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Cybermobbing mit der Lektüre "Ich blogg dich weg!" thematisieren

Unterrichtseinheit

Die Unterrichtseinheit zum Thema "Cybermobbing" behandelt den Roman "Ich blogg dich weg!" von Agnes Hammer. Dieser verdeutlicht auf anschauliche und drastische Weise, wie junge Menschen (als Opfer, Täter, Mitläufer, Elternteil oder Außenstehende) Cybermobbing erleben. Der Schwerpunkt der Unterrichtseinheit liegt auf der Analyse konkreter Cybermobbing-Situationen und auf dem Perspektivwechsel.Jeder Schüler und jede Schülerin kennt das Phänomen "Cybermobbing", entweder aus der Außen- oder sogar aus der Innenperspektive. Die Auseinandersetzung mit dem Thema anhand der Lektüre geht den Fragen nach: Was genau ist Cybermobbing? Welche Ausmaße kann es annehmen? Wie erleben die Opfer diese Situationen? Welche (langfristigen) Folgen kann Cybermobbing haben? Gemeinsam mit den Schülern soll zudem darüber nachgedacht werden, wie man sich als Opfer wehren kann. Didaktische Überlegungen Der Roman "Ich blogg dich weg!" verdeutlicht auf anschauliche und drastische Weise, wie junge Menschen (als Opfer, Täter, Mitläufer, Elternteil oder Außenstehende) Cybermobbing erleben. Die Schülerinnen und Schüler lernen durch die Lektüre einen ganz konkreten Fall kennen. Sie erschließen sich den Roman durch selbstständiges Lesen. Das Führen eines Lesetagebuchs (eingeteilt in Leseabschnitte) kann hilfreich sein und gegebenenfalls auch zur Benotung herangezogen werden. Der Schwerpunkt der Einheit liegt auf der Analyse konkreter Cybermobbing-Situationen. Die Schülerinnen und Schüler lesen einzelne Textstellen nach und versuchen, sich in das Opfer hineinzuversetzen. Der Perspektivwechsel und das Sympathisieren mit dem Opfer soll den Schülern helfen, eigene Vorschläge zu entwickeln, wie man sich als Opfer behelfen könnte und welche Personen man um Hilfe bitten könnte. Die Erstellung eines ausführlichen Charakterprofils der Hauptfigur trägt dazu bei, dass die Lernenden erkennen, welche Personen sich im näheren Umfeld des späteren Opfers bewegen und helfend eingreifen könnten. Dieser Schritt ist außerdem wichtig, um zu erkennen, welche Charaktereigenschaften die Hauptfigur vor dem Mobbing auszeichneten und wie das Mobbing sie im Laufe des Romans verändert. Methodisches Vorgehen Da dies ein sehr sensibles Thema ist, bei dem die Lernenden erfahrungsgemäß auch gerne eigene Erlebnisse einfließen lassen, sollte auf eine behutsame Gesprächskultur und aktives Zuhören geachtet werden. Bei dieser Einheit eignen sich daher besonders Methoden wie der Stuhlkreis oder partnerschaftliches Arbeiten. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lesen den Jugendroman selbstständig. lernen Cybermobbing in seinen unterschiedlichen Facetten kennen. erkennen anhand der Hauptfigur des Romans, welche Formen von Cybermobbing es gibt und welche (langzeitlichen) Folgen es haben kann. kennen mögliche Motive der Täter und lernen präventive und aktive Umgangsformen mit Cybermobbing kennen (Beweise sichern, anonyme Absender blocken, Provider kontaktieren). Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler hinterfragen die eigene Mediennutzung und ihr Medienverhalten kritisch. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen, sich in die Perspektive eines anderen (insbesondere des Opfers) hineinzuversetzen und Empathie zu empfinden. erhöhen durch das Wissen um alternative Handlungsmöglichkeiten ihre Eingriffsbereitschaft, wenn sie Zeugen von Cybermobbing werden. arbeiten partnerschaftlich zusammen und präsentieren gemeinsam Ergebnisse im Plenum.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Sekundarstufe I

Gewaltprävention: Gewalt von außen

Unterrichtseinheit

An vielen Arbeitsplätzen sind Übergriffe und Drohungen bis hin zur körperlichen und sogar Waffengewalt eine reale Gefahr. Wer ist gefährdet? Wie können Gewalttaten und Übergriffe verhindert oder beendet werden und welche Hilfe brauchen die Opfer? Wohl kaum jemand rechnet damit, an seinem Arbeitsplatz massiv bedroht, beleidigt oder gar geschlagen zu werden. Doch das Phänomen Gewalt betrifft mehr Berufsgruppen als man annimmt. Als besonders gefährdet gilt der ganze Dienstleistungssektor, insbesondere tragen alle Beschäftigten des Gesundheits-, Verkehrs-, Einzelhandels-, Finanz- und Bildungssektors ein höheres Risiko als andere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, während ihrer Arbeitszeit Opfer von Gewalt zu werden. Der direkte Kontakt mit Kundinnen und Kunden oder Patientinnen und Patienten erhöht das Risiko weiter. Dabei unterscheidet man "Gewalt von innen" und "Gewalt von außen". Thema dieser Unterrichtseinheit ist die Gewalt von außen. Sie wird von Außenstehenden verübt, zum Beispiel Fahrgästen, Kundinnen und Kunden, Patientinnen und Patienten oder Klientinnen und Klienten und – seltener – von Kriminellen, die bewusst eine Straftat planen. Gewalt von innen geht dagegen von Kolleginnen und Kollegen, Vorgesetzten oder unterstellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus. Dieses Thema behandeln die Unterrichtsmaterialien "Gewaltprävention: Gewalt von innen" . Nicht immer lassen sich Übergriffe oder gar massive Gewalt verhindern. Aber junge Leute, die um die Gefahr wissen und auf etwaige Übergriffe vorbereitet sind, haben bessere Chancen, Gewalttaten vorzubeugen oder sie zu stoppen. Und sie haben bessere Chancen, die traumatische Erfahrung zu bewältigen und gesunde, motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu bleiben. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler reflektieren ihren beruflichen Alltag hinsichtlich des eigenen Risikos von Gewalterfahrungen. erarbeiten und benennen mögliche präventive Maßnahmen. erarbeiten an Fallbeispielen die Grundregeln einer deeskalierenden Gesprächsführung. erfahren, dass Opfer ein Recht auf Schutz und Hilfe haben. Methodenkompetenz Die Schülerinnen und Schüler eignen sich mit Hilfe von Textarbeit selbstständig Wissen an. erleben mittels Rollenspielen Inhalte erlebnisorientiert.

  • Berufsvorbereitung /Berufsalltag / Arbeitsrecht / Ernährung & Gesundheit / Gesundheitsschutz / Pflege, Therapie, Medizin
  • Berufliche Bildung

Auf den Spuren der Verfolgten: Stolpersteine in Frankfurt

Unterrichtseinheit
14,99 €

Diese Unterrichtseinheit thematisiert die Verfolgung, Vertreibung und Ermordung der Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma, Zeugen Jehovas, Homosexuellen sowie der politisch Verfolgten während des Nationalsozialismus. Dies geschieht anhand einer Exkursion durch Frankfurt am Main und der Suche nach Stolpersteinen.Stolpersteine sind Teile unserer alltäglichen Welt, deren Präsenz wir in der Regel überhaupt nicht wahrnehmen. Zumindest so lange nicht, bis wir tatsächlich mal über einen von ihnen stolpern. Und selbst dann würdigen die wenigsten diese mit einem zweiten oder gar dritten Blick. Oder gehen so weit, sich über diesen merkwürdigen Stein und seinen Hintergrund zu informieren. Genau das soll diese Unterrichtseinheit ändern. Sie soll ihren Fokus auf eine Form der historischen Erinnerung richten, die wir oft übersehen, obwohl sie direkt zu unseren Füßen liegt. Mittels des Projekts der Stolpersteine sollen Einzelschicksale von Verfolgten aus der Zeit des Nationalsozialismus beleuchtet werden, um somit einen möglichst differenzierten Überblick über die Hintergründe der Verfolgung zu gewinnen, das Gedenken an die Opfer zu wahren und Geschichte im Alltag zu entdecken und zu erfahren. Lernen am Erinnerungsort Der Nationalsozialismus und seine Opfer sind fester Bestandteil des Lehrplans beziehungsweise des Kerncurriculums für das Fach Geschichte. Die Einbindung des Projekts der Stolpersteine in den Geschichtsunterricht legt den Fokus auf die Vergegenwärtigung des nationalsozialistischen Terrors und dessen unmittelbare Folgen für die Einzelschicksale der erinnerten Personen. Was den Lernenden in abstrakter Form aus Texten und Beschreibungen aus dem Schulbuch bekannt ist, wird durch die Erfahrung von Erinnerungsorten in der direkten Umgebung nahbar. Aufgrund der lokalgeschichtlichen Ausrichtungen des Projekts der Stolpersteine wird die überaus komplexe Thematik der Verfolgung, Vertreibung und Ermordung von Minderheiten während der Zeit des Nationalsozialismus konkretisiert und ermöglicht Schülerinnen und Schülern einen leichteren Zugang. Rücksicht auf Diversität der Opfergruppen Das Projekt der Stolpersteine ist darüber hinaus darum bemüht, der Diversität der Opfergruppen des nationalsozialistischen Terrors Rechnung zu tragen: Neben dem Einzelschicksal von Jüdinnen und Juden können auch die Einzelschicksale von Sinti und Roma, Zeugen Jehovas, Homosexuellen sowie politisch Verfolgten näher betrachtet werden. Geschichtsbewusstsein: Vergangenheits- und Erinnerungsbezug im Rahmen zeitgemäßer Erinnerungskultur Die Schülerinnen und Schüler bilden somit ein differenziertes Geschichtsbewusstsein aus, in welchem Vergangenheit und Gegenwart gleichermaßen Berücksichtigung finden. Hiervon ableitbar ist sodann die gesamtgesellschaftliche Verantwortung des Mahnens und Erinnerns im Sinne einer kollektiven Erinnerungskultur . Das Projekt der Stolpersteine leistet ergo einen elementaren Beitrag zur Demokratieerziehung , die nach wie vor das Fundament unserer Gesellschaft darstellt. Projektkonzeption und -durchführung Die Lehrkraft übernimmt in dieser Unterrichtseinheit nur eine anleitende und kontrollierende Funktion. Der Großteil der Umsetzung ist den Lernenden überlassen. Sie formen Teams und planen ihre eigene Route. An dieser Stelle ist eine Absprache mit der Lehrkraft sinnvoll, um sicherzugehen, dass eine Strecke gewählt wird, auf der auch Stolpersteine zu finden sind. Die Schülerinnen und Schüler bereiten sich vor, führen ihre Exkursion selbstständig durch und dokumentieren dabei ihre Funde, sodass sie diese später recherchieren können. Ihre Ergebnisse teilen sie anschließend auf TaskCards mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern. Die Ergebnisse, Erfahrungen und persönlichen Eindrücke werden in der darauffolgenden Unterrichtsstunde im Plenum mit der Lehrkraft besprochen und diskutiert. Da bei der Durchführung ein hohes Maß an Selbstständigkeit vorausgesetzt wird und die Lernenden die Stadt ohne Beaufsichtigung durch die Lehrkraft erkunden, ist diese Einheit für die Oberstufe geeignet. Das Fotografieren der gefundenen Stolpersteine dient der Kontrolle, um sicherzugehen, dass die Lernenden tatsächlich die Exkursion durchgeführt haben. Die Länge der Einheit kann variieren und ist davon abhängig, auf welche Weise das Sammeln und die Präsentation der Ergebnisse erfolgen. Es ist zu empfehlen, das Zusammentragen der Ergebnisse in dieser Einheit mithilfe von TaskCards durchzuführen. Dadurch ist ein einfaches, gebündeltes und übersichtliches Sammeln der Ergebnisse möglich. Die Teams können gemeinsam und parallel von zuhause aus ihre Recherche durchführen, hochladen und die Fortschritte der anderen Teams ansehen und kommentieren. Die Einheit kann somit sowohl im Präsenz- als auch im Distanzunterricht ohne größere Abänderungen durchgeführt werden. (Selbstverständlich sind jedoch auch andere Optionen der Ergebnissicherung wie Kurzpräsentationen mit PowerPoint als Alternative denkbar.) Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erleben Geschichte in ihrer näheren/unmittelbaren Umgebung. beschäftigen sich mit den Einzelschicksalen von Verfolgten während des Nationalsozialismus und setzen sich mit der Verfolgung, Vertreibung und Vernichtung dieser Minderheiten auseinander. lernen eine Form der Erinnerungskultur kennen, die in den Alltag integriert ist. informieren sich über das Projekt der Stolpersteine. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler kreieren ihre Route mit Google Maps. recherchieren Informationen im Internet und nutzen Online-Quellen zielgerichtet. tragen ihre Rechercheergebnisse zusammen mit den Fotos der Exkursion bei TaskCards ein und teilen diese mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler arbeiten kooperativ in Zweierteams. bearbeiten den Arbeitsauftrag selbstständig und führen die Exkursion größtenteils in Eigenregie durch. präsentieren ihre Ergebnisse im Plenum. interagieren auf TaskCards mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern.

