolle Methode, um reale Situationen nachempfinden zu können. Sie dienen zudem der Wiederholung, Überprüfung und Festigung des Gelernten. Außerdem macht es vielen Kindern Freude, als Schauspielerinnen und Schauspieler aufzutreten. In dem Arbeitsblatt 03 für Lehrkräfte sind einige wichtige methodische Hinweise zusammengeführt. Im Fokus der Methode des Rollenspiels steht die Förderung der Sozialkompetenzen: Die Schülerinnen und Schüler lernen nicht nur, Diskussionen argumentativ zu führen, sondern auch, sich in andere Menschen hineinzuversetzen und unterschiedliche Meinungen verbal zu begründen und zu verteidigen. Unterstützung brauchen die Schülerinnen und Schüler gegebenenfalls darin, sich auf das konkrete Kinderrecht ihrer Rollenspiel-Gruppe zu konzentrieren. Dabei geht darum, den wünschenswerten Schulbesuch des Kindes Themba in Verbindung zu setzen mit dem Gruppe 1: Recht auf Gesundheit (zum Beispiel dadurch, dass Kinder in der Schule gemeinsam essen, etwas über gesunde Ernährung erfahren, gemeinsam Sport machen, ihr Gehirn trainieren). Gruppe 2: Recht auf Lernen und Bildung (zum Beispiel dadurch, dass sie in der Schule rechnen und schreiben lernen und später einen guten Beruf ergreifen können; dass sie viel Wichtiges und Neues lernen, etwa über Elektro-Schrott, dass sie eine Schulbibliothek nutzen können). Gruppe 3: Recht auf freie Meinung und Beteiligung (zum Beispiel dadurch, dass sie im Klassenverband oder einer AG lernen, in einer Gruppe zu sprechen, mit anderen zu diskutieren; zu sagen, was ihnen gefällt und was nicht, Vorschläge einzubringen). Gruppe 4: Recht auf Spielen und künstlerisch tätig zu sein (zum Beispiel dadurch, dass sie in der Schule mit Kunst, Musik und Theater vertraut werden, in der Pause Kinder zum Spielen treffen, in AGs basteln, handarbeiten oder werken können). Fächerübergreifend lernen: Kinderrechte und Theater Kinderrechte und/oder die UN-Kinderrechtskonvention sind zwar nicht in allen Bildungs- und Rahmenplänen der Bundesländer explizit genannt. Sie können jedoch allgemein im Rahmen der Erziehung zu Demokratie und zur Werteerziehung eingesetzt werden; konkret in den Fächern Sachkunde, Religion/Ethik oder Praktische Philosophie. Über das Thema Rollenspiele lassen sich sehr gut Kontakte zu lokalen Theatergruppen sowie kommunalen und freien Theatern knüpfen. Auch bei solchen Kooperationen ist die Bandbreite enorm. Viele Theater bieten eigene Schulvorführungen an; andere bieten an, dass Schauspielerinnen und Schauspieler die Schule besuchen und zum Beispiel Workshops zum Thema Gestik, Mimik und Körpersprache geben. Die vielfältigen Möglichkeiten an künstlerischer Arbeit bieten insbesondere Kindern, die einer besonderen Förderung bedürfen, Chancen des Ausprobierens und des Könnens. Wenn die Rollenspiele in dieser Unterrichtseinheit per Smartphone aufgezeichnet würden, wäre dies eine gute Gelegenheit, mit ein oder zwei Schauspielerinnen und Schauspielern – oder einer in dieser Hinsicht erfahrenen Lehrkraft – gemeinsam auszuprobieren, wie die Rollenspiele unter schauspielerischen Gesichtspunkten optimiert, ausgebaut und zu einem kleinen Theaterstück erweitert werden können. Fachliche und methodische Kompetenzen Die Schülerinnen und Schüler sammeln in der Vorbereitungsphase Wissen und erarbeiten Argumente. transferieren Fachwissen in Handlungen. vertiefen ihr Wissen über die sozialen Auswirkungen unseres Umgangs mit Elektroschrott auf andere Kinder in Entwicklungsländern. lernen in einem kindgerechten Ansatz die Kinderrechte und Beispiele für deren Dimensionen kennen. erfahren, dass Kinderrechte von 190 Staaten anerkannt werden. stellen Konflikte dar. lernen Fachwörter der Arbeit im Theater kennen. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler beschaffen in Gruppenarbeit gemeinsam Informationen, werten diese aus, suchen und prüfen Argumente. fokussieren sich auf eine bestimmte Rolle und die dazu passende Argumentation, verlieren aber auch die Positionen der anderen nicht aus den Augen. üben sich im schauspielerischen Auftreten und Sprechen vor einer Gruppe beziehungsweise betreten eine improvisierte Bühne. lernen ansatzweise, auf Gesicht, Bewegung oder Stimme zu achten. schulen die eigene Ausdrucksfähigkeit. entwickeln ein Verständnis für Heterogenität und die unterschiedlichen Talente in ihrer Gruppe. schulen ihre Kreativität, zum Beispiel wenn es darum geht, Requisiten zu überlegen und einzubinden. können das gemeinsame Rollenspiel als verbindendes Gruppenerlebnis wertschätzen.

  • Biologie / Ernährung und Gesundheit / Natur und Umwelt / Informatik / Wirtschaftsinformatik / Computer, Internet & Co.
  • Primarstufe

