• Schulstufe
  • Klassenstufe
  • Schulform
  • Fach
  • Materialtyp
  • Quelle2
    zurücksetzen
Sortierung nach Datum / Relevanz
Kacheln     Liste

E-Zigaretten

Unterrichtseinheit

Die Türkei, Wales, die Normandie und Teile Kanadas haben kürzlich die Nutzung elektronischer Zigaretten in Gebäuden verboten. Die EU stellt Überlegungen an, diesem Beispiel zu folgen. Die Schülerinnen und Schüler sollen in dieser Sequenz anhand ihrer Kenntnisse über Partikeltheorie entscheiden, ob sie ein Verbot von E-Zigaretten in Gebäuden unterstützen.Aktivisten, die ein EU-weites Verbot unterstützen, behaupten, dass Nikotin aus einer E-Zigarette sowohl zu Herzkrankheiten und Krebs beitragen als auch Gehirnschäden bei sich entwickelnden Föten verursachen könnte. In dieser Einheit entscheiden Schülerinnen und Schüler, ob sie ein Verbot der Nutzung von E-Zigaretten in öffentlichen Gebäuden unterstützen. Sie wenden dabei ihre Kenntnisse zur Partikeltheorie an, um zu entscheiden, ob ausgeatmetes Nikotin Auswirkungen auf sich in der Nähe befindende Menschen hat. Die Unterrichtseinheit besteht aus zwei aufeinanderfolgenden Lektionen. Bezug zum Lehrplan Wissenschaftliches Arbeiten Entwicklung wissenschaftlichen Denkens: Beurteilung von Risiken sowohl in der praktischen Wissenschaft als auch im weiteren gesellschaftlichen Kontext, einschließlich Wahrnehmung von Risiken in Bezug auf Daten und Folgen. Chemie Struktur, Verbindung und Eigenschaften von Materie: Erinnerung und Erklärung der zentralen Merkmale eines Partikelmodells in Bezug auf Zustände und Veränderung von Materie. Ablauf Ablauf der Unterrichtseinheit "E-Zigaretten" Der Ablauf der Unterrichtssequenz "E-Zigaretten" ist auf dieser Seite übersichtlich für Sie zusammengestellt. Die Schülerinnen und Schüler befassen sich mit Partikeldiagrammen und lernen, sowohl die Diagramme als auch ihre Kenntnisse zu den Bewegungseigenschaften von Partikeln in unterschiedlichen Zuständen anzuwenden. lernen, Risiken einzuschätzen: Sie wägen Risiken und Nutzen ab, um eine Entscheidung zu treffen. Über das Projekt Das Projekt ENGAGE ist Teil der EU Agenda "Wissenschaft in der Gesellschaft zur Förderung verantwortungsbewusster Forschung und Innovation" (Responsible Research and Innovation, RRI). ENGAGE Materialien werden durch das von der Europäischen Kommission durchgeführte Projekt ENGAGE als Open Educational Resources herausgegeben. Engagement Zeigen Sie Folie 2 der PowerPoint-Präsentation für Lektion 1. Bitten Sie die Schülerinnen und Schüler, paarweise über ihre ersten Reaktionen zu diskutieren - ist das Rauchen von E-Zigaretten sicher? Anschließend zeigen Sie Folie 3 und erklären, wie eine E-Zigarette funktioniert. Sie zeigen Folie 4, um mögliche gesundheitliche Auswirkungen durch eines der zentralen Bestandteile der meisten E-Zigaretten, Nikotin, darzulegen. Folie 5 bildet das zentrale Problem ab und zeigt auf, dass passives Rauchen Risiken mit sich bringt. Folie 6 gibt einen Überblick darüber, wie Schülerinnen und Schüler wissenschaftliche Beweise in Lektion 1 anwenden und in Lektion 2 Risiken einschätzen, um am Ende eine Entscheidung treffen zu können. Verdeutlichen Sie die Lernziele (Folie 7). Überprüfen Stellen Sie die Hauptaufgabe dieser Lektion vor: Kann Nikotin beim Rauchen von E-Zigaretten Auswirkungen auf Menschen, die sich in der Nähe befinden, haben? (Folie 8). Die Schülerinnen und Schüler lesen die Informationen über das Verhalten von Partikeln in einer E-Zigarettenlösung und das ausgeatmete Aerosol auf SI1. Sie erfahren auch, wie sich Nikotinpartikel ausbreiten. Anschließend arbeiten die Schülerinnen und Schüler alleine an der Übertragung der gelesenen Informationen in Partikeldiagrammen, indem sie die Legenden auf SI2a und SI2b verwenden. Nach Fertigstellung dieser Aufgaben beurteilen die Lernenden gegenseitig ihre Diagramme und schlagen Verbesserungen vor. Überlegungen Stellen Sie die Aufgabe auf Folie 9 vor, bei der die Lernenden entscheiden