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Gewaltprävention und Umgang mit Gewalt in der Schule

Dossier

Gewalt in der Schule hat weitreichende Auswirkungen auf die Lernumgebung, die körperliche wie psychische Gesundheit der Schülerinnen und Schüler sowie auf das Schulklima. Die Präsenz von Gewalt – sei sie physisch, psychisch oder digital – unterminiert das fundamentale Recht auf Bildung in einer sicheren und (lern-)förderlichen Umgebung . Aus diesem Grund ist Gewaltprävention nicht nur eine Herausforderung, sondern eine unabdingbare Notwendigkeit im schulischen Kontext. Dieses Dossier richtet sich an Lehrkräfte, Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeitern sowie sämtliche an Bildung beteiligte Personen, die sich für die Schaffung einer gewaltfreien und unterstützenden Lernumgebung einsetzen. Sie verdeutlicht die Wichtigkeit einer proaktiven, ganzheitlichen und integrativen Präventionsarbeit , die essentiell für das Wohl und den Erfolg jeder und jedes Einzelnen innerhalb der schulischen Gemeinschaft ist. Durch die Auseinandersetzung mit den Materialien können ein tiefes Verständnis für die Ursachen und Dynamiken von Gewalt entwickelt und effektive Präventionsstrategien gefördert werden. Die Präventionsarbeit in Schulen ist von zentraler Bedeutung, da sie nicht nur akute Gewaltvorfälle adressiert, sondern auch das soziale Klima und die Kommunikationskultur innerhalb der Schule verbessern kann. Präventionsprogramme tragen dazu bei, ein Umfeld des Respekts, der Akzeptanz und des Vertrauens zu schaffen, welches konfliktmindernd wirkt und somit das Auftreten von Gewalt reduziert. Gleichzeitig stärken sie die Resilienz der Schülerinnen und Schüler und befähigen sie, Konflikte gewaltfrei zu lösen. Ein weiterer Schwerpunkt dieses Dossiers liegt auf der Sensibilisierung für die verschiedenen Formen von Gewalt, die in der Schule auftreten können. Dazu gehören körperliche Auseinandersetzungen, verbale Belästigungen, Mobbing, Cybermobbing und Diskriminierung. Es wird ersichtlich, wie wichtig es ist, frühzeitig einzugreifen und präventive Maßnahmen zu ergreifen, um eine Eskalation zu verhindern und allen Beteiligten Unterstützung anzubieten. Unsere Fachartikel, Ratgeber und Unterrichtsmaterialen bieten sowohl theoretische Einblicke als auch praktische Anleitungen, die Lehrkräfte direkt im Schulalltag anwenden können.

  • Fächerübergreifend
  • Schulentwicklung und Organisation

Frieden fördern – Konflikte bewältigen, Kriege verhindern

Dossier

Beinahe täglich gibt es neue Nachrichten zu aktuellen Konflikten, kriegerischen Auseinandersetzungen oder terroristischen Attentaten. Umso wichtiger erscheint es, in diesem Zusammenhang großen Wert auf die Vermeidung ebendieser zu legen. Stattdessen sollten wir uns um ein friedliches Zusammenleben bemühen . Doch was ist Frieden? Nur weil kein Krieg ist, bedeutet dies noch lange nicht, dass deswegen Frieden herrscht. Frieden ist die Abwesenheit und Vermeidung von Gewalt , sowohl auf nationaler wie internationaler Ebene. Gesichert wird dieser Frieden in der Gesellschaft in der Regel beispielsweise mittels gemeinsamer Verträge, an die alle Parteien gebunden sind. Krieg dagegen bedeutet Gewaltausübung – ob sie nun einseitig oder gegenseitig erfolgt, inner- oder zwischenstaatlich. Krieg und Frieden Obwohl wir Menschen uns in der Mehrheit Frieden zu wünschen scheinen, kommt es leider immer wieder zu Kriegen – und das mehr oder weniger durchgehend seit Jahrhunderten an verschiedenen Orten. Krieg und seine Auswirkungen beziehungsweise Folgen sind grausam und furchtbar: Menschen sterben, werden traumatisiert, in die Flucht getrieben, Familien werden auseinandergerissen, Existenzen ruiniert, Städte, Regionen, Länder – Heimaten – werden verwüstet. Aber Krieg zeigt uns auch, was wir in Zukunft besser machen müssen. Wir bekommen die Chance, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Über dieses Dossier Aus diesem Grund sind Demokratieerziehung und Wertevermittlung als allzeit relevante und nicht zu vernachlässigende Aufgaben der Schule die Schwerpunkte dieses Dossiers. Die aufgeführten Unterrichtseinheiten und Arbeitsmaterialien bieten Ihnen Ideen und Impulse für alle Schulformen und Klassenstufen . Insgesamt finden Sie hier ausgewählte Materialien rund um den Themenkomplex "Frieden fördern – Konflikte bewältigen, Kriege verhindern" . Hierzu gehören Materialien zu der Gestaltung von Frieden und eines friedlichen Miteinanders, Demokratieerziehung und Wertevermittlung, deutscher und internationaler Politik, Fluchtgeschehen und Flüchtlingen, der Aufarbeitung des Kriegsthemas, ausgewählten Kriegsgeschehen, die die Welt noch heute prägen.

