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Natur und Kultur "erspielen"– Geogames gestalten im Sachunterricht

Fachartikel

Dieser Fachartikel stellt Grundschullehrkräften eine Projektidee zur Arbeit mit digitalen Medien im Sachunterricht der Klassenstufe 4 vor. Im Mittelpunkt steht die Gestaltung einer digitalen Schnitzeljagd zur Baumerkundung. Der Beitrag entstand im Rahmen des von der Deutschen Telekom Stiftung geförderten Programms "Digitales Lernen Grundschule". Hintergründe zum Projekt "Natur und Kultur erspielen mit Geogames!" entstand im Rahmen des Projekts "Digitales Lernen Grundschule – Stuttgart/Ludwigsburg" (dileg-SL). In diesem kooperierten zwei Bereiche der Erziehungswissenschaft (Medienpädagogik und Pädagogik der Primarstufe) sowie verschiedene Fächer der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg mit der Rosenstein-Grundschule in Stuttgart. Mit Unterstützung der Dozentinnen und Dozenten gestalteten Studierende des Grundschullehramts zusammen mit Schülerinnen und Schülern der Rosensteinschule eine digitale Schnitzeljagd zur Baumerkundung im Rosensteinpark mit der internetbasierten Anwendung Actionbound und verarbeiteten das Material mithilfe der App BookCreator zu einem multimedialen Artefakt. Im Folgenden werden die Projektergebnisse und -erkenntnisse so dargestellt, dass Grundschullehrkräfte sie als Anregung für ihren eigenen Sachunterricht nutzen können. Lehr- und Lernziele des Unterrichtsprojekts Im Fokus des Projekts steht die Erprobung produktiv-spielorientierter Lehr- und Lernumgebungen im naturwissenschaftlichen Sachunterricht der Grundschule. Das Projekt schärft bei Lehrkräften den Blick für die Möglichkeiten und Hindernisse beim Einsatz digitaler Medien im Fachunterricht. Die Potenziale des ortsbezogenen Lernens in Verbindung mit digitalen Medien werden erfahrbar gemacht und reflektiert. Voraussetzungen und Vorkenntnisse Die Gestaltung und Durchführung des Unterrichtsprojekts basiert auf den Anwendungen Actionbound und BookCreator. Zur Durchführung in Kleingruppenarbeit wird demnach eine ausreichende Anzahl an Smartphones und/oder Tablets benötigt. Lehrkräfte sollten vertraut mit der eingesetzten Technik (Smartphones, Tablets, Actionbound, BookCreator) und den verwendeten Methoden (ortsbezogenes Lernen, Digital Storytelling) sein. Ablauf des Unterrichtsprojekts "Geogames" Vorbereitung: Gestaltung des Geogames In Vorbereitung auf das Unterrichtsprojekt sollten Lehrkräfte sich zunächst mit Actionbound vertraut machen. Actionbound ist eine interaktive Anwendung, die vielfältig nutzbar ist und sich zur spielerischen Vermittlung von Lerninhalten in Bildung und Ausbildung eignet. Die sogenannten Bounds ermöglichen es, den Unterricht zu einer multimedialen Erlebnistour zu machen. Da die meisten Lehrerinnen und Lehrer bisher nicht mit Actionbound gearbeitet haben, sollten sie vor dem Start des Unterrichtsprojekts selbst einen Schulhof-Bound ausprobieren . Idealerweise erkunden die Lernenden anschließend mithilfe desselben Bounds das Schulgelände eigenverantwortlich in Kleingruppen und werden so an die App Actionbound herangeführt. Im Mittelpunkt stehen dabei schülerzentrierte Unterrichtskonzepte rund um das Thema Bäume . Die Lehrkräfte ermöglichen es den Schülerinnen und Schülern in Kleingruppen, "ihren" Baum zu erkunden und mithilfe von Smartphones oder Tablets die Ergebnisse in Text und Bild festzuhalten. Bei ausreichend Unterrichtszeit werden die Schülerinnen und Schüler bereits hier unterstützt, um für sie interessante Baumsteckbriefe zur erstellen. Diese einzelnen Gruppen-Ergebnisse werden von der Lehrkraft verwendet, um daraus im Anschluss einen gemeinsamen Bound zu erstellen. Im Sinne einer kindgerechten Gestaltung des Actionbounds bietet es sich an, diesen in eine Rahmenhandlung einzubetten (Stichwort: Digital Storytelling). Durchführung des Unterrichtsprojekts Anschließend wird der Bound / das Geogame gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern in Kleingruppen gespielt. Im Sinne einer positiven Gruppendynamik bietet es sich an, im Vorfeld Team-Building-Maßnahmen durchzuführen. Die Lerngruppen erkunden die von ihren Mitschülerinnen und Mitschülern bearbeiteten Bäume auf dem Schulhof beziehungsweise in einem nahe gelegenen Park, lösen dazu mithilfe von Tablets die Actionbound-Aufgaben und erlangen dafür Punkte. Die gesammelten Materialien zu den Bäumen bündeln sie anschließend mithilfe der App BookCreator in einem E-Book. Gelingensbedingungen Es ist von großer Bedeutung, zwischen den einzelnen Arbeitsphasen ausreichend Zeit für Reflexionsprozesse einzuräumen. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten in der Regel motiviert an derartigen Projekten und freuen sich über jede gelöste Actionbound-Aufgabe, gleichzeitig sollte in regelmäßigen Reflexionsprozessen stets die Gruppendynamik im Auge behalten werden, um eine zielführende Ergebnissicherung zu gewährleisten. Eine weitere Gelingensbedingung besteht darin, dass sich Lehrkräfte auf die individuelle kognitive Leistungsfähigkeit der Grundschülerinnen und -schüler einlassen und insbesondere die Rolle der Sprache bei der Gestaltung mediengestützter Unterrichtskonzepte reflektieren. Die geringe Kenntnis bezüglich bestimmter (Fach-)Begriffe kann die Arbeit mit Geogames erschweren. Hier ist darauf zu achten, die erweiterten Möglichkeiten der digitalen Medien, die eben nicht nur auf (schrift-)sprachliches Leistungsvermögen ausgerichtet sind, zu nutzen (insbesondere die Integration von Bildern und Bewegtbildern).

