Veränderungen durch soziale Medien: Auswirkungen auf den Bereich der Arbeit

Soziale Medien beeinflussen insbesondere die Arbeitsprofile im Kommunikationsbereich. Zu diesem Bereich gehört auch die Gruppe der Journalistinnen und Journalisten. Anhand dieser soll im Folgenden die Veränderung des Arbeitsprofils durch soziale Medien illustriert werden.

Vorher und Nachher im Vergleich

Zeit vor den sozialen Medien

  • Zeitungen lagen vorwiegend in gedruckter Form vor.
  • Ein Brief an die Redaktion war die einzige Möglichkeit, mit den Autorinnen und Autoren in Austausch zu treten.
  • Die Redaktion konnte selbst entscheiden, welchen der Leserbriefe sie drucken und herausgeben wollte.

Veränderungen durch die sozialen Medien

  • Zeitungen bieten für jeden einzelnen Artikel zusätzlich ein Online-Diskussionsforum an.
  • Viel Arbeitszeit wird der Kommunikation mit den Leserinnen und Lesern gewidmet.
  • Journalistinnen und Journalisten müssen auch mit unangemessenen Kommentaren kämpfen.
  • Autorinnen und Autoren müssen sich in einigen Situationen auch mit Menschen auseinandersetzen, die zu einem bestimmten Thema einen umfassenderen Kenntnisstand aufweisen als sie selbst.

Vom Konsument zum Prosument

Durch soziale Medien werden bestimmte Regeln und Einschränkungen aufgehoben, da Inhalte von den Leserinnen und Lesern selbst produziert werden. Dies hat zur Folge, dass Informationen aller Art ungefiltert mitgeteilt werden. Es gibt keine professionelle Instanz, die den Inhalt auf dessen Wahrheitsgehalt oder Qualität prüft. Wissen wird nicht mehr von einzelnen Institutionen oder Personen zur Verfügung gestellt, vielmehr kann jeder sein persönliches Wissen einbringen. Ebenso sind soziale Medien so einfach zu benutzen, dass es für fast jeden möglich ist, an ihnen teilzuhaben. Auf diese Weise können Menschen näher zusammengebracht werden, weltweit findet eine nie dagewesene Vernetzung statt.

Vorteile und Nachteile für den Journalismus

Auch auf den Bereich des Journalismus wirken sich diese Veränderungen entscheidend aus. Die direkte Beteiligung der Leserinnen und Leser kann einerseits Schwierigkeiten mit sich bringen, zum Beispiel unqualifizierte Kommentare oder einen Shitstorm. Andererseits können Journalistinnen und Journalisten so auch zusätzliche Informationen durch Expertinnen und Experten erhalten, welche den eigenen Artikel ergänzen und dadurch bereichern können.

Unterrichtsbeispiel 1: Veränderte Arbeitsprofile

Stellen Sie den Lernenden die Aufgabe, die Bedeutung sozialer Medien auch für andere Arbeitsprofile herauszuarbeiten. In Gruppen können sie sich verschiedene Berufe vornehmen und überlegen, wie die sozialen Medien hier Einfluss nehmen. Das kann zum Beispiel der Lehrerberuf oder die Arbeit als Polizistin beziehungsweise Polizist sein. Anhand dieses Berufs wird zum Beispiel eine Veränderung bei der Suche nach Hinweisen und Tätern ersichtlich, da die Polizei mithilfe sozialer Medien ein viel größeres Publikum ansprechen kann. Die Schülerinnen und Schüler können hier auch mögliche Schwierigkeiten herausarbeiten, zum Beispiel die Zunahme von falschen Hinweisen.

Unterrichtsbeispiel 2: Mit und ohne soziale Medien

Aufgabe 1: Kontaktaufnahme zu einer Redaktion

Die eine Hälfte der Schülerinnen und Schüler versetzt sich für die Bewältigung der Aufgabe in die Zeit vor den sozialen Medien. Die andere Hälfte darf für dieselben Aufgaben die sozialen Medien nutzen. So kann eine Schülergruppe zum Beispiel einen Leserbrief an die Zeitung schreiben, die andere kommentiert den ausgewählten Artikel im Online-Diskussionsforum.

mögliche Fragestellungen:

  • Welche Unterschiede lassen sich in den Umsetzungen ausmachen? Dokumentiere diese!
  • Wer bekommt eine schnellere Rückmeldung?
  • Auf welchen Brief beziehungsweise Kommentar gibt es eine Reaktion?

Aufgabe 2: Erkennen der veränderten Arbeitsweise im Unterricht

Auch der Unterricht hat sich durch die sozialen Medien verändert. Diese Übung gibt den Lernenden die Möglichkeit, neue Aspekte selbst zu erarbeiten. Ein Teil der Klasse kann zum Beispiel ein Referat zu einem bestimmten Thema vorbereiten, ohne dabei soziale Medien als Informationsquelle zu nutzen. Anstelle dieser können sie auf Bücher und Enzyklopädien zurückgreifen. Der Rest der Klasse darf sich die Informationen zusätzlich durch soziale Medien beschaffen. Besprechen Sie im Anschluss an die zwei Vorträge die wahrgenommenen Unterschiede mit Ihren Schülerinnen und Schülern.

mögliche Fragestellungen:

  • Welche Gruppe kann mehr Informationen liefern?
  • Welche Erfahrungen haben die Gruppen bezüglich der Informationsbeschaffung gemacht?

Autorenteam

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Autorenteam "Soziale Medien"

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Technische Universität Dortmund

Dieser Beitrag wird von der Technischen Universität Dortmund angeboten.