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Monokulturen und Regenwald: "Huhn frisst Jaguar?!"

Unterrichtseinheit

Diese Unterrichtseinheit zum Themenbereich Fleisch, Soja und Regenwald betrachtet die Anbauweise von Soja in Brasilien ganz genau. In Brasilien erstrecken sich die Soja-Felder kilometerweit bis zum Horizont. Diese Monokulturen sind ökologische Wüsten ohne Artenvielfalt. Die Schülerinnen und Schülern erarbeiten sich den Begriff Monokultur und diskutieren anhand eines bunten Comics, warum uns das Thema Soja überhaupt betrifft. Diese Unterrichtseinheit für Schülerinnen und Schüler ab Klasse 7 ist ein Auszug aus dem Unterrichtsmaterial "Huhn frisst Jaguar?!" von OroVerde. Die Einheit befasst sich anhand eines bunten Comics mit der Anbauweise des Massenprodukts Soja in den Regenwaldgebieten Brasiliens. Mit Soja werden unsere Mast-Tiere in Deutschland gefüttert; entsprechend viel benötigen wir davon. Es wird in intensiver Landwirtschaft in Monokultur-Plantagen angepflanzt und reicht hektarweit über das Land. Die Schülerinnen und Schüler lernen diese Anbauweise anhand eines Comics und kleinen Aufgabenstellungen kennen. Das Thema Soja und Monokulturen im Unterricht Mit dem Thema Soja kann im Unterricht an die Themen Globalisierung und intensive Landwirtschaft angeschlossen werden. Hintergründe und hilfreiche Fakten zum Thema Fleisch, Soja-Anbau und Regenwald finden Sie im Dokument "Lehrerinfo Soja" bei den Downloads. Didaktische und methodische Hinweise Mit der Unterrichtseinheit "Monokulturen und Regenwald: 'Huhn frisst Jaguar?!'" erarbeiten sich die Schülerinnen und Schüler Wissen zu den Hauptursachen der Regenwaldzerstörung und zu den Auswirkungen unseres Konsums in Europa auf die Regenwälder. Das Material liefert viel Raum für Diskussionen, sodass offene Fragen der Jugendlichen während der Durchführung der Einheit beantwortet werden können. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen den Zusammenhang zwischen dem Soja-Anbau, unserem Konsumverhalten und der Regenwaldzerstörung kennen. beschäftigen sich mit der intensivlandwirtschaftlichen Anbaumethode der Monokultur. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen Comics als Unterrichtsmedium kennen. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich in Gruppenarbeit komplexe Themenbereiche. lernen die Auswirkungen ihres täglichen Handelns und Konsumverhaltens auf die Umwelt kennen.

  • Biologie / Ernährung und Gesundheit / Natur und Umwelt / Geographie / Jahreszeiten
  • Sekundarstufe I

Auswirkungen unseres Fleischkonsums

Unterrichtseinheit

Diese Unterrichtseinheit zu den Themen Fleisch, Soja und Regenwald veranschaulicht anhand eins Comics, wie unser Fleischkonsum mit der Abholzung des Regenwalds zusammenhängt. Dabei werden den Lernenden die Auswirkungen von übermäßigem Fleischkonsum bewusst gemacht und Handlungsspielräume aufgezeigt. Diese Unterrichtseinheit zum Thema Fleischkonsum ist ein Auszug aus dem neuen Unterrichtsmaterial "Huhn frisst Jaguar?!" von OroVerde, für Schülerinnen und Schüler ab Klasse 7. Es befasst sich mit unserem Fleischkonsum, sowie Monokulturen, Massentierhaltung und der Auswirkung, die diese Faktoren auf Umwelt und Klima haben. Dabei wirft es Fragen auf und regt die Schülerinnen und Schüler an, sich eine eigene Meinung zu bilden. Der jährliche Fleischkonsum eines Deutschen liegt bei circa 60 kg. Der Fleischhunger gefährdet nicht nur unsere Gesundheit, sondern auch ganze Ökosysteme. So werden für Futtermittel riesige Flächen mit Soja bepflanzt, was weitreichende Folgen für die Umwelt hat. Zur Veranschaulichung dieser komplexen Sachzusammenhänge und Wirkungsketten bietet diese Einheit einen Comic an, der die Lernenden an die Themen Fleisch, Soja und Regenwald heranführt. Eine bildliche Darstellung bietet sich bei diesem Thema besonders an, da so die globalen Sachzusammenhänge auf ihren Kern reduziert dargestellt werden können. Da sich die Unterrichtseinheit auch zentral um unser eigenes Konsumverhalten und seine Auswirkungen dreht, ist ein direkter Realitätsbezug für die Schülerinnen und Schüler gegeben. Die Schülerinnen und Schüler kennen die globalen Lieferketten der Fleischproduktion und des Sojaanbaus. erstellen eine Wirkungskette und bauen diese selbstständig aus. erarbeiten mit einem Comic ein neues Thema. setzten sich kritisch mit ihrem eigenen Fleischkonsum auseinander. reflektieren über mögliche Lösungen und Handlungsoptionen.

  • Ernährung & Gesundheit / Gesundheitsschutz / Pflege, Therapie, Medizin / Biologie / Ernährung und Gesundheit / Natur und Umwelt / Religion / Ethik
  • Sekundarstufe I

Konsum: Regenwald im Einkaufswagen

Unterrichtseinheit

Dieser Workshop zum Thema Konsum und Regenwald gibt interaktiv lebendige Einblicke in die Welt unseres Konsums hier in Deutschland und seine Auswirkungen in den Anbaugebieten der Rohstoffe, dem tropischen Regenwald. Den thematischen Kern der Unterrichtseinheit bilden die vier Haupttreiber der Regenwaldzerstörung: Palmöl, Soja, Tropenholz und Papier. Durch den interaktiven Workshop "Konsum: Regenwald im Einkaufswagen" führt die Lehrkraft die Schülerinnen und Schüler anhand einer Präsentation - vorbei an den Produktionsstätten von Soja, Palmöl, Papier und Tropenholz bis hin zum eigenen Einkaufswagen und den Möglichkeiten, den Regenwald im Alltag zu schützen. Arbeitsaufträge, kleine Filmclips und Spiele gestalten einen methodenreichen Unterricht, der unser Konsumverhalten genau unter die Lupe nimmt. Die Schülerinnen und Schüler werden zur kritischen Betrachtung des eigenen Konsumverhaltens hingeführt. Die Unterrichtseinheit schließt mit Hilfestellungen und Ideen für den eigenen Alltag. Konkret führt der Workshop die Schülerinnen und Schüler aus ihrer Lebenswirklichkeit heraus in die Tropen. Themen wie der Soja-Anbau für die massenhafte Fleischproduktion, Palmöl in Schokoladen-Creme und Bodenschätze in ihren Handys lassen die Schülerinnen und Schüler staunen. Zahlen und Fakten sind anschaulich und altersgerecht aufbereitet; eindrucksvolle Bilder zeigen, wie sich die Welt in den Tropen durch unseren Konsum verändert. Ein aktuelles und gleichsam spannendes Thema – nicht nur für eine Doppelstunde. Das Thema "Konsum und Regenwald" im Unterricht Die Lehrkraft braucht außerhalb der Präsentation kein weiteres Hintergrundwissen. Die einzelnen Präsentationsfolien weisen auf Fakten und Hintergründe hin beziehungsweise leiten die Lehrkraft zu weiteren Quellen. Das Thema "Konsum und Regenwald" findet durch seine breite Aufstellung in diversen Fächern Anbindung und kann als Einstieg oder Wiederholung in den Oberthemen Globalisierung, Landwirtschaft in den Tropen oder Regenwald allgemein genutzt werden. Vorkenntnisse Die Lehrkraft sollte sich das Handout zur Präsentation genau anschauen. Hier finden sich neben weiteren Quellen und Hintergrundfakten auch Tipps für weitere Arbeitsaufträge und Spiele, die individuell auf die Klasse zugeschnitten durchgeführt werden können. So befindet sich in dem Materialpool für jede Jahrgangsstufe von der siebten bis zur zwölften Klasse etwas. Didaktische Analyse Das Material zum Thema Konsum und Regenwald soll die Handlungskompetenz und das Engagement der Schülerinnen und Schüler fördern, sich mit den großen Herausforderungen unserer Zeit – dem Konsum und seinen Folgen – kritisch zu befassen. Das Material zeigt die Zusammenhänge zwischen dem Burger auf dem Teller und riesigen Soja-Plantagen in den Tropen. Es möchte die Schülerinnen und Schüler für das Thema Konsum und ihre eigene Verantwortung als Verbraucherin und Verbraucher sensibilisieren. Methodische Analyse Es ist darauf zu achten, nicht zu negativ zu werden: Gerade ältere Schülerinnen und Schüler (ab Klasse 9) neigen oft zur "Schwarzmalerei". Die Lehrkraft sollte den Workshop daher möglichst mit der Schlusseinheit "Handlungsempfehlungen und Hilfestellungen" (Arbeitsblatt 7) beenden, um dem Gedanken des "Ich kann sowieso nichts ändern" vorzugreifen und positiv aus der Situation zu gehen. Weitere Unterrichtseinheiten des Feldes "Was kann ich tun?" finden Sie unter den externen Links. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erlangen Wissen zu den Haupttreibern der Regenwaldvernichtung. lernen Handlungsempfehlungen und Alltagstipps kennen, wie sie den Regenwald schützen können und dem massenhaften Konsum entgegenwirken können. beschäftigen sich mit einem aktuellen, gesellschaftlichen Thema, das ihnen in ihrer Zukunft zunehmend mehr begegnen wird. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich mit sozialer Gerechtigkeit gegenüber den Menschen im globalen Süden (die Tropen). setzen sich mit dem Thema "Intergenerationelle Gerechtigkeit" auseinander. erweitern ihre Kompetenzen im Bereich des gemeinschaftlichen Arbeiten (Gruppenarbeit) und der Abstimmung und Organisation von Arbeitsaufträgen mit Mitschülerinnen und Mitschülern.

