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Geocaches in Botanischen Gärten: Werbung für Biodiversität

Unterrichtseinheit

Artenvielfalt, Artensterben und Arterhaltung sind Stichworte, die schon länger die Medien beschäftigen. Diese Unterrichtseinheit klärt grundsätzliche Begrifflichkeiten und zeigt Möglichkeiten der Arterhaltung am Beispiel Botanischer Gärten auf. Ergänzt wird das Angebot durch die Möglichkeit einer Exkursion mit angebundenem Geocache. Die vorliegende Unterrichtseinheit wendet sich an Schülerinnen und Schüler ab Klasse 8. Ausgehend von einem stummen Bild- und Textimpuls werden die Begriffe Biodiversität und Artenvielfalt, aber auch Artensterben in den Fokus gerückt, um danach in der Auseinandersetzung mit Artikeln aus unterschiedlichen Zeitungen ein erstes Bewusstsein für Chancen und Probleme der Artenvielfalt zu schaffen. Im Anschluss werden exemplarisch botanische Gärten als ein Mittel zur Erhaltung der Biodiversität angesprochen. Die Unterrichtseinheit kann durch eine Geocaching-Tour durch einen botanischen Garten ergänzt werden, eine speziell dem Thema angepasste Tour ist im Maximilianpark Hamm konzipiert worden. Im Mai 2010 fiel der Startschuss für das Projekt "Globales Lernen an lokalen Lernorten". Drei Universitäten mit drei Botanischen Gärten und Partnern aus der Bildungsarbeit kooperieren in dem DBU-geförderten Projekt. Ziel ist es unter anderem, Botanische Gärten als außerschulische Lernorte gezielt zu nutzen, um den Schülerinnen und Schülern vor Ort die Möglichkeit zu geben, über Biodiversität und die Folgen einer verringerten Biodiversität nachzudenken. Ablauf der Unterrichtseinheit Hier finden Sie detaillierte Informationen zum Ablauf der einzelnen Unterrichtsstunden. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler können den Begriff der Biodiversität erklären. erkennen, welche Bedeutung Biodiversität für die Existenz des Menschen auf dem Planeten hat. zeigen Gefährdungen der Biodiversität auf. erkennen Botanische Gärten als eine Möglichkeit des Erhalts der Biodiversität. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lesen Zeitschriftenartikel online und lernen so, mit einem Browser umzugehen. bestimmen mithilfe von GoogleMaps Standortfaktoren. üben gezielte Internetrecherchen ohne direkten Rückgriff auf Wikipedia. Methodenkompetenz Die Schülerinnen und Schüler können die erforderlichen Informationen selbstständig analysieren und einordnen. stärken ihre Fähigkeit und Bereitschaft, mithilfe des Internets eigene Recherchen zu unterstützen. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler entwickeln Selbstständigkeit im eigenen Lernprozess. erarbeiten in Gruppenarbeitsphasen (Gruppenpuzzle) gemeinsam Ergebnisse und vertreten diese vor den Mitschülerinnen und Mitschülern. beziehen Stellung zu öffentlichen Kommentaren im Internet. Thema Geocaches in Botanischen Gärten: Werbung für Biodiversität Autoren Stefanie Becker, Sebastian Dorok Fächer Biologie Zielgruppe ab Klasse 8 Zeitraum circa 2 Doppelstunden (gegebenenfalls plus Exkursion) Technische Voraussetzungen Rechner mit Internetzugang (mindestens ein Computer für je zwei Schülerinnen und Schüler), Overheadprojektor, gegebenenfalls GPS-Gerät für Geocache Gruppenpuzzle Die vorliegende Unterrichtseinheit wendet sich an Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe, die sich, ausgehend von einem real im Internet gefundenen gleichgültigen Kommentar zum Thema Artensterben, zunächst mit Biodiversität und ihrer Bedeutung für den Menschen auseinandersetzen. Die gewählte Sozialform des Gruppenpuzzles mit Experten- und Austauschgruppen fördert nicht nur die Sozialkompetenz der Jugendlichen, sondern bildet auch einen wissenschaftspropädeutischen Zugang ab, da unterschiedliche Informationen aus unterschiedlichen Quellen zusammengetragen und miteinander in Beziehung gesetzt werden müssen. Ergänzungen durch weitere eventuell noch aktuellere Artikel sind natürlich möglich. Hausaufgabe Als Hausaufgabe zur ersten Doppelstunde verfassen die Schülerinnen und Schüler einen Antwortkommentar zur Einstiegsfolie und beziehen so konkret Stellung. Botanische Gärten In der zweiten Doppelstunde dreht sich alles um botanische Gärten. Nach einer Internetrecherche zu einem Botanischen Gärten in der Nähe des jeweiligen Lernortes folgt die Auseinandersetzung mit Zielen der botanischen Gärten, wobei besonders die Arterhaltung und Wahrung der Biodiversität fokussiert wird. Hausaufgabe Diese Doppelstunde wird ergänzt durch die Hausaufgabe, in der sich die Schülerinnen und Schüler ausgehend von ihrem bis hierhin erworbenen Wissen Gedanken darüber machen, wie sie selbst im privaten Bereich für den Erhalt der Biodiversität eintreten können. Geocaching weckt Naturbegeisterung Ergänzt wird die Unterrichtseinheit durch einen speziell hierfür angelegten Geocache. Geocaching bezeichnet eine Art GPS-geführte Schnitzeljagd bei der es ursprünglich darum ging, Personen besonders sehenswerte oder besonders lehrreiche Orte innerhalb einer Stadt oder eines Landstrichs zu zeigen, die dem normalen touristischen Auge verborgen bleiben. Inzwischen ist Geocaching eine weit verbreitete Freizeitbeschäftigung mit weltweit knapp zwei Millionen versteckten Caches geworden. Forschungsrunde durch den Maximilianpark in Hamm Um die Auseinandersetzung mit dem Thema Biodiversität konkret innerhalb eines Botanischen Gartens zu ermöglichen, wurde für diese Unterrichtseinheit eine Forschungsrunde durch den Maximilianpark in Hamm mit besonderem Fokus auf Artenvielfalt und Biodiversität angelegt. Es ist also möglich, das Unterrichtsvorhaben durch eine Exkursion zu unterstützen, wobei in der Liste der Geocaches auch andere, nicht speziell für diese Unterrichtsreihe erstellte Geocaching-Runden durch Botanische Gärten im gesamten Bundesgebiet gelistet sind. Geocache: Biodiversität im Maximilianpark Hamm Über diesen Link gelangen Sie direkt zu dem Geocache im Botanischen Garten Hamm, der extra für diese Unterrichtseinheit angelegt wurde. Speziell für diese Unterrichtseinheit wurde ein Geocache im Maximilianpark in Hamm ausgelegt, der die Schülerinnen und Schüler beim Besuch des Botanischen Gartens für das Phänomen der Biodiversität sensibilisiert. Geocacher aus ganz Deutschland haben aber auch in vielen anderen botanischen Gärten Geocaches ausgelegt, die dazu einladen, den jeweiligen botanischen Garten zu erkunden. Berlin Dresden Freiburg Gießen Hannoversch Münden Karlsruhe Kassel Krefeld Minden Münster München Oberholz Oldenburg Osnabrück Rostock Solingen Weitere Geocaches, die bei der Erstellung dieser Unterrichtsmaterialien noch nicht online waren, können über die beiden Geocacheportale www.opencaching.de sowie www.geocaching.com gesucht und gefunden werden.

