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L'Étranger: Fragen an den Text

Unterrichtseinheit

Der weltberühmte Roman "L'Étranger" von Albert Camus wird bundesweit in vielen Französisch-Leistungskursen behandelt. Bisher wird die unterrichtliche Auseinandersetzung mit dem Text jedoch häufig darauf reduziert, eine Konkretisierung von Camus laienphilosophischer These über die Absurdität des Lebens zu sein. Dabei wirft der Roman noch eine Vielzahl anderer Fragen auf.In dieser Unterrichtseinheit erhalten die Lernenden die Gelegenheit, eigene Fragen an den Text zu stellen. Sie lernen Camus nicht nur als Philosophen, sondern als enttäuschten, linken Intellektuellen und modernen Schriftsteller kennen. Die Unterrichtseinheit versucht, einige Perspektiven aufzuzeigen, die dazu beitragen können, den Unterricht zu Camus' Roman stärker als bisher auf die Füße einer sorgfältigen fachwissenschaftlichen Fundierung zu stellen. Fachdidaktische Auseinandersetzung mit dem Roman Mit dem Aufsatz von Lieselotte Steinbrügge (Steinbrügge 2008) liegt eine hervorragende fachwissenschaftliche und fachdidaktische Auseinandersetzung mit dem Roman vor. Steinbrügge hat in ihrer Studie fast alle bis 2008 in Deutschland erschienenen fachdidaktischen Unterrichtsvorschläge zum Roman analysiert. Ihre Analyse ist bis heute noch nicht hinreichend auf ihre Konsequenzen für eine fachlich fundierte Unterrichtsgestaltung ausgewertet worden. Fachdidaktische Kritik von Steinbrügge Die drei grundlegenden Kritikpunkte von Lieselotte Steinbrügge an den bisher erschienenen Unterrichtsvorschlägen werden hier ausführlicher beschrieben. Ablauf der Unterrichtseinheit Ablauf der Unterrichtseinheit "L'Étranger" Die verschiedenen Phasen aus dem tabellarischen Ablaufplan werden auf dieser Seite noch einmal detaillierter beschrieben. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler können erklären, wieso der Roman heute von vielen algerischen und arabischen Leserinnen und Lesern abgelehnt wird. gegen welche Weltbilder und Wertvorstellungen der Roman sich richtet und welche Desillusionierungsprozesse erklären können, dass der Romanheld allen Werten gegenüber indifferent geworden ist. dass der Roman keine Schöpfung eines vereinzelten genialen Schriftstellers ist, sondern als Element der literarischen Moderne gelesen werden kann. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler nehmen unterschiedliche Bedürfnisse von Leserinnen und Lesern wahr. sind aufmerksam gegenüber möglichen Interaktionspartnern aus arabischen frankophonen Ländern und nehmen Anteil an ihrem Wohlergehen, indem sie die Bedeutung ernst nehmen, die die Geschichte kolonialer Unterdrückung, Ausbeutung und Gewalt noch heute in diesen Ländern hat. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen Online-Videoarchive wie zum Beispiel Youtube oder Dailymotion als Ort kennen, an denen historische Bild- , Film- und Textquellen recherchiert werden können. Fehlende koloniale Logik Die Fachdidaktik habe nicht zur Kenntnis genommen, dass sich hinter dem Mord am Strand eine koloniale Logik verbirgt: "Dass (...) 'keine logische Beziehung zwischen Fiktion und Kolonialgeschichte' existiert, wie ... behauptet, ist allerdings nicht richtig. (...) Dass die Wahl des Autors ... auf l'arabe fiel, dürfte sehr wohl etwas mit dem Unterbewusstsein des Kolonisten zu tun haben" (81). Konzentration auf Sinngebung Der Roman sei bislang mit Schülerinnen und Schülern nicht als Abkehr vom realistischen Erzählen gelesen worden, in dessen Zentrum ein Anti-Held steht, der Sinngebung radikal verweigert. Stattdessen würde im Französisch-Unterricht stets das Handeln des Protagonisten auf dessen Sinn befragt, was der eigentlichen Bedeutung des Romans entgegenlaufe: "L'Etranger ist kein realistischer Roman. Eine Schülerin hat dies im Chat auf einer Internetseite richtig erkannt: 'Meursault - un être qui manque de vraisemblance, même pour un personnage fictif'. Eine Lektürehaltung, die sich dieser Erkenntnis verschließt, muss am Text scheitern"(82). "An keiner Stelle wird den Schüler/innen das Wissen vermittelt, gegen welche Weltbilder sich der Roman richtet. Dabei wäre gerade dies wichtig für das Verständnis und die Voraussetzung, um einen kritischen Zugang zu L'Etranger zu finden"(83). Inkarnation des absurden Helden Sie kritisiert drittens, dass die Versuche, Meursault mithilfe von kurzen Auszügen aus Le Mythe de Sisyphe als Inkarnation des absurden Helden zu lesen, nicht dazu angetan seien, "die Philosophie des Absurden zu erläutern und die - seltsam einsilbigen - Ausführungen zu diesem Thema in den Unterrichtsmaterialien sprechen eine verwirrende Sprache", sodass die Schülerinnen und Schüler diese Aufgabe nur unter Rückgriff auf für sie leer bleibende Worthülsen, die noch dazu häufig am Text nicht zu belegen sind, bewältigen dürften. Die Tatsache, dass "in aktuellen ethischen Diskussionen Le Mythe de Sisyphe, der Essay, in dem die philosophischen Grundgedanken von L'Etranger explizit ausformuliert sind, keine Rolle mehr [spiele] und kein Klassiker [sei], der zum Lektürekanon des Ethik- oder Philosophieunterrichts gehören würde" (85) lege zudem nahe, auf eine Parallellektüre der beiden Texte konsequent zu verzichten. Die folgenden von Steinbrügge ausgewählten fragwürdigen Zitate aus Unterrichtshandreichungen führen in diesem Sinne einen recht überzeugenden Beweis: "La conscience qu'il a acquise de lui-même lui permet à la veille de sa mort de quitter son attitude passive pour transformer l'absurdité subie en revendication qui donne sens à sa vie" oder "Il a une conception fataliste du monde, mais est à la hauteur de sa souffrance et maîtrise la mort". Steinbrügge, Liselotte (2008): L'Etranger von Albert Camus. Über die Haltbarkeit eines Schulklassikers, in: Lendemains, Bd. 33 (Nr.130-131); 77-93. Anregungen für die Einstiegsdiskussion Die Lernenden sammeln und diskutieren ihre spontanen Fragen und erarbeiten erste mögliche Antworten. Hierfür bekommen sie zusätzlich Fragen zur Hand, die zu einer ersten Einstiegsdiskussion Anregungen geben können (Arbeitsblatt M1). Dieser Einstieg ist auch deshalb wichtig, um einen offenen Blick für die Lektürehaltung der Lernenden zu bewahren und um sie als Subjekte eines Lernprozesses und nicht als Objekte einer Belehrung zu behandeln. Bezug zu Heinrich Böll Letztlich folgt dieser Einstieg einer Idee von Heinrich Böll: "Die Zurückversetzung in die Zeit der Entstehung, in die politische, gesellschaftliche, weltpolitische und innenpolitische Situation geschieht sehr selten. Die Zeitlichkeit eines Autors, auch wenn er Goethe oder Hölderlin heißt, müsste aber das erste sein, das man zu vermitteln versucht, bevor man anfängt, ihn auszulegen, zu interpretieren ... Aber die erste Reaktion jedes lesenden Schülers und Studenten müsste spontan sein."