  • Fächerübergreifend
  • Geschichte, Politik und Gesellschaftswissenschaften

Lehrergesundheit

Dossier

Mit der Ergreifung des Lehrberufs entscheidet man sich für einen vielseitigen und abwechslungsreichen Job. Die Anforderungen an Lehrpersonen sind umfassend und anspruchsvoll. Unabhängig davon, ob Sie schon lange im Beruf oder im Referendariat sind: Es ist wichtig, auf die eigenen Kräfte und die Gesundheit zu achten. Lehrer-Online nimmt deshalb die Lehrkräfte und ihre Ressourcen in den Fokus. Auf dieser Seite bündeln wir Materialien, Angebote und Ideen, die Sie bei mehr Self-Care unterstützen, im Klassenzimmer und außerhalb. Ein abwechslungsreicher und herausfordernder Job Lehrerinnen und Lehrer sind "Allrounder", die Tätigkeiten gehen weit über das reine Unterrichten hinaus. Zum Lehrberuf gehört viel mehr, was Lehrerinnen und Lehrer leisten , um ihrem Erziehungs- und Bildungsauftrag nachzukommen. Sie unterstützen Lernende, fördern deren Entwicklung unter Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse und helfen ihnen bei der Vorbereitung auf das außerschulische Leben. Auch in sozialen Situationen ist ihr Handeln gefragt, zum Beispiel um Mobbingsituationen aufzulösen. Dazu kommen Korrekturen, organisatorische Aufgaben wie Elternabende , außerunterrichtliche Verpflichtungen wie Klassenfahrten und mehr. Häufig gehören auch der Lärmpegel und die Klassengröße zu den Stressoren. Manchmal kommen noch Disziplinprobleme und / oder Mobbing hinzu. Alle diese Faktoren können zu Stress, Erschöpfung und Krankheit führen. Eine auf unserem Bildungsportal Lehrer-Online durchgeführte Umfrage bestätigt nun erneut, dass sich viele Lehrkräfte überlastet fühlen. Die Lehrergesundheit im Fokus Digitalisierung, Homeschooling und hybrider Unterricht bringen wachsende und veränderte Anforderungen mit sich. Dabei sind Flexibilität und Anpassungsfähigkeit gefragt. Um sich dabei nicht selbst zu verlieren, ist es unabdingbar, auf seine Gesundheit und Ressourcen zu achten. Die Professionalisierung drückt unter anderem aus, inwieweit Lehrkräfte über Merkmale, sowohl im kognitiven als auch im Bereich der Motivation und Emotionen, verfügen, um ihren Beruf auszuüben. In diesem Zusammenhang nehmen Selbstfürsorge und Psychohygiene einen immer höheren Stellenwert ein, damit die Freude am Lehrberuf und die Motivation lange erhalten bleiben. Achtsamkeit spielt dabei eine große Rolle, sowohl im Unterricht selbst als auch außerhalb. Gewaltfreie Kommunikation nimmt einen großen Stellenwert im Miteinander ein – denn Gewalt nimmt nicht nur zwischen Schülerinnen und Schülern zu, sondern auch Lehrkräfte sind verstärkt davon betroffen. Deshalb muss dieser Aspekt auch im Rahmen der Lehrergesundheit Berücksichtigung finden, in unseren Materialien finden Sie Tipps zur Gestaltung der Kommunikation mit Ihren Schülerinnen und Schülern sowie mit Eltern und anderen Lehrkräften. Um sich auch außerhalb des Unterrichts und der Schule der eigenen Gesundheit zu widmen, bieten sich Entspannungstechniken wie Yoga und Meditation an, welche sich positiv auf Geist und Körper auswirken können. Auch zu diesem Bereich werden Sie in diesem Dossier fündig. Infos zu Themen rund um die Lehrergesundheit In diesem Themendossier finden Sie viele hilfreiche Informationen und Materialien zu Fragen und Themen, die Ihnen im Rahmen der Lehrergesundheit begegnen und bei der Selbstfürsorge und Achtsamkeit eine Rolle spielen. Vieles davon können Sie nicht nur für sich selbst nutzen, sondern kann auch in der Klasse Berücksichtigung finden. Vorsorge und Stressabbau Belastungen und Stress im Lehrberuf Erschöpfung und Burnout Arbeitsorganisation und Classroom Management Kommunikation mit Schülerinnen und Schülern und Eltern Rechtliches

  • Fächerübergreifend

Aufgeklärt statt autonom: Linksextremismus-Prävention für die Schule

Dossier

Extremisten gefährden, unabhängig von ihrer ideologischen Prägung, das friedliche Zusammenleben in unserem demokratischen Staat. Statt durch Mitgestaltung, Kritik und gesellschaftlichem Engagement auf Grundlage der Menschenrechte und unserem Grundgesetz wollen sie durch die Abschaffung der freiheitlich demokratischen Grundordnung die Gesellschaft mit Gewalt in ihrem Sinne verändern. Dieses Dossier ist ein Beitrag zur schulischen Präventionsarbeit und thematisiert Linksextremismus, nicht, weil die momentane Gefahr durch Linksextremisten größer ist als durch andere Extremismusformen, sondern, weil der Linksextremismus, wie jeder Extremismus, eine Gefahr für das friedliche Zusammenleben in unserem freien und demokratischen Staat ist. Das Dossier enthält eine Ausstellung bestehend aus 12 Plakaten und Arbeitsmaterial für den Unterricht, um das Thema Linksextremismus in der Schule zu behandeln. Dabei steht die Auseinandersetzung mit linksextremistischen Strategien, Strömungen, Anti-Haltungen und ihr mediales Auftreten im Mittelpunkt. Wichtig ist, dass die Schülerinnen und Schüler zur Teilnahme am demokratischen Prozess und zu kritischem Denken aufgefordert werden. Sie sollen lernen, dass gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Missstände kritisiert werden dürfen und wie sie sich mit demokratischen Mitteln für ihre Anliegen einsetzen können, ohne auf extremistische Methoden und Ideologien zurückgreifen zu müssen.

