Gedenkstätte Berliner Mauer: Mauer, Flucht und Aussiedlung

Die Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße dokumentiert an einem Brennpunkt deutsch-deutscher Nachkriegsgeschichte die Geschichte des Mauerbaus und exemplarisch die Auswirkungen der Berliner Mauer auf die Bewohner der Bernauer Straße.

Hier verlief die Grenze entlang der Häuserfront der auf Ost-Berliner Gebiet gelegenen Häuser, der Fußweg vor den Häusern gehörte bereits zu West-Berlin. Bilder aus der Bernauer Straße gingen um die Welt, als viele Bewohner kurz nach den Sperrmaßnahmen versuchten, durch einen Sprung oder Abseilen aus dem Fenster in die Freiheit zu gelangen. In der Bernauer Straße gab es die ersten Todesopfer des Grenzregimes, zahlreiche Fluchttunnel wurden hier gegraben. Mitten im Todesstreifen stand hier über Jahrzehnte die Versöhnungskirche - bis DDR-Grenztruppen sie 1985 sprengten.

Zentraler Erinnerungsort an die Mauer und ihre Opfer

Aufbau der Ausstellung

Die Gedenkstätte Berliner Mauer ist der zentrale Erinnerungsort an die deutsche Teilung, gelegen im Zentrum der Hauptstadt. Sie umfasst eine Außenausstellung auf dem ehemaligen Grenzstreifen, eine Dauerausstellung im Dokumentationszentrum sowie ein Besucherzentrum.

Gedenkstättenareal

Zum Gedenkstättenareal auf dem ehemaligen Grenzstreifen gehören neben Relikten der "Grenzsperranlagen" ein Denkmal zur Erinnerung an die geteilte Stadt und die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft sowie das "Fenster des Gedenkens", das an jedes Todesopfer an der Berliner Mauer mit Namen und Bild erinnert. Über Stelen im Areal können multimedial aufbereitete Informationen zu verschiedenen Themenstationen abgerufen werden. Mithilfe von Markierungen und Ereignismarken können Schülerinnen und Schüler außerdem Orte geglückter und gescheiterter Flucht, Grundrisse der ehemals im Grenzstreifen stehenden Häuser an der Bernauer Straße oder den Verlauf von Fluchttunneln erkennen. Auch die Kapelle der Versöhnung auf dem ehemaligen Todesstreifen ist Teil der Gedenkstätte Berliner Mauer. Sie erinnert an die Todesopfer an der Berliner Mauer, die Trennung der Menschen und an die zerstörte Versöhnungskirche. Das Gedenkstättenareal befindet sich noch im Aufbau und wird voraussichtlich 2012 komplett fertiggestellt sein.

Besucherzentrum

Im Besucherzentrum erhalten angemeldete Gruppen und Einzelbesucher Informationen zu den Angeboten der Gedenkstätte sowie einen Übersichtsplan mit Erläuterungen für einen Rundgang im Außengelände. An Terminals im Außengelände können sich Schülerinnen und Schüler über weitere "Mauerorte" informieren. Eine Fachbuchhandlung im Besucherzentrum bietet umfangreiche Literatur zur Geschichte der Berliner Mauer und zur deutschen Teilung. Im Obergeschoss führt ein Film in die Geschichte der Berliner Mauer ein. Im Besucherzentrum befinden sich zudem ein Veranstaltungssaal sowie Seminarräume für Veranstaltungen der Gedenkstätte.

Dokumentationszentrum

Das Dokumentationszentrum, das im Gemeindehaus der Versöhnungskirche entstanden ist, informiert in einer Ausstellung anhand von Film-, Bild-, Audio- und Textdokumenten über die Ereignisse am 13. August 1961, über außenpolitische Reaktionen und die Folgen für die Bevölkerung in Ost- und West-Berlin. Die Ausstellung ermöglicht Schülerinnen und Schülern, die in der Außenausstellung gewonnenen Informationen zu ergänzen und zu vertiefen: In einem Mauertoten-Terminal des Dokumentationszentrums können beispielsweise interaktiv Informationen zu Einzelschicksalen abgerufen werden, an die das "Fenster des Gedenkens" im Außenbereich erinnert. Ein Modell veranschaulicht die ursprüngliche Bebauung an der Bernauer Straße, die im Außengelände durch Markierungen im Gelände angedeutet wird. In Audio-Nischen sind Zeitzeugenberichte abrufbar.

Informationen

Vertiefende Informationen stehen außerdem in Ordnern frei zur Verfügung, etwa zu den Themenbereichen Grenzausbau, Grenzzwischenfälle oder Tunnelbau. Im angrenzenden Nordbahnhof, der während der Teilung Berlins gesperrt war, informiert die Ausstellung "Grenz- und Geisterbahnhöfe im geteilten Berlin" über die Auswirkungen des Mauerbaus auf das Berliner Verkehrsnetz. Vom Aussichtsturm des Dokumentationszentrums kann man einen Eindruck vom Aufbau der Grenzanlagen gewinnen.

Museumspädagogische Angebote der Gedenkstätte Berliner Mauer

Bildungsprogramme

Die Gedenkstätte Berliner Mauer bietet ein breit gefächertes Bildungsprogramm für Erwachsene, Jugendliche sowie Kinder ab dem 8. Lebensjahr an. Das Programm umfasst Führungen und Vorträge, Zeitzeugengespräche bis hin zu Projekttagen oder Projektwochen. Die einzelnen Module können miteinander kombiniert werden. Für Schülergruppen sind die Bildungsangebote der Gedenkstätte kostenfrei (ausgenommen sind Berufsschulen). Eine Buchungsanfrage ist online möglich.

Projekttage

Projekttage für Jugendliche bietet die Gedenkstätte Berliner Mauer beispielsweise zu den Themen "Alltag und Flucht im geteilten Deutschland" oder "Mauerblicke - Spurensuche entlang der Bernauer Straße" an. Zum Programm gehören auch Zeitzeugengespräche zu Tunnelprojekten in der Bernauer Straße und sechs unterschiedlich geführte Fahrradtouren entlang des ehemaligen Mauerstreifens. Das umfangreiche Programm der Gedenkstätte Berliner Mauer kann über die unten aufgeführten Links zum Lernort abgerufen werden.

Wissen vertiefen

Sowohl im Dokumentationszentrum als auch im Gedenkstättenareal finden Schülerinnen und Schüler zahlreiche interaktive Elemente und multimediale Angebote, mit denen sie selbständig Wissen erwerben und vertiefen können. An Computer-Terminals im Dokumentationszentrum können Bilddokumente, Audios und Texte zu einer Vielzahl von Themen abgerufen werden. Zudem steht eine umfangreiche Zusammenstellung von historischen Dokumenten zur Geschichte der Berliner Mauer in Kopie frei zur Einsicht zur Verfügung.

Besucherinformation & Öffnungszeiten

Gedenkstätte Berliner Mauer
Besucherzentrum
Bernauer Straße 119 
13355 Berlin

Telefon: 030 - 467 9866 66
Telefax: 030 - 467 9866 77
E-Mail: info(at)berliner-mauer-gedenkstaette.de

April bis Oktober: 
Dienstag bis Sonntag 9.30 bis 19 Uhr

November bis März:
Dienstag bis Sonntag 9.30 bis 18 Uhr

Unterrichtseinheiten zur Gedenkstätte Berliner Mauer 

Gefördert von

Die Erstellung dieser Materialien wurde gefördert mit Mitteln der  Bundes-stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.