(Heinrich Böll, In Leserbriefen wird sensibler reagiert, in: Hoven, Herbert (Hg.) (1985): Literatur und Lernen, Darmstadt, 160). Algerische Rezeption als Einstieg Als Einstieg in die gelenkte Analyse lesen die Lernenden einen kurzen Auszug aus einer kritischen algerischen Rezeption des Romans und erarbeiten Antworten auf die folgenden Fragen: Welche Argumente werden in kritischen Rezeptionen vorgebracht, um die These zu stützen, dass es sich bei Camus' "L'Etranger" möglicherweise um einen rassistischen Roman handelt? Welche Elemente des Romans erweisen sich bei einer kritischen Lektüre möglicherweise als Widerspiegelungen der kolonialen Gewalt? Hierzu sehen die Lernenden zunächst Auszüge aus der Reportage "L'ennemi intime" sowie aus dem Spielfilm "La bataille d'Alger" und lesen eine Reihe von Sachtexten. Im Anschluss erstellen Sie eine Tabelle, in deren linker Spalte Elemente der kolonialen Gewalt notiert werden. In einem nächsten Schritt notieren sie in der rechten Spalte mögliche Widerspiegelungen des Gewaltverhältnisses im Roman. Wie kann erklärt werden, dass ein Intellektueller wie Camus, der die Armut der algerischen Bevölkerung in sozialkritischen Reportagen kritisiert, im Roman den Arabern nur die Rolle von namenlosen Opfern gibt? Einsatz unterschiedlicher Medien Wichtig ist in dieser Phase des Unterrichts, möglichst viele unterschiedliche Medien einzusetzen, um den Lernenden den Gegenstand der Kritik, das französische Kolonialsystem, anschaulich zu machen. Hier kann eine medienpädagogisch fundierte Herangehensweise den Schülerinnen und Schülern vermitteln, dass Online-Videoarchive eine Quelle historischer Dokumente von unschätzbarem Wert darstellen. Auf Videoplattformen wie www.youtube.com oder www.dailymotion.com finden sich eine Vielzahl von Videodokumenten, zum Beispiel die Spielfilme La Bataille d'Alger (von Gillo Pontecorvo, sorti en 1966) oder L'ennemi intime (von Florent Emilio Siri, France Maroc 2007, 102 Minutes) oder Dokumentarfilme wie L'ennemi intime von Patrick Rotmann (aus dem Jahr 2002, produziert für France 3). Teilweise sind die Videos französisch untertitelt. Gerade die ersten Minuten des Dokumentarfilms von Rotmann sind hoch interessant. Dort findet sich die Aussage eines ehemaligen Soldaten, der seit seinem Einsatz in Algerien noch immer ein so großes Bedrohungsgefühl hat, dass er nicht ohne Pistole schlafen kann. Parallelen zu Meursault sind hier unübersehbar, stellt sich doch die Frage, wieso er eine Pistole an den Strand mitnimmt, an dem er den mit einem Messer spielenden aber letztlich wehrlosen Araber tötet. Die Antwort von Schülerinnen und Schülern, die den Beginn des Dokumentarfilms gesehen haben, könnte lauten: "Weil sich Meursault von den Algeriern bereits Ende der 30er Jahre so bedroht fühlt, wie französische Soldaten in der Hochzeit des Algerienkrieges und Jahre danach". Es gilt, mit den Schülerinnen und Schülern einen Weg zu finden, die online zugänglichen Bild- , Film- und Textquellen zu sichten und zu präsentieren. Hierfür ist sicher mindestens eine Doppelstunde vorzusehen. Schwerpunkt auf Rezeption des Romans Die Idee, im Unterricht von der Rezeption des Romans auszugehen, folgt einer kritischen Anmerkung von Günter Grass zum Literaturunterricht: "Literatur in deutschen Schulen ist ... eigentlich immer ein Alptraum gewesen ... es herrscht die Interpretationssucht ... es ist im Grunde eine Aufforderung zum Opportunismus, weil die Schüler unter Leistungsdruck versuchen herauszuhören, welche Interpretation ist denn die des Lehrers. Es gibt keine hundertprozentigen Lösungen ... wenn man anfängt, bestimmte Vorgänge, Entwicklungen ... deutlich zu machen ... auch nach Hintergründen fragt: Wie ist eigentlich ein Roman wie 'Der Stechlin' ... entstanden? ... Das wäre doch interessant, setzt ein bisschen Arbeit voraus, ein paar Rezensionen ausgraben ist nicht so schwierig. Wie ist dieser Roman aufgenommen worden?" (Günter Grass, Von morgens bis abends mit dem deutschen pädagogischen Wahn konfrontiert, in: Hoven, Herbert (Hg.) (1985): Literatur und Lernen, Darmstadt, 150f.). Anwendung Im Sinne einer als Anwendung von Wissen verstandenen Kompetenzorientierung kann das Gerichtsverfahren simuliert werden, bevor der zweite Teil gelesen wird. Hier bietet sich an, die Anklage eines rassistisch motivierten Mordes zum Ausgangspunkt zu nehmen, da das Vorwissen aus den Unterrichtsstunden hier verwendet werden kann. Im Vergleich mit diesem sozialkritisch gewendeten Gerichtsverfahren wird den Lernenden beim Lesen des zweiten Teils des Romans umso deutlicher werden, dass das Opfer im Gerichtsprozess keine Rolle mehr spielt. Anregungen für diese Phase finden sich in der Unterrichtseinheit L'Etranger: Est-ce que Meursault aurait pu se sauver? Gelenkte Lektüre Die Schülerinnen und Schüler lesen den zweiten Teil des Romans und arbeiten die Anklagepunkte heraus, die dort erhoben werden. Hier wäre wichtig, darauf hinzuweisen, die Reaktion von Meursault auf die gegen ihn erhobenen Anklagepunkte stichpunktartig zu notieren. Deutlich wird im zweiten Teil nämlich zweierlei: Dass die im ersten Teil verschwundenen Werte (Meursault beurteilt sein Handeln nicht nach Wertmaßstäben, er lebt in den Tag hinein und macht die Erfahrung, dass man auch ohne Wertmaßstäbe ein gutes Leben führen kann) plötzlich