The Gruffalo: vom Storybook zum Theaterstück

Unterrichtseinheit

In diesem handlungsorientiertem Unterrichtsprojekt zum englischen Kinderbuch "The Gruffalo" von Julia Donaldson und Axel Scheffler erarbeiten die Schülerinnen und Schüler die Lektüre rund um den Grüffelo durch intensive Textarbeit, das Hörspiel und schließlich durch eine Aufführung des Theaterstücks.Handlungsorientierter Unterricht macht den Schülerinnen und Schülern nicht nur Spaß, sondern vertieft auch das Verständnis für den Lernstoff und sichert den langfristigen Lernerfolg. In Projekten mit spielerischem Charakter machen die Kinder "ganz nebenbei" enorme Fortschritte, ohne die Situation als Lernsituation zu empfinden. Analytisches Hören fördert Lernerfolge In diesem Zeitraum haben die Kinder ihr Hör- und Leseverstehen geschult, Sicherheit bei Aussprache und Intonation gewonnen, grundlegende Strukturen und Redemittel der englischen Sprache kennen gelernt und eingeübt und den Mut zum Sprechen entwickelt. Dabei haben auch digitale Medien eine Rolle gespielt. Zum Einsatz kamen ein Minidisc-Player zur Erarbeitung und Aufnahme des Hörspiels in Kombination mit einem Computerprogramm (Audacity). Mithilfe dieser auditiven Medien konnten die Kinder ihre Aussprache selbst kontrollieren und verbessern, wobei das analytische Hören entscheidend zum Lernerfolg beitrug. Videoaufnahmen dienten bei den Theaterproben als Reflexionsgrundlage und schließlich zusammen mit Digitalfotografien als Dokumentationsmöglichkeit.Die Einstudierung und Aufführung eines Theaterstücks in einer Fremdsprache ist für Grundschulkinder eine große Herausforderung. Wichtig ist, dass die Vorlage sorgsam gewählt wird und dass die Schülerinnen und Schüler Schritt für Schritt an die Aufgaben herangeführt werden. Nur so ist gewährleistet, dass die Kinder sich in jeder Phase des Projekts aktiv und handelnd ins Unterrichtsgeschehen einbringen können. Erarbeitung des Storybooks Nach der intensiven Beschäftigung mit einer ansprechenden, altersgerechten Vorlage erstellen die Kinder eigene Storybooks. Hörspiel und Theaterstück Mit neuen Formen der Textarbeit und handlungsorientiertem Lernen lassen sich auch passivere Schülerinnen und Schüler motivieren. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erweitern ihre rezeptiven Sprachkenntnisse. rezipieren einzelne Passagen der Geschichte. üben Aussprache und Intonation intensiv. lernen grundlegende Strukturen und Redemittel kennen (begrüßen und verabschieden, sich vorstellen, benennen und beschreiben, Auskunft einholen, sich bedanken und höflich ablehnen). übernehmen einige Konstruktionen in den aktiven Sprachgebrauch, indem sie handlungsorientiert mit der Sprache umgehen. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen verantwortungsbewussten Umgang mit digitalen Medien. werden sich der Nutzung digitaler Medien bewusst. gewinnen Kenntnisse über wesentliche Gestaltungsmittel. Übergreifende Ziele Die Schülerinnen und Schüler lernen, mit ihrer Stimme verschiedene Charaktere und Stimmungen auszudrücken. setzen eine Geschichte szenisch um. erwerben und stärken Schlüsselqualifikationen, wie zum Beispiel Einsatzbereitschaft, Kommunikationsfähigkeit, Kooperationsbereitschaft, Teamfähigkeit, Verantwortungsbereitschaft und Kritikfähigkeit. Die Geschichte sollte authentisch und interessant genug sein, um die Motivation der Kinder über einen längeren Zeitraum aufrecht zu erhalten, darf die Schülerinnen und Schüler jedoch sprachlich nicht überfordern. Dies ist beim "Gruffalo" gegeben. Inhaltlich ist die Geschichte für Zehn- bis Elfjährige angemessen. Mit der Hauptfigur, einer cleveren Maus, können sich die Kinder gut identifizieren. Die Vorlesezeit von etwa sieben Minuten überschreitet auch die Konzentrationsspanne der Kinder nicht. Der szenische Ablauf der kleinen Erzählung - verschiedene kurze Begegnungen der Maus mit anderen Tieren - kommt einer schrittweise Erarbeitung des Textes und der Realisierung auf der Bühne sehr entgegen. Im Wald trifft die Maus nacheinander einen Fuchs, eine Eule und eine Schlange. Jeder von ihnen will die Maus zu einem gemeinsamen Essen in seine Behausung einladen - allerdings mit dem Hintergedanken, den Gast selbst zu verspeisen. Die schlaue Maus lehnt immer wieder dankend ab und behauptet, mit ihrem Freund, dem Gruffalo, verabredet zu sein. Der Gruffalo ist ein Geschöpf ihrer Fantasie, den sie zunehmend unheimlicher und furchteinflößender schildert. Mit diesem Trick schlägt sie ihre Feinde in die Flucht. Die Maus triumphiert - bis der Gruffalo tatsächlich auftritt. Auch er hat Appetit auf die Maus. Als sie ihm aber bei einem gemeinsamen Spaziergang beweist, dass sie die furchteinflößendste Gestalt des Waldes ist, vor der alle Tiere davon laufen (in Wahrheit fliehen sie natürlich vor dem Gruffalo!), ergreift der Gruffalo ebenfalls die Flucht Zum Auftakt des Projekts wird die Figur des Gruffalo eingeführt. Dies kann anhand eines Schattenspiels, der einzelnen Körperteile oder mit dem Gruffalo-Song geschehen. Anschließend wird die Geschichte in mehreren Unterrichtsstunden durch Vorlesen, Nachsprechen und Lesen Seite für Seite erarbeitet. Der Fortgang der Story kann den Kindern jeweils als Figurentheater mit Tierfiguren nahe gebracht werden. Der Wortlaut des Textes lässt sich gut in Form des "Bilderbuchkinos" vermitteln. Dabei projiziert die Lehrkraft die Bilder aus dem Buch an die Wand und liest den dazu gehörigen Text vor, der für die Schülerinnen und Schüler aber noch nicht sichtbar ist. Auch einzelne Bildelemente können anfangs verdeckt sein und passend zur Erzählung aufgedeckt werden. Gleichzeitig werden die neuen Vokabeln eingeführt und gefestigt: Wortkarten mit den unbekannten Wörtern werden nach ihrem Auftauchen im Text an die Tafel geheftet. Die Kinder sprechen die Wörter nach, erkennen sie im gesprochenen Text wieder und lernen ihr Schriftbild kennen. Zum Abschluss liest der Lehrende den Text zeilenweise vor, die Schülerinnen und Schüler sprechen ihn nach. Mehr und mehr sind die Kinder in der Lage die gesamte Geschichte mitzulesen und mit verteilten Rollen zu sprechen. Nach der gründlichen Auseinandersetzung mit dem Text fällt die Erarbeitung der Storybooks nicht mehr schwer. Dies geschieht ebenfalls Seite für Seite jeweils im Anschluss an die Erarbeitung der Textabschnitte. Die einzelnen Seiten habe ich so weit vorbereitet, dass die Kinder den Bildern nur noch die Texte (in Sprechblasen) zuordnen mussten. Der Text des Storybooks bildet die Grundlage für das Hörspiel und kann wortwörtlich übernommen werden. Aussprache und Intonation Mit dem Hörspiel wird die intensive inhaltliche und sprachliche Vorarbeit weiter vertieft, wobei der Schwerpunkt hier auf der korrekten Aussprache und dem freien Sprechen liegt. Aussprache und Intonation übernehmen die Kinder von der Lehrkraft. In der Anfangsphase ist intensive Fehlerkorrektur wichtig, damit sich keine Aussprachefehler einschleichen. Rollenverteilung Wenn alle Kinder einigermaßen textsicher sind, werden die Rollen verteilt. Kinder, die keine Rolle übernehmen, singen den Gruffalo-Song, sorgen für die Geräuschkulisse oder sind für die Aufnahmetechnik zuständig. Es bietet sich an, einzelne Szenen musikalisch zu untermalen (beispielsweise Trommeln zum Spannungsaufbau). Diese Elemente können später auch im Theaterstück eingesetzt werden. Die Produktion des Hörspiels gibt den Schülerinnen und Schülern die nötige Sicherheit im Umgang mit der fremden Sprache und den Mut, sich später auch auf die Bühne zu wagen. Bei den Hörspielproben werden Audioaufnahmen gemacht, mit denen die Kinder ihre Aussprache kontrollieren. Hier können Soundaufnahmen am PC zum Einsatz kommen. Die Aufnahme erfolgt mit einem Minidisk-Player, darauf folgt die Soundbearbeitung am Computer, beispielsweise mit dem Programm Audacity (Zusatzinformationen auf der Startseite) Das fertige Hörspiel wird am Computer vervielfältigt und auf CDs an die Kinder verteilt. Einen Hörspiel-Ausschnitt finden Sie als Download auf der Startseite dieses Unterrichtsprojekts. Den Worten folgen Taten Zunächst bemühen wir uns darum, den Sprechtext schauspielerisch umzusetzen, indem wir die Sprache mit Handlungen, Gestik und Mimik unterstreichen oder ausschmücken. So wird der Text gedeutet und die Geschichte Szene für Szene entschlüsselt. Dabei sollte immer wieder auf die Beibehaltung der korrekten Aussprache geachtet werden. Die Inszenierung: Teamwork in progress Zu den Vorarbeiten gehören gemeinsame Überlegungen und Entscheidungen bezüglich Kulisse, Requisiten und Kostümen. Dabei wird auch geklärt, welche Accessoires von den Kindern mitgebracht werden können und was in der Schule erstellt werden muss. Hier kann fächerübergreifender Unterricht anknüpfen, indem beispielsweise Kulissen und Einladungen im Kunst- oder Deutschunterricht erstellt werden. Das Agieren der Schülerinnen und Schüler, die tragende Rollen übernommen haben, wird von den anderen Kindern durch aufmerksames und kritisches Zuschauen und Zuhören begleitet. Immer wieder finden Unterbrechungen statt, um das Gespielte zu reflektieren und Verbesserungsvorschläge anzubringen. Der Lehrende hat in diesem Prozess eher beratenden Charakter. Hier kommt auch die Kamera zum Einsatz, indem einzelne Szenen gefilmt und besprochen werden. Dies sichert nochmals Verstehen und Aussprache und verbessert das Agieren auf der Bühne. Die Kinder können an den Filmarbeiten aktiv beteiligt werden und den Lernfortschritt dokumentieren. Damit jeder Schüler die Möglichkeit hat, sich in beiden Bereichen - Medienkompetenz und Sprachkompetenz - weiterzuentwickeln, werden die Rollen doppelt besetzt. Fazit Einige Kinder, die sich im herkömmlichen Unterricht eher passiv verhalten, nutzten das Theaterstück als Gelegenheit, sich aktiv einzubringen. Diese Kinder konnten die Inhalte besser durchdringen, indem sie sie nicht nur gedanklich nachvollzogen, sondern handelnd damit umgingen. Im Prozess des Inszenierens wuchs ihr Textverständnis - entweder nach und nach oder in Form spontaner Einsichten. Äußerungen verbaler und nonverbaler Art signalisierten, dass sie die Geschichte immer besser begriffen. Das traf nicht nur auf die Akteure zu, sondern auch auf Kinder, die in der Inszenierungsphase begleitend und beratend tätig waren.

