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Lukas Forscherland – Experimente rund ums Licht

Fachartikel

In Lukas Forscherland können Kinder den Geheimnissen des Lichts auf den Grund gehen. Das Projekt entstand im Rahmen der Kampagne "FaszinationLicht – Licht für die Schulen" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).In Lukas Forscherland können Kinder mit ihren Lehrkräften, Erzieherinnen und Erziehern - und natürlich mit Luka, dem "sehr besonderen Glühwürmchen", auf den Spuren des Lichts eine interessante Entdeckungsreise machen. Denn ohne Licht wäre es nicht nur ganz schön langweilig auf der Welt, ohne Licht wäre es zappenduster. Wenn es gar kein Licht mehr gäbe, dann müssten wir auf viel mehr verzichten, als uns im ersten Moment bewusst ist: Es gäbe keine Sonne, Mond und Sterne, keinen Kerzenschein, Regenbogen, Leuchtturm und auch keine Taschenlampe. Doch Licht ist noch viel mehr als das, was wir sehen. Scheinbar unsichtbar bringt es vieles in der Technik zum Laufen, versteckt sich in Smartphones, in Computern und Telefonkabeln. Die Mitmach-Projekte in Lukas Abenteuergeschichten bringen im wahrsten Sinne des Wortes Licht ins Dunkel, da es eine Menge zu bieten hat.

  • Biologie / Ernährung und Gesundheit / Natur und Umwelt / Chemie / Natur & Umwelt
  • Primarstufe

Tatort Tropenwald 2.0 – Ein Mitmach-Krimi

Unterrichtseinheit

Diese Unterrichtseinheit zum Themenbereich Regenwaldzerstörung basiert auf dem Mitmach-Krimi "Tatort Tropenwald 2.0". Den Schülerinnen und Schülern wird das Thema spielerisch nähergebracht, um sie so für den Schutz tropischer Regenwälder zu begeistern. Kann man Systemdenken lebendig alltagsnah vermitteln? Eine spielerische Herangehensweise an das komplexe Thema Regenwaldvernichtung und die globalen Zusammenhänge, die dafür verantwortlich sind, ermöglicht es, Schülerinnen und Schüler für das Thema zu begeistern. Der Mitmach-Krimi "Tatort Tropenwald 2.0" bringt die Jugendlichen tief in das Thema Regenwaldzerstörung. In Ermittlerteams begeben sie sich auf Spurensuche im Regenwald, wo sie versuchen einen Mordfall aufzuklären. Das Unterrichtsmaterial ist eingebunden in das Bildungsprojekt "Systeme verstehen" von OroVerde. Dieses Modul ist ein Auszug aus der überarbeiteten Spielversion des Unterrichtsmaterials "Tatort Tropenwald", für Schülerinnen und Schüler ab Klasse 7. Die Einheit vertieft die behandelten Themen im Mitmach-Krimi und dient den Lernenden dazu, die komplexen Zusammenhänge verständlich darzustellen und zu präsentieren. Das Thema Regenwaldzerstörung im Unterricht Hintergründe und hilfreiche Fakten zum Thema finden Sie auf den Wissensseiten von OroVerde. Mit dem Thema Regenwaldzerstörung kann im Unterricht an die Themen Globalisierung und intensive Landwirtschaft angeschlossen werden. Vorkenntnisse Die Lernenden benötigen für die Unterrichtseinheit keine spezifischen inhaltlichen Vorkenntnisse zum Thema Tropenwald beziehungsweise zur Zerstörung tropischer Regenwälder. Zur Erarbeitung der weiterführenden Unterrichtsanregungen empfiehlt es sich jedoch, den Mitmach-Krimi vorher durchzuspielen. Didaktisch-methodische Hinweise Mit der Einheit "Tatort Tropenwald 2.0 – Ein Mitmachkrimi" soll Wissen zu den Hauptursachen für Regenwaldzerstörung und deren Vernetzung mit uns in Europa vermittelt werden. Das Unterrichtsmaterial liefert die Möglichkeit, tiefer in einzelne Bereiche der Regenwaldzerstörung einzutauchen und durch unterschiedliche Darstellungsformen Informationen aufzubereiten. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erkennen die Zusammenhänge der einzelnen Treiber der Entwaldung im Regenwald. beschäftigen sich mit ihrer eigenen Rolle bei der Regenwald-Zerstörung (Zusammenhang zwischen ihrem eigenen Konsum und der Zerstörung des Regenwalds). Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten im Rahmen von Gruppenarbeiten komplexe Themenbereiche kooperativ. lernen die Auswirkungen ihres täglichen Handelns auf die Umwelt kennen.

  • Politik / WiSo / SoWi / Wirtschaft
  • Sekundarstufe I

Apfelblüten-Projekt

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit zum Thema "Apfelblüten" wird ein Projekt vorgestellt, das bereits seit vielen Jahren in Zusammenarbeit zwischen der Sendereihe Planet Wissen des WDR und Hobby-Naturkundlerinnen und Naturkundlern sowie Schulklassen durchgeführt wird. Apfelblüten werden beobachtet und die Daten werden gesammelt und an die Klimaforschung übermittelt. Sie bilden die Grundlage für Forschungen im Bereich Klimawandel.In der Aktion "Apfelblütenland" möchte Planet Wissen auch in diesem Jahr wieder Daten sammeln, die einen Vergleich mit den Ergebnissen des Vorjahres erlauben. Das Projekt richtet sich insbesondere an Schülerinnen und Schüler und möchte die Kinder für die Themen "Naturbeobachtung" und "Klimawandel" sensibilisieren. Interessierte Schulklassen können per E-Mail-Formular mitmachen, wenn bei ihnen die Apfelbäume blühen. Die Schulkinder haben so die Chance, den Klimaforschern zu helfen und selbst ein Stück Naturbeobachtung und damit Forschung zu betreiben. Apfelblüten-Sichtungen Im Rahmen der Aktion werden die verschiedenen Stadien der Apfelblüte dokumentiert. Die Vorgehensweise ist ganz einfach: Sobald die ersten Blütentriebe sprießen, können die verschiedenen Phasen der Apfelblüte mithilfe eines Kontaktformulars dokumentiert werden. Die Ergebnisse der Beobachtungen übermittelt der WDR dann an Klimaforscher, die die Daten auswerten und auf einer sogenannten "Phänologischen Naturraumkarte" darstellen. Weshalb sind die Beobachtungen wichtig? Die Beobachtung von Naturerscheinungen wie der Apfelblüte macht deutlich, dass sich der Eintritt der Jahreszeiten nicht wie im Kalender auf einen bestimmten Tag festlegen lässt, weil er von vielen Faktoren abhängt, zum Beispiel von Temperatur und Niederschlagsmenge. Aber nicht nur der eigene Rhythmus der Natur wird an der Apfelblüte deutlich: Mithilfe genauer Beobachtungsdaten lassen sich auch Aussagen über die Veränderung des Klimas machen. Vielerorts blühen die Apfelbäume heute früher als noch vor wenigen Jahrzehnten - eine Folge der Klimaerwärmung. Schulklassen machen mit Für die Klimaforscher ist der Zeitraum der Apfelblüte ein Indikator für eventuelle Klimaveränderungen. Je mehr Daten gesammelt werden, desto genauer können die Unterschiede zwischen einzelnen Regionen herausgearbeitet werden. Gerade für Schulklassen bietet diese Aktion einen weiten Raum an Möglichkeiten: So können einerseits Veränderungen in der Natur in einem kurzen Zeitraum erfahrbar gemacht werden, andererseits bietet das Projekt die Möglichkeit, Phänomene wie Klimawandel anschaulich im Unterricht zu thematisieren.

  • Biologie / Ernährung und Gesundheit / Natur und Umwelt / Geographie / Jahreszeiten
  • Primarstufe

Die Kohlensäure

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit zum Thema "Kohlensäure" untersuchen die Lernenden Mineralwasser und die darin enthaltene Kohlensäure genauer. Entstanden ist diese Unterrichtseinheit im Rahmen der Initiative "Naturwissenschaftliche Erlebnistage". Sie ermuntert zum eigenständigen experimentellen Erforschen naturwissenschaftlicher Phänomene.Die Materialien dieser Unterrichtseinheit sollen Schülerinnen und Schüler dazu befähigen, naturwissenschaftliche Projekte weitgehend selbstständig durchführen zu können. In dieser Unterrichtseinheit untersuchen die Lernenden Mineralwasser und die darin enthaltene Kohlensäure in praktischen Experimenten. Dabei beginnen sie mit eng geführten Arbeitsaufträgen, die detaillierte Versuchsanleitungen enthalten, und gehen zu zunehmend offeneren Arbeitsformen über. Das Arbeitsheft beinhaltet einen Pflicht- und einen Wahlteil. Letzterer regt zur vertieften Untersuchung des Themas an, etwa durch eine Experimentvorführung für die Klasse oder durch eine Online-Umfrage unter den Mitschülerinnen und Mitschülern.Die Anleitung zum Versuch stammt aus der Reihe "Projektidee" und bietet eine Hilfestellung bei der Bearbeitung der Aufgaben. Sie enthält Versuche und Rechercheaufträge. Die Lernenden führen die Versuche zur Kohlensäure eigenständig durch und dokumentieren ihre Ergebnisse im Projektidee-Heft der Naturwissenschaftlichen Erlebnistage. Sie können sich dabei allein oder in Gruppen mit dem Thema beschäftigen, wobei die Gruppenarbeit bevorzugt werden sollte. Leitfaden zur Durchführung der Experimente Hier finden Sie detaillierte Informationen zur Durchführung der Experimente.Die Schülerinnen und Schüler erweitern ihre naturwissenschaftlichen Kenntnisse und methodischen Fähigkeiten. bestimmen mit einem Indikator den Säuregrad des Mineralwassers und untersuchen das Lösungsverhalten des Kohlenstoffdioxids im Wasser. recherchieren im Internet und dokumentieren ihre Lernergebnisse. planen anhand der angeeigneten Methoden eigene Versuche und führen diese durch. erstellen eine Online-Umfrage. präsentieren die Versuche und Versuchsergebnisse. Einstieg Der Einstieg erfolgt über folgende Fragestellungen: Warum schmeckt das Mineralwasser sauer? Aus welchem Gas sind die Gasbläschen (in einer Mineralwasserflasche)? Wie kommen die Gasbläschen in das Wasser? Experimentierphase Die Schülerinnen und Schüler erhalten hier Anregungen für Versuche, die die Beantwortung der Fragen ermöglichen: Warum schmeckt das Mineralwasser sauer? Der Säuregehalt wird mit einem Indikator getestet. Aus welchem Gas sind die Gasbläschen? Der Nachweis von Kohlenstoffdioxid erfolgt mit Hilfe des Kalkwassers. Kann man Kohlenstoffdioxid im Wasser auflösen? Destilliertes Wasser wird mit dem Indikator versetzt, danach wird Kohlenstoffdioxid durch das Wasser geleitet. Recherche Die Schülerinnen und Schüler bekommen die Aufgabe, im Internet nach Informationen zum Thema "Saure Meere" zu suchen. Ziel ist es, herauszufinden, inwiefern der Kohlenstoffdioxid zu "sauren Meeren" führt. Außerdem sollen die Schülerinnen und Schüler recherchieren, welche Auswirkungen die Veränderung des pH-Wertes auf die im Meer lebenden Organismen hat. Dokumentation Auf dieser Seite schreiben die Schülerinnen und Schüler eine Zusammenfassung dessen, was sie bisher gelernt haben. Mit dieser Aufgabe wird der Pflichtteil abgeschlossen. Zur Vertiefung des Themas können die Lernenden für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler die Versuche als Mitmach-Experimente präsentieren oder mit eine Umfrage durchführen. Der Wahlteil gliedert sich in drei Bereiche: Anleitungen zur Vorbereitung einer Präsentation Da die Schüler bei der Vorbereitung der Präsentation so viel Spielraum wie möglich erhalten sollen, sind diese Anmerkungen hier nur beispielhaft. Arbeiten mit einer digitalen Lernplattform Die Schülerinnen und Schüler werden bei der Erstellung einer Online-Umfrage angeleitet. Weiterführendes Die Arbeitsmaterialien enthalten eine Sammlung an Fragestellungen oder Problemen, denen die Schülerinnen und Schüler weitgehend selbstständig nachgehen können. Einzelne Aufgaben eignen sich auch als Hausaufgabe.

