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Züchte deinen eigenen Körper

Unterrichtseinheit

Immer noch warten Tausende Patientinnen und Patienten auf ein Spenderorgan. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler forschen bereits an einer Möglichkeit, menschliche Organe zu züchten. In dieser Unterrichtseinheit beurteilen die Lernenden die medizinischen Möglichkeiten dieser Technologie.Da Menschen immer länger leben, steigt der Bedarf an neuen Organen, die funktionsuntüchtige ersetzen sollen. Eine mögliche Lösung ist das Züchten neuer Organe im Labor. Dafür werden der Patientin oder dem Patienten körpereigene Zellen entnommen. Die Schülerinnen und Schüler sollen anhand wissenschaftlicher Erkenntnisse aus Fallstudien herausfinden, ob so etwas möglich wäre und anschließend entscheiden, ob diese Technologie eine gute Alternative zum Transplantieren körperfremder Organe darstellt. Bezug zum Lehrplan Wissenschaftliches Arbeiten Erkennen von Anwendungen spezifischer wissenschaftlicher Anschauungen Wissenschaftliches Arbeiten Erklärung alltäglicher und technologischer Anwendung von Wissenschaft Biologie: Zellen und ihre Organisation Von Zellen zu Gewebe zu Organen zu Systemen zu Organismen Zell-Wachstum und -Entwicklung Diskussion potentieller Vorteile und Risiken im Zusammenhang mit der Verwendung von Stammzellen in der Medizin. Ablauf Ablauf der Unterrichtseinheit: "Züchte deinen Körper" Der Ablauf der Unterrichtssequenz "Züchte deinen eigenen Körper" ist auf dieser Seite übersichtlich für Sie zusammengestellt. Die Schülerinnen und Schüler lernen, Kenntnisse über Zellen, Gewebe und Organe in einem neuen Zusammenhang anzuwenden. erfahren, wie man sich relevante Informationen beschafft, diese bewertet und zusammenfasst. entscheiden anhand der Informationen, ob eine neue Technologie in den kommenden zehn Jahren anwendbar sein wird. Über das Projekt Das Projekt ENGAGE ist Teil der EU Agenda "Wissenschaft in der Gesellschaft zur Förderung verantwortungsbewusster Forschung und Innovation" (Responsible Research and Innovation, RRI). ENGAGE Materialien werden durch das von der Europäischen Kommission durchgeführte Projekt ENGAGE als Open Educational Resources herausgegeben. Einführung Zeigen Sie die Folie 3 der PowerPoint-Präsentationen, um die Lernenden an die entscheidende Frage, ob wir innerhalb der kommenden zehn Jahre in der Lage sein werden, Ersatzorgane im Labor zu züchten, heranzuführen. Die Schülerinnen und Schüler diskutieren paarweise ihre Antworten auf die Frage und geben der Klasse Rückmeldung. Fragen Sie Ihre Schülerinnen und Schüler, was sie noch herausfinden müssen, ehe sie ein fundiertes Urteil abgeben können. Nutzen Sie die Informationen auf Folie 4, um über Organtransplantation und die dazugehörigen Aspekte zu diskutieren. Diskussion Informieren Sie Ihre Schülerinnen und Schüler darüber, dass eine mögliche Lösung für den Organmangel die Züchtung von Organen im Labor aus den körpereigenen Zellen der Patientin oder des Patienten wäre. Diskutieren Sie mit der Lerngruppe, wie dies die Probleme, die auf der Folie 4 dargestellt sind, lösen könnte. Bei dem ersten menschlichen Körperteil, das im Labor gezüchtet wurde, handelte es sich um ein Ohr (Folie 5 der PowerPoint-Präsentation), das aber nur aus einer Gewebeart bestand. Erörtern Sie mit dem Kurs, warum die Züchtung eines Organs wie dem Herzen viel komplizierter ist (es besteht aus vielen unterschiedlichen Gewebearten, die alle zusammenarbeiten). Aufgabe Die Schülerinnen und Schüler sollen jetzt zwei Aufgaben bearbeiten, um die Frage "Wie nah sind wir der Züchtung von Organen?" beantworten zu können. Sie sollen anfangs allein die Aufgabe auf SI1 bearbeiten. Dabei nutzen sie ihr Verständnis von Zellen, Gewebearten und Organen, um eine Anleitung zu vervollständigen, wie eine menschliche Blase gezüchtet wird. Gehen Sie die Antworten durch, indem Sie SI2 verwenden. Bitten Sie Ihren Kurs, nun paarweise die nächste Aufgabe zu bearbeiten. Mithilfe der Informationen auf SI4 vervollständigen die Schülerinnen und Schüler die Tabelle auf SI3. Erörtern Sie mit dem Kurs, was die Schülerinnen und Schüler herausgefunden haben - welche Organe können wir jetzt schon züchten, welche in den nächsten zehn Jahren und von der Züchtung welcher sind wir noch weit entfernt? Bitten Sie die Schülerinnen und Schüler um eine Begründung ihrer Antworten. Zeigen Sie die Aufgabe auf Folie 6 der PowerPoint-Präsentationen. Eine Freundin der Lernenden benötigt eine Ersatzluftröhre. Welche sollte sie auswählen: eine im Labor gezüchtete oder ein Transplantat? Die Schülerinnen und Schüler arbeiten in kleinen Gruppen. Sie lesen sich die Diskussionskarten (SI5) gegenseitig vor und stufen sie nach ihrer Wichtigkeit ein. Danach verwenden sie die Informationen, um einen Ratschlag aufzuschreiben: Welche Option sollte die Freundin wählen und weshalb? Mittels Handabstimmung sollen die Schülerinnen und Schüler ihre Entscheidung, was sie ihrer Freundin raten würden, präsentieren. Bitten Sie ein paar Lernende, ihre Entscheidung zu begründen. Das Projekt ENGAGE ist Teil der EU Agenda "Wissenschaft in der Gesellschaft zur Förderung verantwortungsbewusster Forschung und Innovation" (Responsible Research and Innovation, RRI). ENGAGE Materialien werden durch das von der Europäischen Kommission durchgeführte Projekt ENGAGE als Open Educational Resources herausgegeben.

