• Schulstufe
  • Klassenstufe
  • Schulform
  • Fach
  • Materialtyp
  • Quelle 2
Sortierung nach Datum / Relevanz
Kacheln     Liste

Fall des Monats: Keine Angst vor dem Internet!

Schulrechtsfall

In der Nelly-Sachs-Gesamtschule sollen zukünftig digitale Medien im Unterricht genutzt werden. Nun diskutieren die Lehrkräfte über die Tragweite der Aufsichtspflicht für den Interneteinsatz in der Schule. Anna Lanius, die Schulleiterin der Nelly-Sachs-Gesamtschule in Weimar, teilt ihrem Kollegium mit, dass sie die Medienkompetenz an ihrer Schule fördern möchte. Ein örtlicher Sponsor hat die Schule mit 30 modernen Computern ausgestattet, diese sollen nun an das Internet angeschlossen werden. Doch eine Lehrkraft hat Bedenken und fragt sich, wer die Verantwortung für die Internetnutzung durch die Schülerinnen und Schüler trägt: Alleine die Schulleitung oder im Rahmen ihrer Aufsichtspflicht auch die Lehrkräfte? Es entbrennt im Kollegium eine lautstarke Diskussion, die aber zu keinem klaren Ergebnis führt. Damit sich dies nicht in Ihrer Schule wiederholt, zeigen wir Ihnen, wer die Verantwortung für den Interneteinsatz in der Schule trägt und ob sich diese auch auf die Nutzung außerhalb des Unterrichts erstreckt.

  • Fächerübergreifend
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Karneval im alten Rom