  • Chemie / Natur & Umwelt / Biologie / Ernährung und Gesundheit / Natur und Umwelt
  • Sekundarstufe I

Globaler Wasserverbrauch: Der Kampf ums "blaue Gold"

Unterrichtseinheit

Diese Unterrichtseinheit möchte Schülerinnen und Schülern verdeutlichen, dass es sich bei sauberem Wasser um eine endliche und kostbare Ressource handelt, mit der die heutige und alle nachfolgenden Generationen besonders sparsam umgehen müssen. Der weltweite Wasserverbrauch steigt rasant an. Das UN-Millenniumsziel, bis 2015 eine Halbierung des Anteils der Menschen ohne dauerhaft gesicherten Zugang zu hygienisch einwandfreiem Trinkwasser zu erreichen, ist in Gefahr. Schon heute ist Trinkwasser knapp, schon heute sind eine Milliarde Menschen auf Grundwasserreserven angewiesen, Tendenz steigend. Bei weiterer Klimaerwärmung drohen die Gletscher zu schmelzen, die für viele Menschen und Regionen eine Trinkwasserreserve darstellen. Die zunehmende Wasserverschmutzung durch uns stellt eine zusätzliche Gefahr dar. Heute schon zählt der WWF in einem vor Kurzem veröffentlichten Bericht mehr als 50 bewaffnete Konflikte, ausgelöst durch den Kampf um Wasser. Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass zunehmend Kriege um Wasser beziehungsweise Trinkwasserreserven geführt werden. Das "blaue Gold" wird immer mehr zu einem Objekt der Begierde. Die Thematik "Wasser und Wasserverbrauch" auf nationaler und globaler Ebene wird in dieser Unterrichtseinheit dargestellt. Sie umfasst vier bis fünf Unterrichtsstunden und soll anhand dreier Arbeitsblätter erarbeitet werden. Die Sequenz kann an fast jeder Stelle in der Abfolge der curricular vorgesehenen Themen für die Jahrgangsstufen 9 und 10 durchgeführt werden. Besondere Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, da die Schülerinnen und Schüler bereits mit den meisten Begriffen rund ums Wasser vertraut sind - auch aufgrund der Vorarbeiten in anderen Fächern. Die Bearbeitung der Arbeitsblätter kann in Einzel- oder Partnerarbeit erfolgen. Ablauf der Unterrichtseinheit "Globaler Wasserverbrauch" Die Lernenden setzen sich intensiv mit den Themen Wasserverbrauch, Wasserknappheit und Wasserverschwendung im nationalen und globalen Kontext auseinander. Die Schülerinnen und Schüler sollen erkennen, dass die Erde als Ganzes ein geschlossener Wasserkreislauf ist, die Ressource Wasser aber ungleich verteilt und ungleich genutzt/verschwendet wird. den Begriff des "virtuellen Wassers" kennen und anwenden können. die größten Wasserverschwender in Form des Wasser-Fußabdrucks begründet benennen können. lernen, dass nur "nachhaltige" Wassernutzung zur Bekämpfung des Problems der (zukünftigen) Trinkwasserknappheit führt. anhand des Beispiels der baden-württembergischen Stadt Knittlingen eine mögliche Form der Wassernutzung kennenlernen und das hier vorgestellte Konzept erklären können. die Vor- und Nachteile des Landgewinnungsprojektes nahe der Stadt Turbajal benennen und dessen Nutzen kritisch reflektieren können. die Aussage, dass das Wassersparen in Deutschland nichts bringt außer Rohrverstopfungen, erörtern können. Diese Unterrichtseinheit entstand im Rahmen von MS Wissenschaft 2012 - Zukunftsprojekt ERDE. Im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) schickt Wissenschaft im Dialog (WiD) das schwimmende Science Center auf Tour durch Deutschland und Österreich. Die interaktive Ausstellung an Bord des Schiffes steht im Wissenschaftsjahr 2012 ganz im Zeichen der Nachhaltigkeitsforschung. Die Ausstellung zum Ausprobieren, Mitmachen und Mitforschen wendet sich an Besucherinnen und Besucher ab zehn Jahren. Unter www.ms-wissenschaft.de steht der Tourplan zur Verfügung und Schulklassen und größere Gruppen können Termine für einen Besuch auf dem Ausstellungsschiff buchen. Zum Einstieg in die Thematik bietet sich das Gespräch über verschiedene Schlagzeilen an, wie zum Beispiel: Auf die Energiekrise folgt die Wasserkrise Die Welt ist hungrig, weil sie durstig ist Zukünftig wird es nicht mehr Kriege um Öl geben, sondern Kriege ums "blaue Gold" Die Schülerinnen und Schüler können zu diesen Schlagzeilen in einem Brainstorming ihre Vermutungen äußern und Hypothesen aufstellen, die am Ende der Unterrichtseinheit widerlegt oder aber verifiziert werden. Mithilfe von Arbeitsblatt 1 lernen die Schülerinnen und Schüler den Wasserkreislauf auf Basis ihres Vorwissens detaillierter kennen und erkennen zudem, dass nur ein geringer Teil des Wassers für den Menschen nutzbar ist. Im Zusammenhang mit dem Wasserkreislauf sollen die Begriffe Niederschlag, Verdunstung und Grundwasserbildung fallen. Des Weiteren sollen die Lernenden erfahren, dass Wasser in den Ländern Europas und in den Industrieländern ganz unterschiedlich verwendet und zuweilen verschwendet wird. Video zum Weltwassertag Zur Bearbeitung von Arbeitsblatt 2 können die Schülerinnen und Schüler ein Video auf YouTube nutzen, das anlässlich des Weltwassertages am 22. März 2012 von der Food and Agriculture Organization (FAO) veröffentlicht wurde. Hier soll im Wesentlichen deutlich werden, dass die Landwirtschaft den höchsten Wasserverbrauch aufweist. Woran dies liegt, zeigt dann wiederum der sogenannte Wasser-Fußabdruck. Virtuelles Wasser und Wasser-Fußabdruck In diesem Zusammenhang sollte der Begriff des "virtuellen Wassers" fallen, der wahrscheinlich einigen Schülerinnen und Schülern bekannt vorkommt. Wenn wir beispielsweise heute in den Supermarkt gehen und Produkte aus südlichen Ländern oder beispielsweise eine Jeans kaufen, ist uns vielfach nicht klar, dass für die Produktion dieser Güter Unmengen an Wasser verwendet werden. An dieser Stelle ist es besonders wichtig, bei der Besprechung des Arbeitsblatts den Focus darauf zu lenken, dass gerade die Produktionsländer (vor allem Billiglohnländer) hier ihr äußerst knappes Wasser verschwenden. Den Schülerinnen und Schülern fällt es erfahrungsgemäß nicht schwer, Lösungsstrategien zur Senkung des Wasserverbrauchs anzugeben. Konflikte aufgrund von Wassermangel Das Konfliktpotenzial des "blauen Goldes" in den trockenen Regionen der Erde soll ebenfalls verdeutlicht werden. Hier kann auf Konflikte im Nahen Osten oder aber als ein konkretes Beispiel auf den Grenzfluss Lauca in Südamerika eingegangen werden. Sinnvoll ist bei der Präsentation der Ergebnisse natürlich auch eine kurze Darstellung des Konflikts und der dazugehörigen Konfliktparteien. Das Projekt DEUS 21 in Deutschland Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt DEUS 21 ist ein beispielhaft nachhaltiges Konzept zur kommunalen Wasserwirtschaft. Derzeit wird das Projekt in einem Neubaugebiet in der baden-württembergischen Stadt Knittlingen realisiert. Die Schülerinnen und Schüler informieren sich im Internet über das Projekt. Anschließend sollen sie die Funktionsweise von DEUS 21 darstellen und erkennen, dass es sich dabei um eine Art "Wasserkreislaufwirtschaft" handelt. Das Pilotprojekt DEUS 21 ist zudem auf Effizienz und allgemeine Durchsetzungsfähigkeit innerhalb Deutschlands uns Europa zu prüfen. Moderne Landgewinnung in der Wüste Syriens Ein krasses Gegenbeispiel zu DEUS 21 stellt ein Bewässerungskonzept in der syrischen Wüste dar. Hier wird der Erde quasi der letzte Tropfen Wasser abgerungen, um erfolgreich Landwirtschaft zu betreiben. Bei der Benennung der Vor- und Nachteile dieser Form der Wassernutzung (siehe Arbeitsblatt 3) können die Schülerinnen und Schüler ihr gesamtes (Vor-)Wissen einbringen. Es sollte beim Vergleich der Lösungen aber auch darauf geachtet werden, dass in dem Zusammenhang Begriffe wie Versalzung, Überdüngung, Verdunstung, Tröpfchenbewässerung und Absenken des Grundwasserspiegels fallen. Auch ist es möglich, noch einmal auf die bereits bekannten Formen der Wasserförderung in der Wüste einzugehen, wie beispielsweise Oasen mit artesischem Brunnen , Flussoasen und Grundwasseroasen. Am Schluss der Sequenz steht eine Aussage zum Thema Wassersparen des Leiters des Hannoveraner Umwelt-Instituts Ecolog, Hans-Jürgen Leist, im krassen Gegensatz zu allem vorweg behandelten. Im Artikel " Schluss mit dem Wassersparen! " (ZEIT ONLINE vom April 2012) sagte Leist, dass Wassersparen in Deutschland gar nichts bringe und den Menschen in den wasserarmen Regionen der Erde damit nicht geholfen werde. Die Schülerinnen und Schüler sollen sich kritisch mit dieser Aussage auseinandersetzen und sinnvoll Stellung dazu beziehen (siehe Arbeitsbaltt 3). Dabei ist es sinnvoll, die Lernenden diese Aufgabe in Einzelarbeit erledigen zu lassen, da die Argumentation jeder einzelnen Schülerin und jedes einzelnen Schülers zugleich auch eine Möglichkeit ist, den Lernzuwachs zu prüfen. Die Stellungnahmen der Schülerinnen und Schüler werden abschließend kurz diskutiert.

  • Biologie / Ernährung und Gesundheit / Natur und Umwelt / Geographie / Jahreszeiten
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Audio Lingua: authentische Hörverstehensübungen für den…

Fachartikel
5,99 €

Hörverstehensübungen im Fremdsprachen-Unterricht sind oft gestellt und langweilig? Auf Audio Lingua finden Sie authentische Sprachaufnahmen von Muttersprachlerinnen und Muttersprachlern für Lernende und Sprach-Interessierte. So macht das Hörverstehen Spaß! :-) Das Projekt Audio Lingua Audio Lingua ist ein Projekt der Akademie von Versailles, die dem französischen Bildungs- und Forschungsministerium unterstellt ist. Auf der Website werden Sprachaufnahmen von Muttersprachlerinnen und Muttersprachlern verschiedener Sprachen gesammelt. Auch Dialekte sind gefragt und willkommen. Das Angebot erstreckt sich nicht nur über die gängigen europäischen Sprachen Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch. Interessierte können auch in besondere Sprachen wie Okzitanisch und Katalanisch hineinschnuppern oder sich Aufnahmen auf Arabisch anhören. Insgesamt sind ungefähr 8000 Audio-Dateien auf 14 Sprachen verfügbar. Das Besondere an dem Projekt ist: Alle können mitmachen! Wer sich für Sprache interessiert und andere Sprachen-Fans an der eigenen Muttersprache teilhaben lassen möchte, kann ganz einfach eine eigene Sprachaufnahme hochladen. Im Sprach-Unterricht kann das besonders motivieren. Die Schülerinnen und Schüler hören nicht nur Aufnahmen in der Fremdsprache, sie dürfen anderen Lernenden auch eigene Aufnahmen bereitstellen! Die vorgestellten Themen reichen von Steckbriefen bis hin zu Berichten über Ferien, Freizeit und Feste im Heimatland. Die Audio-Dateien können sowohl online gehört als auch heruntergeladen werden und sind für die private und unterrichtliche Nutzung lizenzfrei . Authentische Hörverstehen-Übungen im Fremdsprachen-Unterricht Für den Fremdsprachen-Unterricht sind authentische Sprachaufnahmen extrem wichtig. Sie trainieren das Hörverstehen der Lernenden und bereiten diese auf die Kommunikation in der Zielsprache gut vor. Da die Audio-Dateien auf Audio Lingua nicht didaktisiert sind, kommen sie einer authentischen Gesprächssituation in der Zielsprache besonders nahe. Ähnlich wie im echten Gespräch mit einem Spanier oder einer Britin müssen sich die Lernenden auf ein schnelles Sprechtempo, einen besonderen Dialekt oder auch lange Sätze einstellen. Dennoch bieten die Audio-Dateien den Vorteil, dass sie pausiert oder mehrfach angehört werden können. Audio Lingua im Fremdsprachen-Unterricht Mit seinen diversen Entdeckungsmöglichkeiten lässt sich das Tool Audio Lingua flexibler als eine klassische Hörverstehensübung in den Englisch-, Französisch-, Italienisch- oder Spanisch-Unterricht einbinden. Auf der Website können die Schülerinnen und Schüler auch eigenständig in den Audio-Dateien stöbern, interessante Aufnahmen aussuchen und diese den Mitschülerinnen und Mitschülern vorstellen. Auch themenbezogene Recherchen können spannend sein. Fragen wie "Wie feiert man Weihnachten in Spanien?" oder "Was tun Italienerinnen und Italiener für den Umweltschutz?" können mithilfe der Sprachaufnahmen im Unterricht beantwortet werden. Spannend kann auch ein Vergleich zweier Fremdsprachen sein. Unterschiede oder Gemeinsamkeiten von verschiedenen Sprachen können mit Schülerinnen und Schülern herausgearbeitet werden. So leistet die authentische Hörverstehensübung einen wichtigen Beitrag zum interkulturellen Lernen !

  • Französisch / Englisch / Italienisch / Spanisch
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II, Berufliche Bildung, Erwachsenenbildung, Spezieller Förderbedarf

Fair kaufen!