  • Biologie / Ernährung und Gesundheit / Natur und Umwelt / Geographie / Jahreszeiten
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Palmöl – Verwendung und Konsum

Unterrichtseinheit

Die Unterrichtseinheit zum Thema "Palmöl" ist ein Auszug aus dem Unterrichtsmaterial "The future we want" für Schülerinnen und Schüler ab der 7. Klasse. Die Einheit konzentriert sich auf die Gewinnung und Verwendung von Palmöl, mit dem wir täglich in Kontakt kommen – wie zum Beispiel durch Lebensmittel (Schokolade) oder Pflegeprodukte (in Form von Reinigungsmitteln) – und erklärt, wo sich Palmöl in unserem täglichen Leben versteckt.Diese Unterrichtseinheit rund um das Thema Palmöl verknüpft unseren Alltag mit dem Regenwald und gibt Einblicke in die Produktion von Palmöl, in welchen Produkten Palmöl zu finden ist und wie Palmöl gewonnen wird. Zudem befassen sich die Schülerinnen und Schüler mit Zusammenhängen und Problematiken, die mit der Gewinnung und Nutzung dieser Ressource verbunden sind. Die Lernenden arbeiten im Unterricht mit Sachtexten, Grafiken und Bildern, die ihnen das Thema näher bringen. Diese Einheit ist ein Teil des Gesamtmaterials "The future we want", das unser Konsumverhalten in Zusammenhang zur Abholzung des Regenwaldes setzt. Verschiedene Lebensmittel und Konsumgüter wie Soja, Fleisch, Papier oder auch Kakao werden dabei kritisch hinterfragt. Alle Einheiten können dabei eigenständig bearbeitet werden und sind zunächst unabhängig voneinander. Ein umfassende Bearbeitung aller Materialien bietet sich daher vor allem im Rahmen einer Projektwoche an. Ansonsten können einzelne Elemente des Materials gezielt in den Unterricht integriert werden, wenn sie thematisch passen.Es werden keine Grundkenntnisse bei der Lehrkraft vorausgesetzt. Alle Informationen für die Schülerinnen und Schüler sind auf den Arbeitsblättern vorhanden. Die Lernenden erhalten einen Überblick über einen Haupttreiber der Regenwaldabholzung und lernen viele Produkte aus ihrem Alltag kennen, die ihren Ursprung im Regenwald haben – wie Lebensmittel, Waschmittel, und Pflegeprodukte. So können die Schülerinnen und Schüler einen Bezug zum Thema herstellen. Da die Problemstellungen auch in dieser kompakten Form noch komplex sind, werden sie durch Texte und begleitende Grafiken unterstützt. Es empfiehlt sich, das schwere Thema in entspannter Form abzuschließen, zum Beispiel in Form eines Spiels oder einer Diskussionsrunde. Das Thema "Umgang mit Ressourcen" kann im Rahmen dieser Unterrichtseinheit um weitere Konsumgüter erweitert werden. Welchen Einfluss hat beispielsweise der Konsum von Soja und Fleisch in Bezug auf die Abholzung des Regenwaldes? Diese Unterrichtseinheit liefert somit lediglich einen Einblick in die Gesamteinheit "The future we want", kann allerdings auch eigenständig bearbeitet werden. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen etwas über die Problematiken, die mit Palmöl verbundenen sind. erfahren etwas über Palmölprodukte, die uns in unserem Alltag umgeben. werden an komplexere Alternativen zu Palmöl herangeführt. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler arbeiten mit Texten und Infografiken.

  • Biologie / Ernährung und Gesundheit / Natur und Umwelt / Ernährung & Gesundheit / Gesundheitsschutz / Pflege, Therapie, Medizin
  • Sekundarstufe I

Genfood: Aus dem Labor frisch auf den Tisch?

Unterrichtseinheit

Wo Genfood drin ist, muss nun auch Genfood draufstehen, denn seit April 2004 gilt eine neue Richtlinie der Europäischen Union. Was Befürworter und Kritiker zum Einsatz der Gentechnik in der Landwirtschaft sagen und wie der Handel reagiert, beschreibt dieser Basisartikel. Die neue Richtlinie der Europäischen Union schreibt vor, dass Lebensmittel aus gentechnisch veränderten Rohstoffen gekennzeichnet werden müssen. Doch was bedeutet es, wenn ein Produkt als gentechnisch verändert gekennzeichnet ist? Was sind die Vorteile dieser Lebensmittel, und was sind ihre Risiken? Nur wenige Themen bringen Umwelt- und Verbraucherschützer so sehr auf die Barrikaden wie die Gentechnik. Die Schülerinnen und Schüler sollen sich über den Einsatz der Gentechnik in der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion informieren. die Argumente für und wider gentechnisch veränderte Lebensmittel kennen lernen. die Chancen und Risiken der Gentechnik in Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion diskutieren. ihr Verhalten als Verbraucher reflektieren. das Internet als Informations- und Recherchemedium nutzen. Die Gesetzeslage in der EU Mitte Mai 2004 entschied die EU-Kommission, den Anbau von gentechnisch verändertem Mais zuzulassen. Vor allem die USA hatten bei der Welthandelsorganisation (WTO) auf die Zulassung von gentechnisch manipuliertem Mais in Europa gedrängt. Das sei eine übereilte Entscheidung, meinen Kritiker, da sich auch die Experten nicht einig seien, ob der Anbau zu befürworten oder abzulehnen ist. In Europa gibt es noch keine einheitliche Regelung zum Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen. Bislang entscheidet jedes Land selbst, ob es den Anbau zulässt oder nicht - und die Regierungen sind eher vorsichtig, solange die Risiken nicht klar erforscht und untersucht sind. Verbraucherministerium: Grüne Gentechnik Die neue Kennzeichnungspflicht für gentechnisch veränderte Lebensmittel kurz und bündig erklärt. transgen.de: Was tut die EU zur Erkennung von Genfood? Seit dem 18. April gilt eine EU-weite Kennzeichnungspflicht für gentechnisch veränderte Lebens- und Futtermittel. Durcheinander in Deutschland In Deutschland ist die Lage besonders unübersichtlich: Es gibt keine bundesweite Regelung und so ist der Anbau von gentechnisch verändertem Mais in einigen Bundesländern versuchsweise und unter Auflagen erlaubt - etwa in Bayern, Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg. Ein einheitliches Gentechnik-Gesetz der Landwirtschaftsministerin Renate Künast scheiterte bisher an den Protesten verschiedener Bundesländer im Bundesrat. Harte Fronten zwischen Kritikern und Befürwortern Nur wenige Themen bringen Umwelt- und Verbraucherschützer so sehr auf die Barrikaden wie die Gentechnik. Sie sehen in der gentechnischen Veränderung von Organismen unwägbare Gefahren. Wo immer ein Forschungsinstitut oder eine Gentechnik-Firma gentechnisch verändertes Saatgut auf Feldern ausbringen, ist mit Protesten der Umweltschützer zu rechnen - oft müssen die Felder sogar unter Polizeischutz gestellt werden, damit die Gegner die Versuchspflanzen nicht gleich wieder ausgraben. Die Befürworter der neuen Technologie werfen den Verbraucherschützern Panikmache und Fortschrittsfeindlichkeit vor. Sie sehen vor allem positive Aspekte wie etwa den Einsatz genveränderter Produkte gegen Hunger und Krankheiten. Das Dilemma: Die Argumente der Kritiker sind bislang nicht erwiesen - aber auch nicht widerlegt. Grüne Gentechnik Übersicht über neue Entwicklungen und Gesetzesvorhaben zur Gentechnik in der Landwirtschaft. Beispiel Mais: resistent gegen Raupen Ein bekanntes Beispiel für den Einsatz der Gentechnik bei Lebensmitteln liefert der Mais. Große Teile der Anbauflächen in Süddeutschland werden regelmäßig von einer Schmetterlingsraupe befallen, dem Maiszünsler. Bislang gingen die Landwirte gegen den Schädling vor, indem sie ihre Felder mit einem Giftstoff besprühten, der die Raupen tötet. Mittlerweile ist es möglich, den Mais gentechnisch so zu verändern, dass die Pflanze selbst die Giftstoffe entwickelt, die die Larven töten. Der Vorteil für die Landwirte: Der Erfolg ist großflächiger als beim Spritzen der Felder und zudem entfällt die Arbeit des Spritzens. Beispiel Unkrautvernichtung: Nutzpflanzen bleiben unbeschadet Ein anderes Beispiel illustriert den Einsatz von Unkrautvernichtungsmitteln, so genannten Herbiziden. Eine Anbaupflanze wird gentechnisch so verändert, dass sie gegen ein Pflanzengift resistent ist. Besprüht ein Landwirt nun sein Feld mit dem Herbizid, gehen alle Pflanzen ein - außer natürlich der gentechnisch veränderten Pflanze, die er gesät hat. So lässt sich vermeiden, dass Unkraut zwischen den ausgesäten Pflanzen wächst und ihnen Licht und Nährstoffe streitig macht. www.transgen.de: Erprobungsanbau (pdf) Berichte zum Erprobungsanbau von gentechnisch verändertem Mais und zur Koexistenz von gentechnisch unveränderten und