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Audio-Arbeit in der Schule

Dossier

Neben den klassischen Hörbüchern sind heute es heute vor allem Podcasts , mit denen auditive Medienprodukte Einzug in den Alltag von Kindern und Jugendlichen halten. Im Netz tummeln sich immer mehr Medienangebote, die ausschließlich über die Ohren wahrgenommen werden. Solche Hörmedien sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Unterwegs begegnet man kaum noch Heranwachsenden ohne Kopfhörer auf oder in den Ohren. An die Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen anknüpfend hat die Audio-Arbeit das Potenzial vielseitig in den Unterricht eingebunden zu werden. Und die Arbeit mit Audio-Quellen bereichert den Unterricht nicht nur in motivatorischer Hinsicht : Die Schulung des Hörverstehens ist in den Fremdsprachen ein zentraler Bestandteil der unterrichtlichen Arbeit. Bereits in der Grundschule wird großer Wert auf das bewusste Hören und seine Bedeutung für Schreib- und Lesekompetenzen gelegt. In den Naturwissenschaften kann die Akustik als ein eigenes Themenfeld bearbeitet werden. Kurz: Der Bereich "Audio" hat eine nicht zu unterschätzende Relevanz für alle Schulfächer und -stufen. Dank der digitalen Medien vergrößern sich die Möglichkeiten, Audio-Arbeit zu betreiben, enorm. Anregungen für den Einsatz im Unterricht Dabei kommen auch die Möglichkeiten für Ihre Schülerinnen und Schüler nicht zu kurz, selbst aktiv und vor allem kreativ zu werden und eigene Audio-Produkte zu erstellen. Dieses Themendossier bündelt Ihnen beispielsweise Fachartikel rund um das Thema Audio-Arbeit. Thematisiert werden unter anderem die Vorteile von Audio-Projekten oder ihre Lernziele . Außerdem finden Sie verschiedene Möglichkeiten, wie sich Audio-Projekte in der Grundschule aber auch in den Sekundarstufen I und II im Unterricht umsetzen lassen. So stellen wir Ihnen Möglichkeiten vor, wie die Produktion von Podcasts im Mathematik- oder Fremdsprachenunterricht gewinnbringend eingesetzt werden kann. Mit Audio-Arbeit die Medienkompetenz stärken Zudem bietet die Arbeit mit Audio-Produkten die Möglichkeit gleich mehrere Bereiche der Medienkompetenz entsprechend der KMK-Strategie Bildung in der digitalen Welt zu fördern. Dabei steht bei einem entsprechenden Einsatz von Hörmedien im Unterricht vor allem der "Kompetenzbereich Analysieren und Reflektieren" im Mittelpunkt. Durch eine handlungsorientierte Durchführung von Audio-Projekten wird er durch die Bereiche "Produzieren und Präsentieren" , "Problemlösen und Handeln" sowie "Kommunizieren und Kooperieren" ergänzt. Die Schülerinnen und Schüler lernen Audio-Produktionen zu planen, den Vorgaben entsprechend umzusetzen und sie gegebenenfalls vor ihren Mitschülerinnen und Mitschülern zu präsentieren. Nebenbei setzen sie sich bei der Umsetzung des Projekts mit verschiedenen benötigten Programmen auseinander.

  • Fächerübergreifend
  • Mediennutzung und Medienkompetenz: Produzieren und Präsentieren

Der Fönig auf dem Klohmarft: ein etwas anderes Märchen

Unterrichtseinheit

Märchen fortsetzen, Geschichten schreiben – erfahrungsgemäß brechen viele Schülerinnen und Schüler bei diesen Vorhaben nicht in Jubel aus. Anders beim "Fönig", einem Märchen der besonderen Art, bei dem das Spiel mit der Sprache den speziellen Kick ausmacht. Im Reich des "Fönigs" (Originaltext von Walter Moers, siehe Hinweis weiter unten!) werden die Buchstaben "f" und "k" vertauscht. Eine besondere Herausforderung an die Geschichtenschreiber! Beim Umwandeln der Texte in "Fönig-Sprache" hilft der Computer mit seinen Funktionen. Die Veröffentlichung der Ergebnisse als multimediale Geschichte mit Sound schafft zusätzliche Anreize das Lesen der selbst erstellten Texte zu üben. Amüsant und anregend Die Einführungssätze der Fönig-Geschichte (Download siehe unten) von Walter Moers motivieren und interessieren die Schülerinnen und Schüler. Das Vertauschen der Buchstaben "f" und "k" lässt den Text lustig klingen, das Spiel mit der Sprache übt einen besonderen Reiz aus. Schnell ist der Nachahmungstrieb geweckt! Der Computer hilft Beim Erstellen eigener Fortsetzungsgeschichten zeigt sich, was der Computer kann: Die Kinder schreiben ganz "normale" Texte und vertauschen dann die Buchstaben mithilfe der Überarbeitungsfunktion "Suchen-Ersetzen". Das Ergebnis nehmen die Schülerinnen und Schüler mit Staunen, Freude und Spaß zur Kenntnis und die schwierigen Texte werden - nicht zuletzt im Hinblick auf die Veröffentlichung auf CD - ausdauernd geübt. Der etwas andere Aufsatzunterricht Kennenlernen des Originals, Schreiben eigener Geschichten, Umwandlung in "Fönig"-Sprache am Computer Präsentation auf CD-ROM Materialsammlung und -aufbereitung mit Mediator, Empfehlungen zur Unterrichtsorganisation und Aufgabenverteilung Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen in ihrer Lese- und Schreibfertigkeit gefördert werden. ihre sprachliche Kreativität weiterentwickeln. ihre Ausdrucksfähigkeit erweitern. das betonte Vorlesen üben. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen den Umgang mit dem Computer und mit einfachen Programmen lernen und festigen. die Überarbeitungsfunktion "Suchen-Ersetzen" im Textverarbeitungsprogramm kennen lernen und anwenden. Textseiten gestalten. kleine Programmierungen durchführen. Thema Der Fönig auf dem Klohmarft - ein etwas anderes Märchen Autorin Brigitte Umkehr Fächer Deutsch, Kunst Zielgruppe Drittes bis viertes Schuljahr Zeitraum Circa sieben Stunden zuzüglich Zeit für die PC-Arbeit in Kleingruppen Technische Voraussetzungen Computer, Aufnahmegerät (Mikrofon und PC beziehungsweise Minidiskplayer), Scanner, CD-Brenner Software Textverarbeitung, Grafiksoftware (zum Beispiel PicturePublisher), Mediator Pro (ab Version 6.0. Pro), Soundbearbeitung (zum Beispiel Freeware Audacity) Erforderliche Vorkenntnisse Texte schreiben/speichern, scannen, Basiswissen im Umgang mit Mediator, Soundbearbeitung (kann eventuell auch von der Lehrkraft übernommen werden) "Der Fönig" von Walter Moers (c) Eichborn AG, Frankfurt a.M., 2002, ISBN: 3-8218-2947-8 "Der Fönig" als Hörbuch (gesprochen von Dirk Bach), (c) Eichborn AG,Frankfurt a.M., 2002, ISBN: 3-8218-5222-4. Das Buch sowie das Hörbuch sind im Buchhandel erhältlich. "Der Fönig" ist kein Buch für Kinder! Die Geschichte von Walter Moers und die Illustrationen sind für Erwachsene. Noch bevor die Schülerinnen und Schüler mit der "Fönig"-Geschichte von Walter Moers bekannt gemacht werden, sammeln sie im Rechtschreibunterricht in Gruppenarbeit Wörter mit "f" und "k", notieren diese auf Plakaten oder Wortkarten und erstellen so einen Wortschatz für das anstehende Projekt. Einstieg in die Thematik Der Einstieg in das Märchen geschieht über ein Bild vom König. Erste Vermutungen werden angestellt. Nun lege ich die Hörbuch-CD mit der Geschichte "Der Fönig" von Walter Moers auf und spiele den Anfang vor. Natürlich wundern sich die Schülerinnen und Schüler über die komische Sprache, erkennen aber schnell die Ursache, die vertauschten Buchstaben "f" und "k". Verfassen der Geschichten - Der Fönig auf dem Klohmarft Die Geschichte wird weiter angehört und an der Stelle abgebrochen, als der König in der Zeitung vom Klohmarft (Flohmarkt) liest. Nun sind die Einfälle der Kinder gefragt! Nach einer Ideensammlung setzen die Schülerinnen und Schüler in Partner- beziehungsweise Gruppenarbeit die Geschichte in eigenen Versionen fort. Dabei versuchen sie möglichst viele der vorher erarbeiteten Wörter einzubauen. Vertauschen der Buchstaben Die fertigen Texte werden am Computer getippt (das kann aus Zeitgründen auch zu Hause oder vor/nach dem Unterricht erfolgen) und mithilfe der Überarbeitungsfunktion der Textverarbeitung in die "Fönig-Sprache" übersetzt. Dies geschieht in zwei Schritten: 1. Schritt: "f" wird durch "1" und "k" durch "2" ersetzt. 2. Schritt: "1" wird zu "k" und "2" zu "f". Hier ist ein gemeinsames Vorgehen mit Präsentation über einen Beamer sehr hilfreich. Die Kinder sind vom Ergebnis hellauf begeistert! Die umgewandelten Geschichten werden ausgedruckt, das Lesen und Vorlesen der besonders schwierigen Texte mit großem Eifer und Spaß geübt. Im Kunstunterricht malen die Kinder Bilder zu ihren Geschichten, um die geplante CD-ROM auch optisch ansprechend gestalten zu können.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Hörbücher mit der App "Book Creator" erstellen

