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Edvard Munch: sinnlich-ästhetisch und digital

Unterrichtseinheit

Ausgehend von einer sinnlich-ästhetischen und schreibenden Auseinandersetzung mit einem originalen Werk von Edvard Munch werden szenische und digital gestalterische Möglichkeiten der experimentellen Kunstrezeption aufgezeigt. In der Auseinandersetzung mit einem Bild im Museum sollen die Schülerinnen und Schüler angeregt werden, sich sinnlich-ästhetisch dem Werk zu nähern. Anhand des Bildes "Mädchen am Meer" (1906/07) von Edvard Munch in der Hamburger Kunsthalle werden in dieser Unterrichtseinheit szenische und digital gestalterische Möglichkeiten der experimentellen Kunstrezeption aufgezeigt. Die leitende Fragestellung der Unterrichtseinheit ist: Welche spezifischen Wahrnehmungen und Erfahrungen machen die Schülerinnen und Schüler im sinnlichen und digitalen Crossover der Medien zwischen räumlich erfahrenem Kunstwerk, geschriebenem Text, gemeinsamer Inszenierung und ihrer gestalteten digitalen Bild- und Text-Präsentation? Experimentelle Herangehensweise an ein Kunstwerk Eine Annäherung an das Kunstwerk erfolgt in visuellen, akustischen, bewegungs- und raumorientierten Wahrnehmungen und in einer mit geschlossenen Augen durchgeführten Imaginationsübung. Danach werden die Schülerinnen und Schüler aufgefordert, ihre Wahrnehmungserfahrungen schreibend und eventuell auch zeichnend auszudrücken. In solch einem experimentellen Herangehen an Kunst wird nicht nur das Werk in seinem Inhalt und seiner formalen Struktur erfasst. Es werden auch die Beziehungen und Interaktionsformen der wahrnehmenden Schülerinnen und Schüler mit dem Bild und untereinander thematisiert. In einer experimentellen Haltung richtet sich das Augenmerk neben dem "Was" auch auf das "Wie" der Wahrnehmungen, auf die Verfahrensweisen und auf das Entstehen von Sinn und Struktur. Sinnlich-ästhetische Auseinandersetzungen mit Kunst Die experimentelle Annäherung eröffnet Projektionsräume für die Phantasie. Begegnung mit dem Kunstwerk im Original Welche spezifischen Erfahrungen vor dem Original gemacht werden und welche Kunstwerke sich für diese Unterrichtseinheit eignen. Szenische Inszenierung der Bilderfahrungen Wie im szenischen Spiel die Erfahrungen vor dem Original zu neuen Geschichten führen und dokumentiert werden können. Digitale Dokumentation und Präsentation der Ergebnisse Wie die szenischen Inszenierungen in der digitalen Gestaltung von Bild- und Text-Präsentationen am Computer aufbereitet werden. Crossover zwischen alten und neuen Medien Zu den Besonderheiten der neuen Medien in der vorgestellten Unterrichtseinheit. Fachliche Kompetenzen Die Schülerinnen und Schüler erfahren ein Kunstwerk in einer experimentellen, all-sinnlichen und schreibenden Auseinandersetzung. werden zu eigenen Deutungen des Bildes und Erfindungen von Geschichten werden. werden zu szenischen und medialen Inszenierungen angeregt. übersetzen ihre erlebten Szenen in eigene Bild-/Text-Gestaltungen und Geschichten. werden in einer ästhetisch-biografischen Arbeit zu vielfältigen Identifikationsmöglichkeiten geführt. Medienkompetenzen Die Schülerinnen und Schüler bilden eine ästhetische Medienkompetenz im rezeptiven und produktiven Umgang aus. werden im Crossover materialer und digitaler Medien für verschiedene Wirklichkeitsversionen sensibilisiert. stärken ihre Experimentierfreude und technische Kompetenzen. Biografisch orientierte Werkerfahrungen In der Inszenierung verschiedener experimenteller Annäherungen an ein Kunstwerk provozieren die Lehrerin und der Lehrer ein vielfältiges Rezeptionsgeschehen, dessen Verlauf und Ausgang offen bleiben muss. Während die Kunsterfahrungen der Schülerinnen und Schüler selbst zufällig und nicht steuerbar sind, können die unterschiedlichen sinnlich-ästhetischen Zugangsweisen präzise inszeniert werden. In Prozessen subjektnaher Auseinandersetzung mit Kunst verknüpfen die Schülerinnen und Schüler das, was sie wahrnehmen, mit dem, was sie wissen und was durch das Wahrgenommene im Prozess des Erinnerns, Assoziierens und Nachdenkens aktiviert wird. Projektionsräume für die Phantasie Eine Verbindung der wahrgenommenen Bilder mit den eigenen Lebenszusammenhängen findet zum Beispiel statt, wenn Schülerinnen und Schüler nicht nur Menschen, Gegenstände und Situationen aus ihrer Umwelt, aus Geschichten und Medienereignissen in die Bilder hineinprojizieren, sondern auch ihre Wünsche, Träume und Phantasien, ihre Probleme und Ängste. Erst ein dadurch entstandenes persönliches Interesse ermöglicht es ihnen, eigene Zugangsweisen zum Werk zu finden. Die Vielschichtigkeit und Mehrdeutigkeit von Kunstwerken bietet Interpretationsspielräume. Sie ermöglichen ein Stutzen und Staunen über die fremden Bildwelten. In Gesprächen sollten mögliche Irritationen und Differenzen zwischen der eigenen subjektiven Wirklichkeitssicht und dem Dargestellten aufgearbeitet werden. Im Crossover der Medien kann man Unsagbares schreiben Im Prozess einer sinnlich-ästhetischen Auseinandersetzung mit Kunst ist neben dem Sprechen eine schriftliche Vergegenwärtigung der eigenen Erfahrungen unerlässlich. Modellversuche in Schulen haben gezeigt, dass ein Schreiben im medialen Übergangsraum zwischen der eigenen Wahrnehmung und einem fremd anmutenden Bild (originales Kunstwerk ebenso wie digitales Bild) einen ungeheuren Schreibdruck bei den Schülerinnen und Schülern erzeugt. Im Begehren der Annäherung wollen sie dem Unsichtbaren, Amorphen, dem, was noch keinen Ausdruck hat, sprachlich eine Form geben. In ihren Texten wird Bekanntes fremd und Fremdes kommt im individuellen Ausdruck als Differenz zur Darstellung. Voraussetzung dafür ist eine freie Aufgabenstellung, die den Lernenden hilft, sich ganz auf ihr unmittelbares Erleben zu konzentrieren. Perspektivwechsel Die Schülerinnen und Schüler werden angeregt, das Original aus möglichst vielen verschiedenen Perspektiven zu betrachten: ganz nah, ganz weit weg, liegend, sitzend, stehend, von rechts, von links, durch zwei Räume hindurch. Während dieses circa fünfminütigen Arbeitsauftrags sollte möglichst nicht gesprochen werden. Danach findet ein kurzes Auswertungsgespräch mit folgenden Fragen statt: Was habt ihr beobachtet? Was erfährt man von dem Bild aus den verschiedenen Positionen und Haltungen heraus? Das Bild erleben Die Schülerinnen und Schüler sitzen möglichst dicht beieinander in einem mittleren Abstand vor dem Bild. Die Lehrkraft ermuntert sie, etwa eine Minute lang die Augen zu schließen, sich zu konzentrieren, nicht zu sprechen und in das Bild "hineinzuspringen": "Schließt die Augen, sprecht bitte nicht und "springt" in das Bild. Was seht, hört, schmeckt, riecht ihr und was erlebt ihr in dem Bild?" Danach sollte es kein Gespräch geben, sondern gleich eine Schreibaufgabe gestellt werden: "Schreibe auf, was du wahrgenommen und erlebt hast." Künstlerische Werkthematik von Edvard Munch Das Bild Mädchen am Meer von Edvard Munch eröffnet durch seine inhaltliche und malerische Mehrdeutigkeit sehr interessante Interpretationsfelder, in denen sich die Schülerinnen und Schüler mit ihren Erfahrungen aus der Lebenswelt einbringen und wieder finden können. Es symbolisiert auf vielfältige Weise mediale Übergänge. Die rote Figur befindet sich im Prozess der Trennung, dabei entstehen Ambivalenzen von Zusammenhalt und Ausgrenzung, aktivem Fortgehen und passivem Verlassenwerden, Gemeinschaft und Einsamkeit, Abschied und Neuanfang. Es gibt geheimnisvolle Interaktionen im Übergangsraum zwischen den Figuren am Strand und der Boot-Gruppe auf dem Wasser. Das Bild verweist auf Erfahrungen mit Natur, Meer, Strand, aber auch auf äußere und innere Konfliktsituationen und ihre Lösungsmöglichkeiten. Die Begegnung mit dem Original Um ein produktives Crossover der Medien zu nutzen, ist eine originale Begegnung in einer Ausstellung immer der Arbeit vor einer digitalen Reproduktion eines Bildes vorzuziehen. Wenn es nicht möglich ist, eine Exkursion in die Hamburger Kunsthalle zu machen, lassen sich vielleicht andere Bilder von Edvard Munch in einer näher gelegenen Ausstellung besuchen. Sollte es nicht gelingen, ein Bild von Munch im Original zu betrachten, so sollte eine ähnliche Bildthematik gesucht werden. Es bieten sich alle Bilder an, die in ihrer inhaltlichen und malerischen Gestaltung komplex sind und auf geheimnisvolle Weise Probleme thematisieren, die in ihrer existenziellen Dimension einen Bezug zur Lebenswelt von Schülerinnen und Schülern aufweisen. Vorzugsweise sollten sich die Bilder im Übergang zwischen einer noch ahnbaren Gegenständlichkeit und einer malerischen Autonomie befinden. Bilder des Expressionismus, des magischen Realismus, aber auch zeitgenössische Werke, die in ihrer Problemstellung zu vielfältigen szenischen Interpretationen anregen, sind geeignet. Im szenischen Spiel entstehen neue Geschichten Die im Museum gewonnenen Erfahrungen in der Auseinandersetzung mit dem Gemälde werden in der Schule oder im Außenraum in einer eigenen Inszenierung der Bilddramatik weiter ausgedeutet. Im szenischen Spiel entstehen Fotos und Texte, die am Computer zur Erfindung neuer Geschichten im Kontext der Bildproblematik führen (Erläuterungen zu fünf Beispielen und die PowerPoint-Präsentation einer vierten Klasse finden Sie unten im Download-Bereich). Die Schülerinnen und Schüler lernen, in Gruppen zu kooperieren, gemeinsam eine Geschichte zu erfinden und sie in Gesten und Handlungsverläufe umzusetzen. Inhaltliche Problemstellungen bei der Auseinandersetzung