  • Fächerübergreifend
  • Geschichte, Politik und Gesellschaftswissenschaften

Computerspiele im Unterricht

Dossier

Schon jahrelang und immer wieder stehen Computerspiele an der Spitze der Diskussionen um den Jugendmedienschutz. Sie machen aggressiv und gewalttätig, dick und blöd sagen die einen. Sie fördern strategisches Denken und Koordinationsfähigkeit, argumentieren die anderen. Sie machen einfach Spaß, finden viele Spielerinnen und Spieler. Abgesehen davon, dass alle Argumentationen sowohl Wahrheiten als auch Polemiken und einseitige Darstellungen beinhalten: Computerspiele haben in der Lebenswelt (nicht nur) von Kindern und Jugendlichen einen festen Platz. Die Palette der angebotenen und angenommenen Spiele reicht weit über das Genre der "Ballerspiele" hinaus. Sogenannte Serious Games haben das explizite Ziel, Wissen in pädagogischen Kontexten zu vermitteln und auch ursprünglich nicht für den Bildungsbereich konzipierte Spiele wie Minecraft, mit seinen vielen kreativen Gestaltungsmöglichkeiten, werden mittlerweile gerne von pädagogischen Fachkräften im Unterricht und in der Projektarbeit eingesetzt. Obwohl Computerspiele bereits vor einigen Jahren vom Deutschen Kulturrat zum Kulturgut erklärt wurden und auch die Bundesregierung das große Bildungspotenzial von Computerspielen mittlerweile erkannt hat, spielt computerspielbasiertes Lernen in Unterricht und Schule bisher eine untergeordnete Rolle. Dabei gelten Computerspiele als wichtiger Innovationsmotor und können bei Schülerinnen und Schülern Begeisterung für Wissenschaft und Technik hervorbringen. "Die Gamer von heute sind die IT-Fachkräfte von morgen", sagte Felix Falk, Geschäftsführer des Bundesverbandes Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU). Die in dieser Themensammlung zusammengestellten Informationen helfen Ihnen dabei, sich einen Überblick über die Welt des Game-based Learnings zu verschaffen. Außerdem stellen wir Ihnen Ideen vor, wie Sie Computerspiele zum Thema in Projektarbeit und Unterricht machen können. Lehrkräfte und medienpädagogische Fachkräfte erläutern die Einsatzmöglichkeiten und Potenziale von Computerspielen im Unterricht. Neben positiven Lerneffekten werden aber auch mögliche Risiken von (Online-)Games wie Online-Sucht oder Cybergrooming thematisiert. Konkrete Anwendungsbeispiele für den Fachunterricht runden das Angebot ab. So zum Beispiel entwickeln die Schülerinnen und Schüler im Deutsch-Unterricht der Sekundarstufen Computerspiele zu ihrer Schullektüre.

  • Fächerübergreifend
  • Mediennutzung und Medienkompetenz: Analysieren und Reflektieren

Unterrichten mit Whiteboards

Dossier

Einführung Das Thema interaktive Whiteboards wird immer wichtiger in Deutschland. Die Ausstattung deutscher Klassenzimmer mit digitalen Tafeln wird durch den DigitalPakt Schule erheblich voran getrieben. Das ist für die einen ein Segen, für die anderen vielleicht ein Fluch – oder zumindest ist es verbunden mit einem Kraftakt, sich mit den digitalen Medien auch in diesem Format anfreunden zu müssen. Dabei bietet der Einsatz interaktiver Tafeln etliche Vorteile wie die zeitsparende Vorbereitung, eine sinnvolle Dokumentation von Inhalten, unterrichtliche Transparenz und nicht zuletzt zahlreiche interaktive Möglichkeiten für Schülerinnen und Schüler. Andere Länder sind Vorreiter Andere Länder machen es uns vor und haben bereits positive Erfahrungen mit dem Einsatz von interaktiven Tafeln im Unterricht gemacht. Schülerinnen und Schüler zeigen sich motivierter und beteiligen sich plötzlich aktiver am Unterricht. Das Schreiben oder Verschieben bestimmter Text- und Bildelemente an der Tafel macht auf einmal Spaß, und alle wollen gerne mal an das Whiteboard und darauf arbeiten. Auch das Abschreiben von der Tafel fällt plötzlich leichter im Vergleich zu den vergilbten und unleserlichen Projektor-Folien, und sogar die Anzahl der Abschreibfehler geht zurück. Unterrichtsinhalte können auf einmal viel besser mit aktuellen Bildern und Karten veranschaulicht werden, und auch die bereits erstellten Arbeitsblätter und Folien lassen sich nach dem Scannen an der digitalen Tafel weiter verwenden. Hierzulande fehlen Konzepte Viel zu offen, als dass man sie ignorieren könnte, liegen die Vorteile dieses Mediums auf der Hand: Sie bieten Arbeitserleichterung für Lehrerinnen und Lehrer und einen gewaltigen Motivationsschub für die Schülerinnen und Schüler. Die Integration aller bisher separat genutzten Medien und die Speicherung von Lerninhalten sind möglich. Was uns hierzulande noch fehlt, sind einheitliche Konzepte, wie dieses multimediale Medium – und das ist es letztendlich – den Lehrerinnen und Lehrern methodisch und didaktisch sinnvoll näher gebracht werden kann. Solche Hilfen möchten wir sammeln und hier anbieten. Das Themendossier bündelt Fachartikel zum Einsatz von Whiteboards in Unterricht und Lehrerbildung sowie konkrete Unterrichtsvorschläge mit entsprechenden Unterrichtsmaterialien für Whiteboards.

  • Fächerübergreifend
  • Mediennutzung und Medienkompetenz: Produzieren und Präsentieren