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit versuchen Schülerinnen und Schüler herauszufinden, wie Gleichaltrige zum Kauf fair gehandelter Produkte motiviert werden können. Sie gründen einen "fairen Schulkiosk" und werben gezielt für die Produkte. Fair-Trade-Produkte sind teurer als konventionell gehandelte Waren, deshalb werden sie von Jugendlichen in der Regel nur selten gekauft. Dies liegt zum einen daran, dass Jugendliche über weniger Kaufkraft verfügen als Erwachsene, und zum anderen daran, dass Heranwachsende stärker als Erwachsene das Ziel von Markenwerbung sind. Mit Jugendlichen darüber zu reden, was sie kaufen, bedeutet aufzuzeigen, dass sie sich in ihren Kaufentscheidungen vorrangig am Preis und am Markenlogo orientieren. Es gilt, ihnen bewusst zu machen, dass sich hinter dem Preis und dem Markenlogo Produktionsbedingungen und Handelsstrukturen verbergen, die die Welt ärmer, schmutziger und ungerechter machen. Ablauf der Unterrichtseinheit In Gruppenarbeit erstellen die Lernenden Werbeprospekt-Seiten für verschiedene fair gehandelte Produkte, die in einem fiktiven Schulkiosk verkauft werden sollen. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler können fair gehandelte Produkte recherchieren, die jugendliche Konsumenten interessieren könnten. begründen, wieso es sinnvoll sein kann, mehr als nur den günstigsten Marktpreis für ein Produkt zu bezahlen. ethische Kaufentscheidungen begründen. eine eigene Konzeption nach Rückmeldung systematisch überarbeiten. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler können aus Internetquellen für ihr Projekt relevante Informationen entnehmen und weiter verarbeiten. Diese Unterrichtseinheit entstand im Rahmen von MS Wissenschaft 2012 - Zukunftsprojekt ERDE. Im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) schickt Wissenschaft im Dialog (WiD) das schwimmende Science Center auf Tour durch Deutschland und Österreich. Die interaktive Ausstellung an Bord des Schiffes steht im Wissenschaftsjahr 2012 ganz im Zeichen der Nachhaltigkeitsforschung. Die Ausstellung zum Ausprobieren, Mitmachen und Mitforschen wendet sich an Besucherinnen und Besucher ab zehn Jahren. Unter www.ms-wissenschaft.de steht der Tourplan zur Verfügung und Schulklassen und größere Gruppen können Termine für einen Besuch auf dem Ausstellungsschiff buchen. Indem sie herausfinden, wie Gleichaltrige dazu motiviert werden können, fair gehandelte Produkte zu kaufen, nähern sich die Schülerinnen und Schüler dem Thema "Gerechtigkeit im Welthandel" unmittelbar und konkret an. Sie erfahren, dass die Vorgänge auf dem Weltmarkt auch von Alltagsentscheidungen Jugendlicher in den Industrieländern beeinflusst werden. Nur wenn die hinter dem Preis verborgenen Produktionsbedingungen öffentlich kritisiert werden und wenn alternative Konsummöglichkeiten bekannt sind, wird ein gerechterer Welthandel realisierbar. Bei den Lernenden Konsumenten-Bewusstsein entwickeln In der Einstiegsphase sollen die Schülerinnen und Schüler mit gezielten Fragen (siehe M1) dort abgeholt werden, wo sie sich vor der Unterrichtseinheit befinden: Sie konsumieren relativ unbewusst und treffen Kaufentscheidungen zumeist nach dem Kriterium "günstiger Preis". Einige Fragen können die Lernenden zu diesem Zeitpunkt sicher nicht beantworten, und das ist so auch gewollt, denn die fehlenden Antworten sollen im Infotext M5 (Was ist "Fair Traide"?) gefunden werden. Selbstständige Erschließung der Lernaufgabe Die Schülerinnen und Schüler sollen für einen fiktiven Schul-Kiosk, in dem nur "fair" gehandelte Produkte verkauft werden sollen, verschiedene Werbeprospekt-Seiten entwerfen. Die Aufgabenstellung ist als Lernaufgabe gestaltet, die sich die Schülerinnen und Schüler so selbstständig wie möglich erschließen. Dazu lesen sie zunächst M2 und M3 und tauschen sich dann in einer Murmelphase über den Arbeitsauftrag und den Arbeitsplan aus. Auch für große Klassen geeignet Die Phase endet mit der Einteilung der Lernenden in Gruppen. Wenn alle sechs Warengruppen gewählt und doppelt besetzt werden, dann können bei zwölf Gruppen à zwei bis drei Schülerinnen und Schüler selbst große Klassen mit einer Schülerzahl bis 34 an der Lernaufgabe arbeiten. Grundkenntnisse Zunächst erarbeiten die Schülerinnen und Schüler anhand von M4 Grundkenntnisse über Probleme des Welthandels und Lösungsversuche durch den fairen Handel. Probleme und Lösungsversuche können strukturiert als Tafelbild gesichert werden: Probleme Lösungsversuch Weltmarktpreise schwanken und sind sehr niedrig. Durch Verträge mit Handelspartnern werden feste Preise vereinbart. Bauern und Handwerker können ihre Produktion nicht planen und verdienen nicht genug. Bauern und Handwerker können ihre Produktion verlässlich planen. Arbeits- und Lebensbedinungen verschlechtern sich. Arbeits- und Lebensbedinungen verbessern sich. Vorbereitende Internetrecherche In der zweiten Erarbeitungsphase werden zunächst Internetquellen gesichtet und präsentiert. Zu Beginn sollte in einem Plenumsgespräch gesammelt werden, welche wichtigen Informationen für das Projekt benötigt werden: fair gehandelte, für Jugendliche interessante Produkte (und ihre Preise) Informationen über Vorteile des Fair Trade Informationen über die Nachteile frei auf dem Weltmarkt gehandelter Produkte Zentrale Problemstellungen Ziel dieser Phase, die in einer Einzelstunde, besser aber in einer Doppelstunde abgeschlossen werden kann, ist es, dass alle Gruppen wissen, wo sie die für sie wichtigen Informationen finden können. Dies ist wichtig, denn die Schülerinnen und Schüler müssen in der nächsten Phase die für die Lernaufgabe zentralen Probleme lösen: Welche fair gehandelten Produkte gibt es, die in einem Schulkiosk an Jugendliche verkauft werden könnten? Wie können die Käuferinnen und Käufer davon überzeugt werden, für ein Produkt, das man billiger woanders bekommen kann, im Kiosk deutlich mehr zu bezahlen? In der dritten Erarbeitungsphase einigen sich die Kleingruppen auf Produkte, auf eine Argumentation und auf eine Form der Gestaltung der Werbeprospekt-Seite(n), die sie gestalten sollen. Hierzu verwenden die Schülerinnen und Schüler die mithilfe der ausgewählten Internetseiten recherchierten Informationen und Bildquellen. Auch die konkreten Preise sollen recherchiert und genannt werden. Qualitätsverbesserung und Selbsteinschätzung Um die Qualität der Gruppenarbeitsergebnisse zu verbessern und die Selbst(einschätzungs)kompetenz der Lernenden zu erweitern, folgen auf die dritte Erarbeitungsphase zwei "diagnostische" Testphasen. Die Schülerinnen und Schüler geben und holen sich Orientierung, um beurteilen zu lernen, wie gut sie den Arbeitsauftrag erfüllt haben. Test 1 In der ersten Testphase präsentieren die Lernenden ihren ersten Entwurf der Parallelgruppe, die an dem gleichen Thema (zum Beispiel Mode) gearbeitet hat. Am Ende dieser Phase sollten beide Gruppen ihre Entwürfe überarbeiten und in einer verbesserten Version vorliegen haben. Denkbar ist auch, dass sich die beiden Gruppen auf ein Ergebnis einigen und hierfür aus den besten Einzelergebnissen ein optimiertes Großgruppenergebnis entsteht. Test 2 In einer zweiten Testphase testen die Lernenden die Wirkung ihrer Werbeprospekt-Seite auf die zukünftigen Konsumentinnen und Konsumenten. Sie interviewen dazu in der Pause möglichst viele Schülerinnen, Schüler und auch Lehrkräfte, indem sie ihnen zunächst die Werbung für die fair gehandelten Produkte zeigen und ihnen dann Fragen stellen. Für die Befragung nutzen sie einen Interviewbogen, indem sie M6 übernehmen oder anpassen. Überarbeitung Die Antworten werden anschließend ausgewertet und so zur Grundlage einer zweiten und abschließenden Überarbeitung der Produktwerbung. Präsentation In der Präsentationsphase werden die Ergebnisse der arbeitsteiligen Gruppenarbeit zusammengeführt. Dies kann zum Beispiel in Form einer Wandzeitung, einer PowerPoint-Präsentation oder eines digital gestalteten Buches mit Book Creator erfolgen. Nachdem die Lerngruppe nun schon einige Stunden am Thema "bewusstes faires Konsumieren" gearbeitet hat, kann bereits am dieser Stelle eine abschließende Evaluation nicht nur des Unterrichts, sondern auch der Wirkungen des Unterrichts auf die Einstellungen und Konsumweisen erfolgen. Mithilfe der Leitfragen von M7 erfolgt die Evaluation zunächst in Partnerarbeit und dann in der Klasse. Am Ende des Unterrichtsprojekts hat die ganze Schule mehr über Fair Trade erfahren: über die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler, die Interviewten und die Leserinnen und Leser des zunächst fiktiv bleibenden Werbeprojekts, das als Wandzeitung oder Projekt-Website präsentiert werden kann. Ziele der Unterrichtseinheit Wenn aus dem fiktiven Projekt die Frage erwächst, wo man die Produkte denn nun in Wirklichkeit kaufen kann (ein Schulkiosk soll ja nicht unbedingt wirklich gegründet werden), wäre das zentrale Anliegen der Unterrichtseinheit erreicht: Es besteht darin, zu erkennen "wie unser Leben mit anderen Menschen überall auf der Welt verknüpft ist. warum Handel oft unfair ist und wie sich das auf das Leben von anderen Menschen auswirkt. inwieweit die Entscheidungen, die wir als Konsumenten treffen (was wir einkaufen, essen, anziehen und womit wir spielen), einen großen Unterschied machen können. wie einige der ärmsten Bauern und Produzenten von Fairtrade profitieren können." (Quelle: fairtrade-deutschland.de ; weitere Informationen auch unter fairtrade-schools.de )