  • Geschichte / Früher & Heute
  • Sekundarstufe II

Anne Frank online

Unterrichtseinheit

Das Tagebuch der Anne Frank ist eines der eindrücklichsten Schriftwerke der Zeit des Nationalsozialismus und macht das junge jüdische Mädchen nicht nur zu einer der wichtigsten und bekanntesten Personen der deutschen Geschichte, sondern ihre Tagebucheinträge zu einem zentralen Gegenstand des Deutsch- und Geschichtsunterricht in der Schule. Das im Amsterdamer Versteck geschriebene Tagebuch der Anne Frank ist das bekannteste Dokument eines Holocaust-Opfers und längst zur Schullektüre geworden. Bei der Analyse im Unterricht lassen sich Lektüre und Internet-Recherche gut verbinden. Neue Zugänge zum Schicksal der Anne Frank und zu ihrem Tagebuch ermöglichen unter anderem der Schülerwettbewerb "Ein Buch für Anne Frank" oder die interaktive Ausstellung "Ein Mädchen aus Deutschland". Gerade in der Einstiegsphase kann die Fülle an Internet-Angeboten zum Thema leicht verwirrend wirken. Umso wichtiger ist es, die Auswahl zu ordnen und auf einige wichtige Seiten zu beschränken. Dabei bieten sich vor allem die biografisch konzipierten Seiten (darunter auch eine illustrierte Version der "Anne Frank Story") für Referate oder Facharbeiten an. Museen und Ausstellungen informieren über Aktivitäten und liefern Hintergrundinformationen zum zeitgeschichtlichen Kontext. Viele Seiten lassen sich natürlich bestens für die selbstständige Vorbereitung eines Schulausfluges (in Gruppenarbeit) zu den verschiedenen Anne-Frank-Stätten (Amsterdam, Frankfurt am Main, Berlin) nutzen. Lohnend ist auch ein Blick auf die Seiten der zahlreichen Anne-Frank-Schulen in Deutschland, die oftmals ganz in der Nähe eigene Aktivitäten zum Thema durchführen. Die folgende Liste verschafft einen ersten Überblick über Internetseiten zum Thema, die als Ergänzung im Deutsch- oder Geschichtsunterricht genutzt werden können. Eine Literaturkartei mit Arbeitsblättern zum Tagebuch kann in Verbindung mit der CD-ROM genutzt werden: Uta Hartwig (1999). Literatur-Kartei. Anne Frank Tagebuch . Mühlheim: Verlag an der Ruhr. ISBN 3-86072-406-1 (inklusive Taschenbuch).

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben / Geschichte / Früher & Heute
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Hanna Reitsch - Kritik einer Legende

Unterrichtseinheit

Die talentierte und wagemutige Fliegerin Hanna Reitsch zog damals wie heute Bewunderer an. In dieser Unterrichtseinheit betrachten Schülerinnen und Schüler nicht nur die Leistungen, sondern auch die Rolle einer engen Vertrauten Hitlers in der Zeit des Nationalsozialismus. Dabei entwickeln sie ein kritisches Urteil im Umgang mit Geschichtsdarstellung in Medien.Hanna Reitsch zählt neben Elly Beinhorn oder Melitta Gräfin von Stauffenberg zu den bedeutendsten Pilotinnen des zwanzigsten Jahrhunderts. Ihr Talent hat sie mit ihrem Engagement als Testpilotin von Militärmaschinen und als bedingungslose Anhängerin des großdeutschen Expanisonswahns in den Dienst der Nazis gestellt. So forderte sie während des Bombardements deutscher Städte durch die Alliierten den bedingungslosen Selbstopferungseinsatz von Freiwilligen, die eine bemannte Rakete auf die Bombergeschwader lenken sollten. Anhand einer Internetrecherche und ergänzender Texte zum Leben und den Motiven Hanna Reitschs im Geschichtsunterricht der 10. Klasse einer Realschule oder eines Gymnasiums soll der Frage nachgegangen werden, ob Hanna Reitsch Opfer oder Täterin des NS-Regimes war. Ihre Rolle als Frau neben ranghohen Militärs und Politikern soll ebenfalls thematisiert werden. Dabei wird die Darstellung von Leben und Wirken der Hanna Reitsch in der Wikipedia durch alternative Textquellen relativiert und kritisch bewertet.Die Schülerinnen und Schüler sollten bereits über hinreichende Vorkenntnisse der Zeit des Nationalsozialismus verfügen: Die Folgen der Versailler Verträge und die Machtergreifung Hitlers, der Aufbau der NSDAP sowie des BDM, Hitlers Außenpolitik vor dem Kriegsbeginn und seine Vorstellung von einem "Großdeutschen Reich" sollten erörtert worden sein. Diese Unterrichtseinheit passt besonders gut in eine Reihe, die die Geschlechterrollen im Nationalsozialismus thematisiert.Die Schülerinnen und Schüler sollen Wikipedia als Informationsquelle im Internet kennen, schätzen und kritisch hinterfragen lernen. unterschiedliche Formen historischer Quellen (autobiografische Aufzeichnungen, wissenschaftliche Texte, Filme, Internetlexika) kennen und verwenden lernen. eigene Positionen zur Rolle Hanna Reitschs im Nationalsozialismus entwickeln. ihre Vorkenntnisse zum Nationalsozialismus vertiefen. Thema Hanna Reitsch - Kritik einer Legende Autor Jost Baum Fach Geschichte/Politik Zielgruppe Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 oder 10 (Realschule oder Gymnasium) Zeitraum 2-3 Unterrichtsstunden Technische Voraussetzungen ein Computer mit Internetzugang für 2-3 Personen