  • Englisch
  • Primarstufe, Sekundarstufe I

Antigone: Eine antike Tragödie von Sophokles

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit wird das antike Drama "Antigone" von Sophokles behandelt, um den Einfluss der griechischen Literatur auf Formen und Ideen der deutschen Klassik aufzuzeigen. In diesem Zusammenhang werden grundsätzliche Einsichten in die aristotelische Poetik vermittelt. Damit stehen die Gegebenheiten des antiken Theaters in engem Zusammenhang.Für eine Unterrichtseinheit zu einem antiken Drama bietet sich Antigone von Sophokles neben vielen anderen antiken Texten auch deshalb an, weil es eine moderne Bearbeitung dieses Stoffes von Jean Anouilh gibt. Im Vergleich mit dem Stück des 20. Jahrhunderts lassen sich die Eigenheiten des traditionellen und des modernen Theaters besonders gut herausarbeiten. Alternativ könnte auch der Iphigenie-Stoff in den beiden Bearbeitungen des Euripides und Goethes besprochen und verglichen werden.Die Unterrichtseinheit "Sophokles: Antigone" lässt sich in drei Phasen gliedern, denen jeweils drei bis vier Unterrichtsstunden gewidmet sind. Zur Einführung In diesen Stunden werden einige Vorinformationen zum Verständnis des Dramas erarbeitet. Dazu gehören der mythologische Hintergrund der Labdakidensage, die poetologischen Forderungen des Aristoteles und die technischen Gegebenheiten des antiken Theaters. Die Vorstellung der bedeutendsten Dramatiker könnte auch am Ende der Unterrichtseinheit stehen. In vier Unterrichtsstunden zu je 45 Minuten werden diese Informationen mithilfe vorbereiteter Arbeitsblätter und relevanter Internet-Seiten gewonnen und festgehalten. Die Labdakidensage Das Erstellen eines Stammbaums führt zur dramatischen Handlung hin. Wesensmerkmale der Tragödie nach Aristoteles (384-322) Über seine Poetik nähern sich die Lernenden den aristotelischen Ideen zur Tagödie an. Dionysostheater und attische Tragödie Durch die Beschäftigung mit architektonischen Fakten können die Lernenden die Umstände der ersten Aufführungen abstrahieren. Die großen griechischen Dramatiker Die Schülerinnen und Schüler recherchieren Fakten zu den griechischen Dramatikern Aischylos, Sophokles, Euripides und Aristophanes. Der Gang der Handlung Die Lektüre des Dramentextes erfolgt größtenteils in häuslicher Arbeit. In der Schule werden die Inhalte abschnittweise mündlich vorgetragen und besprochen. Die Arbeit am Computer beschränkt sich daher auf einige Aspekte der Handlung und der Textgestalt. Die Exposition Die Schülerinnen und Schüler erschließen sich die Exposition anhand einer Zuordnung der Textpassagen zu passenden Überschriften. Der Aufbau der attischen Tragödie Nach der heimischen Lektüre erarbeiten die Lernenden den Aufbau der Tragödie. Zur Sprache in der attischen Tragödie Über die Arbeit mit den sprachlichen Besonderheiten machen sich die Lernenden die verwendeten rhetorischen Mittel bewusst. Erörterung einer Sentenz aus dem Drama Als Übung zur Textproduktion am Computer schreiben die Lernenden eine Erörterung. Kreative Bausteine Das kreative Potential der Lernenden nutzen Die bisher beschriebenen Unterrichtsverfahren sind vorwiegend rezeptiver Natur und vermitteln Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten im Umgang mit dem literarischen Text. Einen ganz anderen Zugang bietet dagegen die produktionsorientierte Textrezeption. Hier geht es darum, das kreative Potential der Lernenden einzusetzen, um auf dem Weg aktiver Eigentätigkeit bestimmte Gedanken und Formen nachzuempfinden und dadurch besser zu verstehen. Rezeption versus Kreation Gerade die Behandlung antiker Stoffe leidet manchmal unter dem Vorurteil, diese Texte seien zu alt und damit zu weit entfernt von der Alltagswirklichkeit unserer Schülerinnen und Schüler, um diese tatsächlich anzusprechen. Dem kann ein produktionsorientierter Ansatz entgegenwirken, der den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gibt, ihre eigenen Vorstellungen und Wünsche angemessen und stoffbezogen in den Unterricht einzubringen. So können die hier vorgestellten kreativen Schreibanlässe über die Verbindung des antiken Themas mit moderner Sprache und aktuellen Fragestellungen das Interesse am antiken Drama nachhaltig fördern. Umsetzungsanregungen Die drei folgenden Bausteine sollen aus unterschiedlicher Perspektive Spiel- und Schreibanlässe bieten, in denen sich die Lernenden mit dem Drameninhalt kreativ auseinandersetzen. Neue Szene: Eurydike und Kreon Am Computer schreiben die Schülerinnen und Schüler neue Szenen. Brief Antigones an Eurydike Die Schülerinnen und Schüler erstellen einen Brief, den Antigone an Eurydike geschrieben haben könnte. Dieser wird dann am PC überarbeitet. Gerichtsprozess über Kreon Kreon vor Gericht: Die Schülerinnen und Schüler schreiben Anklage- und Verteidigungsschrift und können die Verhandlung als Hörspiel aufnehmen. Beschreibung der Unterrichtseinheit "Antigone" und Einsatz der Materialien Eine detaillierte Beschreibung aller Teile dieser Unterrichtseinheit und den Einsatz der Arbeitsmaterialien ist in der Projektbeschreibung im Downloadbereich zu finden. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen das antike Drama als Grundlage modernen Theaters kennen. lernen theoretische Grundlagen des antiken Dramas kennen. erstellen kreativ eigene Texte. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler arbeiten mit Internet und Textverarbeitungsprogramm als selbstverständlichen Werkzeugen. lernen die Überarbeitungsfunktion von Textverarbeitungsprogrammen nutzen. In diesen Stunden werden einige Vorinformationen zum Verständnis des Dramas erarbeitet. Dazu gehören der mythologische Hintergrund der Labdakidensage, die poetologischen Forderungen des Aristoteles und die technischen Gegebenheiten des antiken Theaters. Die Vorstellung der bedeutendsten Dramatiker könnte auch am Ende der Unterrichtseinheit stehen. In vier Unterrichtsstunden zu je 45 Minuten werden diese Informationen mithilfe vorbereiteter Arbeitsblätter und relevanter Internet-Seiten gewonnen und festgehalten. Die Labdakidensage Das Erstellen eines Stammbaums führt zur dramatischen Handlung hin. Wesensmerkmale der Tragödie nach Aristoteles (384-322) Über seine Poetik nähern sich die Lernenden den aristotelischen Ideen zur Tagödie an. Dionysostheater und attische Tragödie Durch die Beschäftigung mit architektonischen Fakten können die Lernenden die Umstände der ersten Aufführungen abstrahieren. Die großen griechischen Dramatiker Die Schülerinnen und Schüler recherchieren Fakten zu den griechischen Dramatikern Aischylos, Sophokles, Euripides und Aristophanes. Die Lektüre des Dramentextes erfolgt größtenteils in häuslicher Arbeit. In der Schule werden die Inhalte abschnittweise mündlich vorgetragen und besprochen. Die Arbeit am Computer beschränkt sich daher auf einige Aspekte der Handlung und der Textgestalt. Die Exposition Die Schülerinnen und Schüler erschließen sich die Exposition anhand einer Zuordnung der Textpassagen zu passenden Überschriften. Der Aufbau der attischen Tragödie Nach der heimischen Lektüre erarbeiten die Lernenden den Aufbau der Tragödie. Zur Sprache in der attischen Tragödie Über die Arbeit mit den sprachlichen Besonderheiten machen sich die Lernenden die verwendeten rhetorischen Mittel bewusst. Erörterung einer Sentenz aus dem Drama Als Übung zur Textproduktion am Computer schreiben die Lernenden eine Erörterung. Das kreative Potential der Lernenden nutzen Die bisher beschriebenen Unterrichtsverfahren sind vorwiegend rezeptiver Natur und vermitteln Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten im Umgang mit dem literarischen Text. Einen ganz anderen Zugang bietet dagegen die produktionsorientierte Textrezeption. Hier geht es darum, das kreative Potential der Lernenden einzusetzen, um auf dem Weg aktiver Eigentätigkeit bestimmte Gedanken und Formen nachzuempfinden und dadurch besser zu verstehen. Rezeption versus Kreation Gerade die Behandlung antiker Stoffe leidet manchmal unter dem Vorurteil, diese Texte seien zu alt und damit zu weit entfernt von der Alltagswirklichkeit unserer Schülerinnen und Schüler, um diese tatsächlich anzusprechen. Dem kann ein produktionsorientierter Ansatz entgegenwirken, der den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gibt, ihre eigenen Vorstellungen und Wünsche angemessen und stoffbezogen in den Unterricht einzubringen. So können die hier vorgestellten kreativen Schreibanlässe über die Verbindung des antiken Themas mit moderner Sprache und aktuellen Fragestellungen das Interesse am antiken Drama nachhaltig fördern. Umsetzungsanregungen Die drei folgenden Bausteine sollen aus unterschiedlicher Perspektive Spiel- und Schreibanlässe bieten, in denen sich die Lernenden mit dem Drameninhalt kreativ auseinandersetzen. Neue Szene: Eurydike und Kreon Am Computer schreiben die Schülerinnen und Schüler neue Szenen. Brief Antigones an Eurydike Die Schülerinnen und Schüler erstellen einen Brief, den Antigone an Eurydike geschrieben haben könnte. Dieser wird dann am PC überarbeitet. Gerichtsprozess über Kreon Kreon vor Gericht: Die Schülerinnen und Schüler schreiben Anklage- und Verteidigungsschrift und können die Verhandlung als Hörspiel aufnehmen. Eine Voraussetzung für das Verständnis des Dramas Antigone ist das Wissen um die verwandtschaftlichen Beziehungen der Hauptpersonen und die Geschichte. Die Geschichte verstrickt die Personen durch einen göttlichen Fluch in tragische Ausweglosigkeit. Die Schwere der Tragik wird dadurch verdeutlicht, dass zunächst auf eine Reihe von Tabubrüchen in der Dramenhandlung hingewiesen wird. Arbeitszeit: Ca. 45 Minuten Thema Brudermord Als motivierender Einstieg dient eine Abbildung zum Thema Brudermord. Über das Stichwort "Brudermord" lassen sich mit der Bildersuche von Google geeignete Abbildungen finden. Dabei steht das biblische Kain-und-Abel-Motiv im Vordergrund. Das Bild wird im Lehrer-Schüler-Gespräch analysiert. Danach werden weitere Tabu-Themen gesammelt, die im Drama angedeutet werden, etwa Vatermord, Kindstötung, Inzucht zwischen Mutter und Sohn, Selbstmord, Verweigerung des Begräbnisses, Auflehnung