  • Geographie / Jahreszeiten / Biologie / Ernährung und Gesundheit / Natur und Umwelt
  • Sekundarstufe I

Geocaching: Mit GPS auf Schatzsuche gehen

Tool-Tipp

Natur und Technik miteinander verbinden? Das ist mit Geocaching gar kein Problem! Bei dieser modernen Art der Schnitzeljagd werden GPS-fähige Geräte genutzt, um "Caches" zu finden. Mit dem Smartphone und der passenden Geocaching-App kann die Schatzsuche also direkt starten ;-)

  • Fächerübergreifend
  • Sekundarstufe I

Projekt "WASsERLEBNIS"

Fachartikel

WASsERLEBNIS ist ein neues, gemeinsames Bildungsprojekt der BUNDjugend und der DLRG-Jugend und bietet die Möglichkeit, mit der Methode Geocaching spannende GPS-Bildungsrouten zum Thema Wasser zu entdecken und anzulegen, die sogenannten „Blue Cache“-Strecken.Geocaching ist eine GPS-gestützte Schnitzeljagd, die sich hervorragend für Bildungszwecke mit jüngeren Jugendlichen unter anderem auch in der Jugendverbandsarbeit und auf Freizeiten nutzen lässt. Teamgeist und Köpfchen, aber auch eine Portion Selbstbewusstsein sind zur Lösung einer "Blue Cache"-Route gefragt. Nebenbei entdeckt man ganz neue Orte, zauberhafte Naturschauplätze und die Faszination unseres Lebensmittel Nummer 1, dem Wasser. Denn nur wer alle Stationen eines "Blue Cache" richtig löst, erhält die Zielkoordinaten für den Schatz am Ende, in dem ein geheimnisvoller Code lagert.

  • Geographie / Jahreszeiten
  • Primarstufe, Sekundarstufe I, Sekundarstufe II, Berufliche Bildung

