Am 20. Juli 2019 jährte sich der gescheiterte Attentatsversuch Stauffenbergs zum 75. Mal. Allein dies ist Grund genug, sich im Unterricht intensiver mit dem Thema "Widerstand gegen den Nationalsozialismus" zu befassen. Jahres- und Gedenktage bringen es mit sich, dass historische Umstände und Entwicklungen allzu sehr auf ein Einzelereignis oder eine Einzelperson verkürzt werden. Die Auseinandersetzung mit dem Widerstand 1933 bis 1945 sollte diesen Fehler nicht begehen. Der 20. Juli sollte Anlass sein, sich mit den zahlreichen Facetten des Kampfes gegen das Unrechtsregime unter Hitler zu befassen.
Der deutsche Widerstand gegen Hitler
In dieser Unterrichtseinheit führen die Schülerinnen und Schüler eine Internetrecherche zu den Facetten des deutschen Widerstands mit anschließender quellenkritischer Analyse durch. Sie befassen sich mit den Möglichkeiten und Formen des Widerstands zwischen 1933 und 1945 sowie den Gründen des Scheiterns der Widerstandsbewegungen.
- Geschichte / Früher & Heute
- Sekundarstufe I, Sekundarstufe II
- 5 Unterrichtsstunden
- Ablaufplan, Primärmaterial, Recherche-Auftrag, Arbeitsblatt
- 7 Arbeitsmaterialien

Beschreibung der Unterrichtseinheit
Unterrichtsablauf
Einstieg / Problematisierung
Als Einstieg in die Thematik kann Hitlers Ansprache nach dem gescheiterten Attentatsversuch vom 20. Juli 1944 dienen. Diese Audio-Quelle findet sich zum Beispiel auf der CD-ROM "Widerstand und Verfolgung" (siehe Zusatzinformationen). Die Schülerinnen und Schüler sollen festhalten, wie die Attentäter von Hitler bezeichnet werden.
Anschließend sollen die Fragen "Wer waren die Männer wirklich? Wer leistete Widerstand gegen das Unrechtsregime? Was waren die Motive, aktiv Widerstand zu leisten?" einen problematisierenden Anstoß für die Recherche geben.
Erarbeitung
Arbeitsteilige Gruppenarbeit
Die Schülerinnen und Schüler informieren sich anschließend in arbeitsteiliger Gruppenarbeit im Internet über die unterschiedliche Aspekte und Formen des Widerstands gegen den Nationalsozialismus. In den Gruppen sollen Recherchen angestellt werden zum
- Widerstand einzelner Personen, die nicht zu einer Widerstandsgruppierung gehörten,
- Widerstand der Wehrmacht und dem Attentat vom 20. Juli 1944,
- Widerstand der "Weißen Rose",
- Widerstand der SPD und KPD,
- Widerstand des "Kreisauer Kreises",
- Widerstand von kirchlicher Seite.
Nach den Sammeln, Sichten und Auswerten der Internetquellen sollen die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse den anderen Arbeitsgruppen in einer eigenen Präsentation vorstellen. Sie müssen überlegen, welche Informationen sie mitteilen, wie und mit welchem Medium sie ihre Ergebnisse vorstellen.
circa 2 StundenSicherung
Unterschiedliche Präsentationsformen möglich
Die Arbeitsgruppen sollen die Präsentationsform nach ihren Kenntnissen, Fähigkeiten und Vorlieben frei wählen. Denkbar sind zum Beispiel eine Wandzeitung, Ausstellungstafeln/-plakate, eine PowerPoint-Präsentation, Multimedia-Präsentationen oder eine Reportage. Die Lehrkraft sollte bei der Auswertung und Umsetzung der Recherche-Resultate darauf achten, dass die Schülerinnen und Schüler die Inhalte der Internetseiten (und anderen Quellen) nicht einfach kopieren, sondern diese eigenständig verarbeiten. Wichtig ist es auch, der Klasse zu verdeutlichen, dass nicht allein die äußere Form der Präsentation zählt, sondern in erster Linie deren Inhalte.
Urheberrecht beachten
Digitale Präsentationen können im Internet publiziert werden. Um hierbei jegliche Verstöße gegen das geltende Urheberrecht zu vermeiden (besonders im Hinblick auf Fotos), sollte eine derartige Präsentation nur im Intranet beziehungsweise auf kenn- und passwortgeschützten Seiten erfolgen!
circa 1 StundeMedienkritik
Zeit für Medienkritik
Nachdem sich die Schülerinnen und Schüler bei der Internetrecherche und Präsentation intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt und die unterschiedlichen Aspekte des Widerstands kennengelernt haben, sollen sie sich medienkritisch mit einer Internetseite beschäftigen. Als Leitfaden dabei dient ein Bewertungsbogen (siehe Download). In Einzelarbeit füllen alle den Bogen beim Besuch der angegebenen Internetseite aus. Im Anschluss werden die Ergebnisse in der Klasse besprochen; Ziel ist eine abschließende Bewertung der Webseite. Dabei lernt die Klasse Kriterien für die Qualität einer Website kennen und muss sich ktritisch mit einem Beispiel auseinander setzen. Je nach Zeitumfang ist es auch möglich, zentrale Kriterien für die inhaltliche und formale Qualität von Internetseiten im Unterrichtsgespräch gemeinsam zu entwickeln. Gegebenenfalls überlegen die Schülerinnen und Schüler in einer vorentlastenden Hausaufgabe, was gute Informationsangebote im Internet auszeichnet.