Unterrichtseinheit
14,99 €

In der Unterrichtseinheit zum Thema "Karneval im alten Rom" erleben die Schülerinnen und Schüler die alten Römer während der Saturnalien, dem beliebtesten römischen Fest der damaligen Zeit. Sie bekommen einen Einblick in eine karneval-ähnliche Feierzeit, die mit weihnachtlichen Elementen gepaart, sehr gut mit heutigen Fastnachts- und Weihnachtsbräuchen verglichen werden kann. " Uncti et madidi dies " – feuchtfröhliche Tage – so bezeichnet Martial (Epigramme XI, 6; XIV, 1, 9) die römischen Saturnalien . Die römischen Saturnalien wurden nach dem altlatinischen Gott Saturn aus der Frühzeit der Römer benannt. Die zahlreichen Quellen zur Vorgeschichte und zum Verlauf des römischen Saturnalien-Festes zeigen variantenreich einen etwaigen griechischen Einfluss, denn das römische Saturnalien-Fest ähnelt dem griechischen Kronia-Fest, das dem Saturn-Äquivalent Kronos geweiht war. Die Kultstatue des Gottes Saturn wurde am 17. Dezember, dem Weihetag des Saturn-Tempels, auf dem Forum Romanum von den aus zeremoniellen Gründen angelegten Beinfesseln aus Wolle von der Priesterschaft befreit. Es folgten ein Opfer und Gelage für alle Anwesenden. Mit dem freudigen Ruf "Io Saturnalia" wurde die Festzeit ( feriae ) offiziell für alle Bürger eingeleitet. Die Festzeit dauerte im 1. Jahrhundert drei beziehungsweise fünf Tage und in der Kaiserzeit bis in die Spätantike sieben Tage. Aufgrund der Beliebtheit des Festes, das auch bis in die Provinzen hinein gefeiert wurde, wurde die Dauer bis zum 30. Dezember ausgedehnt. Besonderheiten der Saturnalien waren: Es durfte kein Krieg begonnen werden. Die öffentlichen Einrichtungen, Verwaltungen, Geschäfte und Schulen waren geschlossen. Die Gerichtsverhandlungen waren ausgesetzt. Die strikten sozialen und gesellschaftlichen Schranken fielen für eine begrenzte Zeit: Herren und Sklaven tauschten die Rollen, ebenso Erwachsene und Kinder. Ausgelassenes Feiern bis zum Abwinken mit Freunden und Familie, Essen, Trinken, Spielen war angesagt. Im privaten Bereich wurden die Aktionen wie Glücksspiele von einem Festkönig ( princeps Saturnalicius ) koordiniert (Tacitus, Ann. XIII 15; Lucian, Saturnalia 4). Die römische Gesellschaft trug leichte Kleidung, Filzkappen (Singular: pileus ), das Zeichen freigelassener Sklaven, und verzichtete auf die Toga (Martial, epig. XIV 141, VI 24, XIV 1; Seneca, epist. ad Luc. 18). Es gab das Recht der freien Rede, die sogenannte libertas Decembri s (Horaz, sermones II 7, 5), vergleichbar mit der heutigen "Narrenfreiheit" im Karneval (Macrobius, Saturnalia I, 7; Martial epig. XI 6, XIV 1). Neben dem lauten Trubel (Seneca, epist. ad Luc. 18, 1) gab es auch gepflegte Gespräche über römische Religion und Kultur, wovon Macrobius in seinem Werk "Saturnalia" berichtet. Die Wohnungen wurden weihnachtsähnlich mit Grünzeug und Lichtern geschmückt, Märkte wurden zum Anlass der Saturnalien eingerichtet und Geschenke wie symbolische Tonpuppen und Wachskerzen wurden ausgetauscht (Juvenal, Satiren 6, 153ff; Macrobius Sat. 1, 10, 24. 11, 50). Relevanz des Themas Das Thema "Karneval" ist im Latein-Unterricht unüblich, weil die Lehrbücher darüber in den Sachtexten nicht viel verlauten lassen. Die Götterthematik und das klassische griechisch-römische Pantheon rund um Zeus oder Jupiter sind allerdings in den Lehrbüchern überall zu finden und gehören im Geschichts- und Religionsunterricht zum Grundwissen. Die Opfer und Feste werden in diesem Zusammenhang vorgestellt. Die Sühne- und Reinigungsopfer wirken mit ihrem streng zeremoniellen kultischen Charakter auf die Lernenden eher befremdlich. Die Saturnalien hingegen sind durch ihren fröhlichen Feiercharakter mit karnevalistischem Einschlag und weihnachtlicher Dekorationsatmosphäre für die Schülerinnen und Schüler deutlich lebensnäher. Vorkenntnisse Die Kenntnisse über die altitalischen Götter der Frühzeit Roms liegen möglicherweise aus den Fächern Geschichte und Religion vor. Der Gott Saturn ist sicher als Namensgeber des Planeten oder möglicherweise aus der Werbung bekannt. Sein eigentliches Wesen als Agrargottheit kann von den Lernenden durch ein Arbeitsblatt mit Interneteinsatz selbstständig erarbeitet werden. Didaktisch-methodische Analyse Das Saturnalien-Fest bietet aufgrund der abwechslungsreichen Elemente ein interessantes und zeitlich variables Unterrichtsthema. Eine zeitnah-aktuelle Verknüpfung der Unterrichtseinheit mit der beliebten Karnevalszeit bietet sich an. Die Merkmale von Karneval, Fastnacht oder Fasend sind allen Schülerinnen und Schülern bekannt. Das eigene Wissen über das römische Volksfest vervollständigen die Lernenden selbstständig durch Arbeitsblätter in Paar- oder Gruppenarbeit mittels Internetrecherchen. Ein Vergleich der beiden Volksfeste zur Römerzeit und heute ist gewinnbringend und macht den Lernenden den Ursprung der Karnevalsmaskerade klar. Neben den Sachaspekten des Unterrichtsthemas sind auch die Förderung der Wortschatzarbeit und die Übersetzung sehr gut in die Unterrichtsreihe in Abhängigkeit vom Lernniveau der Schülerinnen und Schüler integrierbar. Das Anlegen eines Karneval-Glossars ist mit Online-Wörterbüchern und grundlegenden Grammatikkenntnissen möglich. Die ausgewählten Originaltexte zu den Saturnalien bieten einen vertiefenden Zusatz. Am Ende der Spracherlernung machen beispielsweise die Martial-Epigramme die beliebten Nussspiele für die Lernenden lebendig (IV, 46; V, 84). Für die Lektürephase eignen sich zum Beispiel: ausgewählte Senecabriefe (zum Beispiel 18) , Macrobius' " Saturnalia " in Ausschnitten, Vergils paradiesisch anmutende Schilderung des goldenen Zeitalters unter Saturns Herrschaft (Aeneis, 8), die den Rollentausch zwischen Herr und Sklave erklärbar macht. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen die Saturnalien als Vorläufer des heutigen Karnevals kennen. vergleichen das antike Volksfest mit heutigen Karnevalsbräuchen. erhalten einen lebendigen Einblick in das römische Alltagsleben durch dem Lernniveau angepasste Originaltexte (beispielsweise von Martial). Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler recherchieren über das römische Saturnalienfest im Internet. setzen Online-Wörterbücher zum Erstellen eines Glossars beziehungsweise zur Übersetzung lateinischer Originaltexte ein. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten Arbeitsblätter in arbeitsteiliger Gruppen- oder in Paararbeit. erfahren, dass die sozialen Grenzen zwischen Herr und Sklave als Besonderheit bei den Saturnalien gemäß dem mythischen Ideal des goldenen Zeitalters zeitlich beschränkt fielen.