gegen die Götter. Labdakos und seine Nachkommen Nun werden diese Verstöße gegen allgemein anerkannte Normen den Angehörigen der Nachkommen des Labdakos zugeordnet. Dazu ist es notwendig, die Geschichte von Labdakos und seinen Nachkommen zu lesen: Stammbaum und Geschichte des Oedipus Das Arbeitsblatt Auf dem Arbeitsblatt fügen die Schülerinnen und Schüler die Abbildung einer Brudermordszene ein und zeichnen einen Stammbaum der Nachkommen des Labdakos bis Antigone. Internetressourcen Weitere Quellen rund um den Mythos von Ödipus und den Labdakiden: Kleines Lexikon der Mythologie Aristoteles ist bis heute der Gewährsmann für die kunstvollen Regeln, nach denen ein antikes Drama gebaut ist. Im Gutenberg-Archiv lassen sich erste Informationen über diesen bis heute bedeutenden Denker finden: Er wurde 384 v. Chr. in Stagira/Makedonien geboren und starb 322 v. Chr. in Chalkis auf Euböa. Aristoteles war ein Schüler Platons und der Lehrer und Erzieher von Alexander dem Großen. Zeitbedarf: Ca. 45 Minuten Zunächst wird gefragt, was die Schülerinnen und Schüler von Aristoteles wissen. Vermutlich kommen nur unscharfe Äußerungen zustande, aber der Name sollte Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 12/13 bekannt sein. Auf der oben genannten Seite des Projekts Gutenberg lassen sich erste Informationen finden. Auch eine Abbildung des Gelehrten kann betrachtet werden. Von den erhaltenen und im Gutenberg-Archiv zugänglichen Schriften ist die Poetik in unserem Zusammenhang bedeutsam. Die Schülerinnen und Schüler rufen die betreffende Seite auf und lesen sich ein wenig ein. Dabei sollte auf die Argumentationsweise des antiken Autors eingegangen werden, die stilistisch von modernen Sachtexten abweicht. Das Arbeitsblatt Auf dem Arbeitsblatt sind Auszüge der Poetik enthalten. Aufgabe der Schülerinnen und Schüler ist es, bestimmte Schlüsselbegriffe den jeweiligen Auszügen zuzuordnen. Dabei lernen sie die wesentlichen Bestimmungen der aristotelischen Poetik zur Tragödie kennen. Der Bau eines der bekanntesten Theater der griechischen Antike, des Dionysostheaters in Athen, zeigt im Zusammenspiel mit den aristotelischen Forderungen bestimmte grundlegende Bedingungen, unter denen die griechische Tragödie aufgeführt wurde. Zeitbedarf: Ca. 45 Minuten Als Einstieg dient die Projektion und Besprechung antiker Theateranlagen. Abbildungen (Fotos) findet man im Internet mithilfe der Bildersuche von Google. Eventuell kann eine Schülerin oder ein Schüler private Fotos zeigen, da antike Theater als touristische Reiseziele durchaus einigen bekannt sein könnten. Lage und Bezeichnung der einzelnen Bestandteile des Dionysostheaters werden im Internet recherchiert. Auf dem Arbeitsblatt stehen einige Aufgaben, die die Schülerinnen und Schüler erledigen sollen. Wenn noch Zeit bleibt, wird Schillers Ballade "Die Kraniche des Ibykus" im Gutenberg-Archiv gelesen. Die Handlung dieser Mordgeschichte spielt größtenteils in einem griechischen Theater. Vor diesem Hintergrund können Funktion und Wirkung einiger Elemente des Theaters nachempfunden werden. Zum Beispiel könnten bestimmte Situationen in der Ballade auf einer Abbildung eines antiken Theaters lokalisiert werden. Aischylos, Sophokles, Euripides und Aristophanes sind die Dichter, die dem antiken griechischen Theater zu zeitlosem Weltruhm verholfen haben. Ein Einblick in die Biographien der Dichter zeigt, welche Bedeutung sie für die Entwicklung der Tragödie hatten. In einer tabellarischen Übersicht werden die wichtigsten Informationen über diese Dramatiker zusammengetragen. Zeitbedarf: Ca. 45 Minuten Ein Bild von Sophokles Als Einstieg dient eine Abbildung von Sophokles und eine etymologische Erklärung seines Namens. Daran schließt sich die Frage an, was wir heute von diesem Mann wissen können. Da Sophokles nicht der einzige einflussreiche Dramatiker Griechenlands war, sollen die großen Dichter in Gruppenarbeit recherchiert und anschließend kurz vorgestellt werden. Internetressourcen Als Ausgangspunkt für die Recherche dient das Gutenberg-Archiv . Weitere, knappe Informationen bietet "Das Schwarze Netz" auf der Seite Berühmte Geister der Antike und den von dort abrufbaren Seiten der Dramatiker. Arbeitsblatt Die gefundenen Daten werden auf dem Arbeitsblatt gesammelt. Die Exposition des Dramas bildet ein Gespräch zwischen der Titelfigur Antigone und deren Schwester Ismene. Aufgabe dieser Szene ist die Einführung des Publikums in die Thematik. Zeit und Ort des Geschehens sowie die konfliktträchtige Situation werden vorgestellt. Auch die wesentlichen Personen der Handlung werden hier erwähnt. Zeitbedarf: Ca. 45 Minuten Texterschließung Wenn der Text nicht schon zu Hause vorbereitet wurde, kann der Anfang der Szene auf der Seite des Gutenberg-Archivs (bis zum Auftritt des Chors) gelesen werden. Mithilfe des Arbeitsblattes wird der Text strukturiert. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten entweder mit ihrer eigenen Ausgabe (dann können Sie das PDF ausdrucken) oder kopieren den Text in ein Textverarbeitungsprogramm (dazu passt die Datei im RTF-Format) und arbeiten am PC. Kreative Textarbeit In einem zweiten Schritt werden Fragen zur Situation in der dramatischen Handlung geklärt. Das handlungsauslösende Motiv kann zum Beispiel dadurch herausgearbeitet werden, dass alternative Handlungsskizzen entworfen werden. Wie könnte die Handlung weiter gehen, wenn Antigone sich von Ismene überzeugen lässt, nichts zu tun? Antigone Ismene überzeugt, ihr zu helfen, und die beiden Schwestern gemeinsam handeln? Ismene Antigone an Kreon verrät, bevor Antigone das Verbot übertreten kann? Die Lektüre des Dramentextes ist in die häusliche Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf den Unterricht zu legen. Wenn es die örtlichen Gegebenheiten erlauben, ist der Besuch einer Theateraufführung angebracht. Eine genauere Untersuchung des Aufbaus der Tragödie Antigone wiederholt die Kenntnis des Drameninhalts und bringt Einblicke in die Struktur der griechischen Tragödie. Zeitbedarf: Ca. 45 Minuten Struktur des Textes Ausgehend von einem Auszug aus der Poetik des Aristoteles werden zunächst die Begriffe Prolog, Parodos, Episode, Stasimon und Exodos geklärt. Dann erhalten die Schülerinnen und Schüler die Aufgabe, den in der verwendeten gedruckten Fassung (in diesem Fall vom Reclam-Verlag) ungegliedert vorliegenden Dramentext in ein vorgebenes Strukturschema einzupassen. Die Angabe von Seitenzahlen hilft ihnen dabei. Dramatischer Aufbau im Vergleich Durch einen Vergleich mit neuzeitlichen Tragödien kann herausgearbeitet werden, dass die Peripetie der Handlung in der antiken Antigone näher am Ende des Dramenganzen liegt. Gelegentlich kann man den Vorwurf hören, die Sprache antiker Dramen sei so veraltet und unverständlich, dass sie heutigen Lesern, zumal Schülerinnen und Schülern, unverhältnismäßig große Verständnisschwierigkeiten bereite. Dieses Vorurteil ist teilweise berechtigt, wenn man bedenkt, dass für vielerlei mythologische Anspielungen eine gründliche Allgemeinbildung in europäischer Kulturgeschichte vorausgesetzt wird. Auch die Übersetzung der in Versen abgefassten Texte lässt die Schönheit des Originals teilweise verblassen. Andererseits ist die Kenntnis antiker Dramen und die eingehende Auseinandersetzung wenigstens mit einem Beispiel aus dieser Zeit unverzichtbarer Bestandteil abendländischer Kultur und Allgemeinbildung. Daher ist die Auseinandersetzung mit einigen Aspekten der Sprache berechtigt. Zeitbedarf: Ca. 45 Minuten Ausgehend von einem Auszug aus der Poetik des Aristoteles auf dem Arbeitsblatt sollen die Schülerinnen und Schüler grundlegende Bestimmungen über die Sprache in der Tragödie exzerpieren. Anschließend sollen die so gewonnenen theoretischen Grundlagen an ausgewählten Textbeispielen verifiziert werden. Dabei werden nicht nur Formen sprachlicher Bilder gefunden, sondern auch Phänomene wie Zeilenrede, Sentenz und Botenbericht kennen gelernt. Alle diese sprachlichen Erscheinungen lassen sich in neuzeitlichen Dramen wiederfinden. Ausgangssentenz Zum Wesen der Sentenz gehört, dass sie eine allgemein gültige Aussage trifft. Zwar hat sie ihren "Sitz im Leben" im Zusammenhang des literarischen Werkes, in dem sie vom Dichter formuliert wurde, doch lässt sie sich ähnlich einem Sprichwort auf neue Situationen übertragen. Daher ist die Sentenz als typischer Bestandteil klassischer Dramen geeignet, die Bedeutung eines Werkes für unsere Gegenwart aufzuzeigen. Dies erfordert jedoch eine gründliche und eingehende gedankliche Auseinandersetzung mit dem Zitat. Zeitbedarf Ein Übungsaufsatz sollte nicht in der Schule angefertigt, sondern als Hausaufgabe gestellt werden. Die Schülerinnen und Schüler sollten dabei beachten, dass die Zeit, die sie für die Anfertigung der Arbeit benötigen, nicht wesentlich länger als die voraussichtliche Bearbeitungszeit einer schriftlichen Prüfung in der Schule dauert. Für einen (häuslichen) Übungsaufsatz sollten 135 bis 180 Minuten (entsprechend drei bis vier Schulstunden) eingeplant werden. Besprechung Die korrigierten Übungsaufsätze müssen im Unterricht eingehend besprochen werden. Dies dient nicht nur dem Aufsatzunterricht und der Vorbereitung auf eine schriftliche Prüfung, sondern auch der inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Drama. Sentenz als Basis der Erörterung Als mögliches Thema für eine literarische Erörterung kann diese Sentenz zu Grunde liegen: "Ungeheuer ist viel und nichts / Ungeheurer als der Mensch" (Sophokles, Antigone, V. 332f.). Aufgabenstellung Erörtern Sie diese Behauptung des Chors und beziehen Sie in Ihre Betrachtung nicht nur die Beispiele des folgenden Chorliedes und das gesamte Drama, sondern auch moderne Erfahrungen mit ein! Mögliche Gliederung Eine Gliederung dieses Themas könnte zum Beispiel so aussehen: A. Zeitlose Gültigkeit klassischer Werke am Beispiel von Sophokles' Antigone B. Ungeheuer ist viel und nichts ungeheurer als der Mensch 1. Fähigkeit, sich die Welt anzueignen a) Seefahrt und Ackerbau in der Antike b) Raumfahrt und Raubbau an der Natur heute 2. Verstärkung der körperlichen Kraft