veränderten Pflanzungen. www.transgen.de: Ist da Gentechnik drin? Hinweise zum Gentechnikeinsatz in der Futtermittelproduktion. Ökologisches Gleichgewicht in Gefahr Zu den Kritikern von genetisch veränderten Lebensmitteln gehören beispielsweise Verbraucherschützer oder Umweltverbände wie Greenpeace. Sie warnen davor, dass die genetische Veränderung von Pflanzen bislang unerforschte Nebenwirkungen haben könnte. Sie halten es auch für einen gefährlichen Eingriff in das ökologische System, dass bestimmte Pflanzen oder Tiere nun mit stärkeren Abwehrkräften ausgestattet sind: So bestehe etwa die Gefahr, dass die natürlichen Feinde dieser Arten aussterben, was eine Kettenreaktion mit gefährlichen Konsequenzen für das ökologische Gleichgewicht auslösen könne. Unerforschte Nebenwirkungen Bislang wenig erforscht seien außerdem die möglichen Nebenwirkungen bei Allergikern oder kranken Personen. Kritiker befürchten beispielsweise, dass der Verzehr gentechnisch veränderter Pflanzen den Menschen gegen Antibiotika resistent machen könnte. Weitere Wirkungen auf den menschlichen Körper sind ebenfalls noch nicht erschöpfend erforscht. Monopole, Macht und Missbrauch Zudem stören sich die Kritiker daran, dass die Industrie Patente auf bestimmte, gentechnisch veränderte Arten anmeldet. Dadurch bekämen Firmen Monopole auf den Anbau bestimmter Pflanzen. Bauern seien dann gezwungen, das Saatgut nur noch von den Firmen zu beziehen, wodurch beispielsweise Bauern in Entwicklungsländern noch stärker vom Wohlwollen der Industrienationen abhingen. DW-World – Gen-Food: Gefährlich oder völlig harmlos? Gentechnik im Essen - was ist dran an den Befürchtungen? Geringere Kosten für die Züchtung Auf der Seite der Befürworter finden sich die Nahrungsmittelindustrie und viele Forscher, die an der Entwicklung weiterer gentechnischer Veränderungen arbeiten. Die Industrie sieht eine Chance, zu günstigeren Bedingungen produzieren zu können. Eine Pflanze mit bestimmten Eigenschaften - etwa einer bestimmten Blütenfarbe - auf herkömmlichem Weg zu züchten, dauert viele Jahre. Mithilfe der Gentechnik geht das wesentlich schneller. Chancen für Entwicklungsländer Gentechnisch behandelte Pflanzen sind weniger anfällig für Schädlinge, also sinkt die Gefahr von Missernten. Daher sehen die Befürworter in der gentechnischen Manipulation auch eine Chance, den Hunger auf der Welt zu bekämpfen. Gerade in Entwicklungsländern verursachen Missernten Hungerkatastrophen und stürzen die Bevölkerung ganzer Regionen in Armut. Durch gentechnische Veränderung sei es möglich, resistente Pflanzenarten zu züchten, so dass es seltener zu solchen Missernten komme. Auch könnten Pflanzen gezüchtet werden, die auf nährstoffarmen oder stark salzhaltigen Böden wachsen. Positive Auswirkungen auf Artenvielfalt Den Argumenten vom gefährlichen Eingriff in das Ökosystem begegnen die Befürworter damit, dass auch der Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln, der bislang Praxis ist, einen solchen Eingriff darstellt, und sich die Ökosysteme davon durchaus erholen oder sich anpassen. Zudem böten Pflanzen mit entsprechend verändertem Erbgut die Chance, den Einsatz von Pestiziden zu verringern, wodurch die Biodiversität (das heißt die Artenvielfalt) wieder erhöht werden könne. Je mehr Tests, desto weniger Nebenwirkungen Die Gefahr möglicher Nebenwirkungen durch gentechnisch veränderte Pflanzen sehen die Befürworter als weniger groß an. Hinweise darauf sind für sie eher ein Argument, mehr großflächige Tests durchzuführen, was Kritiker bislang ablehnen. Letztere warnen davor, dass sich die veränderten Pflanzen auf Versuchsfeldern unkontrolliert verbreiten; schließlich sorgt schon die natürliche Bestäubung durch Insekten für eine nicht kontrollierbare Weiterverbreitung ihres Erbgutes. DW-World – In Slums wächst kein Salat Gentechnik in der Landwirtschaft – unkalkulierbares Risiko oder einmalige Chance? Unsichere Beweislage Wer immer sich zu Risiken und Nebenwirkungen gentechnisch veränderter Lebensmittel äußert, ob er nun aus den Reihen der Befürworter oder der Kritiker kommt, er kann sich seiner Argumente eigentlich nicht ganz sicher sein. Bislang hat die Forschung keine schweren Schäden nachweisen können; sie hat aber auch nicht ausschließen können, dass solche Schäden möglicherweise in zehn Jahren auftreten. Langzeitwirkungen unbekannt Das International Council of Science (ICSU) gab 2003 zwar Entwarnung für die Lebensmittel, die derzeit auf dem Markt seien. Doch die Wissenschaftler wollen gefährliche Entwicklungen für die Zukunft nicht ausschließen. Langzeitstudien am Menschen können erst in einigen Jahrzehnten Gewissheit über die Auswirkungen der neuen Produkte verschaffen. Daher mahnen Kritiker wie Greenpeace zur Vorsicht und fordern ein Verbot gentechnischer Produkte schon aus Gründen der Vorsorge. Forschungsprojekt Biosicherheit Beim Projekt des Bundesforschungsministeriums gibt es Hinweise zu Forschungsansätzen und Gefährdungspotentialen der Gentechnik im Lebensmittelbereich. Unterschiedliche Haltungen zur Gentechnik Einige große deutsche Supermarktketten haben sich freiwillig verpflichtet, bei ihren Eigenmarken auch künftig keine gentechnisch veränderten Organismen zu verwenden. Auf Fremdprodukte, also auf die Waren anderer Hersteller, trifft dies allerdings nicht zu. Hersteller, Händler und Gastronomen, die ihre Produkte mit dem einheitlichen "Ohne-Gentechnik"-Siegel kennzeichnen dürfen, sind in einer Datenbank der Webseite ohnegentechnik.org gelistet. ohnegentechnik.org: Lebensmittel ohne Gentechnik Die Produktdatenbank der Seite ohnegentechnik.org bietet eine Übersicht, welche Lebensmittel das "Ohne-Gentechnik"-Siegel tragen. Gesetzeslücken: Keine Kennzeichnung von Fleisch Verbraucher- und Umweltverbände kritisieren, dass die EU-Verordnung noch zu viele Lücken lasse. So sei es etwa weiterhin zulässig, Schlachttiere mit genmanipulierten Pflanzen zu füttern, ohne das Endprodukt entsprechend kennzeichnen zu müssen. Der Käufer kann dem Würstchen oder Schnitzel dann nicht ansehen, ob es gentechnisch veränderte Rückstände enthält. Kritiker betonen, man müsse schon zum teureren Biofleisch greifen, wenn man ganz sicher gehen möchte, dass kein gentechnisch manipuliertes Futter verwendet wurde. Zunahme gentechnisch veränderter Produkte wird erwartet Da ein Großteil der Verbraucher gegen Genfood eingestellt ist, würde sich der Hinweis "enthält gentechnisch veränderte Bestandteile" auf der Verpackung als handfestes Verkaufshindernis erweisen. Deshalb finden sich auch rund einen Monat nach Inkrafttreten der Regelung praktisch keine entsprechenden Produkte in den Regalen der Supermärkte. Die Hersteller haben vorgesorgt und zum Teil sogar die Rezepturen ihrer Produkte verändert, um die Kennzeichnung zu umgehen. Die Verbraucherinitiative schätzt auf ihrer Webseite "Transgen" allerdings, dass die gentechnikfreien Rohstoffe im Herbst knapp werden, und der Genfood-Hinweis dann vermehrt auf den Packungen zu finden sein wird. www.transgen.de: Ist da Gentechnik drin? Überblick über gentechnisch veränderte Produkte im Lebensmittelsortiment. Soja und Mais aus den USA Außerhalb Europas ist der Anbau gentechnisch veränderter Produkte bereits Alltag: In den USA wird ein Großteil der Sojaproduktion auf Basis gentechnisch veränderter Pflanzen gewonnen und ein knappes Drittel der Maisernte ist gentechnisch verändert. Da Spuren von Soja und Mais in vielen Lebensmitteln von Süßigkeiten bis zur Kindernahrung enthalten sind, gelangen veränderte Produkte dort in großem Stil in die Supermärkte. Mais dient auch als Futterpflanze für die Landwirtschaft und gelangt somit auch in den Nahrungskreislauf für Fleischprodukte (zum Beispiel für Hamburger). Baumwolle und Raps aus Amerika und Asien In den USA, Kanada, Argentinien und China werden außerdem großflächig bereits Baumwolle und Raps in gentechnisch veränderter Form angebaut. Die dort ausgesäten Pflanzen sind resistent gegen bestimmte Schädlinge oder gegen Unkrautvernichtungsmittel. Weltweit laufen zudem Experimente mit weiteren gen-manipulierten Lebensmitteln. DW-World – Die EU, die USA und die Gentechnik Die USA sind in Sachen Gentechnik den Europäern einen Schritt voraus: Vor allem die Gesetzeslage ermöglicht der Forschung einen größeren Spielraum. Eine Folge unterschiedlicher Rechtskulturen.