sollen, ob Menschen, die sich in der Nähe von E-Zigaretten rauchenden Menschen befinden, ebenfalls Nikotin inhalieren. Die Schülerinnen und Schüler sollen sowohl ihre Partikeldiagramme als auch ihre Kenntnisse zu den Bewegungseigenschaften von Partikeln in unterschiedlichen Zuständen anwenden. Wählen Sie einige Lernende aus, die ihre Antworten mit der Klasse teilen sollen. Ermutigen Sie die Auserwählten, ihre Begründungen darzustellen. Kommen Sie danach zu einer Schlussfolgerung, um die zuvor dargestellte Frage zu beantworten. Die Antwort lautet: Ja. Die beim Rauchen von E-Zigaretten ausgeatmeten Partikel bewegen sich durch Diffusion und haben Auswirkungen auf sich in der Nähe befindende Menschen. Engagement Wiederholen Sie die Problemstellung (Folie 2 der PowerPoint-Präsentation für Lektion 2). Erinnern Sie Ihre Schülerinnen und Schüler an die Beweise aus Lektion 1, dass ausgeatmete Partikel sich auf in der Nähe befindende Menschen auswirken. Bitten Sie um eine Handabstimmung, bei der die Lernenden angeben sollen, wie sie zum jetzigen Zeitpunkt wählen würden. Zeigen Sie anschließend Folie 3 und Folie 4, um zu verdeutlichen, dass sowohl Risiken als auch Nutzen mit einem Verbot einhergehen und dass es schwierig ist, einen Sinn in Risiken und Nutzen zu finden, ohne die beiden Aspekte zu bestimmen und abzuwägen. Zeigen Sie Folie 5, um darzulegen, wie die Schülerinnen und Schüler die Lektionen 1 und 2 anwenden werden, um mit deren Unterstützung eine Entscheidung zu treffen. Zeigen Sie die Lernziele dieser Lektion (Folie 6). Spielen Die Schülerinnen und Schüler spielen ein Quiz, bei dem sie lernen, Risiken zu bestimmen und abzuwägen (Folie 7-18). Jede Runde veranschaulicht einen Aspekt zur Einschätzung von Risiken. Für Runde 1 zeigen Sie Folie 8. Jede Schülerin und jeder Schüler notiert ihre/seine Antworten auf Schmierpapier. Zeigen Sie dann die Antwort (Folie 9): Die Lernenden sollen sich ihren Punktestand notieren. Merken Sie an, dass Zahlen und Einheiten notwendig sind, um Risiken zu vergleichen (Folie 9). Bitten Sie die Schülerinnen und Schüler, die zentrale Aussage auf SI1 zu notieren. Wiederholen Sie diesen Vorgang für die Runden 2-5 und versichern Sie sich, dass die Lernenden ihr Lernergebnis auf SI1 am Ende jeder Runde notieren. Entscheiden Stellen Sie die nächste Aufgabe vor: Unterstützt du ein EU-Verbot der Nutzung von E-Zigaretten in öffentlichen Gebäuden? (Folie 19). Bitten Sie die Lernenden um Paar- oder Kleingruppenarbeit. Die Schülerinnen und Schüler lesen die Karten über mögliche Risiken und Nutzen eines Verbots (SI2) und entscheiden dann, ob es sich um ein Risiko, einen Nutzen oder um keines von beidem handelt. Sie notieren ihre Entscheidungen auf SI3. Danach folgen Sie weiter den Instruktionen (Folie 19), um Risiken und Nutzen abzuwägen und eine Entscheidung in ihren Gruppen treffen zu können. Die Schülerinnen und Schüler wählen anschließend "mit ihren Füßen", indem sie entscheiden, wo sie sich entlang einer Leiste hinstellen. Das eine Ende des Raums steht für "Ich bin sehr für ein Verbot" und das andere Ende steht für "Ich bin absolut gegen ein Verbot". Erlauben Sie den Schülerinnen und Schüern nicht, in der Mitte zu stehen. Danach könnte eine durch die Lehrkraft geleitete Diskussion oder eine Präsentation und Rechtfertigung der Standpunkte der in Position stehenden Schüler folgen. Dabei soll diese Struktur beachtet werden: Erläutere deine Meinung. Präsentiere deine Beweise (Wissenschaft, Beurteilung des Risikos). Erkläre deine Begründung (Wie unterstützen deine Beweise deine Ansicht?). Die Schülerinnen und Schüler notieren ihre eigenen Antworten auf die Frage, ob sie ein EU-Verbot der Nutzung von E-Zigaretten in öffentlichen Gebäuden unterstützen (Folie 20). Beenden Sie die Aufgabe mit einer weiteren Handabstimmung zu der Frage, ob jemand seine Meinung seit Beginn von Lektion 1 oder 2 geändert hat? Wenn ja, was hat die Schülerin oder den Schüler zum Umdenken veranlasst?