  • Politik / WiSo / SoWi / Wirtschaft
  • Sekundarstufe I

PLAY IT: Theater multimedial

Unterrichtseinheit

Die Inszenierung eines Theaterstückes schafft eine Verbindung von traditionellen Ausdrucksformen und neuen Medien. Das Thema bestimmt dabei den Einsatz der Handwerkszeuge und Medien. Die Verbindung von Theaterspiel und neuen Medien ist ein geeignetes Thema, um eine Brücke zwischen traditionellen Ausdrucksformen und den erweiterten Möglichkeiten digitaler Medien zu schlagen. Mit etwas Aufwand und gegebenenfalls der Unterstützung durch Medien- und Theaterpädagogen lässt sich ein Theater-Medien-Projekt im Rahmen einer Projektwoche oder in einer Arbeitsgemeinschaft ein fächerverbindender Unterricht zwischen Kunst, Musik und Deutsch realisieren. Nicht nur Schauspieler, sondern auch digitale Kulissenschieber und Tonmeister werden hierfür benötigt. Zwei Arbeitsgruppen, die sich den Themen Schauspiel und Multimedia widmen, produzieren in intensiver Zusammenarbeit ein Theaterstück mit medialen Gestaltungselementen. Teamwork zwischen Schauspiel und Multimedia Im Theater-Medien-Projekt PLAY IT ist das Bühnenbild nicht bloß Hintergrundgemälde, es ist mehr als die Illustration einzelner Szenen. Die Bühnenbildelemente Licht, Ton und Bildprojektionen konstituieren die Handlung der Schauspielgruppe wesentlich mit. Kulisse und darstellendes Spiel greifen ineinander. Die Arbeitsgruppen Schauspiel und Multimedia, in denen sich die Schülerinnen und Schüler engagieren, sind in den Produktionsphasen an mehreren Stellen auf eine intensive Zusammenarbeit angewiesen. Warm-up: Gruppendynamik im Theaterspiel Wie sich die Schülerinnen und Schüler durch Aufwärmübungen auf ein Thema einstimmen und Ausdrucks- und Darstellungsformen erproben. Einstimmung: Begegnungen inszenieren Wie Übungen zur spielerischen Einstimmung und Kontaktaufnahme anregen und Fähigkeiten zur Improvisation vermittelt werden. Multimediale Experimente: Bilderwelten in Clip-Manier Wie sich durch Arbeitsteilung in der Theater- und Multimedia-Gruppe die Medienproduktion dem Theaterschauspiel anpassen lässt. Diffusion: Spiel zwischen Realität und Medialität Wie die Grenzen zwischen Schauspiel und Projektion, zwischen real Gespieltem und medial Dargestelltem verwischen. Inszenierung: Diskrepanz zum Gewohnten Wie durch Anleitung und Bekräftigung gewohnte Wahrnehmungen durchbrochen und neue Überraschungen und Irritationen in der Inszenierung geschaffen werden. Inhaltliche Ziele Die Schülerinnen und Schüler sollen in Teamarbeit kommunikative Kompetenzen erlernen. unterschiedliche Ausdrucks- und Darstellungsformen erproben. innerhalb eines umfangreichen Projekts selbstständig Aufgaben übernehmen. die Wirkung digitaler Medien in einem Theaterstück erfahren. Ziele im Bereich der Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen Bilder als Visualisierungsinstrumente nutzen. großformatige Bildprojektionen gestalten. Töne als Unterstützungselement gezielt einsetzen. mediale Räume gestalten lernen. Thema PLAY IT - Theater multimedial Autorin Sabine Kretschmer Fach Kunst, Musik und Deutsch Zielgruppe Sekundarstufe I Zeitraum Projektwoche oder im Rahmen einer AG in einem Schulhalbjahr Verlaufsplan Verlaufsplan PLAY IT - Theater multimedial zur Unterrichtseinheit Medien Digital-Kamera, Mini-Disc-Recorder, Beamer, Rückprojektionsleinwand, Multimedia-Computer Software Visualisierungssoftware, Soundbearbeitungsprogramm Voraussetzungen Grundkenntnisse in der digitalen Bild- und Tonbearbeitung Lockern, lösen und entfalten Es ist wichtig die gemeinsame Projektarbeit mit gezielten Übungen zu begleiten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stimmen sich bei solchen Übungen auf das Thema ein, sie lockern sich und lösen Anspannungen. Erst wenn sich jede Person einmal mit den anderen im Raum bewegt und kommuniziert hat, fällt es anschließend leichter, sich selbst darzustellen. Denn das darstellende Spiel bietet Raum und Zeit, über sich selbst nachzudenken und sich in Gruppenprozesse zu vertiefen. Fragen wie "Wer bin ich?", "Wie wirke ich?", "Wie möchte ich sein?", "Wie verhalte ich mich?" werden im Handlungsprozess erlebbar. Dynamik in der Gruppe Das Theaterspielen spricht alle Sinne an. Es fördert das Wahrnehmungs- und Ausdrucksvermögen, das Einfühlungsvermögen und die sozialen Kompetenzen in der Gruppe. Dafür ist es günstig, mit allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Projekts zu Beginn durch eine spielerische Sequenz einzusteigen und einen gemeinsamen Abschluss zur Tagesauswertung anzubieten. In den Arbeitsphasen muss auf die Stimmungen in den Gruppen reagiert und auch auf eventuelle Missstimmungen geachtet werden. Spiele zur Gruppenstärkung können dabei effektive "Helferlein" sein. Übungen zur Improvisation und Szenengestaltung Im Theater-Medien-Projekt wurden für die "Phase des Ankommens" spielerische Inputs angeboten, bei denen alle mitmachen konnten. Bei diesen Aufwärmübungen konnten bereits Elemente des Darstellens gezielt einbezogen werden. Zwei Übungen sollten die Fähigkeiten für Improvisation und Szenengestaltung geben. Die erste Übung gibt einen offenen gestalteten Impuls, bei dem Improvisation individuell erprobt werden kann. In der zweiten geführten Aufgabenstellung wird eine Situation vorgegeben, die als Szene nachempfunden und dargestellt werden soll. Wahrnehmung der Körperteile Alle gehen kreuz und quer durch den Raum, ohne einander zu beachten. Dann wird die Wahrnehmung auf verschiedene Körperteile gelenkt. Die Aufgaben lauten: Erspürt mit den Füßen den Boden, rollt weich ab. Geht stark auf den Außenfuß und dann auf den Innenfuß. Geht hoch, mit Körperspannung, stolz, tief und schlaff. Kontaktaufnahme mit anderen Dann geht es weiter mit der Kontaktaufnahme untereinander. Wer auf einen anderen trifft, nimmt ohne zu sprechen kurz Kontakt auf: Geheimgruß: Berührt einander kurz oder verbeugt euch diskret. Teilt euch mit den Augen etwas Bedeutendes oder Trauriges mit. Der Erste begrüßt mit einer Grimasse, die der Zweite zurückgibt. Begrüßt einander lautstark in Kauderwelsch. Umarmt euch schweigend. Nehmt euch eine kleine zeremonielle Begrüßungsform vor, begrüßt euch entsprechend, wenn ihr aufeinander trefft. Zum Bahnhof eilen "Zum Bahnhof eilen" ist Thema für eine spielerische Einstimmung auf die Theaterarbeit. Die Schülerinnen und Schüler bewegen sich in unterschiedlichem Tempo (Stufe 1 bis 6) durch den Raum. Jeder ist allein unterwegs und darf niemanden berühren. Dennoch entsteht ein Gemeinschaftsgefühl, da alle in derselben Situation sind. Das Tempo wird in den einzelnen Stufen vorgegeben. Je höher das Tempo ist, desto mehr Achtsamkeit ist gefordert. Die Schüler/innen und Schüler folgen einzelnen Aufgaben, ohne je anzuhalten. Folgende Szeneaufgaben werden gestellt: Geht in gemütlichem Spaziertempo durch den Raum. Geht euren eigenen Weg. Nehmt euch vor, jeden Teil des Raumes zu betreten. Ihr seid auf dem Weg zum Bahnhof. Zum Glück seid ihr frühzeitig von zu Hause weg. So könnt ihr unbekümmert und gemütlich schlendern. Hier und dort könnt ihr sogar jemanden grüßen (Stufe 1). Jetzt schaut ihr auf die Uhr. So viel Zeit habt ihr gar nicht. Ihr beschleunigt den Schritt (Stufe 2). Ihr erhascht einen Blick auf die Turmuhr. Diese zeigt eine fortgeschrittene Zeit an. Ob eure Uhr falsch geht? Ihr beschleunigt nochmals (Stufe 3). Ihr kommt am Uhrengeschäft vorbei. Ein hastiger Blick ins Schaufenster zeigt viele Uhren mit verschiedenen Zeitangaben. Das irritiert euch. Und ihr dürft den Zug nicht verpassen (Stufe 4). Endlich ist die Bahnhofsuhr in Sicht. Nur noch eine Minute bis zur Abfahrt! (Stufe 5). Atemlos kommt ihr auf dem Bahnsteig gerannt (Stufe 6) und seht nur noch das Schlusslicht des Zuges. Nach einem kurzen Zeichen des Ärgers schlendert ihr gemütlich wieder zurück (Stufe 1). Zusammenspiel von Theater- und Multimedia-Gruppe Das gesamte Theater-Medien-Projekt umfasst das Moment der multimedialen Inszenierung. Hierzu gehören die Vorbereitung des Darzustellenden und die Produktion von Medienereignissen. Im Theater-Medien-Projekt geschah dies in zwei aufeinander folgenden Schritten. Die Theater-Gruppe überarbeitete die szenische Vorlage, das Skript eines Theaterstückes, studierte das szenische Spiel ein und wählte passende Requisiten aus. Die Multimedia-Gruppe erarbeitete Bildprojektionen und Sounds für das Stück und probte Übergänge und Effekte. Die eigentliche Inszenierung wurde erst im zweiten Schritt, im Zusammenspiel beider Gruppen realisiert. Erst die Fotos, dann die digitale Bearbeitung Für eine Szene des Theaterstücks soll die Multimedia-Gruppe einen Hintergrund gestalten, in der die Schauspieler durch das Lösen eines Ziegelsteines aus einer Mauer in einen Geheimgang stürzen. Mit einem stehenden Bild ist diese Aufgabe nicht zu lösen, deshalb muss eine Sequenz mit verschiedenen Bildern gestaltet werden. Auf Anregung fotografieren die Schülerinnen und Schüler mit der Digitalkamera eine gemauerte Säule in der Schule. Um das Lösen eines Steines und den anschließenden Sturz in den Tunnel in der Szene darstellen zu können, ist eine digitale Nachbearbeitung der Fotografien erforderlich. Arbeit mit dem Video-Jockey-Programm Der Sturz in einen Tunnel wird mit Computereffekten clipartig umgesetzt. Die gesamte Sequenz soll aussehen wie ein Videoclip. So greifen die Schülerinnen und Schüler in der Darstellung des Sturzes auf einen Effekt aus einem Video-Jockey-Programm (ArKaos VJ) zurück. Mit diesem Programm können einzelne Tasten mit Bildern belegt und zugleich Effekte auf die Bilder angewendet werden. Bei einem dieser Effekte wird das Bild der gemauerten Wand zu einer Röhre und bewegt sich dabei so, als würde man in die Röhre hinein gesogen. Die Geschwindigkeit der Bilder passen die Schülerinnen und Schüler an einen eingespielten Sound an. Der fertige Effekt erinnert an Szenen in Action- oder Science-Fiction-Filmen, in denen die Helden etwa durch Luftschächte fliehen. Effekte in Videoclip-Manier Von der Vielzahl der Effektmöglichkeiten zeigen sich die Schülerinnen und Schüler beeindruckt. Und dennoch begründen sie ihre Auswahl schließlich mit der Prämisse, dass der gewählte Effekt ohne Brüche in das Schauspiel passen muss. An der Produktion der Sturz-Sequenz zeigt sich, wie bei der multimedialen Gestaltung der Hintergründe die Geschwindigkeit der Effekte und das Zusammenspiel von Ton und Bild thematisiert werden. Es wird deutlich, dass die Schülerinnen und Schüler präzise Vorstellungen davon haben, welches Tempo sie an welcher Stelle durch ihre Projektion darstellen möchten. Die Orientierung an einer Videoclip-Ästhetik zeigt, dass sich diese Vorstellungen aus Rezeptionserfahrungen ableiten. Mehr als nur Kulisse Immer wieder wird beim Theater-Medien-Projekt die Grenze zwischen Projektion und Schauspiel, zwischen multimedial gestalteten Bilder- und Soundwelten und real gespieltem Theater thematisiert. Dann ist die multimediale Projektion mehr als nur Kulisse, sondern vielmehr ein Teil der Handlung. In diesen Momenten müssen sich die Schauspielerinnen und Schauspieler auf die Kulisse einlassen und mit ihr agieren, anstatt nur davor zu spielen. Beispielhafte Entgrenzung Anhand einer einfachen Szene kann diese Entgrenzung verdeutlicht werden. Die Rahmenhandlung des Theaterstücks bilden zwei Szenen: Am Anfang und am Ende des Stückes schreibt die Hauptfigur Daniel in ein Tagebuch. In einem klassischen Stück hätte die Schauspielerin oder der Schauspieler vermutlich mit einem Buch an einem Tisch gesessen und laut sprechend geschrieben. Anders beim Theater-Medien-Projekt. Hier spielen Daniel und die Kulisse. Die Kulisse ist ein Foto eines Jugendzimmers. Darauf zu sehen sind ein Schulrucksack, ein Keyboard und ein aufgeschlagenes Buch auf dem Fußboden. Daniel sitzt vor der Projektion und schreibt scheinbar auf die Leinwand und zugleich in das Buch, während der von ihm gesprochene Text aus dem Off von einem Rechner eingespielt wird. Interaktion mit dem Medialen Da das Buch fest auf der Leinwand verankert ist, stellt sich für den Schauspieler die Notwendigkeit, sich räumlich an der Projektion zu orientieren. Zugleich muss er seine virtuelle Schreibhandlung zeitlich synchron mit der Toneinspielung koordinieren. Hier wird in einer scheinbar einfachen Szene die Grenze zwischen real Gespieltem und medial Dargestelltem verwischt. Die Wirkung der Projektionen Erst am letzten Tag des Projekts konnte die Multimedia-Gruppe die Wirkung ihrer Bilder und Clip-Sequenzen als Projektionen auf dem Beamer mit dem Schauspiel erleben. Dabei wurde deutlich, dass eine solche Inszenierung immer auch ein Abstimmen auf verschiedene Vorstellungen und Gegebenheiten ist. Anders als es sich viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer vorgestellt hatten, konnten die Bilder nicht von oben oder hinten auf die Leinwand projiziert werden, sondern die Schauspielerinnen mussten im Lichtstrahl der Projektionen spielen. Hierdurch entstanden Schattenwürfe auf der Leinwand, an denen sich viele zunächst störten. Diskrepanz zum gewohnten Wahrnehmungsangebot Die Diskrepanz zwischen den aus gewohnten Wahrnehmungsangeboten genährten Ansprüchen und den Möglichkeiten innerhalb der Projektarbeit wurde jedoch akzeptiert. Der Stolz auf das Entstandene und der Gesamteindruck überwogen. Es zeigte sich, dass im eigenen Gestalten die Gelegenheit wahrgenommen wurde, von präformierten Erwartungen Abstand zu nehmen und sich auf andere, nicht kommerziell durchgestylte Wahrnehmungsangebote einzulassen. Auffällig war dennoch, dass sich die Schülerinnen und Schüler vorzugsweise innerhalb bestehender Gestaltungslogiken von Bild und Ton bewegten und diese in ihren Arbeiten aufnahmen. Kaum nutzten sie die multimedialen Möglichkeiten dazu, Gestaltungserwartungen zu durchbrechen und damit Überraschung oder Irritation zu stiften. Präformierung durchbrechen Hier stießen die Teilnehmerinnen auf eine Grenze, die sie nur durch Betreuung seitens der Pädagoginnen und Pädagogen überwanden. Durch Anregung wurde in einigen Szenen ein Bild so stark verfremdet, dass es nicht mehr eindeutig den Vorlagen aus Kino und Musikfernsehen zuzuordnen war. Der Mut zum Bruch mit Erwartungen schöpfte sich aus den mehrfachen Bekräftigungen, dass ihre Gestaltung für das Publikum dennoch ansprechend sei. Die "Begrenzung durch Präformierung", also die Grenzsetzung durch bestehende Gestaltungslogiken zu durchbrechen, wagten die Schülerinnen und Schüler nur durch bestärkendes Feedback. MIXTOUR - Das Medienmobil Arbeitsgemeinschaft Jugendfreizeitstätten Sachen e.V. (Hrsg.): Mixtour - Das Medienmobil. Ansätze, Methoden und Reflexionen ästhetischer Bildung mit neuen Medien, Chemnitz 2005.