  • Latein
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Römische Religion

Unterrichtseinheit
14,99 €

Auf den Spuren der römischen Religion erleben die Lernenden eine spannende Reise in die geheimnisvolle Götterwelt mit ihren vielfältigen Einflüssen vor allem etruskischer und griechischer Herkunft. Sie erfahren auf eindrucksvolle Weise, dass die antiken Götter und Göttinnen heute noch in unserer Sprache weiterleben, lernen ihre Attribute und Zuständigkeitsbereiche kennen, erwecken einen christlichen Grabstein zu neuem Leben und absolvieren mit einem großen Sagenhelden der Mythologie einen Göttertest. Religion (von relegere – immer wieder lesen, gewissenhaft beobachten , Cicero,nat. deor.; oder religari – (an Gott) gebunden sein, sich an Gott binden , Lactanz, inst.), das Ergriffensein des Menschen durch das Göttliche und sein Denken darüber, zeigt sich im Lauf der Menschheitsgeschichte in den verschiedensten Ausprägungen. Das Eigentümliche der römischen Religion liegt im ständigen Wandel, bewirkt teils durch religiöse Vorstellungen aus indoeuropäischer Zeit, teils durch Weiterentwicklung einer bäuerlichen Fruchtbarkeitsreligion und durch Einflüsse anderer Völker, vor allem der Etrusker und Griechen. Das Christentum nahm in dieser von vielfältigen Strömungen erfüllten Welt seinen Weg und trat nach Auseinandersetzungen mit dem Staat und blutigen Verfolgungen schließlich seinen Siegeszug an. Geschichtliche Entwicklung Ursprünge und griechischer Einfluss Die ursprünglichen numina der latinischen Bauern waren gesichts- und geschlechtslos; erst unter dem Einfluss der etruskischen und später griechischen Religion wurden daraus anthropomorphe Götter und Göttinnen. Einige davon, wie der Wettergott Jupiter, sind jedoch bereits indogermanischen Ursprungs. Die Götter und Göttinnen der Literatur aber beruhen ganz auf der Aneignung der griechischen Mythologie und haben mit denen des Staatskults kaum etwas zu tun. Mit der Staatsgründung und dem Zusammenschluss ländlicher Gemeinden zu einem festen Stadtverband wurden dann auch die Funktionen der Götter und Göttinnen ausgeweitet. Das Eindringen östlicher Erlösungsreligionen und das Christentum Die Staatsreligion der Römer konnte zahlreiche Götter und Göttinnen aller erdenklichen Völker aufnehmen, ohne sich in ihrem Kern zu ändern. In einer immer städtischen und multikulturellen werdenden Welt, die in der Kaiserzeit kaum noch etwas mit der Welt der alten Bauern- und Hirtengöttinnen und -göttern zu tun hatte, suchten die Menschen in der Religion aber zunehmend nach persönlicher Orientierung, Heil und Erlösung. Diesem Bedürfnis entsprachen die seit dem 2. Jh. n. Chr. verstärkt eindringenden Erlösungsreligionen. Das Christentum war hier nur eine Religion von mehreren, verdrängte aber im Bündnis mit den sich zu ihm bekennenden römischen Kaisern schließlich die östlichen Kulte und wurde unter Theodosius dem Großen (347 – 395) 391 n. Chr. zur Staatsreligion. Mit dieser Lehrer-Online Unterrichtseinheit zur römischen Religion wird der Lateinunterricht schülerinnen- und schülernah gestaltet. Die Arbeitsblätter eigenen sich für einen abwechslungsreichen Unterricht rund um römische Götter und antike Weltbilder. Das Thema römische Religion mit ihren historisch bedingten vielfältigen Facetten ist fester Bestandteil aller modernen Unterrichtswerke im Fach Latein. Vor allem die griechisch-römische Götterwelt und zentrale mythologische Themenkreise ( Aeneas, Hercules, Odysseus ) bereichern die Lehrwerke für die 1., 2. und 3. Fremdsprache durch inhaltliche ausgerichtete Sequenzen, Übersetzungs- und Informationstexte, Übungen, Spiele und Projektvorschläge. Gebührender Raum wird auch dem Christentum in biblischen Texten, historischen Dokumenten und Legenden eingeräumt. Zudem wird bisweilen der Einfluss der Mysterienreligionen wie der des Sol Invictus und der Isis thematisiert. Die vorliegende Unterrichtsreihe zur Römischen Religion kann in der Lehrbuchphase parallel bzw. in Ergänzung zu den vorhandenen Lehrbuchlektionen durchgeführt, variabel gekürzt oder in Korrelation zum Lernjahr und Leistungsstand der Lernenden modifiziert werden. Didaktische Alternativen Das Entschlüsseln und Verfassen kurzer Göttersteckbriefe ist je nach Lernniveau in deutscher, lateinischer und/oder multilingualer Version realisierbar (Arbeitsblatt 1). Ähnliches gilt für den Baustein Götter, ihre Attribute und Wirkungsbereiche, der die Lernenden anhand von Bildern, Reliefs, Statuen etc. diverse Gottheiten erkennen lässt (Arbeitsblatt 2). Das Thematisieren des Weiterlebens der antiken Götter in den Bezeichnungen für die Wochentage, in Monats- und Planetennamen und in Firmenbezeichnungen ist als Vorgeschmack auf die lateinische Sprache schon in Vertretungsstunden vor der Spracherlernung möglich (Arbeitsblatt 3). Grundlegende Merkmale des römischen Kultes sind häufig im Kontext von Lehrbuchtexten (Gründung Roms, Götterfeste, Opfer) zu behandeln. Zentrale Vokabeln des Sachfelds Religion können hier zudem auf der Basis des jeweiligen Lehrbuch-Vokabulars gesammelt, erweitert und in einem spezifischen Glossar „Römische Religion“ unter Einsatz von online Wörterbüchern schriftlich fixiert werden (Arbeitsblatt 4). Zur Behandlung des Christentums im Römischen Reich ist eine Stunde „Wenn Steine sprechen könnten …“ eingeplant (Arbeitsblatt 5). Aufgrund der Tragweite der Thematik ist jedoch auch eine eigene Unterrichtsreihe dazu empfehlenswert, auch als Anfangslektüre. Historische Aspekte und Legendenhaftes unter Einbeziehung von Realien vermitteln den Lernenden ein anschauliches Bild von der Zeit der Christenverfolgungen bis zum Fortwirken in deutschen Lehn- und Fremdwörtern lateinisch-christlicher Herkunft. Eine Exkursion zu ausgegrabenen, rekonstruierten Tempelrelikten (z. B. in Tawern bei Trier) oder ein Museumsbesuch sind schließlich eine ideale Ergänzung zur Unterrichtsreihe. Alternativ ist je nach Lernniveau auch ein vertiefendes Projekt denkbar. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen die wichtigsten römischen Gottheiten, ihre griechischen Entsprechungen und Zuständigkeitsbereiche kennen identifizieren die griechisch-römischen Götter anhand von Steckbriefen, Bildmaterial und/oder Realien vollziehen den Siegeszug des Christentums im Römischen Reich in Text- und Bilddokumenten nach. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erstellen ein deutsch-lateinisches Glossar zum Thema „Römische Religion“ auf der Basis des Lehrbuch-Vokabulars sowie unter Nutzung von Online-Wörterbüchern recherchieren im Internet zum Weiterleben der griechisch-römischen Götterwelt in z. T. multilingualen Tages- Monats- und Planetennamen. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler vertiefen und erweitern in einem fächerübergreifenden Projekt spezielle Aspekte der römischen Religion unter Interneteinsatz besuchen im Rahmen einer Exkursion Ausgrabungsstätten oder ein Museum und die antike Götterwelt hautnah

  • Latein
  • Sekundarstufe I

Harpastum est globosum – Fußball-Latein international

Unterrichtseinheit
14,99 €

"König Fußball regiert die Welt" – so heißt es in einem Lied, das die deutsche Fußball-Nationalmannschaft einst in den Siebzigern sang. Nach wie vor hat diese Sportart nichts von ihrer Attraktivität eingebüßt und erfreut sich weltweit – als football, soccer, fout etc. – großen Zuspruchs. In dieser Unterrichtseinheit gehen die Schülerinnen und Schüler auf Spurensuche zum Thema Fußball und erkunden, woher die Idee zur beliebten Ballsportart stammt und ob es bereits einen Vorläufer in der Antike gab. Didaktische Alternativen öffnen das Thema für fächerübergreifendes Arbeiten. Internationale Großereignisse wie WM, EM oder Olympische Spiele sind ideale Gelegenheiten, die spannende Spurensuche nach den antiken Ursprüngen des Fußballs auch im Latein-Unterricht zu thematisieren. Zudem bieten sportlich orientierte Lektionstexte (zum Beispiel Gladiatorenkämpfe, Circusspiele ) interessante Anknüpfungspunkte für fächerübergreifende multilinguale Unterrichtssequenzen und Projekte. Bereits in der Antike waren Ballspiele bekannt. Sie erfreuten sich nach dem Zeugnis literarischer Quellen großer Beliebtheit. Den Archäologen ist es jedoch aufgrund der minimalen antiken Regelangaben nur in einigen Fällen möglich, diese Spiele zu benennen und zu rekonstruieren. Die ältesten Überlieferungen von Formen fußballartiger Spiele, die eher Geschicklichkeitswettbewerben oder Kampfspielen beziehungsweise Ringkämpfen mit dem Ball ähnelten, stammen aus China, den Hochkulturen Mittelamerikas (Olmeken und Azteken) und aus Japan. Auf europäischen Fußballspuren Wie die außereuropäischen Ballspiele, so zeigen auch die griechisch-römischen Fußballvarianten nur geringe Ähnlichkeit mit dem modernen Fußballspiel. Die Griechen kannten antiken Quellen zufolge vor allem folgende Mannschafts- und Ballspiele: Sphairomachia Platon umschreibt diese Ballsportart, die vor allem in Sparta sehr populär war, als vormilitärische Übung. Spielfeld war die Rennbahn, auf der die Akteure zur Begeisterung des Publikums um den Ballbesitz kämpften und sich auch prügelten. Der Sieger wurde mit dem Ehrentitel "sphaireis" ausgezeichnet. Episkyros (Phaininda) Etwa 2000 v. Chr. entwickelten die Griechen ein weiteres Ballspiel, das Episkyros oder Phaininda genannt wurde. Es wurde hauptsächlich von Männern gespielt. Das Spielfeld, auf dem mit Gips ( "skyros" ) eine Mittellinie gezogen wurde, weist bereits Übereinstimmungen mit dem heutigen Fußballfeld auf. Römischer Fußball? Wahrscheinlich ausgehend vom griechischen Phaininda entwickelten und betrieben die Römer etwa 200 v. Chr. ein als "Harpastum" ( "Raffballspiel", "Spiel mit dem kleinen Ball") bekanntes Ballspiel, das 700 bis 800 Jahre lang populär war. Es war ein rohes, aber durchaus anspruchsvolles Spiel, bei dem Schnelligkeit, Technik und Intelligenz von Bedeutung waren. Die Römer benutzten ein rechteckiges Spielfeld, das durch Grundlinien begrenzt und eine Mittellinie halbiert war. Es war etwas kleiner als ein heutiges Fußballfeld. Unterlage waren Gras oder Sand/Asche. Gespielt wurde mit einem kleinen, harten Ball von etwa 8 Inch Durchmesser, der aus Leder beziehungsweise Tierfell hergestellt und mit Schwämmen ausgestopft war. Beim Harpastum kämpften zwei Mannschaften mit jeweils fünf bis zwölf Spielern um den Sieg. Einige antike Berichte deuten gar Hunderte von Spielern auf beiden Seiten an. Das römische Harpastum wurde von Julius Caesar und seinen Generälen als eine Art Militärtraining zur Verbesserung der körperlichen Fitness und Kampfbereitschaft