Unterrichtseinheit
14,99 €

In dieser Unterrichtseinheit soll ein kreatives Schreibprodukt digitalisiert werden. Kinder des 4. Schuljahres schreiben dabei Hörbücher für die unteren Schulstufen. Diese wiederum haben die Möglichkeit, das Lesen (Hörbuchlesen) mit diesen Schülertexten zu üben. Die Bedeutung des kreativen Schreibens nimmt in den höheren Schulstufen zumeist einen eher geringen Stellenwert ein. Oft beginnt man früh mit dem Schreiben kriteriengeleiteter Texte (Aufsätze). Das phantasievolle Schreiben hat dann oft nur noch zu selten einen festen Platz im Arbeitsplan der Schulen. In einigen Schulen ist aber inzwischen die "Schreibzeit" fest im Stundenplan etabliert und wird systematisch auf Grundlage eines eigenen Konzepts betrieben. Kinder schreiben gerne Geschichten, so kam es in einer Umfrage an unserer Schule, die wir vor Einführung der Schreibzeiten mit allen Kindern der Klassen 2 bis 4 durchgeführt haben, heraus. Aber – und das war auch ein Ergebnis – es fehlt ihnen oft die Zeit, ihre eigenen Geschichten zu schreiben. Vorbereitend auf die Schreibzeiten wurde ein Konzept geschrieben. Die Möglichkeit des Einsatzes digitaler Medien in kreativer Art und Weise kam später hinzu. In dieser Unterrichtseinheit schreiben Kinder des 4. Schuljahres Hörbücher für die unteren Schulstufen . Diese wiederum haben die Möglichkeit, das Lesen (Hörbuchlesen) mit diesen Schülertexten zu üben . Das Herstellen von digitalen Produkten macht Sinn und motiviert die Kinder – sowohl die Schreibenden als auch die Lesenden. Wir haben uns dabei für die App "Book Creator" entschieden. Mit dieser App schreiben Kinder wie in einem Buch, es gibt Seiten zum "digitalen Umblättern". Zusätzlich besteht die Möglichkeit, Bilder zu den Texten zu malen und einzufügen, außerdem Audio- und Videodateien sowie Links. Die fertigen Bücher lassen sich beispielsweise als EPUB-Datei (Hörbuchformat) speichern und können zudem von E-Book-Readern oder Apps gelesen werden. Alternativ lassen sich die Bücher als PDF-Datei speichern und weitergeben. Dadurch verlieren diese aber natürlich ihre multimedialen Elemente. Die Unterrichtseinheit enthält ein Arbeitsblatt, das den Schülerinnen und Schülern beim Planen ihrer Geschichte unterstützen soll. Auf ein Arbeitsblatt zur Erklärung der App wurde verzichtet, da diese recht selbsterklärend ist und in der App ohnehin eine kurze Anleitung vorhanden ist. Kreatives Schreiben mit digitalen Medien kombinieren Das freie oder kreative Schreiben, wie es auch genannt wird, ist relevant in allen Lehrplänen. Das Programm "Book Creator", mit dem es möglich ist, sehr niederschwellig Texte zu schreiben und multimedial zu bearbeiten, ist sehr motivierend. Die Erstellung eines medialen Produktes findet ebenso seinen Platz in allen Lehrplänen der Grundschule. Vorkenntnisse Vorerfahrungen beziehungsweise Vorkenntnisse im Umgang mit dem Tablet werden kaum benötigt. Es bietet sich aber an – neben der Einführung in den Umgang mit der App Book Creator – die Basisfunktionen im Umgang mit dem Tablet zu üben. Dazu gibt es beispielsweise ein Modul auf der Internetseite "Internet-ABC" . Die Kinder müssen wissen, wie das Tablet eingeschaltet wird, wie man eine App öffnet, schließt und per Homebutton wieder in den "Startbereich" zurückkehrt. Arbeit in der App "Book Creator" Im Programm können die Kinder die Foto- und Mikrofonfunktion ausprobieren. Falls keine Tablets zur Verfügung stehen, kann Book Creator auch als Browser-Anwendung genutzt werden. Dafür benötigen die Kinder aber umfangreichere Kenntnisse im Umgang mit dem Computer oder Notebook und ein Mikrofon und eine Digitalkamera. Intuitiver arbeiten sie auf jeden Fall mit dem Tablet. Immer wenn ein digitales Produkt hergestellt wird, sollte die Thematik des Datenschutzes und der Rechte am Bild im Rahmen des Unterrichts besprochen werden. Ansonsten kann es sein, dass die Schülerinnen oder Schüler enttäuscht sind, weil ihr Buch etwa wegen eines Fotos aus dem Internet, für das die Rechte nicht lizenzfrei sind, verändert oder nicht veröffentlicht werden darf. Methodische Hinweise Empfohlen wird in diesem Projekt, dass die Kinder im Team arbeiten und sich gegenseitig unterstützen können. Ein Kind schreibt und das andere kontrolliert währenddessen auf Fehler. Zwischendurch wird gewechselt. Differenzierung geschieht automatisch, manche Kinder schreiben viel und können sich sprachlich besser ausdrücken, andere eben weniger. Falls Kinder ihre Bücher gerne mit der Hand schreiben und auch selbstgemalte Bilder einfügen wollen, ist dies ebenso möglich. Die Texte und Bilder müssen dann per Fotofunktion eingefügt werden. Die fertigen Bücher können an die Kinder der anderen Schulstufen weitergegeben werden und zum flüssigen Lesenüben genutzt werden. So erfüllen die Bücher einen weiteren Zweck und dienen als Übungsmaterial für andere Kinder . Der oben beschriebene Unterrichtsablauf versteht sich als Möglichkeit, die Unterrichtsreihe ein- und durchzuführen. Das Projekt selbst kann grundsätzlich über das ganze Schuljahr weitergeführt werden. Erfahrungsgemäß wird aber empfohlen, etwa zwei Schulstunden für jede Schreibzeit einzuplanen. Wie Kinder Texte schreiben, überarbeiten und präsentieren, sollte in jeder Schule etabliert sein. Ideen (siehe weiter unten) dazu findet man auch auf der Website von Beate Lessmann, teilweise zum kostenlosen Download. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sprechen über Schreibanlässe und entwerfen Schreibideen. planen Texte mit verschiedenen Methoden. schreiben eigene Texte verständlich auf. überarbeiten ihre Entwürfe in Bezug auf die verwendeten sprachlichen Mittel. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen das Bedienen eines Tablets. lernen das Anwenden der App "Book Creator". erstellen ein kreatives, digitales Produkt und veröffentlichen dieses. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen das Arbeiten im Team. lernen das Verständigen in ihrem Arbeitsprozess.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Primarstufe

Audio-Produktion in der Schule

Fachartikel

Dieser Fachartikel zeigt, welche Vorteile und Möglichkeiten die Audio-Produktion im Unterricht für die Entwicklung von Medienkompetenzen bietet. Nur wenige Lehrkräfte setzen in ihrem Medienunterricht auf Audio-Produktion. Dabei begeistert Audio-Produktion die Schülerinnen und Schüler deutlich mehr als die Herstellung einer Zeitung, ist aber nicht so aufwendig und teuer wie Videoproduktion. Medienkompetenzvermittlung hat in den Lehrplänen aller Schularten und Jahrgangsstufen einen zunehmend hohen Stellenwert. Zu Recht argumentieren die Lehrplanmacher, dass Medien im Alltag der Schülerinnen und Schüler allgegenwärtig sind und Medien sowohl als Thema als auch als Mittel in einem lebensweltbezogenen Unterricht unverzichtbar sind. Noch wichtiger als die Medienanalyse ist dabei der produktiv-handlungsorientierte Umgang mit Medien. Durch die intensive Arbeit an eigenen medialen Produkten ändert sich die Wahrnehmung fremder medialer Produkte grundlegend. Erst diese neue Perspektive ermöglicht eine umfassend kritische Beurteilung der Massenmedien. Medienarbeit in der Schule Medienerziehung ist wichtig Obwohl alle Vorteile grundsätzlich bekannt sind und kaum bestritten werden, ist der prozentuale Anteil der Medienerziehung im Unterricht nach wie vor sehr gering. Wenn überhaupt Medienunterricht stattfindet, werden meist Zeitungsartikel analysiert und geschrieben, was bei den Lernenden in der Regel für wenig Begeisterung sorgt. Denn das Medium Tageszeitung spielt in ihrem Alltag keine große Rolle, sie verbringen weitaus mehr Zeit mit Radio- und Fernsehkonsum. Favorit: Filmproduktion Die von Schülerinnen und Schülern favorisierte Filmproduktion ist jedoch in vielen Schulen aus mehreren Gründe kaum möglich: Die Anschaffungskosten von Videokameras und videoschnittfähigen Computern liegen in einer Höhe, die Schulen im Normalfall nicht finanzieren können. Der Zeitaufwand für eine Filmproduktion sprengt meist den Rahmen, den der reguläre Unterricht zulässt. Und zuletzt ist für den Umgang mit Videokameras und Videoschnittprogrammen ein fachspezifisches Know-how erforderlich, das viele Lehrkräfte nicht besitzen und sich nicht zutrauen. Empfehlung: Audio-Arbeit Ganz anders verhält es sich dagegen mit der Audio-Produktion: Ohne große Kosten und Vorkenntnisse kann jede Lehrkraft mit ihrer Klasse eine Audiodatei oder sogar eine komplette Radiosendung produzieren. Die Vorteile auf einen Blick sowie konkrete Impulse zur Umsetzung haben wir für Sie zusammengestellt. Audio-Produktion im Unterricht: Vorteile und Pro-Argumente Verfügbarkeit Die technische Ausrüstung der Schule ist meist ausreichend oder muss nur geringfügig aufgerüstet werden. Die vorhandenen Computer sind in der Regel ausreichend leistungsstark für Audioschnitt und geeignete Audioschnittsoftware gibt es im Internet als Gratis-Download. Mikrofone und mobile Aufnahmegeräte sind mittlerweile für deutlich unter 100 Euro erhältlich. Einfachheit Den Umgang mit den Aufnahmegeräten und der Audioschnittsoftware erlernen Schülerinnen und Schüler ebenso wie Lehrkräfte innerhalb kürzester Zeit. Motivation Eine entsprechende Unterrichtseinheit knüpft direkt an die Lebenswelt der Lernenden an. Die Bedeutung von Hörmedien ist seit einigen Jahren deutlich gestiegen. Hörbücher, Podcasts und mobile MP3-Player erleben einen Boom und Bestseller von Cornelia Funke oder Joanne K. Rowling werden nicht nur gelesen, sondern zusätzlich oder stattdessen auch gehört. Jährlich entstehen 700 bis 800 neue Hörbücher, und Hörbuchrezensionen haben sich neben CD- und Buchbesprechungen als feste Rubrik etabliert. Die Schülerinnen und Schüler sind daher bei der Audio-Produktion meist hoch motiviert. Attraktivität Insbesondere im Literaturunterricht sorgt die Audio-Produktion für verblüffende Erfolge. Schülerinnen und Schüler, die vor allem gegenüber klassischer Literatur eine eher ablehnende Haltung einnehmen, können durch die Kombination der Literaturvermittlung mit Audioproduktion motiviert werden (konkrete Beispiele folgen weiter unten).

  • Informatik / Wirtschaftsinformatik / Computer, Internet & Co. / Informationstechnik / Pädagogik
  • Primarstufe, Sekundarstufe I, Sekundarstufe II, Spezieller Förderbedarf, Berufliche Bildung

Berufs- und Studienorientierung mit der Selbstcoaching-App DEEP!

Unterrichtseinheit

Schülerinnen und Schülern fehlt oft ein Fahrplan, um systematisch an die eigene Berufs- und Studienwahl zu gehen. Die DEEP!-App fasst sinnvolle Selbstreflexionsaufgaben, Tests und Informationen in einem Tool zusammen. Durch das vorliegende Unterrichtskonzept lässt sie sich kreativ in Ihr schulisches Berufsorientierungskonzept einbetten. Die App DEEP!-Berufs- und Studienorientierung bietet Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe II ein interaktives Selbstcoaching für die Wahl des Bildungswegs nach dem Abitur. Die App enthält vielfältige Übungen, die zum systematischen Nachdenken über eigene Ziele, Werte, Interessen und Kompetenzen anregen. Die Ergebnisse aus Selbstreflexionsfragen , Übungen und Tests werden in einem Profil zusammengefasst, welches als Grundlage zur Prüfung von Ideen genutzt werden kann. Darüber hinaus fasst die App wichtige Informationen von Gap Year über Bewerbungsfristen und Recherche bis hin zur Finanzierung zusammen. Das Konzept enthält zwei Doppelstunden. In der ersten findet eine Sensibilisierung für das Thema Berufs- und Studienwahl statt. Dabei werden Aufbau und Funktionen der App erläutert. Die Schülerinnen und Schüler lernen dabei die zehn Schritte der Berufs- und Studienwahl kennen, nach denen die App aufgebaut ist, und formulieren ihren aktuellen Stand und ihr Anliegen. In der zweiten Doppelstunde, nach circa vier bis sechs Wochen selbstgesteuerten Arbeitens mit der App wird die App im Unterricht wieder aufgegriffen. Hierbei werden die Mitschülerinnen und Mitschüler untereinander zu Profilern und tauschen ihre Ideen miteinander aus. Neben diesen zwei rahmenden Unterrichtseinheiten können thematische Zusammenfassungen der App im Unterricht aufgegriffen werden (zum Beispiel zum Thema Recherche in Datenbanken, Prototyping , Bewerbung und Finanzierung). Die Lernvideos aus der App sowie Erklärungstexte und Linklisten bieten dabei einen einfachen Einstieg in Ihre Unterrichtseinheiten. Die App besteht aus drei Bereichen: Steps (Schritte mit Texten, Hörbüchern, Lernvideos und Übungen), Profil (Ergebnisdarstellung der Übungen, Entscheidungsübungen, Ideenpool) und To-Do (Aufgabenplaner, Terminplaner und Notizbereich). Aufgaben ( To-Do ´s) werden als SMARTe Ziele angelegt. Auf der Startseite finden Sie auch Hinweise auf Beratungsangebote und Verlinkungen zu Themen in der App. Die Berufs- und Studienorientierung ist eine wichtige Querschnittsaufgabe für alle Fächer. Während es für die die Sekundarstufe I insbesondere für die Berufsorientierung mittlerweile eine Vielzahl von Konzepten und Materialien gibt, sind diese für die Sekundarstufe II schwerer zu finden. Doch gerade eine umfassende und frühe Orientierung in Bezug auf nachschulische Bildungswege ist ein unschätzbare Motivationsquelle für Schülerinnen und Schüler und eine wichtige schulische und gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Aufbauend auf ersten beruflichen Erfahrungen im Schülerbetriebspraktikum und Grundkenntnissen zur Bewerbung, rücken die beiden Unterrichtseinheiten und die App das Thema in das Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler und geben praktische Hilfestellung. Didaktisches Ziel ist dabei, die Lernenden für das Thema zu sensibilisieren und eine Bestimmung des eigenen Entscheidungsstandes vornehmen zu lassen. Darüber hinaus vermittelt die App als E-Learningangebot wichtiges Überblickswissen zu nachschulischen Optionen von Gap Year über Ausbildung und duales Studium bis hin zum Studium. Die erste Einheit soll dabei einen Orientierungsprozess anstoßen, der in der zweiten Einheit wieder aufgegriffen wird. In dieser Einheit wiederum wird das kreative Potential und vorhandenes Vorwissen der Schülerinnen und Schüler aktiviert, indem sie gegenseitig zu Profilanalystinnen und -analysten werden und Ideen für die anderen entwickeln. Hierbei lernen sie indirekt, wie sie ihr eigenes Profil hinterfragen können und bekommen gegebenenfalls Ideen außerhalb ihres bisherigen Spektrums. Auch werden Kenntnislücken deutlich und es können Fragen (und ihre Relevanz) für weitere berufsorientierende Unterrichtseinheiten entwickelt werden. So integriert sich das Tool organisch in ihr schulisches Berufsorientierungskonzept. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, ihren eigenen Berufs- und Studienwahlprozess zu planen. fassen ihr eigenes Profil in Bezug auf Kompetenzen, Interessen, berufliche Ziele und Persönlichkeit zusammen. stellen die Verbindung zwischen Profilen und Berufsmöglichkeiten her. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler können Datenbanken zu Ausbildungsberufen und Studiengängen für die eigene Recherche zielorientiert unter Einsatz von Filtern nutzen. nutzen ihr Smartphone für interaktives E-Learning mit Texten, Videos und Audiofiles. verschaffen sich einen Überblick über öffentliche Informations- und Beratungsangebote zur Berufs- und Studienberatung und sind in der Lage, diese in Bezug auf Qualität und Nutzen einzuordnen. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler reflektieren eigene Ziele, Werte, Interessen und Kompetenzen. geben Mitschülerinnen und -schülern kritisch-konstruktives Feedback. holen Feedback anderer ein und ordnen dieses ein.