Bluecaching: Einsatz fürs Wasser mit Geocaches

Unterrichtseinheit

WASsERLEBNIS, das neue gemeinsame Bildungsprojekt der BUNDjugend und DLRG-Jugend, bietet die Möglichkeit, mithilfe von GPS-Geräten interaktive und moderne Geocaching-Routen zum Thema Wasser in der Natur anzulegen oder zu lösen. Legen Sie mit Ihrer Schulklasse selbst einen "Blue Cache" an oder heben Sie den Schatz.Um das Thema Nachhaltigkeit zu vermitteln, wird mit WASsERLEBNIS Geocaching zu Bluecaching. Geocaching ist kurz gesagt eine Schnitzeljagd mit einem GPS-Gerät. Beim Bluecaching wird Geocaching als Methode genutzt, um auf moderne Art und Weise über die Verbindung von Naturerlebnis und Technik Bildungsprozesse für eine nachhaltige Entwicklung anzubahnen. Blue Caches enthalten spannende Informationen rund um das Thema Nachhaltigkeit am Beispiel Wasser. Blue Cache-Routen überraschen mit einfallsreichen Verstecken an ganz unterschiedlichen Wasserplätzen, mit kniffligen Rätseln, Aufgaben und Experimenten, die Mitmach-Bereitschaft und Teamgeist entfachen. Thema Nachhaltigkeit Das Thema Nachhaltigkeit ist heute in aller Munde. Eine nachhaltige Lebensweise aller Menschen muss gesellschaftliches Ziel sein. Das Wissen um die Begrenztheit der Naturressourcen, die Ungleichheit der Verfügbarkeit und die absolute Schieflage der Nutzung stellt für alle Lebewesen eine Überlebensfrage dar. Es ist wichtig, dass alle Menschen erkennen, dass sie selbst etwas damit zu tun haben und sie mit ihrem Verhalten eine Menge Positives auf dieser Erde bewirken können. Auch die nachfolgenden Generationen müssen verstehen, was sich hinter dem Begriff der Nachhaltigkeit verbirgt, um sich kraftvoll und mit Perspektive für eine gerechtere und bessere Welt einzusetzen. Wissen - Team - Aktion durch informative Rätsel an Wasserthemen herangeführt, die spannend aus verschiedener Perspektive beleuchtet werden und Nachhaltigkeitsbezüge herstellen zu Teamwork animiert, das den Gemeinsinn anspricht und unmittelbar erlebbar werden lässt, wie durch Ziehen an einem Strang Lösungen gefunden, Herausforderungen bewältigt und Hürden überwunden werden und zu eigenen WASsERRETTUNGs-Aktionen motiviert, indem sie die neu gewonnenen Erkenntnisse und Gestaltungsideen vor Ort in die Praxis umsetzen, Verhaltensalternativen ausprobieren können und feststellen, dass bereits kleine Verhaltensveränderungen in ihrem eigenen Alltag von großem Wert sind. Persönlichkeitsentwicklung Die Kompetenzen, Gestaltungsfähigkeiten und sozialen Fertigkeiten, die beim Bluecaching trainiert werden, tragen insbesondere aufgrund ihrer starken Alltagsbezogenheit zur Persönlichkeitsentwicklung der Heranwachsenden bei und kommen ihnen auf ihrem Lebens- und Ausbildungsweg zu Gute. Gerade der partizipative Ansatz des Projekts, der eine aktive Beteiligung und die Ermunterung zur Eigeninitiative in einem starken Team vorsieht, ist von hohem Stellenwert, da sich so anhaltende Selbstbildungsprozesse in Gang setzen. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erwerben Wissen über aktuelle Fragen der nachhaltigen Entwicklung und können dieses Wissen anwenden. stellen eine Verbindung zwischen dem erlangten Wissen und ihrem Alltag her und hinterfragen diese kritisch. lernen die Verbindung zwischen den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit Ökologie, Ökonomie und Soziales kennen. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler recherchieren mithilfe verschiedener Medien rund um das Thema Wasser. lernen, wie eine GPS-Bildungsroute erstellt wird. lernen, wie GPS-Geräte funktionieren. Die BUNDjugend ist die Jugendorganisation des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Als ökologischer Jugendverband setzt sich die BUNDjugend für den Schutz von Natur und Umwelt sowie die Förderung der Kinder- und Jugendarbeit ein. Gegründet wurde sie 1984 und hat aktuell etwa 43.000 Mitglieder unter 27 Jahren. Es bestehen 14 Landesverbände in verschiedenen Bundesländern. Die DLRG-Jugend ist die Jugendorganisation der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Mitglieder der DLRG-Jugend sind alle DLRG-Mitglieder unter 26 Jahren. Ziel des Verbandes sind die Lebensrettung, die Stärkung der Rechte von Kindern und Jugendlichen sowie die Entwicklung ihrer Mitglieder zu verantwortlichen und selbstbestimmten Individuen. Wasserpingpong Das Thema Nachhaltigkeit lässt sich den Jugendlichen sehr gut spielerisch näher bringen. Finden Sie in einem "Wasserpingpong" heraus, was ihnen zu Nachhaltigkeit und Wasser in den Sinn kommt. Notieren Sie vor Spielbeginn auf zwei Papierbannern oder Plakaten diese beiden Fragen: Warum ist Wasser wichtig? Warum brauchen wir auf der Erde WASsERRETTERINNEN und WASsERRETTER? Legen Sie die Fragen für alle sichtbar als Tischtennisnetz auf den Boden. Zwei bis drei Teilnehmende fungieren als Linienrichter, die übrigen, auch die Lehrkräfte, verteilen sich gleichmäßig auf beide Seiten. Ziel des Spiels In Runde 1 spielen sich die Gruppen nach dem Rundlaufprinzip oder in zwei Teams über das Netz hin und her mit jedem Ballwechsel eine Idee zu Frage 1 zu und im zweiten Spielsatz eine Idee zu Frage 2. Die Linienrichterinnen und -richter sammeln alle Ideen auf Moderationskärtchen, die hinterher gemeinsam auf die Plakate geklebt werden. Ziel ist, dass am Ende beide Plakate voller Wasserthemen und Nachhaltigkeitspotential stecken. Interessant wäre auch, die Ideen den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit (Ökologie, Ökonomie, Soziales) zuzuordnen. Bedenken Sie hier das Alter und die Vorkenntnisse Ihrer Schülerinnen und Schüler. Die Spielregeln Nach den Geocaching-Spielregeln werden kleine Gegenstände, die in den Cache-Dosen liegen, gegen andere im gleichen Wert getauscht, beispielsweise ein Aufnäher gegen eine Überraschungseifigur. Manche Geocacherinnen und Geocacher hinterlegen eine individuell geprägte Münze, andere schicken einen Schlüsselanhänger oder eine Metallmarke, die mit einer einmaligen Nummer versehen ist, einen sogenannten "Traveller", auf Weltreise. Wer einen Schatz hebt, trägt sich als Finderin oder Finder in ein kleines Logbuch vor Ort oder online ein. Die GPS-Geräte Die GPS-Geräte, die sich für die Blue Cache-Aktion mit Kindern und Jugendlichen eignen, zeichnen sich durch eine einfache Handhabung aus und verfügen über die vier elementaren Grundfunktionen: Positionsbestimmung, Richtungsbestimmung, Geschwindigkeitsbestimmung und Entfernungsbestimmung. Machen Sie sich vorher mit den Geräten, die Sie benutzen möchten, vertraut, damit Sie Ihren Schülerinnen und Schülern die Funktionsweise gut erklären können. Wissen sollten Sie auf jeden Fall, wie Sie Koordinaten eingeben, wie Sie Wegpunkte anlegen und wie Sie die Navigation starten. Unbedingt zu beachten! Verstecke gehören nicht an Plätze, die die Geocacherinnen und Geocacher gefährden. Zu vermeiden sind daher ungesicherte oder stark befahrene Straßen und steile, rutschige Abhänge. Verstecke gehören außerdem nicht an Bahngleise, Stromanlagen, Schleusen oder einsturzgefährdete Gebäude. Alle nicht-öffentlichen Gelände, wie Privatgrundstücke, kommen für eine GPS-Bildungsroute nicht in Frage. GPS-Bildungsrouten gehören nicht in Naturschutzgebiete, Naturschutzdenkmäler und Nationalparks. Baum- und Felshöhlen sind Wohnungen von wildlebenden Tieren. Schilf- und Ufergebiete sind sehr sensibel und deshalb als Verstecke ausgeschlossen. Zielsetzung Bluecaching, die Suche nach dem "blauen Schatz", ist darauf ausgerichtet, Denk- und Verhaltensweisen für eine nachhaltige Entwicklung anzustoßen. Beim Bluecaching wird die Nachhaltigkeitstheorie am Beispiel Wasser spielerisch in die Praxis übertragen und das, was nachhaltige Entwicklung meint, in einer interaktiven Schatzsuche erlebbar. Blue Caches liegen in der Natur, steigern Abenteuerlust und erwecken Umwelt- und Umfeldbewusstsein. Blue Caches zeigen Wünsche, Sorgen und Hoffnungen auf, und inspirieren mit Ideen und konkreten Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Lebensweise. Formen Mögliche Blue Cache-Formen sind beispielsweise: die klassische Schnitzeljagd zu Fuß oder mit dem Fahrrad eine Kanu- oder Bootstour eine Unterwasser-Route eine Bachwanderung eine Wattwanderung eine konsumkritische Stadtralley Themen Es gibt Blue Cache-Routen zu ganz unterschiedlichen Wasserthemen. Auf der WASsERLEBNIS-Projekthomepage wurden zahlreiche Routen