Ingo Schulze: Simple Storys

Unterrichtseinheit

Dieser Unterrichtsvorschlag zum Roman "Simple Storys" von Ingo Schulze stellt das Projekt eines Deutsch-Leistungskurses vor, der die "Simple Storys" eingehend untersucht hat. Das Ergebnis der Analysen und Interpretationen ist eine umfangreiche Website, die viele Anregungen für die Arbeit mit dem Roman in Kurzgeschichtenform liefert.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II
  • ca. 12 Unterrichtsstunden
  • Ablaufplan, Projekt, Primärmaterial, Didaktik/Methodik

Beschreibung der Unterrichtseinheit

Die 1998, also bereits eine geraume Zeit nach der Wende, in literarische Form gebrachten Erinnerungen aus DDR-Zeiten von Ingo Schulze trafen den Nerv der Zeit. Schulzes Story-Stil ist simpel, aber poetisch und reich an Interpretationsansätzen. Daher ist er im Deutschunterricht der Sekundarstufe gut aufgehoben. Dieses exemplarische Unterrichtsvorhaben eines Deutschkurses im 12. Jahrgang ging von der Auseinandersetzung mit dem vielgelobten Roman "Simple Storys" von Ingo Schulze aus uns stellt Grundzüge der Herangehensweise sowie exemplarische Arbeitsaufträge vor.

Didaktisch-methodischer Kommentar

Statt dem Roman – wie sonst im Literaturunterricht üblich – auf verschiedenen Wegen näher zu kommen (nämlich analysierend, erörternd und kreativ-produzierend), sollten diese Tätigkeiten besser aufeinander bezogen werden, indem wir als gemeinsames Produkt eine "Hypertext-Interpretation" zum Roman für das Internet erstellten.

Recherche und Textproduktion online

Durch eine solche Arbeit wird das Fachcurriculum nicht durch zusätzlichen Stoff ausgeweitet, sondern die SchülerInnen tun, was sie immer im Deutschunterricht getan haben - in integrativer Weise: Informationen werden im Internet, in der Schul- oder Stadtbücherei, durch die Lektüre gedruckter Texte, in Gesprächen und in Interviews gewonnen und zusammen getragen. Texte und Bilder werden analysiert, Informationen überprüft, bewertet und zusammengefasst, schließlich eigene Texte (besser Hypertexte) geplant, strukturiert und produziert. So können unterschiedliche Medien und Textsorten rezeptiv genutzt und produzierend erprobt werden. Wegen der angestrebten Veröffentlichung (im Internet) entsteht auch der Anspruch, formal korrekt zu schreiben. Die Texte werden deshalb immer wieder überarbeitet. Sie sollen sachgerecht strukturiert sein, inhaltlich, sprachlich, grammatisch und orthografisch zufrieden stellen.

Einsatzmöglichkeiten im Unterricht

Das Vorgehen lässt sich prinzipiell auf jeden Roman, jedes literarische Werk übertragen. Schon mit Schülern ab der 5. Klasse sind - in bescheidenerem Umfang - solche Arbeiten möglich.

Themen für (Gruppen-)Arbeiten

  • Inhaltsangaben zu den einzelnen Storys
  • Biografien/Charakterisierungen der Protagonisten
  • Figurenkonstellation: grafische Darstellung der Vernetzung von Lebensläufen
  • Textanalyse: Exposition, Dialog, Perspektivität des Erzählens
  • Textvergleiche: Rezensionen den Medien
  • Kommentare zu diesen Rezensionen
  • Interview mit dem Autor
  • Lexikonartikel zu literarischen Vorbildern, zum Autor
  • Sachtexte/Referate: Altenburg, historischer Hintergrund, das Roman-Cover, weitere Werke Schulzes
  • Erörterung: Der Schriftsteller Enrico Friedrich - ein (partielles) Selbstporträt Schulzes?
  • Essay: Der Verlust der Utopie und die Auflösung linearen Erzählens
  • Kreatives Schreiben eigener "Simple Storys"
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Vermittelte Kompetenzen

Die Schülerinnen und Schüler 

  • machen sich handelnd mit der Textform Hypertext vertraut.
  • erproben Zugänge zu einem literarischen Text.
  • üben sich in Textproduktion - analysierend, erörternd, kreativ-produktiv .
  • bewerten die Qualität eigener und fremder Texte, erproben Überarbeitungs- und Korrekturstrategien.
  • üben die Themenkommunikation in der Gruppe, geben Feedback und trainieren die eigene Kritikfähigkeit.
  • strukturieren ein komplexes Thema.
  • recherchieren in verschiedenen Medien.
  • nutzen das Internet als Publikationsmedium.

Literaturhinweis

Borrmann, Andreas / Gerdzen, Rainer (2000): "Internet und Deutschunterricht", Stuttgart.

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Autor

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Andreas Borrmann

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