mit dem Bild von Edvard Munch können folgende Aspekte sein: das Verhältnis von Einzelnen und Gruppe, das Ausgegrenztsein, das Alleinsein, Erfahrungen mit Natur, Strand, Wasser, mögliche Interaktionen zwischen Menschen am Strand und Menschen im Boot, Abschied und Begrüßung. Die Schülerinnen und Schüler lernen ihr szenisches Spiel in Standbildern fotografisch festzuhalten. Sie üben mit Bildausschnitten, Nah- und Totalaufnahmen zu experimentieren. Arbeitsaufträge zur szenischen Inszenierung Ausgangspunkt sollte eine kurze Beschäftigung mit den eigenen, im Museum geschriebenen Texten sein. Die Schülerinnen und Schüler lesen sich kurz ihre Texte vor und werden dabei durch eine Reproduktion (Fotokopie) an das Originalbild aus dem Museum erinnert. Fragen zum Besprechen der Texte können sein: Was haben die einzelnen Vortragenden im Bild erlebt? Welche Probleme werden geschildert? Wie lässt sich das Gehörte im Bild wieder finden und auf welche Weise? Danach sind die Schülerinnen und Schüler aufgefordert, ihre Erfahrungen, die sie bei der gemeinsamen und individuellen Auseinandersetzung mit dem Original erlebt haben, in kleinen Gruppen szenisch zu inszenieren: "Erinnert euch an euren Text zum Munch-Bild und erfindet gemeinsam eine Geschichte zum Bild; setzt die Geschichte in gespielte Handlungen um." Nach der szenischen Improvisation kann eine weitere Schreibaufgabe gestellt werden: "Schreibt auf, was in eurer Szene passiert ist." Für die Inszenierungen sollte bestenfalls das Klassenzimmer verlassen und nach geeigneten - vielleicht auch ungewöhnlichen - Räumen, zum Beispiel außerhalb des Schulgebäudes, gesucht werden. Arbeitsaufträge zur fotografischen Arbeit Eine dargestellte und erzählte Szene soll in Standbildern deutlich durch Gesten und Haltungen und nicht durch die Sprache zum Ausdruck kommen: "Versucht, die Geschichte, die ihr darstellt, in fünf bis acht eindeutigen "eingefrorenen" Standbildern fotografisch festzuhalten; die Bilder sollten einen Anfang, eine Entwicklung und ein Ende der Geschichte sichtbar machen." Bei älteren Schülerinnen und Schülern kann ein Kind fotografieren und die übrige Gruppe dirigieren oder von der Gruppe dirigiert werden. Bei jüngeren Kindern sollten Lehrpersonen auf Anweisung der Kinder fotografieren. Durch Bilderreihen Geschichten erzählen Die Schülerinnen und Schüler lernen, die erlebte Szene bildnerisch neu zu fassen und in eine eigene Bildordnung zu bringen. Texte verdeutlichen dabei die dargestellte Geschichte. Das können Dialoge in den Bildern (Sprechblasen) oder ein Fließtext unter den Bildern sein. Es sollte in Zweier- oder Dreiergruppen vor dem Computer an einer Präsentation gearbeitet werden. Bestenfalls entstehen auf diese Weise zwei oder drei verschiedene Präsentationen zu einer Gruppeninszenierung. Wenn möglich, können die vorhandenen Fotos auch mit Hilfe eines Bildbearbeitungsprogramms digital bearbeitet werden. Als Arbeitsaufgabe gilt: "Trefft eine Auswahl aus den entstandenen Fotos und stellt eine sinnvolle Abfolge der Fotos her. Gestaltet mit dieser Auswahl von Fotos aus eurer Gruppe eine Geschichte in Bildern und mit Texten. Ihr könnt eure gespielte Geschichte nehmen oder aus den vorhandenen Bildern eine neue erfinden." Zwischenergebnisse als motivationsfördernde Überraschung Das Anschauen im Bildschirmpräsentations-Modus von PowerPoint ist für alle Gruppen in der Arbeit zwischendurch und in der abschließenden Betrachtung eine motivationsfördernde Überraschung, da die Gestaltung nun in der Fläche des gesamten Bildschirms auf ihre Wirkung untersucht werden kann. Größen, Farb- und Formentscheidungen, die in der Normalansicht im Programm nicht deutlich werden, fallen auf und können gezielt verändert werden. Manche, vor allem die jüngeren Schülerinnen und Schüler, verlieren in der Konzentration auf die Beschriftung des Einzelfotos manchmal den Bezug zum gesamten Verlauf der Bild-/Text-Geschichte. Hier hilft das wiederholte Abspielen und genaue Beobachten der bisher gestalteten Bilder im Bildschirmpräsentations-Modus. Abschließende Betrachtung In der abschließenden Betrachtung der eigenen Bild-/Text-Sequenzen erfahren die Schülerinnen und Schüler, dass diese ganz anders wirken können als die ursprünglich gespielte Szene selbst. Sie erbringen Übersetzungsleistungen zwischen dem tatsächlich Erlebten und dem medial durch Bild und Text Dargestellten. Im Vergleich der verschiedenen Präsentationen aus einer Inszenierungsgruppe erfahren die Schülerinnen und Schüler, dass aus demselben Bildmaterial ganz unterschiedliche Bild-/Text-Geschichten und Gestaltungen entstehen können. Sie werden aufmerksam auf formale und inhaltliche Gemeinsamkeiten und Differenzen zwischen den einzelnen Gestaltungsvariationen und zu den szenischen Geschichten und Gestaltungen aus den anderen Spielgruppen. Dabei kann sich ihre eigene Sichtweise relativieren und durch die Gestaltungen der anderen ergänzt und erweitert werden. Abschließend können Parallelen, Unterschiede und Anschlussstellen zur inhaltlichen und malerischen Gestaltung des ursprünglichen Kunstwerkes erfahren werden. Diskussion der einzelnen Präsentationen Jede digitale Gestaltung der Schülerinnen und Schüler sollte gewürdigt und besprochen werden. Es bietet sich an, Gestaltungen, die von unterschiedlichen Schülerpaaren zu dem Bildmaterial aus einer Inszenierungsgruppe hergestellt wurden, gemeinsam zu betrachten. Ein möglicher Beobachtungsauftrag ist: "Schaut euch die Bilder und Texte genau an, welche Unterschiede fallen euch in dem Inhalt und der Art der Gestaltung in den einzelnen Präsentationen auf?" Sehr wichtig ist der abschließende Rückbezug zum originalen Kunstwerk. Dieses sollte auch digital präsentiert werden und mit einzelnen Bild-/Text-Gestaltungen direkt verglichen werden: "Gibt es etwas Gemeinsames zwischen eurer Bild-/Text-Gestaltung und dem Bild von Munch? An welcher Stelle im Munch-Bild könnte eure Geschichte spielen?" Nach dem Auswertungsgespräch können die einzelnen Bild-/Text-Gestaltungen auch in eine PowerPoint-Präsentation zusammengefasst und bei einer Schulausstellung oder auf einem Elternabend im automatischen Bilddurchlauf gezeigt werden. Sinnproduktion im medialen Übergang Jedes Medium - das wahrgenommene Bild, der geschriebene Text, der im Handeln agierende Körper, der fotografische Blick und die digitale Präsenz des Computers - fordert ein immer wieder neues situatives Einlassen und fördert damit eine ständige Neuproduktion von Sinn im medialen Übergang. Im digitalen Medium ist diese fortdauernde Herausforderung, sich absichtsvoll oder zufallsgesteuert auf etwas Neues einlassen zu müssen, besonders deutlich. Die Leichtigkeit mit der zum Beispiel Fotos produziert, in ihrer Ansicht verändert, in ihrer Reihenfolge verschoben, mit Text versehen und animiert werden können, provoziert eine Schnelligkeit in der Sinnproduktion und eine Veränderung der Sichtweisen. Intensivierung von Sinnerfahrungen Auf der anderen Seite ermöglicht die Spezifik des Computers auch eine Verlangsamung und Intensivierung von Sinnerfahrungen durch die Herstellung von Gestaltungsvariationen und das Abbilden unterschiedlicher Arbeitsstadien. Lernprozesse können in ihren verschiedenen Phasen visualisiert und in Einzel- oder Gruppengesprächen mit den Schülerinnen und Schülern thematisiert und reflektiert werden. Das Kunstwerk und seine mediale Übersetzung in eigene digitale Gestaltungen kann den Schülerinnen und Schülern helfen, neue Blicke auf ihnen bekannte Probleme im Alltag zu werfen und Wege der Veränderung zu entwickeln. Auf der anderen Seite kann durch die Projektion eigener Erfahrungen in das Kunstwerk die künstlerische Darstellungsweise von zum Beispiel Edvard Munch in besonderer Weise erkannt und mit Leben gefüllt werden. Verbindungen zwischen Rezeption und Produktion Im Modellversuch "Schwimmen lernen im Netz", in dem diese Unterrichtseinheit entstand, entdeckten die Schülerinnen und Schüler vielfältige Verbindungen zwischen ihren digitalen Präsentationen und dem Munch-Bild. Durch die imaginative Erschließung des Bildraumes im Museum war ihre Perspektive auf das Bild komplexer geworden und nicht nur auf das momentan Sichtbare fixiert. Es gelang ihnen, bildnerische Anknüpfungspunkte für ihre eigenen digital gestalteten Geschichten und Szenen im Bild zu finden. Sie argumentierten durchaus überzeugend, dass das, was man visuell nicht sieht, trotzdem erlebt werden kann, da es sich als verstecktes Motiv in dem Munch-Bild befindet. In diesem Sinne kann man als letzten Arbeitsschritt alle Präsentationen der Schüler mit der digitalen Fassung des ursprünglichen Kunstwerkes an geeigneten Bildstellen im Präsentationsprogramm verlinken. Auch hierzu eignet sich PowerPoint gut. Zwischen Text und Bild Dehn, Mechthild / Hoffmann, Thomas / Lüth, Oliver / Peters, Maria: Zwischen Text und Bild. Schreiben und Gestalten mit neuen Medien. Fillibach Verlag, Freiburg im Breisgau, 2004 Maria Peters: "Auf den Versuch hin leben" "Auf den Versuch hin leben". Biografische Arbeit in sinnlich-ästhetischen und digitalen Gestaltungen von Kindern und Studierenden. In: Dehn, Mechthild / Hüttis-Graf, Petra (Hrsg.), Kompetenz und Leistung im Deutschunterricht. Spielraum für Muster des Lernens und Lehrens. Ein Studienbuch. Fillibach Verlag, Freiburg im Breisgau, 2005, S. 207-221 Munch-Ausstellungskatalog, Kunsthalle Hamburg Munch und Deutschland, Hamburg, 1994 Munch-Ausstellungskatalog, Kunstverein Hamburg Edvard Munch - Höhepunkte des malerischen Werks im 20. Jahrhundert, Hamburg, 1984