  • Chemie / Natur & Umwelt
  • Sekundarstufe II, Sekundarstufe I

Schulverweis wegen Verkaufs von E-Zigaretten rechtmäßig

Schulrechtsfall

Der Verkauf von E-Zigaretten durch Schülerinnen oder Schüler kann weitreichende Folgen haben – auch dann, wenn die Geräte kein Nikotin enthalten. Ein aktueller Fall aus Hessen zeigt, wie Schulen in solchen Situationen handeln und welche rechtlichen Fragen dabei aufgeworfen werden. Kassel/Berlin (DAV). Das Verwaltungsgericht Kassel hat mit Urteil vom 02. Februar 2024 (AZ: 7 K 911/23.KS) entschieden, dass die Überweisung einer Schülerin an eine andere Schule wegen des Verkaufs von E-Zigaretten rechtmäßig war. Das Urteil unterstreicht die rechtlichen Konsequenzen, die der Handel mit E-Zigaretten – auch ohne Nikotin – für Schülerinnen und Schüler haben kann, so das Rechtsportal "anwaltauskunft.de". Verkauf von E-Zigaretten und die Folgen Die damals 14-jährige Klägerin war Schülerin der 8. Klasse einer Gesamtschule in Hessen. Im September 2022 bemerkte ihre Klassenlehrerin, wie die Klägerin Geld von Mitschülerinnen und Mitschülern einsammelte. Auf Nachfrage gab die Schülerin zu, E-Zigaretten mitgebracht und verkauft zu haben. Dies sei nicht das erste Mal passiert. Nach einem Gespräch mit der Mutter der Schülerin, die die Vorwürfe zunächst relativierte, entschied die Klassenkonferenz, die Schülerin an eine andere Schule zu überweisen. Die Begründung: Der Verkauf stelle eine schwere Störung des Schulbetriebs dar und gefährde die Sicherheit der Mitschülerinnen und Mitschüler. Der Widerspruch der Klägerin gegen diese Maßnahme blieb erfolglos, woraufhin sie Klage erhob. Das Urteil: Verkauf von E-Zigaretten verletzt Jugendschutzgesetz Das Verwaltungsgericht Kassel wies die Klage ab. Die Richter begründeten ihre Entscheidung damit, dass der Verkauf von E-Zigaretten – mit und ohne Nikotin – gegen das Jugendschutzgesetz verstößt. Durch den Verkauf werde die Sicherheit der kaufenden Mitschülerinnen und Mitschüler schwer verletzt, da E-Zigaretten gesundheitsschädlich seien. Die Überweisung an eine andere Schule sei daher eine angemessene und verhältnismäßige Maßnahme. Informationen: www.anwaltauskunft.de