  • Biologie / Ernährung und Gesundheit / Natur und Umwelt / Technik / Sache & Technik
  • Erwachsenenbildung, Primarstufe

Preisbildung im dynamischen Modell

Unterrichtseinheit

In dieser handlungsorientierten Unterrichtseinheit zum Thema Preisbildung bauen die Lernenden mithilfe der System-Dynamics-Methode ein vertieftes Verständnis der Zusammenhänge auf Märkten mit vollkommener Konkurrenz auf. Powersim-Modelle dienen dazu als Grundlage.Die zentrale Methode der Unterrichtseinheit ist der System-Dynamics-Ansatz, bei dem Systeme modelliert und untersucht werden. Als Hilfsmittel kommt dabei die Software Powersim zum Einsatz. Um Schülerinnen und Schüler ohne System-Dynamics-Kenntnisse nicht zu überfordern sowie aus Zeitgründen, wird die explorative Vorgehensweise empfohlen. Dabei erstellen die Lernenden keine eigenen Modelle, sondern untersuchen beziehungsweise modifizieren bereits zur Verfügung gestellte Dateien. Um eine zielgerichtete Erforschung der Modelle zu gewährleisten, kommen Arbeitsblätter mit erkenntnisleitenden Fragestellungen zum Einsatz.Nach einer kurzen Vorstellung der Software sollten die Schülerinnen und Schüler mithilfe der Arbeitsblätter die Modelle weitgehend selbstständig untersuchen und sich die wirtschaftlichen Sachverhalte erarbeiten. Nach jeder Arbeitsphase sind die Ergebnisse gemeinsam zu besprechen und Fragen zu diskutieren. Dies hilft Schülerinnen und Schülern, die Schwierigkeiten mit den Aufgaben hatten und dient sowohl der Lernerfolgskontrolle als auch der inhaltlichen Vertiefung. Bei der Besprechung ist ferner darauf zu achten, den Bezug der Modelle zur Realität herauszuarbeiten. Schließlich soll Modellanalyse kein Selbstzweck sein, sondern beim Verständnis realer Phänomene helfen. Die wirtschaftlichen Hintergründe Die Prämisse des vollkommenen Marktes in der mikroökonomischen Analyse des Marktgeschehens Die Nachfragekurve In der ersten Lernsequenz erarbeiten sich die Schülerinnen und Schüler den Aufbau des Modells der Marktpreisbildung. Variable Preise führen zum Marktgleichgewicht Fragestellungen nach dem Preisänderungsverhalten von Anbietern bei hoher und niedriger Kundennachfrage leiten die zweite Lernsequenz ein. Angebotskurve und Verzögerungseffekte Die abschließende Lerneinheit kann gut mit der Frage nach Konsequenzen langfristig hoher (oder niedriger) Produktpreise auf die Zahl der Anbieter eingeleitet werden. Die Schülerinnen und Schüler erkennen die wirtschaftlichen Zusammenhänge der Preisbildung. verbessern ihre Abstraktionsfähigkeit durch Denken in Modellen. lernen die System-Dynamics-Methode kennen und arbeiten selbstständig mit einer Modellierungssoftware. beschreiben die Konsequenzen von Verzögerungseffekten. berücksichtigen die Prämissen eines Modells bei der Bewertung seiner Aussagekraft. Preis als Entscheidungskriterium für den Kauf Dies bedeutet, dass Kunden ausschließlich den Preis als Entscheidungskriterium bei der Frage heranziehen, bei welchem Unternehmen sie ein Gut kaufen. Bei dieser Betrachtung werden Präferenzen der Kunden genauso ignoriert wie die Inhomogenität der Güter und mangelnde Markttransparenz. Generell gilt in Märkten mit Konkurrenz (im Gegensatz zu Monopolmärkten), dass mit steigenden Preisen das Angebot zunimmt und die Nachfrage abnimmt, während bei sinkenden Preisen das umgekehrte Phänomen zu beobachten ist. Der Gleichgewichtspreis Der Schnittpunkt beider Kurven ist der so genannte Gleichgewichtspunkt. An seinem zugehörigen Preis, dem Gleichgewichtspreis, entspricht die angebotene Menge exakt der nachgefragten Menge. Bei höheren Preisen überwiegt das Angebot die Nachfrage, was als Angebotsüberhang bezeichnet wird. Im umgekehrten Fall wird von Nachfrageüberhang gesprochen. Märkte mit freien Preisen haben die Tendenz, sich auf den Gleichgewichtspreis zuzubewegen. In der Realität wird jedoch nicht immer unverzüglich ein Gleichgewichtspreis erreicht. Dies liegt zum einen an Verzögerungseffekten, zum anderen an den Prämissen des vollkommenen Markts, die nie in vollem Umfang gegeben sind. Zur Software Auf den Arbeitsblättern werden Dateien mit der Endung SIM angegeben. Diese Dateien können mit der kostenfreien Programmversion Powersim Constructor Light geöffnet werden. In der kostenpflichtigen Version Powersim Studio 2005 haben die Dateien die Endung SIP. Sie finden im Downloadbereich beide Dateiformate Mithilfe des ersten Arbeitsblatts und der Datei Modell1.sim beziehungsweise Modell1.sip arbeiten sich die Schülerinnen und Schüler in den Aufbau des Modells der Marktpreisbildung ein. Gleichzeitig erfolgt eine Kurzeinführung in die wichtigsten Bedienelemente der Software. Um den Zusammenhang zwischen den modellierten Sachverhalten und der Realität zu verdeutlichen, ist im Arbeitsblatt auch eine Aufgabe zur Verschiebung der Nachfragekurve von Speiseeis enthalten. Da ein Modell bereits vorgegeben wird, müssen sich die Lernenden nur mit den einzelnen Größen und deren Zusammenhängen vertraut machen. Grundmodell der Preisbildung In diesem einfachen Modell ist die Angebotsmenge konstant (20 Stück) und auch die Preise ergeben sich noch nicht als Prozess des Marktgeschehens, sondern können von den Schülerinnen und Schülern mithilfe eines Reglers verändert werden. Letzteres ist wichtig, um den Zusammenhang zwischen Preis und Nachfragemenge zu verstehen. Herauszuarbeiten ist ferner der Unterschied zwischen "Nachfrage" und "Nachfragemenge". Ersteres ist die vom Preis abhängige Wunschnachfrage der Kunden, während Letzteres die tatsächliche, am Markt realisierte Nachfrage darstellt. Dies ist dann relevant, wenn die Nachfrage das Marktangebot übersteigt und nicht mehr vollständig gedeckt wird. Niedriger Preis - große Nachfrage Daraus folgt die Überlegung, dass bei einem niedrigen Preis die potenzielle Nachfrage größer ist als das Angebot und als das der realisierbaren tatsächlichen Nachfrage. In der Folge werden die Anbieter über Preisänderungen ein Marktungleichgewicht (Über- oder Unterangebot) ausgleichen, was der auch wirtschaftlichen Realität entspricht. Damit ist die kognitive Grundlage für das Modell des folgenden Lernabschnitts gelegt. So wird deutlich, wie sich Preise in Märkten mit vollkommener Konkurrenz aufgrund des Verhältnisses von Angebots- und Nachfragemenge ergeben und nicht