  • Kunst / Kultur
  • Sekundarstufe I

Der interaktive Fortsetzungsroman: "Die B@nde"

Unterrichtseinheit

Im Rahmen eines Leseprojektes mit digitalen Medien entwickeln Schülerinnen und Schüler einer Förderschule für Sprache einen interaktiven Fortsetzungsroman von Kindern für Kinder mit dem Titel: "Die B@nde und der geheimnisvolle Dieb". Erzählt wird die spannende Geschichte von "Kucku", einem gewitzten Papagei, der von einem ominösen Dieb entführt wird. Mit Geschick, Fantasie und guter Zusammenarbeit gelingt es der Schulklasse an der Erich Kästner-Schule in Paderborn, den Fall zu lösen (Emil und die Detektive lassen ein wenig grüßen). Leseförderung, insbesondere der Bereich des sinnentnehmenden Lesens, ist für sprachentwicklungsverzögerte Kinder, die nach Regelschul-Richtlinien lernen, von zentraler Bedeutung. Alle Kinder der Klasse lesen verhältnismäßig gerne, wenn auch zumeist wenig ausdauernd. Zur Steigerung der Lesemotivation wird das Interesse der Kinder an Abenteuergeschichten genutzt. Der Einsatz neuer Medien regt durch das große Potential an Interaktionsmöglichkeiten zum Mitmachen an. Unterrichtsverlauf Von der Planung zum fertigen Online-Roman: Hier erfahren Sie Schritt für Schritt, wie sich das Projekt im Unterricht umsetzten lässt. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen zu einem Themenbereich / Wortfeld neue Begriffe kennen lernen beziehungsweise festigen. Grundzüge einer Geschichte unter Anleitung erarbeiten. Texte überarbeiten (Schreibkonferenzen). Dialoge formulieren und in Partner- beziehungsweise Gruppenarbeit aufnehmen. Texte mit Bildern und Grafiken ausgestalten. im Sinn erfassenden Lesen gefördert werden. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen Texte in einem HTML-Editor (zum Beispiel Frontpage) am Computer schreiben und überarbeiten. Grafiken in einen Text einfügen. Bilder einscannen und (unter Anleitung) bearbeiten. mit Tabellen Texte formatieren und gestalten. mit dem Windows-Audiorecorder gesprochene Texte aufnehmen und abspeichern. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen in Partner- und Gruppenarbeit zusammen arbeiten und sich gegenseitig unterstützen. gemeinsam planen und gestalten. ihr Expertenwissen an andere weitergeben. selbstständig Informationen einholen. in der Wochenplanarbeit eigenverantwortlich und kooperativ arbeiten. Thema Die B@nde - ein interaktiver Fortsetzungsroman Autor Bernd Beuerbach Fächer Deutsch, Sachunterricht, Kunst, Musik, Sprachförderunterricht Zielgruppe ab der dritten Klasse Zeitraum 11 Unterrichtsstunden Technische Voraussetzungen Multimedia-Computer (eventuell vernetzt) mit Soundkarte und Headsets; Digitalkamera, Scanner Software: Textverarbeitung; HTML-Editor; Windows-Audiorecorder und / oder Audacity (Freeware), Bildbearbeitungsprogramm, zum Beispiel Irfanview (Freeware) Planung Verlaufsplan "Die B@nde" Steigerung der Lesemotivation Die Kinder sind begeistert von der Idee, selber eine Rolle im Roman spielen zu können. Auch ihre Familienmitglieder oder ihre Haustiere sollen in der Geschichte vorkommen. Diese hohe Identifikationsmöglichkeit dient zur Förderung der Lesemotivation. Um zu klären, wer welche Rolle übernimmt, werden die von der Lehrkraft vorbereiteten Fragebögen ausgeteilt. Als Hausaufgabe beantworten die Mädchen und Jungen die dort formulierten Fragen. Die Wortkarten Im Stuhlkreis wird noch einmal gemeinsam überlegt, wie weiter vorgegangen werden soll (Abb. 1, bitte anklicken). Die ausgefüllten Fragebögen werden besprochen und eventuelle Probleme geklärt. Die Lehrkraft hat Wortkarten zum Themenbereich 'Computer und Internet' vorbereitet. Jedes Kind bekommt zwei Karten. Anschließend werden reihum alle Begriffe erläutert. Die Spielregeln Ein Mädchen oder ein Junge zieht drei Karten. Die Begriffe, die auf diesen Karten stehen, bilden die Grundlage für ein Kapitel, das heißt, diese Begriffe müssen , die restlichen Wörter dürfen , in diesem Teil der Geschichte vorkommen. Dasselbe Kind bestimmt daraufhin ein weiteres Kind, welches als Co-Autor mitarbeitet. Die beiden denken sich zusammen mit der Lehrkraft - unbeobachtet von den Klassenkameraden - die Grundzüge und auch einige Details des ersten Kapitels aus. Das 1. Kapitel wird vorgestellt Die gesammelten Stichpunkte werden ausformuliert und in einen HTML-Editor (zum Beispiel FrontPage) eingegeben (Abb. 2, bitte anklicken). Anschließend wird der zunächst unformatierte und noch nicht bebilderte Text ausgedruckt und auf Diskette gespeichert. Gleich zu Beginn des Vormittags wird das 1. Kapitel der ganzen Klasse vorgelesen. Korrektur durch die Lehrkraft Da der Fortsetzungsroman gut leserlich und verständlich präsentiert werden soll, sind alle damit einverstanden, dass der Text von der Lehrkraft auf Rechtschreibung sowie Syntax und Grammatik überarbeitet wird. Ein Schüler und eine Schülerin entwerfen das 2. Kapitel (Wortkarten zum Thema 'Stadt'). Die beiden Autoren des 1. Kapitels machen passende Fotos und nehmen eine kurze Audiosequenz auf ("Olé, Oléoléolé ..."). Dann erhalten sie eine erste Einweisung in den HTML-Editor. Die Lehrkraft stellt den Schülerinnen und Schülern auf CD gebrannte Fotos, Zeichnungen und Geräusche zur Verfügung. Das 2. Kapitel wird der Klasse vorgelesen. Die nächsten beiden Schulkinder werden die Autoren des 3. Kapitels (Wortkartenthema: 'Wohnung / Haus'). Das zweite Autorenteam macht Fotos. Einer der beiden Autoren übt und spricht einen Satz, der per Audiodatei gespeichert wird (Abb. 3, bitte anklicken). Das 3. Kapitel wird vorgelesen. Das erste Autorenteam gestaltet das 1. Kapitel mit dem HTML-Editor. Zwei Kinder scannen die mittlerweile von allen Schülerinnen und Schülern der Klasse gemalten Bilder vom Papagei Kucku (Abb. 4, bitte anklicken). Ein Bauernhof soll der Schauplatz des 4. Kapitels sein. Ein Schüler, der direkt neben einem Bauernhof lebt und dort viel Zeit verbringt, und sein Freund sind die Autoren. Zuerst sammelt aber die ganze Klasse Begriffe, die zu dem Themenbereich passen: Hühnerstall, Mähdrescher, Wachhund, Kartoffelsack und so weiter. Erneut werden drei Begriffe gezogen und die beiden Autoren ziehen sich zusammen mit der Lehrkraft zurück. Das zweite Autorenteam fügt Zeichnungen, Fotos und Audiodateien in seine Seite (2. Kapitel) ein. Das 4. Kapitel wird vorgelesen. Autorenteam drei gestaltet die Seiten seines Kapitels, die 'Bauernhofgruppe' die des 4. Kapitels mit Fotos und Originaltönen von Bauernhoftieren. Das erste Autorenteam beendet seine Arbeit mit dem HTML-Editor. Zunächst werden wieder Begriffe, dieses Mal zum Thema 'Schule und Pause', gesammelt und ausgelost. Anschließend schreiben zwei Schulkinder mit Unterstützung der Lehrkraft Kapitel 5. Die Autorenteams zwei bis vier arbeiten an ihren jeweiligen Kapiteln (Überarbeiten der Texte, Zuordnen von Bildern, Audioaufnahmen). Kapitel 5 wird vorgelesen. Die beiden Schulkinder des Teams fünf werden in den HTML-Editor eingewiesen. Sie schreiben noch einzelne Passagen um und fügen Bilder und Fotos ein. Währenddessen befassen sich die anderen Schülerinnen und Schüler wieder mit dem Scannen, Verkleinern und Abspeichern von Bildern (Abb. 5, bitte anklicken). Ein Schulkind und die Lehrkraft beginnen mit Überlegungen zum 6. und letzten Kapitel. Der erste Teil des 6. Kapitels wird vorgelesen. Alle Gruppen arbeiten unter Einbeziehung des Computers an der Gestaltung ihrer Seiten. Die Teams fünf und sechs machen Fotoaufnahmen. Alle Kinder imitieren den Papagei Kucku - für die Hörbeispiele auf Kuckus Homepage. Einzelne Schülerinnen und Schüler malen Szenen der Geschichte, die später gescannt und in die Internetseiten eingebaut werden. Am Ende der Doppelstunde führen die Schulkinder eine Internetrecherche zum Thema 'Papageien' durch, deren Ergebnisse sie für die Homepage verwenden.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Sekundarstufe II, Sekundarstufe I, Berufliche Bildung

Demokratiebildung: Wahlen, das Klima und wir

Unterrichtseinheit

Was sind die Themen, die Schülerinnen und Schülern wirklich am Herzen liegen, in welcher Gesellschaft wollen sie leben und wie wollen sie diese gestalten? Was erwarten sie von Politik? – Voraussetzung für politisches Engagement in einer Demokratie ist, dass Schülerinnen und Schüler die politischen Prozesse verstehen, sich eine eigene Meinung bilden können sowie über politische Zukunftsfragen sprechen und diskutieren lernen. Mit dem Bildungsmaterial "Wahlen, das Klima und wir" werden Anregungen geben, wie die Auseinandersetzung mit gesellschaftlich und politisch relevanten Fragen angestoßen und im Klassenzimmer spannende Diskussionen gestartet werden können. Das Bildungsmaterial "Wahlen, das Klima und wir" ist unterteilt in drei Themenblöcke, die aufeinander aufbauend, getrennt voneinander oder beliebig kombiniert und adaptiert werden können: Wahlen, die Demokratie und wir Wahlen und das Klima Wahlen, die Zukunft und wir Der Themenbereich "Wahlen, die Demokratie und wir" fokussiert in einem ersten Teil die Aufgaben demokratischer Wahlen und ihre Funktion. In Kleingruppen überlegen die Lernenden, was die fünf Grundprinzipien freier Wahlen ("allgemein, unmittelbar, frei, gleich und geheim") praktisch bedeuten und welche Prinzipien und Werte sie selbst mit demokratischen Wahlen verbinden. In Teil zwei geht es um die politische Mitbestimmung und Mitgestaltung. Die Lernenden informieren sich über Möglichkeiten politischer Partizipation, suchen nach gelungenen Beispielen politischen Engagements in ihrem Umfeld und diskutieren die Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre. Die Leitfrage des Themenbereichs "Wahlen und das Klima" lautet: Welchen Einfluss haben die Wahlen auf die Klimapolitik? Zunächst werden in einer Brainstorming-Phase Themen und Vorhaben, die den Klimaschutz betreffen und im Wahlkampf diskutiert werden, gesammelt, bewertet und kritisch hinterfragt. In Kleingruppen entwickeln und formulieren die Lernenden anschließend eigene Ideen für die Zukunft der Klimapolitik. "Wahlen, die Zukunft und wir" : In diesem Themenbereich finden die Lernenden zwei Möglichkeiten mit Menschen in einen Austausch zu treten, der nicht ganz alltäglich ist: Gespräch(e) mit Politikerinnen und Politikern und den Generationendialog. Denn miteinander reden, diskutieren und sich mit anderen auseinanderzusetzen, sind die Grundlagen demokratischer Meinungsbildung. Unterschiedliche Perspektiven und Meinungen können der Motor neuer, zukunftsfähiger und innovativer Lösungen sein. Es braucht Dialog, um über verschiedene Positionen streiten zu können. Das kann den politischen Diskurs ergänzen und dazu beitragen, sich besser zu verstehen. Die vorgeschlagenen Gespräche können nacheinander geführt oder nur eine der Anregungen ausprobiert werden. Gerade vor Wahlen sind die Gesprächsbereitschaft und das Interesse bei allen höher – das sollte genutzt werden! Demokratiebildung im Unterricht Die repräsentative Demokratie ist eines der zentralen Merkmale der Bundesrepublik. Eine freie, vielfältige und demokratische Gesellschaft lebt von der Mitgestaltung der Menschen. Wahlen und Beteiligung stärken wiederum den gesellschaftlichen Zusammenhalt und ermöglichen Bürgerinnen und Bürgern, sich aktiv in die politische Willensbildung einzubringen. So werden bei Bundestags- und Landtagswahlen auch in diesem Jahr wieder wichtige Weichen für unsere gemeinsame Zukunft gestellt: Wie lösen wir die Herausforderungen der Klimakrise? Wie gestalten wir die digitale Welt? Wie stark werden Parteien und Fraktionen die Kinder- und Menschenrechte sowie demokratische Grundwerte fördern? Diese Entscheidungen und ihre Konsequenzen werden zukünftig vor allem die heute jungen Menschen betreffen, doch gerade die dürfen auf Bundesebene noch nicht selbst mitwählen. Die Bereitschaft der nächsten Generation sich aktiv in die Politik einzubringen und auch selbst Verantwortung zu übernehmen, belegen jedoch nicht nur Jugendstudien immer wieder (vergleiche unter anderem Greenpeace-Nachhaltigkeitsbarometer oder die Studie "Zukunft? Jugend fragen!" des Bundesumweltministeriums). Ob bei der Corona-Pandemie, der Digitalisierung des Bildungssystems oder dem Klimaschutz: Junge Menschen zeigen, dass sie mitreden wollen und finden auch zunehmend Gehör bei den politisch Verantwortlichen. Voraussetzung für politisches Engagement ist, dass Schülerinnen und Schüler die politischen Prozesse verstehen, sich eine eigene Meinung bilden können sowie über politische Zukunftsfragen sprechen und diskutieren lernen. Dafür werden im Bildungsmaterial zahlreiche Anregungen gegeben. Didaktisch-methodische Überlegungen "Wahlen, das Klima und wir!" wurde anlässlich der Bundestagswahl 2021 und entlang des Nationalen Aktionsplans BNE entwickelt und 2025 aktualisiert. Es kann aber genauso im Kontext jeder anderen Wahl eingesetzt werden. Die Aufgabenstellungen sind bewusst so formuliert, ohne auf eine bestimmte Wahl Bezug zu nehmen. Beziehen Sie die Aufgabenstellungen in der Arbeit mit Ihren Schülerinnen und Schülern auf eine konkrete Wahl – das macht die Bearbeitung weniger abstrakt und hilft dabei, sich in die Themen hineinzudenken. Das Material ist als Fundus zu verstehen, der zur Adaption einlädt – ergänzen Sie eigene Themenblöcke oder lassen Sie andere aus. Oftmals können den Aufgabenstellungen aktuelle Hinweise und Materialien aus eigener Recherche hinzugefügt werden. Im Sinne des UNESCO-Programms "Bildung für nachhaltige Entwicklung 2030" ist es das Ziel des Materials, den Schülerinnen und Schülern zu vermitteln, dass sie Teil einer demokratischen Gesellschaft sind und sie zu ermächtigen, sich unmittelbar an politischen Prozessen und Entscheidungen zu beteiligen. Das Material enthält zahlreiche konkrete Hinweise dazu, wie Schülerinnen und Schüler selbst aktiv werden und sich für eine lebenswerte Zukunft einsetzen können. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Bedeutung und die Funktionen von Wahlen in einer Demokratie. benennen und bewerten Möglichkeiten und Angebote zur politischen Teilhabe und Beteiligung. Methodenkompetenz Die Schülerinnen und Schüler beschaffen sich Informationen in öffentlichen Medien sowie aus dem Internet, bewerten diese und wählen sie bedarfsgerecht aus. arbeiten mit politischen Stellungnahmen, Kommentaren, Darstellungen, Organigrammen und Auszügen aus Verfassungs- und Vertragstexten. erarbeiten und präsentieren die eigene Beurteilung politischer Sachverhalte und Konflikte. Handlungskompetenz Die Schülerinnen und Schüler planen gemeinsam Aufgaben, Aktivitäten und Projekte ("Mitmachen üben"). planen und führen Gespräche mit Politikerinnen und Politikern sowie anderen Mitbürgerinnen und Mitbürgern und werten diese aus.