  • Politik / WiSo / SoWi
  • Sekundarstufe II

Ernährung: Verdauungsstörung Laktoseintoleranz

Fachartikel
5,99 €

In der Pflege ist die Ernährung von Pflegebedürftigen elementar, dabei können Allergien und Unverträglichkeiten auftreten und müssen entsprechend in der Versorgung berücksichtigt werden – so zum Beispiel die Laktoseintoleranz. Doch was bedeutet Laktoseintoleranz überhaupt? Dieser Artikel soll darüber aufklären und bietet Lehrkräften wie Schülerinnen und Schülern kurz, kompakt und leicht verständlich Informationen zu dem Thema. Ziel des Artikels ist es, Laktoseintoleranz frühzeitig erkennen und den Betroffenen professionelle Hilfestellung anbieten zu können. Was steckt hinter dem Begriff Laktose? Laktose (Milchzucker) bezeichnet den Zweifachzucker (Disaccharid). Dieser enthält zwei Einfachzucker: zum einen die Glukose und zum anderen die Galaktose. Neben Milch und Milchprodukten findet man den Zweifachzucker heute auch in vielen Fertigprodukten, wie zum Beispiel in Pizza, Rahmgemüse oder Fertigsuppen. Daher ist immer ein Blick auf die Zutatenliste zu empfehlen. Was sind die Ursachen für eine Laktoseintoleranz? Damit die Laktose verwertet werden kann, braucht der Körper das Enzym Laktose. Freigesetzt durch die Dünndarmschleimhaut, spaltet es den Milchzucker in die Einfachzucker auf. Betroffene, die unter Laktoseintoleranz leiden, können die Laktose nicht richtig verdauen und spalten. Zu dieser Verdauungsstörung kann es auch sehr rasch kommen, wenn die Laktase, das Laktose-spaltende Enzym, nicht mehr so aktiv ist oder diese Aktivität langsam abnimmt. Allerdings kann eine solche Unverträglichkeit auch als Folge einer Erkrankung vorübergehend auftreten. Ebenso gibt es drei weitere Ursachen, welche zu dem Laktasemangel gehören. Zum einen der "Primäre (erbliche) Laktasemangel". Dieser ist genetisch bedingt, äußert sich allerdings häufig erst mit fortgeschrittenem Alter, da dort auch die Enzymaktivität abnimmt. Zum anderen gibt es noch den "Sekundären (erworbenen) Laktasemangel". Dabei ist die Laktoseintoleranz zeitlich begrenzt, da die Enzymbildung in der Dünndarmschleimhaut vorübergehend begrenzt ist. Ursachen dafür können Zöliakie (Glutenunverträglichkeit), Morbus Chron, bakterielle oder Pilzinfektionen sowie die Folge von Magen-Darm-Operationen oder Medikamenteneinnahme sein. Als dritte mögliche Ursache, gibt es noch den "Kongentialen (von Geburt an bestehenden) Laktasemangel". Als Folge eines Enzymdefekts ist eine Laktase Bildung gar nicht möglich. Bei Babys reichen bereits kleine Mengen vom Milchzucker, um starke Beschwerden auszulösen. Symptome bei Laktoseintoleranz Die Verdauungsstörung äußert sich häufig durch ein Völlegefühl, Blähungen, Durchfall oder Krämpfe. Ebenso können auch Kopfschmerzen und Müdigkeit als Begleiterscheinungen auftreten. Es kann auch zu Unterbauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen oder gar Verstopfung kommen. Geeignete versus ungeeignete Lebensmittel Alte Käsesorten beziehungsweise länger gereifter Käse, Hartkäse und Parmesan sind gut geeignet, da sie kaum Milchzucker enthalten. Im Supermarkt gibt es mittlerweile ein breit gefächertes Sortiment an laktosefreien Produkten, die gut gekennzeichnet sind. Sojaprodukte, Mandel- und Getreidemilch sind gute Alternativen zur Kuhmilch. Zur Unterstützung und um hin und wieder einmal ein nicht laktosefreies Produkt genießen zu können, gibt es in einigen Geschäften Enzympräparate zu kaufen. Diese sollen dem Körper dabei helfen, die zu sich genommene Laktose zu verdauen. Allerdings sollten diese Präparate nicht regelmäßig genommen werden, da es noch nicht sicher ist, ob und in welchem Maße sich die Präparate auf den Körper auswirken können. Des Weiteren können folgende Lebensmittel bei einer Laktoseintoleranz ohne Bedenken verzehrt werden: Tierische Lebensmittel (Eier, Fleisch, Schinken, Meeres- und Krustentiere) Getreide- und Kartoffelprodukte (Reis, Getreide aller Art, Gebäck ohne Milch, Zwieback, Teigwaren) Gemüse und Obst (Gemüse und Obst Natur, Salate mit Essig-Öl-Dressing) Marmelade, Honig, Zucker, Fruchtsirup Sojaprodukte aller Art Pflanzliches und laktosefreies Milchpulver Alle Pflanzenöle, Margarine ohne Milch Getränke ohne Milch, zum Beispiel Kaffee, Tee, Kakaopulver Fast laktosefrei sind Lebensmittel, die auf 100 Gramm weniger als 1 Gramm Laktose enthalten, wie zum Beispiel Butter oder Kokosmilch. Von einem mittleren Laktosegehalt spricht man bei einem bis viereinhalb Gramm Laktose auf 100 Gramm, wie beispielsweise bei einem Hüttenkäse. Liegt der Laktosegehalt über viereinhalb Gramm auf 100 Gramm, ist dies sehr hoch. Diesen Gehalt findet man häufig in Trinkkakao, Kondensmilch et cetera wieder. Neben den unterschiedlichen Laktosegehalten ist auch auf "Versteckte Laktose" zu achten. Diese wird häufig als Hilfsstoff in der Zubereitung von Fertigprodukten genutzt. Auf der Nährstoffliste der Verpackung des jeweiligen Produktes, sollte daher auf die Benennungen "Laktose" oder "Milchzucker" geachtet werden. Dies gilt auch für Medikamente, was besonders in der Pflege zu beachten ist.