  • Fächerübergreifend / Politik / WiSo / SoWi / Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Sekundarstufe II

Agatha Christie – Queen of Crime in Modern Times

Unterrichtseinheit
14,99 €

In dieser Unterrichtseinheit beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit Agatha Christie, der wohl bekanntesten Krimi-Autorin der Welt. Mithilfe einer Internet-Recherche per Smartphone oder Tablet und leitenden Arbeitsaufträgen lernen die Schülerinnen und Schüler Agatha Christie in einem kommunikativen Rahmen näher kennen. Diese Unterrichtseinheit eignet sich für den Auftakt in die Lektüre-Arbeit und bietet sich sowohl für den Präsenz- als auch den Fernunterricht an.Die Krimis und Kurzgeschichten von Agatha Christie sind spannend, aber weder inhaltlich noch sprachlich allzu anspruchsvoll, sodass auch ungeübtere Englischlernende Spaß an der Lektüre haben. Da 2020 Christies "Death on the Nile" verfilmt wurde, dient dieser als Einführung in die Thematik "Agatha Christie – Queen of Crime" und führt über eine kommunikative Internet- und App-Recherche und ein Gruppen-Puzzle hin zu einer interaktiven Quiz-Gestaltung.Diese Unterrichtseinheit dient als Auftakt zur Lektüre-Arbeit mit Werken von Agatha Christie. Weltberühmt sind ihre literarischen Meisterwerke bis heute – so wurde noch im November 2021 die App "Mystery Match Village" auf den Markt gebracht, in welcher Christies berühmteste Werke spielend erfahren werden können. Aus diesem Grund startet dieser Unterrichtsvorschlag mit einem Bild zum Film " Death on the Nile ", der auf Christies gleichnamigen Roman basiert. Durch einen anfänglichen Smalltalk , einen stummen sowie einen audiovisuellen Impuls mittels Film-Trailer gelangen die Schülerinnen und Schüler auf die Fährte dieser außergewöhnlichen Autorin. Eine kurze, spontane Google -Eingabe über die Smartphones der Lernenden ermöglicht das Sammeln erster Informationen zur Autorin, zum Beispiel an der Tafel. Diese ungesteuerte Google-Möglichkeit soll die Alltagserfahrung, zügig relevante Informationen aus dem Internet in Erfahrung zu bringen, in den Unterricht holen. In einer darauffolgenden Kleingruppen- oder Paararbeit – je nach Klassengröße und Leistungsniveau der einzelnen Schülerinnen und Schüler (hier bietet sich Binnendifferenzierung in der Sozialform an) – wird per Smartphone oder Tablet im Internet recherchiert und Notizen werden angefertigt. Leitfragen und Linkangaben beziehungsweise QR-Codes auf dem Arbeitsblatt unterstützen die Lernenden bei der Informationssuche. Zusätzlich sollen drei Quiz-Fragen zu dem Recherche -Thema auf drei separaten Zettelchen verschriftlicht werden, welche von der Lehrkraft eingesammelt und nachher als Basis für das Abschluss-Quiz dienen. Für dieses Quiz in der finalen Unterrichtsphase gehen die Lernenden in ihre Gruppen noch einmal zusammen. Die Gruppe mit den meisten korrekt gelösten Quiz-Fragen gewinnt das Spiel. Alternativ bietet sich hier das kostenlose Online-Tool Testmoz an, mit welchem die Lernenden ohne Registrierung ein Online-Quiz erstellen können. Die Lehrkraft sollte vor Unterrichtsbeginn bereits einen Titel und ein Passwort und dadurch eine entsprechende URL generiert haben, welche sie den Lernenden weiterleitet, sodass diese ihre Fragen simultan direkt in das Dokument eintragen können. Das Online-Quiz kann dann in der Abschluss-Phase projiziert und im Plenum gelöst werden. Auch denkbar ist das Senden des Test-Links an die Schülerinnen und Schüler, welche das Quiz in ihren Gruppen mit ihren mobilen Endgeräten bearbeiten. Eine Austausch-Phase schließt sich vor der Quiz-Runde in Form eines Gruppen-Puzzles an. Die Expertinnen und Experten zu einem Recherche-Thema gehen nun zusammen in themen-heterogene Gruppen, die sich gegenseitig über die Recherche-Ergebnisse austauschen. Notizen sollen dabei angefertigt werden. Nach diesem Gruppen-Puzzle regt die Lehrkraft zu einer Kommentierungs- und Diskutierphase an, in der besonders memorierte, wichtige oder interessante Fakten aus der Austausch-Phase aufgegriffen und thematisiert werden. Das Lesen einer Schrift Christies, aber auch das Austesten der App, das Sehen einer Verfilmung oder das Hören eines Hörbuchs kann diesen Einführungsstunden folgen. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler kennen erste Informationen über die Autorin Agatha Christie und über ihre berühmtesten Werke. kennen erste Informationen über Miss Marple und Hercule Poirot. kennen erste Informationen über die App "Mystery Match Village". kennen erste Informationen über die Verfilmung von Christies "Death on the Nile". Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler recherchieren zielsicher mit leichter Leitung nach relevanten Informationen auf einer vorgegebenen Website sowie auf einer Suchmaschine. kreieren Quizfragen mithilfe des Online-Tools Testmoz. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler arbeiten kooperativ. arbeiten selbstständig. gehen wertschätzend mit den Beiträgen anderer um.