  • Fächerübergreifend
  • Sekundarstufe I

E-Zigarette an Schulen - Fall des Monats 10/2014

Schulrechtsfall

Auch E-Zigaretten fallen unter das Rauchverbot des hessischen Schulgesetzes, urteilte das Verwaltungsgericht Gießen und gab damit einem Schulleiter Recht (Az. 5 K 455/12.GI). Sie dampft schließlich und raucht nicht. Daher sei die E-Zigarette nicht vom Gesetz erfasst, wenn lediglich eine Flüssigkeit verdampft. Im geschlossenen Lehrerzimmer sei er auch kein schlechtes Vorbild für die Schülerinnen und Schüler. Das meint zumindest ein Marburger Lehrer und klagte gegen seinen Schulleiter. Dieser hatte E-Zigaretten auf dem Schulgelände ganz verboten.

  • Fächerübergreifend
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Eine Bildergeschichte schreiben oder: eine Box für meinen E-Schrott

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit gestaltet jede Schülerin und jeder Schüler einen Karton als Sammelbox, in welchen jede Familie einer Schülerin oder eines Schülers kleinteiligen E-Schrott sammeln kann. Auch Ben aus der Bildergeschichte "Hilfe, die Mülltonne brennt" lernt das sorgsame Trennen und Sammeln von Akkus und Batterien, nachdem er anfänglich durch die unsachgemäße Entsorgung seines ferngesteuerten Polizeiautos einen Brand verursacht hat. Zunächst gestalten die Schülerinnen und Schüler mit verschiedenen Bastelmaterialien einen Karton, der zuhause als Sammelbox für kleinteiligen E-Schrott benutzt werden soll. Im weiteren Verlauf lernen sie, dass sich bestimmte Materialien bei unsachgemäßer Entsorgung entzünden und einen Brand verursachen können. Dies gilt insbesondere für den Rohstoff Lithium, der ein wichtiger Bestandteil von Batterien und Akkus ist. Eine kindgerechte Bildergeschichte, die von den Kindern zu Ende erzählt werden kann, veranschaulicht diese Gefahr. Bereits in der vorangegangenen Unterrichtseinheit waren die Schülerinnen und Schüler von ihrer Lehrkraft angeregt worden, zu überlegen, was alle Kinder der Klasse/AG tun können, um E-Schrott richtig zu entsorgen und den E-Schrott-Müllberg kleiner zu halten. Sie haben zudem einen Einblick in das Leben und Arbeiten von Kindern auf der E-Schrott-Müllhalde Agbogbloshie bei Accra (Ghana) erhalten, die an den giftigen Dämpfen erkranken. Außerdem kennen die Schülerinnen und Schüler nun aus den vorangegangenen Unterrichtseinheiten die Inhaltsstoffe und Metalle von E-Schrott. Sie wissen, wie wertvoll diese sind, aber auch wie giftig und gesundheitsschädlich. In dieser Unterrichtseinheit erfahren sie zudem anhand einer leicht verständlichen und kindgerechten Bildergeschichte, dass die unsachgemäße Entsorgung von Elektroschrott, z.B. im Hausmüll, eine Brandgefahr darstellen kann. Um vorsorgen zu können, dass solche Brände bei ihnen zuhause nicht entstehen, können die Schülerinnen und Schüler Verantwortung übernehmen, in dem sie selbst etwas tun. Sie erhalten in dieser Unterrichtseinheit deshalb den Auftrag, dass jedes Kind für seine Familie aus einem (Schuh-)Karton eine kleine Sammelstelle für unbrauchbare Batterien, Akkus, Handy und elektronische Klein-Geräte gestaltet. Durch den kreativen Auftrag und das „Tun mit den Händen“ entsteht eine emotionale Verbindung zu dem sachlichen Thema. Den Höhepunkt stellt ein Ausflug zu einer sehr großen Sammelstelle – einem Wertstoffhof/Recyclinghof – dar. Weitere Sachinformation für Lehrkräfte: Lithium und dessen Brandgefahr Lithium ist ein silberweißes, weiches Leichtmetall und ein wichtiger Bestandteil vieler Akkus. Akkus sind Batterien, die sich aufladen lassen. Es sind also Energiespeicher, die elektrische Geräte mit Strom versorgen. Weil sich Lithium entzünden kann, sind Batterien, Akkus und andere elektronische Gegenstände eine große Brandgefahr, wenn sie falsch entsorgt werden. Selbst kleine Batterien und Akkus von Spielzeug können sich in der heimischen Abfalltonne oder im