Unterrichtsablauf

• Vorbereitung

  Benötigte Materialien (individuell anpassbar):

  - einige Pfeile aus Pappe zur Visualisierung der Vektoren (Alternativ können auch Zollstöcke oder Metermaße verwendet werden.)

  - Papier und Stifte für alle Schülerinnen und Schüler zum Festhalten der eigenen Notizen

  - eine Möglichkeit im Klassenraum Musik abzuspielen

  - Tafel zur Dokumentation und Verschriftlichung der erfahrenen Kräfte (siehe das Tafelbild als Umsetzungsbeispiel)
  

  Der Künstler beziehungsweise die Künstlerin und Lehrkraft sprechen sich vor Beginn über ihre jeweiligen Rollen und Aufgaben für die Umsetzung des Unterrichts im Tandem ab.

• Aufwärmübung: "Stühle in Balance"

  Als Aufwärmübung baut der beziehungsweise die Anleitende eine Skulptur aus drei bis fünf Stühlen mit dem Titel "Stühle in Balance". Dazu werden einige Stühle zu einem chaotischen Haufen gestapelt, in dem Stühle aneinander angelehnt und aufeinander gestellt werden. Die Skulptur wird ohne weitere Erklärung aufgebaut. Ziel ist es, die Schülerinnen und Schüler neugierig zu machen.

  In einem nächsten Schritt sollen die Lernenden selbst Figuren an einem Stuhl einnehmen (die Skulptur entsteht im Zusammenspiel von Stuhl und Körper). Zu Beginn kann der beziehungsweise die Kunstschaffende oder die Lehrkraft zur Anregung Beispielfiguren zeigen, die die Schülerinnen und Schüler zunächst nachahmen können, um im Anschluss selbst Figuren zu erfinden. Zur Umsetzung dieser Arbeit in der Klassengemeinschaft kann Musik gespielt werden.

  Hinweis: Hier empfiehlt es sich, mehrere Durchgänge zu machen.

  10 Minuten

  Plenum

• Kraft erfahrbar machen: "Wir lassen die Stühle tanzen"

  Die Schülerinnen und Schüler bilden je nach Klassengröße Zweier- oder Dreiergruppen und haben nur noch einen Stuhl pro Gruppe zur weiteren Arbeit zur Verfügung.

  Sie werden aufgefordert, den Stuhl zwischen sich hin und her zu bewegen und zwischen ihnen "tanzen" zu lassen. Die Bewegungen erfolgen jeweils in 16 Taktzeiten in der Musik. Taktzeiten können auch als Klatschsignale angegeben werden. Wichtig ist, dass der Beginn und der Anfang der Bewegung signalisiert werden.

  Anweisungen, um die kreativen Möglichkeiten der Figuren zu erkunden:

  - das eigene Körpergewicht an den Stuhl hängen oder stützen

  - von Stuhl zu Stuhl hangeln

  - Figur, die einen Stuhl wegtragen will

  - zu zweit um einen Stuhl ringen

  - gar nicht oder nur mit einem Körperteil den Boden berühren
  

  Nach einigen Durchläufen werden die Schülerinnen und Schüler aufgefordert, eine gemeinsame Figur einzunehmen, bei der sie Kontakt zueinander und zum Stuhl haben.

  Die Anweisungen stellen eine Art Regieanweisung dar. Sie sind als Anregungen zu geben, die die Schülerinnen und Schüler auf eine neue Fährte bringen sollen. Weitere Regieanweisungen können sein:

  (1) "Während der nächsten Runde lasst ihr den Stuhl in Zeitlupe zwischen euch tanzen!"

  (2) "Nun lasst ihr den Stuhl zwischen euch tanzen und benutzt dabei alle Körperteile außer eure Hände!"

  20 Minuten

  Gruppenarbeit

• Übersetzung der Erfahrungen in physikalische Termini

  Abfrage in der Klassengemeinschaft:

  (1) Welche Kräfte sind im Spiel?
  Kraftarten werden an der Tafel festgehalten. Die Lehrkraft führt die physikalischen Begriffe ein: Muskelkraft, Reibungskraft, Gravitationskraft, Auflagekraft.

  (2) Was bewirken diese Kräfte?
  Beschleunigung, Verzögerung, Richtungsänderung, Verformung 

  (3) Welche Möglichkeit haben wir diese Kräfte zu veranschaulichen?
  Brainstorming in der Klassengemeinschaft. Anschließend führt die Lehrkraft die Vektoren ein.

  (4) Weshalb eignen sich Vektoren für die Veranschaulichung von Kräften? (Brainstorming in der Klassengemeinschaft)

  Im nächsten Schritt demonstriert der beziehungsweise die Kunstschaffende oder die Lehrkraft eine Figur; die Schülerinnen und Schüler werden aufgefordert, mit einem Pfeil aus Pappe oder einem Maßstab den Vektor anzuzeigen. Danach wird anhand des Beispiels eine Skizze der Figur mit den möglichen Vektoren an der Tafel eingezeichnet und im Plenum erläutert.

  Zur Vertiefung können die Lernenden in zwei Gruppen eingeteilt werden. Eine Gruppe nimmt eine Figur am Stuhl ein, die andere Hälfte legt jeweils bei einem Schüler oder einer Schülerin den Vektor an und begründet ihre Entscheidung.

  Danach bekommen die Schülerinnen und Schüler eine schriftliche Aufgabe, die als Anknüpfungspunkt für die nächste Unterrichtsstunde dient: "Zeichnet eine eurer Figuren auf ein Blatt und fügt mögliche Vektoren ein, die Angriffspunkt und Richtung der Kräfte beschreiben."

  30 Minuten

  Brainstorming im Plenum

• "Metermaß Spiel" – Gelerntes anwenden

  Anleitung zum Metermaß Spiel: "Arbeitet jetzt mit eurem Nachbarn beziehungsweise eurer Nachbarin zusammen; zu dritt ist auch möglich. Eine oder einer von euch gibt mithilfe des Metermaßes den Angriffspunkt und die Richtung vor, der oder die andere setzt die Vorgabe als Bewegung um. Alle können bis zu fünfmal Anweisungen geben.

  Aufgabe: "Haltet eure Anweisungen als schematische Zeichnungen fest." Das Erlebte und inhaltlich Verstandene soll/kann in einem weiteren Schritt oder in einer nächsten Stunde künstlerisch angewendet und so vertieft werden.

  30 Minuten

  Partnerarbeit