  • Englisch
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II, Primarstufe

Zuhören im Dunkeln: Wenn du da bist, sieht man nichts

Unterrichtseinheit

Zuhören ist eine Fähigkeit, die als wichtig erkannt und trainiert werden muss. Diese Unterrichtseinheit beschreibt die hörende und kreative Arbeit mit einem Hörspiel. Innerhalb weniger Unterrichtsstunden wird den Lernenden bewusst, wie spannend genaues Zuhören sein kann. Zudem erfahren Sie, dass sie selbst die Ergebnisse eines Zuhörensprozesses kreativ umsetzen können: Sie erstellen auf der Basis ihrer Hörerfahrungen eine aus optischen und akustischen Elementen bestehende Sammlung ihrer Eindrücke. Dabei nutzen sie PowerPoint und recherchieren im Internet nach Audio-Dateien. Die Schülerinnen und Schüler sollen das Zuhören als eine eigenständige ästhetisch-kritische Kompetenz erproben. Durch die Arbeit in Zweierteams und die geforderte Beschreibung der eigenen Erfahrungen und Vorstellungen beim Zuhören wird ihnen der Prozess als individuelles Phänomen bewusst. Vorbemerkungen zur Methode und zum Hörspiel Das Zuhören zu fördern, ist das zentrale Ziel dieser Einheit. Rezeptive und kreative Phasen wechseln sich ab. 1. Lerneinheit - Die Vorstellung der Dunkelheit In dieser Doppelstunde nähern sich die Lernenden dem Thema und arbeiten medial gestützt zum ersten Teil des Hörspiels. 2. Lerneinheit - Die Bekanntschaft mit der Dunkelheit Die Geschichte soll nun in Situationen abgebildet werden. Eine Internetrecherche nach zu diesen Situationen passenden Geräuschen schließt sich an. 3. und 4. Lerneinheit - Kreative Weiterführungen In den letzten beiden Stunden der Sequenz erkennen die Schülerinnen und Schüler eine Art auditiver Symbolik von Situationen und Farben. Abschluss Zum Ende der Einheit sollen die Lernenden einen Text verfassen, der den Inhalt des Hörspiels aufgreift. Die Schülerinnen und Schüler sollen den Inhalt eines Hörtextes verstehen und wiedergeben. die Differenzierung bekannter und ungewohnter auditiver Reize versprachlichen. Zusammenhänge zwischen visueller Wahrnehmung und auditiver Vorstellung herstellen. sich mit der Handhabung und den gestalterischen Möglichkeiten eines Präsentationsprogramms vertraut machen. Thema Zuhörerziehung mit dem Hörspiel "Wenn du da bist, sieht man nichts" Autorin Dr. Ina Brendel-Perpina Fach Deutsch Zielgruppe 5./6. Klasse Referenzniveau DaF ab Referenzniveau A - Elementare Sprachverwendung Zeitaufwand 7-8 Stunden Technische Voraussetzungen Internetzugang für je zwei Lernende, Beamer Technische Ausstattung PowerPoint auf allen Rechnern, Audiosoftware (z.B. Media Player), Kopfhörer Medien Audio-CD: Martin Daske/Carine Limbosch: Wenn du da bist, sieht man nichts. Musik und Regie: Martin Daske, Sprecher: Katerina Thalbach, Horst Bollmann u.a. Hörcompany 2002 (HR 1997). Zuhörkompetenzen früh fördern Das Zuhören ist eine grundlegende Voraussetzung gelingender Kommunikation. Die Zuhörerziehung sollte daher fester Bestandteil didaktischer Konzeptionen des Deutschunterrichts sein. Regelmäßig stattfindende Wettbewerbe der Rundfunkanstalten (wie "Ohr liest mit" - Der Wettbewerb für kreatives Lesen und Hören, "Hör mal!") und das Engagement der Stiftung Zuhören geben entscheidende Impulse. An zahlreichen Grundschulen existieren mittlerweile Hörclubs. Zielsetzungen auch in der Sekundarstufe verfolgen Doch das Hören als sinnkonstituierende Wahrnehmungskomponente muss auch im Deutschunterricht der weiterführenden Schule seinen Platz finden. Dies kann sowohl mithilfe audiomedial vermittelter Literatur (Hörspiel, Hörbuch) als auch durch die angeleitete Wahrnehmung und Erfassung der Klangumwelt erfolgen. Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, das Zuhören als eine eigenständige ästhetisch-kritische Kompetenz zu erproben. Der Einsatz der Audio-CD "Wenn du da bist, hört man nichts" verbindet die vielfältigen Zielsetzungen miteinander. Zuhören und medial kreativ werden Eine PowerPoint-Präsentation mit Arbeitsaufträgen zum Hörspiel begleitet die einzelnen Erschließungsschritte. Die Kinder ergänzen in Partnerarbeit die Vorgaben der Präsentation, deren Grundstruktur im Voraus auf allen Rechnern installiert beziehungsweise allen Lernenden zugänglich sein muss. Die Geschichte Oskar hat Angst vor der Dunkelheit und braucht deshalb immer eine Taschenlampe. Doch eines Tages beginnt die Dunkelheit zu ihm zu sprechen und führt ihn auf eine Reise durch die Nacht. Oskar hört den Wald in der Nacht und die Töne aus dem Instrumentenmuseum, er begibt sich mit der Dunkelheit ans Meer, in die Bibliothek, und er erfährt, welche Geräusche auf einem Fest in der Steinzeit erklangen. Schließlich lernt er sogar den Klang der Farben kennen. Mehrperspektivisches Erzählen Die fantastische Geschichte über eine Reise in die Klangumwelt und damit in die eigene Hörwahrnehmung spielt mit einer doppelten Perspektive, denn Oskar hat zwei Stimmen: Er spricht als erlebendes Kind, und er erzählt als alter Mann über seine Erlebnisse aus der Kindheit. Viel Atmosphäre Trotz der fantastischen Elemente baut die Geschichte nicht auf äußere Handlung, sondern präsentiert sich als ein atmosphärisch dichtes (Hör-)Panorama. Das Hören selbst wird zum Thema. Handlungsreichere Stellen sind der lustige Streich beim Hauskonzert der Tante (Track 3) und Oskars Kampf mit seinen Mitschülern um das Geheimnis in der Schachtel (Track 4). Reiches Themenspektrum Neben der Darstellung von vielfältigen Klangbereichen und Geräuschkompositionen bietet die Geschichte weitere thematische Ansätze zur Vertiefung im Unterricht: die Bedeutung der Dunkelheit, Angst und ihre Bewältigung, Reiseerfahrungen, Farben und Klänge. Antizipation Die Schülerinnen und Schüler erstellen gemeinsam ein Cluster zu den Begriffen "Geräusche in der Dunkelheit". Diese Begriffe werden auf einer Präsentationsfolie festgehalten. Basis dieser Sammlung ist die Folie 1 der PowerPoint-Datei. Gemeinsames Hören Anschließend wird das Klassenzimmer abgedunkelt, um die Schülerinnen und Schüler auf den Beginn des Hörspiels einzustimmen. Der erste Track des Hörspiels wird in der Klasse vorgespielt (Pause bei 1:33). Auftrag: Welche Geräusche kannst du im Cluster ergänzen? Die Schülerinnen und Schüler ergänzen nun das Cluster um weitere Begriffe. Über den folgenden Reflexionsanlass wird ein Unterrichtsgespräch initiiert: Warum spricht jemand mit der Dunkelheit? Partnerarbeit mit PowerPoint Die Schülerinnen und Schüler erhalten nun auf ihren Computerarbeitsplätzen das Grundgerüst der PowerPoint-Präsentation. Ihre Aufgabe ist es, in Partnerarbeit die nächsten Folien zu ergänzen. Folie 2: Titel des Hörspiels (nur formal vorhanden) Diese Folie kann, muss aber nicht weiter bearbeitet werden. Folie 3: Die Bedeutung des Lichts in der Dunkelheit (Schreibauftrag) Die Schülerinnen und Schüler verfassen in Partnerarbeit kurze Texte und tragen diese in die zweite Folie ein. Die Arbeitsanweisung wird ohne weitere einschränkende Vorgaben formuliert. So können sich die Kinder inhaltlich reproduzierend auf Oskar und sein Problem mit der Taschenlampe stützen, aber auch weiterführende eigene Reflexionen zum Thema einbringen. Bei längeren Texten muss eine weitere Folie eingefügt werden. Folie 4: Duplizität des Protagonisten (Bildersuche im Internet) Die Schülerinnen und Schüler suchen Bilder eines Jungen und eines alten Mannes im Internet und fügen diese in die Präsentation ein. Das Herunterladen von Bildern und das Einfügen in die Präsentation sollte an einem Beispiel vorgeführt werden. Abschluss der Stunde Im sich nun anschließenden Unterrichtsgespräch wird die doppelte Perspektive von Oskar nochmals thematisiert und begründet. Die Lernenden speichern die Präsentationen und die dazu gehörenden weiteren Dokumente in einem Ordner. 3. Höreinheit Nun wird das Hörspiel weiter vorgespielt. Die Lernenden hören das Ende des ersten Tracks und Track 2 (bis zum Schluss). Machen Sie sich auf die Aussage "Aber die Geschichte ist doch lange noch nicht zu Ende." gefasst. Diese können Sie später wieder aufgreifen. Arbeitsauftrag Die Schülerinnen und Schüler gehen mit Oskar auf die Klangreise durch die Nacht und halten ihre Höreindrücke zunächst auf einem Stichwortzettel fest, um sie anschließend in das Strukturbild der Präsentation einzutragen: Folie 5: Museum der Klänge I Jede Situation soll durch einen Oberbegriff ersetzt werden, entsprechende Geräusche werden zugeordnet. Recherche im Netz Nun recherchieren die Schülerinnen und Schüler einzelne Geräusche in dem kostenlosen Soundarchiv www.hoerspielbox.de und laden die passenden Geräusche herunter. Durch "Hyperlink einfügen" werden die Geräusche in die Präsentation integriert. hoerspielbox.de Hier sind Inhalte wie Sounds oder kleine Programme, die für Audioproduktionen nützlich sind, kostenlos zu finden. Das Zitat "Aber die Geschichte ist doch lange noch nicht zu Ende." können Sie nun wieder aufgreifen. Folie 6: Ein Ende der Geschichte Die Schülerinnen und Schüler tragen ihre Stichworte in Folie 6 ein und erzählen basierend darauf mündlich eine Fortsetzung der Geschichte. 4. Höreinheit: Geräuschkulissen Im Plenum wird nun Track 3 gehört. Folie 7: Höreindrücke und Vorlieben Die Kinder benennen die Höreindrücke der drei Bereiche Wald, Meer/Schwimmbad und Stadt und tragen diese in Folie 7 ein. Im Unterrichtsgespräch begründen die Lernenden ihre Vorliebe für eine bestimmte Geräuschkulisse. Folie 8: Der Klang der Farben Auf der Folie 8 notieren die Schülerinnen und Schüler (übertragene) Bezeichnungen für verschiedene Nuancen der Farben blau, gelb, rot und grün. Sie reflektieren im Unterrichtsgespräch die Frage, ob/wie man Farben hören kann. 5. Höreinheit: Adjektivkomposita hinterfragen Gemeinsam hört die Klasse Track 4 der CD. Auffällige Adjektivkomposita wie schlumpfblau, gurkengrün und ähnliche werden nach ihrer Bedeutung hinterfragt und auf der Folie 8 ergänzt. Zusätzlicher Arbeitsauftrag: Farbdialog In Gruppen von zwei bis vier Personen können die Lernenden einen Farbdialog erfinden: Die Farben unterhalten sich miteinander und stellen ihre Besonderheit heraus. Den Dialog stellen die Lernenden dann als Rollenspiel dar. Gestalterische Freiheit Die letzte Folie steht gestalterisch zur freien Verfügung. Um die Einheitlichkeit der Präsentation zu wahren, sollte nur der vorgegebene Hintergrund beibehalten werden. Die Schülerinnen und Schüler können zwischen zwei Arbeitsaufträgen wählen: Schreibe einen Text, der auf dem Cover der CD erscheint und die Hörer neugierig macht. Verrate aber nicht zuviel! Schreibe eine Besprechung des Hörspiels, die darlegt, was dir besonders gut und was dir weniger gefallen hat. Partnerwechsel Nach der Fertigstellung sollen die Schülerinnen und Schüler die Arbeitsplätze wechseln, um die anderen Präsentationen kennen zu lernen und sich darüber Rückmeldung zu geben. Literaturtipp Ein Bilderbuch, das die Wirkung der Farben rot, gelb und blau in eine leicht verständliche Geschichte umsetzt, bietet sich als Fortsetzung der vierte Lerneinheit an, wenn die Klasse sich besonders für das Thema interessiert. Die auf der CD enthaltene Instrumentenkunde, die nur über das CD-ROM Laufwerk eines Computers abspielbar ist, enthält Hörproben außergewöhnlicher Musikinstrumente und sollte vor allem fächerübergreifend in Zusammenarbeit mit dem Musikunterricht eingesetzt werden. Bauer, Jutta: Die Königin der Farben. Beltz & Gelberg Das Buch liegt ebenfalls als Hörbuch der Hörcompany vor (Farben als Töne).