mit großer Macht auftauchen und sich gegen den Protagonisten wenden. Dass der Protagonist, obwohl er in Lebensgefahr schwebt, dennoch jede Auseinandersetzung mit den Wertvorstellungen der anderen verweigert. In diesem Sinn verweigert er konsequent und radikal jede Wertsetzung und beharrt auf seiner Freiheit als Individuum. Reaktion von Meursault auf Wertsetzungen Anhand von zentralen Textpassagen wird die Reaktion von Meursault auf Wertsetzungen noch einmal systematisch betrachtet: sa réaction face à la mort de sa mère sa réaction face à la demande en mariage de Marie sa réaction face à la violence de Sintès a réaction face à l'accusation sa réaction face à la tentative de l'aumônier de lui parler de Dieu sa réaction face à la vie de l'arabe sa réaction face à sa propre mort sa réaction face à la chaleur et au soleil Spiegelstruktur des Romans Deutlich wird hier die absolute Indifferenz von Meursault gegenüber allen traditionellen Werten der bürgerlichen Gesellschaft: 1. Familie, 2. Liebe, 3. Gewaltverbot, 4. Rechtssystem, 5. Religion, 6. Leben und 7. Tod. Nur die Naturgewalt Sonne hat noch einen Einfluss auf sein Handeln beziehungsweise der Zufall, dass es an diesem Tag gerade so unerträglich heiß war. Zudem wird die "Spiegelstruktur des Romans", die Polarisierung in einen wertfreien ersten Teil und einen traditionell wertenden zweiten Teil, verdeutlicht. Erarbeiten von Erklärungen In den folgenden Stunden erarbeiten die Lernenden Erklärungen dafür, warum Camus Meursault als eine allen etablierten Wertvorstellungen gegenüber indifferente Figur gestaltet hat. Zunächst führt dies zu einer ideengeschichtlichen, ideologiekritischen Erklärung, indem die Lernenden den Desillusionierungsprozess der europäischen Linken in den 30er Jahren erarbeiten (M4). Hier wird deutlich, dass positive Wertsetzungen und politische Hoffnungen in die sozialistische Arbeiterbewegung, die UDSSR oder die französische Republik durch eine Reihe von Ereignissen so geschwächt worden sind, dass sicher geglaubte Werte sich plötzlich in ihr Gegenteil verkehrten. Aus der UDSSR, die zuvor die Werte "espérance" und "progrès" verkörperte, wurde in der öffentlichen Wahrnehmung eine "dictature", ein "pays courbé et terrorisé" und so weiter. Bezug zu Ideen von Peter V. Zima Dieser Ansatz folgt einigen Ideen von Peter V. Zima (Roman und Ideologie. Zur Sozialgeschichte des modernen Romans, München 1986), der den "Etranger" im Kontext anderer moderner Romane deutet: Wie Sartres "La nausée" (Paris 1938) verarbeite auch Albert Camus' "L'Étranger" (1939-40) die von den europäischen Intellektuellen der 20er und 30er als bedeutsam wahrgenommenen ideologischen Konflikte und die Krise der Sprache (Zima 1999, 156). Sie reagierten damit auf einen nachhaltigen kulturellen Wandel in Europa, der zunehmend als krisenhaft empfunden wird: Während im 19. Jahrhundert ein traditionelles Wertesystem zur Verfügung stand, an dem sich die Menschen orientierten, sei es durch die Propaganda- und Kriegsschlachten vor und nach dem 1. Weltkrieg zu einer Entwertung der Worte und Werte gekommen, die durch die immer deutlicher sichtbar werdende Sprache der Werbung und der Technisierung der Sprache und der Gesellschaft weiter beschleunigt worden sei. Begründung für die von Camus verwendete Sprache Schriftsteller und andere Intellektuelle beklagten die Ideologisierung des humanistischen Erbes, eine unglaubwürdig gewordene Kultur, die humanistische Rhetorik der Sozialdemokratie, die Zerstörung qualitativer (ästhetischer, ethischer und kognitiver) Werte durch den Tauschwert (vgl. Zima 1999, 145, 161). In der sprachlichen Situation, mit der es Camus und andere Schriftsteller und Intellektuelle Ende der 20er und 30er Jahre zu tun hatten, nach dem Ende des 1. Weltkrieges und kurz vor Beginn des 2. Weltkrieges, hätten die Weltanschauungen und "kollektiven Sprachen" (Zima 1999, 207) ihre Glaubwürdigkeit eingebüßt. In einer solchen Situation habe der Romancier auf die Übernahme einer "kranken Sprache" (Sartre ) verzichten wollen, die erkrankt sei, "weil ihre Wörter und die durch sie ausgedrückten Werte durch kommerziellen und ideologischen Mißbrauch "ausgehöhlt wurden"(Zima 1999, 207). Camus wolle die Menschen von der ideologischen (hegelianischen) Teleologie des "récits écrit à l'avance", ähnlich wie Nietzsche und später Bloch (siehe Ernst Bloch, Hegel und die Anamnesis, in: ders. Auswahl, Frankfurt 1967), Adorno und Althusser befreien. Erläuterung der Arbeitsmaterialien In den vorliegenden Materialien wird die Wertkrise hier, anders als Zima dies vorschlägt, auf politische Vorgänge bezogen. Denkbar wäre auch ein Einbezug von kultur- und sprachkritischen Texten, beispielsweise von Karl Kraus. Dann folgt eine biografische Erklärung, in der deutlich wird, dass Camus einen typischen Desillusionierungsprozess durchlaufen hat, den mit ihm viele andere Linksintellektuelle erleiden mussten, für die alle Werte, an die sie zuvor geglaubt hatten, plötzlich unglaubwürdig wurden. Anhand wichtiger Zitate aus Camus' Tagebüchern wird der Desillusionierungsprozess spürbar und erklärbar. Danach folgt eine literaturgeschichtliche Erklärung, indem Ähnlichkeiten zu anderen Texten der literarischen Moderne gesucht und beschrieben werden. Literatursoziologische Erklärung als Abschluss Abschließend erfolgt eine literatursoziologische Erklärung auf der Basis einiger Thesen von Lucien Goldmann, der Meursault mit Helden aus Romanen des 19. Jahrhunderts vergleicht und feststellt, dass Romane wie "L'Etranger" in realistischer Weise darstellen, dass die Menschen in der entwickelten, modernen, spätkapitalistischen Gesellschaft mehr und mehr ihre Handlungsfreiheit verlieren und den Dingen ähneln, die sie produzieren und die am Ende mächtiger werden, als die Menschen selbst. Abschluss In der letzten Phase blicken die Lernenden zurück auf die in der Einstiegsstunde gesammelten spontanen Fragen und prüfen kritisch, ob sie auf ihre Fragen differenziertere, fundiertere und befriedigendere Antworten formulieren können als zu Beginn des Unterrichts.