veröffentlicht. Vielleicht gibt es ja in Ihrer Nähe eine Strecke zum Testen. Klimawandel Hochwasserschutz Trinkwasser und Wasserverschmutzung Schutz der Meere Flüsse und Auen Tiere im und am Wasser Wassersport sowie Ferien und Tourismus Wasserkonsum und Wassermangel Für die erste Praxiseinheit müssen Sie eine Blue Cache-Route ausgelegt haben. Wenn möglich sollte diese Route vor der Blue Cache-Aktion auch schon von einer Kollegin oder einem Kollegen getestet worden sein. So ist sichergestellt, dass die Koordinaten korrekt vermessen worden sind. Auf www.wasserlebnis.de finden Sie unter der Rubrik "Downloads" Vorlagen, sogenannte Roadbooks, zu unterschiedlichen mobilen Blue Cache-Routen. Diese Routen bearbeiten verschiedene Wasserthemen wie Hochwasser, nachhaltigen Fischfang, Wasserverfügbarkeit auf der Welt oder virtuelles Wasser. Suchen Sie, eventuell mit Ihrer Klasse zusammen, ein Thema aus, das Sie interessiert und das gut zur Umgebung passt. Einfach ausdrucken, ergänzen und loscachen! Vermessen Sie die Versteck-Koordinaten, die ja ortsabhängig sind, und tragen Sie sie an der richtigen Stelle ein. Bestücken Sie dann die Dosen und Stationen mit dem Material. Wenn die Bluecacherinnen und Bluecacher von ihrer ersten blauen Schatzsuche zurückkehren, erwartet sie noch eine Überraschung: Sie selbst werden im zweiten Schritt für ihre Freundinnen und Freunde zur WASsERRETTERIN und zum WASsERRETTER. Sie können entweder an das Wasserthema ihres gerade bearbeiteten Blue Caches anknüpfen und diesen mit einer weiteren Station ausbauen. Oder sie finden sich für eine "Aktion Lieblingsplatz" in kleinen Teams zusammen, suchen zu zweit oder zu dritt nach einem für sie besonderen Ort in Wassernähe oder mit Wasserbezug und verstecken dort eine Dose beispielsweise mit einem Hinweis, wieso sie gerade diesen Wasserplatz gewählt haben. Nachdem die Kinder und Jugendlichen eine Blue Cache-Route durchlaufen und vielleicht auch noch eine Dose versteckt haben, sollte der Projekttag mit einer kurzen Reflexionsrunde abschließen. Ratsam ist es im Allgemeinen immer in einem Kreis zu sitzen, sodass sich alle ansehen können. Darin, dass die Teilnehmenden einander von ihrem Erlebnis und ihren Gedanken berichten, liegt die Chance, dass sich das Erlebte multipliziert. Gerade durch das Teilen von Inspirationen und positiven Eindrücken bleibt die gemeinsame Zeit als besonders schön und mit Wiederholungswert in Erinnerung. Außerdem trägt eine Diskussion zur kritischen Analyse der Inhalte und der Methoden bei. Leitfragen hierbei können sein: Welche Station hat euch besonders gut gefallen? An welcher Station habt ihr etwas Neues kennengelernt? Wer einen eigenen Blue Cache für Wasser und nachhaltige Entwicklung plant, sollte vor der eigentlichen Erstellung Ideen und Inspiration sammeln und sich über einige wesentliche Punkte klar werden: Zur Inspiration und Übung sollte man Multicaches heben und Blue Caches erleben. Zum Finden eines Wasserthemas sollte man seine Umgebung erkunden und "Wasserstoff" sammeln. Für Versteckideen sollte man in der Umgebung nach geeigneten Verstecken suchen. Für Ideen zu Rätseln und Inhalten sollte man die Zielgruppe des Caches festlegen. Temporär oder permanent Wer einen eigenen Blue Cache anlegt, muss sich überlegen, ob die Route temporär, beispielsweise für eine bestimmte Veranstaltung, oder permanent sein soll. Ausschlaggebend für die Entscheidung ist dabei vor allem der Ort und der mit der Instandhaltung verbundene Zeitaufwand. Eine permanent ausgelegte Route muss regelmäßig gewartet werden um sicherzustellen, dass alle Stationen an ihrem Platz und vollständig sind. Linear, sternförmig oder gegenläufig Es gibt ganz verschieden GPS-Bildungsrouten- Konzepte: Eine lineare Route hat einen Anfang und ein Ende und eine vorgegebene Richtung, in der die Route gelöst werden muss. Es gibt aber auch lineare Routen mit Abzweigungen, zum Beispiel Bonusverstecke für besonders schnelle Cacherinnen und Cacher. Bei sternförmigen Routen suchen Kinder und Jugendliche ausgehend von einem Zentrum in verschiedenen Richtungen nach einzelnen Stationen. Ist eine Station gelöst, kehren sie zum Zentrum zurück und tauschen die Ergebnisse aus. Diese Methode eignet sich vor allem für größere Gruppen. Für sie bietet sich außerdem sie gegenläufige Route an: Man teilt sich in zwei Gruppen auf, die von beiden Enden die Route verfolgen. In der Mitte trifft man sich und kann nur gemeinsam den finalen Schatz heben. Ein weiteres Modell ist der "Markt der Möglichkeiten", bei dem viele Verstecke auf einem fetgelegten Bereich verteilt sind. Hier teilen sich die Kinder und Jugendlichen in kleine Teams auf, die alle gleichzeitig auf Schatzsuche gehen. Wer am Ende die meisten Schätze gehoben hat, gewinnt das Rennen. Da Blue Cache-Routen an der frischen Luft ausgelegt werden, muss darauf geachtet werden, dass alle verwendeten Gegenstände aus witterungsbeständigem Material sind. Geeignete Versteckbehälter sind beispielsweise: verschraubbare Kunststoff- oder Metalldosen mit Dichtungsring Vorratsdosen mit Clip & Close-Verschluss sogenannte PETlinge, Rohlinge für Kunststoffflaschen Filmdosen Verstecke Die Dosen müssen geschickt platziert werden. Schließlich sollen sie nicht auf Anhieb gefunden werden. Mit wenig Bastelaufwand lassen sich die meisten Behälter gut an die Umgebung anpassen. Metalldosen lassen sich einfach mit einem Knopfmagneten an einer Straßenlaterne oder Regenrinne befestigen. Wirkungsvoll sind auch Attrapen wie ein alter hohler Lichtschalter aus Plastik, eine Überwachungskamera oder ein ganzer Briefkasten. Rätseltypen und Aktionsideen Es gibt sehr viele unterschiedliche Rätseltypen, die mit Aufgaben oder Aktionen verbunden sind oder damit verknüpft werden können. Zur nächsten Station navigiert zum Beispiel die Lösung eines Bilderrätsels, eines Lückentextes oder eines Puzzles. Eine (Bilder-)Geschichte zum Weg des Trinkwassers von der Quelle bis in die Getränkeflasche kann das Bewusstsein auf den Mangel an sauberem Trinkwasser lenken. Sieben Kärtchen versehen mit den einzelnen Zahlen der neuen Koordinate, bilden bei richtiger Sortierung die Zielkoordinate ab. Mit einer eigenen Reportage über die Baumwollproduktion in Asien oder die Entstehung eines Apfels kann das Thema des versteckten Wasserverbrauchs (virtuelles Wasser) aufgegriffen werden. Auch Suchaufgaben wie das Recherchieren in Hinweisschildern vor Ort oder in einem Lexikon der Schulbücherei ist eine spannende Aktionsidee. Die Lösung kann zum Beispiel eine Jahreszahl sein, die verbunden mit einer Rechenaufgabe die letzten Ziffern der Ostkoordinate ergibt. Ein Experiment mit (Ja/Nein-)Fragen bringt die ersehnten Hinweise. Mit sogenannten QR-Codes, die mit Smartphones gelesen werden können, lassen sich Worte und Zahlen verschlüsseln. Stationsliste Eine Stationsliste ist eine hilfreiche Übersicht für die Planung einer Blue Cache-Route. Sichtbar werden die benötigten Materialien und die Nachhaltigkeitsinhalte. Ist ein Bildungsziel erst mal formuliert, lässt es sich viel gewandter verfolgen. Jede Stationsliste sollte folgende Informationen enthalten: Ort und Datum, Namen der Finderinnen und Finder, Name der Route und Anzahl der Stationen und Final. Dazu werden in einer Tabelle die Stationsnummern, die Koordinaten, der Inhalt des Verstecks, der Bildungsinhalt und die ungefähre Routen-Dauer vermerkt. Empfohlen wird außerdem, Fotos der Verstecke aufzunehmen, sodass kein Versteck in Vergessenheit gerät. Roadbook Das Roadbook ist die finale Routenbeschreibung mit Weginformationen und allen Hinweisen zu den einzelnen Stationen. Die Bluecacherinnen und Bluecacher bekommen es in die Hand, wenn die Suche losgeht. Es darf also keine Fehler mehr enthalten. Wie das Roadbook gestaltet ist, ist jedem selbst überlassen. Der Umfang hängt von der Länge der Route ab. Es kann also ein einzelnes DIN-A4-Blatt oder ein kleines Heft sein. Ist es auf dem Computer geschrieben, kann es ausgedruckt an die Interessierten verteilt werden oder per E-Mail zugeschickt werden. Möglich ist auch ein Audio-Roadbook. Hauptsache ist, dass es verständlich ist. Um die eigene Blue Cache-Route mit anderen zu teilen, laden Sie und Ihre Schülerinnen und Schüler die Route auf die Projekthomepage www.wasserlebnis.de hoch. Ist die Route permanent, kann sie zusätzlich auch auf www.opencaching.de oder www.geocaching.com veröffentlicht werden.