  • Geschichte / Früher & Heute
  • Sekundarstufe II

Nicht alles, was geht, geht: das Handy

Unterrichtseinheit

Das Handy bietet unzählige Möglichkeiten, aber auch diverse Risiken, die in dieser Unterrichtseinheit thematisiert werden. Anhand einer produktionsorientiert angelegten Auseinandersetzung mit Fallbeispielen sollen die Schülerinnen und Schüler Recht und Unrecht und dabei vor allem den korrekten Umgang mit der Handykamera und Bluetooth-Funktionalitäten erkennen.Den Schülerinnen und Schülern soll klar werden, in welchen Fällen mit dem Handy teilweise aus Unwissenheit, teilweise auch mit Vorsatz im schlimmsten Fall sogar strafrechtlich relevante Verstöße begangen werden. Gearbeitet wird im Unterricht mit Fallbeispielen, die auf die zentralen Problembereiche der Handynutzung eingehen, wie zum Beispiel "Happy-Slapping" oder die Weiterverbreitung peinlicher Fotos und Filmszenen. Fachbezug Deutsch Im Sinne der Forderungen des Kerncurriculums Deutsch der Haupt- und Realschule (beispielsweise in Niedersachsen) erweitern die Schülerinnen und Schüler in dieser Unterrichtseinheit ihre Medienkompetenz. Darüber hinaus nutzen sie - wie für die Schuljahrgänge 5 und 6 sowie 7 und 8 gefordert - Formen des produktiven Textumgangs beziehungsweise verwenden produktive Verfahren zur Deutung von Texten. Fachbezug Politik Im Sinne der Forderungen des Kerncurriculums Politik in Niedersachsen werden in dieser Unterrichtseinheit die Bereiche "Normative Grundlagen" und "Konflikte" aus dem für die Schuljahrgänge 7 und 8 verbindlichen Themenfeld "Zusammenleben in der demokratischen Gesellschaft" aufgegriffen. Ablauf der Unterrichtseinheit Einstieg in die Unterrichtseinheit Hier werden zwei Möglichkeiten des Einstiegs in die Unterrichtseinheit vorgestellt. Wahlweise kann ein Unterrichtsgespräch oder eine Gruppenarbeit als Einführung dienen. Erarbeitungsphasen In den Erarbeitungsphasen setzen sich die Lernenden mit Chancen und Risiken der Handynutzung sowie der missbräuchlichen Herstellung von Handyfilmen auseinander. Vertiefung und Auswertung In dieser Phase nehmen die Schülerinnen und Schüler die Perspektive der Beteiligten ein und hinterfragen kritisch das Verhalten der Täter. Sicherung und Festigung Die Lernenden wenden die gewonnenen Erkenntnisse auf die Fallbeispiele an und reflektieren das neu Gelernte. Die Schülerinnen und Schüler betrachten Medienprodukte kritisch und tauschen sich darüber aus. setzen sich produktiv mit Texten auseinander. beschäftigen sich mit dem Zusammenleben und möglichen Konflikten in der demokratischen und medial bestimmten Gesellschaft. Der Einstieg mithilfe des auf der Tafel oder Folie präsentierten Zitats "Ohne mein ... könnte ich nicht leben!" soll die Schülerinnen und Schüler zum Thema der Stunde führen und ihnen zugleich aufzeigen, welche große Bedeutung dem Handy in ihrem alltäglichen Leben zukommt. Am Ende dieses Einstiegs sollte die Überschrift "Das Handy" für den Rest der Stunde an der Tafel stehen. Erstellen von Partnerinterviews Sollte insgesamt mehr als eine Doppelstunde Zeit zur Verfügung stehen, bieten sich ergänzend oder alternativ zum Einstieg Partnerinterviews an. Dies dient dazu, den Schülerinnen und Schülern eine freie und ungezwungene Einführung in die Stundenthematik zu ermöglichen. Sie werden sich über die gestellten Fragen darüber bewusst, dass das Handy aus ihrem Alltag nicht mehr wegzudenken ist und eine Schlüsselrolle im Rahmen der jugendlichen Lebenswelt einnimmt. Für die Interviews werden zunächst die drei Interview-Fragen an die Tafel geschrieben: "Seit wann hast Du ein eigenes Handy?", "Was machst Du am liebsten mit Deinem Handy?" und "Hast du dich schon mal über dein Handy geärgert?". Während der Interviews machen sich die Lernenden Notizen für eine nachfolgende Präsentation der Interview-Ergebnisse. Präsentation der Interview-Ergebnisse Anschließend stellen einzelne Schülerinnen und Schüler ihre Interviews vor. Nach zwei bis drei Interview-Vorstellungen sollten nur noch ergänzende oder andersartige Beiträge zur zweiten und dritten Frage präsentiert werden. Während der Präsentationen sollten Rückfragen der Schülerinnen und Schüler zugelassen werden, zum Beispiel Fragen nach Gründen. Nach diesem alternativen Einstieg kann direkt zur zweiten Frage der folgenden Erarbeitung übergeleitet werden. Spontane Äußerungen zu Aspekten der Handynutzung In dieser ersten Erarbeitung soll den Schülerinnen und Schülern deutlich werden, dass das Handy ein tolles Multifunktionsgerät ist, welches zahlreiche Funktionen und damit Chancen bietet, das aber auch etliche Probleme mit sich bringt. Dafür bietet es sich an, dass die Schülerinnen und Schüler zunächst spontane Äußerungen zu positiven und negativen Aspekten des Handys machen, indem sie auf die Frage "Warum ist das Handy für euch so wichtig?" und anschließend auf die Frage "Wenn das Handy für euch so wichtig ist, warum darf es dann in der Schule nicht oder nur sehr eingeschränkt benutzt werden?" reagieren. Bei der zweiten Frage wäre es gut, wenn ein direkter Bezug zur jeweiligen Schulordnung hergestellt würde. Vertiefende Gruppenarbeit Diese ersten spontanen Äußerungen leiten die anschließende Gruppenarbeit ein, bei der die Schülerinnen und Schüler in Gruppen Plakate erstellen, auf welchen sie positive und negative Aspekte der Handynutzung tabellarisch gegenüberstellen. Alternativ können die Ergebnisse dieser Gruppenarbeit auch auf Folie festgehalten werden, würden dann jedoch nicht dauerhaft präsent bleiben können. Ein oder zwei der entstandenen Plakate werden im Anschluss an die Gruppenarbeit vorgestellt. Spätestens nach der zweiten Gruppe sollte nur noch ergänzend präsentiert werden. Kritische Gedanken als Übergang zur nächsten Phase Vermutlich werden in dieser Phase noch keine kritischen Gedanken bezüglich des missbräuchlichen Erstellens und Weiterleitens von Bild- und Filmmaterial angeführt. Sollten diese dennoch erfolgen, können sie als Aspekte als Überleitung zur folgenden Phase verwendet werden. Fallbeispiele lesen und einschätzen In dieser Phase sollen sich die Lernenden individuell in Fallbeispiele aus ihrer Lebenswelt einlesen, bei denen Jugendliche mit dem Handy missbräuchlich Filme herstellen, an deren Erstellung mitwirken oder Filme anderer weiterleiten. Dazu erhalten alle Schülerinnen und Schüler eine Kopie von vier Fallbeispielen (Arbeitsblatt MS1). Nach einem ersten Lesen sollen die Lernenden spontan in einer Tabelle (Arbeitsblatt MS2 oben) festhalten, wie problematisch sie das Verhalten der Filmenden beziehungsweise Filme-Verbreitenden finden, und diese Einschätzungen je nach zur Verfügung stehender Zeit auch begründen. Kein Bewusstsein für strafrechtliche Relevanz zu erwarten Zu erwarten ist, dass den Schülerinnen und Schülern die Tragweite und die strafrechtliche Relevanz in den einzelnen Fällen nicht bewusst sind und sie deshalb die Schwere der Vergehen zu gering einschätzen. Diese erste Einschätzung soll die Vorkenntnisse festhalten und es ermöglichen, in der späteren Sicherungsphase die im weiteren Verlauf gewonnenen Erkenntnisse und damit den Lernerfolg zu verdeutlichen. Zeitsparendes, arbeitsteiliges Lesen als Variante Um diese und die beiden folgenden Phasen zu verkürzen, könnte das erste Fallbeispiel weggelassen werden. Gegen ein eventuell zeitsparendes, arbeitsteiliges Lesen und anschließendes Vorstellen der Fallbeispiele spricht hingegen, dass eine derartige Vorstellung automatisch subjektiv gefärbt ist und dabei gerade auf Grund einer möglicherweise eintretenden Verharmlosung entscheidende Details verloren gehen können. Somit könnten sich nicht mehr alle Beteiligten auf Grundlage derselben Fakten ein eigenes Bild von den Situationen machen. Perspektive der Beteiligten einnehmen In dieser Phase sollen die Lernenden die Perspektive einer Opfer- oder Täterfigur einnehmen, um sich die verletzten Gefühle und die empfundene Machtlosigkeit aufseiten der Opfer sowie die niederen Beweggründe und das Unrechtsbewusstsein beim Handeln der Täter bewusst zu machen. Dafür bietet sich das Schreiben innerer Monologe an, in denen die Schülerinnen und Schüler Gedanken und Gefühle während beziehungsweise nach der Tat (Ängste, Motive und so weiter) in der Ich-Perspektive versprachlichen. Bei diesem handlungs- und produktionsorientierten Schreiben liegt der besondere Anspruch darin, sich in die jeweilige literarische Figur hineinzuversetzen und einen Text zu produzieren, der mit den zuvor erschlossenen Informationen stimmig ist. Einzel- oder Partnerarbeit Beim Schreiben der inneren Monologe kann sich je nach Lerngruppe eine individuelle Einzelarbeit oder eine bereichernde Partnerarbeit anbieten. Es ist wichtig, dass zu jeder Figur mindestens ein innerer Monolog entsteht, um im weiteren Verlauf die konträren Emotionen in den unterschiedlich gelagerten Fallbeispielen abbilden und weiter vertiefen zu können. Bei der Verteilung der Rollen sollte darauf geachtet werden, dass damit nicht individuell problematische gruppenspezifische Strukturen aufgegriffen und verstärkt werden. Unrechtsbewusstsein stärken In dieser Phase sollen die in der vorherigen arbeitsteiligen Phase gewonnenen Einblicke in die Gefühle und Gedanken der einzelnen Opfer- und Täterrollen allen Schülerinnen und Schülern bewusst gemacht werden. Das jeweilige Verhalten der Täter wird kritisch hinterfragt und bewertet. Insbesondere sollen hier das Unrechtsbewusstsein gestärkt sowie die zuvor vermutlich unterschätzte Tragweite und Schwere der Taten der Filmenden und der Filme-Verbreitenden erkannt werden. Präsentation der inneren Monologe Um alle auf einen gemeinsamen Kenntnisstand zu bringen, treten zunächst die zwei oder drei an einem Fallbeispiel beteiligten Figuren vor die Klasse und präsentieren nacheinander ihre inneren Monologe. Im Sinne des zu erreichenden Ziels sollten die inneren Monologe der jeweils Filmenden beziehungsweise der Filme-Verbreitenden zuletzt präsentiert werden. Zugunsten einer kohärenten Präsentation sollte zu jeder Figur nur ein innerer Monolog vorgestellt werden. Im Rahmen der sechs folgenden Besprechungen können weitere, bisher noch nicht angeführte Aspekte eingebracht und gewürdigt werden. Vertiefung der Einzelfälle Um eine intensive Auseinandersetzung mit den einzelnen Fallbeispielen zu gewährleisten, sollte jedes einzelne direkt im Anschluss an dessen Präsentation kommentiert und weiter vertieft werden, bevor das nächste Fallbeispiel angesprochen wird. Zunächst werden dabei die zwei oder drei vorgestellten inneren Monologe gewürdigt und kommentiert. Hierbei muss insbesondere überprüft werden, ob der produktive Umgang mit der Textgrundlage gelungen ist, das heißt ob die inneren Monologe mit den Informationen aus den Fallbeispielen stimmig sind und die Darstellung der Beweggründe und Gefühle vor dem Hintergrund der jeweiligen Situation überzeugen können, wobei hier auch mögliche Ergänzungs- oder Verbesserungsvorschläge gemacht werden könnten. Die jeweils präsentierenden Schülerinnen und Schüler berichten anschließend (je nach Gruppenzusammensetzung vielleicht auf freiwilliger Basis) kurz über ihre Gefühle bei der Rollenübernahme. Dies kann zu einer Verstärkung der Wirkung des Dargestellten beitragen. Bewertung des Täterverhaltens Wenn daraufhin sichergestellt ist, dass allen Schülerinnen und Schülern in dem jeweils präsentierten Fallbeispiel die Schwere der seelischen Verletzungen aufseiten der Opferfiguren beziehungsweise das Ausmaß des Einflusses der Handykamera auf die Taten bewusst ist, kann darauf aufbauend eine Bewertung des Verhaltens der Filmenden oder Filme-Verbreitenden eingeleitet werden. Schließlich nehmen alle Schülerinnen und Schüler (auch die Präsentierenden) Stellung zum Verhalten dieser zuletzt genannten Figuren, indem sie auf die folgenden Fragen reagieren: "Warum hat sich Tobi/Laura/Lea/Anne so verhalten?" und "Wie schlimm findet ihr das Verhalten von Tobi/Laura/Lea/Anne?". Bewusstsein über unrechtes Verhalten Am Ende der jeweiligen Stellungnahme zu einem Fallbeispiel sollte den Schülerinnen und Schüler deutlich geworden sein, dass es sich jeweils um niedere Motive aufseiten der Filmenden beziehungsweise der Filme-Verbreitenden handelt und dass diese sich ihres unrechten Verhaltens sowie der Tragweite ihrer Taten nicht ausreichend bewusst sind. Damit müsste das eingangs für diese Phase formulierte Ziel erreicht sein. Erneute Einschätzungen In dieser Phase sollen die Schülerinnen und Schüler die neu gewonnenen Erkenntnisse zu den Fallbeispielen anwenden und sichern sowie über die rechtliche Situation in diesen Zusammenhängen informiert werden. Zunächst wenden sie ihre Erkenntnisse an, indem sie die Fallbeispiele (siehe Erarbeitung I) auf Basis der veränderten Kenntnislage auf dem Arbeitsblatt erneut einschätzen. Zu erwarten ist, dass sie die jeweiligen Taten nun als problematischer einstufen. Veränderungen in den Einschätzungen im Plenum vorstellen Nachfolgend sollten die Schülerinnen und Schüler im Plenum über Veränderungen in ihren Einschätzungen berichten. Sollte sich zeigen, dass sie die Schwere der Vergehen weiterhin unterschätzen, muss dies spätestens nach dem folgenden Vortrag über die strafrechtliche Situation angesprochen und angepasst werden, damit sichergestellt ist, dass sich bei allen eine angemessene Einschätzung als Sicherung auf dem Arbeitsblatt befindet. Lehrervortrag zur rechtlichen Situation Damit deutlich wird, dass es sich dabei nicht nur um moralisch verwerfliche Handlungen, sondern um Straftaten handelt, die schwere Sanktionen nach sich ziehen können, werden die Schülerinnen und Schüler über einen Lehrervortrag darüber informiert, dass es sich in allen Fällen aufseiten der Filmenden beziehungsweise Filme? Verbreitenden um Straftaten handelt. Gegebenenfalls kann zuvor eine spontane Einschätzung der Lernenden bezüglich der strafrechtlichen Relevanz eingeholt werden. Bei der Darstellung der rechtlichen Situation sollte besonderes Gewicht auf die Rechte des Opfers gelegt werden, da diese den Jugendlichen vermutlich nicht ausreichend bekannt sind, aber eine wesentliche Stärkung der Position des Opfers bedeutet. Weiterführend bietet sich hier die Frage danach an, wie sich die Opfer in den jeweiligen Fallbeispielen verhalten könnten oder sollten. Anwendung des neu Gelernten Diese Phase dient der Anwendung und Festigung des neu Gelernten. Die Lernenden kreuzen in einer vorbereiteten Tabelle an, ob die jeweiligen Handlungen erlaubt oder verboten sind. Anschließend werden die Ergebnisse verglichen und eventuell korrigiert, was mit Unterstützung einer Lösungsschablone auf Folie oder Papier erfolgen kann. Bedienungsanleitung zum Umgang mit dem Handy Die Aufgabe kann auch als Hausaufgabe vergeben werden. Alternativ wäre es auch möglich, in einer Folgestunde oder als Hausaufgabe daraus eine Art Bedienungsanleitung zum Umgang mit dem Handy im Zusammenhang mit Bild? und Filmmaterial zu erstellen, die als gegenüberstellende Tabelle "Erlaubt - Verboten" auf Plakate übertragen und dauerhaft präsent bleiben könnte. In der Schlussphase soll das neu Gelernte herausgestellt und reflektiert werden. Bei verbleibender Unterrichtszeit könnte abschließend thematisiert werden, was man als Unbeteiligte oder Unbeteiligter in Fällen mit entsprechend missbräuchlichem Umgang mit Bild? und Filmmaterial tun kann (zum Beispiel die Opfer stärken, über ihre Rechte informieren, Lehrkräfte oder andere Erwachsene einschalten).