circa 1 StundeVertiefung
Das Recht auf Widerstand
Eine Erweiterung kann das Thema durch eine Diskussion zu den ethischen Aspekten des Widerstandsrechts gegen Unrechtsregime erfahren. Hier bietet sich eine fächerübergreifende Arbeit zum Beispiel mit den Fächer Religion, Ethik, Philosophie an. Die Ausgabe zum 20. Juli 1944 der "Themenblätter im Unterricht" der Bundeszentrale für politische Bildung greift beispielsweise die Frage auf, ob das Widerstandsrecht Grenzen hat oder ob unter bestimmten Umständen selbst der Tyrannenmord als letztes Mittel legitim ist.
Geschichte im Film
Es besteht auch die Möglichkeit, Einzelaspekte zu vertiefen. Hier bietet sich eine kritische Behandlung der filmischen Umsetzung historischer Sachverhalte an. Empfehlenswert ist zum Beispiel Michael Verhoevens Film "Die weiße Rose" von 1982 (als Video und DVD erhältlich). Weitere Filmangebote finden Sie in der Rubrik "Zusatzinformationen" auf der Startseite dieser Unterrichtseinheit.
Dauer variabel
Didaktisch-methodischer Kommentar
Widerstand gegen das NS-Regime als Unterrichtsthema
Die Schülerinnen und Schüler recherchieren in arbeitsteiliger Gruppenarbeit zu unterschiedlichen Aspekten und Formen des Widerstands gegen den Nationalsozialismus. Dazu zählen der Widerstand einzelner Personen, die nicht zu einer Widerstandsgruppierung gehörten, Widerstand der Wehrmacht, der "Weißen Rose", der SPD und KPD, des "Kreisauer Kreises" und Widerstand von kirchlicher Seite. Nach dem Sammeln, Sichten und Auswerten der Internetquellen sollen die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse den anderen Arbeitsgruppen in einer eigenen Präsentation vorstellen. Sie müssen überlegen, welche Informationen sie mitteilen, wie und mit welchem Medium sie ihre Ergebnisse vorstellen.
Die Internetrecherche
Die Recherche im Internet ermöglicht einen raschen und gezielten Zugriff auf eine Vielzahl von Informationen, die sowohl Text- als auch Bild-, Ton- und Filmmaterial umfassen. Die Internetseiten, die von der Klasse für ihre Informationsbeschaffung benutzt werden sollen, sind ausgewählt. Das vermeidet ein zielloses Umherirren im Netz. Den Schülerinnen und Schülern wird so zwar vorgegeben, wo sie zu suchen haben, doch müssen sie die entsprechenden Fakten und Materialien selbstständig auswerten und weiterverarbeiten. Dies sind die zentralen Ziele dieser Sequenz. Bei einer anschließenden Schulung der Medienkompetenz lernen die Schülerinnen und Schüler inhaltliche und formale Kriterien kennen, mit denen sich eine Internetseite bewerten lässt (vergleiche: Online-Check: Glaubwürdigkeit von Quellen).
Didaktisch-methodische Hinweise
Die Arbeitsgruppen sollen die Präsentationsform nach ihren Kenntnissen, Fähigkeiten und Vorlieben frei wählen. Denkbar sind zum Beispiel eine Wandzeitung, Ausstellungstafeln/-plakate, eine PowerPoint-Präsentation, Multimedia-Präsentationen oder eine Reportage. Die Lehrkraft sollte bei der Auswertung und Umsetzung der Recherche-Resultate darauf achten, dass die Schülerinnen und Schüler die Inhalte der Internetseiten (und anderen Quellen) nicht einfach kopieren, sondern diese eigenständig verarbeiten. Wichtig ist es auch, der Klasse zu verdeutlichen, dass nicht allein die äußere Form der Präsentation zählt, sondern in erster Linie deren Inhalte.
Medienkritik
Nachdem sich die Schülerinnen und Schüler bei der Internetrecherche und Präsentation intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt und die unterschiedlichen Aspekte des Widerstands kennen gelernt haben, sollen sie sich medienkritisch mit einer Internetseite beschäftigen. Als Leitfaden dabei dient ein Bewertungsbogen (siehe Download). Gutes Material sowie eine Online-Checkliste zur Glaubwürdigkeit und Qualität von Onlinequellen bietet die Einheit Digitale Lesekompetenz: Glaubwürdigkeit prüfen und Fake News erkennen. In Einzelarbeit füllen alle den Bogen beim Besuch der angegebenen Internetseite aus. Im Anschluss werden die Ergebnisse in der Klasse besprochen; Ziel ist eine abschließende Bewertung der Webseite. Dabei lernt die Klasse Kriterien für die Qualität einer Website kennen und muss sich kritisch mit einem Beispiel auseinandersetzen. Je nach Zeitumfang ist es auch möglich, zentrale Kriterien für die inhaltliche und formale Qualität von Internetseiten im Unterrichtsgespräch gemeinsam zu entwickeln. Gegebenenfalls überlegen die Schülerinnen und Schüler in einer vorentlastenden Hausaufgabe, was gute Informationsangebote im Internet auszeichnet.
