Vom Refendariat zur "vollen Stelle" – worauf Sie beim Berufseinstieg achten sollten

Fachartikel

Dieser Fachartikel zum Thema "Berufseinstieg" vermittelt Referendarinnen und Referendaren ein realistisches Bild von typischen Herausforderungen, die der Berufseinstieg mit einer "vollen Stelle" mit sich bringt. Vor allem zeigt er aber durch praktische Hinweise auf, wie der Start in diesen neuen Lebensabschnitt gut zu meistern ist.

 

Ohne Schwimmflügel im tiefen Wasser

Von einer ausgelassenen Partystimmung konnte keine Rede sein, als wir Referendarinnen und Referendare Ende Januar 2005 ein letztes Mal im Studienseminar zusammenkamen, um im Rahmen einer kleinen Zeremonie die Staatsexamenszeugnisse entgegenzunehmen. Die Freude darüber, die Mühen des Referendariats "geschafft" zu haben, wurde spürbar von einem Gefühl der Anspannung gedämpft, die eindeutig mit dem nahenden 1. Februar zusammenhing. Ab diesem Datum sollte für die allermeisten von uns ein neuer Lebensabschnitt beginnen – zusammengefasst mit der Formel "neue Schule, volle Stelle".

Die volle Konzentration auf die Lehrproben, die Staatsexamensprüfung und die Stellensuche hatte während des Referendariats kaum Gelegenheit geboten, sich intensiv mit der "Zeit danach" zu befassen. "Erst einmal das Referendariat bestehen, alles andere wird schon werden", war bei vielen Referendarinnen und Referendaren eine sehr verständliche (und letztlich notwendige Gelassenheit spendende) Grundhaltung gewesen. Nun aber ließ sich die nächste "Welle", die beruflich auf uns zurollte, nicht mehr verdrängen.

Der "richtige" Berufseinstieg mit 26 Wochenstunden an einer neuen Schule fühlte sich für mich – um es wieder metaphorisch auszudrücken – wie ein Sprung in tiefes Wasser an, wo ich fortan ohne Schwimmflügel meine Bahnen zu schwimmen hatte. Durchaus etwas neidisch schaute ich, damals ein End-Zwanziger, auf die älteren Lehrkräfte, mit denen ich nun "in einer Liga spielte". Deren Souveränität, Routine, Erfahrungsschatz und Materialbestand hätte ich gerne schon gehabt.

Heute weiß ich: Am Sammeln eigener Erfahrungen führt kein Weg vorbei. Ja, die ersten Monate des Berufseinstiegs mit dem Status "Beamter auf Probe" waren – gefühlt – eine harte Zeit, zumal die anstehende Prüfung zur "Lebenszeit-Verbeamtung" wie im Referendariat für einen unangenehmen Leistungsdruck sorgte. Viele gestandene Kolleginnen und Kollegen, die heute ihren Ruhestand genießen, haben mich damals in meiner Rolle als "Neuling" unterstützt. Ein gutes Kollegium ist in dieser Phase von großem Wert.

In diesem Fachartikel möchte ich meine Erfahrungen mit heutigen Referendarinnen und Referendaren, die auf den Berufseinstieg mit "voller Stelle" zusteuern, teilen. Dabei geht es mir nicht nur darum, die spezifischen Herausforderungen bewusst zu machen, sondern in der Praxis bewährte Wege der Bewältigung aufzuzeigen.

Frühzeitig, vorausschauend und klug planen

Vorausschauend zu denken, wichtige Termine sowohl im Kalender als auch im Hinterkopf zu haben und Ihre private Lebensplanung mit den Pflichten in Einklang zu bringen, haben Sie wahrscheinlich schon in der Schule, während des Studiums oder spätestens im Referendariat gelernt. Trotzdem sollten Sie als Berufsanfängerin und Berufsanfänger besonders auf eine penible Planung achten, um böse Überraschungen und den damit verbundenen Stress zu vermeiden.

Investieren Sie so früh wie möglich eine Stunde (oder mehr), um das vor Ihnen...

 

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