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Sekundarstufe I

Vom Leseunterricht zur systematischen Leseförderung und -diagnostik

Fachartikel
5,99 €

Wieder einmal hat eine Studie ergeben, dass ein großer Teil von Kindern in Deutschland am Ende der Grundschulzeit nicht gut genug lesen kann. Obwohl diese Meldung seit mindestens zwanzig Jahren immer wieder kursiert, hat sich scheinbar nicht viel getan. Dieser Artikel soll Hinweise für die Gestaltung eines systematischen, digitalen Leseunterrichts geben – inklusive Diagnoseansätze für Leseverhalten! Was bedeutet systematischer Leseunterricht in der Grundschule? Reaktionen der Politik zur IGLU-Studie Während früher in der Volksschule Lesen ein eigenes Fach darstellte, gehört dies heutzutage zum Fach Deutsch oder Sprache dazu. Der Fächerkanon war damals sehr begrenzt. Wenn es nach Lehrerverbandpräsident Meidinger geht, sollte man den "anderen Schnick-Schnack an der Grundschule lassen", damit meint er unter anderem den frühen Englischunterricht, um zukünftig wieder einen Schwerpunkt auf das Lesen und Schreiben legen zu können. Außerdem nennt er die Bedeutung einer "großen Diagnosegenauigkeit, über die Quereinsteiger naturgemäß noch nicht verfügen" ( Lehrerverband will an Grundschulen mehr Lesezeit statt "Schnickschnack" ). Damit nennt Meininger einige Aspekte, um die es auch in diesem Fachartikel gehen soll. Lesen ist schulischer Alltag An jeder Schule gehört das Lesen selbstverständlich zum Unterrichtsalltag hinzu. Dies sollte man zumindest denken. Der Lehrplan gibt es ja auch schließlich vor. Natürlich wird nicht nur im Deutschunterricht gelesen, dies geschieht quasi in jedem Fach. Ob es der Tagesplan an der Tafel ist, die Anweisung auf dem Arbeitsblatt, der Sachtext zu Tieren oder eine Anleitung für ein Computerspiel. Und auch die selbstgeschriebenen Texte müssen gelesen werden. In welchem Maße jedoch in jeder Klasse wöchentlich gelesen wird, ist immer noch sehr stark abhängig von der Lehrkraft. Systematisches Lesen oder systematische Leseförderung ist weit mehr als oben beschrieben und muss fest in allen schulinternen Curricula oder aber im Förderkonzept verankert werden. An mehreren Tagen sollte in allen Grundschulklassen das Lesen als fester Förderbestandteil vorhanden sein. Und so will es auch die nordrhein-westfälische Schulministerin Feller. Diese hatte unlängst gefordert: "Drei mal 20 Minuten verbindliche Lesezeit pro Woche – das ist die Kurzformel für einen ersten Schritt zur Stärkung der Basiskompetenzen in der Primarstufe" ( Wir stärken die Lesekompetenz an unseren Grundschulen ). (Vor-)Lesen in Elternhaus und in der Kindertagesstätte – Vorlesen als Türöffner zum Lesen Will man die Leseleistungen der Schülerinnen und Schüler verbessern, ist es zu spät, erst in der Grundschule anzusetzen. So gibt es Studien, die besagen, dass es eine sehr große Rolle spielt, ob bereits von kleinauf im Elternhaus gelesen wurde oder nicht. Das tägliche Vorlesen, das früher in vielen Familien selbstverständlich war, ist es heute nicht mehr. So lesen nicht alle Eltern regelmäßig ihren Kindern vor. Viel mehr werden sehr früh digitale Medien konsumiert. Auch Kindertagesstätten, in denen die Kinder sich sehr offen dafür entscheiden können, was sie tun wollen, erreichen inzwischen sicher weniger Kinder, um diesen vorzulesen. Also schon systematische Leseförderung in der Kindertagesstätte und Aufklärung der Eltern bezüglich des Lesens im Elementarbereich? Unbedingt! Vorgelesen bekommen macht nicht nur Spaß, denn es gibt so viele, schöne Bücher – die Kinder lernen auch erste Buchstaben kennen und "lesen" vielleicht schon etwas mit, indem sie die Geschichten in ihren eigenen Worten erzählen. Sie erweitern ihren passiven und aktiven Wortschatz und das Selbsterlesen fällt ihnen später leichter. Kinder mit einer anderen Muttersprache als Deutsch müssen vor dem Lesenlernen erst einmal über einen stabilen Grundwortschatz verfügen. Natürlich hat das Vorlesen noch andere, für die spätere Schullaufbahn wichtige Effekte, wie beispielsweise das Zuhören und das Fokussiertbleiben. Auch ein Bereich, in dem einige Bundesländer schlecht abschneiden. Und auch wenn die Kinder stolz sind, wenn sie in der Grundschule lesen gelernt haben, sollte weiter vorgelesen, gemeinsam gelesen und erzählt werden. Beispiele für (digitale) Leseangebote Zunächst müssen Kinder die Lesetechnik lernen. Dann macht Lesen auch richtig Spaß. Um das Lesen nachhaltig zu fördern, gibt es einige Leseinitiativen und Programme, die zum Lesen motivieren. Diese gehören sicher genauso zur systematischen Leseförderung wie das Erlernen der Lesetechnik und das regelmäßige Üben. Und auch digitale Medien lassen sich prima zum Lesenlernen nutzen. Ein paar Angebote sollen hier beispielhaft vorgestellt werden. Lesestart 1-2-3 Die Stiftung Lesen ist seit 1988 aktiv in der Leseförderung. Bereits vor der Schule, ab dem Alter von einem Jahr, gibt es für Familien das "Lesestart-Paket". Im Alter von einem, zwei und drei Jahren erhalten interessierte Eltern in der Arztpraxis oder in beteiligten Bibliotheken kostenlos ein Buch zum Vorlesen. Zu den Büchern, die den Kindern über Lesestart kostenlos zur Verfügung gestellt werden, gibt es in der App "Lesestart zum Lesenlernen" die digitale Version. Die Kinder können ohne Unterstützung das Buch selbst lesen, vorlesen lassen oder als Hörbuch mitlesen. Das ganze spielerisch verpackt in einer digitalen Bibliothek. Wer es verpasst hat, findet alle Bücher inklusive einer Elterninformation zum Thema Lesen auch online auf der Projektseite oder in der App. lesestart.de Der bundesweite Vorlesetag Jährlich im Herbst findet der Vorlesetag in Kindertagesstätten, Schulen, Bibliotheken und an anderen Orten statt. Vorlesepaten aus den unterschiedlichsten Bereichen des gesellschaftlichen Lebens lesen Kindern vor. Die großen Vorbilder animieren die Kinder zum Selbstlesen. Vorlesepaten findet man auf der Homepage. vorlesetag.de Antolin Antolin ist inzwischen sicher in allen Schulen bekannt. Dort können Kinder Quizze zu Büchern machen, erhalten eine Rückmeldung zu ihren persönlichen Lesekompetenzen und es kann am Ende eines Schul(-halb-)jahres eine Leseurkunde ausgedruckt werden. Was nicht jeder Lehrkraft bekannt ist, ist, dass man bei Antolin eigene Quizze erstellen kann. Dies können auch Kinder, beispielsweise nachdem in der Klasse gemeinsam ein Buch gelesen wurde. Ein Quiz wird zunächst auf dem Papier und später bei Antolin angelegt – natürlich mit Unterstützung der Lehrkraft, die das Quiz dort einstellen kann. antolin.westermann.de Die kostenlose Alternative zu Antolin ist der Lesepirat online – Lepion. lepion.de Lesespurabenteuer Lesen und dadurch den richtigen Weg finden, das sind, kurz zusammengefasst, Lesespurabenteuer. Die gibt es immer häufiger im Netz. Beispielsweise die von der Seite Materialwiese. Oftmals müssen die Kinder lediglich einen QR-Code-scannen, um zum digitalen Lesespurabenteuer zu gelangen. materialwiese.de Klassenbücherei – Schulbücherei Gerade im Grundschulbereich sind niederschwellige Leseangebote wichtig. Die Kinder können in der Regel noch nicht alleine in die Stadtbibliothek gehen. Von daher lohnt sich entweder die Schulbücherei oder aber eine kleine Klassensammlung, aus der die Kinder regelmäßig Medien ausleihen können. Dazu gehören neben Büchern auch Comics, Zeitschriften (möglichst ohne Werbung) und auch Hörbücher. Das regelmäßige Vorlesen und Lesen durch Eltern oder Großeltern in der Bücherei kann zum Klassenevent werden. Übrigens: Wenn die Einrichtung einer eigenen Bibliothek nicht möglich ist, verleihen die meisten Büchereien Bücherkisten, auch über einen längeren Zeitraum hinweg. Erst testen dann fördern – die Diagnose Spätestens am Ende des 1. Schuljahres und danach zu Beginn und am Ende der jeweiligen Schuljahre sollte im Rahmen eines systematischen Leseunterrichts eine Diagnostik stattfinden. Diese stellt dar, in welchen Bereichen des Leselernprozesses noch Schwierigkeiten ("Lese-Stolpersteine") bestehen und wie, auf Basis der Ergebnisse, gezielt gefördert werden kann. Inzwischen gibt es einige kostenlose und kostenpflichtige Lesediagnostiken. Teilweise wird nach Auswertung der Probleme passendes Fördermaterial angeboten. Ein paar sollen hier kurz vorgestellt werden. Stolperwörter Lesetest (kostenlos) Mit dem kostenlosen "STOLLE" wird das Lesetempo, die Lesegenauigkeit und das Leseverständnis überprüft. Der Test dauert 15 Minuten und kann im Klassenverband geschehen. Die Auswertung muss für jedes einzelne Kind "analog" durchgeführt werden. Kostenloser Download des Tests und der Vergleichstabellen nach Anmeldung der Institution unter: uni-potsdam.de TeDeL-Lesetest (kostenpflichtig) Die Universität Münster bietet auf der Website "lernserver.de" neben einer Rechtschreibdiagnostik auch eine Lesediagnostik an. Vorteil ist die digitale Eingabe und Auswertung. Außerdem wird für jedes Kind nach der Auswertung individuelles Fördermaterial angeboten. Das Programm ist kostenpflichtig. lernserver.de ELFE II – Lesetest (kostenpflichtig) Elfe II ist ein kostenpflichtiger Lesetest, der in Einzeltestung durchgeführt werden kann. Die Bearbeitung und Auswertung erfolgt in Papierform. Getestet wird das Leseverständnis, die Leseflüssigkeit und die Lesegenauigkeit. testzentrale.de Buddy Bo – App Die Leselern-App Buddy Bo impliziert neben den Leseübungen die Möglichkeit der Auswertung des Leseerfolges durch die Klassenlehrkraft. Die App wird weiter unten unter Lautleseverfahren genauer beschrieben. Lesekonzepte Nordrhein-Westfalen In Nordrhein-Westfalen hat das Schulministerium als Konsequenz aus den schlechten Leseergebnissen der IQB-Bildungsstudie den Schulen vor den Sommerferien "3 x 20 Minuten" lesen vorgeschrieben. An mindestens drei Tagen – besser mehr – in der Woche wird in allen Klassenstufen für 20 Minuten gelesen. Dies soll möglichst mit einer Laut-Lese-Methode geschehen. Wie die Lesezeit in den Schulen genau umgesetzt wird, muss jede Schule selbst entscheiden. Gelesen wird nicht ausschließlich im Deutschunterricht. Auch in anderen Fächern muss gelesen werden, damit der Deutschunterricht ungekürzt stattfinden kann. Eine "Leseplattform" LeoN ist in Nordrhein-Westfalen in Vorbereitung. Systematische Leseförderung bedeutet auch: Diagnostik vor und nach dem systematischen Leseunterricht. Je regelmäßiger, desto besser. Lesen mit BiSS in Hamburg In Hamburg hat bereits vor etwa zehn Jahren unter der Federführung von Prof. Dr. Steffen Gailberger von der Universität Wuppertal das Projekt BiSS begonnen. Das sogenannte "Leseband" soll an 5 Tagen und jeweils 20 Minuten pro Tag das flüssige Lesen trainieren. Eingesetzt wird das weiter unten beschriebene Lautleseverfahren. Das Hamburger Konzept ist sehr erfolgreich und wird in dieser oder ähnlicher Form nun von anderen Bundesländern und Städten adaptiert. Ausführliche Informationen zum Lautleseverfahren und andere Methoden findet man kostenlos zum Download auf der Projektseite. biss-sprachbildung.de Lesen in Bayern Bayern hat im Gegensatz zu den meisten anderen Bundesländern im Lesen gut abgeschnitten. Das Portal u.a. mit Material zum digitalen Lesen findet man unter dem u.a. Link. Wie auch bei den Beispielen der beiden anderen Bundesländer wird die Wichtigkeit des Lautlesens auch hier herausgestellt. lesen.bayern.de Lautleseverfahren Beim Lautleseverfahren liest eine kompetente Leserin beziehungsweise ein kompetenter Leser mit einer schwächeren Leserin oder einem schwächeren Leser gemeinsam einen Text. Die schwächere Leserin beziehungsweise der schwächere Leser kann sich am Gehörten orientieren und leise mitlesen. Gelesen wird im Lesetandem zu zweit, in der Gruppe abwechselnd oder aber in der Klasse. Bei der zuletzt beschriebenen Methode liest die Lehrkraft laut vor und die anderen lesen mit. Beliebt ist auch das Hörbuchlesen. Texte, die zum Beispiel von der Lehrkraft aufgenommen wurden, werden vom Leser mitgelesen. Die Leser orientieren sich am Hörbuch. Ebenso wird spielerisch mit einem Würfel in der Gruppe gelesen. Der Würfel entscheidet, wer liest. Kinder erstellen eigene Hörbücher mit der App BookCreator Die auf Lehrer-Online vorliegende Unterrichtseinheit zum Thema "MuxBooks" bringt Schülerinnen und Schülern das Konzept von multimedialen Büchern näher und regt zur eigenen Erstellung an. Die Einheit wurde im Kontext des von der Deutschen Telekom Stiftung geförderten Programms "Digitales Lernen Grundschule" entwickelt. Gearbeitet wird zum Beispiel mithilfe der App "Book Creator" . Die App "Buddy Bo" Mit der App "Buddy Bo", entwickelt vom Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein, üben die Kinder das laute Lesen im Tandem in digitaler Form. Sie melden sich in der App an und können ihr Gelesenes aufnehmen. Die Lehrkraft kann sich das Gelesene anhören, den Fortschritt feststellen und ein höheres Level freigeben. Der Lernfortschritt kann von der Lehrkraft notiert und in die Leistungsbewertung mit einbezogen werden. Buddy Bo kann von jedem genutzt werden und ist kostenlos. Buddy Bo im App Store Nachhaltig Lesen – so macht Lesen Spaß Am Anfang sollte das systematische Lesenlernen stehen. Die Kinder müssen in der Lage sein, einen Text flüssig und sinnentnehmend lesen zu können. Von Jahr zu Jahr werden die Texte umfangreicher und komplexer. Die Kinder lesen Geschichten, Bücher, aber auch Sachtexte und Arbeitsanweisungen, Konstruktionsanleitungen und so weiter. Damit das Lesenlernen nachhaltig ist und Kinder "echte Lesende" werden, sollten an den Schule beispielsweise Lesepatenschaften, Klassen- und Schulbüchereien und einschlägige Lesungen etabliert sein und fest zum Leseförderkonzept einer jeden Schule gehören. Besonders Kinder, die in Familien aufwachsen, in denen das Lesen keine Rolle hat, also Lesevorbilder fehlen, benötigen Anregungen, um auch zukünftig am Ball zu bleiben! Checkliste "Systematischer Leseunterricht" Wie sieht der Lese(förder)unterricht an Ihrer Schule aus? Mithilfe der unten herunterladbaren, auf den Inhalt dieses Artikels zugeschnittenen Checkliste, die beliebig erweiterbar ist, können Sie ermitteln, was bereits getan wird und was vielleicht noch getan werden muss.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Primarstufe