  • Informatik / Wirtschaftsinformatik / Computer, Internet & Co. / Technik / Sache & Technik / Informationstechnik / Pädagogik / Fächerübergreifend
  • Sekundarstufe I

Cybermobbing: Stress und Ärger in sozialen Netzwerken

Unterrichtseinheit

In sozialen Netzwerken eskalieren Diskussionen zwischen Heranwachsenden unter Umständen mit weitreichenden Folgen für den Schulalltag. Hierbei ist häufig von Cybermobbing die Rede. In dieser Unterrichtseinheit setzen sich die Lernenden mit dem Thema Mobbing im Netz auseinander. Im Zentrum steht dabei eine produktionsorientiert angelegte Auseinandersetzung mit einem Fallbeispiel, bei dem sie insbesondere erarbeiten, wie sich Nutzerinnen und Nutzer in Mobbingfällen verhalten können und welche Rolle die Klassengemeinschaft dabei im Internet spielt. Je nach Variation und Klassenstufe kann hier eine Wandzeitung entstehen, um problematische Mechanismen im Internet und Gegenstrategien zu veranschaulichen und nachhaltig deutlich zu machen. Fachbezug Deutsch Im Sinne der Forderungen des Kerncurriculums Deutsch der Haupt- und Realschule erweitern die Schülerinnen und Schüler in dieser Unterrichtseinheit ihre Medienkompetenz, indem sie sich kritisch mit Medien auseinandersetzen. Entsprechend verwenden die Lernenden im Sinne der Forderungen des Kerncurriculums Deutsch für die Schuljahrgänge 7 und 8 der Haupt- und Realschule produktive Verfahren zur Deutung von Texten. Evangelische Religion Im Sinne der Forderungen des Kerncurriculums evangelische Religion für die Schuljahrgänge 7 und 8 der Haupt- und Realschule erkennen die Schülerinnen und Schüler in der folgenden Unterrichtseinheit die "Bedeutung von Verantwortungsbewusstsein, Solidarität und Konfliktfähigkeit", indem sie sich mit Folgen von entsprechenden "Fehlentwicklungen" auseinandersetzen. Fachbezug Politik Im Sinne der Forderungen des Kerncurriculums Politik der Haupt- und Realschule werden in dieser Unterrichtseinheit die Bereiche "Normative Grundlagen" und "Konflikte" aus dem für die Schuljahrgänge 7 und 8 verbindlichen Themenfeld "Zusammenleben in der demokratischen Gesellschaft" behandelt. Ablauf der Unterrichtseinheit Einstieg und Erarbeitungsphase I Die Schülerinnen und Schüler werden auf das Thema Cybermobbing eingestimmt und erarbeiten Definitionen für die Begriffe Mobbing und Cybermobbing. Erarbeitungsphase II Die Lernenden denken sich in ein fiktives Fallbeispiel hinein, in dem ein Mädchen sich fälschlicherweise als Cybermobbing-Opfer fühlt. Vertiefungsphasen I und II In dieser Phase machen sich die Lernenden bewusst, dass Konflikte nicht über das Internet ausgetragen werden sollten. Vertiefungsphase III und Schluss In diesem Abschnitt wird ein direkter Bezug zur Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler hergestellt. Das neu Gelernte wird herausgestellt und reflektiert. Die Schülerinnen und Schüler sollen sich insbesondere mit Grenzsituationen zwischen unbedachtem und gezieltem, boshaftem Bloßstellen auseinandersetzen. die Tragweite ihres Handels im Internet begreifen. erarbeiten, wie sich Nutzerinnen und Nutzer in subjektiv empfundenen Mobbingfällen verhalten können. sich damit befassen, welche Rolle die Klassengemeinschaft dabei im Internet spielt. Einstieg über themenspezifisches Bild Der Einstieg über ein auf Folie präsentiertes Bild eines ausgegrenzten Strichmännchens stimmt die Schülerinnen und Schüler auf das Thema der Stunde ein. Alternativ kann eine entsprechende Skizze natürlich auch an die Tafel gezeichnet werden, vor allem im Hinblick auf ein späteres Wiederaufgreifen. Hinführung zum Thema Mobbing Es ist möglich, dass bei der Beschreibung durch die Schülerinnen und Schüler der Begriff Mobbing bereits genannt wird. Falls dies nicht der Fall ist, sollte die Lehrkraft den Terminus direkt ansprechen und anschließend in Zusammenarbeit mit den Lernenden eine trennscharfe Definition vornehmen. In jedem Fall sollte am Ende des Einstiegs die Überschrift "Mobbing" für den Rest der Stunde an der Tafel stehen bleiben. Definition für Mobbing erarbeiten In einem nächsten Schritt bietet es sich an, die Schülerinnen und Schüler zunächst Aspekte des Mobbings nennen zu lassen und die wesentlichen Punkte an der Tafel festzuhalten. Hierbei kann ein unzutreffendes Verständnis von Mobbing aufgedeckt und überarbeitet werden. Nach Ergänzung vollständig fehlender Komponenten sollte an der Tafel eine umfassende Definition des Mobbings in Form von Stichworten entstanden sein. Wichtig ist, dass in dieser Phase und in der festgehaltenen Definition das Phänomen des Mobbings von den verwandten Phänomenen "Ärgern" und "Streit" klar abgegrenzt wird. Cybermobbing als besondere Form des Mobbings Anschließend wird das Cybermobbing als besondere Form des Mobbings eingeführt. Wenn die Schülerinnen und Schüler den Begriff nicht erklären können, sollte dies durch die Lehrkraft erfolgen. Eine entsprechende Erklärung wird in knapper Form an der Tafel ergänzt. Das entstandene, für den weiteren Verlauf der Stunde grundlegende Tafelbild sollte von den Schülerinnen und Schülern übernommen werden und in den folgenden Phasen präsent bleiben. Übersetzung für Mobbing: Anpöbeln, Fertigmachen lang andauernder Psychoterror (mindestens drei Monate) durch eine oder mehrere Personen ausgelöst Handlungen negativer Art, die kein anderes Ziel haben, als das Mobbing-Opfer fertig zu machen Ziel ist das Ausgrenzen einer Person aus einer Gruppe praktiziert durch hinterhältige Anspielungen, Verleumdungen, Demütigungen, Drohungen, Quälereien Cybermobbing ist Mobbing im Internet, zum Beispiel in sozialen Netzwerken Fallbeispiel "Alle hassen Lisa" Die Schülerinnen und Schüler ergründen, wie es zu dieser falschen Wahrnehmung kommt, wer daran schuld ist und aus welchen niederen Gründen die Schuldigen dem Mädchen das Gefühl der Ausgrenzung vermitteln. Hierzu erhalten sie den Text der kurzen Geschichte "Alle hassen Lisa" und lesen ihn zunächst in Einzelarbeit. Absichten und Gefühle der einzelnen Personen ergründen Die Lernenden erhalten anschließend die Möglichkeit, Fragen zum Verständnis zu stellen, bevor sie die Geschichte mit eigenen Worten zusammenfassen. Spätestens bei der Beantwortung der den letzten Satz der Geschichte bildenden Frage "Wollten alle Lisa fertig machen?" müssen sich die Schülerinnen und Schüler tiefer in die Geschichte hineindenken und die Absichten und Gefühle der einzelnen Figuren genauer ergründen. Impuls "Ist das also Mobbing?" Um das am Anfang der Unterrichtsstunde Erarbeitete direkt mit einzubeziehen und eine gewisse Verallgemeinerung zu erreichen, sollte der Impuls "Ist das also Mobbing?" ergänzt werden. Als Ergebnis kann somit festgehalten werden, dass es sich nicht um einen Fall von Mobbing handelt, dass die Protagonistin Lisa aber das Gefühl hat, ein Mobbing-Opfer zu sein, da sie das Ausmaß der Handlungen gegen ihre Person überschätzt. Dabei muss allen Lernenden bewusst werden, dass dieses Missverständnis in der beschriebenen Art und Weise nur auf Grund der unpersönlichen Auseinandersetzung im Internet entstehen und aufrechterhalten werden kann. Wer ist Schuld? Nachdem dieses grundsätzliche Textverständnis gesichert worden ist, wird im Sinne eines detaillierteren Textverständnisses erarbeitet, wer schuld daran ist, dass sich Lisa als Mobbing-Opfer fühlt. Diese Frage lässt sich nach den vorangegangenen Erkenntnissen leicht beantworten: Die Gruppengründerin ist natürlich die Hauptschuldige, aber auch alle der Gruppe beigetretenen Personen tragen eine Mitschuld. Es ist nicht zu erwarten, dass bereits an dieser Stelle das Internet als auslösender oder verstärkender Faktor genannt wird. Gründe schriftlich festhalten Um den niederen Charakter der Gruppenbeitrittsgründe zu verdeutlichen und die Lernenden bereits für das mangelnde Reflexionsvermögen im Moment des Beitritts zu sensibilisieren, tragen diese anschließend die Gründe der jeweils der Gruppe beitretenden Personen in die Tabelle unterhalb der Geschichte "Alle hassen Lisa" ein. Je nach Alter und Leistungsstärke kann hierbei unterschiedlich stark abstrahiert werden. Schnelle Schülerinnen und Schüler halten ihre Lösungen auf Folie fest, wobei dies eventuell arbeitsteilig mit einer entsprechend zerschnittenen Folie stattfinden kann. Nach der Vorstellung und Besprechung der Ergebnisse sollten alle Schülerinnen und Schüler ihre Notizen mit den Vorgestellten abgleichen und eventuell überarbeiten. Mögliche, nicht abstrahierte Ergebnisse Annika: weil sie zu Marie hält Toni: weil er sich schon mal über Lisa geärgert hat Marc und Max: weil sie in alle Gruppen gehen, in die Toni geht Jonathan: weil alles im Internet nur Spaß ist und er dabei sein will Nicola: weil sie Marie mag Pit: weil er Lisa nicht so gerne mag Lena: weil sie nur guckt, von wem die Gruppeneinladungen kommen Torben und Lilli: weil sie Angst haben, etwas zu verpassen Hannah: weil sie keine Streberin sein will (sie findet die Gruppe aber eigentlich nicht gut) Steve, Burak, Anna, Bashira und Laura: weil bereits so viele aus der Klasse in der Gruppe sind Gründe für Gruppenbeitritt nochmals reflektieren Zunächst bietet es sich an, die Schülerinnen und Schüler selbst erkennen zu lassen, dass sich die der Gruppe gegen Lisa beitretenden Personen geradezu keine Gedanken darüber machen, welche Folgen dieser Beitritt hat beziehungsweise haben könnte. Bis auf einzelne Ausnahmen (Annika, Toni, Pit und Hannah) machen sie sich während ihres Gruppenbeitritts vermutlich nicht einmal bewusst, dass sie einer Gruppe gegen ihre Mitschülerin Lisa beitreten. Rolle des Internets analysieren Im Folgenden muss ergründet werden, warum sich die Beitretenden entsprechend verantwortungs- und gedankenlos verhalten. Dabei kommt dem Medium Internet die Schlüsselrolle zu. Um dies zu verdeutlichen, sollte vor Augen geführt werden, dass alle der Gruppe "Die Klasse 7b hasst Lisa!" Beitretenden vollkommen gedankenlos sagen: "Lisa, die ganze Klasse hasst dich!" Es sollte den Schülerinnen und Schülern deutlich gemacht werden, dass ein entsprechendes Verhalten in einer direkten Face-to-face-Kommunikation nicht denkbar wäre, da im Falle einer derartigen Äußerung eine unmittelbare emotionale, menschliche Reaktion zu erwarten wäre. Besonderheiten von Konfliktsituationen im Internet sammeln Darauf aufbauend sammeln die Schülerinnen und Schüler zu zweit weitere Besonderheiten von Konfliktsituationen im Internet und tragen sie anschließend im Plenum zusammen. Als Ergebnis dieser Phase muss den Lernenden klar sein, dass Konflikte nicht über das Internet, sondern nur über persönliche Gespräche ausgetragen werden sollten. Zu erwartende Ergebnisse im Hinblick auf die Rolle des Internets keine unmittelbaren Konsequenzen/Reaktionen auf Handlungen und Äußerungen scheinbare Wirkungslosigkeit schnelle Verbreitung: der einmal verfasste Text ist für zahlreiche Menschen jederzeit zu lesen der Text bleibt erhalten, auch wenn der Inhalt kein Thema mehr ist unpersönlich, keine Face-to-face-Kommunikation, kein Blickkontakt daher weniger Unterscheidungsmöglichkeiten zwischen Beleidigung und Meinungsäußerung oder auch Spaß und Ernst Äußerungen können deshalb leicht falsch verstanden werden (kann zu schweren Missverständnissen führen) Dinge, die nicht so gemeint sind, können leicht eskalieren Konflikte sollten nicht über das Internet ausgetragen werden, sondern nur über persönliche Gespräche Problemlösungsstrategien erarbeiten Nachdem nun sichergestellt ist, dass den Schülerinnen und Schülern das Internet als entscheidender auslösender Faktor bei der Entstehung des Missverständnisses in der Geschichte deutlich geworden ist, erarbeiten sie anschließend Möglichkeiten, wie dieses Missverständnis aufgelöst werden kann. Dazu bietet es sich an, mit der Geschichte kohärente Fortsetzungen schreiben zu lassen, welche die Situation zu einem guten Ende bringen. In Konfliktsituation hineindenken und stimmigen Text verfassen Bei diesem handlungs- und produktionsorientierten Schreiben liegt der besondere Anspruch darin, sich in die Konfliktsituation hineinzudenken und einen Text zu produzieren, der mit den zuvor erschlossenen Informationen stimmig ist. Beim Schreiben der Fortsetzungen kann sich je nach Lerngruppe eine individuelle Einzelarbeit oder eine Partnerarbeit anbieten. Letztlich muss es aber in jeder der Fortsetzungen zu einem direkten Gespräch zwischen Lisa und ihrer Klasse kommen. Dieses kann von Lisa direkt oder indirekt (beispielsweise über einen Lehrer oder eine Freundin), aber auch von Mitschülerinnen und Mitschülern initiiert werden. Das Gründen einer Gegengruppe zu der Gruppe gegen Lisa wäre ein Lösungsweg über die Strukturen des Internets. Dennoch wäre auch bei diesem Weg ein direktes Gespräch quasi unumgänglich, da Lisa erfahren muss, dass sie zu viel in die erste Gruppengründung hineininterpretiert hat. Präsentation der Ergebnisse Im Folgenden präsentieren mindestens zwei Schülerinnen und Schüler ihre Fortsetzungen. Jeweils im Anschluss prüfen die übrigen Lernenden, ob die Fortsetzung logisch mit der Geschichte verknüpft ist. Darüber hinaus erläutern sie, wie die Geschichte darin zu einem positiven Ende geführt wird und inwieweit diese Art der Auflösung überzeugen kann. Danach kann nach weiteren Auflösungsmöglichkeiten gefragt werden, welche in den Fortsetzungen der übrigen Schülerinnen und Schüler vorkommen oder ihnen zusätzlich einfallen. Ergebnisse zusammentragen Die Schülerinnen und Schüler geben zunächst an, wer in der Geschichte dazu in der Lage ist, den weiteren Verlauf der Geschehnisse zu beeinflussen. Dabei ist zu erwarten, dass sie zumindest erkennen, dass Lisa und die Klasse grundsätzlich einen Einfluss auf das weitere Geschehen haben. Denkbar ist darüber hinaus, dass weitere Personen - etwa der Klassensprecher, Freunde außerhalb der Klasse, Eltern oder Lehrkräfte - genannt werden, die alle erfasst werden sollten. Daraufhin werden die jeweiligen Handlungsmöglichkeiten erfragt und ergänzt. Spätestens jetzt wird anhand der Einseitigkeit der möglichen Handlungsmuster deutlich, dass das beschriebene Missverständnis nur über ein direktes klärendes Gespräch aufgelöst werden kann. Das Tafelbild sollte von den Lernenden übernommen werden. Mögliche Ergebnisse: Wer kann was tun? Lisa: Gespräch mit Einzelnen aus der Klasse, Freunden innerhalb und außerhalb der Klasse, Lehrkräften oder Eltern die Klasse: Gespräch mit Lisa, Gründen einer Gegengruppe Freunde von Lisa: Gespräch mit Mitschülerinnen und -schülern, Gründen einer Gegengruppe Direkter Bezug zur Lebenswelt der Lernenden In der folgenden Vertiefungsphase wird ein direkter Bezug zur Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler hergestellt. Dies soll verdeutlichen, dass derart problematische Mechanismen überall auftreten können und nicht nur Teil einer Geschichte sind. Um den Lebensweltbezug möglichst authentisch zu gestalten, werden die Schülerinnen und Schüler mit der Frage konfrontiert, ob eine vergleichbare Situation auch an ihrer Schule hätte vorkommen können. Es ist an dieser Stelle ratsam, die Problematik nicht auf die jeweilige Klasse zu übertragen, weil dies zu Hemmungen führen könnte und außerdem die Gefahr bestünde, dass exemplarisch Schülerinnen und Schüler der Klasse als Betroffene herangezogen würden. Erarbeitete Maßnahmen auf Schulbedingungen übertragen In Anlehnung an die zuvor bereits gemeinsam erarbeiteten Ergebnisse der Unterrichtsstunde nennen die Schülerinnen und Schüler nun einerseits Möglichkeiten, wie man präventiv das Entstehen einer vergleichbaren Situation verhindern kann, und andererseits, wie man sich helfen oder sich wehren kann, wenn sie doch eingetreten ist. Hierbei werden keine grundlegend neuen Maßnahmen erarbeitet, vielmehr sollen die bereits bestehenden Maßnahmen und Lösungswege auf die jeweiligen Schulbedingungen übertragen werden. In der Schlussphase wird das neu Gelernte herausgestellt und reflektiert. Zur Abrundung und vollständigen Einrahmung der Unterrichtseinheit kann eventuell das Bild vom Stundeneinstieg noch einmal aufgegriffen werden. Die Schülerinnen und Schüler diskutieren, wie das Bild aussehen müsste, um eine Situation wie in der Geschichte zu verhindern oder aufzulösen, und entwerfen gegebenenfalls eine solche Darstellung.

