Ostern im Latein-Unterricht

Unterrichtseinheit

Das bei Kindern beliebte Osterfest kann auch im Latein-Unterricht sehr gut lebendig vermittelt werden. Neben klassischen Bibeltexten sind vor allem das neulateinische Vokabular und der Einsatz abwechslungsreicher multimedialer Übungen ein Gewinn.

  • Latein / Religion / Ethik
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II
  • 3 bis 5 Unterrichtsstunden
  • Arbeitsblatt, Nachschlagewerk, Übung
  • 7 Arbeitsmaterialien

Beschreibung der Unterrichtseinheit

Aufgrund der späten Christianisierung im Römischen Reich wird das Osterfest in den Lateinlehrbüchern kaum thematisiert. Nichtsdestoweniger sind es gerade aktuelle Anlässe, die den Unterricht bereichern und für die Schülerinnen und Schüler interessanter machen. Das wichtigste christliche Fest im Kirchenjahr ist daher – neben Weihnachten – ein perfekter Anlass, das Image des Faches modern und zeitnah zu präsentieren.

Geschichte des Osterfestes

  • In der alten Kirche bis zum 4. Jahrhundert wurde Ostern im Römischen Reich zunächst unter den Griechen in der Osternacht begangen.
  • Seit dem Toleranzedikt von Mailand 313 wurde das Fest der Auferstehung Christi als 3-Tage-Feier (triduum sacrum/paschale) etabliert:
    • Gründonnerstag (dies cenae Domini): Feier des letzten Abendmahles
    • Karfreitag (dies parasceues): Leiden und Sterben Jesu
    • Karsamstag (sabbatum sanctum): Grabesruhe
    • bis zum Ostersonntag (Dominica resurrectionis).
  • Der Termin des Osterfestes wird nach einem Lunisolarkalender (luna – Mond, sol – Sonne) bestimmt und fällt in der Westkirche immer auf den Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond – zwischen dem 22. März und 25. April im gregorianischen Kalender. Danach richten sich alle weiteren beweglichen Feste im Osterfestkreis.
  • Mit dem Ostersonntag beginnt die 50-tägige Osterzeit bis Pfingsten (griech. Pentecoste – 50).
  • Pascha, die lateinische Bezeichnung für Ostern, ist etymologisch abgeleitet vom aramäischen Pas-cha (sprich: pas-xa) und angelehnt an das hebräische Wort Pessach. Die Sprachtradition erinnert an das jüdische Pessachfest und verdeutlicht die Beziehung von Tod und Auferstehung Jesu zum Auszug der Israeliten aus Ägypten.
  • Die neutestamentliche Geschichte vom Leiden und Sterben Jesu und die Osterüberlieferung aller Evangelien sind in lateinischer Übertragung  in der Vulgata erhalten. Das älteste Auferstehungszeugnis stammt von Paulus im 1. Korintherbrief  (1 Kor 15, 3–8).
  • Rund um Ostern haben sich im Laufe der Jahrhunderte in diversen Ländern viele Osterbräuche entwickelt, die vor allem die Kinder erfreuen und symbolische Bedeutung haben, zum Beispiel: Ostereier, Osterhase, Osterlamm, Ratschen und Klappern, Osterkerze, Osterfeuer, Oster(weih)wasser. 

Unterrichtsablauf

Inhalt
Sozial- / Aktionsform

Didaktisch-methodischer Kommentar

Das Thema "Ostern" im Latein-Unterricht 

Das Thema "Ostern" spielt im Latein-Unterricht auch in den neuen Lehrbüchern kaum eine Rolle. Im Zusammenhang mit einer christlichen Thematik, beispielsweise Heiligenlegenden oder Kaiser Konstantin beziehungsweise Theodosius im 4. Jahrhundert, kann es jedoch gut integriert werden. Unabhängig davon ist ein zeitnah-aktueller Einsatz einzelner oder aller Materialien empfehlenswert.

Vorkenntnisse 

Im Religionsunterricht ist das Osterfest fester Bestandteil. Das nötige Hintergrundwissen, beispielsweise zur Datierung und zum Osterfestkreis, sollte den Schülerinnen und Schülern daher präsent sein. Die beliebten Osterbräuche wie Ostereier und -hase sind zudem jeder Schülerin und jedem Schüler bekannt. Vorhandene Kenntnisse können ausgehend von einer Mindmap gesammelt, erweitert und vertieft werden.

Didaktisch-methodische Analyse 

Das zusammen mit Weihnachten und Pfingsten höchste christliche Fest fußt auf den biblischen Quellen in den Evangelien (beziehungsweise dem 1. Korintherbrief). Die online verfügbare lateinische Bibelübersetzung Vulgata ist daher unverzichtbar für die Behandlung des Stoffes im Latein-Unterricht. Die Originaltexte können dem Lernniveau gemäß gekürzt beziehungsweise vom Vokabular vereinfacht werden. Zeitsparend ist eine Übersetzung der Materialien unter Einsatz einer arbeitsteiligen Sozialform (Paar-/ Gruppenarbeit). Außer den Bibelquellen ist auch die Verwendung von Teilen der lateinischen Osterliturgie (zum Beispiel  der Ruf "Lumen Christi" oder das "Exsultet" aus der Osternacht, Papstsegen "Urbi et Orbi") oder von Osterliedern möglich. Letztere sind aus der deutschen Fassung von der Lehrkraft ins Lateinische übertragbar und werden durch eine Re-Übersetzung der Lernenden im Unterricht erschlossen. Passend zum Lernstand und dem zur Verfügung stehenden Zeitrahmen ist auch der multimediale Einsatz eine motivierende didaktische Alternative. Bekannte bildliche Darstellungen wie da Vincis "Letztes Abendmahl" (cena sacra ultima) oder bei älteren Lernenden (ab 16 Jahren) auch von Ausschnitten aus Mel Gibsons Film "Passion Christi" in lateinischer und aramäischer Sprache (mit Untertiteln) sind auflockernd und reizvoll. Die wortschöpferische Kreativität und die Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler werden durch die Erstellung eines österlichen Glossars gefördert. Davon ausgehend kann ein Osterquiz rund um die vielen Osterbräuche und -symbole und das österliche Allgemeinwissen das christliche Fest auf lateinische Art lebendig machen.

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Vermittelte Kompetenzen

Fachkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • übersetzen die zentralen lateinischen Evangelientexte zum Leiden und Sterben Jesu sowie zur Auferstehung.
  • lernen neulateinische Wortkreationen rund um das Osterfest und seine Bräuche und Symbole kennen.
  • vertiefen und erweitern ihr Sachwissen zur Fasten- und Osterzeit.

Medienkompetenz 

Die Schülerinnen und Schüler

  • üben den Umgang mit Online-Wörterbüchern.
  • recherchieren im Internet rund um das Osterfest.
  • besprechen ein themenbezogenes Bild oder Filmausschnitte.

Sozialkompetenz 

Die Schülerinnen und Schüler

  • übersetzen und bearbeiten Materialblätter in Paar- oder Gruppenarbeit.

Autorin

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Christine Groß

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