The Giver: Lektürearbeit

Unterrichtseinheit

Diese Unterrichtseinheit begleitet die Schülerinnen und Schüler durch den Roman "The Giver" von Lois Lowry. Durch gezielte Fragen und ausgewählte Zitate werden die Lesenden durch die einzelnen Kapitel geführt und lernen so Charaktere, Handlung, Symbolik und tiefergehende Gedanken des Romans kennen. Vor allem aber werden sie immer wieder damit konfrontiert, die Ereignisse und Gedanken des Romans mit ihrem eigenen Leben und der eigenen Gesellschaft zu vergleichen.Haben sich die Schülerinnen und Schüler in der Einheit The Giver: introducing the novel mit der Autorin Lois Lowry und dem Grundverständnis von Utopia versus Dystopia beschäftigt, so dient diese Einheit der eigentlichen Auseinandersetzung mit dem Roman. Mithilfe einer begleitenden PowerPoint-Präsentation werden die Lesenden durch die Lektüre geführt. Zu jedem Kapitel gibt es zwischen drei und sechs ausgewählte Fragen und ein oder zwei ausgewählte Zitate, welche die Lesenden anregen sollen, sich mit dem Buch auseinanderzusetzen und Parallelen und Gegensätze zur eigenen Welt herzustellen. Eigene Vorstellungen werden hinterfragt oder sogar infrage gestellt. Geschieht die Auseinandersetzung im ersten Teil des Buches noch weitgehend im Klassenverband, so übernehmen die Schülerinnen und Schüler diese im zweiten Teil in Form von Literature Circles in Kleingruppen. Zusätzlich erhalten die Lesenden Arbeitsblätter mit konkreten sprachlichen Aufträgen zu den einzelnen Kapiteln, sodass neben der rein inhaltlichen Auseinandersetzung auch die Auseinandersetzung mit der Sprache selbst (Vokabeln und Grammatik) nicht zu kurz kommt. Im Vordergrund stehen aber nicht Grammatik- und Vokabelarbeit, sondern Freude am Lesen, mündlichen Aktivitäten im Unterricht und die allgemeine Beschäftigung mit englischer Literatur. Voraussetzungen Alle Lernenden benötigen eine Ausgabe der Lektüre. Empfehlung des Autors: The Giver: Schulausgabe für das Niveau B1. Klett Verlag (ISBN 978-3125781405). Darüber hinaus lohnt sich die zusätzliche Arbeit mit dem Hörbuch (ISBN 978-0807262030). Hierzu sollte im Klassensaal die Möglichkeit zum Abspielen des Audiobooks gegeben sein. Ebenso muss ein Beamer zur Arbeit mit der PowerPoint-Präsentation zur Verfügung stehen. Vorkenntnisse der Lernenden Die Lektüre "The Giver" wird in der Originalausgabe gelesen und ist sprachlich nicht vereinfacht. Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse sollten in der Lage sein, die Lektüre zu lesen, haben aber oft, vor allem zu Beginn der Lektüre, Schwierigkeiten. Solide bis gute Englischkenntnisse sind daher Voraussetzung, um sich erfolgreich mit der Lektüre beschäftigen zu können. Begriffe wie Utopie und Dystopie sollten im Vorfeld besprochen und geklärt sein (hierzu bietet sich The Giver: introducing the novel an). Die sprachlichen Arbeitsaufträge greifen unterschiedliche lexikalische und grammatikalische Themen (Wortfamilien, Definitionen, Zeiten, indirekte Rede und anderes) auf. Hier sind sie eigentlich nur als Wiederholung gedacht. Die einzelnen Grammatikthemen sollten daher bereits aus Vorjahren bekannt und besprochen sein. Didaktisch-methodische Analyse Der Lektüre selbst fehlen zunächst viele Elemente, die eine Lektüre für Schülerinnen und Schüler interessant machen: Liebesbeziehungen, Mord, Spannung, Verwechslungselemente. Vielmehr geht es um Ideen und Gedanken. Es geht um die Frage, ob es andere Gesellschaftsentwürfe gibt als die uns bekannten. Es geht um Grundfragen wie Freiheit und Individualität. Gerade hier liegt aber auch der Reiz dieses Buches. Gelingt es, in die Tiefe vorzustoßen, wird es im Verlauf immer wieder zu Aha-Erlebnisse kommen. Es wird gestritten und diskutiert werden. Parallelen zu anderen Büchern (Harry Potter, Bibel, The Hunger Games) werden hergestellt. Es ist wichtig, dass die Lehrkraft die Lektüre kennt und sich selbst damit auseinandergesetzt hat, da die Lehrkraft die Gespräche lenken muss. Sie muss an entscheidenden Stellen provozieren, zusammenführen und immer wieder Parallelen zur Welt der Schüler aufbauen. Je besser dies im ersten Teil der Lektüre gelingt, desto besser werden auch die Gespräche in den Literature Circle Discussions verlaufen. Die PowerPoint-Präsentation bietet hierzu eine klare und strukturierte Vorgehensweise an (Fragen + Zitate), an der man sich gut orientieren kann. Letztlich sind die Fragen und Zitate aber nur als Impulse gedacht, die ein offenes Gespräch initiieren sollen. Damit die Diskussionen in den Gruppen funktionieren, ist es unabdingbar, dass die Schülerschaft die Kapitel wirklich liest und ihre Rollen zu Hause vorbereitet. Ein Hinweis, dass in dieser Phase mündliche Noten gemacht werden, hilft manchmal, die Lernenden zusätzlich zu motivieren. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler üben das Leseverständnis anhand einer Lektüre, nehmen zu komplexen Gedanken Stellung und begründen ihre eigene Meinung. üben und vertiefen ihre speaking skills in Kleingruppen (Literature Circle Discussion). üben und vertiefen diverse lexikalische und grammatikalische Themen und erarbeiten neuen Wortschatz. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler arbeiten mit dem Partner zusammen und tauschen eigene Ideen aus. tauschen sich in Kleingruppen intensiv in der Zielsprache aus und lernen, wechselnde Rollen eines Literature Circles verantwortungsvoll wahrzunehmen. nehmen, unter Umständen auch gegen eine Mehrheit, zu Einzelaussagen kritisch Stellung und bekennen sich dazu.

  • Englisch
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Lesedefiziten

Fachartikel
5,99 €

Dieses Interview mit der Lehrerin und Autorin Heidemarie Brosche beantwortet Fragen rund um die Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Lesedefiziten und gibt Tipps, wie man leseschwache Schülerinnen und Schüler in Schule und Unterricht am besten erreicht. Was brauchen Lehrkräfte, um Kinder mit Lesedefiziten ausreichend unterstützen zu können? Wie sieht ein effektiver Leseunterricht aus? Und welche Methoden eignen sich vielleicht weniger gut zur Förderung von Kindern mit Lesedefiziten? Diese und weitere Fragen hat uns Heidemarie Brosche beantwortet. Frau Brosche ist Mittelschullehrerin in Augsburg und engagiert sich stark in der Leseförderung. Ihr aktuellster Jugendroman "Lucky Loser" ist sprachlich bewusst einfach gehalten, damit auch Jugendliche mit Leseschwierigkeiten Spaß an der Lektüre haben. Laut verschiedener Schulstudien lernen viele Grundschulkinder heute nicht gut genug zu lesen, um ihre Zukunft zu bewältigen. Was heißt das genau? Das heißt, dass sie die Texte, die sie lesen, nicht verstehen. Und dies wiederum wirkt sich nicht nur negativ auf ihre Schulleistungen in Deutsch aus, sondern macht sich in so ziemlich allen Fächern negativ bemerkbar. Nach der Schule geht es weiter: Wer nicht versteht, was er liest, hat Probleme in der Ausbildung, für den sind Weiterbildung und Teilhabe am gesellschaftlichen und politischen Leben kaum möglich. Und er ist viel leichter zu manipulieren. Soziale Gerechtigkeit sieht anders aus! Was brauchen Lehrkräfte, um Kinder mit Lesedefiziten ausreichend unterstützen zu können? Sie müssen erst mal bereit sein, anzuerkennen, dass viele dieser Kinder und Jugendlichen aus einer Welt kommen, die ausgesprochen lesefern ist. Es gibt dort keine Lese-Vorbilder, es wird nicht vorgelesen, Lesen besitzt dort auch keinen hohen Stellenwert. Empörung und Lamento sind keine zielführenden Reaktionen. Vor allem muss den Lehrkräften bewusst sein, dass Leseverständnis ohne angemessene Leseflüssigkeit nicht möglich ist. Welche Methoden funktionieren Ihrer Erfahrung nach gut, um leseferne Schülerinnen und Schüler zu erreichen? Wie gesagt, muss erst mal an der Leseflüssigkeit gearbeitet werden, zum Beispiel mithilfe von Lautleseverfahren wie dem Tandem-Lesen. Übrigens sind mittels Tandem-Lesen nicht nur in der Grundschule, sondern durchaus auch noch in der Sekundarstufe messbare Fortschritte zu erzielen. Wenn Schülerinnen und Schüler dies am eigenen Leib erfahren, also wenn sie sehen und spüren, dass sie sich verbessert haben, verbessert sich auch ihr Lese-Selbstkonzept. Und das ist nicht zu unterschätzen. Übrigens hat sich auch hörbuchbegleitetes Lesen als erfolgreich erwiesen, was nichts anderes heißt, als dass die Schülerinnen und Schüler mit den Augen mitlesen, während das Buch via Hörbuch vorgelesen wird. Hat sich die Leseflüssigkeit verbessert, kann der sprachsensible (Fach-)Unterricht viel bewirken. Die gängigen Lesestrategien greifen bei diesen schwachen Leserinnen und Lesern in der Regel nicht, weil sie eine Überforderung darstellen. Mit den Mitteln des sprachsensiblen Unterrichts, zum Beispiel auch mittels Didaktisierung von Lesetexten, kann in allen Fächern geholfen werden. Ich muss aber zugeben, dass dies sehr arbeitsaufwendig ist, wenn jede Lehrkraft für sich alleine kämpft. Hier braucht es eine konstruktive Zusammenarbeit von Lehrkräften einer Schule oder auch schulübergreifende Lösungen, von der dann alle zehren können. Und es braucht dringend gute Lehrwerke. Welche Methoden der Leseförderung erachten Sie vielleicht als weniger sinnvoll? Lange Zeit hat man vielen lesemotivierenden Aktionen den Stempel der Leseförderung aufgedrückt. Dabei können gerade solche Maßnahmen kontraproduktiv wirken – nämlich dann, wenn sie den schwachen Leserinnen und Lesern nur wieder vor Augen führen, wie abgeschlagen sie sind, was bewirkt, dass sich ihr Lese-Selbstkonzept weiter verschlechtert. Das trifft zum Beispiel auf Vorlese-Wettbewerbe genauso zu wie auf Lesenächte . Wer also bei den Lesefernen wirklich etwas erreichen möchte, muss sich bei allem, was er tut, die Frage stellen, ob er nicht wieder nur die stärkeren Leserinnen und Leser fördert. Welche Unterrichtslektüre empfehlen Sie denn für "schwache" Leserinnen und Leser? Es gibt ja die Aussage, man könne entweder den Text an den Leser anpassen, also vereinfachen, kürzen, oder aber man könne den Leser an den Text anpassen, das heißt, ihn in die Lage versetzen, auch schwierigere Texte zu verstehen. Dahinter steht die Erkenntnis, dass ein Mensch, der in der Schule immer nur einfache Texte gelesen und verstanden hat, mit bildungssprachlichen Texten auch im Erwachsenenalter Schwierigkeiten haben wird. Genau deshalb arbeitet der sprachsensible Unterricht ja darauf hin, dass die Schülerinnen und Schüler nach und nach in die Lage versetzt werden, mithilfe von geeigneten Strategien auch schwerere Texte zu verstehen. Geht es aber um eine Ganzschrift als Klassenlektüre, muss im Vordergrund die Freude am Lesen stehen. Wenn schwache Leserinnen und Leser sich ein ganzes Buch lang abquälen müssen, geht das Lese-Selbstkonzept ja wieder in den Keller: Von "Lesen ist blöd!" über "Ich mag einfach nicht lesen." bis zu "Ich lese NICHT!" ist es kein weiter Weg. Deshalb plädiere ich für eine angemessen "leichte" Lektüre. Sie haben selbst eine solch "leichte" Lektüre geschrieben. Was ist das Konzept von Ihrem Jugendroman "Lucky Loser"? Lucky Loser ist inhaltlich sehr nah dran an der Lebenswelt der Jugendlichen. Es geht um Sozialstunden, um Verliebtsein und um die belastenden Auswirkungen von Social Media. Die Kapitel sind kurz, der Lesbarkeitsindex gering – knapp unter 30. Ich habe mich bemüht, durch Cliffhanger am Ende der Kapitel für so viel Spannung zu sorgen, dass man wissen will, wie es weitergeht. Außerdem gibt es immer mal wieder etwas zum Lachen. Relativ viele farbige Illustrationen lockern auf, sodass kein Buchstabenwüsten-Eindruck entsteht. Außerdem konnte ich den Verlag davon überzeugen, kostenloses Download-Material anzubieten, mit dem man den schwachen Leserinnen und Lesern helfen kann. Es gibt auch konkretes Material zum Tandem-Lesen. Und weil ich selbst von der positiven Wirkung des hörbuchbegleiteten Lesens überzeugt bin, durfte ich zu meinem Buch auch ein textidentisches Hörbuch im Tonstudio einlesen, das ebenfalls kostenlos heruntergeladen werden kann. Besonders habe ich mich über diesen Absatz in einer Rezension gefreut: "Wer übrigens glaubt, Literatur für leseferne Kinder und Jugendliche müsse zwangsläufig simpel sein, wird hier eines Besseren belehrt. Sorgfältig gezeichnete Charaktere sorgen für Authentizität und die vielen Wortspiele machen 'Lucky Loser' auch sprachlich zu einem Genuss." (starke eltern – starke kinder, 1/2019)