  • Ernährung & Gesundheit / Gesundheitsschutz / Pflege, Therapie, Medizin
  • Berufliche Bildung

Herausforderungen der internationalen Klimapolitik

Unterrichtseinheit

Um ein internationales Klimaabkommen zu verabschieden, müssen die Interessen von fast 200 Staaten berücksichtigt werden. Eine Mammutaufgabe, an der Schritt für Schritt und mit viel diplomatischem Geschick gearbeitet werden muss. Die Länder der Erde beteiligen sich an der Klimapolitik mit unterschiedlichsten Voraussetzung. Das fängt damit an, dass die Staaten in sehr unterschiedlichen Maßen klimarelevante Gase emittieren und daher auch in sehr unterschiedlichem Umfang für den Klimawandel verantwortlich sind. Klar ist, dass insgesamt der Ausstoß von CO 2 und Methan reduziert werden muss. Heißt das dann auch, dass aufstrebende Länder nicht den Lebensstandard von Industriestaaten erreichen dürfen? Und auch die Bedrohungen durch den Klimawandel sind unterschiedlich verteilt. Nicht jeder Staat ist in seiner kompletten Existenz bedroht, so wie manche Inselstaaten. Auch sind die Ressourcen, um sich gegen die negativen Auswirkungen des Klimawandels zu schützen, unterschiedlich verteilt. Aufgrund der ungleichen globalen Verteilung von Hauptverursachern und -leidtragenden des Klimawandels steht die internationale Klimapolitik vor besonderen Herausforderungen. Deshalb sollen sich die Schülerinnen und Schüler zunächst mit dieser Problematik beschäftigen, bevor sie durch das Klimaspiel "KEEP COOL mobil" selbst zum klimapolitischen Akteur werden. Welche Erfahrungen und Erkenntnisse bietet ihnen das Spiel? Und wie gut passt das zur realen Klimapolitik? Diesen Fragen sollen die Schülerinnen und Schüler im Anschluss an "KEEP COOL mobil" nachgehen. Zum Ende der Unterrichtseinheit stehen die politischen Instrumente gegen den Klimawandel im Fokus. Klimawandel: Globale Verteilung von Ursachen und Folgen Die Länder, die am meisten Klimagase emittieren, sind nicht gleichzeitig diejenigen, die am stärksten unter den Folgen zu leiden haben. Divergierende Interessen der Klimapolitik Wer hat welche Interessen? In einer Spielrunde von "KEEP COOL mobil" schlüpfen die Schülerinnen und Schüler in die Rollen von politischen Entscheidern. Politische Instrumente zum Klimaschutz Abschließend sollen sich die Schülerinnen und Schüler mit klimapolitischen Steuerungsinstrumenten beschäftigen. Welche eigenen Ideen haben sie? Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen Handlungsfelder der Klimapolitik kennen. können Interessenskonflikte und Einflussmöglichkeiten in der Klimapolitik nachvollziehen. lernen klimapolitische Maßnahmen und Gesetze kennen. werden für die globale Verteilung von Verursachern und Leidtragenden als eine Ursache für divergierende klimapolitische Interessen sensibilisiert. probieren sich im Serious Game "KEEP COOL mobil" im Spannungsfeld divergierender politischer Interessen aus und entwickeln eigenständig eine Strategie. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler nutzen ein mobiles Endgerät eigenverantwortlich, um an einem Spiel zur Klimapolitik teilzuhaben. kommunzieren in "KEEP COOL mobil" fach- und themenbezogen mit den Mitspielerinnen und -spielern. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler treffen Absprachen zu Rollenverteilung und Nutzung bezüglich "KEEP COOL mobil". nehmen im Rahmen von "KEEP COOL mobil" die Perspektive eines Akteurs ein. kommunizieren in dem mobilen Serious Game "KEEP COOL mobil" mit anderen Spielerinnen und Spielern. Fragen des internationalen Klimaabkommens Der Klimawandel hat längst begonnen und bereits heute entstehen große Schäden, zum Beispiel durch Wetterextreme und den Anstieg des Meeresspiegels. Wer soll für diese Schäden aufkommen? Die Staaten (und deren Bewohner), die am meisten schädliche Klimagase emittieren? Und wie verändern sich die Emissionen? Nehmen sie ab oder nehmen sie zu? Fragen, die für das internationale Klimaabkommen von essentieller Bedeutung sind. Emissionen in China Chinas Emissionen haben in den letzten Jahrzehnten rasant zugenommen. Absolut gesehen ist China inzwischen mit großem Abstand Hauptemittent an CO 2 . Mit 7,6 t CO 2 pro Kopf emittierte 2014 das chinesische Volk pro Kopf allerdings immer noch weniger als zum Beispiel wir in Deutschland, die wir im Durchschnitt 9,3 t pro Kopf emittiert haben. Zum Vergleich: Die Bewohner der USA emittierten im Jahr 2014 im Durchschnitt 16,5 t. Warum sind die Emissionen in China so stark gestiegen? Nur ein Teil ist darauf zurückzuführen, dass Teile der chinesischen Gesellschaft einen höheren materiellen Wohlstand haben. Ein Teil der chinesischen Emissionen entsteht durch die Produktion von (billigen) Gütern für Konsumenten weltweit - also auch für uns in Deutschland. In Deutschland Auch Deutschland ist bereits vom Klimawandel betroffen. Hitzeperioden machen insbesondere älteren Menschen schwer zu schaffen. Sie beeinträchtigen aber auch die Ernte und haben Auswirkung auf die Erträge in der Landwirtschaft, vor allem wenn Niederschläge lange Zeit ausbleiben. Andererseits können extreme Regenfälle Hochwasser an Flüssen und somit Flutkatastrophen auslösen. Eine andere Art von Wetterextrem in Deutschland sind besonders starke Hitzegewitter mit zerstörerischen Orkanböen und Hagelschauern. All diese Phänomene gab es eigentlich schon immer, durch den Klimawandel treten sie aber häufiger und extremer auf. Weltweit Andere Länder leiden stärker unter dem Klimawandel. Inselstaaten wie beispielsweise Tuvalu oder die Fidschi-Inseln, aber auch Staaten mit geringer Meereshöhe wie Bangladesch, sind durch den Anstieg des Meeresspiegels massiv bedroht. Auch sehr schwierig ist es für Länder in Trockenregionen, die ohnehin wenig Wasser zur Verfügung haben. Wenn dann noch eine außergewöhnliche Dürre eintritt, kann das katastrophale Folgen haben. Dazu zählen Länder in der Subsahara-Region, wie beispielsweise Äthiopien oder der Sudan. Aber auch Syrien hat unter den Folgen des Klimawandels zu leiden. Sowohl im Sudan wie auch in Syrien werden die katastrophalen ökologischen Umstände als eine Mitursache für die Bürgerkriegssituationen gesehen. Klimapolitik und Flüchtlinge Viele Leidtragende des Klimawandels leben in weit entfernten Regionen. Trotzdem sind sie auch ein Teil unserer Welt. Denn unser Lebensstil trägt zur Zerstörung der Lebensgrundlagen in entfernten Regionen bei. Wenn die Perspektiven im eigenen Land schlecht sind, versuchen Menschen in anderen Ländern zu überleben. Sie fliehen, weil ihre Lebensgrundlagen zerstört werden. Das kann die Verfolgung durch ein autokratisches politisches System sein, es kann eine Kriegssituation sein oder die Zerstörung der ökologischen Lebensbedingungen (Dürre, Überflutung), wobei insbesondere die letzten beiden Gründe nicht selten miteinander verknüpft sind. Leid auf Reisen Der seit Frühjahr 2011 herrschende Bürgerkrieg in Syrien treibt Millionen Menschen in die Flucht. Nicht zuletzt führte er zu einer außergewöhnlich hohen Zahl an Flüchtlingen, die insbesondere im Jahr 2015 Deutschland erreichten. Sowohl auf politischer Ebene als auch in der Zivilgesellschaft ist es das bestimmende Thema in dieser Zeit. Anmeldung und Start des Spiels In "KEEP COOL mobil" übernimmt jeder Spieler die Rolle einer Metropole (zum Beispiel Sao Paolo, Berlin, Shanghai oder Mexico City). Die Metropolen sind dabei vier Ländergruppen zugeordnet: Europa USA & Partner BRIC (Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien und China) G77 (Entwicklungsländer) Spielablauf Nachdem der Spielleiter das Spiel freigegeben beziehungsweise gestartet hat, laufen die Ticks und der Spieler kann definierte Aktionen durchführen. Aktionen sind etwa: Fabriken oder Gebäude (Anpassungsmaßnahmen) bauen/abreißen Forschungen betreiben (Forschungsfonds) in Kontakt/Verhandlung treten mit einem anderen Spieler Gelder anderen Spielern senden oder von anderen Spielern erhalten Informationen zu anderen Spielern einholen (inklusive Einsicht ins Spielerprofil) eigene Statistiken und Ergebnisse betrachten Weitere Aktionen Weitere "Aktionen" ergeben sich aus weiteren formalisierten Kommunikationsmöglichkeiten (siehe Spielbausteine und -features): Einflussnahme in der Konferenzphase abstimmen Forschungspartner (andere Städte) suchen Katastrophenhilfe gewähren/erbitten um Kredite bitten Zufällige Extremereignisse In unregelmäßigen Abständen und ohne vorherige Ankündigung werden die Jugendlichen in ihren Metropolen mit (zufällig eingestreuten) Extremereignissen wie zum Beispiel Dürren, Überschwemmungen oder Stürmen konfrontiert. Der Spieler muss entscheiden, ob er seine Region durch Schutzmaßnahmen absichert oder langfristig in klimafreundliche Energie investiert. Weitere Informationen zum Spiel und dessen Einsatz im Unterricht finden Sie hier . Vertreter aus verschiedenen Ländergruppen Die Schülerinnen und Schüler in der Rolle als Vertreterin oder Vertreter einer Metropole, in der sie Einfluss auf die Klimapolitik im jeweiligen Land haben, sollten sich zunächst überlegen, welche klimapolitischen Ziele für das jeweilige Land am wichtigsten sind. Welche Forderungen könnten gestellt werden? Um die Vielfalt der Interessen abzubilden, sollten aus verschiedenen Ländergruppen - Industriestaaten (zum Beispiel Deutschland, USA, Australien), Entwicklungsländer (zum Beispiel Äthiopien, Mosambik, Kambodscha) und Schwellenländer (zum Beispiel Brasilien, China, Indien) - je ein Vertreter in einer Spielrunde "KEEP COOL mobil" vertreten sein. Interessengruppen in Deutschland Eine Vielfalt von politischen und wirtschaftlichen Interessen gibt es auch innerhalb eines Landes. Welche Interessensgruppen gibt es in einem Land wie Deutschland? Welche Interessen verfolgen sie und warum? Welche Konflikte gibt es zwischen den einzelnen Gruppen. Welche Konflikte gibt es aber auch innerhalb einer Gruppe? Und lassen sich nachhaltige Entwicklung und Wirtschaftswachstum miteinander vereinbaren? Kohlenstoffsteuer Das Prinzip ist einfach und einleuchtend: Wer CO 2 emittiert, muss dafür eine Steuer entrichten. Das ist einerseits ein Anreiz, weniger CO 2 zu emittieren. Andererseits wird Geld eingenommen, das für Klimaschutzmaßnahmen zur Verfügung gestellt werden kann. Weitere Informationen liefert dieser Artikel . Anpassungsfinanzierung Forest Carbon Partnership Facility (FCPF) ist ein Beispiel für eine Anpassungsfinanzierung . Dabei handelt es sich um einen Fonds der Weltbank, mit dem Ziel, die Entwaldung zu verhindern. Damit sollen Waldbesitzer dafür entschädigt werden, dass sie ihren Wald nicht einer wirtschaftlich lukrativeren Nutzungsform zuführen (zum Beispiel Rodung und Anbau von Soja oder Nutzung als Viehweide). Mechanismus für umweltverträgliche Entwicklung Der Mechanismus für umweltverträgliche Entwicklung (Clean Development Mechanism, CDM) ist auch Teil der globalen Klimaverhandlungen. Ein Beispiel: Indien möchte Wirtschaftswachstum und Wohlstand um jeden Preis. Industriestaaten wie Deutschland und die USA wollen Indien dazu bewegen, den Energiehunger mit erneuerbaren Energiequellen zu stillen, statt durch Kohle. So könnten beide Seiten und das Weltklima profitieren. Die Industriestaaten liefern Technologie, Indien bekommt günstige Konditionen und der Welt blieben viele Tonnen CO 2 erspart. Resonanz auf das Ergebnis der Klimakonferenz Das Ergebnis der Klimakonferenz Ende 2015 in Paris wurde von vielen Beteiligten und Beobachtern als großer Erfolg bewertet. Und tatsächlich wurde noch nie zuvor ein so umfangreicher Klimavertrag von allen Ländern der Erde unterzeichnet. Trotzdem gibt es auch kritische Stimmen, denen die Vereinbarungen nicht weit genug gehen.

