Überwachungsstaat in George Orwells Roman "1984" und heute: fächerübergreifend lehren und lernen

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit zum Thema "Überwachungsstaat im Roman 1984 und heute" sollen die Schülerinnen und Schüler eine Überwachungssituation sinnlich erleben, reflektieren und künstlerisch gestalten. Der eigene Beitrag soll die Übertragung der Lektüre "1984" von George Orwell auf gegenwärtige Probleme digitaler Überwachungsmechanismen fokussieren. Die Unterrichtseinheit eignet sich daher für eine fächerübergreifende Arbeit am Thema, zum Beispiel mit den Fächern Geschichte und Politik.

  • Englisch / Politik / WiSo / SoWi / Geschichte / Früher & Heute
  • Sekundarstufe II
  • 2 Unterrichtsstunden
  • Arbeitsblatt, Ablaufplan, Didaktik/Methodik, Diskussion, Präsentation, Rollenspiel, kooperatives Lernen
  • 2 Arbeitsmaterialien

Beschreibung der Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit zum Roman "1984" sollen die Schülerinnen und Schüler eine Überwachungssituation sinnlich erleben, reflektieren und künstlerisch gestalten. Durch diesen Fokus auf das eigene Erleben wird die künstlerische Gestaltung subjektiver Erfahrungen gefördert, und der Gegenwartsbezug der Lektüre wird zum Diskussionsgegenstand. Die Unterrichtseinheit ist im Rahmen von "Generation K" entstanden und wurde mit der Methode "Learning Through The Arts" (LTTA) in Kooperation einer Künstlerin und eines Künstlers mit einer Englisch-Lehrkraft gestaltet.

Unterrichtsablauf

Inhalt
Sozial- / Aktionsform

Didaktisch-methodischer Kommentar

Das Thema "Überwachung und Überwachungsstaat in der Gesellschaft" im Unterricht

Durch die Digitalisierung entstehen neue Formen der Überwachung: Datenkontrolle durch Unternehmen (zum Beispiel Facebook), Überwachung durch den Staat (wie in China), transparenter Konsument und individualisierte Informationsflüsse (zum Beispiel Google-Suchmaschine) et cetera. Diese Themen sind von hoher Relevanz in den Fächern Geschichte und Politik; eine fächerübergreifende Zusammenarbeit bietet sich daher besonders an und die vorliegende Unterrichtseinheit eignet sich dafür sehr gut. Im Fach Englisch wird im Rahmen der Unterrichtseinheit "Überwachungsstaat im Roman 1984 und heute: fächerübergreifend lehren und lernen" über die Lektüre des Romans "1984" von George Orwell ein Bezug zu diesen aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen hergestellt.

Vorkenntnisse

Die Schülerinnen und Schüler sollten den Roman "1984" bereits gelesen haben. Auch der Themenbereich "Dystopian Novel" sollte bereits im Unterricht behandelt worden sein.

Die Lehrkraft benötigt für die Unterrichtseinheit keine spezifischen Vorkenntnisse. Sie sollte sich allerdings im Vorfeld mit dem Thema Überwachung in den heutigen Gesellschaften beschäftigt haben.

Didaktisch-methodische Analyse

Überwachen und Überwachtwerden werden in dieser Unterrichtseinheit sinnlich erfahrbar und der emotional-subjektive Zugang zum Thema wird verstärkt. Durch die künstlerische Auseinandersetzung in Einzel- und Gruppenarbeiten wird die eigene Haltung zur Disposition gestellt und geschärft.

Die Unterrichtseinheit ist als Tandem-Unterricht zwischen Lehrkraft und den mit der Schule kooperierenden Künstlerinnen und Künstlern konzipiert. Falls an Ihrer Schule keine Kooperationen mit freischaffenden Künstlerinnen und Künstlern vorhanden sind, kann die Unterrichtseinheit auch von zwei Lehrkräften durchgeführt werden. Idealerweise sollte eine der Lehrkräfte eine Affinität zu den hier angewendeten Kunstformen – Performance und Installation – sowie Videotechnik aufweisen.

Arbeitsmaterial "Überwachungsstaat im Roman 1984 und heute" zum Download

Vermittelte Kompetenzen

Fachkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • lernen den kreativ-künstlerischen Umgang mit Themen des Romans beziehungsweise mit Gesellschaftsthemen kennen.
  • befassen sich mit den psychosomatischen Auswirkungen, die Überwachung auf das Individuum hat.
  • lernen künstlerische Formen und Präsentationsmöglichkeiten kennen.

Medienkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • arbeiten mit der Kameratechnik.
  • entwickeln ein Inszenierungskonzept unter Einbeziehung von Medien.
  • bewerten die Gefahren analoger und digitaler Überwachungsmedien.

Sozialkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • lernen, kreative Prozesse mit anderen abzustimmen und zu gestalten.
  • entwickeln, formulieren und präsentieren eigene Ideen.
  • entwickeln eigene Haltungen zu Themen und stellen diese zur Diskussion.

Autorenteam

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Sabine Felker, Jürgen Waldmann und Bettina Blümel

Zum Profil

In Kooperation mit

Generation K

Generation K ist ein Schulentwicklungsprogramm mit dem Ziel, die Kulturelle Bildung in Rheinland-Pfalz zu stärken. In der Programmzeit von drei Jahren werden die kulturelle Schulentwicklung weiter unterstützt und die Zusammenarbeit von Bildungs- und Kulturszene für eine nachhaltige und qualitativ hochwertige kulturelle Bildungsarbeit in Rheinland-Pfalz gefördert. Gerade Kinder und Jugendliche, die wenig Zugang zu Kunst und Kultur haben, sollen mithilfe des rheinland-pfälzischen Landesprogramms erreicht werden.

Learning Through The Arts (LTTA)

"Learning Through The Arts – Lernen durch die Künste" hat seinen Ursprung am Royal Conservatory in Toronto. Diesem Konzept folgend vermitteln Kunstschaffende im regulären Unterricht Lehrplaninhalte in Kernfächern wie Mathematik, Deutsch oder Geschichte mit den Mitteln ihrer Kunstform. Für den bundesdeutschen Raum wurde das Konzept erweitert mit dem Schwerpunkt, eine sehr enge Zusammenarbeit mit einer Partnerlehrkraft zu ermöglichen. Dafür durchlaufen LTTA-Kunschaffende und -Lehrkräfte eine dreijährige, praxis- sowie theoriebezogene Ausbildung, die bei LTTA Würzburg-Estenfeld anfragbar ist.

Kreativpotentiale im Dialog

Das Projekt Kreativpotentiale im Dialog fördert den länderübergreifenden Wissensaustausch zwischen Akteuren aus Kultur und Bildung, die daran mitwirken, Kulturelle Bildung zum festen Bestandteil des Schullebens zu machen. Wissen, Erkenntnisse und Ideen, wie Schulveränderungsprozesse mit und durch Kulturelle Bildung erfolgreich gestaltet werden können, werden in diesem Netzwerk zugänglich gemacht.

Gefördert von

Stiftung Mercator

"Kreativpotentiale im Dialog" ist ein Projekt der Wider Sense TraFo gGmbH, gefördert von der Stiftung Mercator.