  • Kunst / Kultur
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

"Schwebezustand?" - Türkische Migrantenkinder

Unterrichtseinheit

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit dem Selbstverständnis türkischer Jugendlicher der zweiten und dritten Generation auseinander. Wie "verorten" diese sich heute: als Türken, als Deutsche - oder? Inwiefern verweist ihr Selbstverständnis auf Spuren in der Geschichte der Arbeitsmigration?In den 60er-Jahren durch deutsche Behörden angeworben, weil der Arbeitskräftebedarf nicht anders gedeckt werden konnte, kamen Hunderttausende türkischer Männer und Frauen in die Bundesrepublik. Infolge der Rezession und der Ölkrise wurde 1978 ein Anwerbestopp verfügt. Allerdings war der Nachzug von Ehegatten und Kindern möglich, sodass die Zahl der Wohnbevölkerung weiter stieg. Von den 305.000 Einwohnern Mannheims zum Beispiel sind rund 140.000 Einwohner mit Migrationshintergrund. Die 27.700 Türken stellen unter ihnen die größte Gruppe dar. Die Schwierigkeiten der Gastarbeiter-Kinder Viele leben bereits in der dritten Generation in der Industriestadt. Die türkischen Kinder und Jugendlichen der zweiten Generation erlebten die Integration oft als schwierig: Sprachliche Barrieren wirkten sich nicht nur auf die schulischen, sondern auch auf die Chancen auf dem Arbeitsmarkt aus. Gleichzeitig erlebten sie sich zwischen zwei Kulturen stehend: In der Fremde zu Hause und fremd in der Heimat. Seit den 80er-Jahren zeichnete sich gerade unter türkischen Einwanderern der Trend ab, eigene "ethnische und kulturelle Nischen" zu schaffen. Dies verstärkte sich in den 90er-Jahren, auch aufgrund fremdenfeindlicher Übergriffe in der Bundesrepublik. Inzwischen ist eine Vielzahl von ethnischen (zum Teil auch politisch-radikalen) Jugendgruppen entstanden, die sich bewusst abgrenzen und als Sub- oder sogar Gegenkulturen verstanden sein wollen.Die vorliegende Unterrichtsidee bietet Material für circa eine Unterrichtsstunde. Zum Einstieg dient das Arbeitsblatt der Körber-Stiftung. Im weiteren Verlauf können die Schülerinnen und Schüler selbst aktiv mit eigenem Schwerpunkt zu der zweiten und dritten Migranten-Generation recherchieren. Die weiterführenden Projektideen und die Aufgabe einer abschließenden medialen Aufbereitung der Arbeitsergebnisse bieten Anregungen auch für eine detailliertere Behandlung des Themas. Fachkompetenzen Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten das Verhältnis (vieler) türkischer Jugendlicher zu ihrer "zweiten" Heimat Deutschland. recherchieren Informationen über die Situation türkischer Gastarbeiter-Kinder in den 70er- und 80er-Jahren. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler bereiten ihre Arbeitsergebnisse medial auf und präsentieren diese. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler setzen sich in dieser Stunde mit dem Selbstverständnis türkischer Jugendlicher der zweiten und dritten Generation auseinander.

