Lernen mit Lernvideos: was Schülerinnen und Schüler wissen sollten

Fachartikel

In diesem Fachartikel zum Thema Lernvideos im Internet werden die Risiken und Chancen von selbstständigem Lernen mit Videos in Ergänzung zum Unterricht dargestellt. Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, Lernvideos auf ihre Seriosität hin zu prüfen. Im Mittelpunkt stehen dabei Lernvideos der Plattform YouTube, da diese bei Jugendlichen besonders beliebt ist.

 

Nutzung von Lernvideos durch Kinder und Jugendliche

Immer mehr Schülerinnen und Schülern nutzen Lernvideos aus dem Internet. Besonders YouTube ist beliebt und hat inzwischen nicht nur einen riesengroßen Fundus an Lernvideos anzubieten, sondern wird von den Besucherinnen und Besuchern immer öfter auch als Suchmaschine benutzt. Die Anzahl der Nutzerinnen und Nutzer unter den Kindern und Jugendlichen wächst stetig.

Kinder und Jugendliche, und natürlich auch sehr viele Erwachsene, beziehen ihr Wissen aus diesem Kanal. Dabei ist es nicht immer leicht festzustellen, ob es sich um qualifizierte Inhalte handelt oder um Videos mit ungeprüften Informationen und möglicherweise falschen oder unvollständigen Erklärungen.

Lernvideos können den Unterricht ergänzen

Gute Lernvideos sind keine Konkurrenz zum Unterricht, sondern sie ergänzen aktuelle Lerneinheiten und ermöglichen den Kindern und Jugendlichen einen zusätzlichen Zugang zum Thema. Da sehr viele Schülerinnen und Schüler diesen Weg beim Lernen nutzen, kann die Schule das nicht ignorieren.

Im Sinne der Medienkompetenzförderung müssen Schülerinnen und Schüler allerdings lernen, den Wahrheitsgehalt und die Seriosität von Lernvideos selber herauszufinden. Gelingt das, kann das Lernen mit Videos als außerschulische Lernmethode zum Lernerfolg beitragen.

Die Vorteile von Lernvideos sind:

  • Sie können unabhängig von Uhrzeit oder Tageszeit angeschaut werden.
  • Sie können so oft wie nötig angeschaut werden.
  • Sie können an jedem Punkt des Videos gestoppt werden.
  • Durch die grafische Aufbereitung können Inhalte viel leichter erklärt werden.
  • Häufig bieten sie die Möglichkeit zum Dialog, beispielsweise in den Kommentaren.
  • Sie können von jedem Ort mit Internetzugang angeschaut werden, also auch unproduktive Wartezeiten verkürzen.
  • Sie sind oft unterhaltsam und bringen Wissen auf den Punkt.
  • Viele Lernvideos sind für die Nutzerinnen und Nutzer kostenlos (außer Werbeeinblendungen).

Die Nachteile von Lernvideos sind:

  • Der Wahrheitsgehalt ist oft nur schwer zu überprüfen.
  • Fast alle Videos sind werbefinanziert.
  • Gute Videos zu einem bestimmten Unterrichtsthema sind nicht immer leicht zu finden, da das Angebot groß ist und es keinen Wegweiser durch den Kanal gibt.
  • Schülerinnen und Schüler schalten im Unterricht ab, weil sie den Lernstoff zu Hause per Video nachholen können.

Fünf Schritte, um die Qualität von Lernvideos zu prüfen

Es ist wichtig, den jugendlichen Nutzerinnen und Nutzern von Lernvideos Kriterien zu vermitteln, mit denen sie deren Qualität überprüfen können. Mit den folgenden fünf Schritten kann jedes Video bereits recht gut eingeschätzt werden.

  1. Seriöse Lernvideos liegen auf einem Kanal, der offen kommuniziert, welche Personen, Marke oder Einrichtung dahinter steht. Über den Kanal-Namen oder das Logo (oben rechts) gelangt man auf die Kanal-Seite und findet dort bei seriösen Seiten über den Menüpunkt "Kanal-Info" auch das Impressum.
  2. Nun kann der Betreibername, falls er nicht selbsterklärend ist, im Netz gesucht...

 

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Uta Reimann-Höhn

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