  • Informatik / Wirtschaftsinformatik / Computer, Internet & Co. / Politik / WiSo / SoWi / Religion / Ethik / Pädagogik / Ich und meine Welt
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Die Mauer als Teil der innerdeutschen Grenzanlage

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit begeben sich die Lernenden auf historische Spurensuche: Sie suchen nach Gründen des Mauerbaus und nach den Menschen, die ihm zum Opfer fielen. Sie war das letzte Schlupfloch der DDR-Bewohner in die Freiheit und wurde zu dem Symbol der deutschen Teilung schlechthin: Mehr als 50 Jahre nach dem Bau der Berliner Mauer bietet das Internet zahlreiche Möglichkeiten, Schülerinnen und Schüler an die Geschichte dieses Bauwerks heranzuführen. Warum wurde die Mauer gebaut? Gab es einen Schießbefehl? Wie viele Opfer forderte die Berliner Mauer? Und wie wurde das an der Berliner Mauer verübte SED-Unrecht nach der Wiedervereinigung aufbereitet? Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II gehen in dieser Unterrichtseinheit diesen und anderen Fragen nach. Die Einbindung multimedialer Web-Angebote macht die Geschichte der Berliner Mauer anschaulich, lässt das System der Grenzsicherung sowie die existenzsichernde Funktion der Mauer für die DDR erkennen und gibt den Mauertoten ein Gesicht. Mit einem Besuch der Gedenkstätte Berliner Mauer am historischen Ort in der Bernauer Straße wird Geschichte erlebbar und lässt Lernende das erworbene Wissen vertiefen und festigen. Vorbereitung auf den Besuch der Gedenkstätte Die Unterrichtseinheit ist modular aufgebaut und eignet sich auch für fächerübergreifende Projekte. Die Unterrichtmaterialien sind so konzipiert, dass sie zur Vorbereitung eines Besuchs des außerschulischen Lernortes Gedenkstätte Berliner Mauer, aber auch unabhängig davon genutzt werden können. Ein Besuch der Gedenkstätte bietet sich an, um das im Unterricht erworbene Wissen zu vertiefen. Durch die Besichtigung der (zum Teil) erhaltenen Grenzanlagen in der Bernauer Straße wird das Fach Geschichte für die Schülerinnen und Schüler lebendig gemacht. Teamarbeit erwünscht Die Schülerinnen und Schüler arbeiten überwiegend in Teams zusammen. Eine Vielzahl multimedialer und interaktiver Materialien - das Angebot reicht von virtuellen Besichtigungen der Grenzanlagen bis zu Zeitzeugenberichten - kann in den Unterricht eingebunden werden. Die Internetseiten können den Lernenden online, teilweise auch offline, zur Verfügung gestellt werden. Arbeitsergebnisse werden auf Arbeitsblättern, in kleinen Powerpoint-Präsentationen oder mithilfe von Funktionen des virtuellen Klassenraums vorgestellt. Vorbereitung der Unterrichtseinheit Folgende Vorbereitungen sollten vor Start der Unterrichtseinheit getroffen werden: Bereitstellen eines Lehrer-Computers mit Soundkarte, RealPlayer oder Windows Media Player, Microsoft Powerpoint sowie optimalerweise mehrere Schüler-Computer mit Internetanschluss; Beamer, Lautsprecherboxen. Die einzelnen Module der Unterrichtseinheit im Überblick Einführung Zur Einführung in das Thema bietet es sich an, die Berichterstattung zum 50. Jahrestag des Berliner Mauerbaus in den Mittelpunkt zu stellen. Modul 1: Vorgeschichte des Mauerbaus Die Lernenden erkennen den besonderen Status Berlins und erwerben grundlegende Kenntnisse der außen- und innenpoltitischen Situation im Vorfeld des Mauerbaus. Modul 2: Bau der Berliner Mauer Die Schülerinnen und Schüler setzen sich kritisch mit der SED-Propaganda auseinander und erkennen die Stabilisierungsfunktion der Mauer für die DDR. Modul 3: Ausbau der Sperranlagen in Berlin nach dem 13. August 1961 Aufbau und Funktion der Sperranlagen werden erarbeitet und ihr sukzessiver Ausbau bis in die achtziger Jahre hinein beleuchtet. Modul 4: Schießbefehl, Maueropfer und Mauerprozesse Die Schülerinnen und Schüler erfahren von den Todesopfern an der Berliner Mauer und setzen sich mit dem Schießbefehl gegenüber den Flüchtenden auseinander. Fachkompetenzen Die Schülerinnen und Schüler erwerben Basiswissen zur Entwicklung der Zonengrenze zur innerdeutschen Grenze. erkennen die Bedeutung West-Berlins als "Schlupfloch" für DDR-Bürger in den Westen sowie die existenzsichernde Funktion der Berliner Mauer für die DDR. informieren sich über den Zusammenhang zwischen der Fluchtbewegung aus der DDR und dem Bau der Berliner Mauer sowie über das Bestehen eines Schießbefehls an der innerdeutschen Grenze und an der Berliner Mauer. setzen sich kritisch mit den von der SED-Propaganda genannten Gründen für den Mauerbau und der juristischen Aufarbeitung der Todesfälle an der Berliner Mauer auseinander. Medienkompetenzen Die Schülerinnen und Schüler filtern aus dem Informationsangebot des Internets geeignete Informationen zur Bearbeitung einer Aufgabe heraus. üben sich in der Erstellung von Powerpoint-Präsentationen und kleiner Websites mithilfe eines Website-Generators. analysieren historische Textquellen und üben das Zitieren von Quellen. Sozialkompetenzen Die Schülerinnen und Schüler treffen Regelungen für die Nutzung der Computer-Arbeitsplätze und halten diese ein. helfen einander bei der Arbeit. tauschen ihre Standpunkte sachlich in einem Chat aus. Bahr, Christian (2009). Mauerstadt Berlin. Brennpunkt Bernauer Straße. Berlin: Jaron Verlag. Bundeszentrale für politische Bildung [Hrsg.] (2015). Der Weg zur Einheit. In: Informationen zur politischen Bildung . 9:250. Cramer, Johannes und Dorothée Sack [Hrsg.] (2011). Die Baugeschichte der Berliner Mauer . Petersberg: Michael Imhof Verlag. Diekmann, Kai [Hrsg.] (2011). Die Mauer. Fakten, Bilder, Schicksale . München: Pieper Verlag. Eisenfeld, Bernd und Roger Engelmann (2001). 13.8.1961: Mauerbau. Fluchtbewegung und Machtsicherung. Bremen: Edition Temmen. Führ, Wieland (2008). Berliner Mauer und innerdeutsche Grenze . Petersberg: Imhof Verlag. Henke, Klaus-Dietmar [Hrsg.] (2011). Die Mauer. Errichtung, Überwindung, Erinnerung. München: dtv. Hertle, Hans-Hermann (2011). Die Berliner Mauer . Bonn: bpb. Kempe, Frederick (2011). Berlin 1961. Kennedy, Chruschtschow und der gefährlichste Ort der Welt . München: Siedler. Ritter, Jürgen und Peter Joachim Lapp (2011 8 ). Die Grenze. Ein deutsches Bauwerk . Berlin: CH. Links. Schön, Andreas Theodor (2011). Kalaschnikow und Kaugummi. Ich war Mauerwächter in Berlin . Neustadt: Dosse. Schroeder, Klaus (2011). Die DDR. Geschichte und Strukturen . Stuttgart: Reclam. Verein Berliner Mauer - Gedenkstätte und Dokumentationszentrum [Hrsg.] (2002). Die Berliner Mauer. Ausstellungskatalog des Dokumentationszentrums Berliner Mauer . Dresden: CH. Links. Stummer Impuls und Brainstorming Was passierte am 13. August 1961? Warum und mit welchen Folgen? Die meisten Schülerinnen und Schüler kennen bekannte Berliner Plätze - zumindest von Fotos. Durch die Gegenüberstellung von Fotos dieser Plätze mit und ohne Grenzsperren kann in Form eines Brainstormings das Wissen der Lernenden gesammelt und durch weitergehende Fragestellungen verschiedene Themenbereiche rund um die Geschichte der Berliner Mauer aufgezeigt werden. Gedenkstätte Berliner Mauer: Vertiefungsmöglichkeiten Im Dokumentationszentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße, in ihrem weitläufigen Außenbereich mit Relikten der Grenzanlagen, in Führungen zu Fuß oder per Fahrrad, Seminaren, Vorträgen, Projekttagen und Projektwochen stehen Schülerinnen und Schülern vielfältige Möglichkeiten zur Vertiefung von Wissen zum Thema dieser Unterrichtseinheit zur Verfügung. Daher kann in diesem Rahmen nur exemplarisch auf einzelne Angebote hingewiesen werden. Für weiterführende Informationen sei auf die Website der Gedenkstätte Berliner Mauer und die Informationen zum außerschulischen Lernort verwiesen. Vorhandenes Wissen prüfen Die Schülerinnen und Schüler verschaffen sich in Einzel- und Partnerarbeit einen Überblick über die Entwicklung der innerdeutschen Grenze von der Zonengrenze zur Systemgrenze. Anhand eines Lückentextes auf Arbeitsblatt 1 überprüfen sie ihr vorhandenes Wissen und ergänzen es, soweit erforderlich, durch Recherche im Internet. Infoboxen auf Arbeitsblatt 1 liefern Basisinformationen und werden mit weiterführenden Aufgaben verknüpft. Die Lernenden informieren sich über den Status von Berlin und die kontroversen Auffassungen hierzu nach Entstehung der beiden deutschen Staaten. Quellenanalyse und Diskussion Die Schülerinnen und Schüler informieren sich in Einzelarbeit über den Inhalt des Chruschtschow-Ultimatums (1958). Sie fragen nach den Absichten und Zielen jenes Schreibens, dessen Inhalt die Zweite Berlin-Krise nach sich zog. Sie diskutieren im Plenum die Auswirkungen des Ultimatums auf den Bau der Berliner Mauer. Internetrecherche Die Lernenden recherchieren mit Hilfe im Internet verfügbarer Statistiken die Entwicklung der Fluchtbewegung aus der DDR von 1949 bis zum 13. August 1961. Sie veranschaulichen die Zahlen in Diagrammen und stellen Zusammenhänge zu politischen Ereignissen her. Zeitzeugengespräch aufbereiten Über eine Infobox auf Arbeitsblatt 3 erwerben die Lernenden Basiswissen zum Grenzgängertum und zu den Maßnahmen, mit denen die SED-Führung dieses verhindern wollte. Indem die Lernenden ein Zeitzeugen-Interview (Audio) mit einem geflüchteten Grenzgänger aus Sicht eines Ost- und West-Berliner Redakteurs journalistisch aufbereiten, setzen sie sich mit den unterschiedlichen Sichtweisen auseinander. Mindmap erstellen Die Schülerinnen und Schüler überprüfen das erworbene Wissen, indem sie in Kleingruppen eine Mindmap erarbeiten, die die Bedeutung der behandelten politischen Ereignisse und Entwicklungen und deren Wechselwirkungen darstellt. Die Mindmaps werden von den Lernenden im virtuellen Klassenraum kommentiert und gegebenenfalls ergänzt. Die Ausstellung "Berlin, 13. August 1961" im Dokumentationszentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer präsentiert Text-, Audio- und Bilddokumente, welche die politische Entwicklung bis zum Mauerbau veranschaulichen. Schülerinnen und Schüler können beispielsweise Radioberichte abrufen, die die Maßnahmen der SED-Führung gegen Ost-Berliner Grenzgänger im Sommer 1961 verdeutlichen. Außerdem können sie Protokolle studieren, in denen das Politbüro unter strengster Geheimhaltung die Aktion vom 13. August 1961 plante. Historische Zusammenhänge einordnen Die Schülerinnen und Schüler erkennen den historischen Zusammenhang des Ulbricht-Zitats "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten" und recherchieren im Internet ein Filmdokument zur Pressekonferenz am 15. Juni 1961. Anhand einer Flüchtlingsstatistik überprüfen sie die Reaktion der DDR-Bevölkerung auf die Erklärung Ulbrichts. Sie tauschen ihre Interpretationen der Statistik im Plenum oder im Chat aus. Protokoll analysieren Die Lernende analysieren in Gruppenarbeit anhand von Leitfragen auf Arbeitsblatt 4 Auszüge aus dem Protokoll eines Gesprächs zwischen Chruschtschow und Ulbricht vom 1. August 1961. Sie erkennen Gründe für das spätere Vorgehen der SED-Führung bei Durchführung und Rechtfertigung des Mauerbaus. Die Lernenden stellen ihre Ergebnisse