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- widerstand-ns-regime-arbeitsblatt-1.pdf
Mithilfe dieses Arbeitsblatts und den aufgeführten Weblinks recherchieren die Lernenden zum Widerstand einzelner Personen, die nicht zu einer Widerstandsgruppe gehörten.
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Mithilfe dieses Arbeitsblatts und den aufgeführten Weblinks recherchieren die Lernenden zum Widerstand der Wehrmacht.
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Mithilfe dieses Arbeitsblatts und den aufgeführten Weblinks recherchieren die Lernenden zum Widerstand der Weißen Rose.
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Mithilfe dieses Arbeitsblatts und den aufgeführten Weblinks recherchieren die Lernenden zum Widerstand der SPD und KPD.
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Mithilfe dieses Arbeitsblatts und den aufgeführten Weblinks recherchieren die Lernenden zum Widerstand des Kreisauer Kreises.
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Mithilfe dieses Arbeitsblatts und den aufgeführten Weblinks recherchieren die Lernenden zum Widerstand der Kirche.
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Mithilfe eines Bewertungsrasters auf diesem Arbeitsblatt führen die Lernenden anhand einer Internetseite eine Quellenkritik durch.
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Mithilfe dieses Arbeitsblatts und den aufgeführten Weblinks recherchieren die Lernenden zum Widerstand einzelner Personen, die nicht zu einer Widerstandsgruppe gehörten.
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Mithilfe dieses Arbeitsblatts und den aufgeführten Weblinks recherchieren die Lernenden zum Widerstand der Kirche.
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Mithilfe eines Bewertungsrasters auf diesem Arbeitsblatt führen die Lernenden anhand einer Internetseite eine Quellenkritik durch.
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Hier können Sie alle Arbeitsblätter der Einheit "Widerstand gegen Hitler" im Word-Format als ZIP-Ordner herunterladen.
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Vermittelte Kompetenzen
Fachkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- lernen die Möglichkeiten und Formen des Widerstands von 1933 bis 1945 kennen.
- befassen sich mit den Gründen für das Scheitern der Widerstandsbewegung.
- diskutieren ethische Aspekte des Widerstands gegen Unrechtsregime (eventuell fächerübergreifend mit Religion, Ethik, Philosophie).
Medienkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- nutzen das Internet als Recherchemedium.
- lernen Kriterien für die Qualität von Internetseiten kennen.
- bewerten ihre Informationsquellen kritisch.
- präsentieren ihre Ergebnisse vorm Plenum, zum Beispiel mit PowerPoint oder multimedial.
Externe Links
- bpb.de
Das Themenblatt "20. Juli 1944" informiert über Ablauf und Hintergrund des Attentats auf Hitler und stellt unterschiedliche Bewertungen der Tat zur Diskussion. Es steht im bpb Shop als PDF-Datei zum kostenlosen Download zur Verfügung.
- lpb-bw.de
Die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg präsentiert ein umfangreiches Dossier zum 20. Juli 1944.
- zeit.de
In diesem Artikel hat die Zeit Äußerungen zum Attentat aus Originalquellen (Tagebücher, Erinnerungen, Briefe) zusammengestellt.
- dhm.de
Das "Lebendige Museum Online" präsentiert mit "Widerstand gegen den Nationalsozialismus" ein Übersichtskapitel mit Links zu allen Formen des Widerstands.
- fwu-shop.de
Das FWU bietet verschiedene Filme zum Thema als DVD oder Video an, zum Beispiel "Widerstand in der NS-Zeit" oder "Die Weiße Rose".
- gdw-berlin.de
Gedenkstätte Deutscher Widerstand: Die Informationen zu verschiedenen Widerstandsgruppen sind als Ausstellungsbereiche online.
- gedenkstaette-ploetzensee.de
Zwischen 1933 und 1945 wurden in Plötzensee fast 3.000 Menschen durch die NS-Justiz hingerichtet. Diese Website zeigt 14 Tafeln der Dokumentation.
- georg-elser.de
Die Seite "Georg-Elser: Ich habe den Krieg verhindern wollen" mit umfassenden Informationen ist ein Projekt der Gedenkstätte Deutscher Widerstand mit der Bundeszentrale und den Landeszentralen für politische Bildung.
- dietrich-bonhoeffer.net
Biografie, Links und Veranstaltungen zum Gedenken an den evangelischen Theologen und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer.