Was hört das menschliche Ohr – und was nicht?
Die Grenzen des menschlichen Gehörs und welche Rolle dabei der verdeckende Schall und der verdeckte Schall spielen.
Wie hören wir Töne und Musik?
Alles, was wir hören, besteht aus Überlagerungen von Schwingungen, die sich in einem Medium wie der Luft wellenförmig ausbreiten. Diese wellenförmige Ausbreitung bedeutet physikalisch gesehen, dass das menschliche Ohr Druckschwankungen wahrnimmt, die aus einer Überlagerung von Schwingungen unterschiedlichster Frequenzen resultieren. Diese Druckschwankungen führen zu einem entsprechenden Schwingen des Trommelfells. Das menschliche Ohr ist wiederum imstande, dieses Schwingen des Trommelfells über Sinneshaare im Innenohr, die auf unterschiedliche Frequenzen spezialisiert sind, in einzelne Tonfrequenzen zu zerlegen und als Nervenreize an das Gehirn weiterzuleiten. Diese werden dann vom Gehirn als Töne, Klänge und Geräusche interpretiert.
Ruhehörschwelle
Grenzen des menschlichen Gehörs: Abb. 3 zeigt Hörschwelle, Schmerzgrenze, Musik- und Sprachwahrnehmbarkeit in Abhängigkeit von der Frequenz. Nach rechts ist die Frequenz und nach oben die Lautstärke (in der Maßeinheit "Dezibel") aufgetragen. Man beachte dabei, dass "Dezibel" eine logarithmische Maßeinheit ist. Wegen log 1 = 0 bedeutet 0 Dezibel gerade nicht, dass völlige Stille herrscht.
Mithörschwelle
In Abb. 4 werden die Grenzen des menschlichen Gehörs deutlich: Die Hörschwelle wird angehoben durch die Anwesenheit von Tönen mit einer Frequenz von 1 kHz und verschiedenen Lautstärken (in jeweils unterschiedlichen Farben dargestellt).
Grenzen des menschlichen Gehörs
mp3 macht sich zunutze, dass die akustischen Informationen, die das menschliche Ohr überhaupt nicht wahrnehmen kann, auch nicht abgespeichert werden müssen. Für MP3 müssen also die Tonsignale wieder in die einzelnen Frequenzen zerlegt werden, aus denen sie zusammengesetzt sind. Anschließend werden die Anteile, die für das menschliche Gehör ohnehin nicht wahrnehmbar sind, aus der Frequenzdarstellung entfernt, denn nur die hörbaren Anteile müssen überhaupt gespeichert werden.
Hörbeispiele für mp3
In den Videoclips wird demonstriert, wie MP3 funktioniert.
Download
- musikbeispiel_orig.avi
Der Videoclip musikbeispiel_orig.avi enthält ein kurzes Musikstück, auf dem die unterschiedlichen hörbaren Frequenzen sichtbar sind (grün gezeichnet).
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Dasselbe Musikstück als MP3-Version: Die in MP3 gespeicherten Informationen sind grün gekennzeichnet, die für MP3 nicht benötigten Informationen weiß.
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Dieses Beispiel enthält die Differenz aus der Originalversion und der MP3-Version. Diese Töne nimmt das menschliche Ohr in der Originalversion nicht wahr.
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An diesen Hörbeispielen wird deutlich, dass man im MP3-Format nur einen kleinen Teil der ursprünglichen Frequenzen zu speichern braucht. Den überwiegenden Rest der Informationen kann man weglassen, ohne dass das menschliche Ohr einen Unterschied zur Originalversion wahrnimmt. Die Töne im weißen Bereich des dritten Beispiels (musikbeispiel_orig_minus_mp3.avi) werden in der Originalversion durch andere dominantere Töne überdeckt und werden somit im Gesamtzusammenhang des Musikstücks nicht wahrgenommen. Erst wenn die dominanten Töne wegfallen, werden die restlichen Töne für das menschliche Ohr hörbar.
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- mp3_ab1.pdf
Das Arbeitsblatt enthält ein leicht durchzuführendes Experiment zum menschlichen Gehör mithilfe eines Weckers oder einer Eieruhr.
VorschauIm Classroom-Manager speichern - mp3_ab2.pdf
Dieses Arbeitsblatt enthält eine Grafik und Aufgaben zum Thema "Hörschwelle" und den Grenzen des menschlichen Gehörs.
VorschauIm Classroom-Manager speichern - mp3_ab3.pdf
Anhand einer Grafik sollen Aufgaben zur Beeinflussung der Hörschwelle durch Störsignale bearbeitet werden.
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Weiterlesen
- Prinzip der Multiskalenanalyse
Zerlegt man musikalische Töne in ihre Einzelfrequenzen, müssen ganz unterschiedliche Frequenz-Skalen betrachtet werden.
- Multiskalenanalyse mithilfe von Rechteckschwingungen
Tonsignale lassen sich auch in Rechteckschwingungen zerlegen, deren Skala zunehmend gröber wird.
- Huffman-Codierung
Um in MP3 die verbliebenen Informationen effizient abzuspeichern, nutzt man die Huffman-Codierung.