Müllfahrzeug entzünden und dort einen Brand auslösen. Diese Art der Brände nimmt in Deutschland zu. Lithiumhaltige Batterien und Akkus haben im Vergleich zu Batterien und Akkus der älteren Generation viele Vorteile. Sie zeichnen sich besonders durch hohe Energiedichten (hohe Zellspannungen und Kapazitäten), eine kaum wahrnehmbare Selbstentladung bei normalen Raumtemperaturen und lange Lebensdauern aus. Nachteilig ist die Brandgefahr, die bei unsachgemäßer Entsorgung am Ende ihrer Lebensdauer von ihnen ausgehen kann. Lithiumhaltige Batterien und Akkus befinden sich regelmäßig in Laptops und Tablets, Smartphones und Handys, Kameras, in Fernsteuerungen und -bedienungen, kabellosen (in-ear-)Kopfhörern sowie oft auch deren Lade-Case, im Modellbau, in Spielzeug, in Werkzeugen, Drohnen, Haushalts- und Gartengeräten, E-Zigaretten sowie in medizinischen Geräten. Zudem sind sie in der Regel die Hauptenergiequelle der Elektromobilität bei E-Autos, E-Bikes, Pedelecs oder E-Scootern. Enthält das Produkt bereits einen integrierten Akku, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Lithium-Ionen-Akku. Lithiumhaltige Batterien und Akkus sind oftmals an der freiwilligen Kennzeichnung „Li“ oder „Li-Ion“ für Lithium zu erkennen. Brände durch Lithium lassen sich schwer löschen. So entsteht ein Brand: Lithium-Ionen-Akkus können beim Laden hohen Temperaturen ausgesetzt sein. Wenn es dabei zu Schäden in der Schichtstruktur der eingesetzten Metalloxide kommt, kann es zu einer thermischen Reaktion kommen. Dabei werden hohe Energiemengen freigesetzt und es bildet sich elementarer Sauerstoff. Mit dem hohen Wärmeeintrag verdampft die Elektrolytflüs sigkeit und es bilden sich leicht brennbare Gase. Sobald sich diese Gase entzünden, brennt die Lithium-Ionen Zelle. Der Brand der ersten Zelle löst dabei einen sich selbst verstärkenden Prozess aus, der nur schwer zu stoppen ist. Da die Gehäuse der Batterien meist thermisch isoliert sind, erreicht Löschwasser den Brandherd häufig nicht. Fächerübergreifend lernen Die vorliegende Unterrichtseinheit mit der Gestaltung von Kartons als Sammelstellen für kleinteiligen Elektroschrott eignet sich auch gut, um in einer klassenübergreifenden Aktion verschiedene Unterrichtsfelder zu integrieren. Gerade in der Kooperation mit Lehrkräften für den Unterrichtsbereich Kunst gibt es kaum eine Grenze, um aus den mitgebrachten Kartons der Kinder mehrdimensionale Kunstwerke zu zaubern, die auch über das Bemalen und Bekleben der Boxen hinausgehen (können). Darüber hinaus bietet sich das inzwischen angeeignete Sachwissen über das Thema E-Schrott an, Fachgebiete wie z. B. Physik (Thema Feuer) oder Chemie (entzündliche Stoffe) sowie Heimatkunde (Wo befinden sich Wertstoffhöfe oder Rückgabestellen im Handel? Welche Geschäfte halten Sammelstellen für Batterien bereit?) einzubinden. Im Fach Philosophie/Ethik/Religion kann anhand der Bildergeschichte (Ben wirft sein kaputtes ferngesteuertes Auto in den Müll) das übergeordnete Thema „Wegwerfgesellschaft/Konsumgesellschaft“ aufgegriffen und mit den UN-Zielen/Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) verknüpft werden. Fachliche und methodische Kompetenzen Die Schülerinnen und Schüler • greifen auf ihr vorhandenes Wissen zurück und erweitern es. • lernen Fachworte und neue Themenwelten kennen. • entwickeln einen konkreten Ansatz für eigenes umweltgerechtes Verhalten. • handeln und denken proaktiv. • erfassen einen komplexen Sachverhalt und geben ihn mit eigenen Worten wieder. • verbinden einen komplexen Sachverhalt mit kreativem Tun. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler • reflektieren ihre Ideen und kommunizieren sie. • sind fähig, einander zuzuhören. • entwickeln Begeisterungsfähigkeit und Eigeninitiative. • üben sich in gruppenspezifischen Interaktionen. • üben sich in der Rückmeldung anhand von Feedback-Regeln.