der römischen Armee genutzt. Im Zuge der römischen Expansion verbreitete sich die Sportart mit den römischen Legionären in Europa und erreichte auch die Britischen Inseln. Nachfolger des Römerspiels Nach dem Untergang des Römischen Reiches existierte die römische Ballsportart in einigen Gegenden weiter beziehungsweise wurde durch Einfluss neuer Spielideen weiterentwickelt. Die Ballspiele, die sich in England ( folk football ), Italien ( "Calcio" – "Fußtritt"), Frankreich ( "Soule"/"Choule" ) und Deutschland herausbildeten, gehen möglicherweise auf das Harpastum der Römer zurück. Fußball in der Neuzeit Im 19. Jahrhundert entwickelten sich aus den Vorläufern der Antike und des Mittelalters allmählich zwei verschiedene Sportarten heraus: Fußball und Rugby . 1883 kam es zu der uns als WM-System geläufigen Fußball-Aufstellung: ein Torwart, zwei Verteidiger, drei Läufer und fünf Stürmer. 1904 wurde der internationale Fußballverband, die FIFA, bereits vier Jahre zuvor der Deutsche Fußballband (DFB) gegründet. Seit 1908 sind Fußballturniere Bestandteil der Olympischen Sommerspiele. Die erste Fußball-Weltmeisterschaft wurde im Jahr 1930 ausgetragen. Mag auch auf den ersten Blick das Thema Fußball nicht so recht zu den traditionell mit dem Fach Latein verbundenen Lerninhalten passen, so bietet gerade die scheinbare Diskrepanz einen reizvollen Ansatzpunkt für eine zeitgemäße motivierende Unterrichtseinheit im Kontext der Lehrbucharbeit der Spracherlernungsphase oder während der Lektüre. Die neueren Lateinlehrwerke eröffnen hierzu vielfältige Anknüpfungsmöglichkeiten. Ausgehend von sportlich orientierten Lesestücken (zum Beispiel zu den Thermen, Gladiatorenkämpfen, Circusspielen ), dazu passenden Abbildungen und Informationstexten tragen einzelne, variabel einsetz- und an die jeweilige Lerngruppe adaptierbare Unterrichtsbausteine zu einer bei Schülerinnen und Schülern aller Altersstufen sehr beliebten Aktualisierung der Sportthematik bei. Didaktische Alternativen Dem Einsatz diverser Medien, Übungs- und Sozialformen stehen bei der praktischen Umsetzung einer Unterrichtseinheit oder eines Projekts mit sportlicher Schwerpunktsetzung im Latein-Unterricht alle Variationen offen. Überaus empfehlenswert ist zudem mit Blick auf den internationalen, völkerverbinden Charakter des Sports die Integration multilingualer Elemente. Fußball-Glossar in lateinischem Gewand Ein sehr motivierender Einstieg in eine lateinische "Fußball-Stunde" kann das Sammeln von deutschen Fachbegriffen aus der Fußballwelt sein, die es in die lateinische Sprache zu übertragen gilt. Wörter wie "Verteidiger" ( defensor) oder "Tor" ( porta) stellen dabei zum Beispiel keinerlei Schwierigkeit dar, da sie von den Lernenden aufgrund des klassischen Lehrbuchvokabulars abgeleitet werden können. Schwierigere Fachausdrücke wie "Abseits" bieten Raum für kreative Wortschöpfungen seitens der Lernenden. Multilingulaes Fußball-Latein Ausgehend von einem multilingualen Glossar wichtiger Fußball-Fachbegriffe kann die sprachverbindende Rolle der "Mutter Latein" eindrucksvoll unter Beweis gestellt werden. "Römer-Fußball" in historischen Quellen Das römische Harpastum-Spiel beziehungsweise dessen griechischen Vorbilder sind bei antiken Autoren mehrfach bezeugt. Martial-Epigramme bieten sich zum Beispiel als Original-Lektüre, die längere Abhandlung des Gladiatoren-Arztes Galenus über "Die Übung mit dem kleinen Ball" und ein Athenaios-Text hingegen auch für Übersetzungslektüre an. Die Lernenden gewinnen hierbei wertvolle Informationen zum historischen Kontext des Fußballspiels und rekonstruieren im Sinne