  • Biologie / Ernährung und Gesundheit / Natur und Umwelt
  • Sekundarstufe II

Pränatale Diagnostik – ein kontroverses Thema im Unterricht

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit zum Thema "Pränatale Diagnostik" diskutieren die Schülerinnen und Schüler dieses kontroverse Thema. Über eine Internetrecherche und eine Podiumsdiskussion mit Rollenspiel wird das gesellschaftliche und ethische Konfliktpotential der Pränatalen Diagnostik vermittelt.Die Pränatale Diagnostik (PND) ermöglicht bereits während der Schwangerschaft die Diagnose von Schädigungen, Erkrankungen und sogar genetischen Defekten bei ungeborenen Kindern. Die Errungenschaften der modernen Biowissenschaften und der Medizin stellen werdende Eltern bei "positiven" Befunden vor die schwierige (Gewissens-)Entscheidung: Schwangerschaftsabbruch oder nicht?Die für die Unterrichtseinheit veranschlagten zwei Unterrichtsstunden sollten als Einzelstunden abgehalten werden. Die Schülerinnen und Schüler sollten das Thema Sexualkunde bereits durchgenommen haben. Zu Beginn der ersten Stunde wird das bereits vorhandene Wissen der Schülerinnen und Schüler zur Pränatalen Diagnostik zusammengetragen. Danach teilt die Lehrkraft die Arbeitsgruppen ein und ordnet die Arbeitsaufträge zu. Falls genug Zeit vorhanden ist, kann man auch versuchen, die Gruppen ihre Themen selbst wählen zu lassen. Während der Gruppenarbeit sollen die Schülerinnen und Schüler ihre Arbeitsaufträge mithilfe von Internetrecherchen über vorgegebene Links erfüllen. Da diese Aufgabe recht zeitaufwändig ist, sollte die Recherche idealerweise als Hausaufgabe fortgeführt werden können. 1. Stunde: Einführung des Themas und Internetrecherche Hinweise zum Brainstorming, zur Internetrecherche und zu der Bearbeitung der Aufgabenstellungen in Gruppenarbeit. 2. Stunde, Teil I: Präsentation und Podiumsdiskussion Die Diskussion soll auf emotionaler, rationaler und ethischer Ebene fachübergreifend geführt werden (Religion, Politik, Geschichte). 2. Stunde, Teil II: Ergebnissicherung Abstimmung und Fixierung der Ergebnisse auf einer CD-ROM oder einer eigenen Website. Übersicht über die Arbeitsgruppen und Zusammenstellung der Leitfragen für die Recherche. Die Arbeitsblätter können Sie hier einzeln betrachten und herunterladen. Die Schülerinnen und Schüler recherchieren ausgehend von einem Fallbeispiel im Internet in arbeitsteiliger Gruppenarbeit die Standpunkte verschiedener Berufs- und Gesellschaftsgruppen zur Pränatalen Diagnostik mithilfe vorgegebener Links. ihre Ergebnisse im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit Rollenspiel präsentieren. entwickeln für eine abschließende Abstimmung einen klaren eigenen Standpunkt zur Pränatalen Diagnostik-Problematik. transformieren die Ergebnisse der Unterrichtseinheit in eine CD-ROM oder eine Website. Die Unterrichtsstunde beginnt mit einem Brainstorming zur Pränatalen Diagnostik. Ausgangspunkt können zum Beispiel folgende Fragenbilden bilden: Was könnt ihr euch unter dem Begriff Pränatale Diagnostik vorstellen? Warum werden solche Untersuchungen durchgeführt? Die Ergebnisse sollen in einem Tafelbild fixiert werden. Die Einführung, für die etwa zehn Minuten zu veranschlagen ist, dient neben der Sammlung von Informationen auch dazu, einen Bezug der Schülerinnen und Schüler zum Thema aufzubauen. Die Schülerinnen und Schüler werden in sechs Gruppen (A bis F) eingeteilt, die die Standpunkte verschiedener gesellschaftlicher und beruflicher Gruppen zur PND recherchieren und diese Gruppen repräsentieren sollen. Die Standpunkte sollen die Schülerinnen und Schüler in der Podiumsdiskussion der zweiten Stunde vertreten. Die verschiedenen Blickrichtungen verschaffen einen Überblick über die Vielschichtigkeit der Thematik und regen eine kontroverse und lebhafte Diskussion an. Die Recherche erfolgt über ausgewählte Links der Gruppenarbeitsblätter. Als Orientierungshilfe für die Recherche enthalten die Arbeitsblätter neben den jeweiligen Links auch Leitfragen. Am Ende der Recherche muss die Arbeitsgruppe eine klare Meinung "ihrer" gesellschaftlichen Gruppe zum Thema PND vertreten und in der Lage sein, "Hanna und Martin" zu beraten. Allgemeine Sachinformationen zur Pränatalen Diagnostik Um allen Schülerinnen und Schüler zu Beginn der Diskussion einen umfassenden fachlichen Einblick in das Thema zu ermöglichen, bearbeitet Gruppe A nicht eine bestimmte gesellschaftliche Rolle oder Gruppe, sondern stellt eine Präsentation zu den Indikationen für die PND und die verschiedenen medizinischen Verfahren zusammen. Die Dokumentation kann in Form von Plakaten, Overhead-Folien oder - wenn ein Beamer zur Verfügung steht - auch als PowerPoint-Präsentation umgesetzt werden. Der Fall "Hanna und Martin" Die Gruppen B bis F erhalten ein Arbeitsblatt mit dem fiktiven Fallbeispiel von Hanna und Martin. Das Paar erwartet ein Kind. Im Rahmen der ersten Routineuntersuchung beim Gynäkologen wurde das im Ultraschallbild transparente Gewebe zwischen der oberen Rückenmuskulatur und der Haut des Fötus (der Nackenfaltenbereich) ausgemessen. Im Allgemeinen ist dieser durchscheinende Bereich zwischen null und zwei Millimeter dick. Die Nackenfalte des ungeborenen Kindes von Hanna und Martin hat jedoch den Grenzwert von drei Millimetern überschritten. Der Gynäkologe erklärt, dass dies auf eine Chromosomenstörung hinweisen könnte und bietet dem Paar eine weiterführende Diagnostik an. Nun überlegen Hanna und Martin, ob weitere vorgeburtliche Untersuchungen durchgeführt werden sollen. Jede Gruppe erarbeitet nun die Hintergründe des Fallbeispiels aus der Perspektive eines Mediziners, von Eltern eines behinderten Kindes, eines Kirchenvertreters, eines Juristen und von Hanna und Martin. Um die Qualität der Diskussionsphase (2. Unterrichtsstunde) zu optimieren und den anderen Gruppen das Nachlesen von Informationen in den Originalquellen zu ermöglichen, werden die Schülerinnen und Schüler aufgefordert, den recherchierten Aussagen und Zahlen genaue Quellenangaben anzufügen. Der sorgfältige Umgang mit Quellenangaben wird für weitere wissenschaftliche Arbeiten und Projekte immer wieder benötigt und soll geübt und gefestigt werden. Indem die Quellen dokumentiert werden, können insbesondere extreme Aussagen in einen gesellschaftlichen Kontext gebracht und so besser nachvollzogen und bewertet werden. In der Podiumsdiskussion begibt sich aus den Gruppen A bis E je eine Schülerin oder ein Schüler auf das Podium. Aus Gruppe F tun dies zwei Schülerinnen und Schüler, die in der Diskussion die Rollen von Hanna und Martin übernehmen. Diese stoßen die Diskussion mit Fragen an die Expertinnen oder Experten beziehungsweise Freundinnen oder Freunde an und agieren so als Moderierende. Falls nötig, bringen sie durch weitere Fragen neue Impulse in das Geschehen ein. Die restlichen Schülerinnen und Schüler bilden das Publikum. Sie folgen der Diskussion ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler, sind aber auch angehalten, sich aktiv daran zu beteiligen, wobei jedoch keine Rollen vertreten werden müssen. Die Lehrkraft sollte so wenig wie möglich in die Diskussion eingreifen. Erst wenn diese abschweift oder sich zu sehr von der zu klärenden Frage entfernt, sollte eingegriffen werden. Dies kann die Lehrperson unterstützen, indem sie "Hanna und Martin" vor der Diskussion Karten mit Leitfragen aushändigt. So können die Moderatoren selbst die Diskussion wieder in die richtige Bahn leiten. Emotionale Diskussion Die emotionale Diskussion verläuft aus der Betroffenheitsperspektive. Bei dieser Diskussionsform wird ein starker Bezug auf sich selbst genommen und aus der eigenen Betroffenheit heraus argumentiert. Besonders aus den Erkenntnissen des emotionalen Lernens ist diese Diskussionsform geeignet, ein aktives und "hitziges" Gespräch in Gang zu bringen. Rationale Perspektive Die rationale Diskussion konzentriert sich auf Zahlen und Fakten. Im Vordergrund der Gesprächsführung steht die distanzierte Vorstellung der jeweiligen Sichtweisen. Die rationale Perspektive eignet sich insbesondere zur Diskussion von konkreten Fragestellungen wie beispielsweise der Aussagekraft der Nackenfaltenuntersuchung. Aus der rationalen Perspektive kann die Distanz zu dem strittigen Thema gewahrt bleiben. Ethische Ebene Die ethische Diskussion setzt sich mit Fragestellungen auseinander, die eine starke Selbstreflexion und sozialkritisches Denken erfordern. Bei der Podiumsdiskussion sollte auf der ethischen Ebene der Nutzen der PND geklärt werden: Wer profitiert von der Untersuchung? Das Kind oder die Mutter? Eine PND ist sinnvoll und aus medizinischer Perspektive geboten, wenn dadurch die Erkrankung oder die Behinderung des Kindes intrauterin behandelt oder rechtzeitig für eine postnatale Therapie vorgesorgt werden kann. Häufig zeichnen sich aber keine Therapiemöglichkeiten für das Kind ab. In diesen Fällen wird das ungeborene Kind dem Risiko eines diagnostischen Eingriffs ausgesetzt, wobei die einzige Konsequenz aus dem Befund eine Entscheidung über die Fortsetzung oder den Abbruch der Schwangerschaft ist. Für die werdenden Eltern ist das Ergebnis der PND ein Informationsgewinn, der Sorgen und Befürchtungen ausräumen kann. Ist das Untersuchungsergebnis aber "positiv", muss sich das Paar für oder gegen die Fortsetzung der Schwangerschaft entscheiden. Die ethische Diskussion kann ausgeweitet und in einen anderen Kontext gestellt werden. Beispielsweise könnte die Diskussion unter folgenden Fragestellungen laufen: Was ist Norm und wer legt die Norm fest? Wie gehen wir mit Menschen um, die nicht der Norm entsprechen? Wie werden Behinderte in unserer heutigen Leistungsgesellschaft wahrgenommen? Auf der ethischen Ebene sollte fachübergreifendes Arbeiten stattfinden. Hier bietet sich eine Kooperation der Biologie mit den Fächern Religion / Ethik, Philosophie und Geschichte (NS-Zeit: Euthanasie) an. Auch ein Bezug zu sozialwissenschaftlichen Themen wie Minderheiten (Ausländer) und Minderheitenschutz kann hergestellt werden. Eine Diskussion auf der ethischen Ebene ist in erster Linie für die Projektarbeit in der Sekundarstufe II geeignet. Unabhängig von der Diskussionsebene sollte immer eine kritische Auseinandersetzung mit den verwendeten Quellen erfolgen. Insbesondere einseitige Darstellungsweisen und radikale Aussagen sollten genauer analysiert und immer in ihrem Kontext behandelt werden. Insbesondere bei der gesellschaftlichen Gruppe der Kirchenvertreter fällt die grundsätzliche Ablehnung der Abtreibung auf. Eine einseitige Berichterstattung ist auch bei den Standpunkten der Eltern von Kindern mit Down-Syndrom auffällig. Negative Gefühle und Schwierigkeiten werden nicht genannt oder nur marginal behandelt. Die Podiumsdiskussion sollte auf ein klares Ergebnis hinauslaufen, was zur Festigung der Ergebnisse beiträgt. Dazu dient auch die abschließende Abstimmung, in der sich die Schülerinnen und Schüler entscheiden müssen ob sie als Hanna und Martin eine Fruchtwasseruntersuchung oder vergleichbare Untersuchungen durchführen lassen würden oder nicht. ob sie sich für oder gegen ihr Kind entscheiden würden, wenn bei diesem das Down-Syndrom oder eine ähnlich schwerwiegende Behinderung diagnostiziert werden würde. Dabei kann die Abstimmung zur ersten Frage noch per Handzeichen erfolgen. Die zweite Abstimmung, ob das Kind ausgetragen werden soll oder ob sich die Eltern gegen das Kind entscheiden sollten, muss unbedingt anonym über Fragezettel erfolgen. Ziel der Abstimmung ist es, die Schülerinnen und Schüler zu einer persönlichen Stellungsnahme zu bewegen und die aktive Auseinandersetzung mit dem Thema zu fördern. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, sich als Lehrerin oder Lehrer einen eigenen klaren Standpunkt zu bilden. Die persönliche Einstellung darf den Schülerinnen und Schülern jedoch keinesfalls aufdrängt werden. Diese werden jedoch interessiert sein, welche Ansicht die Lehrkraft vertritt. Der persönlichen Meinungsäußerung sollte immer der Hinweis vorausgehen, dass jeder seine individuelle Meinung zum Thema PND finden und vertreten muss. Im Rahmen einer Projektwoche in der Sekundarstufe II können die Ergebnisse der Unterrichtseinheit weiter verwendet und die Inhalte vertieft werden. Eine mögliche Aufgabenstellung wäre die Zusammenstellung eines Kompendiums aus den recherchierten Artikeln. Diese Zusammenfassungen können von den Arbeitsgruppen zusammengestellt und mit einem kurzen persönlichen Kommentar versehen werden. Die Ergebnisse sollten auf CD-ROM gebrannt und so für die gesamte Klasse fixiert werden. Die Hauptaspekte der Podiumsdiskussion werden dabei wiederholt und das Gelernte verfestigt sich. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Erstellung einer gemeinsamen Website, auf der jede Gruppe ihre Ergebnisse veröffentlicht und so einer breiteren Öffentlichkeit, insbesondere anderen Klassen, zur Verfügung stellt. Die Diskussion kann hier in einem Forum fortgeführt werden. Der Ausgangspunkt aller Arbeitsgruppen ist eine E-Mail von Hanna und Martin an einen medizinischen Beratungsservice im Internet. Hallo, wir sind schwanger (natürlich meine Frau) und zwar in der 14. Woche, und sollten uns langsam entscheiden, ob wir eine Fruchtwasseruntersuchung machen sollen oder nicht. Die Nackenfaltenuntersuchung hat ein Risiko von 1 zu 1.557 ergeben, was laut Arzt nicht sehr hoch ist. Die Schwangerschaft verläuft bisher ohne Probleme und die Entwicklung des Kindes ist absolut normal. Nur bleibt immer noch die Frage: Was ist, wenn unser Baby behindert ist? Lohnt sich die Fruchtwasseruntersuchung überhaupt oder ist das Risiko im Verhältnis zu hoch? Was sollen wir tun? Wann werden in der Schwangerschaft vorgeburtliche Untersuchungen durchgeführt? Wie sehen die Kinder zu diesem Zeitpunkt aus? Unter welchen besonderen Umständen werden solche Untersuchungen empfohlen und durchgeführt? Welche Verfahren gibt es? Welche Methoden der PND sind mit welchen Risiken verbunden? Unter welchen Umständen ist das Risiko vertretbar? Würdest du Hanna und Martin zu einer Fruchtwasseruntersuchung raten? Welche rechtlichen Aspekte musst du bei deiner Arbeit mit vorgeburtlichen Untersuchungen einbeziehen? Du hast dich früher bereits einmal für das Leben deines behinderten Kindes entschieden. Würdest du es heute genauso machen? Welche positiven und negativen Erfahrungen hast du mit der Behinderung deines Kindes gemacht? Welche Hilfe ist dir von wem (staatliche Hilfe, Vereine, Freunde) entgegengebracht worden? Welche persönlichen Einschränkungen bringt das Leben mit einem behinderten Kind mit sich? Wozu würdest du Hanna und Martin als Freund oder Freundin raten, wenn durch die PND eine Behinderung festgestellt würde? Was sagt die Kirche zur PND und zur Abtreibung? Welche Argumente bringt die Kirche gegen die Abtreibung? Welche gegen die PND? Welche Hilfe können Betroffene von der Kirche erwarten? Welche rechtlichen Bestimmungen muss man bei vorgeburtlichen Untersuchungen beachten? Welche bekannten juristischen Fälle gibt es? Wie sind die rechtlichen Bestimmungen für Abtreibungen von behinderten Föten nach PND? Welche Bedeutung hat die Nackenfaltenuntersuchung? Was wird bei dieser Untersuchung gemacht? Welche Erfahrungen haben andere Leute in eurer Situation schon gemacht? Welche Fragen bleiben für euch offen, die ihr in der Diskussion stellen könntet? Die folgende Liste enthält die nach Arbeitsgruppen sortierten und auf den Arbeitsblättern vorgegebenen Links, mit denen die SchülerInnen in der Recherchephase arbeiten.