  • Geschichte / Früher & Heute / Politik / WiSo / SoWi
  • Sekundarstufe II

Wortarten und Wortfamilien: ein Übungspaket

Unterrichtseinheit
14,99 €

Diese Unterrichtseinheit zum Thema Wortarten und Wortfamilien festigt und wiederholt die grundlegende Terminologie zum Thema Wortarten, die ab Klasse 3 als verbindliches Lernziel von den Bildungsplänen beschrieben wird. Die Lerneinheit strebt eine Bewusstmachung von Sprachkategorien an.Die Schülerinnen und Schüler durchlaufen nach einer kurzen Vorentlastung in Bezug auf Erkennungsmerkmale der Wortarten Nomen, Verb und Adjektive verschiedene Sortieraufgaben. Die Ergebnisse aus der in hohem Maße entdeckenden Lernmethode werden im Anschluss in Wortfamilien weiter sortiert, um hier ein Bewusstsein für grammatische und semantische Kategorien anzubahnen. In der abschließenden Übung wird das Wortmaterial in einen Kontext (Geschichte) gesetzt, bei dem die Schülerinnen und Schüler durch farbliche Markierungen wiederum Wortarten zuordnen sollen. Die ergänzenden interaktiven Online-Übungen greifen die gleichen Aspekte auf. Das Thema Wortarten im Unterricht Die Behandlung des Themas Wortarten wird sowohl von Muttersprachlern als auch von Deutschlernenden häufig als sehr abstrakt und komplex erlebt. Kategorien erscheinen noch wenig einleuchtend und die Benennung von Wortkategorien, die für das Verständnis von Regeln ab Klasse 3 unabdingbar sind, ergeben aus kindlicher Sicht keinen "Sinn". Die Lerneinheit setzt bei diesem Thema auf selbstentdeckendes Lernen nach dem S–O–S-Prinzip (Sammeln–Ordnen–Systematisieren). Hierdurch soll eine Bewusstmachung von grammatischen Kategorien in Gang gesetzt werden, da diese vermutlich zu nachhaltigeren Lernerfolgen führen wird. Die gesamte Einheit setzt das immer gleiche Wortmaterial ein, damit die Lernübergänge nachvollziehbar sind. Als letzte Übungsstufe wird das zuvor bearbeitete Wortmaterial in einem Text (Geschichte) eingesetzt, um zu veranschaulichen, dass Wörter niemals für sich, sondern immer in einem größeren Ganzen stehen. Vorkenntnisse Die Schülerinnen und Schüler sollten bei Einsatz des vorliegenden Unterrichtsvorschlags bereits mit den Begriffen Nomen, Verb und Adjektiv in Berührung gekommen sein. Sie sollten wissen, dass dies Begriffe sind, um Teile der Sprache zu beschreiben. Im besten Fall ist schon bekannt, warum man dies tut (Aufbau von Regelverständnis, Voraussetzung für späteren Fremdsprachenerwerb und so weiter). Die Groß- und Kleinschreibung sollte bekannt sein. Die Schülerinnen und Schüler sollten in der Lage sein, eine Tabelle lesen und ausfüllen zu können. Didaktisch-methodische Analyse Der vorliegende Unterrichtsvorschlag ermöglicht es vor allem den sortierfreudigen Lerntypen, einen Zugang zum Thema Wortarten zu finden. Die Aufgabenstellungen zum Sammeln und Sortieren schärfen das Regelbewusstsein. Durch das Einteilen der Schülerinnen und Schüler in kompetenzgemischte Gruppen (Komplementärgruppen) können diese in unterschiedlichem Tempo zu ihren Ergebnissen gelangen, beziehungsweise sich gegenseitig unterstützen. Kooperative und wettkampforientierte Lernarrangements fördern bei einem eher theorielastigen Thema den Spaßfaktor und die soziale Kompetenz. Die Visualisierungsaufgaben bedienen den visuellen Lerntyp und streben eine nachhaltige Festigung des Gelernten an. Die abschließende (grammatische) Bearbeitung der Geschichte (ebenfalls Visualisierung) als Hausaufgabe festigt den im Klassenverbund erarbeiteten Lernstoff. Die Geschichte eignet sich zudem als Themeneinstieg zu einem neuen Thema (etwa als Sprech- oder Schreibanlass). Das Material lässt sich außerdem an mehreren Stellen noch über die Vorschläge der Feinplanungssequenz hinaus weiter binnendifferenzieren. Es trainiert kleinschrittig das Thema Wortarten und Wortfamilien und lässt sich kombinieren mit dem gleichnamigen Angebot als digitale, interaktive Übungsform. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler können Wortarten erschließen, erkennen und farblich codieren. erkennen den Unterschied zwischen Wortart und Wortfamilie. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler arbeiten kooperativ.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben / DaF / DaZ
  • Primarstufe

Gute-Nacht-Rituale reflektieren: die Nacht der Kuscheltiere

Kopiervorlage

Welche Rituale gehören für Kinder zum Zubettgehen? Durch diese Übung, bei der die eigenen Kuscheltiere eine Nacht im Klassenzimmer übernachten, versetzen sich die Kinder in ihr Kuscheltier und erzählen, was diese nachts alles erlebt haben.Kuscheltiere bieten vielfältige Erzählanlässe. Eine Unterrichtsstunde zum Thema "Die Nacht der Kuscheltiere" bietet sich zur Reflexion der eigenen Erfahrungen mit dem Einschlafen und dem Zubettgehen an. Es ist interessant zu sehen und auch zu hören, wie die Kinder ihre eigenen Erfahrungen mit "Gute-Nacht-Ritualen" auf die Kuscheltiere projizieren und welche Lösungen sie den Kuscheltieren anbieten, um mögliche Ängste beim Einschlafen zu bewältigen. Mithilfe dieser Unterrichtsanregung erleben sich die Kinder in den ersten Schultagen der Grundschule als aktiv Handelnde; sie erhalten kindgerechte Erzählanlässe und können im besten Fall eigene Ängste abbauen. Nicht vergessen: Denken Sie daran, dass Sie am Tag vor dieser Unterrichtsstunde zu Gute-Nacht-Ritualen die Kinder darum bitten, ihr Kuscheltier am nächsten Tag mit in die Schule zu bringen.Im Stuhlkreis wird über die abendlichen Rituale beim Zubettgehen gesprochen: Wer bringt dich ins Bett? Singt dir jemand ein Gute-Nacht-Lied vor? Liest dir jemand eine Geschichte vor? Erzählst du, was dir heute alles passiert ist? ... Bevor die Kinder sich für diesen Tag voneinander verabschieden, werden die Kuscheltiere noch ins Bett gebracht. Für jedes Tier wird ein kuscheliges Schlafplätzchen gesucht, es werden Wünsche geäußert, ob Tiger neben Teddy schlafen will, es werden Ermahnungen ausgesprochen, sich gut zu benehmen. Die Kuscheltiere verbringen nun eine Nacht in der Schule und werden den Kindern am nächsten Morgen erzählen, was sie erlebt haben. Am nächsten Morgen stürzen die Kinder auf ihre Kuscheltiere zu. Sie werden geweckt und auf den Schoß genommen. Jedes Kuscheltier erzählt nun, wie es die Nacht verbracht hat: " Also, ich habe nicht so gut geschlafen. Löwi hat immer so laut gegähnt, dass ich dachte, er will uns alle gleich fressen ..." " Und Erich, mein Pferd, hat gesehen, wie der Hausmeister nachts in die Klasse kam und ihm blieb vor Staunen der Mund offen. Damit hatte er nicht gerechnet, dass wir hier sind und schlafen. Er wollte uns rausschmeißen, aber seine Frau hat gesagt: Lass das, die Tiere schlafen doch und tun keinem was! " Es lohnt sich, die kleinen Geschichte aufzunehmen und aufzuschreiben. Wenn die Kinder lesen gelernt haben, können sie ihre Geschichten selber vorlesen.

  • Fächerübergreifend
  • Primarstufe, Elementarbildung

Australia: Cathy Freeman – an Aboriginal Olympic Champion

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit begegnen die Schülerinnen und Schüler der Sportlerin Cathy Freeman, die im Jahr 2000 bei den Olympischen Sommerspielen von Sydney Geschichte schrieb. Die Lernenden begegnen ihr als Sportlerin, als Mensch und als Vertreterin einer Generation, die die Unterschiede zwischen "being Australian" und "being Aboriginal" selbst erlebt hat. In dieser Einheit begegnen die Schülerinnen und Schüler Cathy Freeman anhand von Texten, Audio-Dokumenten und kreativen Elementen. Sie versetzen sich selbst in die Situation von Cathy Freeman und überlegen, was Erfolg eigentlich ausmacht. Anhand eines längeren Lesetextes erarbeiten die Schülerinnen und Schüler wesentliche Stationen ihres Lebens und lernen Cathy Freeman so näher kennen. Mithilfe eines Videos können die Schülerinnen und Schüler die Magie dieses Moments nachempfinden und erfassen. Die PowerPoint-Präsentation dient hier als sinnvolle Begleitung und Ergänzung zu den Materialien. Cathy Freeman - A magical moment in history. Zur Person Cathy Freeman Im Lauf der Geschichte gab und gibt es immer wieder Sportler und Sportlerinnen, welche im Gedächtnis bleiben. Oft ist es mehr als die reine sportliche Leistung, welche aus einer Sportlerin eine Legende macht. Cathy Freeman ist solch eine Person. Aufgewachsen in einfachsten Verhältnissen als Mitglied der Aboriginal People erkannte sie früh, dass sie zum "Rennen geboren" war. Sie erkannte aber auch schnell, dass sie nicht in die Welt der weißen Australier passte und sich ihren Weg erkämpfen musste. Als sie im Jahr 2000 das olympische Feuer in Sydney entzündete, wurde sie zum Gesicht der Olympischen Spiele 2000. Als sie nach ihrem Sieg die Flagge von Australien und die Flagge der Ureinwohner Australiens trug, wurde sie zur Integrationsfigur und zum Vorbild für Millionen von Menschen. Cathy Freeman dürfte den meisten Schülerinnen und Schülern kein Begriff mehr sein. Sollte sie bei einzelnen Lernenden bekannt sein, so würde man diese bitten, sich zurückzuhalten, um das Ergebnis nicht vorwegzunehmen. Didaktisch-methodische Analyse Die Schülerschaft lässt das Leben von Cathy Freeman in einer knappen Zusammenfassung Revue passieren und entdecken jenen Moment, der sie zur Legende macht. Die Schülerinnen und Schüler lernen Cathy Freeman in all ihren Facetten kennen und können sie so als Vorbild für ihr eigenes Leben erkennen. Sprachlich beschäftigen sich die Lernenden mit Texten, Audio- und Videodateien. Sie erfassen Zusammenhänge, geben Zusammenfassungen und eigene Meinungen in der Zielsprache wieder. Dies gelingt je nach Leistungsniveau unterschiedlich gut, sodass die einzelne Lehrkraft entscheiden muss, wie stark sie sich am Material orientiert und wie viel Freiraum sie letztendlich gibt. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen die Person Cathy Freeman als herausragende australische Persönlichkeit kennen. drücken ihre eigenen Meinungen und Empfindungen in der Zielsprache aus. arbeiten intensiv mit Texten und sind in der Lage, Texte im Detail zu verstehen. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler versetzen sich aufgrund eines auditiven Impulses in eine Situation und geben ihre Eindrücke wieder. entnehmen einem Kurzvideo gezielt Informationen und vergleichen die daraus gewonnen Erkenntnisse mit einem zuvor bearbeiteten Text. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler kommunizieren in Partnerarbeit über eigene Gedanken und tauschen sich aus. tragen die Ergebnisse eines Dialogs als Rollenspiel vor der Klasse vor.