Gewaltprävention: Gewalt von innen

Unterrichtseinheit

Aus Hilflosigkeit und Angst wird psychische und physische Gewalt in Ausbildungsstätten, Betrieben und Verwaltungen oftmals tabuisiert. Auszubildende, die das Thema "Gewalt am Arbeitsplatz" im Kollegenkreis problematisiert haben, informiert sind und wissen, an wen sie sich bei Bedarf wenden können, sind besser in der Lage, Gewalterfahrungen vorzubeugen oder diese zu stoppen. Aus Hilflosigkeit und Angst, zum Beispiel auch vor einem schlechten Image, wird psychische und physische Gewalt in Ausbildungsstätten, Betrieben und Verwaltungen oftmals tabuisiert. Präventionsfachleute raten jedoch dazu, das Thema "innere Gewalt", das heißt Gewalt durch Kolleginnen und Kollegen sowie Vorgesetzte, möglichst bereits zu Beginn eines neuen Ausbildungsjahres anzusprechen. Und zwar, bevor sich in einzelnen Ausbildungsgruppen Strukturen verfestigen, in denen verbale Übergriffe, Ausgrenzung und anderes mehr zum Alltag gehören. Das Thema "äußere Gewalt", also Gewalt durch Kundinnen und Kunden, Patientinnen und Patienten oder Klientinnen und Klienten et cetera ist nicht Gegenstand dieser Unterrichtseinheit, sondern der von "Gewaltprävention: Gewalt von außen" . Auszubildende, die das Thema "Gewalt am Arbeitsplatz" im Kollegenkreis problematisiert haben, informiert sind und wissen, an wen sie sich bei Bedarf wenden können, sind besser in der Lage, Gewalterfahrungen vorzubeugen oder diese zu stoppen. Auch Dritte als Zeugen von Grenzverletzungen sind oft unsicher, wie sie sich verhalten sollen. Indem sie ihre Hilfe bei der Klärung der Situation anbieten, können sie aber wesentlich dazu beitragen, dass diese nicht weiter eskaliert beziehungsweise dass das Opfer möglichst rasch Hilfe erhält und die Übergriffe beendet werden. Diese Unterrichtseinheit vermittelt den Auszubildenden die wichtigsten Fakten zum Thema "Innere Gewalt am Arbeitsplatz". Die Vergegenwärtigung verschiedener Konfliktsituationen beziehungsweise das Einfühlen in die an diesen Situationen beteiligten Personen sensibilisiert die Auszubildenden für die Wahrnehmung unterschiedlicher Spielarten physischer und psychischer Gewalt. Sie begreifen, dass ein gutes Betriebsklima, ein offener und konstruktiver Umgang mit Konflikten sowie die Enttabuisierung des Themas wichtige Voraussetzungen sind, um Gewalt am Arbeitsplatz vorzubeugen und frühzeitig zu stoppen. Zentrales Anliegen der Unterrichtseinheit ist zudem die Beantwortung der Frage: An wen kann ich mich wenden, wenn ich das Opfer von Grenzverletzungen und Gewalt werde oder wenn ich Betroffenen beistehen möchte? Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit dem eigenen Gewaltverständnis auseinander. erarbeiten selbständig Handlungsvorschläge, um Konflikte zu lösen. machen sich bewusst, dass auch augenscheinlich leichtere Fälle von Gewalt, z. B. Beleidigungen, Grenzen anderer verletzen und ihnen Schaden zufügen können. werden motiviert, Gewalt beziehungsweise Vorstufen von Gewalt offensiv anzugehen und sich für konstruktive Lösungen im Vorfeld von Gewalterfahrungen einzusetzen. Methodenkompetenz Die Schülerinnen und Schüler diskutieren kontrovers und lösen gemeinsam in Kleingruppenarbeit Aufgaben. stellen ihre Ergebnisse dem Plenum vor. präsentieren Arbeitsergebnisse mit Hilfe eines Rollenspiels. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler fühlen sich in beispielhaften Konfliktsituationen in verschiedene Akteurinnen und Akteure ein (Perspektivenwechsel). reflektieren das eigene Verhalten mit Hilfe von Rollenspielen. begreifen, dass es viel mit der eigenen Sozialkompetenz und dem eigenen Verhalten zu tun hat, ob das Klima im Arbeitsumfeld gewaltbereit ist oder nicht.

  • Berufsvorbereitung /Berufsalltag / Arbeitsrecht / Arbeitsschutz / Arbeitssicherheit / Ernährung & Gesundheit / Gesundheitsschutz / Pflege, Therapie, Medizin
  • Berufliche Bildung

Gewaltprävention: Gewalt von außen

Unterrichtseinheit

An vielen Arbeitsplätzen sind Übergriffe und Drohungen bis hin zur körperlichen und sogar Waffengewalt eine reale Gefahr. Wer ist gefährdet? Wie können Gewalttaten und Übergriffe verhindert oder beendet werden und welche Hilfe brauchen die Opfer? Wohl kaum jemand rechnet damit, an seinem Arbeitsplatz massiv bedroht, beleidigt oder gar geschlagen zu werden. Doch das Phänomen Gewalt betrifft mehr Berufsgruppen als man annimmt. Als besonders gefährdet gilt der ganze Dienstleistungssektor, insbesondere tragen alle Beschäftigten des Gesundheits-, Verkehrs-, Einzelhandels-, Finanz- und Bildungssektors ein höheres Risiko als andere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, während ihrer Arbeitszeit Opfer von Gewalt zu werden. Der direkte Kontakt mit Kundinnen und Kunden oder Patientinnen und Patienten erhöht das Risiko weiter. Dabei unterscheidet man "Gewalt von innen" und "Gewalt von außen". Thema dieser Unterrichtseinheit ist die Gewalt von außen. Sie wird von Außenstehenden verübt, zum Beispiel Fahrgästen, Kundinnen und Kunden, Patientinnen und Patienten oder Klientinnen und Klienten und – seltener – von Kriminellen, die bewusst eine Straftat planen. Gewalt von innen geht dagegen von Kolleginnen und Kollegen, Vorgesetzten oder unterstellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus. Dieses Thema behandeln die Unterrichtsmaterialien "Gewaltprävention: Gewalt von innen" . Nicht immer lassen sich Übergriffe oder gar massive Gewalt verhindern. Aber junge Leute, die um die Gefahr wissen und auf etwaige Übergriffe vorbereitet sind, haben bessere Chancen, Gewalttaten vorzubeugen oder sie zu stoppen. Und sie haben bessere Chancen, die traumatische Erfahrung zu bewältigen und gesunde, motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu bleiben. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler reflektieren ihren beruflichen Alltag hinsichtlich des eigenen Risikos von Gewalterfahrungen. erarbeiten und benennen mögliche präventive Maßnahmen. erarbeiten an Fallbeispielen die Grundregeln einer deeskalierenden Gesprächsführung. erfahren, dass Opfer ein Recht auf Schutz und Hilfe haben. Methodenkompetenz Die Schülerinnen und Schüler eignen sich mit Hilfe von Textarbeit selbstständig Wissen an. erleben mittels Rollenspielen Inhalte erlebnisorientiert.