  • Französisch
  • Sekundarstufe II, Sekundarstufe I

Jugendliche und Medien: Unterrichtsmaterial als OER

Unterrichtseinheit

Die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e.V. (FSM), die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen e.V. (FSF) und Google Deutschland bieten bei Lehrer-Online umfangreiche Materialpakete in offenen, frei veränderbaren Formaten an.Die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter, Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen und Google Deutschland veröffentlichen mit der Unterstützung von Deutschland sicher im Netz und Telefónica Deutschland umfangreiches Unterrichtsmaterial unter dem Titel "Recherchieren, Informieren, Kommunizieren, Unterhalten: Medien in der Lebenswelt von Jugendlichen - Materialien für den Unterricht". Dieses Material wird nun auch bei Lehrer-Online unter der Creative-Commons-Lizenz "CC-BY-SA" für die unterrichtliche Nutzung in Form offener Word- und ODT-Dateien angeboten. Offene Dokumente und Creative Commons: Praktisch und rechtssicher Dadurch, dass die Materialien nun auch im offenen, frei an die eigenen unterrichtlichen Kontexte anpassbaren Format als Microsoft Word-Dokumente (DOCX) und als OpenDocument Texte (ODT) vorliegen, wird die Arbeit mit dem Material erleichtert: Lästiges hin und her Kopieren aus formatierten PDF-Dateien entfällt, Texte können aus offenen Dokumenten einer Textverarbeitung unkompliziert weiterverwendet werden. Die Materialien sind sowohl im Unterricht als auch im Austausch mit dem Lehrerkollegium oder bei Fortbildungen unter der Angabe des Autors und mit Einräumung derselben Nutzungsrechte (CC-BY-SA) frei verwendbar. Das Unterrichtsmaterial bietet einen Überblick über Funktionsweisen, Institutionen und Kriterien des Jugendmedienschutzes. Jugendliche sollen das System verstehen lernen, seine Grundlagen analysieren und diskutieren. Diese zweite Unterrichtseinheit sensibilisiert Schüler_innen dafür, dass es in allen Medien Inhalte gibt, die im Schwerpunkt Realitätsdarstellungen, fiktionales Erzählen oder aber die bewusste Vermengung beider Pole beinhalten und stärkt ihre Fähigkeiten zur Identifizierung und Entschlüsselung von Medienformaten. Diese Unterrichtseinheit ermöglicht eine intensive Auseinandersetzung mit Nachrichtenformaten und deren Inhalten. Dabei werden Aspekte der Inhaltsanalyse und das Verstehen von Funktions- und Arbeitsweisen einer Nachrichtenproduktion berücksichtigt sowie eine eigene Nachrichtensendung erstellt. Die Unterrichtseinheit sensibilisiert Jugendliche für zentrale Aspekte des vielschichtigen Mediums Internet, so werden der Umgang mit persönlichen Daten, medienpraktische Inhalte, kommunikative Inhalte wie Chatten und das Thema Informationsbeschaffung bearbeitet. Mit dieser Unterrichtseinheit soll Jugendlichen auf der praktischen Ebene ein kompetenter, kreativer, und bewusster Umgang mit einem der zentralen Informations- und Kommunikationsgeräte ihrer Medienwelt ermöglicht werden. Mit diesem Werkzeugkasten zum kollaborativen Lernen im Internet werden Methoden angeboten, die mittels Web 2.0 basierten Instrumenten das gemeinsame Arbeiten an einem Thema, einer Präsentation etc. ermöglichen.

  • Politik / WiSo / SoWi
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Orientation scolaire et professionnelle

