Antigone: Eine antike Tragödie von Sophokles

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit wird das antike Drama "Antigone" von Sophokles behandelt, um den Einfluss der griechischen Literatur auf Formen und Ideen der deutschen Klassik aufzuzeigen. In diesem Zusammenhang werden grundsätzliche Einsichten in die aristotelische Poetik vermittelt. Damit stehen die Gegebenheiten des antiken Theaters in engem Zusammenhang.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Sekundarstufe II
  • 11 Unterrichtsstunden
  • Arbeitsblatt, Didaktik/Methodik
  • 10 Arbeitsmaterialien

Beschreibung der Unterrichtseinheit

Für eine Unterrichtseinheit zu einem antiken Drama bietet sich Antigone von Sophokles neben vielen anderen antiken Texten auch deshalb an, weil es eine moderne Bearbeitung dieses Stoffes von Jean Anouilh gibt. Im Vergleich mit dem Stück des 20. Jahrhunderts lassen sich die Eigenheiten des traditionellen und des modernen Theaters besonders gut herausarbeiten. Alternativ könnte auch der Iphigenie-Stoff in den beiden Bearbeitungen des Euripides und Goethes besprochen und verglichen werden.

Didaktisch-methodischer Kommentar

Die Unterrichtseinheit "Sophokles: Antigone" lässt sich in drei Phasen gliedern, denen jeweils drei bis vier Unterrichtsstunden gewidmet sind.

Zur Einführung

In diesen Stunden werden einige Vorinformationen zum Verständnis des Dramas erarbeitet. Dazu gehören der mythologische Hintergrund der Labdakidensage, die poetologischen Forderungen des Aristoteles und die technischen Gegebenheiten des antiken Theaters. Die Vorstellung der bedeutendsten Dramatiker könnte auch am Ende der Unterrichtseinheit stehen. In vier Unterrichtsstunden zu je 45 Minuten werden diese Informationen mithilfe vorbereiteter Arbeitsblätter und relevanter Internet-Seiten gewonnen und festgehalten.

  • Die Labdakidensage
    Das Erstellen eines Stammbaums führt zur dramatischen Handlung hin.
  • Wesensmerkmale der Tragödie nach Aristoteles (384-322)
    Über seine Poetik nähern sich die Lernenden den aristotelischen Ideen zur Tagödie an.
  • Dionysostheater und attische Tragödie
    Durch die Beschäftigung mit architektonischen Fakten können die Lernenden die Umstände der ersten Aufführungen abstrahieren.
  • Die großen griechischen Dramatiker
    Die Schülerinnen und Schüler recherchieren Fakten zu den griechischen Dramatikern Aischylos, Sophokles, Euripides und Aristophanes.

Der Gang der Handlung

Die Lektüre des Dramentextes erfolgt größtenteils in häuslicher Arbeit. In der Schule werden die Inhalte abschnittweise mündlich vorgetragen und besprochen. Die Arbeit am Computer beschränkt sich daher auf einige Aspekte der Handlung und der Textgestalt.

  • Die Exposition
    Die Schülerinnen und Schüler erschließen sich die Exposition anhand einer Zuordnung der Textpassagen zu passenden Überschriften.
  • Der Aufbau der attischen Tragödie
    Nach der heimischen Lektüre erarbeiten die Lernenden den Aufbau der Tragödie.
  • Zur Sprache in der attischen Tragödie
    Ãœber die Arbeit mit den sprachlichen Besonderheiten machen sich die Lernenden die verwendeten rhetorischen Mittel bewusst.
  • Erörterung einer Sentenz aus dem Drama
    Als Übung zur Textproduktion am Computer schreiben die Lernenden eine Erörterung.

Kreative Bausteine

Das kreative Potential der Lernenden nutzen

Die bisher beschriebenen Unterrichtsverfahren sind vorwiegend rezeptiver Natur und vermitteln Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten im Umgang mit dem literarischen Text. Einen ganz anderen Zugang bietet dagegen die produktionsorientierte Textrezeption. Hier geht es darum, das kreative Potential der Lernenden einzusetzen, um auf dem Weg aktiver Eigentätigkeit bestimmte Gedanken und Formen nachzuempfinden und dadurch besser zu verstehen.

Rezeption versus Kreation

Gerade die Behandlung antiker Stoffe leidet manchmal unter dem Vorurteil, diese Texte seien zu alt und damit zu weit entfernt von der Alltagswirklichkeit unserer Schülerinnen und Schüler, um diese tatsächlich anzusprechen. Dem kann ein produktionsorientierter Ansatz entgegenwirken, der den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gibt, ihre eigenen Vorstellungen und Wünsche angemessen und stoffbezogen in den Unterricht einzubringen. So können die hier vorgestellten kreativen Schreibanlässe über die Verbindung des antiken Themas mit moderner Sprache und aktuellen Fragestellungen das Interesse am antiken Drama nachhaltig fördern.

Umsetzungsanregungen

Die drei folgenden Bausteine sollen aus unterschiedlicher Perspektive Spiel- und Schreibanlässe bieten, in denen sich die Lernenden mit dem Drameninhalt kreativ auseinandersetzen.

  • Neue Szene: Eurydike und Kreon
    Am Computer schreiben die Schülerinnen und Schüler neue Szenen.
  • Brief Antigones an Eurydike
    Die Schülerinnen und Schüler erstellen einen Brief, den Antigone an Eurydike geschrieben haben könnte. Dieser wird dann am PC überarbeitet.
  • Gerichtsprozess über Kreon
    Kreon vor Gericht: Die Schülerinnen und Schüler schreiben Anklage- und Verteidigungsschrift und können die Verhandlung als Hörspiel aufnehmen.

Beschreibung der Unterrichtseinheit "Antigone" und Einsatz der Materialien

Eine detaillierte Beschreibung aller Teile dieser Unterrichtseinheit und den Einsatz der Arbeitsmaterialien ist in der Projektbeschreibung im Downloadbereich zu finden.

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Vermittelte Kompetenzen

Fachkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler 

  • lernen das antike Drama als Grundlage modernen Theaters kennen.
  • lernen theoretische Grundlagen des antiken Dramas kennen.
  • erstellen kreativ eigene Texte.

Medienkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler 

  • arbeiten mit Internet und Textverarbeitungsprogramm als selbstverständlichen Werkzeugen.
  • lernen die Ãœberarbeitungsfunktion von Textverarbeitungsprogrammen nutzen.

Autor

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Günther Neumann

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