  • Berufsvorbereitung /Berufsalltag / Arbeitsrecht / Ernährung & Gesundheit / Gesundheitsschutz / Pflege, Therapie, Medizin
  • Berufliche Bildung

Jan Guillou: "Evil. Das Böse"

Unterrichtseinheit

Das Buch "Evil. Das Böse" gilt als das meistgelesene Buch in Schweden. Es behandelt eines der aktuellsten Themen unserer Zeit - die Gewalt in der Schule.Jugendliche der Sekundarstufe I sollen sich in dieser Sequenz mit dem Thema Gewalt auseinander setzen. Nach der Lektüre des Romans von Jan Guillou wird in dieser Unterrichtseinheit stark thematisch gearbeitet. Das Thema "Gewalt in der Schule" wird durch die Schülerinnen und Schüler von veschiedenen Seiten aus betrachtet und diskutiert. Mithilfe verschiedener methodischer Herangehensweisen und in wechselnden Sozialformen recherchieren die Lernenden zu Ausprägungen schulischer Gewalt und ihren Gründen in Familie und Gesellschaft. Nachdem ergänzend die Verfilmung des Buches gesehen und die filmische Umsetzung der Problematik besprochen wurde, schließt die Sequenz mit einer Gegenüberstellung verschiedener Reaktionsmöglichkeiten auf Gewalt. Lektüre und Diskussion Bei der Arbeit zum Roman bietet es sich thematisch ganz besonders an, das Augenmerk verstärkt auf die inhaltliche Arbeit zu richten. Die Darstellung von Gewalt in textueller, aber auch in filmischer Hinsicht ist ein weiterer Schwerpunkt dieser stark an der Lebenswelt der Lernenden orientierten Unterrichtseinheit. Ablauf der Unterrichtseinheit 1. Stunde: Dichtung und Wahrheit in "Evil" Die erste Stunde wird zur Vorstellung des Buches und des Autors genutzt. 2. Stunde: Gewalt in der Schule In der zweiten Stunde wird über Formen und Ursachen der Gewalt diskutiert. 3. Stunde: Das Schulsystem in "Evil" In der dritten Stunde wird in Gruppen gearbeitet. 4. Stunde: Filmschau Anfangssequenz ? Vergleich mit Roman In dieser Stunde wird nur der Anfang des Films gezeigt, um Unterschiede zum Buch herausarbeiten zu können. 5. Stunde: Filmschau In der fünften Unterrichtsstunde wird der Klassenraum zum Kinosaal. 6. Stunde: Wie soll man auf Gewalt reagieren? Die letzte Unterrichtsstunde bietet vier unterschiedliche Ansätze an, die von den Schülerinnen und Schülern näher bearbeitet werden. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen anhand des Romans die Gründe für schulische Gewalt erforschen. autobiografische Elemente in dem Roman "Evil" entdecken. unterschiedliche Möglichkeiten des Umgangs mit Gewalt kennen lernen und bewerten. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen die Schwierigkeiten, die bei einer Literaturverfilmung auftauchen, nachvollziehen. Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen dem Roman und seiner Verfilmung entdecken. eine Einführung in die Filmanalyse erhalten. Buch- und Autorenvorstellung "Evil" ist das meistgelesene Buch in Schweden, und der Autor und seine Lebensgeschichte sind den meisten Schweden bekannt. Hierzulande sind jedoch sowohl das Buch als auch sein Verfasser beinahe unbekannt. Da es sich bei "Evil" um einen sehr stark autobiografisch geprägten Roman handelt, sollte zu Beginn der Unterrichtseinheit Zeit darauf verwendet werden, den in Deutschland nahezu unbekannten Jan Guillou näher vorzustellen. Interview Auf der 2-DVD-Special-Edition von "Evil" findet sich hierzu ein sehr aufschlussreiches Interview mit dem Autor. Es ist hervorragend für den Einstieg in die Lektüre geeignet, da viele Schülerinnen und Schüler nicht glauben werden, dass sich die schrecklichen Ereignisse im Roman wirklich so abgespielt haben. Im Interview erfahren die Schülerinnen und Schüler außerdem viel über den historischen Kontext und die Erlebnisse, die Jan Guillou dazu veranlasst haben, zuerst das von ihm besuchte Internat und seine Ideologie "auszurotten" und schließlich das Buch zu schreiben. Diskussionsrunde Da das Interview etwa eine halbe Stunde dauert, bleibt in der ersten Stunde nur noch Zeit für eine kurze Sammlung der Leseerlebnisse der Schülerinnen und Schüler, die vor der Filmschau geschildert werden sollten, und eine Diskussion des Interviews am Ende der Stunde. Im Anschluss an die Filmschau kann alternativ zur Diskussion, als Vorgeschmack auf den Film, die wenige Minuten dauernde Vorschau (ebenfalls auf der DVD enthalten) angesehen werden. Formen der Gewalt Zur Motivation kann die Frage in den Raum gestellt werden, ob