Unterrichtseinheit

Dieses internetbasierte Projekt zur „orientation scolaire“ unterstützt die Forderung nach einer Verbindung von landeskundlichem und sprachlichem Unterricht und nach unmittelbarer Anwendbarkeit.Nach einem einführenden Brainstorming über die eigene schulische Situation und Motivation, die Pläne und Perspektiven der SchülerInnen umfasst das eigentliche Projekt drei Arbeitsphasen.Nach einem einführenden Brainstorming über die eigene schulische Situation und Motivation, die Pläne und Perspektiven der SchülerInnen umfasst das eigentliche Projekt drei Arbeitsphasen. Brainstorming und Phasen der Unterrichtseinheit Die Vorentlastung erfolgt in der Unterrichtseinheit "Orientation scolaire" durch eine Ideensammlung. Arbeitsaufträge Arbeitsaufträge Hier finden Sie eine Übersicht über die Arbeitsaufträge. Die Schülerinnen und Schüler sollen das "système scolaire français" mit seinem Möglichkeiten (näher) kennenlernen. das deutsche und französische Schulsystem vergleichen. die Wortfelder «école», «orientation» und «choix d'un métier» kennen lernen. den Umgang mit authentischem Material erlernen. relevante Informationen aus dem umfangreichen Internet-Materialangebot kennen lernen. gezielte Informationen aus dem Internet aufnehmen und bewerten und deren Inhalt auf die eigene, präzise Fragestellung überprüfen. eigenständig unbekannte Vokabeln aus dem Kontext erschließen. Basisinformationen auch aus semantisch stärker markierten Texten erfassen. sich mit gleichaltrigen französischen SchülerInnen identifizieren. sich in freier, kreativer Textproduktion üben. Das Thema "école et système scolaire" ist naturgemäß in fast allen Klassenstufen im Französischunterricht präsent und im Curriculum sowohl für die Sek I als auch für die Jgst. 11 in Sek. II verankert und ist insofern ein obligatorisches Themenmodul. Aber trotz der Einsicht in die unmittelbare Verwertbarkeit des Gelernten, begegnen SchülerInnen dem Thema meist mit wenig Motivation. Hier könnte ein Internet-Projekt vielleicht weiter helfen, weiter führen, weiter motivieren. Die praktische Verwertbarkeit des Wissens über das französische Schulsystem und dessen Möglichkeiten wird bei nahezu jedem Kontakt der deutschen Jugendlichen mit französischen Gleichaltrigen deutlich. Auch die Frage nach der Berufswahl rückt bei den Lernenden der hier angesprochenen Altersstufe ins Interesse. Cédric a 14 ans. Il est en troisième dans un collège à Reims. Il aime beaucoup les maths et les sciences où il est un des meilleurs de sa classe. Mais il est aussi bon en anglais. En dehors de l'école, il passe beaucoup de temps devant son ordinateur, car tout ce qui concerne l'informatique le passionne. Pour ses communications sur le net, il se sert de l'anglais. Il veut absolument passer son bac pour entrer à l'université. Faites une recherche-internet afin de trouver une filière pour Cédric. Pour bien réussir votre orientation, vous devez prendre en compte les résultats scolaires, les goûts et intérêts, mais vous devez aussi découvrir le monde professionnel et ses métiers et bien connaître les filières d'étude après la troisième. Prenez d'abord des notes, indiquez aussi où vous avez trouvé vos renseignements, puis rédigez un email à Cédric dans lequel vous lui conseillez une filière et expliquez votre choix par des arguments. Cherchez un établissement scolaire à Reims où Cédric pourra poursuivre sa formation. Frédéric a 14 ans. Il habite à Lyon. Il déteste l'école et aimerait la quitter le plus vite que possible. Ils trouvent que les profs ne sont pas gentils et surtout injustes, et la plupart de ses camarades de classe sont trop prétentieux. Mais ses parents insistent sur le Brevet des collèges. Frédéric préfère le travail manuel, il adore bricoler, et le samedi, il répare parfois des mobylettes dans un petit garage de son quartier. Faites une recherche-internet afin de trouver une filière pour Frédéric. Pour bien réussir votre orientation, vous devez prendre en compte les résultats scolaires, les goûts et intérêts, mais vous devez aussi découvrir le monde professionnel et ses métiers et bien connaître les filières d'étude après la troisième. Prenez d'abord des notes, indiquez aussi où vous avez trouvé vos renseignements, puis rédigez un email à Frédéric dans lequel vous lui conseillez une filière et expliquez votre choix par des arguments. Olivia a 16 ans. Elle vient de finir la seconde dans un lycée de Paris, mais l'ambiance ne lui plaît pas du tout, et elle aimerait changer dans un autre établissement. En tout cas Olivia ne veut pas rester en France plus tard, elle préfère faire ses études universitaires à l'étranger et elle rêve d'une carrière diplomatique. Déjà maintenant, elle s'intéresse beaucoup aux sciences politique et économique, elle lit le journal régulièrement et regarde le journal télévisé. Faites une recherche-internet afin de trouver une filière pour Olivia. Pour bien réussir votre orientation, vous devez prendre en compte les résultats scolaires, les goûts et intérêts, mais vous devez aussi découvrir le monde professionnel et ses métiers et bien connaître les filières d'étude après la troisième. Prenez d'abord des notes, indiquez aussi où vous avez trouvé vos renseignements, puis rédigez un email à Olivia dans lequel vous lui conseillez une filière et expliquez votre choix par des arguments. Cherchez un établissement scolaire à Paris où Olivia pourra poursuivre sa formation scolaire. Sandra va bientôt avoir 15 ans. Elle est en troisième dans un collège à Toulouse. Elle aime beaucoup la nature et les animaux, elle a deux chats et un chien, et la biologie est sa matière préférée. Mais malheureusement, ses résultats ne sont pas excellents. Elle n'aime pas beaucoup être enfermée dans une salle de classe et ne pas pouvoir bouger pendant des heures. Si les cours se passaient à l'extérieur, en forêt ou à la montagne, elle serait plus motivée. Pourtant: jusqu'à la fin de la troisième, elle veut travailler beaucoup pour passer un bon Brevet. Faites une recherche-internet afin de trouver une filière pour Sandra. Pour bien réussir votre orientation, vous devez prendre en compte les résultats scolaires, les goûts et intérêts, mais vous devez aussi découvrir le monde professionnel et ses métiers et bien connaître les filières d'étude après la troisième. Prenez d'abord des notes, indiquez aussi où vous avez trouvé vos renseignements, puis rédigez un email à Sandra dans lequel vous lui conseillez une filière et expliquez votre choix par des arguments. Cherchez un établissement scolaire à Toulouse où Sandra pourra poursuivre sa formation. Sélima a 16 ans. Elle est en seconde dans un lycée de Bordeaux. Elle est l'aînée d'une famille nombreuse: elle a sept frères et sœurs. Elle aime beaucoup les contacts humains, elle en a même besoin. Et elle aime communiquer: participer activement à des discussions de toutes sortes, bavarder avec ses copines par le téléphone ou chatter sur internet. A l'école, les profs lui ont fait une remarque dans son bulletin, parce qu'elle bavarde trop en classe, mais ils ont noté aussi qu'elle s'engage beaucoup. Ses résultats scolaires sont bons, surtout en langues. Elle parle l'anglais couramment et n'est pas mauvaise en allemand qu'elle préfère comme langue et aimerait approfondir. Comme elle a des origines algériennes, elle comprend aussi un peu l'arabe. Elle veut en tout cas passer son bac, mais l'université? Pas absolument. Faites une recherche-internet afin de trouver une filière pour Sélima. Pour bien réussir votre orientation, vous devez prendre en compte les résultats scolaires, les goûts et intérêts, mais vous devez aussi découvrir le monde professionnel et ses métiers et bien connaître les filières d'étude après la troisième. Prenez d'abord des notes, indiquez aussi où vous avez trouvé vos renseignements, puis rédigez un email à Sélima dans lequel vous lui conseillez une filière et expliquez votre choix par des arguments. Cherchez un établissement scolaire à Bordeaux où Sélima pourra poursuivre sa formation. Systèmes scolaires allemand et français Arbeitsblatt 1 beinhaltet eine Tabelle mit einer Übersicht zum Französischen und Deutschen Schulsystem. Orientation scolaire et professionnelle Dieses Arbeitsblatt bietet ein umfangreiches Wortfeld zum Thema:"Orientation scolaire et professionnelle". Recherche internet chez ONISEP Introduction: ONISEP qu'est-ce que c'est? C'est un site qui aide les jeunes Français et Françaises dans leur orientation scolaire et professionnelle. Chez ONISEP, vous trouvez tous les renseignements nécessaires pour choisir votre filière et pour vous orienter vers un métier. Relevez les dates des examens du Brevet et du Bac pour cette année. Quel est le métier de la semaine? Expliquez-le. Dans les 400 fiches-métier, choisissez un métier et présentez-le. Rubrique "orientation": que peut-on faire après la troisième? Qui sont les interlocuteurs qui sont à votre disposition pour vous conseiller? Chez ONISEP on peut aussi acheter des livres. Indiquez le titre et le prix de ce qui vient de paraître. Notez l'adresse pour étudiants étrangers voulant faire des études en France. L'Espace pédagogique ne s'adresse pas uniquement aux élèves, à qui encore? On peut y commander un CD-ROM. Lequel? Vocabulaire Voici quelques mots et structures dont vous avez besoin pour votre travail d'orientation: (Bildungs)anstalt, Betrieb, Firma l'école le collège le lycée l'établissement l'université Abiturient un,e élève un,e collégien un,e lycéen, ne un,e étudiant,e le bachelier, la bachelière Prüfung, Abschlusszeugnis, Abitur un examen une épreuve écrit - oral un diplôme le Brevet le baccalauréat, le bac le concours (d'entrée) Dies ist nur ein Auszug des Wortfeldes. Das komplette Wortfeld befindet sich auf den Arbeitsblättern zum Download. Eine tabellarische Gegenüberstellung des deutschen und des französischen Schulsystems. Einordnung In der Lehrbucharbeit der Mittelstufe könnte sich das Projekt sehr gut an eine Lektion über das Schulleben ("L'école en France", "Le collège XY") oder die Schule der Zukunft ("Le collège en...") einbinden lassen.In der Jgst.11 ist das Thema "école et éducation" curricular vorgesehen; hier wäre es sicher sinnvoll das lexikalische Material und "les classes" vorher zu wiederholen. Brainstorming Das eigentliche Projekt am Computer und mit dem Internet kann - nach einem einführenden Brainstorming - durch traditionellen Unterricht vorentlastet werden, indem die entsprechenden Wortfelder (école, métiers) und die Klassenstufen im collège und lycée (die den französischen Usern der Sites natürlich bekannt sind) erarbeitet oder wiederholt und dem deutschen System zugeordnet werden. Phase 1 Mittels Internet-Recherche können Informationen zum französischen Schulsystem und dessen (sehr vielfältigen) Möglichkeiten und über verschiedene Berufsbilder erarbeitet werden, die dann schriftlich oder mündlich im Plenum präsentiert werden können. Phase 2 In einem weiteren Arbeitsschritt bieten Arbeitsblätter den LernerInnen die Möglichkeit sich in die Lage gleichaltriger französischer Jugendlicher zu versetzen, die in ihrer jeweiligen, individuellen Situation Entscheidungen über ihre weitere Schullaufbahn und ihren weiteren Lebensweg treffen müssen, und Überlegungen zu deren Optionen zu formulieren. Phase 3 Auf einer dritten Ebene steht die kreativ-spielerische Textproduktion im Vordergrund: ausgehend von Ideen französischer Jugendlicher zu einem Wettbewerb können fiktive "métiers de demain" erdacht und präsentiert werden.