  • Biologie / Ernährung und Gesundheit / Natur und Umwelt
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Tierversuche

Unterrichtseinheit

1,2 Millionen Menschen in der EU haben eine Petition für ein vollständiges Verbot von Tierversuchen unterzeichnet. Ihre Argumente lauten, dass diese sowohl unethisch als auch nicht notwendig seien. Die Lernenden sollen in dieser Sequenz anhand wissenschaftlicher Beweise entscheiden, ob Tierversuche für die Entwicklung neuer Asthma-Medikamente notwendig sind. Die Schülerinnen und Schüler erörtern, wie Asthma das Gasaustauschsystem beeinflusst. Dies dient als Vorbereitung der Untersuchung wissenschaftlicher Beweise, bei der die Lernenden entscheiden sollen, ob Tierversuche für die Entwicklung neuer Asthma-Medikamente notwendig sind. Die Schülerinnen und Schüler lernen außerdem, wie sie ethisches Denken anwenden können, um schwierige Entscheidungen zu treffen und analysieren verschiedene ethische Standpunkte. Die Unterrichtseinheit besteht aus zwei aufeinanderfolgenden Lektionen. Bezug zum Lehrplan Wissenschaftliches Arbeiten Entwicklung wissenschaftlichen Denkens: Anerkennung der Macht und Einschränkungen von Wissenschaft und Betrachtung jeglicher ethischer Sachverhalte, die auftreten könnten. Entscheidungen auf Grundlage der Evaluation der Beweise und Argumente treffen. Biologie Gesundheit, Krankheit und die Entwicklung von Medikamenten: den Zusammenhang zwischen Gesundheit und Krankheit beschreiben. Beschreibung des Prozesses der Entdeckung und Entwicklung potenzieller neuer Medikamente, einschließlich präklinischer und klinischer Testverfahren. Ablauf Ablauf der Unterrichtseinheit "Tierversuche" Der Ablauf der Unterrichtssequenz "Tierversuche" ist auf dieser Seite übersichtlich für Sie zusammengestellt. Die Schülerinnen und Schüler befassen sich mit dem Thema Atmung und zeigen auf, welche Auswirkungen Asthma auf die Struktur des Gasaustauschsystems hat. beziehen ethische Ansichten in ihre Überlegungen ein und lernen drei verschiedene ethische Denkweisen kennen: Nützlichkeitsprinzip, Rechte und Pflichten, Werte. Über das Projekt Das Projekt ENGAGE ist Teil der EU Agenda "Wissenschaft in der Gesellschaft zur Förderung verantwortungsbewusster Forschung und Innovation" (Responsible Research and Innovation, RRI). ENGAGE Materialien werden durch das von der Europäischen Kommission durchgeführte Projekt ENGAGE als Open Educational Resources herausgegeben. Engagement Zeigen Sie die Bilder auf Folie 2 der PowerPoint-Präsentation für Lektion 1. Bitten Sie die Schülerinnen und Schüler, paarweise darüber zu diskutieren, um was für ein Problem es sich handeln könnte. Decken Sie die Antwort auf, geben Sie den Lernenden weitere Informationen (Folie 3-5) und zeigen Sie ihnen anschließend die Entscheidung, die sie in dieser Aufgabe treffen müssen (Folie 6). Bitten Sie Ihre Schülerinnen und Schüler per Hand abzustimmen, wer die Petition für ein Verbot von Tierversuchen unterschreiben würde. Anmerkung: In einer Mittelstufenklasse können Sie nun eventuell länger über den Prozess der Arzneimittelprüfung diskutieren. Die Ziele dieser Lektion werden präsentiert (Folie 7). Anschließend zeigen Sie eine Aufstellung, wie die Lernenden in Lektion 1 wissenschaftliche Beweise anwenden und wie ihnen eine ethische Denkweise in Lektion 2 bei der Entscheidungsfindung helfen kann (Folie 8). Überprüfen Beginnen Sie die Einführung mit einer Erläuterung des hohen Entwicklungsbedarfs an Asthma-Medikamenten (Folie 9). Die Lernenden erarbeiten individuell mithilfe ihrer Kenntnisse über das Gasaustauschsystem, welche Auswirkungen Asthma darauf hat und welche Wirkung Asthma-Medikamente erzielen (SI1). Diese Aufgabe soll ihr Hintergrundwissen aktivieren, sodass sie in der Lage sind es abzurufen, wenn sie im nächsten Teil der Lektion Beweise betrachten. Überlegungen Die nächste Aufgabe wird vorgestellt (10). Die Schülerinnen und Schüler sollen in kleinen Gruppen arbeiten. Stellen Sie jeder Gruppe Beweiskarten (SI2) und eine DIN A3-Kopie der Leiste (SI3) zur Verfügung. Die Lernenden lesen jede Beweiskarte und diskutieren anschließend in der Gruppe, welche Informationen ihnen die Karten darüber geben, wie notwendig Tierversuche für die Entwicklung von Medikamenten sind. Die Schülerinnen und Schüler entscheiden, wo die einzelnen Karten auf der Leiste platziert werden. Anschließend diskutieren sie über die Notwendigkeit von Tierversuchen. Bitten Sie die Gruppen um Feedback und um einen Vergleich ihrer Überlegungen. Für jede präsentierte Meinung sollen die Gruppen Beweise verwenden und diese begründen. Engagement Betrachten Sie Folie 2 der PowerPoint-Präsentation für Lektion 2. Bitten Sie die Schülerinnen und Schüler um eine Handabstimmung und fragen Sie, ob jemand seine Meinung zur Petition für ein Verbot von Tierversuchen nach Betrachtung der wissenschaftlichen Beweislage geändert hat. Zeigen Sie den Lernenden, wie sie durch die Lektionen 1 und 2 bei der Entscheidungsfindung unterstützt werden (Folie 3). Zeigen Sie ihnen zudem die Ziele dieser Lektion auf (Folie 4). Spielen Den Schülerinnen und Schülern wird eine neue Reality Show vorgestellt, an der sie selbst teilnehmen (Folie 5). In der Show sowie im echten Leben werden sie schwierige Entscheidungen treffen müssen, jedoch können sie drei verschiedene Denkweisen bei der Entscheidungsfindung in Betracht ziehen (Folie 6). Die Lernenden sollen paarweise arbeiten. Jedes Paar benötigt dabei die Informationen über die drei Arten ethischen Denkens (SI1). Ordnen Sie jedem Paar eine bestimmte Denkweise zu und zeigen Sie die Folien 7-12, auf denen die Entscheidungen dargestellt werden. Die Paare müssen nun ihre Entscheidung in Bezug auf die ihnen zugeteilte Denkweise treffen. Die Folgen jeder Entscheidung werden aufgezeigt. Vergleichen Sie die Entscheidungen, die aufgrund unterschiedlicher Prinzipien getroffen wurden. Fragen Sie die Schülerinnen und Schüler, ob sie mit ihrer Wahl zufrieden sind. Diskutieren Sie in der Klasse, ob das Treffen einer Entscheidung für gewöhnlich nicht nur die Anwendung eines einzigen Prinzips darstellt. Entscheiden Stellen Sie die nächste Aufgabe (Folie 13) vor, die die Lernenden um Paar- oder Gruppenarbeit bearbeiten sollen. Die Schülerinnen und Schüler lesen sich die Standpunkte über Tierversuche (SI2) durch und entscheiden, ob diese für oder gegen ein Verbot von Tierversuchen sprechen und welche ethische Denkweise dargestellt wird. Sie dokumentieren diese Information (SI3). Diese Standpunkte können nun als Basis für eine von der Lehrkraft geleitete Diskussion oder für ein spezielles Format wie den Fishbowl verwendet werden. Möchten Sie lieber eine Klassendiskussion durchführen ist es empfehlenswert, dass die Schülerinnen und Schüler ihre Standpunkte präsentieren und begründen, indem sie nach folgender Struktur vorgehen: Sprich deine Meinung aus. Präsentiere deine Beweise (Wissenschaft, Ethik.). Erkläre deinen Gedankengang (wie unterstützen die Beweise deine Meinung?). Die Schülerinnen und Schüler betrachten nun die wissenschaftlichen Beweise aus Lektion 1 im Zusammenhang mit ethischem Denken, um eine persönliche Entscheidung darüber zu treffen, ob Tierversuche verboten werden sollten (Folie 14). Sie sollen ihre Entscheidungen mit Begründungen aufschreiben. Eventuell möchten Sie den Lernenden als Unterstützung Satzanfänge vorgeben. Beenden Sie die Aufgabe mit einer Handabstimmung - hat jemand seine Meinung geändert? Falls ja, was hat sie/ihn zum Umdenken veranlasst? Fragen Sie die Schülerinnen und Schüler, ob diese Entscheidung auf jede Tierart zutrifft (Folie 15). Sie können in Gruppen in der Klasse diskutieren, indem sie die drei Arten ethischen Denkens anwenden, um zu einer Entscheidung zu gelangen. Das Projekt ENGAGE ist Teil der EU Agenda "Wissenschaft in der Gesellschaft zur Förderung verantwortungsbewusster Forschung und Innovation" (Responsible Research and Innovation, RRI). ENGAGE Materialien werden durch das von der Europäischen Kommission durchgeführte Projekt ENGAGE als Open Educational Resources herausgegeben.