  • Geographie / Jahreszeiten
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Geocaching: Schnitzeljagd mit Satellitenunterstützung

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit für die Grundschule wird vorgestellt, wie mithilfe von GPS eine Schnitzeljagd durchgeführt werden kann. Durch Themenrouten werden die Schülerinnen und Schüler motiviert.Viele kennen die Satellitennavigation als hilfreiches Instrument beim Auto fahren. Mit GPS (Global Positioning System) kann man die eigene Position bestimmen und Wegstrecken herausfinden. Unterrichtsexkursionen mit satellitengestützter Navigation durchzuführen bereitet den Lernenden und Lehrkräften Spaß.Das Konzept von Elmar Fischer führt bereits Kinder im Grundschulalter an diese Thematik heran. Es verfolgt zwei unterschiedliche Ansätze beim Einsatz von GPS im Unterricht. Eine bestehende GPS-Themenroute kann als Einstieg in eine Unterrichtseinheit genutzt werden und das Erstellen eigener GPS-Themenrouten kann mit der Präsentation in einer Unterrichtseinheit als Anregung für andere Kolleginnen und Kollegen dienen. Erfahrungen mit Grundschulkindern Voraussetzung sind ein GPS-Handempfänger und Kenntnisse im Umgang damit. Die Schülerinnen und Schüler müssen lernen, die angegebenen Koordinaten zu lesen und einzugeben, also das Gerät entsprechend zu bedienen. Da dies bei modernen GPS- Handempfängern fast schon selbsterklärend funktioniert, reicht hier meist eine kurze Einführungsphase. Erste Erfahrungen mit Grundschülern des 3. und 4. Schuljahres zeigen, dass die Positionsbestimmung und -findung kein Problem darstellt, selbst wenn die Hintergründe der Funktionsweise von GPS nicht weiter erklärt werden. Themenbezogene Schatzsuche Ursprungsidee der Schatzsuche mit GPS-Unterstützung ist das Geocaching, das sich weltweit wachsender Beliebtheit erfreut. Bei der schulischen Umsetzung liegt der Reiz für die Kinder darin, selbstständig Wege herauszufinden, Rätsel zu lösen und damit die Koordinaten für die nachfolgende Etappe zu erhalten. Zum Schluss wartet ein kleine "Schatzkiste" darauf, entdeckt zu werden. Am Grundprinzip der guten, alten Schnitzeljagd hat sich also eigentlich nichts geändert. Reizvoll für die Lehrkräfte: Themenrouten und daraus hervorgehende Projektpräsentationen können für jedes in der Schule erteilte Fach erstellt werden. Ein Ausflug in den Wald kommt ebenso in Frage wie eine Schnitzeljagd durch eine Stadt. Auf der Webseite von Elmar Fischer finden Sie eine Beispielplanung zum Thema "Römer in Köln".Er