willkürlich festgelegt sind. Systemtheoretisch formuliert: Der Preis wird nicht mehr als systemexogene Größe betrachtet, sondern als systemendogene Variable. Die Preisfindung ist hier als iterativ-dynamischer Prozess zu sehen, bei der die Anbieter ihre Preise schrittweise den Marktgegebenheiten anpassen. Im Allgemeinen gilt: Die Preisanpassungen sind absolut umso größer, je höher die Differenz von Angebot und Nachfrage ist. Formel Eine Formel zur Beschreibung dieses Sachverhalts könnte so lauten: Preisänderung = (Nachfrage - Angebotsmenge) / Preisanpassungsfaktor Der Preisanpassungsfaktor bringt gewissermaßen die Geschwindigkeit beziehungsweise Stärke zum Ausdruck, mit der die Preise von Zeiteinheit zu Zeiteinheit geändert werden. Je nach Produkt und der zugehörigen Volatilität sind hier unterschiedliche Preisanpassungsfaktoren oder Preisänderungsalgorithmen angemessen. Im Modell2a ist er mit einem Wert von 7 voreingestellt, wobei der Startpreis bei 20 € liegt. Hier untersuchen die Schülerinnen und Schüler im Rahmen der vorgegebenen Werte unterschiedliche Zusammenhänge zwischen den Größen und erkunden den Preisänderungsmechanismus. Auf diesem Verständnis aufbauend haben die Lernenden im Modell 2b die Möglichkeit, die Werte "Startpreis", "Preisanpassungsfaktor" und die zu diesem Zeitpunkt noch modellexogene "Angebotsmenge" zu verändern. Durch dieses Experimentieren und entsprechende erkenntnisleitende Fragestellungen (siehe Arbeitsblatt 2) werden die Zusammenhänge noch deutlicher. Nach einigen Simulationen mit unterschiedlichen Ausgangswerten kann auch die relativ anspruchsvolle letzte Aufgabe des Arbeitsblatts beantwortet werden. Sie soll zur Erkenntnis führen, dass bei Variationen der Angebotsmenge sich der Marktpreis abhängig von der Nachfragekurve einpendelt. Bei einem Angebot von beispielsweise nur acht Stück wird sich der Preis bei der gegebenen Nachfragekurve (siehe auch die Skizze des Arbeitsblatts 1) auf 16,00 € einpendeln. Der volkswirtschaftliche Hintergrund dieser Entwicklung sind Marktausgleichskräfte. Um ein Marktgleichgewicht bei einem gegebenen Angebot von acht Einheiten zu erzielen, muss der Preis eine Höhe erreichen, die zu einer reduzierten Nachfrage von acht Stück führt. Daraus resultiert die Erkenntnis, dass sich die Angebotsmenge langfristig dem Preisniveau anpasst. Bei hohen Preisen lohnen sich beispielsweise Investitionen in Kapazitätserweiterungen und aufgrund der Marktattraktivität dürften neue Anbieter in den Markt eintreten. Nachdem so die Angebotskurve erarbeitet ist, kann an dieser Stelle über Ursachen für deren Verschiebung nachgedacht werden - analog zum Vorgehen für die Nachfragekurve in der ersten Lernsequenz. Nach Beantwortung dieser Fragestellungen - oder parallel dazu - ist Modell 3 zu untersuchen, das diese Veränderungen abbildet. So ist die ‚Angebotsmenge' nicht mehr systemexogen, sondern errechnet sich aufgrund des Marktpreises. Hier ändert sich der Startpreis sehr schnell in Richtung Gleichgewichtspreis, der am Schnittpunkt der Angebots- und der Nachfragekurve liegt. Zeitliche Verzögerung Tatsächlich passt sich das Angebot jedoch nicht sofort der Nachfrage an, da Kapazitätserweiterungen und Markteintritte einige Zeit in Anspruch nehmen. Aufgrund dieser Verzögerungen des Angebots - sie treten in abgeschwächter Form auch bei der Nachfrage auf - treten Effekte zutage, die bei der herkömmlichen statischen Betrachtungsweise nicht zum Tragen kommen, die aber durchaus in der Realität zu beobachten sind. In der Konsequenz wird der Gleichgewichtspreis nicht direkt und nach kurzer Zeit gefunden. Vielmehr hat der Marktpreis einen sinuskurvenförmigen Verlauf um den Gleichgewichtspreis mit abnehmender Amplitude. Folglich wird erst nach deutlich späterer Zeit ein Marktgleichgewicht gefunden. Bis dahin wechseln sich Phasen von Käufermärkten und Verkäufermärkten ab. Ab gewissen Verzögerungszeiten - der konkrete Wert hängt von der Startmenge, der Preisänderungsformel und insbesondere den Steigungen der Angebots- und Nachfragekurven ab - findet sich überhaupt kein Marktgleichgewicht mehr, was der wirtschaftlichen Realität entspricht. (Ein Teilaspekt dieses Phänomens wird im ‚Spinnweb-Theorem' beschrieben). Beispiel Schweinezyklus Das bekannteste Beispiel dieses Phänomens ist der so genannte Schweinezyklus, der sich circa alle drei bis vier Jahre wiederholt. So führt beispielsweise ein Nachfrageüberhang zu hohen Preisen, was die Landwirte zu verstärkter Zucht veranlasst. Bis diese Schweine auf dem Markt sind, bleiben die Preise hoch. Dann kommen verstärkt die neu gezüchteten Schweine auf den Markt, woraus sich ein relativ plötzlich auftretendes Überangebot und damit fallende Preise ergeben. Diese niedrigen Preise führen jedoch zu geringeren Schweinezuchtzahlen, was erneut eine Phase des Nachfrageüberhangs einleitet. Ähnlichen Schwankungen unterliegen beispielsweise viele Rohstoffmärkte und der Immobilienmarkt. Darüber hinaus führen Verzögerungseffekte häufig im Wirtschaftsleben aber auch in privaten Situationen zu unerwünschten Ergebnissen. Allerdings ermöglicht die Kenntnis um Verzögerungen und die Fähigkeit zur Antizipation ihrer Auswirkungen bessere Entscheidungen, was ein Vermeiden der Probleme erlaubt. Auf den Schweinezyklus angewendet hieße das, in Hochpreisphasen nur wenige Schweine zu züchten und die Zucht in Zeiten niedriger Preise zu erhöhen. Arndt, Holger: Förderung der Handlungskompetenz durch Modellbildung und Simulation in der kaufmännischen Ausbildung - konkretisiert an der Neuordnung des Ausbildungsberufs Industriekaufmann/Industriekauffrau. Erziehungswissenschaft und Beruf 4/2002, S. 407-424 Arndt, Holger: Supply Chain Management. Optimierung logistischer Prozesse. Wiesbaden 2004 Hillen, Stefanie: Systemdynamische Modellbildung und Simulation im kaufmännischen Unterricht. Ein Zugang zur Abbildung und Entwicklung von Wissensstrukturen. Frankfurt am Main, 2004 Hillen, Stefanie; Paul, Gunnar; Puschhof, Frank: Systemdynamische Lernumgebungen. Modellbildung und Simulation im kaufmännischen Unterricht. Frankfurt am Main, 2002 Mankiw, Gregory: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. 3. Aufl., Stuttgart 2004 Sterman, John: Business Dynamics. Systems Thinking and Modeling for a Complex World. Boston 2000