  • Biologie / Ernährung und Gesundheit / Natur und Umwelt / Religion / Ethik
  • Sekundarstufe II, Sekundarstufe I

Zweite Chance für das Leben? – Pro und Contra der Organspende

Unterrichtseinheit
5,99 €

Regelmäßig gibt es aufwändige, vom Gesundheitsministerium und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung initiierte Werbekampagnen, um die Bereitschaft für Organspende zu potenzieren. Dennoch fehlt es bundesweit nach wie vor an Spenderorganen. In dieser fächerübergreifenden Unterrichtseinheit beleuchten die Schülerinnen und Schüler das Pro und Contra der Organspende." Tod " und " Krankheit " sind Thematiken, die sich zumeist außerhalb des Wahrnehmungshorizonts von Heranwachsenden befinden – und die dennoch immerzu alle Menschen betreffen können. Die Unterrichtseinheit "Pro und Contra der Organspende" führt die Schülerinnen und Schüler in diesem Kontext an das Thema Sterblichkeit heran und richtet ihren Fokus dabei explizit auf die hitzige Debatte rund um die Organspende-Thematik . Deklariertes Ziel ist es, dass sich die Lernenden mit den verschiedenen Pro- und Contra-Argumenten zu der übergeordneten Thematik auseinandersetzen, verschiedene Sichtweisen kennen- beziehungsweise respektieren lernen und insgesamt ein differenziertes individueller Werturteil zur Organspende herausarbeiten. Dabei inkludiert die Unterrichtseinheit unter anderem die Arbeit mit einem kurzen Lehrfilm und fußt insbesondere auf dem Veranstalten einer klasseninternen, themenbezogenen Diskussionsrunde . Die Unterrichtseinheit ist so konzipiert, dass die Schülerinnen und Schüler sich das Thema im Rahmen des entdeckenden Lernens weitgehend selbstständig erarbeiten können. Sie erhalten den Arbeitsauftrag, sich über das Für und Wider der Organspende zu informieren und die erhaltenen Informationen kritisch zu reflektieren. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen, sich kritisch mit unterschiedlichen Standpunkten auseinanderzusetzen. sind gefragt, sich eine eigene Meinung zu bilden. setzen sich selbstständig mit einem komplexen Thema auseinander. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler recherchieren selbstständig im Internet. lernen, unterschiedliche Websites kritisch zu analysieren und deren Inhalte zu hinterfragen. drehen eigenständig einen kleinen Film. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen verschiedene Standpunkte kennen und akzeptieren. produzieren in Gruppenarbeit einen eigenen Film. hinterfragen ihren eigenen Standpunkt.