  • Politik / WiSo / SoWi
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Tatort Tropenwald: Ein Mitmach-Krimi

Unterrichtseinheit

Die Existenz der tropischen Regenwälder ist akut bedroht. Anhand eines spannenden Krimispiels setzen sich Schülerinnen und Schüler ab der 7. Klasse mit dem Ökosystem Regenwald und der Vernetzung mit unserer Lebens- und Konsumwelt auseinander. Die Vielfalt der Lebewesen, die unsere Erde bewohnen, ist überwältigend. Knapp 1,5 Millionen Pflanzen- und Tierarten sind uns bekannt. Wissenschaftlichen Schätzungen zufolge leben auf der Erde aber sogar mindestens 5 Millionen Arten. Über zwei Dritteln davon bieten die tropischen Regenwälder Schutz und Nahrung - doch die Existenz der artenreichsten natürlichen Lebensräume ist akut bedroht. Die Gesamtfläche der Regenwälder, die noch vor weniger als einem Jahrhundert mehr als ein Zehntel der Landfläche der Erde bedeckten, ist inzwischen auf die Hälfte dessen geschrumpft. Durchschnittlich werden pro Jahr weitere zwölf Millionen Hektar abgeholzt. Die Vernichtung der tropischen Regenwälder ist eine der Hauptursachen für das katastrophale Ausmaß des Artensterbens auf unserem Planeten. Denn durch die Vernichtung der Wälder haben wir gleichzeitig auch den dramatischen Rückgang an Arten zu verzeichnen. Durch menschlichen Einfluss werden derzeit jährlich ungefähr 30.000 Pflanzen- und Tierarten ausgelöscht. Die Unterrichtseinheit Tatort Tropenwald führt die Schülerinnen und Schüler in der Rolle als Ermittler in einem Krimi spielend-entdeckend an die Themen Tropenwaldschutz und Erhaltung der Biodiversität heran. In Kleingruppen untersuchen sie Schritt für Schritt die komplizierte Vernetzung zwischen menschlichem Leben und der Existenz der Tropenwälder als Lebensraum für Millionen von Pflanzen- und Tierarten. Ebenso setzen sie sich mit sozialpolitisch und gesellschaftlich relevanten Bereichen auseinander. Im Fokus der Recherche stehen auch die unterschiedlich motivierten Interessensgruppen am Regenwald vor Ort - etwa Grundbesitzer, einheimische Volksstämme, Kleinbauern und die globale Großindustrie. Sie hinterfragen Produktion und Konsum in den Industrienationen und deren Auswirklungen auf den Bestand des tropischen Regenwalds. Interessant ist dabei auch, welche Rolle Journalisten in diesem "Mordfall" spielen. Hintergrundinformationen und Vorbemerkungen Hintergrundinformationen zum Themenkomplex Regenwald sowie Bemerkungen zu zentralen Ansätzen der Unterrichtseinheit sind hier kurz zusammengefasst. Inhalt und Ablauf des Krimispiels Der Mitmach-Krimi verfolgt einen handlungs- und erfahrungsorientierten Ansatz. Detailliertere Informationen zur Umsetzung im Unterricht finden Sie hier. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erwerben Wissen über das Ökosystem Regenwald, seine Bedrohung und über den Schutz des Regenwaldes und können dieses Wissen anwenden. stellen eine Verbindung zwischen dem Regenwald und unserem Alltag in Deutschland her und hinterfragen diese kritisch. sind in der Lage, Verständnis für globale Vernetzungen und Abhängigkeiten zu entwickeln. erlangen Entscheidungs- und Bewertungsfähigkeit und entwickeln selbst Maßnahmen, die zum Schutz des Regenwaldes beitragen. Gestaltungskompetenz Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, individuelle und kulturelle Leitbilder zu reflektieren. können das eigene Handeln als kulturell bedingt und veränderbar wahrnehmen. entwickeln eigenständige Handlungsalternativen. können die eigene Meinung äußern, akzeptieren andere Standpunkte und arbeiten kooperativ im Team. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler können verschiedenartige Medien wie Texte, Tabellen und Grafiken hinsichtlich relevanter Informationen auswerten. setzen Informationen aus verschiedenen Medien miteinander in Verbindung. lernen, diese Informationen in anderen medialen Darstellungsformen wiederzugeben und zusammenzufassen. Materialien von OroVerde Der Mitmachkrimi "Tatort Regenwald" für den Unterricht ist Lehrmaterial, das die Tropenwaldstiftung OroVerde konzipiert und herausgegeben hat. Neben dem Krimispiel gibt es außerdem Materialien für die Grundschule (3./4. Klasse, "Schokolade wächst auf Bäumen?!"), für die 5. und 6. Klasse ("Warum regnet es im Regenwald?") und für Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klasse ("Geist ist geil!" - Werbung und Natur). Projektträger ist OroVerde, die Stiftung zur Rettung der Tropenwälder. In Addition zum Pilotprojekt "Weil wir es wert sind" entstanden die Materialien für den Unterricht. Jugendliche für Natur, Umwelt und BNE begeistern Das OroVerde-Projekt "Weil wir es wert sind" startete im Jahr 2009 und setzte sich zum Ziel, junge Menschen - vor allem Schülerinnen und Schüler an Hauptschulen - für die Themen Natur, Umwelt und nachhaltige Entwicklung zu begeistern. Kern des Pilotprojekts sind eigenständige Kampagnen und Schülerfirmen von Jugendlichen, die aus den schulischen Aktivitäten rund um das Thema Schutz des Tropenwalds hervorgehen. Der Titel "Weil wir es wert sind" soll dabei bewusst zur Stärkung des Selbstwertgefühls der Jugendlichen beitragen. Auch der Austausch von Meinungen untereinander wird gefördert. Eigene Kampagnen zum Thema Regenwald Mit Unterstützung von Expertinnen und Experten aus der Praxis entwickeln die Schülerinnen und Schüler eigene Kampagnen zum Thema Regenwald. Die Umsetzung und Gestaltung wurde zudem filmisch festgehalten und zu einem Motivationsfilm zusammengestellt. Gemeinsam mit den Materialien kann dieser Film sowie der OroVerde-KlimaClip (für jüngere Jahrgänge, siehe Internet-Links) im Unterricht eingesetzt werden. Aus dem Gleichgewicht geraten Das komplexe biologische System des tropischen Regenwalds hält sich selbst im Gleichgewicht. Durch die Vielfalt und Anpassungsfähigkeit seiner Flora und Fauna können äußere Eingriffe und Störungen natürlicher Art ausgeglichen werden. Dieses Stabilisierungsvermögen ist allerdings begrenzt. Zu starke Eingriffe in den Regenwald und seine Artenvielfalt führen zu einem Kollaps des "Systems Regenwald" und wegen dessen immenser ökologischer Bedeutung letztendlich zur Vernichtung unserer Lebensgrundlagen. Lösungsansatz: Umdenken und Armut in der Dritten Welt bekämpfen Ein bedeutender Lösungsansatz liegt darin, dass Menschen ihre Kultur, Lebensstil und die alltäglichen Gewohnheiten hinterfragen und umweltschädigende Muster erkennen, um ihr Verhalten nachhaltig zu ändern. Dies gilt für Industrie- wie Entwicklungsländer gleichermaßen. Als eine weitere Ursache sehen Experten die Massenarmut in den Entwicklungsländern an. Etwa zwei Milliarden Menschen in den Ländern der Dritten Welt sind auf Holz als Hauptenergieträger angewiesen. Tropenwaldschutz bedeutet darüber hinaus auch Klimaschutz, denn 17 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen resultieren aus der Vernichtung der Tropenwälder. Genau hier setzt die Bildung für nachhaltige Entwicklung an. Mehr Hintergrundinfos zum Thema gibt es unter dem Punkt "Internetadressen". Schon für Erwachsene ist es eine Herausforderung, die Bedeutung des tropischen Regenwaldes für das Leben und unseren Alltag in den Industrieländern nachzuzeichnen. Für Kinder und Jugendliche stellt diese Thematik ein inhaltlich derart komplexes Verbindungsgeflecht dar, dass sie im konventionellen, fragend-entwickelnden Unterricht von der Fülle der Inhalte schnell überfordert sind. Deshalb bedient sich "Tatort Tropenwald" einer Methode, die die Neugier der Jugendlichen weckt und das selbstständige Entdecken und Erforschen fördert. Somit kann eine individuelle Meinungsbildung aller Schülerinnen und Schüler herausgefordert und gefördert werden. Im Sinne der durch BNE proklamierten Förderung von Gestaltungskompetenz können nur diejenigen handeln und gestalten, die zuvor eigene Standpunkte und Lösungsansätze entwickelt haben. Krimispiel Das Krimispiel als erste Hauptphase der Einheit ist so konzipiert, dass sich die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen selbstständig Lösungswege erarbeiten. Sie recherchieren aus unterschiedlichen Blickwinkeln, bis sie den oder die Akteure, die schwere Verbrechen an der Umwelt begehen, dingfest machen. Sie entscheiden dabei selbst, welchen Weg sie verfolgen. Reflektion In der zweiten großen Phase (Vertiefung und Auswertung) geht es darum, die erfahrenen Beziehungen und Wechselwirkungen rund um den tropischen Regenwald gemeinsam im Plenum zu reflektieren. So kristalisiert sich für alle ein Gesamtbild des "Falls" heraus. Das Opfer: ein deutscher Journalist Bei dem Opfer im Krimi handelt es sich um einen deutschen Journalisten namens Peter Zimmermann. Er war für eine Reportage zum Thema "Die Bedrohung der Regenwälder" in Brasilien unterwegs. Sein Leichnam wurde am Rande einer Lichtung entdeckt. Zentrale Fragestellungen Die Fragen, die sich den Schülerinnen und Schülern in der Rolle der Ermittelnden nun stellen, sind unter anderem: Welche Missstände wollte Peter Zimmermann in seiner Reportage aufdecken? Welche heiße Spur hat er verfolgt? Gibt es Netzwerke und Zusammenhänge, deren Aufdecken verhindert werden sollte? Sind allein seine Arbeit oder seine Recherchen die Ursache für seinen Tod? Schülerinnen und Schüler folgen Spuren In Kleingruppen folgen die Ermittlerteams verschiedenen Spuren und werden so Schritt für Schritt an eine Lösung des Falls herangeführt. Jede Spur fußt auf Aussagen von Beteiligten. Die Lernenden folgen den Spuren, indem sie die jeweiligen Aussagen aufmerksam lesen und eigenständig entscheiden, wen es für die Lösung des Falls als nächstes zu befragen gilt. Alle Kleingruppen erhalten detaillierte Informationen zur Ausgangslage und zudem einzelne "Fundstücke", die als Hinweise dienen und die Ermittlungen vorantreiben. Der Übersichtlichkeit und der Veranschaulichung des Ermittlungsfortschritts halber halten die Schülerinnen und Schüler aufgedeckte Verbindungen in einem Netzdiagramm fest. Die Vernetzungen und Abhängigkeiten, die die Jugendlichen auf diese forschend-entdeckende Art aufspüren, entsprechen den tatsächlichen Vernetzungen unserer Alltagswelt. Dieser Aspekt tritt in der Nachbereitung des Krimispiels in den Vordergrund. Vorbereitung Zunächst sollten eine Weltkarte an der Wand angebracht und Klebepunkte bereit gestellt werden. Die Aussagen der Beteiligten und der Zeugen sowie die Handouts "Ausgangslage" und "Fundstücke" werden gemäß der Kleingruppeneinteilung vervielfältigt. Die Lösung sollte groß kopiert oder vergrößert über Beamer oder Projektor präsentiert werden. Nun können Aufsteller oder Schilder für die Ermittlungsgruppen (A, B, C, D oder 1, 2, 3, 4) bereit gestellt werden. Jedes Ermittlungsteam benötigt Karteikarten, am besten in drei verschiedenen Farben. Um die Situation etwas realitätsnaher zu gestalten können auch Detektivutensilien zum Einsatz kommen, auch das Anspielen der "Tatort"-Titelmusik als musikalische Krimi-Untermalung bietet sich an. Die Quizfragen Diese Fragen sollen an der Tafel stehen. Achtung: die Tafel zunächst zugeklappt lassen! Wer war der Täter? Wie kam es zum Tod von Peter Zimmermann? Wieso war Peter Zimmermann in Brasilien? Was hat die Ölgesellschaft mit den Indianern von Nova Verde zu tun? Warum roden die Bauern der Agrargesellschaft den Regenwaldb nicht mehr illegal? Was hat Indonesien mit dem Fall zu tun? Wieso gehört der Großgrundbesitzer Rutloff zum Kreis der Verdächtigen? Jedes Ermittlerteam arbeitet eigenständig an dem Fall. Jeder Hinweis verbirgt weitere Hinweise. Dazu nennen die Ermittler der Lehrkraft Name und Adresse desjenigen Zeugen, den sie befragen möchten. So erhalten Sie weitere Informationen, mit denen sie eigenständig weiter ermitteln können. Hinweise und Zeugenaussagen können nur nacheinander eingeholt werden, gleichzeitig zu zwei Personen zu gehen ist nicht erlaubt. Zu jeder Person ist nur eine Aussage vorhanden. Das heißt, die Personen können nicht mehrmals befragt werden. Jedes Team benennt einen Protokollanten. Er oder sie notiert, was der Gruppe bei Spuren und Aussagen wichtig erscheint oder auch Spuren, die das Team erst einmal nicht verfolgt. Diese Kategorisierung kann anhand der verschiedenfarbigen Karteikarten erfolgen. Der Fall gilt als gelöst, wenn das Ermittlerteam am Ende den Täter und seinen Aufenthaltsort nennen kann und zudem vier der sieben Quizfragen richtig beantwortet hat. Um zur Lösung zu gelangen, müssen die Ermittlerteams auf jeden Fall über das Nachrichtenmagazin "Ficus" sowie über "Karla Mertens" und die "Forschungsstation" gehen. Das Lösungsschaubild befindet sich in der Materialmappe. Bei jeder Zeugenaussage sind mögliche verfolgbare Spuren mit Name und Adresse angegeben. Bei älteren Schülerinnen und Schülern oder starken Lerngruppen sollte auf diese Hilfe im Sinne der Differenzierung in Sachen Anspruch verzichtet werden. Um als Lehrkraft ein besseres Gefühl für die Spielsituation und für mögliche Fragen der Schülerinnen und Schüler zu bekommen, ist es ratsam, das Krimispiel vorher selbst einmal zu testen. Da jedes Schüler-Ermittlerteam unterschiedliche Wege zur Lösung des Falls einschlagen kann und dadurch am Ende möglicherweise nicht alle Gruppen sämtliche Ermittlungsfelder durchwandert haben, ist es bei der Auswertung wichtig, den Fall in seiner ganzen Komplexität zu präsentieren - für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Es empfiehlt sich, das Lösungsschaubild zu vergößern und die Lösung über Beamer oder Projektor zu zeigen. Anhand dieser Übersicht kann jedes Ermittlerteam nun präsentieren, wie es zur Lösung des Falls kam oder erklären, wo es Schwierigkeiten gab. Gibt es vielleicht auch einen Ermittlungsstrang, den keines der Teams ausgewählt hat? Nun werden die Quizfragen gemeinsam besprochen. Die Übersicht und die Quizfragen verdeutlichen, dass der Krimi verschiedene Themenfelder rund um den Tropenwald aufgreift: Holz, Bodenschätze, Landwirtschaft und Besonderheiten des Regenwalds. Durch die Aussage von Dr. Ortega lässt sich auch das Themenfeld Klima festhalten. Als erste Aufgabe sammeln die Schülerinnen und Schüler nun gemeinsam mit dem Partner oder der Partnerin (oder auch im Plenum, an der Tafel), welche Informationen im Krimi zu den einzelnen Themenfeldern geliefert wurden. Abschließend und im Hinblick auf eine Vertiefung der Themen des Krimispiels in den folgenden Stunden überlegen die Schülerinnen und Schüler, was der Regenwald und die Themen des Krimis mit unserem Alltag in Deutschland zu tun haben könnten. Die Themen Holz, Bodenschätze, Landwirtschaft und Besonderheiten des Regenwalds können nach der Durchführung des Krimispiels in den Folgestunden vertiefend behandelt werden. Zu jedem Thema findet sich in der Materialmappe ein Arbeitsblatt. Alle Arbeitsblätter können mit einer oder mehreren Karteikarten kombiniert werden. So entstehen für die Vertiefungsphase dieser Einheit Arbeitspakete für alle vier inhaltlichen Schwerpunkte, anhand derer die Schülerinnen und Schüler einen Zusammenhang zwischen unserer Konsum- und Lebensweise und der Bedrohung des Regenwalds herstellen können. Material 1: Rinderwahn am Amazonas Themen sind die Problematik der Viehzucht am Amazonas und Besonderheiten des tropischen Nährstoffkreislaufs. Kombinationsmöglichkeit: Karteikarte 1 "Vom Regen in die Traufe" Material 2: Wieviel wiegt eine Cola-Dose? Hier wird der ökologische Rucksack einer Cola-Dose thematisiert. Welchen Rohstoff- und Ressourcenverbrauch beinhaltet diese Form der Getränkeverpackung? Kombinationsmöglichkeit: Karteikarten 2 "David gegen Goliath" und 3 "Die Dose aus dem Regenwald" Material 3: Der Tropenholz-Test Wie erkenne ich Tropenholz und wie unterscheidet es sich von einheimischem Holz? Kombiniert mit der Karteikarte 4 "Heiße Ware Tropenholz" und dem Flyer "Runter vom Holzweg" kann der reale Hintergrund des Krimis - eine Recherche des Fernsehmagazins "Monitor" zu Regenwaldholz in Bundesgebäuden - erforscht werden. Material 4: Stockwerkaufbau im Regenwald Themen sind der Stockwerkbau und der kleine Wasserkreislauf im Regenwald. Gemeinsam mit den Karteikarten 5 ("Warum regnet es im Regenwald?"), 6 ("Sie können nicht ohne einander.") und 7 ("Regenwald in Gefahr!") kümmern sich die Jugendlichen mit dem Materialpaket 4 um die Besonderheiten des Regenwalds. Die Jugendlichen bearbeiten in Gruppen jeweils eines der vier Arbeitspakete. Anschließend stellen sie ihre Ergebnisse eigenständig zusammen und den Mitschülerinnen und Mitschülern vor. Besonders nachhaltig ist auch eine Aufbereitung in Form von Plakaten und Wandzeitungen, die innerhalb einer Projektwoche ausgestellt oder öffentlich präsentiert werden können.