  • Geographie / Jahreszeiten / Biologie / Ernährung und Gesundheit / Natur und Umwelt
  • Primarstufe

Geocaching im Park: ein literarischer Spaziergang mit dem Smartphone

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit zur Leseförderung lernen die Schülerinnen und Schüler auf einem literarischen Spaziergang durch den Park mit dem Smartphone bedeutende Naturgedichte der deutschen Literatur vom Barock bis zur Gegenwart kennen.Diese Unterrichtseinheit vermittelt Lesekompetenz an außerschulischen Lernorten: Durch den Einsatz des Smartphones werden die Lernenden in einer Exkursion dazu angeregt, einen Park zu erforschen und gleichermaßen Literatur zu entdecken. Zu Blumen und Bäumen, Brunnen und Teichen, Tieren und vielem anderen suchen sie mithilfe vorgegebener Links Gedichte und Lieder im Internet, lesen, hören, sprechen diese und fotografieren dazu passende Motive. Der Park wird dabei mit allen Sinnen genau wahrgenommen, sodass literarische und ästhetische Bildung gleichermaßen entstehen kann. Weiterführende Hintergrundinformationen zu dieser Form der Begegnung mit Literatur finden Sie im begleitenden Fachartikel Geocaching im Park: ein literarischer Spaziergang mit dem Smartphone . Das Thema "Geocaching im Park: ein literarischer Spaziergang mit dem Smartphone" im Unterricht Ein Springbrunnen inmitten eines Rondells, ein Rosengarten mit Wasserbecken, ein Tiergehege, mächtige Bäume – und hier und da ein Löwenzahn im sorgsam gepflegten Rasen: Zu all diesen und vielen anderen Elementen des Parks gibt es Gedichte, die auch Schülerinnen und Schüler ansprechen. Im Internet lassen sich die Texte in Sekundenschnelle finden, oft ergänzt durch eine Audiodatei oder ein Video. Beim literarischen Spaziergang durch einen nahe gelegenen Park oder Stadtgarten lernen die Schülerinnen und Schüler in dieser Unterrichtseinheit berühmte Gedichte kennen und gewinnen neue, verschiedene Sinne ansprechende Zugänge zu Lyrik. Vorkenntnisse Im Umgang mit dem Smartphone sind die Schülerinnen und Schüler meist fitter als die Lehrkraft. Eine Google-Suche durchführen, ein Foto oder Video aufnehmen, SMS schreiben, Notizen digital festhalten sowie das übliche Grundwissen zu Lyrik – das sind die wesentlichen Voraussetzungen, auf denen diese Unterrichtseinheit beruht. Darüber hinaus müssen die Schülerinnen und Schüler auch über Datenschutzbestimmungen Bescheid wissen, insbesondere über das Recht am eigenen Bild. Genauere Informationen dazu findet man zum Beispiel unter www.klicksafe.de . Vorschläge für Regeln und eine Nutzungsordnung für mobile Endgeräte in der Schule werden bei Lehrer-online gemacht. In dieser Unterrichtseinheit arbeiten die Schülerinnen und Schüler nach dem BYOD-Prinzip (Bring Your Own Device) mit ihren eigenen Geräten. Wichtige Voraussetzungen dafür gilt es vorab verbindlich zu klären: Die mitgebrachten Geräte müssen einen geladenem Akku haben; Fotos, Videos und Tonaufnahmen dürfen nur mit Erlaubnis bzw. gemäß der Aufgabenstellung durch die Lehrperson angefertigt werden; Die Verfügbarkeit von freiem Speicherplatz für die schulische Arbeit muss gewährleistet sein. Didaktische Analyse Im Deutschunterricht aller Stufen spielt Lyrik gemäß den Bildungsplänen, Lehrbüchern sowie als Pflichtthema des Abiturs eine wichtige Rolle. Gedichte in der Schule – das heißt in der Sekundarstufe I meist analysieren und interpretieren mit allem, was so dazugehört: Reimschema und Metrum bestimmen, Stilmittel suchen und benennen, Metaphern und Symbole entschlüsseln, den Titel erläutern, in die literarische Epoche einordnen und so weiter. Die Freude an der Poesie bleibt dabei oft auf der Strecke. Beim literarischen Spaziergang durch den Park sollen die Ziele einer literarischen und ästhetischen Bildung auf andere Weise verfolgt werden. Wie bei einer Rallye oder einer Schnitzeljagd gehen die Schüler zu verschiedenen Stationen im Park, suchen literarische Texte im Internet, stellen thematisch passende Zeichnungen oder Fotografien her, lösen vielfältige Aufgaben allein, zu zweit oder in Kleingruppen. Ihre Medienkompetenz können sie dabei zielgerichtet einsetzen und weiterentwickeln. Methodische Umsetzung Die Lehrkraft gibt den Schülerinnen und Schülern das Arbeitsblatt "Wegweiser" an die Hand und stellt ihnen die weiteren Arbeitsblätter digital zur Verfügung, etwa durch E-Mail-Versand vorab, im virtuellen Klassenzimmer, auf einer Moodle-Plattform oder Ähnliches. Vorab informieren sich die Schülerinnen und Schüler zu Hause über das Thema "Park" und stellen ihr Wissen in Form einer Mindmap zusammen. Der Spaziergang selbst beginnt mit einer kleinen Hausaufgabenabfrage durch ein Quiz. Danach werden die Schülerinnen und Schüler aufgefordert, sich allein oder zu zweit auf den Weg zu machen und die Stationen der Park-Rallye aufzusuchen. Das Prinzip der Individualisierung und Differenzierung des Lernens wird insofern berücksichtigt, als dass die Schülerinnen und Schüler entscheiden können, welche Stationen sie besuchen, wie lange sie dort verweilen und mit wem sie die Aufgaben bearbeiten. Die Resultate der Aufgaben werden auf unterschiedliche Weise gesichert. Das im Literaturunterricht übliche Medium des Schreibens spielt aber eine untergeordnete Rolle. Dass während des Spaziergangs keine anderen Smartphone-Aktivitäten (private Telefonate, SMS, Whatsapp oder Ähnliches) stattfinden dürfen, muss vorab verbindlich vereinbart werden. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen bedeutende Naturgedichte der deutschen Literatur vom Barock bis zur Gegenwart kennen und nehmen sie über verschiedene Sinneskanäle auf. setzen sich lesend, hörend, sprechend, zeichnend, fotografierend, filmend mit der Natur im Park und mit thematisch passenden Gedichten auseinander. üben verschiedene Sprechhandlungen ein (Argumentieren/Begründen, ein Interview führen). Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler nutzen ihr Smartphone zielgerichtet (Recherche, Fotografien, Videos, SMS, Notizen, Audioaufnahme) vergleichen und bewerten mediale Präsentationen von Gedichten im Internet. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler arbeiten allein, zu zweit und in Kleingruppen. tauschen sich analog und digital aus. knüpfen Kontakte mit unbekannten Personen.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