im Plenum vor. Nach Recherche von Text-, Bild- und Tondokumenten zum Berliner Mauerbau erstellen die Lernenden in einem Blog eine Chronik zu den Ereignissen vom 13. August 1961. Aus dem umfangreichen Angebot verfügbarer Dokumente im Web wählen sie Ereignisse, Zeitzeugenberichte und Bilddokumente aus, die ihrer Ansicht nach einen besonderen "Nachrichtenwert" haben. Die selbstständige Recherche für eine Chronik mit validen Informationen schult die Lernenden in der kritischen Bewertung von Websites. Der in der Aufgabenstellung geforderte Verweis auf die Quellen für den Blog-Eintrag lehrt die Schülerinnen und Schüler außerdem, die genutzten Quellen anzugeben und richtig zu zitieren. Die Lernenden recherchieren im Internet Eckdaten zur Berliner Mauer, informieren sich über den Mauerverlauf und diskutieren im Plenum, welche logistischen Überlegungen erforderlich waren, um die Abriegelung West-Berlins gegenüber Ost-Berlin und der DDR zu realisieren. Damit wird den Lernenden der notwendige organisatorische Vorlauf der Maßnahme deutlich. Mit dieser Erkenntnis kann der Wahrheitsgehalt der Aussage Ulbrichts vom 15. Juni 1961 nochmals überprüft werden. Audio- und Videoquellen analysieren Die Schülerinnen und Schüler analysieren in Partnerarbeit eine Rundfunk- und Fernsehansprache von Walter Ulbricht vom 18. August 1961 sowie einen NVA-Propagandafilm zur Abriegelung der Übergänge nach West-Berlin vom 13. August 1961. Die Lernenden fassen die Gründe zusammen, die in den Quellen für den Mauerbau genannt werden und benennen weitere Gründe, die in den Quellen nicht explizit genannt werden. Die Untersuchung rhetorischer und filmischer Mittel wird in die Analyse einbezogen. Fluchtstatistiken recherchieren Anhand von Fluchtstatistiken recherchieren die Lernenden, welche kurz-, mittel- und langfristigen Auswirkungen die Sperrmaßnahmen in Berlin auf die Fluchtbewegung aus der DDR hatten. Sie erkennen die existenzsichernde Funktion der Berliner Mauer für die DDR und bewerten vor diesem Hintergrund die Rechtfertigung der Grenzsicherungsanlagen durch die Regierung der DDR als "antifaschistischen Schutzwall". Die Berliner Mauer - Symbol der deutschen Teilung In Kleingruppen diskutieren die Lernenden, warum die Berliner Mauer weltweit als das Symbol der deutschen Teilung galt. Die bereits seit 1952 stark gesicherte innerdeutsche Grenze trat dagegen in den Hintergrund. Die Lernenden tauschen ihre Ergebnisse im Plenum oder in einem Chat aus. Dichte an Bild- und Filmaufnahmen Im Dokumentationszentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer können sich Schülerinnen und Schüler informieren, wie am 13. August 1961 die Grenze geschlossen wurde. Die Dichte der Präsentation von historischen Bild- und Filmaufnahmen zum Mauerbau in der Ausstellung einerseits und der konkreten Anschauung verbliebener Grenzanlagen im Außenbereich der Gedenkstätte andererseits verdeutlicht Schülerinnen und Schülern, wie "nah" die Geschichte der deutschen Teilung noch ist. Dem Verlauf der Mauer folgen Mit Film- und Zeitzeugenberichten, die die Lernenden in Audio-Nischen abrufen können, steht ein umfangreiches multimediales Angebot zur Verfügung. Auf sechs unterschiedlichen Fahrradtouren entlang des Berliner Mauerradwegs können Schülerinnen und Schüler dem Verlauf der Mauer folgen und die "Narben" erkennen, die die Berliner Mauer bis heute im Stadtbild hinterlassen hat. Die Sperranlagen Am Beispiel des Grenzabschnitts in der Bernauer Straße vollziehen die Schülerinnen und Schüler den Ausbau der Sperranlagen nach. Zur Einführung in diese Arbeitsphase bietet sich eine computeranimierte Darstellung der Sperranlagen an. In einem zehnminütigen Film der Deutschen Welle ("Eingemauert") wird zunächst die Berliner Mauer, ab Minute 5:24 dann die Grenzanlagen an der innerdeutschen Grenze beschrieben. Der Film kann über Lehrer-Computer im Plenum gezeigt werden. Die Schülerinnen und Schüler erkennen die einzelnen Grenzsperrelemente und deren Funktion. Powerpoint-Präsentationen erstellen Eine weitere Computeranimation lässt die Lernenden drei Stadien des Grenzausbaus in der Bernauer Straße erkennen. Diese Computeranimation eignet sich zur Vorbereitung eines Besuchs in der Gedenkstätte Berliner Mauer. Die Lernenden erstellen in Gruppenarbeit Powerpoint-Präsentationen zum Ausbau des Grenzregimes am Beispiel der Bernauer Straße. Arbeitsblatt 5 gibt den Lernenden Hinweise auf weiterführende Links, die sie durch Eigenrecherche ergänzen. "Grenzmauer 75" In Gruppenarbeit informieren sich die Schülerinnen und Schüler anhand der auf Arbeitsblatt 5 angegebenen Internetquellen über Zielsetzung und Umsetzung des Grenzsicherungsprojekts "Grenzmauer 75". Sie erarbeiten den Zusammenhang zwischen der von der SED-Führung angestrebten internationalen Anerkennung und den "Verschönerungsmaßnahmen" an den Berliner Grenzanlagen. Zur Vertiefung können die Lernenden recherchieren, was die Pläne der DDR-Führung zu einer "High-Tech-Mauer-2000" noch Ende der 1980er Jahre vorsahen. Die ursprüngliche Bebauungssituation Ein Modell in der Ausstellung im Dokumentationszentrum und Markierungen im Gelände an der Bernauer Straße erinnern an die ursprüngliche Bebauungssituation. Ein Blick vom Aussichtsturm des Dokumentationszentrums in den Grenzstreifen lässt eindrucksvoll den Aufbau der Grenzanlagen erkennen. Im Außengelände der Gedenkstätte zeugen die erhaltenen Grenzmauern davon, wie die SED-Führung das Projekt "Grenzmauer 75" umsetzte. In archäologischen Fenstern im Außengelände sind Reste älterer Schichten der Grenzanlagen freigelegt. Perfektionierung der Grenzanlagen Schülerinnen und Schüler erfahren vor Ort, wie Gräber des teilweise im Grenzstreifen liegenden Sophienfriedhofs ausgehoben und die Toten umgebettet wurden, um die Grenzsicherung zu perfektionieren. Die Kapelle der Versöhnung erinnert an die Versöhnungskirche, die bis 1985 im Grenzstreifen stand und die die SED-Führung sprengen ließ, um für "freie Sicht" der Grenzsoldaten im Grenzstreifen zu sorgen. Einzelschicksale betrachten Mithilfe des Internets informieren sich die Schülerinnen und Schüler zunächst über Fallgruppen von Todesopfern an der Berliner Mauer. Arbeitsblatt 6 verweist die Lernenden auf eine Liste mit allen bisher bekannten Todesopfern der Berliner Mauer. In Partnerarbeit recherchieren die Schülerinnen und Schüler zu mindestens zwei Opfern biographische Daten und Informationen zu den Todesumständen. Durch die Auseinandersetzung mit Einzelschicksalen werden die statistischen Angaben zu den Mauertoten individualisiert. Website erstellen Die Schülerinnen und Schüler können die Folgen des Grenzregimes für die Menschen besser nachvollziehen. Die gewonnenen Informationen zu den Maueropfern präsentieren die Lernenden auf einer kleinen Website, die mithilfe des Website-Generators erstellt werden kann. Auf Arbeitsblatt 4 finden die Lernenden nützliche Links zur Bearbeitung dieser Aufgabe. Todesopfer der innerdeutschen Grenze Die Schülerinnen und Schüler recherchieren zunächst in Partnerarbeit, wie viele Menschen an der innerdeutschen Grenze und an der Berliner Mauer gewaltsam ums Leben kamen und wie viele von ihnen erschossen wurden. Links zu weiterführenden Internetquellen sind auf Arbeitsblatt 7 angegeben. Ein Filmbeitrag aus der Reihe "Kontraste" aus dem Jahr 1990 thematisiert die juristische Aufarbeitung der Todesfälle an der Berliner Mauer und der innerdeutschen Grenze im Zeitraum zwischen Fall der Mauer und Wiedervereinigung. Dieser Film kann als Einführung zum Thema "Aufarbeitung" im Plenum gezeigt werden. Aufarbeitung Die Lernenden setzen sich im Plenum kritisch mit der Argumentation von Angehörigen des DDR-Grenzschutzes und eines Militäroberstaatsanwalts der DDR zur juristischen Aufarbeitung der gewaltsamen Todesfälle an der Grenze auseinander. Die im Film gewonnenen Informationen zur Existenz eines generellen Schießbefehls auf Republikflüchtlinge ergänzen und vertiefen die Lernenden durch Internetrecherche. Arbeitsblatt 7 gibt hierzu Hinweise auf weiterführende Informationen. Die gewonnenen Informationen tragen die Lernenden in einem Wiki zum Thema "Schießbefehl an der Grenze der DDR und an der Berliner Mauer" ein. Kommentar verfassen Am Fall des noch 1989 getöteten Flüchtlings Chris Gueffroy setzen sich die Schülerinnen und Schüler exemplarisch mit der Aufarbeitung von Todesfällen an der Berliner Mauer in sogenannten Mauerschützenprozessen auseinander. Die Lernenden informieren sich zunächst im Internet über die Fluchtgeschichte. Nach Analyse eines Textauszugs aus dem Urteil des Landgerichts Berlin gegen zwei Grenzsoldaten nehmen die Lernenden in einem fiktiven Zeitungskommentar Stellung zu der juristischen Aufarbeitung dieses Todesfalls an der Berliner Mauer. Durch das Verfassen eines Kommentars lernen die Schülerinnen und Schüler, sich auf einer argumentativen Ebene mit der juristischen Aufarbeitung auseinanderzusetzen. SED-Unrecht juristisch aufklären In einem weiteren Schritt setzen sich die Lernenden mit der juristischen Aufarbeitung des SED-Unrechts in den Prozessen gegen Mitglieder des Politbüros der SED auseinander. Als Arbeitsgrundlage hierfür dient ein bilanzierender Beitrag des mit den Verfahren befassten Strafkammervorsitzenden am Landgericht Berlin, Hansgeorg Bräutigam. Strafverfahren gegen Honecker & Co. In Gruppen arbeiten die Lernenden am Beispiel der Strafverfahren gegen Erich Honecker, Erich Mielke und Egon Krenz die jeweiligen Verteidigungsstrategien heraus, fassen die Ergebnisse der Verfahren zusammen und stellen sie im Forum auf lo-net² ein. Sie fassen die Argumentation des Autors gegen den Vorwurf einer "Siegerjustiz" zusammen und diskutieren sie im Plenum oder im Chat. Schließlich diskutieren sie im Chat oder im Plenum die These des Autors: "Das Unrecht ist überwiegend nur noch beurkundet, aber nicht geahndet worden." Kritische Diskussion Auf der Basis des in der Unterrichtseinheit erworbenen Wissens setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit der Diskussion um das Computerspiel "1378 (km)" auseinander. In dem Computerspiel, das sich als sogenanntes "serious game" versteht, können Spielerinnen und Spieler in der Rolle von Grenzsoldaten Republikflüchtlinge erschießen. Die Lernenden können im Internet ein Video anschauen, in dem Sequenzen aus dem Spiel gezeigt werden und Kritik am Spiel geübt wird. Sie sammeln Argumente für und wider das Spiel und tauschen ihre eigenen Meinungen im Plenum aus. Im Außengelände der Gedenkstätte erinnert das "Fenster des Gedenkens" mit Namen und Fotos an die Opfer der Berliner Mauer. Im Dokumentationszentrum können sich Schülerinnen und Schüler an einem Terminal über deren Biographien und die Umstände ihres Todes informieren. Die Gedenkstätte bietet zudem für Jugendliche auch einen Workshop zu den Todesopfern der Berliner Mauer an. Im Lesearchiv können sich die Lernenden anhand von Unterlagen der Grenztruppen über Zwischenfälle an der Grenze oder anhand von Dokumenten zu Tunnelfluchtprojekten in der Bernauer Straße über geglückte und gescheiterte Fluchten informieren.