  • Wirtschaft
  • Sekundarstufe II, Berufliche Bildung

Tablets im Unterricht der Grundschule und in der Ganztagsgrundschule

Fachartikel

Dieser Fachartikel zu Tablets in der Grundschule und in der Ganztagsgrundschule stellt ein Projekt zum Einsatz digitaler Medien im Grundschulalltag vor – inklusive Unterrichtsvorschlägen und Fortbildungsangeboten. Eine Lehrerin beantwortet außerdem Fragen dazu, wie sich der Einsatz von Tablets im Grundschulalltag wirklich gestaltet und welche Herausforderungen auf die Lehrkräfte zukommen. Der Artikel wurde im Kontext des von der Deutschen Telekom Stiftung geförderten Programms "Digitales Lernen Grundschule" entwickelt. Projektbeschreibung An der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg befassten sich zwei Bereiche der Erziehungswissenschaften (Medienpädagogik und Pädagogik der Primarstufe) sowie einige Fächer gemeinsam mit der Rosensteinschule in Stuttgart mit dem Einsatz digitaler Medien im Grundschulalltag. Tandems aus Lehrenden der Medienpädagogik und den einzelnen Fächern entwickelten mit den Studierenden gemeinsam Unterrichtssequenzen sowie Ansätze für den Ganztagsbereich. Praxisbeispiele Funktionen und Apps für den Einsatz von Tablets an Grundschulen Tablets lassen sich in der Grundschule vielfältig einsetzen. Häufig kommen dabei kindgerechte Apps zum Einsatz – so etwa Stop Motion Studio, Book Creator oder etwa Garage Band. Im Rahmen des Projekts Digitales Lernen Grundschule verwendeten Lehrkräfte häufig die Sprachfunktion. Hierbei nahmen die Lernenden eigene Texte auf. Eine Fortsetzungsgeschichte entsteht beispielsweise Schritt für Schritt, wenn die Kinder ihre einzelnen Kapitel reihum aufnehmen. Auch können sie so kleine Diktat-Texte selbst einsprechen. Die Lehrkraft stellt mithilfe von Audio-Aufnahmen und Bildern den Kindern zusätzliche Informationen zur Verfügung. Unterrichtssequenzen für die Grundschule Im Rahmen der Fächer Biologie, Deutsch, Englisch, Informatik, Mathematik, Musik und Sport entstanden Unterrichtssequenzen für die Grundschule. Ein Beispiel ist das Teilprojekt "Gaming im Sportunterricht" . Weitere Projekte finden sich hier und hier . Der Fokus bei den Unterrichtssequenzen liegt einerseits im dialogorientierten Ansatz, der es ermöglicht, den Einsatz digitaler Medien in der Grundschule sowohl für die Studierenden als auch für die Schülerinnen und Schüler individuell zu gestalten. Auch sollen Lehrkräfte gezielt weitergebildet werden. Online-Kurs für Lehrkräfte Robert Rymeš, Medienpädagoge und akademischer Mitarbeiter des Projekts, hat aus diesem Grund einen Online-Kurs entwickelt. In diesem vierteiligen Lehrgang werden gezielt Lehrkräfte mit gar keinem oder geringem Vorwissen mit Blick auf iPads geschult. Sie sollen so Schritt für Schritt mit den Geräten vertraut gemacht werden. Dabei erhalten sie Handwerkszeug, das es ihnen ermöglicht, erste Stunden unter Einbezug der iPads in der Grundschule zu halten. Der Kurs gliedert sich in die folgenden Teile: Einführung Das iPad kennenlernen Recherchieren und dokumentieren Daten verwalten Präsentation Fragen und Antworten zur Arbeit mit Tablets an Grundschulen Wie gestaltet sich der Einsatz von Tablets im Grundschulalltag wirklich? Welche Herausforderungen kommen auf die Lehrkräfte zu? Im folgenden Interview berichtet die Lehrerin Christina Rütten von ihren Erfahrungen mit Tablets im Unterricht. Christina Rütten, Jahrgang 1982, hat an der Grund- und Stadtteilschule Alter Teichweg das Hamburger Projekt als Klassenlehrerin begleitet. Tablets haben bei ihr privat ebenso wie im Klassenraum einen festen Platz. Was überzeugt Sie am Einsatz von Tablets im Unterricht der Grundschule? Mir gefällt besonders, dass Tablets zum Beispiel die Möglichkeit geben, flexibel und spontan auf Ideen, Fragen oder Beiträge der Kinder einzugehen. Dabei bin ich nicht an einen Platz gebunden, denn ein Tablet kann ich überall einsetzen, wo eine WLAN-Verbindung zur Verfügung steht. Und selbst ohne WLAN sind die Geräte ein Gewinn. All die Dinge, die heute im Unterricht für mich und meine Kinder von Bedeutung sind, werden so überall möglich. Zum Beispiel recherchieren, knobeln, suchen, finden, fotografieren, aufnehmen et cetera. Wie setzen Sie Tablets in Ihrem Unterrichtsalltag ein? Ein Beispiel: Ich hatte einen Schüler, der immer wieder tolle Fragen von seinem Schulweg mitbrachte. Nicht immer hatte ich die passenden Antworten auf all diese Fragen. Durch den Einsatz eines Tablets konnten wir an mancher Stelle unkompliziert Fragen noch im Morgenkreis klären. Oder er konnte selbst Antworten recherchieren, wenn er mit seinen Aufgaben fertig war – und das unkompliziert und leise. Wenn es um das Schreiben geht, werden die Themen Handschrift und Rechtschreibung versus Tablet häufig kontrovers diskutiert. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Einer meiner Schüler lag feinmotorisch weit hinter seinen Mitschülerinnen und -schülern zurück. Das Schreiben fiel ihm sehr schwer. Aber er hatte tolle Ideen, was er schreiben wollte. Das Tablet gab ihm die Möglichkeit, seine Ideen einzusprechen. Anschließend brachte er seine Texte langsam, in seinem Tempo zu Papier. Und wie steht es um die anderen Bereiche im Deutschunterricht? Auch um das betonte Lesen im Deutschunterricht zu trainieren, sind Tablets eine große Hilfe. Meine Schülerinnen und Schüler konnten Lesetexte immer wieder einsprechen, bis ihnen die Betonung gefallen hat. Um das Erzählen zu üben, haben wir im Morgenkreis manchmal gemeinsam "Onkel-Otto-Geschichten" eingesprochen. Dabei sagte jeder einen Satz und gab das Gerät weiter. Am Ende haben wir uns die Geschichte zusammen angehört. Von Mal zu Mal wurden die Geschichten komplexer, die Betonung wurde berücksichtigt, sogar wörtliche Rede wurde eingebaut. Ich könnte noch so viele weitere Beispiele nennen. Welche Vorteile sehen Sie bei den Tablets? Das ist ganz einfach auf den Punkt zu bringen: Die Geräte sind selbsterklärend, kindgerecht und für meine Schülerinnen und Schüler äußerst motivierend. Wo sehen Sie mögliche Hindernisse – und wie kann diesen im schulischen Kontext begegnet werden? Das größte Hindernis stellen sicher die Einrichtung, Administration, Wartung und Instandhaltung dar. Ich denke, dass Anreize geschaffen und Chancen genutzt werden sollten, um interessierte und begeisterte Lehrkräfte für diese Aufgabe zu gewinnen. Es braucht zum Beispiel eine Fachkraft, die die Geräte verwaltet und pflegt. Updates müssen gemacht werden, manchmal müssen Geräte komplett gelöscht und neu installiert werden. Das kostet Zeit und dazu braucht man kompetente Lehrerinnen und Lehrer, die so etwas können und vor allem Lust dazu haben. Diese Arbeit sollte den Lehrkräften nicht als Freizeitaktivität auferlegt werden.