experimenteller Archäologie aus Puzzlestückchen antike Ballspielregeln. Internet-Fußball-Rallye Ein tabellarischer Vergleich des römischen Harpastum , des modernen Fußballs und des Rugbys unter Internet-Einsatz ist zur Vertiefung und Aktualisierung der Thematik sehr empfehlenswert. Fußball und Musik Musik als völkerverbindendes Element zeigt sich im sportlichen Bereich vor allem in den Nationalhymnen der gegnerischen Mannschaften. Ein reizvoller multilingualer Textvergleich der Hymnen ausgewählter Fußballnationen hält idealerweise in Kooperation mit dem Musik-Unterricht auch die Integration textpragmatischer und metaphorischer Interpretationsschwerpunkte bereit. Fußballquiz Eine deutsches oder alternativ für Fortgeschrittene ein lateinisches Quiz ist als Appetithäppchen zum Stundeneinstieg oder als zusammenfassende Lernkontrolle am Ende der Fußball-Einheit denkbar. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erweitern ihren Wortschatz durch eigene lateinische und multilinguale Wortschöpfungen zu Fußball-Begriffen beziehungsweise durch Einsatz von Online-Wörterbüchern. lernen die Vorgeschichte und die antiken Vorläufer des modernen Fußballs kennen, insbesondere das Harpastum-Spiel. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler führen eine Internet-Rallye beim Vergleich des römischen Harpastum, des modernen Fußballs und des Rugbys durch. lernen durch Internet-Recherche Nationalhymnen in romanischen Sprachen kennen und entdecken die Verwandtschaft zur "Mutter Latein". Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erleben den völkerverbindenden Charakter des Sports in der Geschichte beziehungsweise in der Moderne am Beispiel des Fußballs oder fußballähnlicher Spiele. entdecken den sozialen Charakter des Harpastum und ähnlicher Spiele in einem multilingualen Sportprojekt. Fächer verbinden Krönung und Abschluss einer vom Fußball inspirierten, multimedial konzipierten Unterrichtseinheit im Lateinunterricht ist ein, durch bereits erwähnte Bausteine sukzessive vorbereitetes fächerübergreifendes Projekt. Es kann auch moderne Fremdsprachen, die Fächer Sport, Geschichte, Musik, Kunst und Informatik einbeziehen. Den einzelnen fachspezifischen Aspekten kann dabei wie folgt Rechnung getragen werden. Übertragen der Namen der Teilnehmer der WM-Endrunde ins Lateinische und in moderne Fremdsprachen Erstellen von Fußball-Glossaren in den jeweiligen Sprachen Gestalten lateinischer oder multilingualer Spieler-Steckbriefe Untersuchen von Kontinuanten des Lateinischen in den Nationalhymnen der Fußballnationen und erschließen von deren Inhalt lateinische/multilinguale Fangesänge Learning by doing: Nachstellen eines römischen Harpastum-Spiels nach den zuvor besprochenen Regeln im Sinne experimenteller Archäologie Vergleichen von Text und Melodie ausgewählter Nationalhymnen der teilnehmenden Länder Integrieren von ins Lateinische oder in moderne Fremdsprachen übertragenen modernen Fangesänge und Anfeuerungsrufen Identifizieren und Basteln von Landesflaggen oder Geo-Thumbs der WM-Teilnehmer Kreieren von Kostümen der Harpastum-Mannschaften Einsatz von Computer und Internet zur Recherche Präsentation der Arbeitsergebnisse bzw. Kommunikation der Arbeitsgruppen untereinander Erstellen einer multilingualen Fußball-Homepage, integriert in die Schulhomepage Drehen eines Spiel- oder Dokumentarfilms zur Entstehung des Fußballs und der möglichen Vorläufer des Fußballs bei Griechen und Römern (unter Einsatz einer digitaler Videokamera, Bildbearbeitungs-/ Schneide-Software etwa von Pinnacle)

  • Latein
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II
ANZEIGE