es eine Form von Gewalt ist, wenn Schülerinnen und Schüler Videos von Lehrnenden ins Internet zu stellen. Zur Veranschaulichung kann der Beginn des Artikels "Lehrer haben total ihren Wert verloren" aus dem Hamburger Abendblatt auf Folie kopiert und präsentiert werden. abendblatt.de: Lehrer haben ihren Wert total verloren Lesen Sie zusammen mit Ihren Schülerinnen und Schüler den Artikel „Lehrer haben total ihren Wert verloren“ und diskutieren Sie zum Thema. Gewalt an Schulen weltweit Zur weiteren Anschauung der Problematik bietet es sich anschließend an, die Situation der Gewalt an Schulen weltweit näher zu besprechen, die in einem Artikel der Rheinischen Post anhand von vier Beispielen anschaulich dargestellt wird. Der Arbeitsauftrag im Anschluss an die Lektüre lautet, dass die Schülerinnen und Schüler im Text unterstreichen sollen, wie sich die Gewalt in der Schule äußert. Als Anschlussfrage kann diskutiert werden, wie die Schülerinnen und Schüler die Situation an ihrer Schule beziehungsweise in Deutschland allgemein sehen. rp-online.de: Gewalt an Schulen - ein weltweites Problem Hier finden Sie den Artikel, der guten Stoff für die Gesprächsrunde liefert. Gruppenarbeit Nun kann zur Frage nach den Ursachen der Gewalt (im Roman) übergeleitet werden. Die Schülerinnen und Schüler sollen hierzu in Gruppenarbeit herausfinden, wo sich Gewalt im Leben von Erik, der Titelfigur des Romans, zeigt (mögliche Antworten: Familie, Schule, Kino). Die Ergebnisse können an der Tafel notiert werden. Hausaufgabe Die Schülerinnen und Schüler sollen ausgehend von den Seiten 5 bis 10 und mithilfe von Zitaten die familiäre Situation von Erik schildern. Aufgabenstellung Die Schülerinnen und Schüler sollen ausgehend vom Text die Gewalt, der Erik alltäglich ausgesetzt ist, näher beschreiben. Folgender Arbeitsauftrag bietet sich hierzu an: "Beschreibt in der Gruppe die alltägliche Gewalt, der Erik ausgesetzt ist, genauer, schreibt die Ergebnisse auf Folie und stellt sie der Klasse anschließend vor." Die Arbeitszeit beträgt 20 Minuten. Gruppe 1: Gewalt im Elternhaus (Seite 5-10; 30-39) Gruppe 2: Gewalt im Freundeskreis (Seite 6-16; 39-50) Gruppe 3: Gewalt in der alten Schule (Seite 17-29; 58-66) Gruppe 4: Gewalt in Stjärnsberg (Seite 106-109; 116-119) Aufgabe Zu Beginn der Stunde sollte man den Anfang des Films (bis zur Stelle, in der man die Schienen sieht) gezeigt werden. Anschließend wird das Arbeitsblatt "Vergleich Romananfang - Film" ausgeteilt und von den Schülerinnen und Schülern bearbeitet. Besondere Aufmerksamkeit sollte der letzten Frage auf dem Arbeitsblatt gewidmet werden, in der es um die Besonderheiten der Verfilmung geht. Buch versus Film Nachdem die Aufgaben aufgelöst sind, sollten die Schülerinnen und Schüler die prinzipiellen Unterschiede der Medien "Buch" und "Film" (Worte und Sätze versus Laute und Bilder) in einer Diskussionsrunde behandeln. Verlauf Die Filmschau kann in einer Doppelstunde (inklusive Pause) erfolgen oder während eines separaten Treffens mit der Klasse am Nachmittag oder Abend. Während der Filmschau sollen die Schülerinnen und Schüler das ausgeteilte Arbeitsblatt ausfüllen. Allgemeiner Teil Die letzte Stunde der Unterrichtssequenz beginnt mit einer Besprechung der Frage, welche Lösungsansätze der Film beziehungsweise das Buch zum Umgang mit Gewalt bereithalten. Aufgabestellung Den Schülerinnen und Schülern wird die Aufgabe gestellt, dass sie in der Gruppe die Vor- und Nachteile der im Text vorgestellten Arten von Gewalt diskutieren sollen; die Ergebnisse notieren, sie auf einer Folie (oder in PowerPoint)und stellen sie anschließend der Klasse vor. Gruppenaufteilung Die Schülerinnen und Schüler werden auf vier Gruppen geteilt. Jede Gruppe bekommt ein bestimmtes Arbeitsblatt zum Thema "Umgang mit Gewalt", das sie durchlesen und zusammenfassen soll. Materialien zum Herunterladen Die arbeitsteilige Gruppenarbeit wird durch die hier verfügbaren Arbeitsblätter unterstützt. Zusätzlich finden die Schülerinnen und Schüler auf jedem Arbeitsblatt Link-Tipps, die bei einer stattfindenden Internetrecherche verwendet werden können. Präsentation der Ergebnisse Am Ende der Stunde können die Lernenden ein Tafelbild mit ihren Ergebnissen erstellen oder eine PowerPoint-Präsentation anfertigen.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Sekundarstufe I