  • Politik / WiSo / SoWi
  • Sekundarstufe II, Berufliche Bildung

Die Energiewende und andere Klimaschutzmaßnahmen

Unterrichtseinheit

Durch diese fachübergreifende Unterrichtseinheit lernen die Schülerinnen und Schüler die wichtigsten Entwicklungen und Herausforderungen der deutschen und weltweiten Energiewende sowie die großen Klimaschutz-Baustellen in Landwirtschaft und Verkehr kennen. Sie analysieren die damit verbundenen Interessenskonflikte und suchen gemeinsam nach sinnvollen Lösungen. Mit der Entscheidung, aus der Atomkraft auszusteigen und die Energieversorgung auf erneuerbare Energien und Energieeffizienz umzustellen, ist Deutschland international zu einem Vorbild geworden. Noch nie hat ein Industrieland eine solche Transformation vorgenommen. Schon heute wird bei uns mehr als ein Drittel des Stroms aus Sonnen- und Windenergie, Biomasse und Wasserkraft erzeugt. Auch weltweit sind die erneuerbaren Energien auf dem Vormarsch, da sie immer billiger werden und einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Oft rechnet sich der Bau eines großen Windparks für Stromproduzenten schon mehr als der eines Kraftwerks, das Strom mit fossilem Brennstoff produziert. Um einen ausufernden Klimawandel zu verhindern, reicht aber eine Stromwende nicht aus. Auch in anderen Sektoren wie Landwirtschaft und Verkehr müssen die CO 2 -Emissionen stark reduziert werden. Diese Unterrichtseinheit ermöglicht die selbstständige Auseinandersetzung der Schülerinnen und Schüler mit der Energiewende in Deutschland und weltweit, ihrer Vorteile und Herausforderungen. Dabei haben sie auch die Auswirkungen für Wirtschaft, Infrastruktur, Landwirtschaft und Umwelt im Blick. Außerdem analysieren sie die Auswirkungen der Landwirtschaft, insbesondere der industriellen Produktion von Lebensmittel und Fleisch sowie des Verkehrs auf die Erwärmung des Planeten und beschäftigen sich mit Strategien zu nachhaltiger Transformation in diesen Sektoren. Themen der Unterrichtseinheit Die Energiewende Hier geht es um die aktuelle Entwicklung und Verbreitung von erneuerbaren Energien in Deutschland und weltweit. Deutschland will bis 2050 mindestens 80 Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Energien erzeugen. Doch das Land ist dabei nicht alleine. Mehr und mehr Länder entscheiden sich für erneuerbare Energien. Warum brauchen wir erneuerbare Energien? Welche Auswirkungen wird und soll die Energiewende auf Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft haben? Vor welchen Herausforderungen steht Deutschland? Mobilität und Verkehr Wie muss sich der Verkehr verändern, wenn Deutschland das während des Klimagipfels in Paris 2015 zugesagte Ziel einer Reduzierung seiner Treibhausgas-Reduktionen auf Null bis Mitte des Jahrhunderts erreichen will? Wie sieht die Energiewende im Verkehrssektor aus? Welche Auswirkungen hat der Flugverkehr? Können Elektroautos das Problem weitgehend lösen? Sollte Deutschland sein Autobahnnetz weiter verdichten? Welche Rolle spielt der internationale Warentransport? Welche Alternativen existieren und können stärker genutzt werden? Die Landwirtschaft und ihre Bedeutung für den Klimaschutz Welche Rolle spielt die Landwirtschaft für den Klimaschutz? Welche Auswirkungen hat die industrielle Produktion von Lebensmitteln und Fleisch für tropische Regenwälder in Brasilien und auf Indonesien und was hat das mit dem Klimawandel zu tun? Warum sind Palmöl und Soja ein Problem für den Klimaschutz und was kann ich in Deutschland tun? Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler… lernen die wichtigsten erneuerbaren Energieträger kennen. werden für die Herausforderungen der Energiewende in Deutschland und weltweit sensibilisiert. setzen sich mit den jüngsten Entwicklungen in der weltweiten Energieversorgung und mit dem Ausbau erneuerbarer Energien auseinander. können die Auswirkungen der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion, inklusive Fleischproduktion, auf den Klimawandel nachvollziehen. setzen sich mit den Folgen von Flug- und Landverkehr für Erderwärmung und Klimawandel auseinander. entwerfen selbstständig Ansätze und tragen Ideen zusammen für zukunftsorientierte, klimaschützende und wirtschaftlich umsetzbare Energieversorgung. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler… recherchieren im Internet. analysieren und interpretieren Informationen, die sie im Internet recherchiert haben. bereiten digitale Präsentationen vor. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler arbeiten in Teams zusammen. Fundamentale Wende in der Energieversorgung Der Energiesektor verursacht den größten Teil der weltweiten Treibhausgas-Emissionen, sein Anteil lag 2010 bei 35 Prozent. Durch das weltweite Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum steigt die Nachfrage nach Energie und Strom weiter. Der Ausstoß von Treibhausgasemissionen hat sich jedoch in den vergangenen Jahren stabilisiert. Diese für viele überraschende Entwicklung deutet darauf hin, dass inzwischen nicht nur in Deutschland eine Energiewende stattfindet. Die Energiewende steht für eine fundamentale Wende in der Energieversorgung. Das bisherige Energiesystem, das auf fossilen Brennstoffen (Kohle, Öl und Gas) sowie Kernenergie beruht, wird abgelöst von einer neuen Energieversorgung durch erneuerbare Energien (Windkraft, Sonnenenergie, Wasserkraft, Biomasse und Erdwärme) sowie einer verbesserten Energieeffizienz und Energieeinsparung. Energiewende in Deutschland Deutschland hat mit der Energiewende eine radikale Transformation seines Stromsektors beschlossen. Die übergeordneten energiepolitischen Ziele der Bundesregierung im Juni 2011 umfassen den Atomausstieg bis 31.12.2022 und den Ausbau der erneuerbaren Energien. Darüber hinaus sollen die Stromnetze zügig ausgebaut und modernisiert werden sowie die Energieeffizienz insbesondere im Gebäudesektor, bei der Mobilität und beim Stromverbrauch erhöht werden. Dabei müssen die Treibhausgasemissionen um 40 Prozent bis 2020 und um 80 bis 95 Prozent bis 2050 im Vergleich zum Basisjahr 1990 reduziert werden. Erneuerbare Energien weltweit 2015 war ein Rekordjahr für Erneuerbare Energien. Zu diesem Ergebnis kommt der Statusbericht "Renewables 2016" von REN21. (...) Die Erneuerbaren decken mittlerweile 19 Prozent der globalen Energienachfrage. Einen solchen Anstieg innerhalb eines Jahres hat es noch nie gegeben. Mit 330 Milliarden US-Dollar erreichten auch die Investitionen in erneuerbare Energien in den Bereichen Verkehr, Strom und Wärme einen neuen Rekordwert. Allein beim Strom wurde 2015 doppelt so viel in Solar-, Wind- und Wasserkraft investiert (etwa 265 Milliarden Dollar) wie in neue Kohle- und Gaskraftwerke zusammen (130 Milliarden). Auch auf dem Arbeitsmarkt zeigt sich eine positive Entwicklung. Mehr als acht Millionen Menschen arbeiten mittlerweile weltweit in der Erneuerbaren-Branche. Europa: Investitionen gesunken! Europa ist die einzige Weltregion, in der die Investitionen in Erneuerbare im vergangenen Jahr deutlich gesunken sind, bedingt durch die Wirtschaftskrise und mangelnde politische Ambition. Besonders drastisch ist der Einbruch um 46 Prozent in Deutschland, dem vormals größten Markt für erneuerbare Energien. In den USA war dafür ein kräftiges Wachstum zu verzeichnen und in Japan blieben die Investitionen immerhin stabil. Der globale Süden hingegen befindet sich auf der Überholspur. Zum ersten Mal waren die Investitionen in erneuerbare Energien dort höher als in den Industrieländern. Alleine China konnte rund 36 Prozent aller globalen Investitionen in erneuerbare Energien auf sich vereinen. Aus entwicklungspolitischer Perspektive dabei besonderes beindruckend: Finanzschwächere Länder wie Marokko, Jamaika, Honduras, Jordanien, Uruguay, Nicaragua, Mauretanien oder die Kapverden haben letztes Jahr ein Prozent oder mehr ihrer Wirtschaftsleistung in den Ausbau erneuerbarer Energien investiert. In Deutschland verursacht der Verkehrssektor rund 20 Prozent der Treibhausgasemissionen. Kein anderer Sektor hat in Deutschland so wenig zur Erreichung der gesetzten Klimaziele beigetragen, wie der Verkehr. Er ist damit das größte Problemkind der Klimapolitik. Um die deutschen Klimaschutzziele nach dem Klimaabkommen von Paris zu erreichen, muss der CO 2 -Ausstoß des Verkehrs vor 2050 auf nahezu Null gesenkt werden. Wie das passieren kann, dafür hat Deutschland noch keinen Plan. Weitgehender Konsens herrscht nur dabei, dass die Effizienz der Fahrzeuge weiter gesteigert werden muss und dass der gesamte Straßen- und Schienenverkehr langfristig auf erneuerbare Antriebe (Strom, Biosprit) umgestellt werden soll. Inwiefern auch die Vermeidung von Verkehr und die Verlagerung von der Straße auf die Schiene eine Rolle spielen muss, um die Treibhausgasreduktionsziele erreichen zu können, ist noch umstritten. Zwei Trends verantwortlich Vor allem zwei Trends sind für die problematische Entwicklung im Verkehr verantwortlich. Erster Hauptfaktor ist im Personenverkehr die Tendenz zu schweren, PS-starken Autos, wodurch die Effizienzgewinne durch sparsamere Motoren wieder aufgefressen werden. Heute werden etwa ebenso viele SUVs wie Kleinwagen verkauft, und die durchschnittliche Motorleistung der Neuwagen ist alleine zwischen 2007 und 2014 von 95 auf 140 PS gestiegen. Die aktuell niedrigen Spritpreise verstärken diese Entwicklung. Zweiter Hauptfaktor ist das hohe Wachstum im Güterverkehr. So hat der Warentransport auf der Straße seit Mitte der 1990er Jahre um mehr als 60 Prozent zugenommen, und das Bundesverkehrsministerium rechnet weiterhin mit deutlichen Zunahmen. Der kurze Einbruch der Frachtmengen während der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 ist längst vergessen. Weitere Faktoren Viele Akteure in Politik und Wirtschaft setzen in Deutschland vor allem auf das Elektroauto, um die Emissionen des Verkehrssektors zu senken. Bis 2020 – so das Ziel der Bundesregierung – sollen eine Million E-Autos über Deutschlands Straßen rollen. Doch die Verkaufszahlen bei Elektroautos bleiben vorerst sehr niedrig und die Zahl von eine Million gilt inzwischen weithin als nicht erreichbar. Seit Sommer 2016 können Käufer eines E-Autos darum eine Prämie von mehreren tausend Euro beantragen, die sie zusätzlich mit dem Kauf des Autos erhalten. Doch auch dadurch konnte der Absatz bisher nur unwesentlich angekurbelt werden. Der Güterverkehr wächst noch schneller als der Personenverkehr. Daran hat auch die seit 2005 eingeführte Lkw-Maut nichts geändert. Die absoluten CO 2 -Emissionen im Lkw-Verkehr sind von 1995 bis 2013 um 13 Prozent gestiegen. Der Güterverkehr auf der Straße hat im gleichen Zeitraum um 31 Prozent zugenommen. Die Prognosen gehen alle von einem weiter wachsenden Straßengüterverkehr aus. Auch hier gibt es bisher keine Problemlösungsstrategie. Lösungsansätze wären ein starker Ausbau des Schienengüterverkehrs und Anreize dafür, dass Güter häufiger regional gehandelt und nicht mehr durch ganz Europa gefahren werden. Das Umweltbundesamt fordert deshalb eine Einbeziehung aller Fahrzeuge von 3,5 Tonnen in die Lkw-Maut. Außerdem schlägt das UBA vor, alle Straßen mautpflichtig zu machen. Bisher sind es nur Autobahnen und ein Teil der Bundesstraßen. Fliegen ist die mit Abstand klimaschädlichste Art der Fortbewegung. In Reiseflughöhe ist die Klimawirkung der Flugzeugemissionen nach aktuellem Stand der Wissenschaft um den Faktor 2- bis 4½-mal höher, als am Boden. Das ergibt derzeit einen Anteil von ca. 7 Prozent am gesamten menschengemachten Treibhauseffekt. Doch dieser Anteil nimmt schnell zu, denn der Flugverkehr wächst weiter, selbst in Deutschland. Das liegt auch daran, dass Fliegen vom Staat stark bezuschusst wird. Unter anderem ist Kerosin von der Energiesteuer befreit, internationale Flüge von der Mehrwertsteuer. Bis 2040, schätzt die internationale Luftverkehrsorganisation ICAO, könnten sich die weltweiten Emissionen im Flugverkehr vervierfachen. Das Überschießen der globalen 2-Grad-Erwärmungsrenze wäre damit unvermeidlich. Die Landwirtschaft ist einer der wichtigsten Verursacher des Klimawandels. 2010 trug sie 10 bis 12 Prozent zu den weltweiten Treibhausgasemissionen bei. Der Agrarsektor ist dabei die größte Quelle der Treibhausgase Methan (CH 4 ) und Lachgas (N 2 O), die zum Beispiel in der Viehhaltung entstehen. Gleichzeitig ist die Landwirtschaft das größte Opfer des Klimawandels. Dürre und Überschwemmungen, Stürme, die Versalzung des Grundwassers, Austrocknung und Landdegradierung wirken sich bereits heute negativ auf Ernteerträge und Lebensmittelproduktion aus. Obwohl in einigen nördlichen Regionen die landwirtschaftliche Produktivität auch steigen könnte, sind die negativen Folgen für die weltweite Nahrungsmittelproduktion und damit die ländliche und die ärmere städtische Bevölkerung insgesamt sehr negativ. Vor allem in Afrika und Asien ist es durch den Klimawandel mit drastischen Ernteverlusten zu rechnen.

  • Politik / WiSo / SoWi / Wirtschaft / Geographie / Jahreszeiten
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Forschung zu fossilen Energieträgern