durch technische Errungenschaften a) Jagd und Zähmung wilder Tiere in der Antike b) Ausrottung und Genmanipulation bestimmter Arten heute 3. Sprache und Erfindergeist, die nur vor dem Tod Halt machen a) Dichtkunst und Philosophie b) Mediengewalt und fragwürdige Heilslehren 4. Gefahr, aus Selbstüberschätzung schuldig zu werden a) Hinweis auf Verantwortung vor den Göttern b) Säkularisierung und Profanisierung als mögliche Ursachen für allgemeinen Sittenverfall heute C. Bedeutung des Chors im antiken Drama und seine Entsprechung heute Ziel Die hier angedachten Thesen müssen glaubwürdig begründet und mit Beispielen (Zitaten) belegt werden. Es ist darauf zu achten, dass der Zusammenhang mit dem Thema, der Sentenz, immer wieder hergestellt wird. Dabei geht es nicht um eine Polarisierung Antike versus Moderne, sondern darum, dass der Mensch seine überragenden Fähigkeiten zum Wohl und zum Wehe seiner selbst und der Welt einsetzen kann. Ablauf In drei Schritten (A bis C) soll mit diesem Thema gearbeitet werden. Dem entsprechen drei einzelne Arbeitsblätter, die nacheinander am Computer zu bearbeiten sind. Die Arbeitsblätter liegen in diesem Fall im DOC-Format (MS Word), im RTF-Format (beliebiges Textverarbeitungsprogramm) und das zweite Arbeitsblatt auch im SXW-Format (OpenOfficeWriter, StarOfficeWriter) zur Bearbeitung am entsprechenden Computer vor. Zudem gibt es das erste Arbeitsblatt als PDF-Datei zum Ausdrucken. Schritt 1 Im ersten Schritt sollen die als ganze Sätze formulierten Gliederungspunkte in Thesen umformuliert und zu einer logischen Gliederung angeordnet werden. Schritt 2 Im zweiten Schritt soll die Erörterung mit der Gliederung als "Inhaltsverzeichnis" angefertigt werden. Schritt 3 Im dritten Schritt soll geübt werden, wie die fertige Erörterung als Textdokument in der Gliederungsansicht (Word) oder mit dem Navigator (OpenOffice, StarOffice) überarbeitet werden kann. Zur Probe soll die Gliederung so umgestellt werden, dass die Sentenz des Themas in jeweils einem Block an antiken und an modernen Beispielen überprüft wird. Dabei werden durch geschicktes Umstellen der Gliederungspunkte die untergeordneten Absätze der Ausführung mit verschoben. In einzelnen Szenen des Dramas treten die Personen (Kreon, Eurydike, Ismene, Antigone, Haimon, Teiresias, Bote/Wächter) in wechselnder Anordnung zusammen, um ihre jeweiligen Positionen darzustellen und zu behaupten: Ismene und Antigone im Prolog Kreon und der Wächter in der ersten Episode (ohne eigentliche Argumentation) Kreon und Antigone in der zweiten Episode Kreon und Haimon in der dritten Episode Kreon und Teiresias in der fünften Episode Eurydike dagegen kommt erst ganz am Ende des Werkes zu Wort, als sie von den Geschehnissen hört und daraufhin ihr Leben beendet. Zwar kann sich das Publikum Gedanken über die Beweggründe für Eurydikes Reaktion machen, aber im Drama selbst wird ihre Motivation kaum ausgeführt. Hier bietet es sich an, ohne Rücksicht auf die geschlossene Form des Dramas eine weitere Szene zu entwerfen, in der Eurydike ihrem Gatten Kreon ins Gewissen redet. Es lassen sich auch noch andere Konstellationen bilden, aber ein Zusammentreffen Kreons mit seiner Gattin birgt ein herausragendes Spannungspotenzial. Einstieg Zum Einstieg werden die auftretenden Rollen auf Schülerinnen und Schüler oder Schülergruppen verteilt. Eine kurze inhaltliche Wiederholung besteht darin, dass die Lernenden die Hauptargumente ihrer Rollen gegenseitig vortragen. Dabei wird klar, dass in der dramatischen Realisierung durch Sophokles gar nicht alle möglichen Personenkonstellationen berücksichtigt wurden. Im Gespräch einigt man sich darauf, dass etwa ein Gespräch zwischen Kreon und Eurydike dargestellt werden könnte. Brainstorming Durch Brainstorming werden mögliche Themen, Aspekte und Argumente gefunden, die Eurydike vorbringen könnte. Kreons Haltung ist während des Dramas (bis zur Peripetie) starr und braucht nicht neu formuliert zu werden. Mögliche Gesichtspunkte Eurydikes könnten sein: Mitleid mit Antigone "von Frau zu Frau" Sorge um das Familienglück im Hinblick auf die Verlobung Antigones mit ihrem Sohn Haimon Bericht von einem Traum, in dem sie vor den Folgen des königlichen Gebotes gewarnt wird Hinweis auf einen nahenden Festtag für den Gott der Unterwelt, Hades, der über die Verstorbenen und deren ordentliches Begräbnis wacht Kreative Textproduktiion Schließlich erhalten die Schülerinnen und Schüler die Aufgabe, mit einem Textverarbeitungsprogramm ein Gespräch zu entwerfen, in dem die genannten Argumente vorgebracht werden. Die Arbeit am Computer und die dadurch gegebenen Möglichkeiten der Textüberarbeitung sollten zu einer Textfassung führen, die sich möglichst nahtlos in Sophokles' Text einfügen lässt. Auf die Herstellung einer Versform kann dabei verzichtet werden. Die stichomythische Zuspitzung kann auch in Prosa nachgeahmt werden. Eine ebenfalls nicht von Sophokles ausgeführte Personenkonstellation ist Antigone - Eurydike. Da sich die beiden Frauengestalten im Drama nicht begegnen, könnte man einen brieflichen Kontakt herstellen. Ein solches Schreiben knüpft an die antike Brieftradition an. Darüber hinaus stellt es ein dramaturgisches Mittel im Sinne eines Botenberichts über eine nicht darstellbare Situation dar. Die Schülerinnen und Schüler sollten bei dieser Aufgabe folgendes bedenken: Wie redet Antigone Eurydike, die Gattin des Königs, an? Wie beginnt Antigone ihren Brief und leitet auf ihr Anliegen über? In welcher Haltung verfasst Antigone ihren Brief (unterwürfig, bittend, fordernd, aggressiv, ängstlich, liebevoll, verzweifelt)? Lässt sich in der heutigen Zeit erhabene Sprache verwirklichen ohne pathetisch zu wirken? Was schreibt Antigone über ihr bisheriges Leben und ihre Beziehung zu ihren beiden (!) Brüdern? Was ist Antigones Anliegen? Mit welchen Argumenten begründet sie ihre Haltung? Warum sollte dieses Anliegen auch Eurydike interessieren? Enthält ihr Brief einen Appell? Was könnte ihr Schlusswort sein? Daneben sollten einige dramaturgische Gesichtspunkte diskutiert werden: Wie lässt sich der fiktive Brief in das Drama einbauen? Wird der Text des Briefes verlesen? Kann das Publikum beim Verfassen oder beim Lesen des Briefes zuhören? Wie beginnt und endet die Szene mit dem Brief? Wer überbringt den Brief? Gibt es vor und/oder nach dem Brief einen Monolog Eurydikes oder einen Dialog, wenn ja, mit wem? Die Schülerinnen und Schüler arbeiten selbstständig mit einem Textverarbeitungsprogramm. Nach einer vorgegebenen Zeit werden die Briefe vorgelesen und besprochen. In einer weiteren Arbeitsphase werden die Briefe von ihrem jeweiligen Autor oder der Autorin überarbeitet. Dann werden die Endfassungen der Briefe vorgetragen und verglichen. Alternativ bietet sich ein Verfahren an, in dem mehrere Schülerinnen und Schüler ihre Texte gegenseitig überarbeiten. Im ersten Arbeitsschritt verfasst jeder Antigones Brief. Dann gibt jeder seinen Text an seinen Nachbarn oder seine Nachbarin rechter Hand weiter. Nun korrigieren alle den Text des (linken) Mitschülers oder der Mitschülerin. Im dritten Schritt wird der Brief wiederum nach rechts weitergegeben. Der nächste Schüler oder die nächste Schülerin arbeitet die Korrekturen des Vorgängers ein. Nach wenigen Arbeitsschritten entstehen weitgehend fehlerfreie und überzeugende Formulierungen. Abschließend werden die verschiedenen Texte vom ursprünglichen Verfasser vorgetragen. Tipp Bei der Arbeit mit Word oder OpenOfficeWriter können die Korrekturen verschiedener Lernender durch unterschiedliche Farben im Text gekennzeichnet werden, so dass im Zweifelsfall über bestimmte Arbeitsschritte diskutiert werden kann. Funktion in Word: Extras Dokument schützen; in OpenOfficeWriter: Bearbeiten Änderungen Aufzeichnen In der Antike wurde wohl selten über ein ehedem gekröntes Haupt Recht gesprochen. Einen Internationalen Gerichtshof wie heute in Den Haag gab es noch nicht. Trotzdem waren auch Tyrannen ihrem Gewissen unterworfen, wie zum Beispiel Schillers Ballade "Der Ring des Polykrates" am Schluss zeigt. Auch in "Die Kraniche des Ibykus" (siehe auch die Stunde über das Dionysostheater und attische Tragödie ) holen die Erinnyen die Täter ein, und die Bühne wird unversehens zum Tribunal. Der Schreibanlass Als kreativer Schreibanlass dient folgende Situation: In einer fiktiven Szene muss sich Kreon seinem Schicksal stellen. Ankläger sind die Erinnyen, Zeugen Tireisias, der Wächter und der Bote. Ein Pflichtverteidiger vertritt Kreons bekannte Argumente, während der König selbst kaum neue Aspekte beiträgt, außer dass er mit seinem späten Sinneswandel Antigone und die anderen nicht mehr retten konnte. Die Aufgabe Aufgabe der Schülerinnen und Schüler ist es, in Gruppen (Anklage, Verteidigung) zunächst Argumente zu sammeln und in angemessener Sprache zu formulieren. Als Anregung kann die folgende Sammlung (mit zunächst verdeckten Argumenten) dienen. Anklage Sitte, Moral und Anstand fordern das Begräbnis Mit dem Tod soll Feindschaft enden Frieden in der Familie, mit der künftigen Schwiegertochter Selbstherrlichkeit und Anmaßung göttlicher Macht Verteidigung Bestrafung durch Nicht-Begraben-Werden Polyneikes war Feind Thebens Wohl Thebens durch Abschreckung Recht des Königs, Gesetze zu erlassen Diskussion Anschließend wird in gemeinsamer Diskussion ein Urteil über Kreon gefunden und möglichst gemeinsam formuliert. Nachdem die Texte mit einem Textverarbeitungsprogramm erstellt wurden, kann die Gerichtsverhandlung mit verteilten Rollen gespielt oder vorgetragen werden. Hörspiel Eine Tonaufnahme mit dem Computer ermöglicht eine nochmalige Auseinandersetzung mit den Argumenten und der Bewertung Kreons, darüber hinaus können durch wiederholtes Abhören der Aufnahme Vortragsweise, Aussprache und Sprachebene bewusst gemacht werden. Soundeditor Audacity Ein kostenloser Soundeditor, der alle für eine spontane Tonaufnahme und einfache Soundbearbeitung benötigten Funktionen bereit stellt, ist Audacity. Das Programm kann für verschiedene Plattformen herunter geladen werden.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Sekundarstufe II