Erfurt und die Suche nach Ursachen

Unterrichtseinheit

Der Amoklauf des Gymnasialschülers Robert Steinhäuser in Erfurt, bei dem 16 Menschen ums Leben kamen, ist der tragischste in der Geschichte der Bundesrepublik und hat im ganzen Land Trauer und Entsetzen hervorgerufen.Die Opfer der Bluttat sind nun beerdigt und schnelle Forderungen der Politiker etwa nach einer Verschärfung des Waffengesetzes oder der Heraufsetzung der Volljährigkeit auf 21 Jahre stehen im Raum. Doch die Fragen nach den Ursachen solcher Gewalttaten bleiben. Sie sind weitaus schwieriger zu beantworten als mit einem verschärften Waffengesetz, sind doch die Gründe für eine derartige Tat sehr komplex. Erfurt wurde schnell zum Thema der inneren Sicherheit - was derzeit ohnehin den Nerv der Bevölkerung trifft. Nun stellt sich die Frage: Welchen Nutzen haben höhere Altersgrenzen für Volljährigkeit und Waffenbesitz oder die Zensur von Gewaltdarstellungen in Medien und Videospielen für die Prävention von Gewalt wirklich? Fortsetzung Die Schülerinnen und Schüler sollen aus dem Text herausarbeiten, welche Erklärungen für das Attentat in Erfurt in der Öffentlichkeit diskutiert werden und welche Lösungen die Politik vorschlägt. die Lösungsvorschläge verschiedenen Politikfeldern zuordnen und bewerten, ob es sich bei den diskutierten Maßnahmen eher um Ursachen- oder Folgenbekämpfung handelt. sich mit dem Konzept von jugendschutz.net auseinandersetzen und seinen Sinn diskutieren. einen Maßnahmenkatalog für ihre Schule entwickeln und diesen nach Prüfung, mit der Bitte um Stellungnahme, an das Bundesbildungsministerium mailen. sich den Pressespiegel auf der Homepage von "Counterstrike" anschauen und die Selbstdarstellung der Betreiber kritisch hinterfragen. zum Abschluss der Unterrichtsreihe bei jetzt.de einen Forumsbeitrag zu einem der dort veröffentlichten Artikel schreiben. Die Opfer der Bluttat sind nun beerdigt und schnelle Forderungen der Politiker etwa nach einer Verschärfung des Waffengesetzes oder der Heraufsetzung der Volljährigkeit auf 21 Jahre stehen im Raum. Doch die Fragen nach den Ursachen solcher Gewalttaten bleiben. Sie sind weitaus schwieriger zu beantworten als mit einem verschärften Waffengesetz, sind doch die Gründe für eine derartige Tat sehr komplex. Erfurt wurde schnell zum Thema der inneren Sicherheit - was derzeit ohnehin den Nerv der Bevölkerung trifft. Nun stellt sich die Frage: Welchen Nutzen haben höhere Altersgrenzen für Volljährigkeit und Waffenbesitz oder die Zensur von Gewaltdarstellungen in Medien und Videospielen für die Prävention von Gewalt wirklich? Fortsetzung des Basisartikels Der Amoklauf in Erfurt hat nicht nur die "große" Politik auf den Plan gerufen, über mögliche Lösungsmöglichkeiten für die wachsende Gewaltbereitschaft Jugendlicher nachzudenken, sondern erzeugte auch bei jungen Menschen einen enormen Kommunikationsbedarf. Diese Unterrichtseinheit soll SchülerInnen zum einen dazu anregen, sich mit den verschiedenen Ursachen und Lösungen für solche Gewaltausbrüche zu beschäftigen, zum anderen, sich mit der Durchführbarkeit von Maßnahmen an ihrer zu Schule auseinander zu setzen. Ziel ist, dass die SchülerInnen zum einen in der Politik diskutierte Vorschläge kritisch hinterfragen, zugleich aber auch zu erfahren, wie schwer es ist, Maßnahmen selbst in kleinsten Organisationen (hier: ihre eigene Schule) umzusetzen. Dazu sollten die SchülerInnen zunächst den Basisartikel lesen. Zum weiteren Verlauf der Unterrichtsreihe bieten sich entweder die Artikel von jetzt.de an, oder, je nach Schwerpunktwahl, die Artikel zu Ursachen und Lösungen (siehe Linksammlung). Katrin Schaumann ist Mitarbeiterin von politik-digital Fortsetzung I Nicht nur die Grünen und die Union sprachen sich dagegen aus, auch in der Jugendforschung gilt seit Jahrzehnten der gegenteilige Trend: Jugendliche reifen immer früher heran und sind früher verantwortungsbereit. Hat die Politik überhaupt die Pflicht und Befugnis regulierend einzugreifen? Oder müsste sie nicht an ganz anderen Politikfeldern wie der Arbeitsmarkt-, Bildungs-, Sozial- und Familienpolitik ansetzen, um wirksam etwas gegen Leistungsdruck, Versagensangst und Perspektivendlosigkeit von Jugendlichen zu unternehmen? Ahnungslosigkeit Ein Schüler wird von der Schule suspendiert und die Eltern wissen nichts davon. Er ist im Besitz gefährlicher Waffen, doch die Behörden merken nichts. Am 26. April geht er, bewaffnet mit einer Pump Gun und einer Pistole, in seine alte Schule und tötet 13 Lehrer, zwei Schüler und einen Polizisten, bevor er sich selbst in einem Klassenraum erschießt. Eine Schule ist traumatisiert und mit ihr ein ganzes Land, das sich entsetzt fragt, was da schief gelaufen sein mag und wie und warum Kinder zu kühl kalkulierenden Mördern werden. In diese Hilflosigkeit hinein stellten die Politiker schnelle Forderungen auf. Der Kanzler berief die Intendanten der Fernsehanstalten ins Kanzleramt und fast keiner wagte in der momentanen Wahlkampfzeit einzugestehen, dass solche Taten auch in Zukunft nicht gänzlich ausgeschlossen werden können. Schnell wurde der Zusammenhang zwischen Medien und Gewalt in den Mittelpunkt der Diskussion gerückt, also die Frage nach Gewaltdarstellung im Fernsehen und die möglichen Folgen von Gewalt verherrlichenden Computerspielen, die der Schüler Robert Steinhäuser offenbar gespielt hat. Die Union nutzte die Gunst der Stunde und schob der Bundesregierung umgehend die Verantwortung zu, da sie nicht rechtzeitig gehandelt und Gewalt verherrlichende Video- und Computerspiele nicht verboten habe. Distanzierung Die vom Bundeskanzler zum Gespräch geladenen Verantwortlichen von Funk und Fernsehen distanzieren sich von der Tat in Erfurt und lehnen einen Zusammenhang mit der von ihnen verfolgten Programmpolitik und dem Amoklauf ab. Der Intendant der ARD, Fritz Pleitgen, betont, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk durch seine Präsentation von Gewalt in Nachrichten, Fernsehspielen und Spielfilmen, Gewalt als Konfliktlösung eindeutig ablehne und ächte. Das Fernsehen habe vielmehr die Aufgabe, eine gesellschaftliche Debatte über Gewalt anzustoßen, die es mit dem Zeigen solcher Bilder wahrnehme. Ein Beispiel dafür sei die Kriegsberichterstattung, wenngleich er hierbei eine Art "Gratwanderung" erkennt. Gewaltszenen können und sollen nach Meinung Pleitgens schockieren, müssen aber gleichzeitig so gezeigt werden, dass sie ein Negativbeispiel für Gewaltgebrauch sind und sollen die Entstehung und die Hintergründe von Gewalt verdeutlichen. Demnach wird es auch in Zukunft keine Eindämmung von Gewaltszenen im Fernsehen geben, wenngleich die Verherrlichung oder Verharmlosung von Gewalt vermieden werden soll. Auswirkungen sind unterschiedlich Ein direkter Zusammenhang zwischen