NaviNatur: Wir erstellen unsere eigene GPS-Bildungstour

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit erstellen die Schülerinnen und Schüler ihre eigene GPS-Bildungstour. So ist die Partizipation der Kinder und Jugendlichen viel höher als beim herkömmlichen Geocaching. Denn sie müssen sich aktiv mit ihrer Umwelt auseinandersetzen und lernen dabei den Zusammenhang zwischen Ökologie, Ökonomie und Sozialem kennen. Der Unterschied zu den herkömmlichen GPS-Touren, dem sogenannten "Geocaching", besteht darin, dass die Schülerinnen und Schüler bei NaviNatur ihre "Points of Interest" (POI) als GPS-Bildungspunkte zur nachhaltigen Entwicklung selbst gestalten. Dazu entwickeln sie vom realen Naturerlebnis ausgehend für sie interessante Fragestellungen. Sie erstellen dazu eigene mediale Informationen mit Bildern und Audiobeiträgen. Diese werden anschließend auf GPS-Geräte geladen. Die Kinder und Jugendlichen leisten damit einen besonderen Beitrag zur öffentlichen Wahrnehmung der Nachhaltigen Entwicklung in ihrer Region, selbstorganisiert und lebensweltnah. Denn wer wüsste besser, wie man die Schülerinnen und Schüler von heute für das Konzept einer Nachhaltigen Entwicklung begeistern kann, als die Schülerinnen und Schüler selbst. Selbstorganisiertes Lernen Projektunterricht ist eine lernzentrierte Unterrichtsform. Die Problemstellung wird hier situationsorientiert und praxisrelevant gewählt und berücksichtigt die Interessen der Schülerinnen und Schüler. Die Projektplanung ist durch selbstorganisiertes Lernen sowie durch die Selbstverantwortung der Lernenden gekennzeichnet. Darüber hinaus wird kooperativ gelernt, innerhalb der Schülergruppen, aber auch in Verbindung mit außerschulischen Akteuren wie Expertinnen und Experten der einzelnen Themenkomplexe. Der Arbeitsprozess ist handlungs- und zielorientiert: Das Ergebnis dieser Unterrichtsform ist ein Handlungsprodukt, nämlich die POI zu einer GPS-Bildungsroute. Die Nachhaltigskeitsbrille Ziel des Unterrichts ist es, sich im sprichwörtlichen Sinne "eine Brille aufzusetzen", die nur bestimmte Aspekte eines Themas sichtbar macht. So lässt sich zu jedem Thema die Frage stellen: Was hat das Thema mit Ökologie zu tun? Was mit Wirtschaft? Was mit Sozio-Kulturellem? Auch die vier Themen des NaviNatur-Projekts "kulturelle Vielfalt", "nachhaltiges Wirtschaften", "Biodiversität" und "Energie für die Zukunft" lassen sich in den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit betrachten – und das sollte auch das Ziel für den Unterricht sein. Ideal ist es, wenn die einzelnen Schülergruppen jeweils eine Expertin oder einen Experten für jede Dimension ihres Unterthemas festlegen. Im Zuge der Themenrecherche und -bearbeitung sollen sie dann diesen individuellen Schwerpunkt verstärkt verfolgen und in die Gruppenarbeit einbringen. Vorteil ist dabei auch, dass jeder Einzelne seinen eigenen Verantwortungsbereich im Rahmen der Projektarbeit erhält und sich so keiner nur auf den Rest der Gruppe verlassen oder sich auf der Leistung seiner Mitschülerinnen und Mitschüler "ausruhen" kann. Recherche und Themenfindung Im ersten Teil der Unterrichtseinheit informieren sich die Kinder und Jugendlichen über die Projektfragestellungen. Points of Interest: Die GPS-Route wird erstellt Im zweiten Teil der Unterrichtseinheit ermitteln und erstellen die Schülerinnen und Schüler ihre Points of Interest. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erwerben Wissen über aktuelle Fragen der nachhaltigen Entwicklung und können dieses Wissen anwenden. stellen eine Verbindung zwischen dem erlangten Wissen und ihrem Alltag her und hinterfragen diese kritisch. lernen die Verbindung zwischen den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit Ökologie, Ökonomie und Soziales kennen. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler recherchieren mithilfe des Internets zu den Projektfragestellungen. lernen, wie eine GPS-Bildungsroute erstellt wird. erstellen Materialien wie Fotos oder Audioaufnahmen zu den Points of Interest, die auf die GPS-Geräte geladen werden. dokumentieren ihre Ergebnisse auf der NaviNatur-Homepage in Wikis und Karten. kommunizieren online mit anderen Schulklassen im Forum oder Chat über die Projektfragestellungen. Das UmweltBildungsZentrum (SCHUBZ) ist ein vom Land Niedersachsen anerkanntes regionales Umweltbildungszentrum in der Trägerschaft der Hansestadt Lüneburg. Es hat sich zum Leitbild gesetzt, "den großen Abstand, den viele junge Menschen heute zur Natur haben, verringern zu helfen und davon ausgehend zur nachhaltigen Gestaltung der Umwelt zu befähigen." Das SCHUBZ bietet derzeit zu 15 verschiedenen Projektthemen insgesamt 50 pädagogische Programme und Angebote der Bildung für nachhaltige Entwicklung an. Die Projekte werden vor allem von Schulklassen und Kita-Gruppen in der Metropolregion Hamburg genutzt. Schülerpartizipation In den Prozess der Themenfindung sollten die Schülerinnen und Schüler maßgeblich involviert werden: Es nützt niemandem etwas, wenn ihnen ein aus ihrer Sicht langweiliges Thema zugeordnet wird, das sie für ein halbes Schuljahr bearbeiten müssen. Entwickeln sie dagegen ihre Themenstellung selbst mit, wird das auch ihre Motivation stärken, sich mit dem Lerngegenstand auseinanderzusetzen. MindMap Planen Sie eine Ideen- und Assoziationsphase zum gewählten Oberthema Biodiversität, Nachhaltiges Wirtschaften oder Energie für die Zukunft ein. Als Methode bietet sich zum Beispiel an, mit der Gesamtklasse eine MindMap zu erarbeiten. Eine MindMap ist eine strukturierte Form des Brainstormings; dabei wird ein Baumdiagramm entwickelt: In der Mitte der Tafel oder eines Plakats steht das zentrale Thema. Es wird über Hauptlinien mit den Hauptthemen verbunden. Daran schließen sich in dünner werdenden Zweigen die zweite und dritte sowie weitere Gedankenebenen (Unterthemen) an. Um hierbei Zusammenhänge und Querverbindungen zu verdeutlichen, sollten beispielsweise verschiedene Farben für Äste oder Themen verwendet werden. Arbeitsgruppen Die Jugendlichen sind bei dieser Methode dazu aufgefordert, frei zu den vorgegebenen Schlüsselbegriffen zu assoziieren und das "Assoziationsnetz" auf diese Weise weiterzuknüpfen. Sie als Lehrkraft sollten bereits vor dem Unterrichtsgeschehen eine eigene MindMap entworfen und sich somit Gedanken über Ihre persönliche Vorstellung von einem Themen-Netz gemacht haben - auf diese Weise können Sie die Klasse aus etwaigen Sackgassensituationen wieder herausführen. Abschließend wird eine Auswahl thematischer Schwerpunkte und Fragestellungen getroffen. Es werden Projektarbeitsgruppen gebildet: Die Schülerinnen und Schüler ordnen sich in Dreier- oder Viererteams den thematischen Schwerpunkten zu. Kritische Recherche Die Schülerinnen und Schüler sollten nicht nur alte oder nur neue Medien für die Themenrecherche verwenden, sondern möglichst beides. Insbesondere in Bezug auf Internetquellen sollten sie reflektieren, woher die Informationen stammen, wer sie ins Netz gestellt hat und wozu. Die Jugendlichen sollten in jedem Fall nicht nur die für sie relevanten Informationen herausschreiben, sondern auch den Kontext angeben (URL-Adresse, Buchtitel, Flyer): Auf diese Weise können die Arbeitsprozesse später nachvollzogen und Informationen gegebenenfalls überprüft werden. Bild-Recherche Bei der Recherche nach Bildern sollte von vornherein bedacht werden, dass es Bildrechte gibt. Die Schülerinnen und Schüler sollten keine Bilder selektieren oder verwenden, die eindeutig urheberrechtlich geschützt sind oder deren Herkunft unbekannt ist. Idealerweise werden sie im Laufe des Projekts eigene Bilder von dem entsprechenden Lerngegenstand machen. Dies sollte von vornherein als Ziel gesetzt sein. Recherche im Freien Natürlich sollten auch Beobachtungen und Untersuchungen im Gelände Teil der Themenrecherche sein. Schließlich werden die Themen nicht unter einem rein theoretischen und abstrakten Aspekt beleuchtet, sondern sind in der Natur situiert. Auch das Projektprodukt, die GPS-Bildungsroute, bezieht sich konkret auf einen bestimmten Lebensraum. In den Projekt-Arbeitsgruppen sollten die Schülerinnen und Schüler das Untersuchungsgebiet daher in Hinblick auf ihr Thema erforschen und bereits multimedial (mit Digitalkamera und Aufnahmegerät) erfassen. Entscheidend ist dabei, dass die Jugendlichen selbst diese Exkursionen planen und sich darauf vorbereiten - sie sollten wissen (und vorher vielleicht auch schon formuliert haben), welche genauen Fragestellungen sie im Gelände untersuchen wollen. Ein POI ist zunächst einmal eine Koordinate im Gelände, an der irgendetwas Interessantes zu sehen ist. Im NaviNatur-Projekt ist ein POI ganz klar bildungsbezogen: An diesem Ort können die Schülerinnen und Schüler ihr jeweiliges Projekt-Thema besonders gut veranschaulichen. Dabei besteht ein POI aus drei Aspekten: einer Koordinate, einer Aufgaben- oder Fragestellung und multimedialen Informationen, die helfen können, die Frage zu beantworten. Alle drei Aspekte sollen in die GPS-Geräte einprogrammiert werden. Ein POI ist insofern ein Extrakt aus den bisherigen Lernergebnissen. Die Jugendlichen müssen also in der Lage sein, ihr Thema auf das Untersuchungsgebiet zu beziehen und geeignete Orte (Koordinaten) festzulegen. Sie müssen aus ihrem Gesamtwissen zu dem Thema eine kleine, aufgabenspezifische Auswahl treffen. Je Schülergruppe sollten ein bis drei POIs erarbeitet werden. Festlegung der Koordinaten Die Bestimmung von geeigneten Orten geschieht während einer Exkursion. Schon ehe die Schülerinnen und Schüler mit den GPS-Geräten arbeiten, können sie diese Punkte im Gelände eruieren. Eine digitale Bestimmung erfolgt dann später, wenn die GPS-Geräte zur Verfügung stehen. Mit dem GPS-Gerät kann auf einfache Weise die aktuelle Position in Form einer Koordinate abgespeichert werden. Bei der Auswahl eines geeigneten Ortes sollte folgendes bedacht werden: Die Schülerinnen und Schüler sollten in ihren Themen bereits so bewandert sein, dass sie schon vor der Exkursion eine gewisse Vorstellung davon haben, wonach sie suchen. Sie sollten dabei aber offen und wachsam für unerwartete Gegebenheiten vor Ort bleiben. Es könnte sonst sehr frustrierend sein, wenn das, wonach die Jugendlichen im Gelände Ausschau halten, nicht zu finden ist. Ein guter POI sollte sich direkt mit dem Thema und der Aufgabenstellung verbinden lassen. Es sollte dort etwas zu sehen oder zu beobachten sein, das möglichst auch immer dort zuverlässig vorhanden ist. Ideal aber kein absolutes Muss sind markante Punkte im Gelände: ein besonderer Baum, ein Haus oder Schild. Bei eher abstrakten Themen können sich aber auch Orte anbieten, die eher einen Aus- oder Überblick bieten. Die Schülerinnen und Schüler können bei der Exkursion erst einmal mehrere geeignete Koordinaten sammeln, um dann später eine Auswahl zu treffen. Dazu sollten sie aber protokollieren, was die einzelnen POI-Kandidaten auszeichnet. Eine gute Fragestellung zu erarbeiten ist nicht einfach. Folgende Aspekte zeichnen eine gelungene Frage aus: Sie bezieht sich auf die Gegebenheiten vor Ort und regt die Nutzerinnen und Nutzer der Bildungsroute zum Beobachten, Anfassen, Ausprobieren, Hören, Riechen, Schmecken... an. Sie fragt nicht bloßes Fachwissen ab, sondern ermöglicht den Nutzern der Bildungsroute eine erkundende Auseinandersetzung mit dem Thema. Beispiel: Lausche für eine Minute und zähle die verschiedenen Geräusche des Waldes. Welches sind natürliche Geräusche und welche sind vom Menschen gemacht? Eine spielerische, spannende, witzige Aufgabe ist oft besser als eine fachlich ausführliche, trockene Frage. Regen Sie die Schülerinnen und Schüler dazu an, ihrer Phantasie und Kreativität freien Lauf zu lassen. Ausarbeitung von multimedialen Informationen Um das Lösen der Aufgaben zu erleichtern, erarbeiten die Schülerinnen und Schüler zusätzlich multimediale Informationen, die das GPS-Gerät bereitstellt, sobald die Nutzer der Bildungsroute an den entsprechenden POI gelangt sind. Insgesamt sollten die zur Verfügung gestellten Informationen pro POI knapp sein. Die Jugendlichen müssen sehr genau entscheiden, was unbedingt benötigt wird, um eine Frage beantworten zu können. Sie müssen aus ihren Bildersammlungen die wirklich besten Fotos auswählen und ihre ausführlichen Wikis auf wenige, entscheidende Sätze, die in Bezug auf die Fragestellung dienlich sind, zusammenkürzen. Zusammenführung In einem letzten Arbeitsschritt werden Koordinaten, Fragestellungen und Multimedia-Informationen im GPS-Gerät zusammengefügt. Bereits vor der eigentlichen Programmierung sollten die Schülerinnen und Schüler ihre Daten geordnet zusammenstellen. Falls Sie selbst nicht über die technischen Kenntnisse zur Programmierung eines GPS-Gerätes verfügen, lassen Sie sich von einer Expertin oder einem Experten beraten.