Märchen: Der Fischer und seine Frau

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit zum Märchen "Der Fischer und seine Frau" lernen die Schülerinnen und Schüler die Textgattung Märchen als Übermittler von Lebensweisheiten kennen und deuten. Neben der Erarbeitung der Textstruktur und der Dynamik dieses Märchens gehen die Lernenden auch produktiv vor: So erfinden sie ein eigenes Märchen-Ende und gestalten ein Erzähltheater.Das Märchen "Der Fischer und seine Frau" schildert die Erfahrung der Fischersfrau, dass Reichtum nicht glücklich macht. Es warnt vor Gier und Habsucht und vermittelt die Botschaft, dass maßlose Gier am Ende bestraft wird. Die Schülerinnen und Schüler lernen die Textgattung Märchen somit als Übermittler von Lebensweisheiten und als erzieherisches Mittel kennen und deuten.Mithilfe des vorliegenden Unterrichtsmaterials wird die Textstruktur des Märchens erarbeitet: Der immer gleiche Ablauf der Handlung entwickelt eine Dynamik, die nicht explizit benannt wird. Die Zuspitzung der Situation wird angedeutet durch die sich verschärfenden Reaktionen des Butts auf die immer maßloser werdenden Wünsche der Fischersfrau. Die sprachliche Darstellung der sich aufbauenden Dynamik ist im Text farbig markiert. Die markierten Textstellen geben den Schülerinnen und Schülern eine Findungshilfe innerhalb des relativ langen Textes. Das Arbeitsblatt 3 und das Aufgabenblatt als Alternative sind so aufgebaut, dass die entsprechenden Textstellen direkt aufeinander bezogen sind und so die Reaktionen auf die Wünsche der Frau mit diesen in einem übersichtlichen Zusammenhang dargestellt werden. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler entwerfen eine szenische Gestaltung des Märchentextes. deuten den Märchentext und geben die Kernaussage(n) mit eigenen Worten wieder. denken sich in Anlehnung an die Textstruktur ein Ende des Märchens aus und schreiben es auf. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler kooperieren miteinander und nehmen die Gedanken und Ideen ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler auf. arbeiten kooperativ am Projekt "Erzähltheater" zusammen. bereichern das Projekt durch Zusammentragen und Umsetzen kreativer Gestaltungsideen.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Primarstufe, Sekundarstufe I

Theater und Schule: Kooperationen aufbauen und gestalten

Fachartikel

In diesem Artikel zu Theater und Schule finden Sie jede Menge Material, das Sie bei Aufbau und Gestaltung ihrer eigenen Theaterkooperation unterstützt: von konkreten Leitfäden über Videodokumentationen von Theaterprojekten mit Schülerinnen und Schülern bis hin zu praktischen Tools, wie einem Kartenspiel zum Ausdrucken, die Sie im Unterricht einsetzen können.