  • Biologie / Ernährung und Gesundheit / Natur und Umwelt / Ich und meine Welt / Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben / Fächerübergreifend
  • Primarstufe

Halbzeit im Referendariat: Mündliche Prüfung und Disziplinprobleme

Blog

Hey Leute, diesmal erzähle euch wie die mündliche Prüfung im Examen abläuft und welche Herausforderungen der Schulalltag in den letzten Wochen für mich bereithielt. Unterrichtsbesuche: Planung ist alles! Bevor ich ins Thema einsteige, schulde ich euch noch ein Update aus meinem letzten Beitrag: Meine Termine für die Unterrichtsbesuche im 2. Hauptsemester stehen fest! Glücklicherweise konnte ich fast alle Wunschtermine ergattern und habe es so organisiert, dass zwischen den Besuchen jeweils mindestens eine Woche liegt. Diese Planung war mir besonders wichtig, denn zwei Unterrichtsbesuche in kurzer Zeit bedeuten nicht nur einen enormen Arbeitsaufwand, sondern auch zusätzlichen Stress. Ich kann wirklich jedem ans Herz legen, sich – wenn möglich – einen Puffer zwischen den Unterrichtsbesuchen einzubauen. Das schont nicht nur die Nerven, sondern trägt auch zur besseren Qualität der Unterrichtsbesuche bei! :) Tatsächlich war es in den letzten Wochen eine echte Erleichterung, nicht ständig an den nächsten anstehenden Unterrichtsbesuch denken zu müssen. Natürlich bleibt die Unterrichtsvorbereitung nach wie vor zeitintensiv, aber der Druck fühlt sich anders an. Dennoch bringt der Schulalltag immer wieder neue Überraschungen und Herausforderungen mit sich. Disziplinprobleme in der Klasse Bereits in einem vorherigen Beitrag hatte ich von meiner besonders herausfordernden Klasse von Verkäuferinnen und Verkäufern berichtet – und leider hat sich die Situation nicht wesentlich verändert. Trotz erhöhter Strenge und Konsequenz bleibt das Arbeitsverhalten in dieser Klasse schwierig. Ständiges Quatschen, häufige Toilettengänge und exzessive Handynutzung machen einen strukturierten Unterricht zu einer echten Geduldsprobe. Letztens ging es sogar so weit, dass ein Schüler während des Unterrichts seine E-Zigarette rauchte – ein Verhalten, das nicht nur extrem respektlos ist, sondern auch klar gegen die Schulordnung verstößt. In diesem Fall musste ich sofort reagieren und den Schüler des Unterrichts verweisen und in den Betrieb schicken. Solches und anderes Fehlverhalten wird regelmäßig mit dem Klassenlehrer besprochen und an die Betriebe weitergeleitet, welche dann über weitere Maßnahmen entscheiden. Hinsichtlich der übermäßigen Handynutzung überlege ich, ob