  • Englisch
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Deutsche Einheit Interkulturell

Fachartikel

Wie erlebten Menschen nichtdeutscher Herkunft die Umbrüche Ende der 1980er Jahre, den Mauerfall und die ersten Jahre der deutschen Einheit? Ihre Sichtweisen in der Geschichte zur deutschen Einheit kommen kaum vor. Wie sich ihr Leben im geteilten und wiedervereinigten Deutschland gestaltete, macht das digitale Bildungsangebot "Deutsche Einheit Interkulturell" neu erfahrbar. Die Inhalte sind auch in Einfacher Sprache abrufbar. Beschreibung Die Jahre 1989/1990 gelten als zentrale Wendepunkte der deutschen Geschichte. Auch für Eingewanderte und deren Nachkommen änderte sich mit dem Mauerfall und der Wiedervereinigung vieles. Sie waren als Arbeitskräfte, Studierende oder Schutzsuchende in die Bundesrepublik und in die DDR gekommen und berichten bis heute von der Freude über Mauerfall und deutsche Einheit – aber auch von Ausgrenzung, Rassismus und Arbeitslosigkeit. Das Bildungsangebot Deutsche Einheit Interkulturell für Jugendliche und Lehrkräfte nimmt die deutsche Einheit aus der Perspektive von Eingewanderten und deren Nachkommen in den Blick. Die Website www.einheit-interkulturell.de bietet zahlreiche Materialien und Inhalte, die über die Geschichte der zwei Staaten informieren und dabei die vielfältigen Sichtweisen der Menschen nichtdeutscher Herkunft miteinbeziehen – auch in Einfacher Sprache. Wenn im Geschichtsunterricht von der Friedlichen Revolution die Rede ist, werden die Sichtweisen von Eingewanderten und ihren Nachkommen nur selten beachtet, obwohl sich mit dem Fall der Mauer auch ihre Lebensbedingungen stark veränderten. Gerade die Geschichte der deutschen Teilung, Vereinigung und Transformation wird bisher nahezu ausschließlich aus der nationalen Perspektive – als Geschichte der Ostdeutschen und Westdeutschen – unterrichtet, in der die Erfahrungen und Erzählungen von Eingewanderten und ihren Nachkommen kaum eine Rolle spielen. Im Rückblick wird in der Erinnerungskultur und Vermittlung des Einigungs- und Transformationsprozesses ein starker Fokus auf die nationale Herkunfts- und Kulturgemeinschaft deutlich, der zur Überwindung der jahrzehntelangen Teilung beitragen sollte und bis heute eine gemeinsam geteilte Sicht aller Bürgerinnen und Bürger auf die deutsche Einheit verhindert. Das Projekt Deutsche Einheit Interkulturell wurde von der Eduversum GmbH in Kooperation mit der Bundesstiftung Aufarbeitung entwickelt, von dem Beauftragten der Bundesregierung für die neuen Länder unterstützt und aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gefördert. Inhalt Das Projekt " Deutsche Einheit Interkulturell " will einen Beitrag leisten um diese Lücke zu schließen. In insgesamt elf Modulen wird die Geschichte vor und nach 1990 mit Fokus auf der Migrations- und Integrationsgeschichte der beiden deutschen Staaten thematisiert. Wie es zur Anwerbung von Arbeitskräften kam, wie Eingewanderte und deren Nachkommen den Mauerfall erlebten oder warum viele Menschen bis heute die deutsche Einheit mit rassistischen Ausschreitungen verbinden, sind nur einige Themeninhalte der Website. In drei weiteren Modulen werden die Inhalte in Einfacher Sprache zur Verfügung gestellt. Zu den Materialien zählen: Infotexte und -materialien über die deutsch-deutsche Geschichte ab 1949 aus der Sichtweise von Eingewanderten und deren Nachkommen Interaktive Zeitleisten, Karten und Statistiken Ein Erklärvideo zur Thematik Videointerviews von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen Quizze zu den Inhalten der einzelnen Module Glossar mit Erklärungen zu ausgewählten Begriffen Zielgruppe Die Hauptzielgruppe umfasst Jugendliche ab 14 Jahren und junge Erwachsene. Außerdem können Lehrkräfte der Sekundarstufen I und II an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen das Material für ihren Unterricht heranziehen. Fördergeber und Projektpartner Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Das Projekt wurde im März 2021 mit Unterstützung des Beauftragten der Bundesregierung für die neuen Bundesländer eingerichtet und wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (Bundesstiftung Aufarbeitung) ist eine bundesunmittelbare Stiftung des öffentlichen Rechts. Sie hat den gesetzlichen Auftrag, die umfassende Aufarbeitung der Ursachen, Geschichte und Folgen der Diktatur in SBZ und DDR zu befördern sowie den Prozess der Deutschen Einheit zu begleiten und an der Aufarbeitung von Diktaturen im internationalen Maßstab mitzuwirken. Eduversum GmbH Die Eduversum GmbH setzt als Verlag und Bildungsagentur Bildungsprojekte, ergänzende Unterrichtsmaterialien und Veranstaltungen im Kontext Bildung um. Mit www.lehrer-online.de betreibt die Eduversum GmbH das größte deutschsprachige Bildungsportal, entwickelt und veröffentlicht Schul- und Fachbücher sowie crossmediale Bildungsangebote. Für öffentliche sowie private Partner und Auftraggeber realisiert und betreut das Unternehmen Bildungsprojekte zu vielfältigen Themen, die Lehrkräfte, Kinder und Jugendliche in allen Schulformen, Schulstufen und Schulfächern ansprechen.

  • Geschichte / Früher & Heute / Politik / WiSo / SoWi
  • Sekundarstufe I

Johannes Kepler und seine Zeit

Unterrichtseinheit

Naturphilosoph, Theologe, Mathematiker, Astronom, Astrologe und Optiker – Johannes Kepler (1571-1639) war eine vielseitige Persönlichkeit, kam viel herum und erlebte in unruhigen Zeiten die Hexenverfolgung und den Dreißigjährigen Krieg. Im Jahr 1609 veröffentlichte er das berühmte Werk "Astronomia Nova" und trug so wesentlich zum Beginn der neuzeitlichen Astronomie bei. "Dieser Mensch hat in jeder Hinsicht eine Hundenatur. Er ist wie ein verwöhntes, gezähmtes Hündchen. [...] Er erforscht von sich aus alles in den Wissenschaften, in der Politik, im Hauswesen auch die nichtigsten Tätigkeiten. Er ist in ständiger Bewegung und verfolgt alle möglichen Leute, die alles Mögliche tun, indem er dasselbe tut und denkt. Er ist ungeduldig im Gespräch und grüßt die, die häufig ins Haus kommen, nicht anders als ein Hund. Sobald ihm jemand das Geringste entreißt, knurrt er, wird heiß, wie ein Hund. [...] Er ist auch bissig, hat beißende Witzwörter parat. [...] Nun muss auch über jene Gefühle und Charakterzüge gesprochen werden, wegen der er in einigem Ansehen steht, wie Redlichkeit, Gläubigkeit, Treue, Rechtschaffenheit, feiner Geschmack ... " - so schreibt der 26-jährige Johannes Kepler im Jahr 1597 über sich selbst. Noch hat er seine großen Werke vor sich, aber schon damals sind der Wissensdrang und die innere Unruhe typische Eigenschaft des Wissenschaftlers, dessen Entdeckungen das Bild der modernen Astronomie wesentlich geprägt haben. Kepler und der Beginn neuzeitlicher Astronomie Im Internationalen Jahr der Astronomie 2009 sollte sich auch der Geschichtsunterricht der Astronomie zuwenden, da ein bedeutendes wissenschaftsgeschichtliches Jubiläum zu begehen ist: Vor 400 Jahren veröffentlichte Kepler sein berühmtes Werk "Astronomia Nova" mit dem Ersten und Zweiten Gesetz der Planetenbewegung. Ebenfalls 1609 machte Galileo Galilei (1564-1642) seine berühmten Fernrohrbeobachtungen. Daher gilt 1609 als der Beginn der neuzeitlichen Astronomie, die das damalige Weltbild erschütterte und uns auch heute immer wieder überrascht. Internetrecherche Bei der Internetrecherche auf vorgegebenen Webseiten kommen die Schülerinnen und Schüler von allgemeinen zu jeweils spezielleren Aspekten, die die Besonderheiten der Zeitumstände und des Lebens von Johannes Kepler verdeutlichen sollen. Die Schülerinnen und Schüler müssen auf den Webseiten eigenständig recherchieren, um zu den Ergebnissen zu kommen. Es empfiehlt sich dabei die Lernenden in Kleingruppen arbeiten zu lassen (zwei bis vier Personen). Die Rechercheergebnisse sollen von den Schülerinnen und Schülern dokumentiert werden (schriftliche Fixierung, eventuell Dokumentation in Form einer Website). Selbstständige und ergebnisorientierte Arbeit Die Schülerinnen und Schüler sollen ergebnisorientiert arbeiten. Es ist nicht vorgesehen, dass die Lehrkraft Inhalte aufbereitet. Ein mögliches Eingreifen der Lehrperson beschränkt sich darauf, eventuelle Fehler der Schülerinnen und Schüler zu korrigieren oder ungenügende Darstellungen durch entsprechende Impulse aufzuwerten. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen das Leben und die Persönlichkeit des Astronomen Johannes Kepler kennen lernen. sich mit seinem Werk, insbesondere der "Astronomia nova" beschäftigen. Einblick erhalten in die besondere Zeitsituation, in die das letzte Lebensjahrzehnt Keplers fiel, die erste Dekade des Dreißigjährigen Kriegs. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen mit Computer und Internet Rechercheaufgaben zu Johannes Kepler bearbeiten. Textarbeit am Bildschirm zielgerichtet erproben. Online-Kartenmaterial (Google-Maps) nutzen können. Thema Johannes Kepler und seine Zeit Autor Stefan Schuch Fächer Geschichte, Physik, Astronomie Zielgruppe Klasse 9 bis Jahrgangstufe 12 Zeitraum 2 Stunden Technische Voraussetzungen je ein Computer mit Internetzugang für zwei Personen