  • Ernährung & Gesundheit / Gesundheitsschutz / Pflege, Therapie, Medizin / Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben / Religion / Ethik / Fächerübergreifend
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Bionik und Autos: die Natur als Ingenieurin

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit für den Biologie- und Ethikunterricht der Sekundarstufe II zum Thema "Bionik und Autos" erarbeiten sich die Schülerinnen und Schüler selbstständig die Grundlagen der Bionik und lernen verschiedene bionische Anwendungen aus dem Alltag kennen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf praxisnahen Beispielen aus dem Automobilbau, bei denen natürliche Vorbilder für technische Innovationen genutzt werden. In den letzten Jahren ist das Interesse an bionischen Entwicklungen – insbesondere im Hinblick auf das Thema Nachhaltigkeit – enorm gestiegen. Mithilfe der Bionik ist es möglich, nicht nur nachhaltige und umweltschonende Technologien und Produkte zu entwickeln, sondern dadurch auch Ressourcen einzusparen und so einen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten. Die vorliegende Unterrichtseinheit lässt sich in den Rahmenlehrplan der Sekundarstufe II für das Fach Biologie einordnen und orientiert sich an einem Thema, das sich vor allem in den letzten Jahren als eigenständige wissenschaftliche Disziplin etabliert hat. Die Bionik besitzt mittlerweile breitgefächerte Anwendungsmöglichkeiten, wobei die nachhaltigen Innovationen in vielen technischen Bereichen und auch im täglichen Alltag zum Einsatz kommen. Im Fokus dieser Unterrichtseinheit steht neben der Vermittlung der Grundlagen der Bionik vor allem die Anwendung bionischer Erfindungen im Alltag. Im späteren Verlauf der Einheit wird dann ein besonderes Augenmerk auf die Anwendungen aus dem Bereich des Automobilbaus gelegt. Abschließend haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, ein eigenes Beispiel der Bionik zu erforschen und einen Vortrag oder wahlweise ein Poster zu entwickeln. Zusätzlich kann das Thema um ethische Aspekte erweitert werden, indem die Schülerinnen und Schüler ein Zitat aus dem zugrunde liegenden Text interpretieren und die Grenzen der Forschung und die Chancen (der Bionik) diskutieren. Optional kann eine Diskussion über Nachhaltigkeitsaspekte im Bereich des Kfz-Handwerks geführt werden, das sich aufgrund seiner Innovationsbereitschaft und seines Willens zu mehr Nachhaltigkeit als Lehrbeispiel eignet. Das Forschungsgebiet Bionik gewann vor allem in den letzten Jahren an Relevanz, da bei der Suche nach Lösungen für Fragstellungen zum Thema Nachhaltigkeit die Hilfe aus der Natur sehr willkommen ist. Das Thema Bionik eignet sich außerdem gut, um das Interesse der Schülerinnen und Schüler an Naturwissenschaften und Technik zu wecken, da es viele Berührungspunkte mit dem Alltag bietet. Die Unterrichtseinheit ist ideal für den Biologieunterricht der Sekundarstufe II geeignet. Thematisch eignet sie sich als vertiefende Ergänzung im Anschluss an den Themenblock „Evolution und Zukunftsfragen“, der in jedem Lehrplan zu finden ist. Da die Einheit biologische mit ethischen Themen vereint, kann sie aber auch fächerübergreifend für die Fächer Ethik, Gemeinschaftskunde oder Politik genutzt werden. Ein gewisses Grundwissen in Bezug auf den Umgang mit biologischen Fragestellungen, der in der Sekundarstufe I geschult wird, wird für die Bearbeitung der Aufgaben vorausgesetzt. Außerdem sollte die grundlegende Fähigkeit vorliegen, themenbezogen in verschiedenen Quellen zu recherchieren. Weitere Kenntnisse sind nicht notwendig. Die Einheit bietet ein breites Spektrum an Lernmethoden und Sozialformen, sodass der Unterricht interessant und abwechslungsreich gestaltet werden kann. Für die Erarbeitung der verschiedenen Aufgabenstellungen stehen Arbeitsblätter mit Info-Texten zur Verfügung. In einigen Aufgabenstellungen wird zusätzlich die eigene Recherchefähigkeit entwickelt und auch das kritische Hinterfragen geschult. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erlangen Wissen über verschiedene Herangehensweisen in der Bionik. lernen verschiedene bionische Anwendungsbeispiele kennen. benennen die Ziele der Bionik. zeigen Möglichkeiten sowie Grenzen der Bionik auf. können ihr Wissen auf fächerübergreifende Fragestellungen anwenden. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler verfassen und vergleichen verschiedene Informationsquellen. wählen Medienangebote und Informationen selbständig aus. können Medieninhalte analysieren und kritisch bewerten. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler verbessern ihre Kommunikationsfähigkeit, indem sie über ethische Fragen diskutieren und argumentieren. Verwendete Literatur Hill, B: Bionik: Lernen von der Natur; Duden Schulbuch-Verlag; 1. Auflage; Berlin; 2006. Zeuch, M; Was ist Was - Bionik; Tessloff-Verlag, Nürnberg; 2010.

  • Biologie
  • Sekundarstufe II
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