Gewaltbildern im Fernsehen und dem Amoklauf von Erfurt lässt sich ohnehin nicht so einfach herstellen. Denn das Problem ist, dass sich Gewaltbilder auf die jeweiligen Nutzer ganz unterschiedlich auswirken können und man somit schlecht eine pauschale Wirkung festmachen kann. Es gibt Tausende von Jugendlichen, die ähnliche Spiele auf ihrem Computer haben, wie der Amokläufer von Erfurt sie hatte, und doch werden sie nicht zu Mördern oder sind in irgend einer Art verhaltensauffällig. Doch gibt es eben auch Fälle, in denen Kinder aggressiv oder übermäßig ängstlich werden und gegenüber Gewaltszenen abstumpfen. Zu Amokläufern werden auch sie nicht, da sind sich die Wissenschaftler weitgehend einig. Drehbuch und ... Wie und wann jedoch aus dem Spiel tödlicher Ernst wird, ist auch wissenschaftlich kaum zu beantworten. Es gibt zwar zahlreiche Studien zur Wirkung Gewalt verherrlichender Spiele, diese kommen jedoch zu sehr unterschiedlichen und widersprüchlichen Ergebnissen. Unbestritten ist lediglich, dass bei häufigem Spielen Gewöhnungseffekte an (virtuelle) Gewalt eintreten können. Der Schritt zu realer Gewalt bleibt dennoch groß. Unumstritten ist auch, dass Medien und Videospiele wie der sogenannte Ego-Shooter Counter Strike, bei dem man in einem Labyrinth von Raum zu Raum läuft und die Gegner exekutiert, quasi ein Drehbuch für einen Amoklauf abgeben. Aber auch diese drastische Form der Fiktion stellt für die jugendlichen Spieler in der Regel kein Abgrenzungsproblem zur Wirklichkeit dar. Die Frage, ob dies bei dem Amokläufer von Erfurt anders war und in diesem Einzelfall eine von dem Spiel ausgehende Kausalität bestand, wird letztendlich nicht zu beantworten sein. Dennoch: Gewalt in den Medien wird immer wieder als Erklärungsmuster für erschütternde und unerklärlich Gewaltausbrüche in der Gesellschaft herangezogen werden. Durchführung eines Amoklaufs Der Fall Steinhäuser, wie auch vergleichbare Amokläufe Jugendlicher in anderen Ländern, hinterlässt demnach viele unbeantwortete Fragen und ein Gefühl der Hilflosigkeit. Man sucht die Gründe daher auch im sozialen Umfeld der Jugendlichen, doch auch hier ist es im Fall Steinhäuser schwierig, Schlüsse zu ziehen, kam er doch aus einer scheinbar intakten Familie. Bleibt das Versagen in der Schule, dem die Suspendierung kurz vor dem Abitur folgte. Dass man in Thüringen beim Abbruch eines Schulabschlusses nicht wie in anderen Bundesländern den nächst niedrigeren erhält, ist eine mögliches Motiv. Dass die Eltern monatelang keine Ahnung vom Schulabbruch ihres Sohnes hatten und sich auch in der ehemaligen Schule anscheinend niemand mehr für die prekäre Situation des entlassen Schülers interessierte oder engagierte sind weiter Anhaltspunkte für den Verlauf der Tragödie. Doch auch sie können letztendlich nicht erklären, was im Einzelfall zum Überschreiten der Schwelle von Verzweiflung, Rachegefühlen und Gewaltvorstellungen zur Durchführung eines Amoklaufs führt. Fortsetzung II Um Jugendschutz kümmern sich Internet-Provider selten, nur wenige bieten eine "Kindersicherung" an. Zwar können Eltern mit einer speziellen Filtersoftware (z.B. bei www.netnanny.com; www.surfwatch.com) ihre Kinder vor Web-Seiten mit pornografischem oder gewaltverherrlichendem Inhalt schützen, doch gibt es diese Programme nur auf englisch und sie müssen zudem laufend aktualisiert werden. Hinzu kommt, dass die Kinder sich meist besser mit dem Computer auskennen als ihre Eltern, zumal diese oft überhaupt nicht wissen, welche Spiele ihr Nachwuchs spielt und welche Seiten im Internet er sich ansieht. Ein Verbot von gewaltverherrlichenden Computerspielen und Videos, wie es der bayerische Innenminister Günter Beckstein fordert, ist schwer realisierbar. Denn es bestünde weiterhin die Gefahr, dass Jugendliche sich Gewalt-Spiele illegal aus dem Internet ziehen oder sich Kopien von Freunden besorgen. Meist wissen die Jugendlichen genau, wo sie Spiele und Videos bekommen können. Brauchen wir Schützenvereine? Die Diskussion um Gewaltprävention hat neben der Frage um die Mitschuld und die Wirkung der Medien auch den Zugang zu und den Umgang mit Waffen allgemein in den Mittelpunkt gerückt sowie die Frage nach Sinn und Zweck von Schützenvereinen. Robert Steinhäuser war Mitglied in zwei Schützenvereinen. Die Gefahr durch Sportschießen und vor allem die damit verbundene Verbreitung von Waffen in der Bevölkerung stehen daher seit Erfurt in einem ganz anderen Licht. Bund und Länder hatten sich darauf verständigt, das eben erst novellierte Waffengesetz erneut zu ändern und wieder deutlich zu verschärfen. Ob diese Maßnahmen allein ausreichen, ist allerdings fraglich, immerhin ist die Bundesrepublik ein Land, das ohnehin über eines der restriktivsten Waffengesetze der Welt verfügt; das Problem sind weniger die legalen, als vielmehr die illegalen Waffen. Gleichwohl vermittelt ein verschärftes Waffengesetz den Eindruck, einen Beitrag zur Gewaltprävention geleistet zu haben. Task-Force Gewaltfreie Schule Weiter reichende Forderungen stellen allerdings auch Politiker wie der saarländische Ministerpräsident Peter Müller oder Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn, die eine neue Schulkultur anregt, in der die Zusammenarbeit von Lehrern, Eltern und Schülern gestärkt werden soll. Sie schlägt zudem eine "Task-Force Gewaltfreie Schule" vor. Gänzlich schützen kann man sich vor Taten wie in Erfurt nicht. Doch Bulmahn wünscht sich ein Klima an Schulen, in dem SchülerInnen lernen, Konflikte zu erkennen und selbst zu lösen. Die durch Erfurt ausgelöste bildungspolitische Diskussion darüber, wie dies genau zu bewerkstelligen sei, hat wohl gerade erst begonnen. Arbeiten Sie die wichtigsten Aussagen aus dem Text und gliedern Sie diese in Themenbereiche, die Sie vertiefen möchten. Welche Erklärungen für die Tat werden in der Öffentlichkeit diskutiert? Welche Reaktionen und Lösungen schlägt die Politik vor? Diskutieren Sie, inwieweit Sie die Lösungsvorschläge für sinnvoll befinden, um ähnliche Taten in Zukunft auszuschließen. In welchen Politikfeldern müsste noch gehandelt werden, um grundlegende gesellschaftliche Ursachen zu bekämpfen? Welches politische Handeln ist näher an den Symptomen von Gewalt, welches orientiert sich eher an den Ursachen? Erarbeiten Sie einen Maßnahmenkatalog. Prüfen Sie diesen, indem Sie Kosten und Umsetzungsmöglichkeiten in ihrer Schule prüfen. Senden Sie diesen Maßnahmenkatalog (wenn möglich mit den Ergebnissen, der von Ihnen durchgeführten Prüfung) an das Bundesbildungsministerium und bitten dort eine zuständige ReferentIn um Stellungnahme. Die SchülerInnen sollten die Website jugendschutz.net besuchen und diskutieren, ob sie das Konzept der Site für sinnvoll befinden. Links

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