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Sekundarstufe I

Mein Kafka – Lern- und Lesezirkel

Unterrichtseinheit

In diesem Lern- und Lesezirkel zum Autoren Franz Kafka beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II mit Kafkas Leben, seiner Welt und seinem Werk. Das zentrale Ziel liegt in der Steigerung der Lesemotivation. In einer Klasse 12 steht bei einigen das Lesen von Büchern generell nicht gerade hoch im Kurs. Es wird eher als Zumutung denn als Lust empfunden, wenngleich immer wieder freundlich betont wird, die "Lektüren", die man im Deutschunterricht "behandle", lese man selbstverständlich durch, und die seien auch manchmal "gar nicht so schlecht". Lesen als Arbeit wird akzeptiert, Lesen als Freude, als interessanter Ausflug in fremde Welten ist vielen unbekannt. Dieser Lern- und Lesezirkel eignet sich für eine erste "Tuchfühlung" mit dem Autor und seinem Werk in der Sekundarstufe II. Lesemotivation zu erreichen, ist eines der zentralen Ziele. Daten und Fakten rund um Kafka werden eigenständig recherchiert, Meinungen werden formuliert und Ergebnisse protokolliert. Die schulische Kafka-Arbeit Die Autorin des Lern- und Lesezirkels rund um Kafkas Leben und Werk beschreibt den Weg zu dieser Unterrichtskonzeption. Lern- und Lesezirkel rund um Kafka Der Lern- und Lesezirkel selbst besteht aus neun Stationen. Mehr zu deren Inhalt und Aufbau lesen Sie hier. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen Kafkas Leben und Werk kennen. nehmen zentrale Bilder und Aussagen wahr und erklären sie. erkennen die verschiedenen Textsorten in Kafkas Werk und beschreiben ihre Funktion. lernen einschlägige Werke und ihre Inhalte kennen. deuten Kafkas Eigenarten aus psychologischer Sicht. treffen eigene Lese-Entscheidungen und schildern Leseeindrücke. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erkennen und nutzen das Internet als Wissensressource. erstellen und redigieren in einer Textverarbeitung eigene Texte. erstellen eigene kommentierte Linklisten mit. recherchieren aktuelle Literatur in Büchershops im Internet. Das schwierige Unterrichtsthema "Kafka" Kafka fasziniert - freilich nur, wenn man sich auf ihn einlässt. Natürlich gibt es dafür bewährte Wege: Wir lesen Kurzprosa und analysieren sie, wir lesen den "Prozess" und wenden verschiedene Interpretationsmethoden an, wir wandeln anlässlich einer Studienfahrt auf Kafkas Spuren. Trotzdem: Viele erinnern sich noch heute mit verständnisloser Ablehnung an die Texte der Schulzeit, die auf den ersten Blick so banal erscheinen und deren Sinn sich doch nur schwer erschließt. Erster Annäherungsversuch: "Dichter leben" Ich überlege mir also, wie ich meinen 12ern, den literarisch Interessierten und den erklärten Nichtlesern gleichermaßen, diesen schlichtweg unumgänglichen Autor Franz Kafka näher bringen kann. Beim Stöbern im Regal meiner Tochter stoße ich auf ein Buch mit dem verheißungsvollen Titel "Dichter leben. Eine Literaturgeschichte in Geschichten" (Hetmann, Röbbelen, Tondern: "Dichter leben. Eine Literaturgeschichte in Geschichten". Beltz & Gelberg 2001.). Darin findet sich ein Kapitel über Franz Kafka. Hier erzählt der Jugendbuchautor Harald Tondern eine Geschichte, halb authentisch, halb fiktional, aus dem letzten Lebensabschnitt Kafkas. Anonymes Kennenlernen Meinen Versuch, die 23 Jungen und Mädchen meiner Klasse zum Kafka-Lesen zu verführen, starte ich am nächsten Tag - anonym. Ich lese die Geschichte vor, sorgfältig bemüht, den Namen des Dichters durch das Personalpronomen zu ersetzen. Aufgabe für die Schülerinnen und Schüler ist "nur" zuzuhören - und einige Notizen zur Unterstützung des Gedächtnisses zu machen. Am Schluss der Geschichte fassen die Schülerinnen und Schüler zusammen, was sie über den bisher unbekannten Schriftsteller alles erfahren haben, welches Bild sie von ihm gewonnen haben. Ein erstes Porträt des Dichters Aus den unterschiedlichen Beiträgen entsteht allmählich ein erstes Porträt des Dichters und seiner Zeit: Die erzählte Geschichte spielt in Kafkas letzter Lebensphase im Berlin der 1920er Jahre, die galoppierende Geldentwertung bestimmt die Lebensverhältnisse, Kafkas Krankheit schränkt ihn ein und quält ihn. Das Szenario zeigt ihn und die junge Dora Diamant in einem Berliner Park, wo Kafka einem kleinen Mädchen, das seine verlorene Puppe beweint, durch erfundene Briefe der Puppe über ihren Schmerz hinweghilft. Der Erzähler webt dabei wichtige Informationen über Kafkas Leben und Schreiben mit ein: seine jüdische Herkunft, Jugend und Berufstätigkeit in Prag, das problematische Verhältnis zum Vater, die Bedeutung des Schreibens und den Widerwillen, seine Texte anderen zum Lesen zu geben. Aufdecken der Identität und erste kleine Recherchearbeit Die Schülerinnen und Schüler scheinen von Kafka beeindruckt. Seine Identität wurde inzwischen aufgedeckt, die biografischen Informationen aus dem Kapitel erhält eine Schülerin als Grundlage für ein Kafka-Plakat für die "Galerie der großen Dichter" in unserem Klassenzimmer. Die Frage, warum denn einer der größten deutschen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts aus Prag stamme, führt zu einer kleinen Recherche-Hausaufgabe (mit dem Titel "Kafka - Daten und Fakten") für die nächste Stunde. Kafka "live": "Der Nachbar" Literaturunterricht kann natürlich nicht auf Primärtexte verzichten. Also lesen wir die kleine parabolische Erzählung "Der Nachbar", die sich im Kurzprosa-Kapitel unseres Deutschbuchs findet. Da ein Hörbuch nicht aufzutreiben war, lese ich den Text zunächst selbst vor, die erste Textbegegnung soll nicht isoliert, stumm und unsinnlich, sondern im gemeinsamen Zuhören stattfinden. Ich fordere die Schülerinnen und Schüler auf, ihre ersten Leseeindrücke zunächst für sich zu notieren, um sie dann im Plenum zu sammeln. Reaktionen der Lernenden Nach einigen Beiträgen zum Inhalt ("komisch, wie der reagiert", Verfolgungswahn, "in so einer Welt der Konkurrenz möchte ich nicht leben" und so weiter) spricht ein Mädchen aus, was wohl einige empfinden: "Also, eigentlich ist da doch eine ganz simple Geschichte. Hätte das der Kafka nicht einfacher sagen können? Die Geschichte gestern, die hat mir gefallen, da würde ich gerne noch mehr davon hören. Aber Kafkatexte? Die sind nichts für mich!" Textrezeption Die oben beschriebenen Reaktionen auf Fremdes, Unverständliches kenne ich wie jeder und jede Deutschlehrende. Oft setze ich mich mehr oder weniger verständnisvoll darüber hinweg und gehe sozusagen zur Tagesordnung über: Schulischer Literaturunterricht soll und muss sich ja gerade um die Texte kümmern, die die Schülerinnen und Schüler alleine nicht lesen und verstehen würden, es geht um Horizonterweiterung und Vermittlung kultureller Tradition, ohne die unsere Gegenwart nicht zu verstehen ist. Also fangen wir an mit dem Lesen, Analysieren, Interpretieren, machen wir uns an die Arbeit, die schulisches Lesen nun mal ist! Wenn wir den Autor erstmal kennen gelernt haben, geht das sicherlich ganz leicht. Vom Text nach Prag Für Kafka suche ich dieses Mal einen neuen Weg. Ich rekonstruiere meine Begegnungen mit Kafka - von der Kurzprosa, die ich in der Schule gelesen habe und die mich neugierig machte, über intensive Leseerlebnisse mit dem "Prozess" und, später, Elias Canettis "Der andere Prozess". Die Begegnungen reichen bis zur ernsthaften literaturwissenschaftlichen Arbeit an Kafka im Rahmen erster Unterrichtsversuche in der Oberstufe, und schließlich, nicht zu vergessen, viele Kafka-Begegnungen vor Ort in seiner Heimatstadt Prag. Der Lern- und Lesezirkel rund um Kafka Kafkas Werke, Bücher und Aufsätze aus der Sekundärliteratur, ältere und neue Biografien, Zeitschriften, Reiseführer und so weiter füllen ein ganzes Kafka-Regal in meinem Arbeitszimmer. Daraus wähle ich aus, was mir auch für meine Schülerinnen und Schüler geeignet erscheint. Zu den Materialien entwerfe ich einen "Lesezettel" mit Arbeitsaufträgen und Fragen. Ganz am Schluss suche ich im Internet noch passende Bilder im Web, die den Aufforderungscharakter der Arbeitsblätter und damit die Motivation erhöhen sollen. Ziel: Lesemotivation In dieser Sequenz geht es vorrangig nicht um Textanalyse und Interpretation, sondern um den Aufbau von Lesemotivation und Neugierde auf den Autor Franz Kafka und seine Welt. Deshalb werden sehr unterschiedliche "Umgangsformen" angeboten: freie, jedoch zeitlich begrenzte und gezielte Internetrecherchen, auch Bildrecherchen, verschiedene Schreibaufgaben (wie Kurzrezension zu einer Biografie, Anschaffungsvorschlag für die Bibliothek) und, ganz pragmatisch, eine Suche nach preiswerten Kafka-Ausgaben. Differenzierungsmöglichkeiten Der Zirkel kann je nach Kursgröße in Einzel- oder Partnerarbeit durchlaufen werden. Die Stationen können - je nach Interessenlage der Schülerinnen und Schüler - mehr oder weniger ausführlich bearbeitet werden, so dass schon von der Aufgabenstellung her innere Differenzierung möglich ist. Ergebnis-Sicherung Die Ergebnisse der Stationenarbeit werden in einem individuell zu verfassenden Text "Mein Kafka" zusammengefasst und reflektiert. Damit wird der literaturdidaktischen Prämisse Rechnung getragen, dass eine persönliche Begegnung mit literarischen Texten eine wichtige Voraussetzung dafür ist, sich auf ihn verstehend einzulassen. Ergebnis-Austausch Von allen Stationen aus haben die Lernenden Zugriff auf selbst erstellte Arbeitsdokumente, in denen die Ergebnisse der Stationenarbeit gesichert werden. Diese Dokumente können zum Ergebnis-Austausch gleich für alle zum Kommentieren freigegeben werden. Alternativ werden die Arbeits- und Rechercheergebnisse im Plenum vorgestellt und besprochen. An den Lernzirkel anschließen kann sich eine "klassische" Literaturunterrichtseinheit zu Kafkas Werk: zu exemplarischen Texten aus der Kurzprosa, zum Roman "Der Proceß" oder zur Erzählung "Die Verwandlung", in der die Schülerinnen und Schüler textnahes Lesen üben und sich mit verschiedenen Interpretationsmethoden Kafkas Werke erschließen.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Sekundarstufe II