  • Informatik / Wirtschaftsinformatik / Computer, Internet & Co. / Technik / Sache & Technik / Fächerübergreifend
  • Primarstufe

Globales Lernen als pädagogische Herausforderung

Fachartikel
5,99 €

In diesem Fachartikel zum Globalen Lernen wird seine Bedeutung als Alternative zum gegenwärtigen Bildungsauftrag der Pädagogik und Erziehungswissenschaft beleuchtet und dazu ermutigt, es im Unterricht anzuwenden. Globales Lernen ist die pädagogische Antwort auf den Prozess der Globalisierung. Es zielt darauf ab, globale Zusammenhänge verständlich zu machen und globale Themen in den Unterricht zu holen. Es entspringt der Einsicht, dass die herkömmliche Erziehung und Bildung nicht in der Lage sind, nachfolgende Generationen mit den notwendigen Kenntnissen, Fähigkeiten und Einsichten auszustatten, die sie zur Bewältigung ihrer Aufgaben in einer vernetzten und komplexen Weltgesellschaft benötigen. Der Lernansatz ist interdisziplinär und methodisch vielfältig. Kompetenzerwerb und Schlüsselqualifikationen Globales Lernen steht für kritisches, selbstreflexives, verantwortungsbewusstes und handlungsorientiertes Lernen und möchte Schülerinnen und Schülern die Vielfalt der Menschen vermitteln. Dabei werden menschenfeindliche Ideologien entkräftet und die Gleichwertigkeit aller Menschen vorausgesetzt. Historische Dimensionen von globaler Ungleichheit werden thematisiert, um bestehende internationale Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse verstehen und verändern zu können: Wer profitiert von den ungleichen Machtverhältnissen, wer nicht? Der Lernansatz und der damit einhergehende Kompetenzerwerb gehen über die kognitive Lernziele vermittelnde Unterrichtspraxis hinaus und können als pädagogisches Programm der Persönlichkeitsbildung im Kontext der Weltgesellschaft bezeichnet werden. Das Programm ist untrennbar mit dem Erwerb von neuen und zukunftsfähigen Kompetenzen verbunden, die für das Globale Lernen konstitutiv sind. Im Zentrum stehen dabei drei übergeordnete Kategorien: Erkennen Bewerten Handeln Diesen Kategorien werden insgesamt elf Kern- oder Schlüsselkompetenzen zugeordnet, die im Unterricht erlernt werden sollen. Zur Kategorie "Erkennen" gehört zum Beispiel die Kernkompetenz Informationsbeschaffung und -verarbeitung als eine Voraussetzung zum Erkennen von Vielfalt. Die Kernkompetenzen Perspektivwechsel, Empathie, kritische Reflexion und Stellungnahme stehen beispielhaft für die Kategorie "Bewerten" . Die dritte Kategorie "Handeln" beinhaltet unter anderem die Kompetenzen Solidarität, Mitverantwortung, Konfliktlösung und Mitgestaltung. Das Einüben der Kompetenzen soll die Schülerinnen und Schüler ermächtigen, globale Lebenswelten, Entwicklungen und ihre Dynamiken besser zu verstehen. Zum Kompetenzerwerb gibt es klare Vorgaben und Richtlinien, die man zum Beispiel im kostenlosen Orientierungsrahmen für den Lernbereich "Globale Entwicklung" der Kulturministerkonferenz und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) aus dem Jahr 2016 nachlesen kann. Als Referenzrahmen soll er Schulen darin unterstützen, weltweite ökonomische, politische, soziale und ökologische Zusammenhänge fächerübergreifend zu vermitteln. Zugleich bietet das BMZ darin den Schulen Anregungen zur Umsetzung und gibt Themenbereiche zum Globalen Lernen vor. Empowerment zur Mitsprache und Zukunftsgestaltung Globales Lernen versteht sich als ein Bildungsauftrag zur Förderung mündiger, verantwortungsbewusster und mitgestaltungsfähiger Weltbürgerinnen und Weltbürger. Die im Unterricht erlernten Kernkompetenzen sollen die Lernenden für einen nachhaltigen, effektiven Umgang mit den Bedingungen des globalen Zeitalters rüsten und ihnen dabei helfen, ihren eigenen Lebensweg in die globalisierte Gesellschaft und Zukunft zu finden. Sie erfahren mehr über Globalisierungsprozesse und weltweite Herausforderungen wie zum Beispiel Flucht und Migration, Geschlechtergerechtigkeit, Klimawandel, Armut und Menschenrechtsverletzungen. Sie lernen diese heiklen Themen einzuordnen, zu verstehen und dabei Bereiche persönlicher Mitverantwortung zu