  • Physik / Astronomie / Geschichte / Früher & Heute
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Von Hamburg nach New York: Ein Mecklenburger wandert aus

Unterrichtseinheit

Diese Unterrichtseinheit zum Themenbereich Migration fokussiert die Auswanderung von Europa nach Amerika in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts am Beispiel der Überfahrt eines Auswanderers aus Mecklenburg. Die Einheit kann sowohl im Sachunterricht der Grundschule als auch im Geschichtsunterricht der frühen Sekundarstufe I eingesetzt werden.In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wanderten Menschen aus Europa nach Amerika aus. In dieser Unterrichtsstunde steht die eigentliche Reise nach Amerika im Mittelpunkt. Dabei bietet sich die Möglichkeit, die sehr positive Aussage eines Werbeplakats mit dem ernüchternden Reisebericht des Auswanderers Jürnjakob Swehn zu vergleichen. Jürnjakob Swehn, Tagelöhnersohn aus Mecklenburg, wanderte im Jahre 1868 nach Amerika aus und wurde in Iowa Farmer. Sein Leben lang schrieb er Briefe an seinen alten Lehrer, die später in Buchform herausgegeben wurden. Er wanderte über Hamburg aus, ebenso wie fünf Millionen anderer Menschen zwischen 1850 und 1934. Wie im Text deutlich wird, verbrachte er die Wartezeit in Hamburg in einer der typischen Auswanderer-Herbergen. Der Aufenthalt der Durchreisenden, die zum Teil mehrere Wochen blieben, hatte für Hamburg große wirtschaftliche Bedeutung. Gegenüber den Werbeplakaten, in denen Professionalität und Modernität der Schifffahrt-Gesellschaft betont werden, zeigt der Bericht des Jürnjakob die Strapazen und Risiken der Reise und die Probleme der Auswanderinnen und Auswanderer, die sich durch Unwissenheit und Unerfahrenheit ergaben. Die vorliegende Unterrichtsidee bietet Material für ungefähr eine Unterrichtsstunde. Sie kann allerdings Impulse für die vertiefende Bearbeitung des Themas Amerika-Immigration geben. Eine Ausdehnung auf mehrere Unterrichtsstunden ist beispielsweise durch eine gezielte Internet-Recherche, regionale Spurensuche in Stadtarchiven oder -bibliotheken und durch die mediale Aufbereitung der Arbeitsergebnisse als PowerPoint-Präsentation oder Webseite möglich.Die Schülerinnen und Schüler machen sich durch das Werbeplakat einer Schifffahrtsgesellschaft und den Brief von Jürnjakob Swehn (siehe Arbeitsblatt) mit dem Schicksal der Auswanderinnen und Auswanderer vertraut. Arbeitsaufträge für Einstieg und Erarbeitungsphasen Betrachtet das Plakat (M1) genau. Beschreibt, was ihr seht. Welche Informationen könnt ihr dem Plakat entnehmen? Worum geht es? Wie stellt ihr euch die Reise mit dem auf dem Plakat abgebildeten Schiff vor? Lest euch die Quelle (M2) durch. Was erlebt Jürnjakob Swehn auf seiner Reise nach Amerika? Fertigt eine Liste seiner Erlebnisse an. Vergleicht eure Vorstellungen von der Reise mit dem Bericht des Auswanderers. Gibt es Unterschiede? Könnt ihr Gründe für diese Unterschiede finden? Weiterführende Aufgaben und Projektideen Anhand der angegebenen Linktipps können die Schülerinnen und Schüler eine gezielte Internet-Recherche zum Thema Amerika-Auswanderung betreiben. Sowohl geschichtliche Hintergrund-Informationen als auch weitere persönliche Erfahrungsberichte deutscher Auswanderinnen und Auswanderer können hierzu untersucht werden. Die Kinder und Jugendlichen suchen Migrantinnen und Migranten oder Flüchtlinge, die bereit sind, von ihrer Reise oder Flucht zu berichten. Die Schülerinnen und Schüler erforschen in den Gemeinde-Archiven oder in der eigenen Familiengeschichte Auswandererschicksale. Sie suchen nach schriftlichem Material, Bildern oder anderen Quellen. Die Kinder und Jugendlichen erkunden, ob es in ihrem Heimatort Werbe-Kampagnen für die Auswanderung nach Amerika gab. Präsentation Als Erweiterung der Unterrichtsidee und zur Schulung der Medienkompetenz können die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse auf einer Power-Point-Folie oder Webseite dokumentieren. Anschließend sollten Präsentationstechniken eingeübt werden, indem die Schülerinnen und Schüler ihr Endprodukt in der Klasse vorstellen. Anmerkung Die Originalquelle ist sprachlich vereinfacht worden. Dennoch sind Verständnisprobleme nicht auszuschließen. Es muss einige Zeit für die Textarbeit eingeplant werden. Fachkompetenzen Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über die Hintergründe der deutschen Amerika-Auswanderung im 19. Jahrhundert. vollziehen die Reise-Erlebnisse eines Auswanderers nach. Methodenkompetenzen Die Schülerinnen und Schüler stellen Vergleiche zwischen unterschiedlichen Erfahrungsberichten an und interpretieren die Ergebnisse. lernen, ihre Arbeitsergebnisse medial aufzubereiten und zu präsentieren.

  • Technik / Sache & Technik / Geschichte / Früher & Heute / Ich und meine Welt
  • Primarstufe