  • Kunst / Kultur / Musik / Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Unterrichtsmaterial "Weihnachten mit allen Sinnen"

Unterrichtseinheit

In diesem Stationenlernen erleben Kinder Weihnachten mit allen Sinnen: sie basteln Geschenke, backen Plätzchen, spielen die Weihnachtsgeschichte nach und vieles mehr. Am Computer entwerfen sie Weihnachtsrätsel, recherchieren Weihnachtsbräuche im Internet und befassen sich mit Lernsoftware zum Thema. Es empfiehlt sich, diese Unterrichtseinheit "Weihnachten mit allen Sinnen" als einen Projektvormittag durchzuführen, an dem die Kinder außer Schreibsachen, Schere, Klebstoff und Frühstück sowie einer kleinen Keksdose nichts mitzubringen brauchen. Solch ein ganzer Vormittag ist erfahrungsgemäß hervorragend dafür geeignet, um sich auf kreative Art und Weise mit kirchenjahreszeitlichen Themen (zum Beispiel auch Erntedank oder Ostern) zu beschäftigen und sich vertieft und auf anregende Weise damit auseinander zu setzen. Die fächerübergreifend angelegte Unterrichtseinheit ist in Lernstationen unterteilt, die auch auf mehrere Wochen verteilt werden und so eine vorweihnachtliche Unterrichtsreihe bilden können. Zudem können einzelne Stationen ausgesucht und in den vorweihnachtlichen Unterricht eingebaut werden. Vor Beginn des Projekttages müssen die sieben Lernstationen vorbereitet werden. Dazu stattet die Lehrkraft sie mit den entsprechenden Arbeitsblättern, Materialien und der dazugehörigen Software aus. Vor Beginn werden den Schülerinnen und Schülern die einzelnen Stationen erklärt und Rückfragen beantworten. Außerdem werden die Kinder darauf hingewiesen, die Arbeitsanweisungen gut durchzulesen und selbstständig zu arbeiten. Für die richtige Weihnachtsstimmung bietet es sich an, einen CD-Player und Weihnachts-CDs für die Hintergrundmusik mitzubringen. Passende Musik-Tipps finden Sie in der Linkliste Durchführung des Projekttages "Weihnachten mit allen Sinnen" Die Schülerinnen und Schüler durchlaufen sieben Lernstationen mit fest umrissenen Arbeitsaufträgen. An drei Stationen arbeiten sie mit digitalen Medien. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler befassen sich mit dem biblischen Hintergrund der Weihnachtsgeschichte. setzen sich kreativ mit dem weihnachtlichen Geschehen auseinander. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler nutzen das Internet als Informationsquelle. lernen eine Lernsoftware sowohl spielerisch als auch zur Informationsgewinnung kennen und nutzen sie. nutzen den Computer als Medium zur Erstellung von Aufgaben (hier: Rätsel). Zu Beginn des Projekttages beziehungsweise der Unterrichtsreihe wird der erste Teil der Geschichte vom kleinen Stern gezeigt. Für diese ansprechende Einführung ins Thema benötigt man Laptop, Lautsprecher und Beamer sowie die Präsentations-Software "Kleiner Stern ganz groß". Dazu wird unter dem Hauptmenü, das beim Öffnen der CD-ROM erscheint, auf "Präsentation mit Ton" geklickt". Nun werden die Bilder gezeigt und dazu der gesprochene Text. Es bietet sich an, an dem Punkt aufzuhören, an dem der kleine Stern sehr traurig ist (7. Bild, Zwei Weise in Großaufnahme). Der letzte Satz ist dann: "Die drei Männer saßen ratlos auf ihren Kamelen, und oben am Himmel weinte der kleine Stern leise vor sich hin." Alternativ kann auch das Bilderbuch verwendet werden (siehe Literaturhinweise). Jetzt werden die Schülerinnen und Schüler dazu angeregt, sich über den kleinen Stern Gedanken zu machen und ihm zu helfen. Wer möchte, kann mit Station 1 beginnen. Kreatives Schreiben, Malen oder Basteln Die Kinder denken sich ein schönes Ende für die Geschichte aus, schreiben dem kleinen Stern einen Brief oder basteln ein Geschenk für ihn. Benötigt werden ... Arbeitsblatt 1, weiße gelochte Blätter Gruppengröße Beliebig viele Knder Walnussplätzchen backen Wichtig ist, dass am Projekttag zwei Ladungen der Weihnachtsplätzchen gebacken werden, damit jedes Kind ein paar Plätzchen essen oder mit nach Hause nehmen kann. Daher sollten sich für diese Station gleich zu Beginn drei bis fünf Kinder finden und später, etwa nach der Hälfte des Projekttages, noch einmal eine Gruppe. Benötigt werden ... Zutaten des Rezepts (Arbeitsblatt 2), drei Kuchenbleche, Backpapier, Handrührgerät oder Küchenmaschine, Gabeln, Platz im Kühlschrank, Backofen, Gruppentisch mit genügend Platz zur Zubereitung der Plätzchen Gruppengröße Drei bis fünf Kinder Internetrecherche Auf der Website Advent ist im Dezember recherchieren die Mädchen und Jungen zu weihnachtlichen Bräuchen. Sie finden hier zum Beispiel Informationen zum Adventskalender, zu Heiligabend und zu Weihnachtsliedern. Benötigt werden ... Computer mit Internetanschluss, Arbeitsblatt 3, weiße gelochte Blätter Gruppengröße Zwei Kinder Theater spielen Die Schülerinnen und Schüler lesen die Weihnachtsgeschichte (Arbeitsblatt 4) und überlegen sich, wie sie diese als Theaterstück umsetzen können. Sie machen sich Gedanken über benötigte Kostüme und Requisiten und üben das Theaterstück, das später auch der Klasse vorgeführt werden kann. Benötigt wird ... Arbeitsblatt 4 Gruppengröße Beliebig viele Kinder Weihnachtsbastelei Hier stehen drei bis vier verschiedene Bastelangebote mit Bastelanleitungen und kopierten Bastelvorlagen für die Schulkinder zur Verfügung. Bereits fertige Bastelarbeiten werden zur Veranschaulichung ausgestellt. Es bieten sich beispielsweise Sterne, Kerzenhalter oder Fensterbilder an. Oftmals gibt es in den Lehrerzimmern bereits Ordner mit einer guten Auswahl an weihnachtlichen Bastelvorlagen. Falls nicht, finden Sie zwei Buchvorschläge in der Literaturliste. Benötigt werden ... Arbeitsblatt 5, Bastelvorlagen (kopiert), fertige Bastelarbeiten, Bastelmaterial Gruppengröße Sechs Kinder Rätsel selber ausdenken Die Kinder denken sich Rätsel zu weihnachtlichen Begriffen aus. Dafür machen sie sich zunächst eine Liste mit Begriffen, die zu Weihnachten passen, und denken sich dann zu jedem gefundenen Wort eine Frage aus. Die Aufgabe kann auch am Computer erledigt werden, wenn ein PC-Arbeitsplatz frei ist. Benötigt werden ... Arbeitsblatt 6, gelochte weiße Blätter, eventuell Computer mit Drucker Gruppengröße Beliebig viele Kinder Mit Wido Weihnachten entdecken Die Mädchen und Jungen setzten sich mithilfe der "Klick-Bibel 1" am Computer mit der Advents- oder Weihnachtsgeschichte auseinander. Anschließend können sie zur ausgewählten Geschichte unter "Spiele" das passende Spiel spielen und im "Malbuch" ein Bild anmalen und ausdrucken. Es ist für diese Station wichtig, dass die Lehrkraft die Software schon selbst ausprobiert hat und den Schulkindern bei eventuellen Fragen behilflich sein kann. Benötigt werden ... Arbeitsblatt 7, Computer, eingelegte und gestartete CD-ROM "Klick-Bibel 1" (Bei der Druckfunktion des Computers sollte der Farbdruck eingestellt sein.) Gruppengröße Zwei Kinder Vorstellung der Ergebnisse Im Sitzhalbkreis zeigen die Kinder ihre Basteleien, stellen ihre Rätsel und lesen ihre Geschichten vor oder zeigen ihr Theaterstück. Sehr wahrscheinlich braucht man für die Präsentation der Ergebnisse zusätzliche Zeit und kann dafür noch eine Stunde am nächsten Tag ansetzen. Um die Arbeit der Kinder zu würdigen, ist die Vorstellung und Vorführung ein sehr wichtiger Punkt. In dieser Runde sollten auf jeden Fall einige Texte vorgelesen werden, die an der Station 1 entstanden sind. "Kleiner Stern" - Teil 2 Zum Schluss des Projekttages oder der Unterrichtsreihe wird nun der Schluss der Geschichte vom kleinen Stern (ab 8. Bild) gezeigt. Danach kann eine kurze Austauschrunde erfolgen. Das Ende kann so zusammengefasst werden: Jeder Mensch, selbst der allerkleinste, den niemand sieht, ist für Gott wichtig und wertvoll. Gott hat für jeden Menschen eine wichtige Aufgabe! Nicht vergessen: Plätzchen! Ganz zum Schluss müssen natürlich auch noch die Plätzchen verteilt werden! Jedes Kind nimmt sich welche mit nach Hause.