  • Französisch
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Mit der Schulklasse die Welt des Wassers erkunden

Fachartikel

Das Bildungsprogramm "Blaues Klassenzimmer" bietet Lehrenden der Primar- und Sekundarstufe I methodisch-didaktische Unterrichtsmaterialien für die Schule oder das schulisch angeleitete Lernen zu Hause (saLzH), um Kinder für einen nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser zu sensibilisieren.

  • Biologie / Ernährung und Gesundheit / Natur und Umwelt
  • Sekundarstufe I, Primarstufe

Zeitgenössische Literatur für Kinder und Jugendliche mit der…

Unterrichtseinheit

Diese Unterrichtseinheit zum Thema "Zeitgenössische Literatur für Kinder und Jugendliche" veranschaulicht, wie die Neugier von Schülerinnen und Schülern auf 20 aktuelle, empfehlenswerte Kinder- und Jugendbücher mittels eines bewusst langsamen, schrittweisen Annäherungsprozesses geweckt werden kann. Das Format "Literarische Stationenreise" führt über mehrere Stationen vom Entdecken von Bilddetails der Buchcover bis hin zum Enthüllen und Öffnen der Bücher. Wie bei einem Mosaik entsteht nach und nach eine Vorstellung von den Büchern. Die Annäherung erfolgt – im Gegensatz zur Buchauswahl in Bibliothek oder Buchhandlung – bewusst verlangsamt. Die Neugier auf die Bücher wächst idealerweise während des Prozesses mit jedem Schritt und mündet in der Wahl dreier persönlicher Favoriten. Die Unterrichtseinheit "Zeitgenössische Literatur für Kinder und Jugendliche mit der literarischen Stationenreise" wurde von LesArt in Zusammenarbeit mit Schulen im Programm Kunstlabore entwickelt. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler schulen in der Diskussion an den und über die verschiedenen Bücher-Stationen und durch freies Assoziieren ihre Sprach- und Sprechkompetenz: Satzbildung, Sprachduktus, Wortschatz. schärfen durch Aufgaben ihre visuelle Wahrnehmung. können einen eigenen Standpunkt entwickeln und im Diskurs in der Kleingruppe sowie gegenüber dem gesamten Plenum vertreten. Lern- und Methodenkompetenz Die Schülerinnen und Schüler können Äußerungen Anderer aufmerksam folgen, Inhalte begreifen und in die eigene Gesprächsstrategie einbauen. werden durch die Bücher angeregt zur weiteren, fachübergreifenden kreativen Nutzung (bildnerisches Gestalten, naturwissenschaftliche Experimente). können mit Sprache spielerisch umgehen. werden neugierig auf die Bücher. Selbst- und Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler werden durch das Nachdenken über die verhüllten Bücher zum Denken angeregt. gehen auf ihre Kommunikationspartnerinnen und Kommunikationspartner ein. werden durch Irritation als Impuls zum freien Assoziieren angeregt. Wie bereite ich meine ausgewählten Bücher für die Stationenreise vor? Dieser Film zeigt Ihnen, wie Sie die ausgewählten Bücher für die Stationenreise vorbereiten. (Lizenz: CC-BY-SA 3.0, Erklärfilm von Oliver Eberhard, Torsten Feig, Cathleen Held, Bettina Hohorst, Anja Krauß und Sabine Mähne.) Dieser Film gibt einen Eindruck zu kreativen, interaktiven Veranstaltungsmodellen zur literarisch-ästhetischen Bildung.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Primarstufe, Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Literarischen Helden auf Augenhöhe begegnen – "Tschick"