eTwinning: Fußball-Weltmeisterschaft international

Unterrichtseinheit

In dieser fächerübergreifenden Unterrichtseinheit setzen sich die Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klasse aus Italien, Spanien und Deutschland mit dem Thema "Fußball-WM" auseinander. Sie sollen dabei vor allem ein Empfinden für soziale Regeln erlernen und erkennen, welches Verhalten fair oder unfair ist. Kinder brauchen Vorbilder für die eigene Entwicklung. Gerade im Sport finden Schülerinnen und Schüler ihre Idole, da sie sich wie Sportlerinnen und Sportler nach Erfolg und Sieg sehnen. Aber jeder Sporttreibende verliert auch mal, sodass man als Fan nicht nur Triumphe, sondern auch die Misserfolge des Stars erlebt. Wie leicht entwickelt sich dann aus einem friedlichen Wettkampf im Stadion eine aggressive Auseinandersetzung zwischen Fans rivalisierender Teams. Ein länderübergreifendes Herangehen an die Thematik soll eine Basis für Verständigung schaffen. Das folgende Zitat verdeutlich das Ziel solcher Bemühungen. "Ein Glück, dass wir Freunde in Italien haben, da können wir uns, wenn die Deutschen schon nicht gewinnen, mit den Italienern freuen." (Alex und Maxim) Andere Sichtweisen kennen lernen Die Schülerinnen und Schüler gewinnen durch die länderübergreifende Auseinandersetzung mit dem Thema "Fußball WM", durch Internetrecherchen, neue Texte der Jugendliteratur, Lieder und die Informationen der lokalen Berichterstattungen einen umfassenden Einblick in die Thematik. Indem sie sehen, dass ähnliche Themen in ihren Partnerklassen relevant sind, wird ein Bewusstsein von möglichen Gemeinsamkeiten geschaffen und eine Akzeptanz von unterschiedlichen Sichtweisen aufgebaut. Gemeinsame Ergebnisse Die gemeinsame Homepage, in der Arbeitsergebnisse präsentiert und verglichen werden können, soll die Schülerinnen und Schüler herausfordern, eine von allen Projektpartnerinnen und -partnern zu verstehende Dokumentation zu erstellen. In den teilnehmenden Schulen sind im Rahmen des Unterrichtsprojektes vielfältige Formen der Zusammenarbeit in wechselnden Gruppen möglich. Die Arbeit der einzelnen Gruppen nimmt aufeinander Bezug und führt zu einem gemeinsamen Gesamtergebnis. Tipps und Tricks für die Praxis Um einen reibungslosen Ablauf des Projektes zu erzielen, sollten Sie einige Punkte beachten. Mögliche Themen und Unterrichtsbeispiele Das Projekt eignet sich für den fächerübergreifenden Unterricht. Finden Sie hier Gestaltungsideen für den Unterricht. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler führen zum Thema Fußball WM Internetrecherchen durch. finden Themenschwerpunkte, die sie in Gruppen bearbeiten wollen. stellen ihren Partnerklassen diese Themenschwerpunkte vor. arbeiten Texte zielgruppengerecht auf. führen Umfragen an ihrer Schule durch und werten diese aus. erarbeiten ein Quiz. planen ein Fußballturnier und führen es durch. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler führen Internetrecherchen durch. pflegen E-Mail Kontakte. nutzen Software (PowerPoint, Paint, Excel, Paint Shop Pro, HotPotatoes, Pinnacle). dokumentieren das Projekt mit Digitalkamera und Videokamera. erstellen Beiträge für die Homepage. Ziel des Projektes ist es, Kinder und Jugendliche zur Reflexion anzuregen. Sie sollen ihr Empfinden für faires und unfaires Verhalten sowie für den Sinn sozialer Regeln stärken. Um einen reibungslosen Ablauf des Projektes zu ermöglichen, sollten Sie einige zentrale Punkte beachten. Klären Sie mit allen Projektteilnehmerinnen und -teilnehmern die Zielsetzung ab. Vereinbaren Sie regelmäßige E-Mailkontakte. Sprechen Sie die Formen der Internetpräsenz ab. Achten Sie auf eine optimale Größe der Website. Planen Sie Verlinkungen. Informieren Sie die Schulleitung und das Kollegium umfassend über Ihr Projekt. Aus einer Auswahl an Büchern über Fußball aus der Bibliothek und mithilfe von Internetrecherche trugen die Schülerinnen und Schüler Themenvorschläge zusammen: Geschichte des Fußballs Lexikon der Fußballwörter Die besten Fußballspieler der Welt WM-Stadien in Deutschland Das Spielfeld Die besten Mannschaften Länder, die an der WM teilnehmen Spielregeln Fairplay Die Rolle der Fans Fan-Pass Fußballquiz Fußballlieder Logos und Plakate Fußballcomic Fußballturnier in der Schule Videoaufzeichnung des Endspiels Favoriten-Umfrage in der Schule: Wer wird Weltmeister? Themenabsprache Diese Themen wurden den Partnerschulen zugesandt und durch eigene Themenvorschläge ergänzt. Für die spanische Partnerschule wurde die Themenliste ins Englische übersetzt. Die Lerninhalte werden in dieser Liste den verschiedenen Fächern und Fächergruppen zugeordnet. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten in Gruppen zu den oben genannten Themen PowerPoint Seiten, die in die Projekthomepage gestellt werden (Erdkunde, Englisch und muttersprachlicher Unterricht). lesen und interpretieren Fairplay-Geschichten. Die Themen werden in den Sozialkundeunterricht integriert. nutzen die Fairplay-Geschichten als Themen für Comics oder Plakate (Kunstunterricht). erarbeiten Fußballfragen in Gruppen für ein Fußballquiz, das mit HotPotatoes erstellt wird (IT-Stunde). singen, begleiten und lernen Fußballlieder (Musik). planen und führen ein Fußballturnier durch (Sport), das aufgezeichnet wird. führen eine Umfrage in der Schule zum Ausgang der WM durch, die ausgewertet und als Diagramm (Excel) dargestellt wird (Mathematik). erstellen Sachaufgaben rund um das Thema Fußballweltmeisterschaft (Mathematik). Aktionen Umfragen, Spiele (Turniere, Fußball Spielfest), Zieltreffen, Sackhüpfen mit Fußball, Blinden-Fußball (Augen werden verbunden, Kameraden helfen durch zurufen), Dreibeinfußball (zwei Partnern wird je ein Bein zusammengebunden, das Paar muss ins Tor treffen) Geschichten Die Geschichte von Francesco (Don Bosco Aktion), Die neuen Fußballschuhe (Bernd Bandulewitz, Keine Mädchensache (Dorothea Schröder) Lieder Fußball-ABC (Dorothe Schröder / Reinhard Horn), Hier kommt die Welle (Eckart Bücken) etwinning die projekte können sich sehen lassen. als schulleiter kann man stolz sein, kolleginnen zu haben, die auf diesem niveau arbeiten und schule darstellen können. andere reden - sie macht! christoph schubert 08.05.2006

  • Fächerübergreifend / Sport / Bewegung
  • Sekundarstufe I

Deutsche Einheit inklusiv

Fachartikel

Das Bildungsangebot "Deutsche Einheit inklusiv" in Einfacher Sprache und die begleitenden Unterrichtseinheiten beleuchten die Sichtweisen von Menschen mit nichtdeutscher Herkunft auf die Umbrüche der 1980er-Jahre, den Mauerfall und die ersten Jahre der deutschen Einheit. Wie gestaltete und veränderte sich ihr Leben im geteilten und wiedervereinten Deutschland?Die Jahre 1989/1990 gelten als zentrale Wendepunkte der deutschen Geschichte. Auch für Eingewanderte und deren Nachkommen änderte sich mit dem Mauerfall und der Wiedervereinigung vieles. Sie waren als Arbeitskräfte, Studierende oder Schutzsuchende in die Bundesrepublik und die DDR gekommen und berichten bis heute von der Freude über Mauerfall und deutsche Einheit – aber auch von Ausgrenzung, Rassismus und Arbeitslosigkeit. Wenn im Geschichtsunterricht von der Friedlichen Revolution die Rede ist, werden die Sichtweisen von Eingewanderten und ihren Nachkommen nur selten beachtet, obwohl sich mit dem Fall der Mauer auch ihre Lebensbedingungen stark veränderten. Gerade die Geschichte der deutschen Teilung, Vereinigung und Transformation wird bisher nahezu ausschließlich aus der nationalen Perspektive – als Geschichte der Ostdeutschen und Westdeutschen – unterrichtet, in der die Erfahrungen und Erzählungen von Eingewanderten und ihren Nachkommen kaum eine Rolle spielen. Das Bildungsangebot Deutsche Einheit Inklusiv für Jugendliche und Lehrkräfte nimmt die deutsche Einheit aus der Perspektive von Eingewanderten und deren Nachkommen in den Blick. Die Website www.einheit-interkulturell.de/einheit-inklusiv bietet zahlreiche Materialien und Inhalte, die über die Geschichte der zwei Staaten informieren und dabei die vielfältigen Sichtweisen der Menschen mit einbeziehen. Inhalte Das bestehende Angebot "Deutsche Einheit Interkulturell" wurde um drei Module in Einfacher Sprache erweitert. Diese thematisieren die Geschichte vor und nach 1990 mit Fokus auf der Migrations- und Integrationsgeschichte der beiden deutschen Staaten. Wie erlebten Eingewanderte und deren Nachkommen den Mauerfall und welchen Einfluss hatten die ersten Jahre der deutschen Einheit auf ihr Leben? Die Module beinhalten: Lesetexte und Arbeitsmaterialien über die deutsch-deutsche Geschichte in Einfacher Sprache (auch als PDF) Broschüre "Friedliche Revolution 1989/1990 in Einfacher Sprache" interaktive Statistiken und Lernbausteine Videointerviews von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen Bild- und Textquellen Jedes Modul wird durch eine Unterrichtseinheit begleitet, in denen die Lesetexte und Arbeitsmaterialien des Moduls erarbeitet werden. Jede Unterrichtseinheit beinhaltet: Didaktisch-methodischer Kommentar Unterrichtsablauf (2 Doppelstunden) Arbeitsblätter Zielgruppe Schülerinnen und Schüler ab Klasse 9 mit Sprach- und Lernschwierigkeiten in heterogenen Lerngruppen an mittleren Schulen; Schülerinnen und Schüler ab Klasse 9, die an mittleren Schulen inklusiv oder in Förderschulen beschult werden; Lehrerinnen und Lehrer an mittleren Schulen, insbesondere der Fächer Geschichte, Politik / Sozialkunde / Gemeinschaftskunde, Gesellschaftslehre