erkennen. In diesem anspruchsvollen und komplexen Lernprozess ist es wichtig, die Schülerinnen und Schüler zu begleiten und ihnen altersspezifische Lösungsansätze, Vorbilder und Möglichkeiten zum individuellen oder kollektiven Engagement zu vermitteln. Dabei ist es unerlässlich, den Kindern und Jugendlichen Raum für die Entwicklung und Umsetzung eigener Ideen zu lassen. Auf dieser Basis können die Kinder und Jugendlichen eigene Lösungsmöglichkeiten entwickeln und im Idealfall, ihr eigenes Engagement planen und umsetzen. So fördert Globales Lernen das große Potenzial, das schon Kinder und Jugendliche in sich tragen und ermutigt sie, sich aktiv in den Entwicklungsprozess einer zukunftsfähigen und besseren Welt einzubringen. Globales Lernen als politische Bewusstseinsbildung Globales Lernen setzt bei der Bereitschaft an, sich auf einen lebenslangen Lernprozess einzulassen und sich mit Globalisierungsprozessen als Teil aktuellen Zeitgeschehens kritisch und konstruktiv auseinanderzusetzen. In diesen Lernprozess sind sowohl Lehrende als auch Lernende gleichermaßen eingebunden. Globales Lernen bietet Pädagoginnen und Pädagogen alternative Ansätze zum vorherrschenden Erziehungsmodell und gibt ihnen die Chance zum Lehren neuer Weltsichten und Menschenbilder. Es bietet Raum und Anleitung zur kritischen Auseinandersetzung mit menschenfeindlichen Ideologien wie Rassismus und Sexismus und trägt zum Verständnis heutiger Globalisierungsprozesse bei. Dabei müssen Fragen über unsere Verantwortung und Entscheidungen im Leben gestellt und beantwortet werden. Eine Prämisse könnte dabei sein: Check your privileges! Globales Lernen nimmt Lehrkräfte in die Pflicht, sich gemeinsam mit ihren Schülerinnen und Schülern den grundlegenden Problemen der heutigen Zeit zu stellen und ihnen als Lernbegleiterinnen und Lernbegleitern altersspezifische Handlungsmöglichkeiten als Lösungsansätze zur Bewältigung globaler Herausforderungen vorzustellen. In Zeiten von Pandemien und realem Klimawandel kann das ein Beitrag sein, ihnen ihre Lebens- und Zukunftsängste zu nehmen. Dass schon Kinder und Jugendliche entscheidend zur Entwicklung einer zukunftsfähigen Weltgemeinschaft beitragen können, wird in der weltweiten Bewegung "Fridays for Future" mehr als deutlich. Hier zeigt sich die Jugend als Vorreiter einer friedlichen zivilgesellschaftlichen Anstrengung , um Mitsprache und Mitbestimmung in politischen Entscheidungsprozessen einzufordern. Fazit Zusammenfassend lässt sich sagen: Globales Lernen ist kein pädagogisches Wundermittel gegen globale Herausforderungen. Aber in der pädagogischen Praxis kann es dazu beitragen, alternative und begehbare Wege in eine lebenswerte Zukunft für alle Menschen anzulegen. Die zentrale Voraussetzung dazu beschreibt der französische, auf Martinique geborene Arzt und Schriftsteller Frantz Fanon so: "Nur durch eine Anstrengung des Neubeginns und der Selbstprüfung, durch eine ständige Anspannung ihrer Freiheit kann es den Menschen gelingen, die idealen Lebensbedingungen für eine menschliche Welt zu erschaffen. Überlegenheit? Unterlegenheit? Warum nicht einfach versuchen, den anderen zu berühren, den anderen zu spüren, mir den anderen zu offenbaren. Ist mir meine Freiheit denn nicht gegeben, um eine Welt des Du zu errichten" (1980: 166)? Literaturverzeichnis Fanon, Frantz (1980). Schwarze Haut, weiße Masken. Frankfurt: Suhrkamp. Weiterführende Literatur Mabanza, Boniface (2009). Gerechtigkeit kann es nur für alle geben. Eine Globalisierungskritik aus afrikanischer Perspektive. Münster: Institut für Theologie und Politik (ITP). Samson, Marita (Autorin), Checkpoint Afrika e. V. (Herausgeber). Global Heroes – Heldinnen und Helden aus Afrika. Vorbilder aus Afrika machen Schule. München. GRIN Verlag . Schreiber, Jörg-Robert und Hannes Siege (2016). Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung im Rahmen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung. Berlin: Cornelsen.

  • Fächerübergreifend / Politik / WiSo / SoWi / Religion / Ethik
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II, Berufliche Bildung