Unterrichtseinheit

Diese Unterrichtseinheit zu Wolfgang Herrndorfs "Tschick" zeigt beispielhaft, wie Schülerinnen und Schüler im Rahmen einer Veranstaltung vor ähnliche Herausforderungen gestellt werden wie die Protagonisten im Roman: Maik und Tschick. Von Aufgabe zu Aufgabe lernen die Schülerinnen und Schüler die Romanhelden kennen – und entdecken, wie sehr sich die literarische und die eigene Lebenswelt ähneln. Wolfgang Herrndorf erzählt in "Tschick" kunstvoll und temporeich von Hindernissen und Glücksfällen einer Reise, die seine literarischen Helden ins Brandenburgische führt. Grundidee dieser Veranstaltung zum Roman ist es, mit den Schülerinnen und Schülern in Anlehnung an den Plot des Buches eine inszenierte "Reise" in die Walachei zu unternehmen. In deren Verlauf stoßen sie an vier Orten auf Hindernisse, vor denen auch die beiden Hauptfiguren Maik und Tschick standen. Gemeinschaftliches Planen und Handeln, Kreativität und Spontanität sowie der sinnvolle Umgang mit verschiedenen Hilfsmitteln sind für eigene Lösungsideen der Schülerinnen und Schüler nötig. Der Wettbewerbscharakter aller Aufgaben vermittelt zusätzlich Anreize, sich diesen zu stellen. Die Unterrichtseinheit "Literarischen Helden auf Augenhöhe begegnen – 'Tschick'" wurde von LesArt in Zusammenarbeit mit Schulen im Programm Kunstlabore entwickelt. Zum Roman gibt es eine Website , die vielfältig in den Unterricht eingebaut werden kann. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler wenden vorhandenes Wissen fächerübergreifend (zum Beispiel physikalische Gesetze) zur Lösung von Problemen der Protagonisten des Buches szenisch an (zum Beispiel Benzin aus einem Tank entwenden mithilfe eines Gartenschlauches). erkennen Symbole und nutzen diese als Anreiz zum "Als-ob-Spiel", um sich in die Figuren hineinzuversetzen. sind in der Lage, die Motive der Figuren zu deuten, zu hinterfragen und mit ihrer Lebenswelt zu vergleichen. Selbst- und Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler arbeiten gemeinsam unter Einsatz verschiedenster Problemlösungskompetenzen und erleben das wachsende Gemeinschaftsgefühl der Protagonisten auf deren Reise auch in ihrer Gruppe. erfahren durch die Irritation einer ziellosen Reise in die "Walachei" neue Welten in einem Bildungsprozess ohne Eltern und Lehrpersonen. finden einen emotionalen Zugang zu den Figuren, der ihnen die folgende Text-Analyse im Unterricht erleichtert. Lern- und Methodenkompetenz Die Schülerinnen und Schüler können sprachliches, soziokulturelles und thematisches Wissen (gegebenenfalls unter Anleitung) als Hilfe beim Erschließen des Textes nutzen. können die Perspektive von Figuren einnehmen und Entwicklungen von Figuren beschreiben. können Zusammenhänge aus ihrer Lebenswelt strukturiert darstellen und mit der Textvorlage vergleichen. Dieser Film erläutert, wie "Als-ob-Situationen" für die Einführung in ein Jugendbuch genutzt werden können. Linzenz: CC-BY-SA 3.0, Film von Oliver Eberhard, Torsten Feig, Cathleen Held, Bettina Hohorst, Anja Krauß und Sabine Mähne.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

"Nazi-Lied im Unterricht" - Fall des Monats 05/2015

Schulrechtsfall

Eine Musiklehrerin an einem Berliner Gymnasium hatte ihrer Klasse das seit 1945 verbotene Horst-Wessel-Lied vorgeführt und wurde angezeigt. Das im Unterricht eingesetzte Lied war Ende der 1920er Jahre das Kampflied der SA und später die Parteihymne der NSDAP. Die Pädagogin soll im Rahmen der Unterrichtseinheit Liedblätter mit dem Text ausgeteilt haben und ihre Schülerinnen und Schüler schließlich zum Mitsingen und zum Marschieren aufgefordert haben. Dies erfuhr ein Lokalpolitiker aus Berlin und zeigte die Lehrerin an. Der Fall ging an die Staatsanwaltschaft.

  • Fächerübergreifend
  • Sekundarstufe II

Abmahnung wegen übler Nachrede - Fall des Monats 05/2014

Schulrechtsfall

Verschwundene Atteste: Bezichtigt eine angestellte Lehrerin ohne jeglichen Anhaltspunkt ihre Kollegen einer Unterschlagung, so erfüllt dies den Tatbestand der üblen Nachrede und rechtfertigt eine Abmahnung. Das hat das Landesarbeitsgericht Hamm entschieden und bestätigte damit das Urteil der Vorinstanz (Az. 5 Sa 867/13). Eine angestellte Lehrerin am Gymnasium bekam vom Arbeitgeber, dem Land Nordrhein-Westfalen, bereits mehrere Abmahnungen. Unter anderem eine wegen des fehlenden Nachweises von Erkrankungen - diesbezüglich jedoch unberechtigt, wie sich im Nachhinein herausstellte: Die Schule hatte die Atteste verspätet an die Bezirksregierung weitergeleitet. Bei einem erneuten Krankheitsfall bat sie daher die zuständige Schulaufsichtsbeamtin, den Eingang ihrer Krankmeldungen zu bestätigen und zu prüfen, oder ob diese "wieder unterschlagen worden sind."

  • Fächerübergreifend
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Keine Eignung als Lehrer wegen Schwarzfahrens - Fall des Monats 05/2017

Schulrechtsfall

Wird ein angehender Lehrer beim Schwarzfahren erwischt und versucht er dann, sich mit einer abgelaufenen Fahrkarte vor einer Geldstrafe zu drücken, so ist das versuchter Betrug. Eine bereits zugesicherte Stelle darf ihm deshalb auch wieder verweigert werden, urteilte das Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg (Az. 2 Sa 122/17). Kontrolleure erwischten den angehenden Lehrer beim Schwarzfahren. Er zeigte daraufhin eine bereits abgelaufene Fahrkarte vor und versuchte so, einer möglichen Bestrafung zu entgehen. Die Kontrolleure ließen sich dadurch aber nicht täuschen und der Mann wurde zu einer Geldstrafe von 30 Tagessätzen wegen versuchten Betrugs verurteilt. Ans Licht kam der Vorfall, als das erweiterte Führungszeugnis des Mannes überprüft wurde. Dort befand sich der Strafbefehl und der Mann verlor seine bereits zugesicherte Arbeitsstelle wieder. Das wollte er allerdings nicht auf sich sitzen lassen und ging vor Gericht.

  • Fächerübergreifend
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Urlaub angestellter Lehrkräfte - Fall des Monats 04/2014

Schulrechtsfall

Angestellte Lehrerinnen und Lehrer werden gegenüber Arbeitnehmern nicht dadurch benachteiligt, dass sie dazu verpflichtet sind, ihre Urlaubstage während der Schulferien zu nehmen. Das hat das Landesarbeitsgericht Düsseldorf entschieden und widersprach damit einem klagenden Lehrer, der meinte, dass Resturlaub nicht mit Schulferien verrechnet werden könne (Az. 5 Sa 980/13). Wegen längerer Krankheitszeiten sammelte ein angestellter Lehrer mehrere Tage Resturlaub an, über dessen genaue Anzahl er sich mit seinem Arbeitgeber, dem Land Nordrhein-Westfalen, stritt. Die übliche Praxis, dass der Resturlaub - sofern einer anfällt - mit den darauffolgenden Ferien abzugelten ist, unterstelle, dass Lehrkräfte in den Ferien stets Urlaub hätten. Tatsächlich gebe es aber auch hier Vor- und Nachbereitungen des Unterrichts zu erledigen sowie Präsenzpflichten. Das beklagte Land entgegnete, dass trotz der Erkrankungen genug Schulferien zur Verfügung standen, um den Resturlaub zu nehmen, und möchte daher keinen Urlaubsanspruch während der Unterrichtszeit gewähren.