es sinnvoll wäre, vor jeder Stunde die Handys aller Schülerinnen und Schüler einzusammeln – rechtlich wäre das durchaus erlaubt. Allerdings würde das bedeuten, dass ich als Lehrkraft die Verantwortung für die Geräte übernehme, was zusätzlichen Stress verursacht. Ein weiterer Punkt, der mich zögern lässt, ist die unterschiedliche Handhabung innerhalb des Kollegiums. Wenn nur ich diese Maßnahme in der Klasse ergreife, während andere Lehrkräfte die Handys nicht einsammeln, könnte das zu Diskussionen führen. Deshalb tendiere ich momentan dazu, das Handy nur bei einzelnen Schülerinnen und Schülern einzuziehen, die es exzessiv nutzen. Ich hoffe, dass dies eine abschreckende Wirkung hat und sich der allgemeine Umgang mit der Handynutzung dadurch verbessert. Generell werde ich weiterhin auf strikte Regeln und eine klare Linie setzen, um eine bessere Unterrichtsatmosphäre zu schaffen. Obwohl man als Lehrkraft eigentlich am längeren Hebel sitzt, fühlt es sich manchmal so an, als wäre man machtlos. Ablauf der mündlichen Prüfung im Staatsexamen Da ich mittlerweile in der Mitte meines Referendariats angekommen bin, fanden vor wenigen Wochen die Zwischengespräche am Studienseminar statt. Der Fokus lag hierbei auf der mündlichen Prüfung für das Staatsexamen , die auf einer Portfolioarbeit basiert. Als Referendare wählen wir hierfür eigenständig relevante Ausschnitte aus unserem Portfolio aus, die komplexe berufliche Handlungssituationen und pädagogische Fragestellungen dokumentieren. Dieses Portfolio wird während des gesamten Referendariats kontinuierlich erweitert und soll eine Reflexion der eigenen Unterrichtstätigkeit ermöglichen. Die Auswahl der Inhalte ist nicht fest vorgegeben, muss jedoch so gestaltet sein, dass die Prüfungskommission in maximal 45 Minuten einen Überblick erhält. Mögliche Inhalte sind Unterrichtsmaterialien, Reflexionsberichte, Förderpläne, Schülerarbeiten, Video- oder Tonaufnahmen sowie theoretische Bezüge. Ziel ist es, die theoretische Fundierung und praktische Umsetzung des eigenen Unterrichts sichtbar zu machen und die persönliche Entwicklung als Lehrkraft kritisch zu reflektieren. Da dieses Prüfungsformat noch relativ neu ist, gibt es kaum Erfahrungsberichte ehemaliger Referendarinnen und Referendare. Umso wertvoller war das Beratungsgespräch für mich – auch wenn mir bewusst ist, dass bis zur Prüfung noch einiges an Arbeit an meinem Portfolio auf mich zukommt. Wie es im Referendariat für mich weitergeht, erfahrt ihr in meinem nächsten Blogbeitrag. Liebe Grüße Euer Alex