  • Geschichte / Früher & Heute
  • Sekundarstufe I, Spezieller Förderbedarf

Vom Kolonisten in Russland zum Bundesbürger

Kopiervorlage

Der Bericht gibt einen Überblick zur Geschichte der Russlanddeutschen von der Anwerbung in der Zeit Katharina II bis zur Übersiedlung nach Deutschland nach dem Fall des Eisernen Vorhangs.Sie kamen als gerufene Kolonisten nach Russland, gelockt mit Vorteilen wie Selbstverwaltung, Glaubensfreiheit un anderem mehr - und erlebten im 20. Jahrhundert eine Zeit der Unterdrückung, Verfolgung, Ermordung und Zwangsumsiedlung. Diejenigen Russlanddeutschen, die nach dem Fall des Eisernen Vorhangs nach Deutschland übersiedelten, mussten um ihre gesellschaftliche Akzeptanz kämpfen. Viktor Krieger zeichnet in diesem Artikel, der auf der Webseite der Bundeszentrale für politische Bildung einsehbar ist, die Grundzüge ihrer Geschichte nach. Quellentexte unterstreichen dabei die Aussagen des Autors. Die Materialien sind in keinen methodisch-didaktisch Kontext eingebettet. Deshalb sollten sie seitens der Lehrkraft vor- und nachbereitet werden. Sachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler setzen sich grundlegend mit der Geschichte der Russlanddeutschen auseinander. befassen sich mit der Situation der Russlanddeutschen nach dem Zweiten Weltkrieg. erfahren etwas über die Demokratisierungspolitik seit 1985. setzen sich mit dem Leben der Russlanddeutschen nach der Übersiedlung nach Deutschland und ihrer gesellschaftlichen Akzeptanz auseinander. Methodenkompetenz Die Schülerinnen und Schüler wenden elementare Schritte der Interpretation von Textquellen und der Analyse von Sekundärliteratur sach- und themengerecht an. nutzen grundlegende Arbeitsschritte zur sach- und fachgerechten Informationsentnahme und Erkenntnisgewinnung aus Bildquellen, Karten, Statistiken, Schemata und Schaubildern. benennen den Hauptgedanken eines Textes, stellen gedankliche Verknüpfungen dar und erschließen die Bedeutung von Aussagen. Urteilskompetenz Die Schülerinnen und Schüler analysieren, vergleichen, unterscheiden und gewichten in Ansätzen das Handeln von Menschen im Kontext ihrer zeitgenössischen Wertvorstellungen und im Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit. prüfen, ob der erreichte Wissenstand als Basis für ein Urteil zureichend ist. formulieren in Ansätzen begründete Werturteile bzw. revidieren bestehende Werturteile aufgrund neu gewonnener Informationen.

  • Geschichte / Früher & Heute / Politik / WiSo / SoWi
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

"Das Wunder von Bern" aus historischem Kontext

Unterrichtseinheit
14,99 €

Diese Unterrichtseinheit zum Thema "Das Wunder von Bern" behandelt die historischen und sozialen Kontexte des gleichnamigen Kinofilms. Nicht nur zur Fußball-Weltmeisterschaft erinnert man sich in Deutschland gern an das Endspiel der Nationalmannschaft gegen die Ungarn 1954. Das sogenannte "Wunder von Bern" ist mehr als ein sporthistorisches Ereignis und verdient es daher, im Geschichtsunterricht thematisiert zu werden. Die Geschehnisse und Erlebnisse des Jahres 1954 "fanden als nationaler Mythos Eingang in das kollektive Gedächtnis der Deutschen ..." (Ph. Bühler, bpb). Für die neunten und zehnten Klassen, die am Ende des Schuljahres die Nachkriegszeit im Unterricht behandeln und die WM erleben, bietet sich eine Unterrichtseinheit zum Film "Das Wunder von Bern" von Sönke Wortmann an. Darin wird erzählt, wie der elfjährige Junge Matthias den unerwarteten Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 in Bern (das so genannte "Wunder von Bern") erlebt. Im Mittelpunkt des Films steht außerdem die Beziehung von Matthias zu seinem Vater, eines aus russischer Gefangenschaft heimgekehrten Kriegsgefangenen, der sich in seinem alten Leben nicht mehr zurecht findet. Neben den verschiedenen Handlungsabläufen schildert der Film das Alltagsleben einer Arbeiterfamilie im Nachkriegsdeutschland. Für den Geschichtsunterricht sind sowohl der historische als auch der soziale Kontext der Fimhandlung von Interesse: Die Problematik der Spätheimkehrer im Hinblick auf ihre Reintegration in Familie und Gesellschaft wird detailliert an der Beziehung zwischen Vater und Sohn aufgezeigt. In diesem Zusammenhang werden auch der Generationskonflikt und die Geschlechterrollen im Nachkriegsdeutschland beleuchtet. So werden in "Das Wunder von Bern" sowohl die politischen Vorwürfe der Jugendlichen gegen ihre "Nazi-Väter" zum Ausdruck gebracht, als auch die veränderte Rolle der Frau beleuchtet, die oftmals ohne Hilfe ihrer Männer für Lebensunterhalt und Erziehung einer Familie aufkommen musste. Schließlich steht am Ende des Films der Sieg der deutschen Fußballnationalmannschaft über die lange ungeschlagene ungarische Mannschaft und die versöhnliche Begegnung von Vater und Sohn als hoffnungsvoller Ausblick auf die Zukunft. Materialien für den Unterricht zum Thema "Wunder von Bern" Zu dem Kinofilm "Das Wunder von Bern" von Sönke Wortmann haben sowohl die Bundeszentrale für politische Bildung als auch die Stiftung Lesen empfehlenswerte Filmhefte mit Didaktisierungsvorschlägen für den Unterricht erarbeitet. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich angeregt durch den Film "Das Wunder von Bern" mit den politischen und sozialen Rahmenbedingungen in der Bundesrepublik beim Gewinn der Fußballweltmeisterschaft 1954 auseinander. beschäftigen sich mit dem Schicksal der deutschen Kriegsgefangenen sowie der Spätheimkehrer und beleuchten die Auswirkungen der langjährigen Gefangenschaft im Hinblick auf Familie und Gesellschaft. werden sich darüber im Klaren, dass es sich beim "Wunder von Bern" nicht um einen Dokumentarfilm, sondern um einen Spielfilm handelt, der allerdings das kollektive Gedächtnis beeinflusst. setzen sich kritisch mit der Bedeutung des "Wunders" für die junge Bundesrepublik und seine Interpretation im Film auseinander. Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) hat ein Heft zum Film herausgegeben, das zahlreiche Zusatzmaterialien enthält, die im Unterricht sehr nützlich sind, wie zum Beispiel ein Sequenzprotokoll, ein umfangreiches Dossier zur Filmsprache und einen Fragenkatalog, der sich für Arbeitsaufträge für Schülerinnen und Schüler nutzen lässt. Geschichtliche Hintergrundinformationen, Linktipps und Literaturhinweise finden sich hier ebenfalls. bpb: Filmheft zu "Das Wunder von Bern" Das Filmheft von Philipp Bühler kann im PDF-Format auf dem Server der Bundeszentrale für politische Bildung heruntergeladen werden. Thema Spätheimkehrer Richard Lubanski gehört zu den so genannten Spätheimkehreren, die erst 1953 oder später nach Deutschland zurückkamen. Leitfragen können hier sein: Wie werden die Probleme dieser Männer im Film dargestellt? Was bedeutete "Kriegsgefangenschaft" für den einzelnen? Warum endete sie für manche Männer erst in den 50er Jahren? Lemo: Kriegsgefangene Beim "Lebendigen Museum online" berichtet ein Zeitzeuge beispielhaft vom Kriegsgefangenenlager Dwjrian der Kura. Wikipedia: Die "Heimkehr der Zehntausend" Der Artikel in der Wikipedia enthält zahlreiche Verweise und eine Liste mit literarischen und filmischen Werken zum Thema. Thema Geschlechterrollen Der Film bietet zahlreiche Anknüpfungspunkte für die Analyse der Geschlechterrollen im sozialgeschichtlichen Kontext. Hier darf der Spielfilm natürlich nicht als historische Quelle dienen, aber er stellt den Anlass für die Beschäftigung mit dem Thema dar. LeMo: Leben in Trümmern Die "Trümmerfrauen" sind zum Symbol für den Aufbauwillen und die Überlebenskraft der Deutschen in der Nachkriegszeit geworden. LeMo: Frauenarbeit "Gleiche Rechte - doppelte Last" Krieg und Nachkriegszeit haben Ehe und Familie verändert. Die Frauen sind durch die erlittenen Erfahrungen und ihre Leistungen beim Wiederaufbau selbständiger geworden. Der Gewinn der Weltmeisterschaft 1954 als Politikum Der große Erfolg der Fußballmannschaft 1954 wurde häufig in Beziehung zur fast ein Jahrzehnt zurückliegenden Niederlage Deutschlands im zweiten Weltkrieg gesetzt. Die Verklärung des Gewinns der Fußballweltmeisterschaft zum "Wunder von Bern" deutet schon darauf hin, dass dieses Ereignis "als nationaler Mythos Eingang in das kollektive Gedächtnis der Deutschen" gefunden hat. Am Ende des Films wird auf ein weiteres Wunder verwiesen, nämlich den Beginn des "Wirtschaftswunders", das sich in den folgenden Jahren in der Bundesrepublik entfaltete. Ausgewählte Textstellen aus den folgenden Darstellungen können hier als Diskussionsgrundlage dienen: LeMo: Fußballweltmeisterschaft 1954 Nicht zuletzt die Äußerungen des DFB-Präsidenten brüskierten die Öffentlichkeiten. Zeitzeugen des "Wunders von Bern" berichten Eine privat erstellte Seite zur WM 1954 mit zwei Zeitzeugeninterviews.

  • Geschichte / Früher & Heute / Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben / Politik / WiSo / SoWi
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II
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