  • Biologie / Ernährung und Gesundheit / Natur und Umwelt
  • Sekundarstufe I

Eine Podcast-Radiostation im Französischunterricht

Unterrichtseinheit

Schülerinnen und Schüler bieten eine Podcast-Radiostation an. Um sie mit Inhalten zu füllen, schreiben und sprechen sie eigene Texte und schulen damit ihre sprachlichen Kompetenzen. Wer das Medienverhalten von Jugendlichen beobachtet, weiß, dass die Möglichkeit Podcasts herunterzuladen und sie auf dem eigenen MP3-Player abzuspielen, zunehmend genutzt wird und in Konkurrenz zum herkömmlichen Radio tritt. In Zukunft könnte die Formel für viele junge Hörerinnen und Hörer wie folgt lauten: Blog + Podcast + MP3-Player = Podcast-Radio. Mithilfe der Audioplattform www.audiyou.de und einem Blog beispielsweise von www.wordpress.com kann ohne Mühe ein selbstverwaltetes Podcast-Radio gegründet werden, auf dem von Schülerinnen und Schülern produzierte Podcasts zum Hören und zum Download angeboten werden können. Web 2.0: Produzieren und Interagieren Begriffe wie Blog, Wiki und Podcast stehen für einen veränderten Umgang mit dem Medium Internet. Mithilfe einiger weniger Hilfsprogramme, die zumeist kostenlos genutzt werden können, kann das Internet nicht mehr nur zur Informationsrecherche, sondern auch zur aktiven Verbreitung von Informationen genutzt werden. Mit dem Schlagwort "Web.2.0" wird dieser Funktionswandel auf den Begriff gebracht. Schreib- und Sprechanlässe Die pädagogischen Erwartungen an das Web 2.0 sind hoch: So verspricht man sich die Möglichkeit, mit Schülerinnen und Schülern "selbstorganisiert", "interagierend" und "in Teamarbeit" an individuell festzulegenden Lernorten und Lernzeiten zu arbeiten (Rudolf Peschke, Volker Rüddigkeit, Wolf-Rüdiger Wagner, Web 2.0 und Schule, in: Computer + Unterricht 66 (2007), Seite 6-9). Der didaktische Nutzen geht aber weit über eine Handlungs- und Produktorientierung des Unterrichts hinaus. Mit dem Web 2.0. stehen Internetnutzerinnen und -nutzern Techniken zur Verfügung, mit denen die herkömmlichen Informations- und Distributionsmonopole gebrochen werden. Vorbemerkungen Angesichts der großen Freiheitsräume, die das Internet eröffnet, ist zu fragen, in welcher Weise Schülerinnen und Schüler in der Lage sind, diese sinnvoll zu füllen. Blog als Interaktionsmedium Ein wichtiger Tragpfeiler des Demokratisierungsprozesses von Ausdruck und Vervielfältigung von Meinungsäußerung und künstlerischer Betätigung ist das Blog. Durchführung des Unterrichtsprojekts Die einzelnen Phasen des Unterrichtsprojekts zur Podcast-Produktion werden hier erläutert. Start der eigenen Arbeit Die Lernenden werden in dieser Phase durch Arbeits-Dokumente angeregt, zielführend inhaltlich zu arbeiten. Voraussetzungen fürs Gelingen Damit das Podcast-Radio-Projekt gelingt, sollten einige Voraussetzungen erfüllt sein. Orienterung bietet diese Checkliste. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre Kompetenz im Schreiben und Sprechen durch das Verfassen von Beiträgen für ein französischsprachiges Podcast-Radioprogramm erweitern. Manuskripte für einen Hörtext schreiben und überarbeiten. das phonetisch fehlerfreie laute Lesen selbst geschriebener Hörtexte erlernen. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen Tondokumente aufnehmen, schneiden und als MP3-Dateien auf die Adioplattform www.audiyou.de hochladen. ein Blog auf www.wordpress.com einrichten, dieses selbst verwalten und die MP3-Dokumente dort veröffentlichen. das Blog als selbstverwaltete Podcast-Radiostation regelmäßig um neue Beiträge erweitern. Thema Eine Podcast-Radiostation betreiben: eine Anleitung (nicht nur) für den Französischunterricht Autor Dr. Achim Schröder Fach Französisch Zielgruppe ab dem 4. Lernjahr Referenzniveau ab Referenzniveau A - Elementare Sprachverwendung Zeitraum mehrwöchiges Unterrichtsprojekt Medien Internetzugang Technische Voraussetzungen Internetzugang, MP3-Recorder oder Laptop mit Mikrofon, MP3-Bearbeitungsprogramm "Audacity", ein eigener Blog, Account bei www.audiyou.de Lexikalische Vorkenntnisse Die Unterrichtseinheit richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Mittel- und Oberstufe ab dem 4. Lernjahr. Literaturproduktion und -rezension im Web Im Bereich der Literaturproduktion und -rezension finden sich im Internet eine Vielzahl hoch interessanter Projekte. Als exemplarisch für unabhängig informierende Blogs sei hier für den Bildungsbereich der der Blog www.bildungswirt.de genannt. Kritische Interaktion üben Kritisch reflektiert werden muss selbstverständlich, dass Blogs ein gewisses Glaubwürdigkeitsdefizit haben, da die in ihnen verbreiteten Informationen häufig nicht aus Redaktionen mit zahlreichen sich gegenseitig kontrollierenden Redakteuren stammen, sondern eine gewisse Einseitigkeit beinhalten. Wie aber lernt sich dieser kritische Blick leichter als durch den Blick auf den selbst erzeugten Blog? Mobile Nutzung möglich Mit Podcasts steht Bloggerinnen und Bloggern eine weitere Technik zur Verfügung, die es ermöglicht, Informationen nicht nur textgebunden lesbar, sondern sinnlich vielfältiger auch hörbar zu machen. Und einen weiteren Vorteil haben Blogs, die Audio-Podcasts anbieten: Im Gegensatz zu rein textgebundenen Blogs, die gut lesbar nur am Computer zu nutzen sind, können Podcasts im MP3-Format auf allen gängigen Abspielgeräten überall abgespielt werden. Geschichtliche Vorbelastung Die Verbindung der beiden Elemente "Blog" und "Podcast" ermöglicht es, mit einem geringen Aufwand mit einem Medium zu arbeiten, das noch vor 30 Jahren politisch stark umkämpft war: das Radio. Nur wenige erinnern sich heute noch an die Schwierigkeiten, die es in den 70er Jahren bereitete, mit selbsterstellten Radioprogrammen auf Sendung zu gehen. Die Radiofrequenzen unterlagen einer strengen Kontrolle und standen nicht in endloser Menge zur Verfügung. Ein weiter Weg zur freien Meinung Wer zu dieser Zeit nicht genehmigte Radiostationen, die sogenannten Piratenradios, betrieb, musste befürchten, juristisch belangt zu werden. Dennoch verbreiteten sich solche Radiostationen schnell, zunächst in Italien, dann in Frankreich, nicht ohne Gefahr für die Betreiber, denn der Gesetzgeber reagierte. So drohten beispielsweise in Frankreich im Jahr 1978 hohe Geldstrafen und bis zu ein Jahr Gefängnis. Erst mit der Legalisierung durch das Gesetz vom 9. November 1981 verabschiedete die Regierung von François Mitterrand ein Gesetz, das die privaten Radiostationen endlich erlaubte, aber im gleichen Atemzug strengen Regeln unterwarf. Legale Verbreitung von Audio-Inhalten Angesichts dieser Geschichte wird deutlich, welche großen Freiräume das Medium des Podcast-Radios im Internet heute bietet. Wer sich im Rahmen der freiheitlich-demokratischen Grundordnung und den bestehenden Regelungen zum Urheberschutz bewegt, kann im Internet Podcast-Sendungen in beliebiger Anzahl verbreiten. Walter Benjamin: Unterscheidung zwischen Autor und Publikum Der Beginn und die Tragweite der aktuellen Entwicklung des "Mitmach-Web-2.0" sind von Walter Benjamin schon vor mehr als siebzig Jahren erkannt worden: "Jahrhunderte lang lagen im Schrifttum die Dinge so, dass einer geringen Zahl von Schreibenden eine vieltausendfache Zahl von Lesenden gegenüberstand. Darin trat gegen Ende des 19. Jahrhunderts ein Wandel ein. Mit der wachsenden Ausdehnung der Presse, die der Leserschaft immer neue politische, religiöse, wissenschaftliche, berufliche und lokale Organe zur Verfügung stellte, gerieten immer größere Teile der Leserschaft - zunächst fallweise - unter die Schreibenden. Es begann damit, dass die Tagespresse ihnen ihren "Briefkasten" eröffnete, und es liegt heute so, dass es kaum einen im Arbeitsprozess stehenden Europäer gibt, der nicht grundsätzlich irgendwo Gelegenheit zur Publikation einer Arbeitserfahrung, einer Beschwerde, einer Reportage oder dergleichen finden könnte. Damit ist die Unterscheidung zwischen Autor und Publikum im Begriff, ihren grundsätzlichen Charakter zu verlieren." Walter Benjamin, Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit (1936), Frankfurt 1977, 29 Walter Benjamin: Vom Passanten zum Filmstatisten Benjamin erkennt die Chance des Medienfortschrittes darin, dass diejenigen, die Jahrhunderte lang Statisten und Publikum der Öffentlichkeit bleiben mussten, nun als Autoren schreiben und publizieren können. Dabei hat Benjamin interessanterweise neben dem Journalismus auch die Kunst als Ausdrucksform im Auge: "So gibt zum Beispiel die Wochenschau jedem die Chance, vom Passanten zum Filmstatisten aufzusteigen. Er kann sich dergestalt unter Umständen sogar in ein Kunstwerk (...) versetzt sehen."