  • Fächerübergreifend
  • Sekundarstufe II

Frankreich entdecken: un rallye numérique à Strasbourg

Unterrichtseinheit
14,99 €

In der Unterrichtseinheit "Un rallye numérique à Strasbourg" recherchieren die Lernenden eigenständig landeskundliches Wissen über die französische Stadt Straßburg. Eine Internet-Rallye fördert die Lesekompetenz in der Fremdsprache sowie die Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler.In dieser Unterrichtseinheit zur französischen Stadt Straßburg erwerben die Schülerinnen und Schüler landeskundliches Wissen und schulen gleichzeitig die Lesekompetenz sowie die Medienkompetenz , indem sie die Internetseite des "Office de Tourisme de Strasbourg et sa Région" gezielt nach Informationen durchsuchen. Eingesetzt werden kann die Unterrichtseinheit bereits Ende des ersten Lernjahrs. Im Rahmen der Internet-Rallye erweitern die Lernenden darüber hinaus ihre Problemlösekompetenz, indem sie vergegenwärtigen, dass sie Texte nicht vollständig verstehen müssen, um ihnen Informationen entnehmen zu können. Nach der ersten Begegnung mit der fremdsprachigen Website auf dem Beamer oder Smartboard im Plenum nähern sich die Lernenden schrittweise zunächst der Sprache, dann den Inhalten an. Die Internet-Recherche wird durch gelenkte Aufgabenstellungen begleitet, die die sprachliche wie inhaltliche Orientierung nochmals erleichtern. Zum Abschluss bereitet eine Sprachmittlungsaufgabe die Lernenden auf einen Besuch in Frankreich vor. So sind sie bestens für einen Besuch in Straßburg oder einer anderen französischsprachigen Stadt gerüstet! Wie wäre es beispielsweise mit einer Klassenfahrt nach Paris oder einer Unterrichtsreise in den Senegal ? Wenn Sie sich für das englischsprachige Ausland interessieren, könnte Ihnen und Ihren Lernenden vielleicht ein Trip nach London gefallen! Das Thema "Un rallye numérique à Strasbourg" im Französisch-Unterricht Unmittelbar an der deutsch-französischen Grenze gelegen ist Straßburg eine Stadt, die sich für eine Exkursion oder Klassenfahrt im Rahmen des Französisch-Unterrichts anbietet. Durch Begegnungen mit der Zielsprache im echten Leben, wie bei einem Ausflug, wird die interkulturelle Kompetenz der Lernenden in hohem Maße geschult. Die Unterrichtseinheit "Un rallye à Strasbourg" kann als Vorbereitung auf eine schülerzentrierte Exkursion in die französische Stadt dienen. Eine Reise nach Frankreich ist im schulischen Rahmen jedoch nicht immer möglich. Diese virtuelle Reise in das Land der Zielsprache bietet sich daher an, um sich zumindest digital damit auseinanderzusetzen. Didaktisch-methodische Analyse Die Landeskunde ist ein wichtiger Teil des Französisch-Unterrichts. Da eine Sprache nicht nur um ihrer selbst Willen gelernt wird, sondern auch, um Zugang zum zielsprachlichen Land zu erhalten, ist es wichtig, sich mit diesem vorab auseinanderzusetzen. Die Recherche auf der Website der Stadt Straßburg stellt einen authentischen Lese- und Kommunikationsanlass dar und weckt dabei das Interesse der Lernenden für die französische Stadt. Spielerisch werden sie mit der Rallye auf interkulturelle Begegnungssituationen vorbereitet. So üben sich die Schülerinnen und Schüler in dieser Unterrichtseinheit darin, gezielt Informationen in der Fremdsprache zu suchen, auch wenn sie nicht jedes Wort verstehen. Neben dem praktischen Nutzen des selektiven Lesens werden die Lernenden so auch besonders ermutigt: Sie erkennen, dass es ihnen möglich ist, sich auf einer französischen Website zurechtzufinden. Im Rahmen der Internet-Rallye wird besonders das selektive Leseverständnis geschult. Eine Schwierigkeit beim Erstellen geeigneter Materialien besteht darin, das passende Anspruchsniveau der Schülerinnen und Schüler zu treffen. Dabei können differenzierende Arbeitsaufträge im Sinne der individuellen Förderung helfen. Die stärkere Betonung rezeptiver Kompetenzen trägt dem noch eingeschränkten Vermögen der Schülerinnen und Schüler zur Fähigkeit themenbezogener Textproduktion Rechnung, gewährleistet hingegen gleichzeitig eine Inhaltsorientierung bei der Arbeit mit der Internetseite. Die Suchaufträge sind so formuliert, dass Antworten auf die Fragen möglichst einfach formuliert werden können und gegebenenfalls auch Textteile von der Internetseite zur Beantwortung herangezogen werden können. Die sehr gelenkte Arbeit mit der Internetseite steht nicht im Widerspruch mit der Forderung nach anspruchsvollen Aufgaben: Die Lernenden müssen sehr genau die Internetseiten durchforschen, um die gesuchten Informationen zu finden. Darüber hinaus übt der Rätselcharakter insbesondere auf jüngere Lernende einen hohen Reiz aus. Die abschließende Sprachmittlungsaufgabe fordert von Schülerinnen und Schülern, sich in eine französischsprachige Alltagsituation hineinzuversetzen, wie sie ihnen beispielsweise im Urlaub begegnen kann. Sie müssen nicht nur in die Zielsprache übersetzen, sondern auch Französisches ins Deutsche sinngemäß übermitteln. So werden sie auf reale Alltagskommunikation in der Zielsprache vorbereitet. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler verbessern ihre Lese- und Recherchekompetenz. bauen ihre Fähigkeit zum selektiven (suchenden) Lesen authentischer Texte aus. beantworten Fragen zum Text (in schriftlicher Form) stichwortartig auf Französisch. üben sich in der Sprachmittlung zwischen Fremd- und Muttersprache. vertiefen ihre landeskundlichen Kenntnisse über Straßburg. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler versprachlichen ihre stichwortartigen Notizen in Kurzvorträgen. recherchieren weitgehend selbstständig im Internet. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler arbeiten konzentriert mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern zusammen.

  • Französisch
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II, Berufliche Bildung
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