Produktiver Umgang mit Märchen

Unterrichtseinheit

Märchen eignen sich zur handlungs- und produktionsorientierten Textarbeit mit Kindern im Grundschulalter bis zum Ende von Klasse 6 im besonderen Maße. Denn diese Textsorte ist ihnen schon aus ihrem privaten Umfeld in der Regel gut bekannt. Sie können mit den wenigen festen Elementen, aus denen Märchen bestehen, auf einfache Art und Weise kreativ arbeiten. Mithilfe eines Märchen-Quiz werden Inhalte exemplarisch abgefragt, anschließend durch Arbeitsblätter typische Märchenmerkmale erarbeitet und schließlich Anregungen zu einem Märchen-Projekt gegeben, das Kinder "mit Kopf, Hand und Herz" selbst gestalten und durchführen können. Die Schreibkompetenz wird geschult, in dem die assoziative Fähigkeit, eigene Geschichten- oder Märchenversatzstücke zu erzählen, mithilfe eines Schreibgespräches trainiert wird. Kinder kommen mit der Textsorte Märchen bereits vor ihren ersten Schreiberfahrungen in Form von Vorlesegeschichten, Verfilmungen oder Hörbüchern in Berührung. Die Vorstellungen darin sind in der Regel so lebendig und anschaulich, dass sich viele Leute auch im Jugend- und Erwachsenenalter meist noch sehr intensiv und emotional an "ihre" liebsten Märchen erinnern. Der Einstieg ins Thema Zunächst werden die Vorerfahrungen der Kinder erfragt und diese in einem zwanglosen Gespräch miteinander ausgetauscht. Die Arbeit mit HotPotatoes Anschließend erläutert die Lehrkraft über Beamer die Arbeit an HotPotatoes, ehe die Kinder in kleinen Gruppen die Übungen am Computer erledigen. Arbeiten mit dem Text Nun sollten die integrativ benannten Märchenmerkmale als Raster der Textsorte gesammelt und nach gemeinsamen Aspekten geordnet werden. Die Schülerinnen und Schüler aktivieren ihre Vorkenntnisse zum Thema, indem sie persönliche Bezüge zum Thema herstellen. lernen die Textsorte des Märchens kennen, indem sie im Vergleich von Märchen wichtige Merkmale als analoge Elemente erkennen und anhand von Beispielen belegen. wiederholen und reflektieren Inhalte bekannter Märchen, indem sie das große Märchen-Quiz lösen. verfassen produktiv neue Märchen, indem sie anhand vorgegebener Merkmale, die verlost werden, gemeinsam Märchen "erfinden" und weitererzählen. lernen verschiedene Möglichkeiten der Analyse von Märchen kennen, indem sie ein Projekt hierzu erarbeiten. Grundlage für die Arbeit mit Märchen Dies kann im weiteren Unterrichtsverlauf die Grundlage für die situative Einbettungen der Arbeit mit Märchen sein. Alternativ können ältere Schülerinnen und Schüler auch Arbeitsblatt 1 erhalten. Vor allem die Hinweise auf die Erzählsituation und die Bedeutung der Textgattung auch für ältere Kinder und Erwachsene erleichtern die spätere Gattungsdiskussion über die geschichtliche Entwicklung der Textsorte, die ursprünglich für Erwachsene gedacht war und in der heutigen Form, beispielsweise der "Grimm'schen Märchen", erst einer Sammlung des 18. Jahrhunderts entspricht. Lieblingsmärchen visualisieren Anschließend sollen die Schülerinnen und Schüler ihr Vorwissen am Beispiel ihres Lieblingsmärchens und genauer, im Sinne einer didaktischen Reduktion, ihres liebsten "Handlungsmomentes" darin sichern, indem sie ein passendes Bild (A4-Größe) malen und danach in der Klasse präsentieren. Alternativ, besonders zur Ausgestaltung des Bildhintergrundes oder bei Kindern, die nicht so gerne eigenständig malen, könnte auch eine (Teil-)Collage angefertigt werden. Zur Auswertung und Sicherung bietet sich eine Ausstellung an (Stell-)Wänden der Klasse an. An dieser können gleiche Märchen und Märchen-Figuren auch additiv nebeneinander präsentiert werden, um die verschiedenen Blicke auf das Thema und die unterschiedlichen Handlungsmomente in einem Märchen zu visualisieren. 27 Fragen zu bekannten Märchen Zu folgenden Märchen, die deutschsprachigen Schülerinnen und Schülern bekannt sein dürften, werden Fragen gestellt: Rapunzel, Der Däumling, Schneeweißchen und Rosenrot, Aschenputtel, Das tapfere Schneiderlein, Dornröschen, Der Wolf und die sieben Geißlein, Frau Holle, Der TOPF, Die Gänsemagd, Schneewittchen, Sterntaler, Die Bremer Stadtmusikanten, Hänsel und Gretel, Rumpelstilzchen, König Drosselbart. Außerdem wird die symbolische Zahl der zwölf Apostel als Abschlussfrage mit aufgenommen. Wie funktioniert das Quiz? Die Schülerinnen und Schüler können ihre Antworten in Klein- oder Großschreibung eintippen. Danach können sie auf "Prüfen" klicken und erhalten entweder die Rückmeldung, dass die Antwort zu 100 Prozent korrekt oder (teilweise) falsch war. Anschließend klicken die Kinder auf den "Weiter"-Pfeil, der sich im oberen Bereich des Feldes befindet. Dort wird auch die Anzahl der bereits gelösten Aufgaben und die Gesamtanzahl angezeigt. Mit "Tipp" erhalten die Kinder den nächsten und richtigen Buchstaben der korrekten Antwort, die sie dann eigenständig weiter ausfüllen können. Mit "Antwort anzeigen" wird die aktuelle Aufgabe gelöst, die Lernenden können die nächste(n) aber wieder eigenständig bearbeiten. Hilfestellung kostet Prozente Eventuelle Tippfehler, aus denen die inhaltlich richtige Antwort jedoch noch abzulesen ist, werden als solche benannt. In allen drei Fällen wirkt sich die Hilfestellung jedoch negativ auf das Bewertungsraster aus: Die oben im Feld angezeigte Prozentzahl verringert sich mit jeder Hilfe und/oder falschen Antwort. Dies hat zwar keinen Einfluss auf die Fertigstellung und weitere Beantwortung von Aufgaben. Es soll aber für die Lernenden eine kleine Motivation sein, möglichst viele Fragen eigenständig zu bearbeiten. In einer lernschwächeren oder stark heterogenen Lerngruppe, beispielsweise mit vielen Nichtmuttersprachlern, denen diese Märchen nicht bekannt sind, müssten dementsprechend "Märchenstunden" ergänzt werden. Unter Umständen muss dies auch fachübergreifend erfolgen, beispielsweise mit Musik oder Kunst, um die Erzählungen vorzulesen oder per Kassette, Video/DVD oder über kostenlose MP3-Dateien nachzuholen. Auch hieran können sich bereits spezifische Beobachtungsaufträge anschließen, wie sie zur späteren Analyse der Märchenmerkmale notwendig werden (siehe Arbeitsblatt 2). Als Vorbereitung auf die nächste Stunde und da diese Arbeit einen hohen Zeitaufwand bedeutet, können die Lernenden als Hausaufgabe kleine Karteikärtchen mit Märchenelementen erstellen (Arbeitsblatt 4). Diese sollen sie in der nachfolgenden Lerneinheit als Grundlage für ein selbst erfundenes Märchen nutzen. Auf jedem der Kärtchen sollte daher nur ein, aber ein möglichst konkretes Stichwort zu einem Märchenelement stehen (siehe Arbeitsblatt 3 mit Beispiellösungen), die in Auswahl als mögliche Vorlage mit an die Lernenden verteilt werden können. Je nach Leistungsfähigkeit und -bereitschaft könnten die Stichworte bei jüngeren Kindern zusätzlich mit einem passenden kleinen Bild illustriert werden (aus Zeitschriften ausschneiden und aufkleben oder malen). Ergebnisse auf Folie sammeln Die Ergebnisse können sich an den Stichworten in Arbeitsblatt 2 zu Händen der Lehrkraft orientieren, hängen jedoch stark von der Leistungsfähigkeit der Lerngruppe ab. Alternative Formulierungen, passende Beispiele oder Ergänzungen durch die Lehrkraft selbst können hier für entsprechende Abweichungen von der Vorlage sorgen. Die Ergebnisse könnten auf Folie gesammelt und später als Arbeitsblatt für die ganze Klasse kopiert werden. Das Abschreiben der Folie würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen und die Kinder in ihrer kreativen Motivation vermutlich zu sehr bremsen. Kinder sollen Regeln verinnerlichen Andererseits brauchen sie auch für das eigene Verfassen von Märchen "Regeln", nach denen diese konstruiert sind und können, auf dem Hintergrund des bisher Erarbeiteten, durchaus eigenständig auf diese Merkmale schließen. Die zuletzt erledigte Hausaufgabe mag der Impuls zur Auswertung sein, etwa durch die Frage: "Welche Oberbegriffe könnt ihr für die Stichworte nennen, die ihr als Märchenelemente gesammelt habt?" Anschließend werden alle Kärtchen eingesammelt und reihum aus einem "Zaubersack" verdeckt gezogen. Die gelosten Stichworte können an der Tafel notiert und so als Vorlage für das zunächst mündliche Verfassen von Märchen verwendet werden. Kreativität und Fantasie wird gefördert Neben der Einübung der fixen Merkmale wird so gleichzeitig die Fantasie der Kinder angeregt, auf unerwartete Stichworte zu reagieren und diese, der Textsorte angemessen, in einem Märchen zu verarbeiten. Anlehnungen und Verfremdungen bereits bekannter Märchen sind dabei durchaus erlaubt und sogar erwünscht. Anschließend erfolgt die Reflexion im Plenum: An welchen Stellen ergaben sich besondere Schwierigkeiten, was scheint gut gelungen? Als Form der didaktischen Reduktion ist eine stärkere Lenkung durch die Lehrkraft möglich, etwa indem sie jedes zweite Mal nach einer Schülerantwort selbst das Märchen weiter ausführt. Alle Schülerinnen und Schüler beteiligen Auch sollten Beiträge aller Kinder möglich, aber nicht zwingend notwendig sein. Lernschwächere Schülerinnen und Schüler dürften, um ihre Erzählfreudigkeit nicht zu demotivieren, zwar zu einer Antwort angeregt, aber nicht "gezwungen" werden - so können sie beispielsweise auch Vorschläge anderer Kinder als gut oder weniger gelungen bewerten oder ergänzen. Zentrale Vorgaben notwendig Die Sicherung beziehungsweise Hausaufgabe der Stunde, die Nacherzählung des selbst erfundenen Märchens, beinhaltet zudem die Möglichkeit der Um- oder Weitererzählung des Gehörten in der selbst gewünschten Form. Erfahrungsgemäß sind hierbei Vorgaben im Hinblick auf den Umfang der Erzählung notwendig, da vor allem jüngere Kinder sonst stark abschweifen und einen regelrechten "Märchenmarathon" erzählen. Der Aufbau einer Erzählung Hinweise auf bekannte Merkmale von Erzählungen, wie beispielsweise der Spannungsbogen mit Einleitung, Hauptteil und Schluss für kurzen Anfang mit den wichtigsten W-Fragen, einem ausgestalteten Höhepunkt, und einem kurzen Schluss zum "Happy End", wie es im Märchen üblich ist, mögen dabei hilfreich sein. Eine Vorlage hierzu wurde auf Arbeitsblatt 2 ergänzt und mag, je nach Vorwissen der Lernenden, entsprechend abgeändert werden. Das Klassen-Märchenbuch Die nacherzählten Märchen sollten von der Lehrkraft in der darauffolgenden Zeit eingesammelt und positiv korrigiert werden. Angedacht ist eine Rückmeldung vor allem zu Inhalt und Aufbau im persönlichen Gespräch, das das Märchen so weit verbessert, dass die Ergebnisse später "in Schönschrift" in einem selbst erstellten Märchenbuch der Klasse gesammelt und der (familiären oder schulischen) Öffentlichkeit präsentiert werden können. Idealerweise erproben die Lernenden die Textrevision als letzten Schritt des Schreibprozesses dabei auch untereinander, sodass sie in Kleingruppen das jeweils beste Märchen ihrer Gruppe bestimmen. Nach einer entsprechenden Überarbeitung könnten so in einer nachfolgenden Doppelstunde bereits erste Ergebnisse im Plenum verlesen werden. Ein Märchenprojekt aus der Praxis Der in diesem Unterrichtsvorschlag entworfene Ablauf einer möglichen Unterrichtssequenz endet mit einem Ausblick auf ein mögliches Märchenprojekt (siehe Arbeitsblatt 5), das die Autorin in dieser Form 2001 mit einer sechsten Klasse am Ceciliengymnasium Bielefeld durchgeführt hat. Der Arbeitsaufwand zur Vorbereitung der Materialien, etwa das Basteln von Brettspielen, ist zum Teil sehr umfangreich, zum Teil aber auch kurzfristig zu organisieren, beispielsweise eine Vorleseecke. Daher muss dies im Hinblick auf die jeweilige Klassensituation geplant und durchgeführt werden.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Primarstufe, Sekundarstufe I
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