  • Ich und meine Welt / Geographie / Jahreszeiten / Informatik / Wirtschaftsinformatik / Computer, Internet & Co. / Ernährung & Gesundheit / Gesundheitsschutz / Pflege, Therapie, Medizin
  • Primarstufe, Sekundarstufe I, Sekundarstufe II, Spezieller Förderbedarf, Berufliche Bildung

Europa und Proserpina: Frauenraub im Mythos

Unterrichtseinheit
14,99 €

Das in der Antike des Öfteren anzutreffende Mythologem Frauenraub ist im Lateinunterricht ein für die Lernenden motivierendes Thema, das in verschiedenen Altersstufen und Schwierigkeitsgraden gewinnbringend als Text, Kunstwerk oder Theaterprojekt realisiert werden kann. Der Raub von Frauen ist ein häufiges Motiv in Schriften des Altertums – im Mythos und in der Realität. Gemeint ist die gewaltsame Entführung eines Mädchens gegen oder mit dessen Willen zur Eheschließung. Frauenraub – historischer Hintergrund Mit Ägypten, Griechenland und dem alten Rom, aber auch der übrigen europäischen Vor- und Frühgeschichte sind hier viele Kulturräume betroffen. Berichte aus Ägypten stellen Frauen häufig als Teil der Kriegsbeute dar. Die antiken Geschichtsschreiber Titus Livius und Plutarch erzählen von der galatischen Prinzessin Chiomara, die als Ehefrau eines Keltenfürsten in Kleinasien in römische Gefangenschaft gerät, wo sie vergewaltigt wird; ihren Peiniger lässt sie nach ihrer Befreiung enthaupten ( Ab urbe condita 38, 24, 1-11 ). Im neugegründeten Rom kam es wegen Frauenmangels zum berühmten Raub der Sabinerinnen (Ab urbe condita I, 9-13) . Die Gründe für den antiken " Frauenraub " sind vielfältig: Oft wurden Frauen zum Zweck der Vermählung entführt, da sie Ehepartner außerhalb der eigenen sozialen Gruppe heiraten sollten. Häufig kam es auch im Kontext von Kriegen und Raubzügen zu Verschleppungen von Frauen, die von den plündernden Soldaten als Teil der Beute betrachtet und als Sklavinnen entführt wurden. Weitere Motive sind Begierde , Eifersucht oder die erzwungene Herstellung von Verwandtschaftsbeziehungen zwischen zwei verfeindeten Parteien. Frauenraub – im Mythos Da der Fokus im Lateinunterricht neben Geschichte auf der griechisch-römischen Mythologie liegt, empfiehlt es sich, zwei bekannte Mythen exemplarisch herauszugreifen und miteinander aufgrund des Mythologems " Frauenraub " zu vergleichen: den Mythos um die Nationalallegorie unseres Kontinents Europa den Raub der Proserpina durch den Herrscher der Unterwelt. Das Thema Mythologie ist in allen Latein-Lehrbüchern präsent. Die Auswahl der Texte ist jedoch verschieden, so dass nicht bei Lernenden vom selben Mythenwissen ausgegangen werden kann. Zum Grundwissen gehört aber durchgehend die Thematisierung der griechisch-römischen Götterwelt im Latein-, Geschichts- und Religionsunterricht bereits in der Unterstufe, spätestens zu Beginn der Mittelstufe. Die Namensgeberin unseres Kontinents Europa ist den Lernenden durchweg bekannt, der Gründungsmythos taucht mitunter in den Lateinlehrbüchern in verschiedener Variation und Schwierigkeitsgrad auf. Die Liebesgeschichte von Pluto und Proserpina hingegen ist eher selten zu finden. Eventuell werden die beiden Unterweltgötter im Zusammenhang mit den Mythen bekannter Unterweltsbüßer wie Tantalus und Sisyphus erwähnt. Didaktische Alternativen Ein einführender Mythen-Vergleich der Europa und Proserpina-Geschichte kann durch Internetrecherche in zeitsparender arbeitsteiliger Paar- oder Gruppenarbeit erfolgen (Arbeitsblatt 1). Gewinnbringend ist die Visualisierung des Mythologems durch die Analyse von Kunstwerken , bei Europa zum Beispiel durch das Gemälde " Rape of Europa " von Walentin Serow , bei Proserpina mit der berühmten Bernini-Skulpturengruppe " The rape of Proserpina " (Arbeitsblatt 6) . Das Herausarbeiten des Mythologems kann je nach Alter, Lernniveau und Interesse ausgehend von Lehrbuchtexten, adaptierten Texten und leichter Prosa (Hygin, lateinische Übersetzung von Lukian, Arbeitsblatt 2 und Arbeitsblatt 3 ) in der Spracherlernungsphase erfolgen. In der Oberstufe ist die Identifizierung des Raub-Motivs anhand von Originallektüre (zum Beispiel Ovid Metamorphosen: Europa 2, 833-875 und 6,103ff ; Metamorphosen: Proserpina 5, 385-424; Arbeitsblatt 4 und Arbeitsblatt 5 ) zu empfehlen. Auch interaktive Übungen zur Mythologie (zum Beispiel Europa ) sind im Internet verfügbar oder können in Paar- oder Gruppenarbeit von den Lernenden selbst erstellt werden. Die Rezeption der Mythenstoffe in der Musik ist ebenfalls eine je nach Lerngruppe interessante Ergänzung zur Textlektüre (zum Beispiel Kammeroper " Europa und der Stier " ). Ein mythisches Theater- beziehungsweise Filmprojekt Im Rahmen einer AG oder Projektwoche ist es für die Lernenden eine große Freude, den spannenden Stoff "Frauenraub" in ihrer eigenen Version auf die Bühne beziehungsweise auf den Film zu bringen. Nach Auswahl des oder der Mythen für die szenische Umsetzung erfolgt die Erstellung des deutsch-lateinischen oder rein lateinischen Skripts in Gruppenarbeit ausgehend von den gelesenen Texten zu Europa oder Proserpina (Arbeitsblatt 7 und 8). Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten das Thema "Frauenraub im Mythos" exemplarisch anhand der beiden Mythen von Europa und Proserpina. lernen die beiden Mythen abhängig vom Lernniveau in jeweiligen Schwierigkeitsstufen anhand von Originaltexten (Hygin, Lukian, Ovid) kennen. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler übersetzen die lateinischen Originaltexte zu dem Europa- beziehungsweise Proserpina-Mythos mittels Online-Wörterbüchern. erstellen Visualisierungen der Mythen selbst als Zeichnung beziehungsweise interpretieren vorhandenes Bildmaterial mittels eines Arbeitsblattes oder aus dem Internet. bearbeiten interaktive Übungen im Internet. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten in Paararbeit die Übersetzung adaptierter beziehungsweise originaler Mythentexte zu den beiden Mythenfiguren. erstellen als Projektarbeit eine eigene Theaterszene zum Europa- oder Proserpina-Mythos auf der Basis der gelesenen lateinischen Texte in Paar- oder Gruppenarbeit.

  • Latein
  • Sekundarstufe II
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