  • Geographie / Jahreszeiten / Biologie / Ernährung und Gesundheit / Natur und Umwelt / Politik / WiSo / SoWi / Fächerübergreifend
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Geocaching im Park: ein literarischer Spaziergang mit dem Smartphone

Fachartikel
5,99 €

Dieser Fachartikel stellt einen ungewöhnlichen Zugang zu Gedichten vor: Bei einem literarischen Spaziergang durch einen Park nutzen die Schülerinnen und Schüler ihr Smartphone, um thematisch passende Gedichte zu typischen Elementen des Parks zu finden.Bei einem literarischen Spaziergang wird die Begegnung mit der realen Welt der Parklandschaft mit Bäumen, Blumen, Tieren und Gewässern mithilfe des Internets erweitert, vertieft sowie mit literarischen Texten von echten sinnlichen Erlebnissen begleitet. Die Lernumgebung Park ist dabei exemplarisch zu verstehen. Ähnliche literarische Spaziergänge lassen sich ohne großen Vorbereitungsaufwand auch durch die Stadt, das Dorf, den Wald, vielleicht sogar über das Schulgelände durchführen. Ein literarischer Spaziergang durch den Park Die Idee zu diesem kleinen Projekt entstand bei einem Sonntagsspaziergang durch den Überlinger Stadtgarten. Beim Anblick des schönen Brunnens mit den drei Wasserschalen fällt mir spontan ein Vers aus einem Gedicht ein: "und jede nimmt und gibt zugleich". Wie heißt noch mal der Titel des Gedichts? Römischer Brunnen oder Römische Fontäne? Und wie lautet der erste Vers? Wer ist der Dichter, der das geschrieben hat? – Über all diese Fragen muss man heute nicht mehr lange nachdenken oder die Gedichtanthologien im Bücherregal durchforsten, denn mit dem Smartphone lassen sie sich in Sekundenschnelle beantworten: Vers oder Titel eintippen oder sprechen, und schon ist das ganze Gedicht da – gut vorgetragen und als Text. Wie schön! Ich betrachte den realen Überlinger Brunnen vor mir, spüre die Feuchtigkeit seiner Wasserfontänen und höre das Gedicht über den römischen Brunnen von C. F. Meyer, das mir über die virtuelle Welt des Internets zeitgleich zugänglich ist. Könnte das Gedicht auch den Überlinger Brunnen meinen? Welche Verse passen, welche eher nicht? Was heißt das eigentlich: "und jede gibt und nimmt zugleich?" Neugierig geworden suche ich im Internet auch noch Bilder des Originalbrunnens in Rom, den der Dichter C. F. Meyer in verschiedenen Fassungen besungen hat. Im Rhythmus der Verse gehe ich weiter und spreche die zwei Strophen des Gedichts immer wieder vor mich hin, bis ich sie auswendig kann. Warum sollten die Schülerinnen und Schüler nicht auch eine solche Erfahrung machen und in der gleichzeitigen Begegnung mit Natur und Literatur berühmte Gedichte kennen und vielleicht sogar lieben lernen? Stadtparks oder -gärten gibt es überall, eine Exkursion dorthin ist mit wenig Aufwand verbunden und mit Smartphones sind die Lernenden sowieso ausgestattet. Dass Lyrik im Deutschunterricht aller Stufen eine wichtige Rolle spielt (aufgrund der Bildungspläne, Lehrbücher, Pflichtthemen des Abiturs) und Leseerfahrungen eine wichtige Grundlage für Interpretationskompetenz sind, muss eigentlich nicht extra erwähnt werden. Gedichte in der Schule Gedichte in der Schule – das heißt meist analysieren und interpretieren mit allem, was so dazugehört: Reimschema und Metrum bestimmen, Stilmittel suchen und benennen, Metaphern und Symbole entschlüsseln, den Titel erläutern, den Text in eine literarische Epoche einordnen und so weiter. Die Freude an der Poesie droht dabei auf der Strecke zu bleiben. Auch die Methoden des handlungs- und produktionsorientierten Unterrichts sind überwiegend kognitiv ausgerichtet. Den Titel weglassen, um den Inhalt zu antizipieren, Strophen und Verse rekonstruieren, um den Aufbau zu begreifen, kreatives Schreiben nach Impulsen, zum Beispiel als Parallelgedicht und so weiter – all dies bereichert den Deutschunterricht, spricht aber vor allem die linke Gehirnhälfte und damit das logische Denken, das Sprachvermögen an. Reicht das aus, um nachhaltiges Lernen zu erreichen? Gedichte im Park Nicht nur über den Kopf, sondern über Hand und Herz, Auge und Ohr, Geruchs- und Tastsinn soll das Ziel einer ästhetischen Bildung in der Unterrichtseinheit von Geocaching im Park: ein literarischer Spaziergang durch den Park verfolgt werden. Wie bei einer Rallye oder Schnitzeljagd gehen die Schülerinnen und Schüler beim "Geocaching" zu verschiedenen Stationen im Park, suchen anhand vorgegebener Links Gedichte im Internet, stellen thematisch passende Zeichnungen oder Fotografien her und lösen vielfältige Aufgaben. Dabei arbeiten sie allein, zu zweit oder in Kleingruppen. Der Park bietet nicht nur eine vielgestaltigere und lebendigere Lernumgebung als das Klassenzimmer und die Schule, er ermöglicht den Lernenden auch andere Haltungen, die ein nachhaltiges Lernen fördern. Im Wechsel von Bewegung (Gehen und Stehenbleiben), Blickrichtung (nach oben zu den Baumwipfeln und zum Himmel, nach unten zum Rasen, zu Blumenrabatten, heruntergefallenem Laub und Baumfrüchten, nach vorne, um dem Weg zu folgen und so weiter) sowie Kommunikationspartnern und -formen (verschiedene Mitschülerinnen und Mitschüler, Parkbesucherinnen und Parkbesucher, analoge und digitale Kommunikation) ergeben sich neue Perspektiven auf den "Unterrichtsgegenstand" Lyrik. Die Gedichte werden sozusagen lebendig! Die methodische Umsetzung der Unterrichtseinheit ist denkbar einfach: Die Lehrkraft gibt den Schülerinnen und Schülern die Arbeitsblätter an die Hand, beziehungsweise stellt ihnen diese digital zur Verfügung. Allein, zu zweit oder in Kleingruppen machen sich die Lernenden dann auf den Weg, um die Stationen der Park-Rallye aufzusuchen. Dabei können alle gemäß der Individualisierung und Differenzierung nach eigenem Tempo und individuellen Interessen lernen. Das Smartphone als Lernhelfer Smartphones in der Schule – ein leidiges Thema, das immer wieder für Verunsicherung sorgt. Zwischen Verteufelung (zum Beispiel durch Manfred Spitzer in seinem Buch "Digitale Demenz" von 2003), generellem Verbot (zum Beispiel in Frankreich seit dem Schuljahr 2018/19) und unkritischer Begeisterung verläuft jedoch ein gar nicht so schmaler Grad, auf dem Konzepte des vernünftigen schulischen Umgangs mit diesem Lifestyle-Gadget entwickelt werden können. Da heutige Jugendliche (und, ganz ehrlich: auch die meisten Erwachsenen) auf das Smartphone nicht mehr verzichten wollen und können, gilt es Brücken zu dieser Lebenswelt zu bauen und die mobilen Endgeräte so einzusetzen, dass die Jugendlichen aktiv gefordert werden. Vorschläge für Regeln und eine Nutzungsordnung für mobile Endgeräte in der Schule werden bei Lehrer-online gemacht. Lyrik live – das Smartphone macht es möglich Das Internet öffnet viele Türen zum Wissen der Welt. Auch die Welt der Literatur ist heute nicht nur (fast) jedem, sondern dank mobiler Endgeräte auch überall zugänglich. Mittels Smartphone können die Schülerinnen und Schüler berühmten Naturgedichten sozusagen vor Ort begegnen, und das auf vielen Kanälen: nicht nur lesend und hörend (Rezitationen, oft von professionellen Sprechern), sondern auch sprechend, singend (zum Beispiel Karaoke) und durch Videoclips, Bilder und Fotografien. Bei diesen Begegnungen werden Klang, Rhythmus und Bildlichkeit der Sprache als wesentliche Merkmale von Lyrik sinnlich erfahrbar. Die Lernenden sollen nicht Vokale suchen, zählen und mit Fachbegriffen benennen, sondern Laute und Klänge hören, sprechen und singen; Metaphern und sprachliche Bilder sollen sie nicht markieren und erklären, sondern nach deren Ursprüngen in der Natur suchen und sich – im wörtlichen Sinne – ein Bild dazu machen oder die Bilder anderer betrachten und bewerten. Solche "echten" Erfahrungen mit Natur und Literatur sind nicht nur eine motivierende Erweiterung des Deutschunterrichts. Im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung sind sie unerlässlich, um die Gefahren wachsender Umweltzerstörung in einer zunehmend digitalisierten und virtualisierten Welt zu erkennen, einzuschätzen und abzuwenden.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben / Informationstechnik
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II
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