Unterrichtseinheit

Wie lange können fossile Energieträger noch genutzt werden? Was macht ökonomisch Sinn, was ist ökologisch vertretbar und was sind die sozialen Folgen? Diese Unterrichtseinheit behandelt aktuelle Forschungsfelder und fordert zur Diskussion über die strategische Ausrichtung der Energiepolitik auf. Unser materieller Wohlstand basiert zu einem sehr großen Teil auf der Nutzung fossiler Energieträger. Strom und Wärme werden traditionell durch die Verbrennung von Kohle, Öl und Erdgas erzeugt – sowohl für die Industrie als auch für die private Nutzung. Die Energiewende, also der Umbau der Energieversorgung weg von fossilen Energieträgern hin zur Nutzung erneuerbarer Energien, braucht Zeit. Gründe hierfür sind vielfältig und zur Dauer des Übergangs gibt es unterschiedliche Einschätzungen. Sicher ist jedoch, dass fossile Energiequellen noch viele Jahre genutzt werden. Lohnt es sich also, die bestehenden Technologien weiterzuentwickeln? Zum Einstieg in das Thema spielen die Schülerinnen und Schüler das „KEEP COOL mobil“. Während des Spiels können gemeinsam Forschungen zu verschiedenen Energiebereichen durchgeführt werden, die einen bestimmten Einfluss auf den Spielfortgang haben. Diese Forschungstätigkeiten sollen anschließend vertieft werden, speziell die Forschungstätigkeiten für sogenannte „Schwarze Fabriken“, also aus dem Bereich der fossilen, klimabelastenden Energienutzung. Hierfür stehen vier Arbeitsblätter zur Verfügung, sodass vier Gruppen gebildet werden können. Nach einer ersten Erarbeitungsphase sollen die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse vorstellen und diskutieren. In einer zweiten Arbeitsphase beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit den fossilen Energieträgern als Teil des gesamten Energiemixes. Auch hierfür steht ein Arbeitsmaterial zur Verfügung, das am zielführendsten in Gruppenarbeit bearbeitet wird. Zum Abschluss sollten auch diese Ergebnisse präsentiert und im Plenum diskutiert werden. Forschungsprojekte im Spiel „KEEP COOL mobil“ Die Spielerinnen und Spieler haben die Möglichkeit, gemeinsame Forschungsprojekte durchzuführen und sich dadurch einen wirtschaftlichen Vorteil zu verschaffen. Forschungsfelder der fossilen Energieversorgung Früher oder später versorgen wir uns zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Bis dahin wird weiter zu fossilen Energieträgern geforscht. Energiemix der Zukunft Die Schülerinnen und Schüler werden Energieminister eines fiktiven Landes. Welche Rolle spielen die verschiedenen Energiequellen? Woran soll geforscht werden? Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen Forschungsthemen aus dem Bereich der fossilen Energienutzung kennen: Fracking, Tiefsee-Ölförderung, Kraftwerkstechnologie, Flugverkehr, Bauwirtschaft. analysieren Chancen und Risiken dieser Technologien. nehmen die fossile Energienutzung als Teil des Energiemix wahr. erörtern Zukunftsvisionen, wägen Handlungsoptionen ab und entwerfen einen vereinfachten Plan für die zukünftige Energieversorgung eines Landes. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler kommunizieren in dem mobilen Multiplayer-Spiel „KEEP COOL mobil“ mit anderen Spielern. entwickeln gemeinsam eine Gruppenarbeit gemeinsam zur Zukunft der Energieversorgung. präsentieren ihre Ergebnisse und diskutieren im Plenum. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler recherchieren im Internet. nutzen das mobile Multiplayer-Spiel „KEEP COOL mobil“. Anmeldung und Start des Spiels In "KEEP COOL mobil" übernimmt jeder Spieler die Rolle einer Metropole (zum Beispiel Sao Paolo, Berlin, Shanghai oder Mexico City). Die Metropolen sind dabei vier Ländergruppen zugeordnet: Europa USA & Partner BRIC (Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien und China) G77 (Entwicklungsländer) Spielablauf Nachdem der Spielleiter das Spiel freigegeben beziehungsweise gestartet hat, laufen die Ticks und der Spieler kann definierte Aktionen durchführen. Aktionen sind etwa: Fabriken oder Gebäude bauen/abreißen (Anpassungsmaßnahmen) Forschungen betreiben (Forschungsfonds) in Kontakt/Verhandlung treten mit einem anderen Spieler Gelder anderen Spielern senden oder von anderen Spielern erhalten Informationen zu anderen Spielern einholen (inklusive Einsicht ins Spielerprofil) eigene Statistiken und Ergebnisse betrachten Mehr Informationen zum Spielablauf von "Keep Cool mobil" finden Sie hier. Forschungsprojekte bei Keep Cool mobil Während des Spiels haben die Spielerinnen und Spieler die Möglichkeit, „grüne“ (erneuerbare) oder „schwarze“ (fossile) Forschungsprojekte zu starten und können andere Mitspielerinnen und -spieler einladen, mit ihnen zu forschen. Da zu Forschungszwecken Geld in einen Forschungs-Fonds eingezahlt werden muss, ist es sogar sinnvoll, gemeinsam zu forschen. Forschungsprojekte zahlen sich für alle teilnehmenden Metropolen aus: Der Neubau einer grünen oder schwarzen Fabrik – je nach Forschungsart – kostet nach erfolgreichem Abschluss eines Forschungsprojektes weniger Geld. Auf diese Art und Weise können die Spielerinnen und Spieler die wirtschaftliche Entwicklung ihrer Metropolregion langfristig lenken – doch Vorsicht – massive Investitionen in fossile Energieträger beschleunigen die Gesamterwärmung der Erdatmosphäre. Klimafolgen können mit Fortschreiten der Spielrunde stärker und häufiger auftreten. Reflektion Wie in der realen Welt, können auch in "Keep Cool mobil" diejenigen Akteure Profit erzielen (im Spiel: Siegpunkte und Siegpunkte aus politischen Forderungen), die auf schwarze Fabriken und somit auf die Weiternutzung und Förderung fossiler Energieträger setzen. Wirtschaftlich gesehen macht das Sinn, denn bis die Energieversorgung das Label „100 Prozent erneuerbar“ trägt, vergehen auch in der Realität noch einige Jahre. Der Effekt der Weiternutzung fossiler Energieformen nach heutigen Standards und mit den derzeitigen CO 2 -Emissionen allerdings ist mit Blick in die Zukunft besorgniserregend – die dadurch konstant steigende Erderwärmung bildet sich auch im Spielverlauf einer Runde "Keep Cool mobil" ab. Hieran und an den Klimafolgen kann die Lehrkraft exemplarisch aufzeigen, dass die Erforschung bestehender fossiler Energieversorgungssysteme wichtig ist, um neben dem Voranbringen erneuerbarer Energien auch Optimierungspotentiale zu nutzen. Eine effizientere Technik spart nicht nur Kosten, sondern auch CO 2 -Emissionen. Die Energiewende lässt auf sich warten Die Nutzung fossiler Energieträger ist der Hauptgrund für den Klimawandel. Wir verbrennen Kohle und Gas zur Stromerzeugung. Wir verbrennen Benzin, Diesel und Kerosin als Treibstoff für unsere Mobilität. Erst allmählich werden erneuerbare Energien genutzt. Der Umstieg braucht Zeit. Das liegt einerseits an technischen Hürden. Aber auch ökonomische Interessen spielen eine Rolle. Denn je länger eine Technologie genutzt werden kann, desto eher amortisieren sich die Investitionen in Forschung und Innovation. Die großen Energieversorger sind daher träge und wollen die hohen Gewinnmargen ihrer Kraftwerke möglichst lange abschöpfen. Übergangsfrist für fossile Energieversorgung Bis wir unsere Energieversorgung mit dem Label "100 Prozent erneuerbar" versehen und komplett umgestellt haben werden, vergehen noch einige Jahre. Aber sollen die bestehenden Kraftwerke und Energieversorgungssysteme einfach so weitermachen wie bisher, ohne Optimierungspotentiale zu nutzen? Eine effizientere Technik spart nicht nur Kosten sondern auch CO 2 -Emissionen. An sich also ein lohnendes Forschungsfeld. Oder etwa nicht? Forschungsgebiete der fossilen Energieversorgung Anhand der Arbeitsblätter 1 bis 4 sollen sich die Schülerinnen und Schüler mit ausgewählten Forschungsthemen aus dem Bereich der fossilen Energieversorgung beschäftigen. Die Arbeitsblätter enthalten kurze Zusammenfassungen, weiterführende Internetadressen und Aufgaben. 1. Neue Rohstoffvorräte 2. Kraftwerkstechnik 3. Flugverkehr 4. Bauwirtschaft Hier bietet es sich an, vier kleinere Gruppen zu bilden. Nach einer Erarbeitungsphase sollen die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse vorstellen und diskutieren. Fossile Energieträger sind endlich Es dauert Jahrmillionen, um fossile Energieträger wie Kohle und Öl entstehen zu lassen. Nach menschlichen Zeitmaßstäben sind die fossilen Vorräte also endlich. Und die Lagerstätten sind unterschiedlich leicht auszubeuten. Selbstverständlich werden zunächst die Lagerstätten genutzt, die einfach auszubeuten sind. Je näher wir dem Ende der weltweiten Ressourcen kommen, desto schwieriger wird es, die Rohstoffe zu fördern. Deshalb werden neue Fördertechnologien erforscht, die bislang unwirtschaftliche Lagerstätten interessant werden lassen. Schwer zugängliche Rohstoffquellen Oberflächennahe Ölsande und Ölschiefer, Erdgas in dichten Speichergesteinen, flach und sehr tief liegende Erdgasvorkommen, Gas in Kohleflözen und Gashydrat, diese Rohstofflagerstätten waren lange Zeit nicht wirtschaftlich nutzbar. Durch Fortschritte bei der Erkundung der Lagerstätten als auch bei der Förderung, werden große Mengen fossiler Energieträger zusätzlich nutzbar. Was ist Fracking? Der Begriff Fracking leitet sich von Hydraulic Fracturing ab, also dem „hydraulischen Zerbrechen“, und zwar von Untergrund-Gestein. Dadurch sollen mehr gasförmige und lösliche Stoffe (Erdöl und Erdgas) zugänglich gemacht werden. Wissenschaftler sprechen von „Stimulierung“. Erreicht wird dieses Aufbrechen, indem man chemische Substanzen mit sehr hohem Druck (mehrere hundert Bar) in das Gestein presst. Die Chancen Im Vordergrund stehen ökonomische Interessen. Durch Fracking werden noch mehr Rohstoffe pro Lagerstätte genutzt. Oder es wird die Nutzung von bislang ökonomisch nicht nutzbaren Lagerstätten erst möglich. Abgesehen von den technischen und wirtschaftlichen Aspekten, spielen auch geopolitische Interessen eine Rolle. So setzten die USA unter anderem deshalb so stark auf Fracking, weil es dadurch unabhängiger wird von Rohstoffimporten aus dem mittleren Osten. In Deutschland überwiegen die Bedenken vor den schädlichen Auswirkungen. Dementsprechend ist Fracking bei uns (Stand Juli 2016) nur sehr eingeschränkt erlaubt. Die Risiken Die chemischen Substanzen, die mit hohem Druck in den Untergrund gepumpt werden, sind