Extremismusprävention in Schule und Jugendarbeit

Fachartikel

Was können Lehrerinnen und Lehrer gegen extremistische Äußerungen und Ansichten tun beziehungsweise wie können Kinder und Jugendliche gegen derartige Ansichten geschützt und demokratisches Denken und Handeln gefördert werden? Hier finden Lehrkräfte Serviceangebote, Lehrerhandreichungen sowie eine Materialsammlung zum Thema "Extremismusprävention in Schule und Jugendarbeit", zusammengestellt aus den verschiedenen Bundesländern. Digitale und interaktive Angebote für Jugendliche "Jihadi fool" Mit der Kampagne "Jihadi fool" wendet sich der nordrhein-westfälische Verfassungsschutz (Ministerium des Innern) an ein breites Publikum mit einem Schwerpunkt bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen und lädt zur Auseinandersetzung mit salafistischer Internetpropaganda und Extremismus ein. Kanäle des Projekts bei: YouTube: www.youtube.com/c/jihadifool Facebook: www.facebook.com/Jihadifool Instagram: www.instagram.com/jihadifool Twitter: twitter.com/jihadifool Leons Identität Das Videospiel "Leons Identität" wurde im Auftrag der nordrhein-westfälischen Staatskanzlei und des Ministeriums des Innern entwickelt. Es soll jungen Menschen helfen, rechtsextremistische Ideologien zu erkennen, ihre eigene politische Urteilsfähigkeit schulen und zugleich die Medienkompetenz fördern. Download über https://leon.nrw.de/ (als Windows-, MacOS- oder Linux-Version) oder die Spieleplattform Steam. Lernplattform "Wimmelbild online" Das digitale Angebot für die Demokratiebildung an Schulen wurde von der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg entwickelt. Es nutzt spielerische Elemente für die pädagogische Arbeit und unterstützt Lehrkräfte mit zusätzlichen Unterrichtseinheiten dabei, Demokratiebildung zu verankern. "Stand Up" Die App "Stand Up!" wurde im Rahmen des Förderprogramms "Hessen – aktiv für Demokratie und gegen Extremismus" entwickelt. In simulierten Dialogen trainieren Jugendliche und junge Erwachsene den Umgang mit populistischen, diskriminierenden Aussagen. Ein umfassendes Glossar bietet Hilfestellung zur Diskussionsführung, Erklärungen zu populistischen Argumentationsmustern und inhaltliche Hilfestellung zu den behandelten Themen. Die App kann als Desktop-Version genutzt werden: www.stand-up-gegen-populismus.de "Tolerant statt ignorant" Die virtuelle Ausstellung für Demokratie und gegen Antisemitismus wurde im Rahmen des Förderprogramms "Hessen – aktiv für Demokratie und gegen Extremismus" entwickelt. Die Ausstellung sensibilisiert für jüdisches Leben und Vielfalt in Deutschland und Hessen und klärt über historische und gegenwärtige Ausprägungen von Antisemitismus auf. Die Ausstellung ist für alle mobilen Endgeräte optimiert und kann im schulischen und außerschulischen Kontext frei genutzt werden: www.tolerant-statt-ignorant.de Download der App: PlayStore und App Store Serviceangebote für Lehrkräfte Aufklärungsarbeit über den Nationalsozialismus Die Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz bietet Lehrkräften digitale Angebote zur Aufklärungsarbeit über den Nationalsozialismus anhand der Gedenkstätte Osthofen . Schwerpunkte sind die Vermittlung des historischen Geschehens in den Konzentrationslagern, die Erinnerung an die Opfer und die Thematisierung aktueller Erfahrungen im eigenen Umfeld. Herausforderung extremistischer Salafismus – Angebote für Schule und Jugendarbeit Das Ministerium des Innern und das Ministerium für Schule und Weiterbildung in Nordrhein-Westfalen bieten Lehrerinnen und Lehrern, Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeitern sowie pädagogischen Fachkräften in der städtischen Jugendarbeit mehrere Module an, mit denen das Thema extremistischer Salafismus im Unterricht, in Arbeitsgemeinschaften oder beispielsweise in Projektwochen behandelt werden kann. Infos zur Prävention von Islamismus Die Übersichtsseite der Bundeszentrale für politische Bildung befasst sich mit der Integration von Radikalisierungsprävention in Schule und Unterricht. Lehrkräfte finden hier Hintergrundinformationen zu Islamismus, Radikalisierung und Prävention, Unterrichtsmaterialien für Grundschulen und Sekundarstufen, Medien-Tipps sowie Hinweise zu Anlaufstellen in ganz Deutschland, die Unterstützung und Weiterbildung anbieten. Landheld*innen – für eine demokratische Alltagskultur in der Nachbarschaft Das Netzwerk für Demokratie und Weltoffenheit in Sachen-Anhalt e. V. ( www.miteinander-ev.de ) unterstützt pädagogische Fachkräfte beim Erkennen von Radikalisierungstendenzen bei Jugendlichen und arbeitet mit dem Projekt Landheld*innen unter anderem zu Demokratiefeindlichkeit und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. Präventionsangebot Lehrerfortbildungen Das Landesamt für Verfassungsschutz Hessen bietet ein vielfältiges Angebot an Veranstaltungen und Lehrerfortbildungen zu Präventionstätigkeiten an. Rechtsextremismus, Islamismus, Linksextremismus und Antisemitismus stellen hierbei einen besonderen Schwerpunkt dar. Präventionsprojekt ACHTUNG?! Das Projekt "ACHTUNG?!" wird durch das beim Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg angesiedelten Kompetenzzentrum gegen Extremismus (konex) landesweit angeboten. Es bietet Lehrkräften Veranstaltungen, Module, Informations- und Unterrichtsmaterial zur Extremismusprävention an. Prisma – Prävention durch Dialog Prisma ist ein Projekt des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes (Ministerium des Innern), das sich mit der Biografie von Personen befasst, die im Extremismus verhaftet waren. Aussteigerinnen und Aussteiger aus dem Rechtsextremismus, dem Islamismus und dem auslandsbezogenen Extremismus arbeiten das von ihnen Erlebte bei Veranstaltungen mit Schülerinnen und Schülern auf. Team meX Das Team meX versteht sich als landesweites Netzwerk in Baden-Württemberg und führt innerhalb des Landes Bildungsangebote zur Prävention von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, Rechtsextremismus und islamistischem Extremismus durch. Alle Veranstaltungen werden von der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg auf Anfrage durchgeführt. Workshops: "Wie wollen wir leben?" Die kostenlosen Workshops des Demokratiezentrums Rheinland-Pfalz , die im Auftrag des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung umgesetzt werden, richten sich an Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 5 bis 13 sowie an Personen, die im Schulkontext tätig sind. Sie hat zum Ziel, Vorurteilen, Diskriminierung und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit entgegenzuwirken sowie die Demokratiebildung zu fördern. Lehrerhandreichungen Fachbrief zu