  • Geschichte / Früher & Heute / Politik / WiSo / SoWi / Religion / Ethik
  • Sekundarstufe II

Täter, Opfer oder beides? Suizid eines jüdischen SS-Manns

Unterrichtseinheit

1933 erschoss sich der Klinikarzt und SS-Mann Walter Müller aus dem schwäbischen Waiblingen – weil er Jude war. Der Fall beschäftigt jetzt die Kleinstadt. Es wird darüber gestritten, ob das Grab von Walter Müller weiterhin gepflegt werden soll oder nicht."Es ist eine Tragödie im klassischen Sinne" - so beschreibt der Stadthistoriker von Waiblingen, Hans Schultheiß, den Fall Walter Müller. Dessen Tragödie ist rasch beschrieben: Er war überzeugter Nationalsozialist, SS-Mann und Jude. Im Juni 1933, nachdem den Behörden seine "jüdische Abstammung" bekannt wurde, nahm sich Walter Müller das Leben. Das Arbeitsblatt und die Materialien, die hier zum Download bereit stehen, eignen sich für eine kurze Unterrichtssequenz zum Nationalsozialismus. Das Fallbeispiel Walter Müller und damit verknüpft die Entscheidungsfrage, wie mit seinem Grab umgegangen werden soll, bietet einen problemorientierten und gegenwartsbezogenen Zugang zur Frage nach der Erinnerung an Täter und Opfer des Nationalsozialismus.Als Methode, um die voraussichtlich kontroverse Diskussion zu führen, eignet sich ein Entscheidungsspiel. Als Einstieg wird der Abschiedsbrief Müllers an seine Frau vorgelesen und die Schülerinnen und Schüler mutmaßen, was Walter Müller zu seinem Schritt bewogen haben mag. Anschließend werden die Schüler über die aktuelle Debatte in Waiblingen und die Frage nach dem Umgang mit Walter Müllers Grab informiert. Danach bearbeiten die Lernenden in Einzelarbeit das Arbeitsblatt und verfassen mittels der Materialien und eventuell einer Internetrecherche ihr "Gutachten" der Schülerinnen und Schüler . Dafür benötigen sie ein bis zwei Unterrichtsstunden. In der folgenden Unterrichtsstunde wird mit der ganzen Lerngruppe eine Debatte über das Erinnern an Walter Müller und den Umgang mit seinem Grab geführt. Wichtig ist dabei, dass die Schüler in drei Gruppen umgesetzt werden. In einen Teil des Klassenzimmers setzen sich alle Schülerinnen und Schüler, die sich bei Aufgabe 1 für a (Grab einebnen) entschieden haben, in eine andere Ecke alle Schüler, die für b (Grab sich selbst überlassen) gestimmt haben, sowie in eine dritte Ecke diejenigen mit der Antwort c. Sie kennen somit den Standpunkt ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler und von nun an kann die Debatte über Meldekette geführt werden. Am Schluss der Debatte wird nachgefragt, ob jemand seinen Standpunkt im Laufe der Diskussion verändert hat.Die Schülerinnen und Schüler sollen anhand der aktuellen Debatte über Walter Müller die Frage nach Täterschaft und Schuld im Dritten Reich problematisieren und darauf aufmerksam werden, dass Auseinandersetzung mit Geschichte immer auch die Gegenwart beeinflusst. üben sich durch die Methode des Entscheidungsspiels darin, einen Standpunkt zu beziehen und in der Debatte zu vertreten. lernen, durch das Verfassen des Gutachtens aus Perspektive eines unabhängigen Historikers einen Standpunkt argumentativ schlüssig darzulegen. Thema Täter, Opfer oder beides? Suizid eines jüdischen SS-Manns Autor Dr. Christoph Pallaske Fach Geschichte Zielgruppe Sekundarstufe II, gegebenenfalls Jahrgangsstufe 9 und 10 Zeitumfang zwei bis drei Unterrichtsstunden

