Spielszenen, Rollenspiel und dramatisches Spiel als Methodenvarianten: Geschichte unterrichten in Spielszenen

Fachartikel

Geschichte mit Rollenspielen unterrichten – aber wie? Diese Hinweise und Handreichungen geben Hilfestellung, wie die Ziele von kompetenz- und problemorientiertem Unterricht auch anhand von Spielszenen und Rollenspielen erreicht werden können.

 

Spielszenen – die Varianten

Zu Recht bildet nach wie vor die kompetenz- und problemorientierte Geschichtsstunde mit quellenkritischer Erschließung historischer Materialien den Bezugspunkt des Geschichtsunterrichts. Aber "variatio delectat": Zum Methodenrepertoire gehören auch szenische Elemente. Diese können in verschiedener Weise eingesetzt werden:

assoziativ: vor der Erarbeitung von Materialien, die dann zum Szenenspiel kontrastiert werden kann

  • Vorteil: unbefangener Zugang zum Thema
  • Nachteil: Gefahr unhistorischer beziehungsweise sachlich falscher Darstellung

repetitiv: nach der Erarbeitung von Materialien

  • Vorteil: die Sachverhalte stehen bereits zur Verfügung und unterstützen die sachliche Richtigkeit der Rollenspiele
  • Nachteil: die Spielelemente sind lediglich Wiederholung bereits erarbeiteter Fakten

problemorientiert: vorhandene Spielszenen enthalten Didaktik des Themas, die von den Lerngruppen problemorientiert weitergeführt werden

  • Vorteil: Sachverhalte werden implizit in den vorgegebenen Spielszenen präsentiert und von den Lerngruppen problemorientiert verarbeitet
  • Nachteil: als Material dienen Verfassertexte, keine Quellen

Allen drei Varianten gemeinsam ist die hohe Schülermotivation, mit der sie den Geschichtsunterricht bereichern. Abgesehen von der Darbietung in Quellen verspricht jedoch die letztere Form der szenischen Arbeit den größten Gewinn der drei Varianten, wenn die als Ausgangspunkt gegebenen Spielszenen

  • die Erarbeitung der zum Thema gehörenden fachlichen Kompetenzen ermöglichen und zugleich
  • in den Aufgaben beziehungsweise Arbeitsaufträgen eine hinreichende Problemorientierung und Offenheit fordern.

Diese beiden Anforderungen der Klärung des Fachlichen und die Problemorientierung finden sich bereits in Lehrwerken der 1970er Jahre, die sich der Problemorientierung verpflichtet fühlten, beispielsweise in "Curriculum Geschichte" (Hrsg.: Bickel/Dorn/Süß).

Historischer Verlauf und offene Spielszenen – wie geht das zusammen?

Ich habe versucht, in einigen durchgeplanten Unterrichtseinheiten zu Grundherrschaft, Stadt im Mittelalter, Kolumbus und 30-jährigem Krieg diese Anforderungen exemplarisch umzusetzen. Die beiden Aspekte der Erarbeitung von Fachkompetenz ("historischer Verlauf") und der offenen szenischen Arbeit erfordern also zwei Aufgabenarten:

  • Textarbeit: bezogen auf den Text
  • Kreativarbeit: bezogen auf die von den Gruppen selbst erstellten Spielszenen

Sie lassen sich am besten in zwei Stunden beziehungsweise einer Doppelstunde umsetzen. Zentrale Bedeutung haben dabei die Eignung und Qualität der Materialien, vor allem aber die Reihenfolge in der Bearbeitung der Aufgaben.

Die Elemente von "Spielszenen"-Stundenentwürfen

1. Problemorientierung

Die Stunden sind auf Problemorientierung angelegt mit möglichen problemorientierten Vorschlägen für die gesamte Anlage der Unterrichtseinheit und insbesondere für die Diskussion der Vertiefungsphase.

2. Kompetenzorientierung 

  • Methodenkompetenz...

 

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Friedrich Stock

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