Interview-Leitfaden für Design Thinking-Prozesse im Unterricht

Kopiervorlage

Dieses Arbeitsblatt kann im Zuge von Design Thinking-Prozessen zur Befragung der Zielgruppe eingesetzt werden. Mithilfe des Interview-Leitfadens können die Probleme und Bedürfnisse der Zielgruppe ermittelt werden. Der Beitrag entstand im Rahmen des von der Deutschen Telekom Stiftung geförderten Projekts "Design Thinking@School".

  • Fächerübergreifend
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II, Berufliche Bildung
  • Arbeitsblatt, Didaktik/Methodik

Beschreibung

Bei der Methode des "Design Thinking" werden bestimmte Probleme ausgehend von der Zielgruppe und ihren konkreten Bedürfnissen gelöst. Im ersten Schritt tragen die Lernenden dabei durch Interviews, Beobachtungen et cetera möglichst viele Informationen über die Zielgruppe zusammen. Der vorliegende Interview-Leitfaden liefert potenzielle Fragestellungen zur Identifikation von Bedürfnissen und Herausforderungen der Zielgruppe und kann für die Dokumentation von Zielgruppen-Interviews genutzt werden. Er ist in einem weiteren Schritt Grundlage für die Erstellung einer Persona.

Eine Einführung in diese erste Phase des Design Thinking liefert folgende Video-Tutorial-Reihe.

Didaktisch-methodischer Kommentar

Grundlegende Anregungen zur Interview-Führung

Interviews, die die Lebenswelt und den Alltag der Befragten erforschen, finden im natürlichen Umfeld der Zielgruppe statt und dauern zwischen zehn und 40 Minuten. Sie sind offen gestaltet und konzentrieren sich auf die subjektiven Erfahrungen, Eindrücke und Einschätzungen. Schon fünf solcher Interviews geben einen umfassenden Einblick in die Bedürfnisse der Zielgruppe.

Die Interview-Führenden sollten ihre Interview-Partner nur im Notfall unterbrechen und sie auch ausschweifen lassen. Oft finden sich in unbedachten Nebensätzen die wertvollsten
Erkenntnisse. Dabei sollte man keine Angst haben, auf Menschen zuzugehen und sie anzusprechen. Viele Gesprächspartnerinnen und -partner zögern anfänglich, sind dann aber im Redefluss nicht mehr zu stoppen.

Vorbereitung des Interviews

Zunächst sollten die Lernenden einen Interviewplan erstellen, der die Interviewpartnerinnen und -partner, das Thema, die Fragen, den Ort des Interviews und die Dokumentationsart definiert. Bezüglich der Fragen-Gestaltung sollte die Reduktion auf einige wenige Fragen im Mittelpunkt stehen, die dem Gegenüber die Möglichkeit geben, ausführlich zu antworten.

Im Hinblick auf die Interview-Durchführung muss weiterhin die Rollenaufteilung definiert werden: Eine Person interviewt, eine dokumentiert und so weiter. In der Vorbereitungsphase gilt es außerdem, das benötigte Material zu überprüfen und das Interview im Vorfeld zu testen (zum Beispiel mit Freunden).

Durchführung des Interviews

Bei der Durchführung der Interviews ist sicherzustellen, dass es in Ruhe an einem angenehmen Ort stattfindet. Einige wesentliche Grundregeln für die Interview-Gestaltung:

  • 20 Prozent reden, 80 Prozent zuhören
  • häufiges Nachfragen mit einem "Warum?", um Hintergründe zu erkunden
  • Gesprächspausen zulassen und keinen Zeitdruck aufbauen
  • neben dem Gesagten das Verhalten beobachten; auf Widersprüche und Gesten achten
  • Fragen vermeiden, die mit "Ja" oder "Nein" beantwortet werden können

Nachbesprechung des Interviews

Die Erfahrungen mit der Interview-Durchführung sollten im Anschluss gemeinsam im Team reflektiert werden. Die Dokumentation der Interviews erfolgt anschließend mithilfe der Methode der Persona.

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Unterrichtsmaterial "Interview-Leitfaden" zum Download

Lizenzinformation

Frei nutzbares Material
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Herausgeber

Design Thinking@School

Die Materialien sind im Projekt "Design Thinking@School" der Deutsche Telekom Stiftung entstanden.