Nachhaltiger Konsum vs. Wegwerfmode: ökologische und soziale Überlegungen

Unterrichtseinheit

Die Unterrichtseinheit zum Thema "Nachhaltigkeit in der globalisierten Welt" regt zum Nachdenken und Reflektieren über nachhaltiges Konsumverhalten an und ist dabei problem- und zukunftsorientiert angelegt.

  • Wirtschaft / Politik / WiSo / SoWi
  • Sekundarstufe I
  • 1 Unterrichtsstunde
  • Arbeitsblatt, Video, Diskussion, Hausaufgabe, kooperatives Lernen, Ablaufplan
  • 5 Arbeitsmaterialien

Beschreibung der Unterrichtseinheit

Diese Unterrichtseinheit dient als Einstieg in das Thema "Nachhaltigkeit in der globalisierten Welt". Viele Schüler kaufen bei billigen Modeketten ein; fast jeder hat eine Meinung zum Thema Wegwerfmode. Genau an dieser Stelle setzt diese Stunde an. Sie hilft den Schülerinnen und Schülern dabei, sich ein fundiertes Urteil zu bilden, um die Leitfrage der Stunde "Wegwerfmode: Ein tragfähiges Konzept für die Zukunft?" beantworten zu können.

Unterrichtsablauf

Inhalt
Sozial- / Aktionsform

Didaktisch-methodischer Kommentar

Vorkenntnisse und Zielgruppe

Diese Unterrichtseinheit dient als Einstieg in das Thema "Nachhaltigkeit in einer globalisierten Welt", die eines der großen Themen im Gemeinschaftskunde-Unterricht sind. Die Einheit ist für die 8./9. Klasse konzipiert, kann aber mit zusätzlichen Informationen und Unterrichtsmaterialien auch in höheren Klassen eingesetzt werden.

Didaktische Analyse

Die Entscheidung der Schülerinnen und Schüler für eines der beiden T-Shirts als Einstieg in die Stunde soll aus dem Bauch heraus entstehen, weil sie der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler entstammt, da viele von ihnen Kleidung bei großen Billigmode-Ketten einkaufen. Der doppelte Einstieg über Kaufentscheidung und Ansehen des Interviews ist hier unverzichtbar, da durch das Fehlen der ersten Übung der Bezug zur eigenen Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler fehlen würde. Sie betrachten die Stunde dann nicht nur von außen, sondern ihnen wird bewusst, dass dieses Thema auch sie betrifft und sie mit der Kaufentscheidung (oder dem Nichtkauf) eine weitreichende Handlung vornehmen. Des Weiteren wird ein Zusammenhang zwischen der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler und der Lebenswelt von Menschen in einem anderen Teil der Welt hergestellt.

Die Übung der Kaufentscheidung wird nach der Erarbeitungsphase nochmal wiederholt, um ein eventuelles Umdenken festhalten zu können. Die beiden Mode-Blog-Beiträge (Arbeitsblatt 03) sollen den Schülerinnen und Schülern dabei helfen, Argumente für und gegen einen möglichen Boykott einer beispielhaften Billigmoden-Kette zu finden und dadurch ein Kernziel des Politikunterrichts zu erfüllen, nämlich die Förderung der Urteils- und Meinungsbildung. Die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass politische Themen nie schwarz oder weiß sind und verschiedene Perspektiven miteinander abgewogen werden müssen. Dadurch wird auch deutlich, dass politische Entscheidungsprozesse von außen oft langwierig und undurchsichtig erscheinen. Die Erstellung eines Facebook-Posts (Arbeitsblatt 04) entstammt ebenfalls der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler, sensibilisiert sie aber auch dafür, dass jede Form der Meinungsäußerung über soziale Medien gleichzeitig auch meinungsbildend auf andere Leser wirkt.

Mögliche Probleme und Alternativen

Es sollte während des Unterrichts darauf hingewiesen werden, dass die hier vorgestellte Billigmode-Kette nur als Beispiel dient und die Prinzipien der Textilproduktion auch auf andere Konzerne übertragbar sind. Bei einem Zeitpuffer während der Stunde kann noch ein Hinweis auf die Produktionskette von Kleidung (siehe Internetlink 'Mode schlägt Moral') und alternative Formen der Produktion oder des Kaufs von Kleidung erfolgen, beispielsweise ökologisch und/oder fair produzierte Mode (siehe hier https://www.textilbuendnis.com), oder Kleidertauschbörsen (siehe hier http://www.kleidertausch.de), die zur Zeit sehr populär sind.

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Vermittelte Kompetenzen

Fachkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  1. erschließen die Leitfrage der Stunde und erkennen ihre Kontroversität.
  2. stellen die Problematik eines Boykotts der Billigmodeketten an einem Beispiel dar und erkennen, dass ein Boykott aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden muss.
  3. erkennen, dass auch das Phänomen 'Wegwerfmode' - wie die meisten anderen politischen Prozesse - nicht so einfach zu analysieren ist.

Medienkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  1. analysieren Filmausschnitte und Texte, um Argumente für eine Diskussion zu gewinnen.
  2. erstellen einen Facebook-Post zu einem aktuellen Thema und wägen ihre Argumente darin ab.

Sozialkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  1. arbeiten in einer Partnerarbeit kooperativ zusammen und übernehmen Verantwortung für ihren Partner (Think-Pair-Share).
  2. tauschen ihre Argumente in der Plenumsdiskussion kooperativ aus und vertreten diese.
  3. bilden sich ein Urteil zur Leitfrage und vertreten dieses Urteil gegenüber anderen, durch Argumente gestützt - auch schriftlich.
  4. reflektieren und hinterfragen ihr eigenes Konsumverhalten sowie ihr Denken über Wegwerf-Mode kritisch.

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Autorenteam Schlemmer und Stöss

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