Sternhimmel im Januar: Sternbilder

Über dem Südhorizont stehen der prächtige Himmelsjäger Orion und der Stier. Im Südwesten können die lichtschwachen Konstellationen Walfisch und Fische aufgespürt werden.

Sternbilder im Süden

"Wintersechseck" im Südosten

Über dem südlichen Horizont stehen die Sternbilder Orion und Stier (Abb. 1, zur Vergrößerung des Ausschnittes bitte anklicken). Die markante Figur des Orion mit den drei "Gürtelsternen" zwischen dem orange leuchtenden Beteigeuze und dem bläulich strahlenden Rigel bietet Anfängerinnen und Anfängern eine gute Ausgangposition für die Erkundung und das Kennenlernen weiterer Sternbilder. Im Südosten stehen der Walfisch und die Fische über dem Horizont. Beiden Konstellationen fehlen helle Sterne, so dass man unter den heutigen Bedingungen der Lichtverschmutzung zumindest in den Städten nicht viel von ihnen zu sehen bekommt.

Sternkarten zum Beamen und Drucken

Mit der kostenfreien Planetarium-Software Stellarium - ein virtuelles Planetarium für die Schule erstellte Himmelskarten können in einer Beamerpräsentation zur gemeinsamen Einstimmung und Vorbereitung auf eigene Beobachtung verwendet und/oder als Ausdrucke an die Schülerinnen und Schüler verteilt werden:

Unterrichtsmaterial "Sternhimmel im Januar" zum Download

Ägyptische Mythologie im Süden

Visuell unspektakulär erscheint das Flusssternbild Eridanus im Südosten zwischen Orion, Stier und Walfisch (Abb. 1). In der griechischen Mythologie entsprang der Fluss den Wasserspenden des Wassermanns (dessen schwache Sterne im horizontnahen Dunst schnell "ertrinken"). Für die alten Ägypter stellte das Sternbild den Totenfluss dar. Er entspringt am Fuß des Orion (dem griechischen Himmelsjäger). Bei den Ägyptern verkörperte dieses Sternbild den Gott des Jenseits, Osiris. Im Gegensatz zu den "Totengöttern" vieler anderer Kulturen ist dieser einmal kein finsterer Geselle, sondern den Menschen durchaus wohl gesonnen. Er ist zuständig für die Überwindung des Todes und den Vegetationszyklus. Von seinem Bruder Seth ermordet, zerstückelt und zerstreut, von seiner Gattin Isis wieder aufgelesen und mit Zauberkraft zusammengefügt, ist Osiris der prädestinierte "Fachmann" für Auferstehung, Werden und Vergehen.

Griechische Mythologie im Westen und im Zenit

Recht markant erscheint das "Himmels-W" der Kassiopeia im Zenit, begleitet von den weniger auffälligen Sternbildern Perseus, Kepheus und Andromeda (sternhimmel_komplett_1_jan_22_uhr.jpg). Hier handelt es sich um ein kleines Familienarrangement aus der griechischen Mythologie: Andromeda war die einzige Tochter von König Kepheus und seiner Frau Kassiopeia. Diese hielt sich für noch viel schöner als die Nymphen des Mittelmeers - und zog so zwangsläufig den Zorn des Meeresgottes auf sich. Der schickte ein Meeresungeheuer los, um des Kepheus Küsten zu verwüsten. Um die Katastrophe abzuwenden, kettete das Königspaar seine Tochter Andromeda als Opfergabe an einen Fels in der Brandung. Zum Glück war Perseus zur Stelle und erlegte das Untier, das ebenfalls an den Himmel versetzt wurde und dort nun das Sternbild "Walfisch" abgibt.

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Dr. André Diesel

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Internationales Astronomiejahr 2009

Dieser Unterrichtsvorschlag wurden im Rahmen des Internationalen Astronomiejahrs 2009 (IYA2009) bei Lehrer-Online veröffentlicht.