  • Geschichte / Früher & Heute
  • Sekundarstufe II

Das "Anne Frank Haus" auf CD-ROM

Unterrichtseinheit

Der Besuch des Hauses in der Prinsengracht gehört zum Standardprogramm eines Schulausfluges nach Amsterdam. Stressfreier und nicht weniger informativ gestaltet sich ein virtueller Rundgang durch das Museum mit der interaktiven Website "Online Anne Frank Haus. Besuch aus der ganzen Welt". Das im Amsterdamer Versteck geschriebene Tagebuch der Anne Frank ist das bekannteste Dokument eines Holocaust-Opfers und längst zur Schullektüre geworden. In mühevoller Kleinarbeit wurde das Anne-Frank-Haus für den Rundgang so rekonstruiert, wie es zu Annes Zeit aussah. Die zusätzlichen Angebote wie ein Videotagebuch, eine Ansicht des Hinterhauses in Virtual Reality oder Anne Franks Lebensgeschichte in zwanzig Sprachen machen die interaktive Website zu einer ebenso anschaulichen wie lehrreichen Ergänzung im Geschichts- oder Deutschunterricht. Die Macher der Website zeigen eine vorbildhafte Liebe zum Detail. Auf dem Rundgang durch die Räume des Hauses werden alle Punkte mit den entsprechenden Textstellen aus dem Tagebuch verknüpft. Neben dem virtuellen Rundgang bietet die Website noch eine Menge Optionen, mit denen sich der jeweilige Lebensbereich der Anne Frank anschaulich erschließen lässt. Die Schülerinnen und Schüler erhalten den Auftrag, auf Grundlage der Website einzelne Präsentationen in Arbeitsgruppen zu erarbeiten. Die Auswahl der Themen kann individuell in jeder Gruppe erfolgen, da das Programm ein Fülle an Möglichkeiten bereithält. Die Präsentation sollte im Plenum mithilfe des multimedialen Materials geschehen, sodass Texte, Bilder oder Tondokumente von den Schülerinnen und Schülern eigenständig in den Vortrag eingebaut werden. Mögliche Themen für die Präsentation sind: der Alltag der Versteckten: Ein Tagesablauf, die Sicherheitsproblematik, die Versorgung: Geld, Nahrung, Hygiene, die Beziehungen der Versteckten untereinander und zu den Helfern. Die Schülerinnen und Schüler sollen dabei lernen, aus der Fülle des zur Verfügung gestellten Materials auszuwählen und dieses produktiv bei einer Präsentation einzusetzen. Darüber hinaus wird die Lektüre des Tagebuchs durch die Erarbeitung der Situation, in der sich Anne Frank beim Verfassen befand, gefestigt und ergänzt. Fächerverbindendes Lernen: Deutsch und Geschichte Das Tagebuch der Anne Frank bietet sich bestens für fächerverbindendes Lernen in den Fächern Deutsch und Geschichte/Politik an. Die Website kann dabei parallel zum Buch vorteilhaft als Arbeitsgrundlage eingesetzt werden. Anhand der sorgfältig erstellten Zeitleisten lassen sich die Arbeitsthemen in zwei Bereiche gliedern: Die Lerngruppe Deutsch wählt diejenigen Tagebucheinträge aus, die sich zeitgeschichtlich verorten lassen, während die Lerngruppe Geschichte dazu die Hintergrundinformationen liefert. Zusammen können im Anschluss daran die Folgen der allgemeinen Geschehnisse für Anne Frank und die anderen Versteckten erarbeitet werden. Weitere Verwendungsmöglichkeiten Aufgrund ihrer Materialfülle bietet die Website eine Vielzahl an weiteren Verwendungsmöglichkeiten für den Unterricht: Kurzreferate: Antisemitismus, Judenverfolgung, die Nazis in den Niederlanden und weitere Themen Vergleich der Medien Buch und Website: Vor- und Nachteile Internetrecherche über das Leben der Anne Frank und die Wirkung ihres Tagebuchs Die Vorbereitung eines Schulbesuchs des realen Anne-Frank-Hauses in Amsterdam

  • Geschichte / Früher & Heute / Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Gewaltprävention: Gewalt von innen

Unterrichtseinheit

Aus Hilflosigkeit und Angst wird psychische und physische Gewalt in Ausbildungsstätten, Betrieben und Verwaltungen oftmals tabuisiert. Auszubildende, die das Thema "Gewalt am Arbeitsplatz" im Kollegenkreis problematisiert haben, informiert sind und wissen, an wen sie sich bei Bedarf wenden können, sind besser in der Lage, Gewalterfahrungen vorzubeugen oder diese zu stoppen. Aus Hilflosigkeit und Angst, zum Beispiel auch vor einem schlechten Image, wird psychische und physische Gewalt in Ausbildungsstätten, Betrieben und Verwaltungen oftmals tabuisiert. Präventionsfachleute raten jedoch dazu, das Thema "innere Gewalt", das heißt Gewalt durch Kolleginnen und Kollegen sowie Vorgesetzte, möglichst bereits zu Beginn eines neuen Ausbildungsjahres anzusprechen. Und zwar, bevor sich in einzelnen Ausbildungsgruppen Strukturen verfestigen, in denen verbale Übergriffe, Ausgrenzung und anderes mehr zum Alltag gehören. Das Thema "äußere Gewalt", also Gewalt durch Kundinnen und Kunden, Patientinnen und Patienten oder Klientinnen und Klienten et cetera ist nicht Gegenstand dieser Unterrichtseinheit, sondern der von "Gewaltprävention: Gewalt von außen" . Auszubildende, die das Thema "Gewalt am Arbeitsplatz" im Kollegenkreis problematisiert haben, informiert sind und wissen, an wen sie sich bei Bedarf wenden können, sind besser in der Lage, Gewalterfahrungen vorzubeugen oder diese zu stoppen. Auch Dritte als Zeugen von Grenzverletzungen sind oft unsicher, wie sie sich verhalten sollen. Indem sie ihre Hilfe bei der Klärung der Situation anbieten, können sie aber wesentlich dazu beitragen, dass diese nicht weiter eskaliert beziehungsweise dass das Opfer möglichst rasch Hilfe erhält und die Übergriffe beendet werden. Diese Unterrichtseinheit vermittelt den Auszubildenden die wichtigsten Fakten zum Thema "Innere Gewalt am Arbeitsplatz". Die Vergegenwärtigung verschiedener Konfliktsituationen beziehungsweise das Einfühlen in die an diesen Situationen beteiligten Personen sensibilisiert die Auszubildenden für die Wahrnehmung unterschiedlicher Spielarten physischer und psychischer Gewalt. Sie begreifen, dass ein gutes Betriebsklima, ein offener und konstruktiver Umgang mit Konflikten sowie die Enttabuisierung des Themas wichtige Voraussetzungen sind, um Gewalt am Arbeitsplatz vorzubeugen und frühzeitig zu stoppen. Zentrales Anliegen der Unterrichtseinheit ist zudem die Beantwortung der Frage: An wen kann ich mich wenden, wenn ich das Opfer von Grenzverletzungen und Gewalt werde oder wenn ich Betroffenen beistehen möchte? Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit dem eigenen Gewaltverständnis auseinander. erarbeiten selbständig Handlungsvorschläge, um Konflikte zu lösen. machen sich bewusst, dass auch augenscheinlich leichtere Fälle von Gewalt, z. B. Beleidigungen, Grenzen anderer verletzen und ihnen Schaden zufügen können. werden motiviert, Gewalt beziehungsweise Vorstufen von Gewalt offensiv anzugehen und sich für konstruktive Lösungen im Vorfeld von Gewalterfahrungen einzusetzen. Methodenkompetenz Die Schülerinnen und Schüler diskutieren kontrovers und lösen gemeinsam in Kleingruppenarbeit Aufgaben. stellen ihre Ergebnisse dem Plenum vor. präsentieren Arbeitsergebnisse mit Hilfe eines Rollenspiels. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler fühlen sich in beispielhaften Konfliktsituationen in verschiedene Akteurinnen und Akteure ein (Perspektivenwechsel). reflektieren das eigene Verhalten mit Hilfe von Rollenspielen. begreifen, dass es viel mit der eigenen Sozialkompetenz und dem eigenen Verhalten zu tun hat, ob das Klima im Arbeitsumfeld gewaltbereit ist oder nicht.

  • Berufsvorbereitung /Berufsalltag / Arbeitsrecht / Arbeitsschutz / Arbeitssicherheit / Ernährung & Gesundheit / Gesundheitsschutz / Pflege, Therapie, Medizin
  • Berufliche Bildung

Erste Hilfe: Trau dich

Unterrichtseinheit

Erste Hilfe kann Leben retten. Vorausgesetzt, man weiß am Unfallort, was zu tun ist. Diese Unterrichtsmaterialien für Berufsbildende Schulen erläutern, was in einer Notsituation zu tun ist, welche Maßnahmen die Erste Hilfe im Betrieb umfasst und welche Vorteile die Ausbildung zur Ersthelferin oder zum Ersthelfer im Betrieb hat. Wo wir uns auch aufhalten – am Arbeitsplatz, zu Hause, im Sportverein, in der Schule oder im Straßenverkehr – überall und zu jeder Zeit können wir in Situationen geraten, in denen andere Menschen nach einem Unfall unsere tatkräftige Hilfe brauchen. Von diesen Situationen wird man normalerweise überrascht. Nicht jeder Mensch reagiert dann besonnen und weiß sofort, was zu tun ist. Im Gegenteil: Viele haben Angst und sind unsicher. Während sie unschlüssig herumstehen, vergeht wertvolle Zeit, die manchmal sogar über das Leben oder Sterben eines Menschen entscheidet. Die Schülerinnen und Schüler an Berufsbildenden Schulen begreifen auf der Basis der vorliegenden Unterrichtsmaterialien der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, dass sie bei einem Notfall verpflichtet sind zu helfen. Sie erkennen, dass sie selbst viel davon profitieren, wenn sie einer solchen Situation nicht hilflos ausgeliefert sind, sondern gezielt handeln können. Wer sieht schon gerne tatenlos zu, wenn ein Unfallopfer dringend Hilfe benötigt? Das ist nicht gerade gut für die Selbstsicherheit. Wer hingegen weiß, was zu tun ist und eine Notlage positiv beeinflussen kann, hilft nicht nur den Opfern, sondern erhält auch Anerkennung. Gute Gründe also, in das erforderliche Know-how ein wenig Zeit und Energie zu investieren. Eine Ausbildung zur Ersthelferin oder zum Ersthelfer – im privaten oder beruflichen Umfeld – und regelmäßige Auffrischungskurse sind das beste Mittel gegen die Hilflosigkeit und Ohnmacht im Ernstfall. Im Rahmen der Unterrichtsmaterialien werden folgende Inhalte vermittelt: Was ist in einer Notsituation zu tun? Welche Maßnahmen umfasst die Erste Hilfe im Betrieb? Welche Vorteile bringt die Ausbildung zur Ersthelferin oder zum Ersthelfer im Betrieb? Wichtig: Diese Unterrichtsmaterialien ersetzen keinen Erste-Hilfe-Kurs. Sie sind branchenübergreifend einsetzbar. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erfahren, dass man per Gesetz verpflichtet ist, Erste Hilfe zu leisten. wissen, dass Helferinnen und Helfer in aller Regel für Fehler nicht haften müssen. prägen sich ein, was in einer Notsituation zu tun ist. begreifen, dass sie als Ersthelfende Teil einer Rettungskette sind. lernen, wie die Erste-Hilfe-Infrastruktur in einem Betrieb aufgebaut ist. Methodenkompetenz Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten und diskutieren das Thema "Unterlassene Hilfeleistung" am Beispiel eines Cartoons. überdenken anhand eines Cartoons ihre eigene Handlungskompetenz in Notsituationen. erschließen sich anhand eines Rollenspiels Inhalte erlebnisorientiert. übertragen theoretische Kenntnisse auf die Praxis. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten verschiedene Aufgaben gemeinsam und stärken damit ihre Teamfähigkeit. versetzen sich in die Argumentation von anderen hinein und lernen, andere Überzeugungen zu akzeptieren. bauen durch Training Hemmungen ab und entwickeln genug Selbstbewusstsein, um Notfallsituationen zukünftig meistern zu können. werden motiviert, sich zum Ersthelfer oder zur Ersthelferin ausbilden zu lassen.

  • Arbeitsschutz / Arbeitssicherheit / Ernährung & Gesundheit / Gesundheitsschutz / Pflege, Therapie, Medizin
  • Berufliche Bildung
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