hochgiftig. Sie enthalten krebserregende Kohlenwasserstoffe, Schwermetalle und teilweise auch radioaktive Substanzen. Immer wieder dringen diese Schadstoffe an die Oberfläche oder ins Grundwasser. Die Bohrschlämme müssen in speziellen Deponien entsorgt werden. Umweltverbände rechnen vor , dass bereits im Jahr 2016 bis zu 35 Millionen Tonnen Sondermüll entsorgt werden müssen. Die Chancen Ob in der Tiefsee Öl gefördert wird, hängt vorrangig davon ab, ob es sich wirtschaftlich lohnt. Durch entsprechende Forschungsaktivitäten können Verfahren entwickelt werden, die den Kostenaufwand für die Förderung reduzieren. Und wenn die Nachfrage steigt, kann das geförderte Öl auch noch teuer verkauft werden. So kann sich insgesamt das wirtschaftliche Verhältnis von Aufwand zu Nutzen dahingehend verschieben, dass sogar die Tiefseeförderung ein lohnendes Geschäft wird. Neben den rein wirtschaftlichen Interessen gibt es auch geopolitische Interessen. Die Unabhängigkeit von Staaten mit hohen Öl- und Gasvorkommen kann auch eine große Rolle spielen. Die Risiken Das Bohren in großen Wassertiefen ist mit besonderen technischen Anforderungen verbunden. Der Druck in großen Tiefen ist enorm. In 2.800 Metern Tiefe ist der Druck der Wassersäule doppelt so groß wie der einer Autopresse. Entsprechend teuer sind die eingesetzten technischen Geräte und Verfahren. Schwierigkeiten bereiten auch die Temperaturunterschiede. In diesen Tiefen ist der geförderte Rohstoff teilweise sehr heiß. Beim kilometerlangen Aufstieg zur Bohrplattform können durch das Abkühlen störende Effekte wie Wachsbildung auftreten. Wenn ein Störfall eintritt, ist er viel schwieriger zu kontrollieren. Schon allein aufgrund der Entfernung zum Bohrloch, aber auch aufgrund der extremen Bedingungen in solchen Tiefen. Trauriges Beispiel ist die Katastrophe am 20. April 2010 auf der Plattform "Deepwater Horizon", einer Bohrplattform im Golf von Mexico. Höhere Wirkungsgrade Übliche Kohlekraftwerke erreichen hinsichtlich der Stromerzeugung einen Wirkungsgrad von 30 bis 40 Prozent. Moderne Kohlekraftwerke erreichen bis zu 45 Prozent. Eine weitere Steigerung auf über 50 Prozent wird angestrebt. Möglich sein soll das durch höhere Temperaturen und höheren Druck. Bisherige Materialien der Kraftwerkstechnik würden diesen Belastungen nicht oder nur sehr kurz standhalten. Deshalb wird an neuen Materialien geforscht, die auch extremen Bedingungen lange standhalten. Eine andere Möglichkeit, den Wirkungsgrad zu erhöhen, ist die Verbrennung von Kohle mit reinem Sauerstoff. Allerdings ist bislang die Herstellung von reinem Sauerstoff sehr aufwendig. Aus diesem Grund versucht man das Herstellungsverfahren zu optimieren oder andere, effizientere Verfahren zu entwickeln. Häufige Lastwechsel Kraftwerke müssen zunehmend flexibel auf unterschiedlichen Strombedarf reagieren können. Grund hierfür ist der steigende Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Sie hängt vom Wetter ab und schwankt entsprechend. Der Stromverbrauch ist aber unabhängig vom Wetter. Diese Differenz müssen Kraftwerke ausgleichen (dabei können fossile oder erneuerbare Brennstoffe eingesetzt werden). Je nach Wetterlagen können kurzfristige und häufige Lastwechsel auftreten. Entsprechend müssen Kraftwerke hoch- oder runtergefahren werden. Jeder Lastwechsel führt zu Temperatur- und Druckwechseln in der Kraftwerkstechnik. Die Folge ist, dass die Materialien stärker beansprucht werden und schneller verschleißen. Abhilfe können neue Materialien bringen. Aber auch die Wartungstechnik muss auf die höheren Belastungen reagieren, um sicherzustellen, dass Bauteile rechtzeitig ausgetauscht werden. Chancen und Risiken Höhere Wirkungsgrade haben zur Folge, dass bei gleicher erzeugter Strommenge weniger CO 2 freigesetzt wird. Das ist natürlich grundsätzlich zu begrüßen. Gleichzeitig besteht das Risiko, dass durch sogenannte Rebound-Effekte der Vorteil der modernen Technik wieder zunichte gemacht wird. Das bedeutet, dass der Stromverbrauch in gleichem Maß oder sogar mehr steigt als der Wirkungsgrad des Kraftwerks. Leider sind solche Rebound-Effekte nicht selten. Als Beispiel hierfür sei die Autobranche genannt: Motoren werden immer sparsamer, gleichzeitig werden die Autos immer leistungsstärker. Auch die Atomenergie beruht auf einem fossilen Energieträger, dem Uran. Zwar emittieren Kernkraftwerke prinzipiell kein CO 2 . Aufgrund des außerordentlichen Gefährdungspotentials und der ungelösten Entsorgungsproblematik verliert diese Art der Energieversorgung nicht nur in Deutschland an Bedeutung. Selbst nach dem Atomausstieg wird die Entsorgung von Atommüll und der Rückbau stillgelegter Atommeiler noch lange als Herausforderung beziehungsweise als Forschungsfeld relevant bleiben. Belastung für das Klima Der Flugverkehr hat bislang einen Anteil von 2 Prozent an den globalen CO 2 -Emissionen. Der Anteil am anthropogenen Klimawandel liegt allerdings bei 5 Prozent, da nicht nur CO 2 , sondern auch weitere klimarelevante Gase in großen Höhen freigesetzt werden. Zudem muss davon ausgegangen werden, dass in Zukunft noch mehr geflogen wird als heute. Kein Wunder also, dass zu umweltverträglicheren Alternativen geforscht wird. Propellerantriebe der Zukunft Bei der sogenannten Open-Rotor-Technologie kommen große, vielblättrige Rotoren zum Einsatz. Sie sollen bis zu 30 Prozent weniger Treibstoff verbrauchen. Es gibt aber auch Nachteile. So erreichen Flugzeuge mit diesem Antrieb nur geringere Fluggeschwindigkeiten als mit herkömmlichen Triebwerken. Außerdem sind die Antriebe deutlich lauter. Und der dritte große Nachteil ist die Größe der Triebwerke. Sie passen nicht unter die Flügel und müssen stattdessen im Heckbereich integriert werden. Dadurch werden neue Bauarten von Flugzeugen notwendig. Biokraftstoff Könnte man Biokraftstoffe im Flugverkehr einsetzen, wäre die CO 2 -Bilanz deutlich besser. Denn im Prinzip wird nur die Menge an CO 2 freigesetzt, die vorher eine Pflanze aus der Atmosphäre entnommen hat, um ihre Biomasse aufzubauen. Beachtet werden muss allerdings auch, ob die Quellen, aus denen die Biomasse stammt, nachhaltig bewirtschaftet wurden. Wenn nämlich Regenwald gerodet wird, um dort Soja für Biokraftstoff anzubauen, dann ist die Ökobilanz nicht mehr so rosig. Brennstoffzelle Ähnliches gilt für die Idee, Energie aus Brennstoffzellen zu nutzen. Die meisten Brennstoffzellen erzeugen Strom aus Wasserstoff und Sauerstoff, und zwar mit einem beachtlichen Wirkungsgrad. Theoretisch können 80 Prozent der Energie in Strom umgewandelt werden. In der Praxis werden jedoch „nur“ 45 Prozent erreicht. In der Gesamt-Ökobilanz muss allerdings berücksichtigt werden, wie das Wasserstoff-Gas hergestellt wurde. Dafür muss nämlich zunächst eine Menge Energie investiert werden. Nur wenn diese Energie aus erneuerbaren Quellen stammt, stellen Brennstoffzellen eine Entlastung des Klimas dar. Der Gesamt-Wirkungsgrad (Wasserstoff-Herstellung – Stromerzeugung – Antriebsenergie) kann zwar theoretisch bis zu 45 Prozent betragen, in der Praxis dürfte er jedoch deutlich darunter liegen. Auch der Preis der Technologie ist für den Massenmarkt noch nicht attraktiv. Ressourcenverbrauch und CO 2 -Emissionen Die Bauwirtschaft hat einen sehr hohen Anteil an unserem Ressourcenverbrauch. Aus ökologischer Sicht ist insbesondere das Bauen mit Beton problematisch. Beton besteht aus Sand, Kies und dem Bindemittel Zement. Zement wird aus Kalkstein, Ton, Sand, Eisenerz und Gips hergestellt. Bei der Zementherstellung werden enorme Mengen an CO 2 freigesetzt. Einerseits entsteht CO 2 als chemisches Produkt beim Brennen von Kalkstein. Andererseits wird CO 2 durch Verbrennungsvorgänge frei, die für die hohen Temperaturen von über 1.400 °C benötigt werden. Laut IPCC gehen weltweit 7 Prozent der anthropogenen (vom Mensch gemachten) CO 2 -Emissionen auf das Konto der Zementherstellung. Auch Ersatzbrennstoffe machen schlechte Luft Zur Einsparung fossiler Brennstoffe werden bei der Zementherstellung zunehmend sogenannte „Ersatzbrennstoffe" verwendet. Unter anderem Altöl, Lösemittel, Haus- und Gewerbemüll, Autoreifen, Tiermehl. Auch wenn Filteranlagen einen Teil der Schadstoffe aus den Abgasen entfernen können, ein mehr oder weniger großer Rest an Schadstoffen entweicht in die Umwelt. Forschung zur Zementherstellung Wissenschaftler haben ein Verfahren entwickelt, das deutlich weniger CO 2 emittiert. Statt 1.450°C sollen weniger als 300°C ausreichen, um den alternativen Zement herzustellen. Zudem wird weniger Kalk benötigt, wodurch sich die CO 2 -Emissionen weiter senken lassen. Forschung im Bereich Betonbau An der Hochschule Bochum wurde ein Verfahren entwickelt, um bei gleicher Bauweise den Betonanteil zu verringern. Dazu werden Hohlkörper aus recyceltem Kunststoff in den Beton gemischt. Auf diese Weise werden über 20 Prozent weniger Primärenergie verbraucht. Außerdem sind die Bauteile leichter, wodurch die gesamte Gebäudekonstruktion schlanker ausfallen kann. Das spart weitere Ressourcen und dadurch auch CO 2 -Emissionen. Bislang haben sich die Schülerinnen und Schüler schwerpunktmäßig mit fossilen Energieträgern beschäftigt. Diese sind aber nur ein Teil der Energieversorgung. Zur Energieversorgung tragen auch die erneuerbaren Energien einen erheblichen Teil bei. Beim Strom ist das bereits über 25 Prozent, Tendenz stark steigend. Die Zukunft der Energieversorgung Legen Sie die Zukunft der Energieversorgung schon heute in die Hände Ihrer Schülerinnen und Schüler (später werden ohnehin sie es sein, die bestimmen werden). Arbeitsblatt 5 bietet hierfür eine einfache Vorlage, um auf einem sehr hohen Abstraktionsniveau die Planung bis ins Jahr 2100 durchzuführen. Es kommt dabei weniger auf „richtig“ oder „falsch“ an, sondern darauf, dass sich die Schülerinnen und Schüler gemeinsam in kleinen Gruppen über Ideen und Ansätze zu einer generellen Strategie und den damit verbundenen Entscheidungsfaktoren unterhalten. Welche Gewichtung haben ökonomische und ökologische Fragestellungen? Wo sind die Investitionen am sinnvollsten? Welche sozialen Konsequenzen haben die Entscheidungen (Energiepreis, Bau von Stromleitungen, Gesundheitsrisiken, Folgen des Klimawandels …), im eigenen Land, aber auch weltweit?

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