(ebenda) Das, was Benjamin durch die moderne Massenpresse sich ankündigen sah, wird durch das Web 2.0. auf einem noch höheren Niveau erfüllt. Förderung des Schreibens und Sprechens Wie das Medienkonzept "Produzieren statt Konsumieren" (Ulrich Breitsprecher: Aus dem Unterricht in die Ohren der Welt, in: Computer + Unterricht 66 (2007), Seite 34) umgesetzt werden kann, ist je nach Fach unterschiedlich zu beantworten, für das Fach Politik eröffnen sich andere Möglichkeiten als für den Fremdsprachenunterricht. Hier liegt vor allem nahe, das Medium zur Förderung des Schreibens und Sprechens zu nutzen. Ergebnisorientierte Sprachproduktion Bezeichnend für den modernen Fremdsprachenunterricht ist seine Ausrichtung auf den Erwerb kommunikativer Kompetenzen (Hör- und Leseverstehen, Schreiben und Sprechen). Als didaktische Schwerpunkte für ein Podcast-Radioprojekt ergibt sich hieraus in erster Linie die Förderung des Schreibens von Manuskripten sowie des Sprechens bei der Aufnahme des Tondokuments. Dies sind fachspezifische Methoden, deren Umsetzung keine größeren methodischen Probleme bereiten. Das zentrale didaktische Problem beim Erstellen eines Podcast-Radios ist die inhaltliche Ausgestaltung eines Radio-Projekts. Die Meinung des Volkes Die Geschichte der "radios libres" in Frankreich beispielsweise zeigt, dass sich die historischen Vorbilder von Podcast-Radios stets angeknüpft an einen Leitgedanken vollzogen. Dies galt für Brice Lalondes ökologisches Piratenradio "Radio verte" im Jahr 1977 ebenso wir für die heutigen "radios associatives", hinter denen unterschiedliche soziale Organisationen stehen. Für alle diese Projekt gilt, dass sich hier "citoyens" zu Wort melden, die versuchen, ihre subjektive Sichtweise auf die Probleme der Gesellschaft auszudrücken. Bürgerradio: Orte subjektiver Sichtweisen Aus der Perspektive des "citoyen" wird eine Öffentlichkeit zu Themen hergestellt, die in der etablierten Medienöffentlichkeit nur unzureichend repräsentiert ist. Es wäre sicher zutreffend, in diesem Zusammenhang von einem "Bürgerradio" zu sprechen, das subjektive Sichtweisen auf das Leben in der modernen Gesellschaft zur Diskussion stellt. Themenwahl Über welche Aspekte gesprochen, gehört und diskutiert werden soll, kann im Rahmen schulischen Unterrichts letztlich nur die Lerngruppe selbst bestimmen. Die Gründung eines Podcast-Radios im Fremdsprachenunterricht muss darauf vertrauen, dass die Mitglieder der Lerngruppe Themen finden, die ihnen wichtig sind und über die sie in einer angemessenen, aber durchaus subjektiven Weise berichten wollen. Alle involvieren Die Themenfindung muss von der Lehrkraft angeleitet werden, der Prozess muss jedoch so offen bleiben, dass allen Bedürfnissen Rechnung getragen wird und zugleich ein roter Faden erkennbar bleibt. In der Unterrichtseinheit finden die folgenden Methoden Anwendung: Schreibkonferenz Redaktionssitzung (szenische) Lesung Die Ergebniswebsite Basierend auf den Vorüberlegungen könnten auf der Seite www.radioenfrancais.wordpress.com , gegründet von einem Grundkurs der gymnasialen Oberstufe, demnächst spannende Podcast-Radiobeiträge zu hören sein. Blog anlegen Wie dies im einzelnen funktioniert, erklärt sich - je nach Wahl der Software - nahezu von selbst. frischemedien.wordpress.com: Erstellung eines Weblog Hier wird in einem Lehrfilm erläutert, wie ein Blog kostenlos beispielsweise auf der Seite www.wordpress.com erstellt werden kann. Zugang zu einer Audioplattform angelegen Ist das Blog einmal erstellt, können in dieses nun in beliebiger Anzahl Audio-Podcasts integriert werden. Hierzu braucht man zunächst ein kostenloses Nutzerkonto bei einer Audioplattform wie www.audiyou.de. Sobald man sich hier als Nutzer angemeldet hat, können MP3-Dokumente hochgeladen werden. Die Audioplattform AUDIYOU zeichnet sich dadurch aus, dass sie alle Podcasts zunächst redaktionell auf Inhalt und Tonqualität prüft und nach kurzer Zeit freischaltet. AUDIYOU Die Website AUDIYOU, auf der Audio-Beiträge online gestellt und herunter geladen werden können, ist über diesen Link direkt erreichbar. Ein Aufnahmegerät organisieren Zur Aufnahme von MP3-Hördokumenten eignen sich einfache digitale Diktiergeräte oder qualitativ hochwertige MP3-Rekorder, ebenso gut funktioniert jedoch auch ein Laptop oder ein Computer in Verbindung mit einem digitalen Mikrofon und einer Aufnahmesoftware, beispielsweise "Audacity". Eine Tonverarbeitungssoftware herunterladen Als Freeware erhältlich ist das sehr zuverlässig arbeitende und einfach zu bedienende Programm "Audacity". Handbücher und Anleitungen sind im Internet leicht zu finden, auf der Startseite den Audioplattform www.audiyou.de. "Audacity" erlaubt es beispielsweise, die Sprachaufnahmen mit kostenlosen und urheberrechtsfreien Tonaufnahmen (beispielsweise von AUDIYOU) zu ergänzen. Inhaltliche Arbeit Nach der Bereitstellung der technischen Voraussetzungen muss die Lerngruppe in das Benutzen dieser Techniken eingearbeitet werden. Dies sollte im Fremdsprachenunterricht im Rahmen einer inhaltlichen Arbeit geschehen. In der von mir durchgeführten Unterrichtseinheit geschah dies im Rahmen einer Lektüre. Einführung in die Methode der Podcast-Produktion Meine Schülerinnen und Schüler sind zunächst durch die Lektüre des Romans von Amélie Nothomb "Antéchrista" aus dem Jahr 2003 angeregt worden, Hörspielmanuskripte zu schreiben und im MP3-Format aufzunehmen. Kurzhörspiele zur Textergänzung Dieser Arbeitsprozess erwies sich als produktiver und zielführender Einstieg, denn die Problematik der ausgebeuteten und unterdrückten Protagonistin des Romans "Blanche" interessierte und erregte Mitleid. Die Kurzhörspiele, die entstanden sind, füllen einige Leerstellen des Romans. Sie gestalten Situationen, in denen die Protagonistin Blanche sich gegen ihre Peinigerin verteidigt oder aber sie entlarven Christas Strategien, indem sie sie satirisch übersteigern. Die Aufnahme kommt ins Netz In einem ersten Schritt wurden diese MP3-Dokumente durch die Schülerinnen und Schüler aufgenommen. Das Hochladen der MP3 auf die Audioplattform AUDIYOU sowie das Verlinken zum Blog übernahm die Lehrkraft. Einführung in Podcast-Produktionen In einem nächsten Schritt wird in Binnendifferenzierung eine Gruppe nach der anderen an das Benutzen der Software "Audicity" sowie der Audioplattform www.audiyou.de herangeführt, indem diese das zweite von ihr produzierte Tondokument (mithilfe von Material 2) in der Schule aufzeichnen, und dann entweder Zuhause oder aber im Unterricht selbst bearbeiten und hochladen. "Podcastradio": Histoire et fonction des "radios libres" en France In einem weiteren vorbereitenden Schritt entwickeln die Schülerinnen und Schüler eine klare Vorstellung von dem Medium "Podcast-Radio". Durch die Lektüre eines Sachtextes über die Geschichte der freien Radios in Frankreich, Partnerinterviews über Hörgewohnheiten und eine angeleitete Internetrecherche auf den Seiten unabhängiger Radiostationen können eine Reihe von Merkmalen erarbeitet werden, die das Medium des "radio libre" auszeichnen. Alle motivieren und involvieren In der Einstiegsphase kommt es darauf an, ein für die Gruppe tragfähiges Konzept zu entwickeln, in das sich alle Schülerinnen und Schüler nach ihren Bedürfnissen und Interessen einbringen können. Um ein solches Konzept zu erarbeiten, eignet sich die Moderationsmethode in ganz besonderer Weise. Mit ihr kann eine "Redaktionssitzung" simuliert werden. Die weitere redaktionelle Arbeit kann nun beginnen und das Radio geht auf Sendung, sobald der erste Beitrag einer Serie von regelmäßig erscheinenden Beiträgen veröffentlicht ist, die die Hörerinnen und Hörer im Idealfall als RSS-Feed abonnieren können. Das Projekt wird besonders gut gelingen, wenn die folgenden Voraussetzungen erfüllt sind: 1. Alle Schülerinnen und Schüler haben ein Thema gefunden, das sie mit Leidenschaft bearbeiten. 2. Alle verfügen über einen eigenen Account bei www.audiyou.de. 3. Die Erziehungsberechtigten haben ihre Zustimmung zur Veröffentlichung der Podcasts gegeben. 4. In der Schule können mobile MP3-Aufnahmegeräte ausgeliehen werden. 5. Alle können ihre Audiodokumente zu Hause mithilfe des Programms "Audacity" bearbeiten und mithilfe der kostenlosen und auf www.audiyou.de zur freien Verfügung stehenden Tonaufnahmen akustisch untermalen. 6. Als zuverlässige Administratorin oder Administrator integrieren sie die Podcasts zu einem festgelegten Termin in den Blog. 7. Die Lehrkraft ist bereit, für die Inhalte auf dem Blog verantwortlich zu zeichnen. 8. Verbindliche Termine sind festgelegt worden, an denen die neue Beiträge pünktlich erscheinen sollen. 9. Ein absehbarer Zeitraum wird festgelegt, nach dessen Ablauf das Projekt beendet werden kann. 10. Die Gründung und das Betreiben einer Podcast-Radiostation ist Teil des regulären Unterrichts. Da meine Schülerinnen und Schüler ja bereits erste Hörspiele produziert hatten, waren sie an dem Projekt auch deshalb interessiert, weil sie ihre veröffentlichten Ergebnisse schon auf der Podcast-Radiostation wiedergefunden hatten. Zudem konnten sie feststellen, dass ihre Hörspiele bereits nach zwei Wochen 36 Mal heruntergeladen worden waren.

  • Französisch
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