Grammatik im Unterricht: grammatische Strukturen einüben in Deutsch, DaF und DaZ

Fachartikel

Dieser Fachartikel zum Thema "Grammatik im Unterricht: grammatische Strukturen einüben in DaF und DaZ" gibt einen Überblick über Phänomene der deutschen Sprache, die in Deutsch als Fremd- oder Zweitsprache zur Förderung der Sprachkompetenz erarbeitet werden sollten. Im Fokus stehen dabei leicht fortgeschrittene Schülerinnen und Schüler.

 

In vielen DaF- und DaZ-Klassen werden neben Grammatikthemen aus dem A-Bereich vor allem das Textverständnis sowie die Textproduktion trainiert. Die Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund sollen möglichst schnell an authentische Texte herangeführt werden, um im Idealfall schon im folgenden Schuljahr eine Regelklasse besuchen zu können. Dabei werden häufig wichtige grammatische Phänomene der deutschen Sprache vernachlässigt, die jedoch sowohl das Textverständnis als auch die eigene Textproduktion unterstützen.

Textverständnis durch das Erkennen von Zusammenhängen

Zur Verbesserung der Lesefähigkeit und des Textverständnisses tragen vor allem grammatische Themen bei, die Zusammenhänge betreffen. Schülerinnen und Schüler, die mit authentischen Texten konfrontiert sind, verstehen häufig Nomen, Verben und Adjektive. Komplexe Zusammenhänge sind schwer zu erfassen, weil das Instrumentarium zur genauen Gliederung noch nicht zur Verfügung steht. Eine Folge davon kann sein, dass ungenaues Lesen im Laufe der Zeit zur Gewohnheit wird, wenn die Erwartung, einen Text komplett zu verstehen, zu selten erfüllt wird. Das wiederum führt häufig zu Frustration und Abneigung gegen das Lesen. Vermeidungsstrategien und Vermeidungsverhalten erschweren dann die Förderung der Sprachkompetenz. In diesem Fachartikel werden deshalb gezielt grammatische Strukturen des Deutschen vorgestellt, die die Lernenden bewusst erarbeiten und anwenden sollten, um die neue Fremdsprache aktiv anwenden zu können.

Die vorgeschlagenen Themenbereiche können idealerweise im Deutsch- oder DaF- und DaZ-Unterricht eingeführt und in anderen Fächern oder in der fachbezogenen Deutschförderung aufgegriffen werden. So fällt den Lernenden der Transfer auf unterschiedliche Textsorten leichter.

Pronomen-Rückbezug

Viele Zweitsprachenlernende haben Schwierigkeiten, Pronomen zu erkennen und auf die entsprechenden Nomen oder Nominalgruppen rückzubeziehen. Ein Satz wie: "Sie wollte es haben, aber er wollte es ihr nicht geben", können daher trotz des einfachen Vokabulars und Sachverhaltes schwierig sein. Zur Didaktisierung können Pronomen im Nominativ, Akkusativ und Dativ gesammelt werden. Anschließend markieren die Lernenden in einem gegebenen Text die Pronomen, bestimmen Kasus und Numerus und suchen dann die Nomen oder Nominalgruppen, auf die sie sich beziehen. Diese Übungen können regelmäßig wiederholt werden, sodass sich das Verständnis im Laufe der Zeit verfestigt.

Nomen-Verb-Kombinationen

Eine große Schwierigkeit stellen Nomen-Verb-Verbindungen dar, wenn die Schülerinnen und Schüler nicht für das Problem sensibilisiert werden. Eine Verbindung wie "Kritik üben" kann im Deutschen über den ganzen Satz verteilt sein, sodass ganz am Ende das Verb "üben" auftaucht. Die Schülerinnen und Schüler können damit nichts anfangen, wenn sie die Verbindung nicht erkennen. Am Anfang der didaktischen Aufbereitung sollte daher die Bewusstmachung stehen. Im Anschluss können die Verbindungen sukzessive...

 

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Arwen Schnack

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