Islamfeindlichkeit und Islamismus Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Berlin hat einen umfangreichen Fachbrief zum Themenschwerpunkt Islamfeindlichkeit und Islamismus sowie Konsequenzen für die politische Bildung an Schulen herausgegeben, der nach Gesprächen mit Lehrkräften und Vertreterinnen und Vertreter außerschulischer Träger als erstes Zwischenergebnis erstellt worden ist. Fachbrief zum 9. November: Perspektiven der Holocaust Education Der Fachbrief , herausgegeben von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Berlin, regt Lehrkräfte dazu an, gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Pogromnacht vom 9. November 1938 zu gedenken und stellt im Sinne von Best-Practice-Beispielen und Vernetzungsmöglichkeiten einige erprobte Konzepte und Erfahrungen vor. Grundlagen einer entwicklungsorientierten Prävention des Rechtsextremismus Das Gutachten, welches in einer Kooperation des Landespräventionsrats Niedersachsen und der Friedrich-Schiller-Universität Jena erstellt wurde, leitet Handlungsempfehlungen auch für den Schulbereich ab und dient Lehrkräften zu einer entwicklungsorientierten Extremismusprävention. Grundrechtsklarheit, Wertevermittlung, Demokratieerziehung Mit der Handreichung unterstützt das Hessische Kultusministerium Lehrkräfte bei der Umsetzung des Bildungs- und Erziehungsauftrags im Bereich der Demokratiebildung und bietet gleichzeitig eine auf den Grundwerten unseres Grundgesetzes basierende Orientierung im Umgang mit Extremismus und Konfliktsituationen. Handreichung "Jugendliche im Fokus salafistischer Propaganda" Das Landesinstitut für Schulentwicklung hat gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung eine mehrteilige Handreichung erarbeitet. Schulen erhalten mit den Bänden dieser Handreichung wichtige Informationen und Anregungen zur Umsetzung schulischer Präventionsarbeit bei menschenabwertenden und antidemokratischen Haltungen und Handlungen. Links: https://www.lpb-bw.de/publikation3236 https://www.lpb-bw.de/publikation3321 https://www.lpb-bw.de/publikation3341 Handreichung "Schule und religiös begründeter Extremismus" Die Handreichung der Bundeszentrale für politische Bildung bietet Lehrkräften und Schulleitungen Orientierung im Themenfeld "Schule und religiös begründeter Extremismus". Sie gibt erste Antworten auf häufige Fragen und vermittelt einen Überblick über aktuelle Publikationen und Materialien, die für die Schulpraxis relevant sind – ob als Hintergrundlektüre oder zur konkreten Planung einer Unterrichtseinheit. Damit schafft die Handreichung eine Grundlage für die fachlich fundierte, qualifizierte Auseinandersetzung mit den Themen Islamismus, Extremismus und Radikalisierung, aber auch mit religiösen Fragen und antimuslimischem Rassismus. Lernmedium "Wahrnehmen – Benennen – Handeln" Die Handreichung unterstützt Lehrkräfte, einen kompetenten Umgang mit Antisemitismus zu finden. Sie wurde vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB) und dem Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) herausgegeben. Arbeitshilfe "Junge Menschen stärken – Radikalisierung vorbeugen" Das Medienpaket "Junge Menschen stärken – Radikalisierung vorbeugen" unterstützt Fachkräfte in Schule, Jugendarbeit und Polizei im Themenfeld "Islamismus und Islamfeindlichkeit". Das Medienpaket wurde von ufuq.de in Kooperation mit dem Programm polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes erstellt. Es bietet Hintergrundinformationen, Materialien für die Präventionspraxis und gibt konkrete Anleitungen zur Sensibilisierung von Akteuren vor Ort Beratungsangebote für Schulen Argumentationstraining gegen Stammtischparolen Ein Schwerpunkt der Fachstelle gegen Diskriminierung in der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz liegt auf der Koordination des Workshop-Angebots "Argumentationstraining gegen Stammtischparolen" , welches von Schulen gebucht werden kann. Politische Bildung an sächsischen Schulen – Fallbeispielsammlung Die Fallbeispielsammlung "Herausforderungen politischer Bildung und pädagogischen Handelns an sächsischen Schulen" , herausgegeben vom Landesamt für Schule und Bildung, bietet allen Lehrbeteiligten Handlungsorientierung und Rechtssicherheit. Für insgesamt 15 Problemsituationen aus der pädagogischen Praxis wurde die aktuelle Rechtslage beurteilt und Handlungsmöglichkeiten dargestellt. Präventionsprogramm gegen Hatespeech unter Jugendlichen (ERASED) Um die Schulen bei der Demokratieerziehung Heranwachsender zu unterstützen, entwickelt die Universität Potsdam / Departement Erziehungswissenschaften zurzeit ein theoretisch fundiertes und praktisch evaluiertes Präventionsprogramm , das Heranwachsenden die nötigen Kompetenzen vermittelt, um Hatespeech nachhaltig vorzubeugen und ein diskriminierungsfreies Klima an Schulen zu schaffen. Das Manual soll dieses Jahr noch fertig gestellt werden, um im nächsten Jahr in die praktische Evaluation zu gehen. Ansprechpartner: normankrause@uni-potsdam.de Präventionsprogramm "Wegweiser – gemeinsam gegen gewaltbereiten Salafismus" Das Landesprogramm "Wegweiser" des Ministeriums des Innern des Landes Nordrhein-Westfahlen ist mit 25 lokalen Beratungsstellen flächendeckend im Bundesgebiet vertreten. "Wegweiser" bietet Schulen konkrete Unterstützung in Einzelfällen, Vorträge für Lehrkräfte sowie Workshops und Projekttage für Klassen an. Programm "Politische Bildung an Berliner Schulen" Seit dem 1.1.2021 läuft das Programm "Politische Bildung an Berliner Schulen" , gefördert von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Berlin. Durch dieses Programm erhält jede öffentliche Grund-, weiterführende und berufliche Schule in Berlin 2.000 Euro, zweckgebunden für Maßnahmen zur Stärkung der politischen Bildung und zur Förderung von Schulentwicklungsprozessen im Sinne einer demokratischen Schule. Salafismusprävention – Fallarbeit mit Jugendlichen Die Beratungsstelle Gewaltprävention der Behörde für Schule und Berufsbildung Hamburg bietet Schulen individuelle Unterstützung an, um Schülerinnen und Schüler, die im Verdacht stehen, einem religiös-extremistischen Dogma zu folgen, zu betreuen. Schule ohne Rassismus Die Landeskoordination des Projektes Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage (SOR-SMC) in Rheinland-Pfalz (angesiedelt bei der Landeszentrale für politische Bildung RLP) koordiniert Angebote für Projektschulen und fördert Veranstaltungen, Seminare und Workshops im Bereich Diskriminierung, gesellschaftlicher Zusammenhalt und gewaltfreie, demokratische Kultur an der Schule.

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  • Sekundarstufe I
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