  • Fächerübergreifend
  • Berufliche Bildung, Fort- und Weiterbildung

Rauchprävention: hautnah und interaktiv mit digitalen Medien

Unterrichtseinheit

Diese Unterrichtseinheit zum Thema "Rauchprävention" zeigt anhand zwei ausgewählter Beispiele aus der Präventionsarbeit, wie Jugendliche mithilfe digitaler Medien vom Rauchen abgebracht werden sollen.Jugendliche greifen immer früher zur ersten Zigarette. Auch wenn die Bundesregierung seit den 1990er Jahren einen Rückgang der Zahl jugendlicher Raucher vermeldet, rauchten 2016 noch immer zehn Prozent der 12- bis 17-jährigen. Die Thoraxklinik Heidelberg und das Internetportal www.drugcom.de beziehen neue Medien gezielt in ihre Präventionsarbeit ein und bereichern sie mit informativen und interaktiven Elementen. Deutsche Jugendliche als Raucher in Europa Spitze Gerade unter Jugendlichen ist die Entwicklung des Rauchverhaltens Besorgnis erregend. Statistisch gesehen greifen sie inzwischen mit 14,8 Jahren zur Zigarette, so die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA). Auch wenn die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marion Caspers-Merk, im September 2004 bekannt gab, die Zahl jugendlicher Raucher sei seit 2001 rückläufig, ist das kein Grund zur Entwarnung. Die Mädchen machen es nach Verschiedene bundesdeutsche Statistiken zum Rauchverhalten erfassen unterschiedliche Altersgruppe, unterscheiden sich daher in ihren prozentualen Angaben zum Anteil der Raucher an der Zielgruppe. Auffällig ist aber in allen Untersuchungen, dass immer mehr Mädchen rauchen. Während der Anteil der Raucherinnen und Raucher an der Gesamtbevölkerung in den vergangenen Jahren leicht zurückging (1999 lag er bei 28,3 Prozent, 2003 bei 27,5 Prozent, so das Statistische Bundesamt), stieg die Kurve bei Mädchen an. Nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung nahm der Anteil der Raucherinnen im Alter von 12 bis 15 Jahren von 1993 bis 2001 von 12 auf 21 Prozent zu. Vorteile neuer Medien Informationen allein wirken nicht Rauchprävention muss in der Schule und Jugendarbeit weiterhin einen festen Platz haben. In vielen Schulprogrammen ist sie ohnehin verankert. Das Problem: Selten fehlt es Jugendlichen an Informationen über die suchtfördernden, gesundheitsschädlichen Wirkungen des Nikotins. Info-Broschüren, kritische Schulbuchbeiträge, Diskussionen mit Lehrkräften oder Mitarbeitern der Drogenberatungsstelle vor Ort informieren zwar, ihre abschreckende Wirkung aber ist begrenzt, der pädagogische Zeigefinger ohnehin kontraproduktiv. Individuelle Angebote mit Interaktionsmöglichkeiten Die Einbeziehung neuer Medien in die Präventionsarbeit bietet gleich mehrere Vorteile. Einerseits fördert die Affinität Jugendlicher gegenüber Internet und Co. ihre Motivation, sich über Online-Informationsangeboten mit dem Thema auseinander zu setzen. Sie lernen, das Internet nicht nur als Spaß-Medium zum Mailen, Chatten oder wahllosen Surfen, sondern gezielt als Informationsquelle zu nutzen. Andererseits bieten Online-Angebote interaktive Elemente wie Wissenstests, Tests zum Drogenkonsum oder anonyme Beratung, die besser auf individuelle Fragen und Gewohnheiten der Jugendlichen eingehen können als jedes Schulbuch. Ausgewählte Projekte Die Technik der neuen Medien ermöglicht sogar Einblicke, die weit über die Grenzen des Klassenraums hinausgehen, zum Beispiel bis hin zur Videokonferenz aus der Endoskopie der Thoraxklinik Heidelberg, der größten Lungenfachklinik Deutschlands. Und auch die Hemmschwelle, Probleme in der anonymen Online-Beratung des Portals www.drugcom.de zu besprechen, ist geringer als bei einem Gespräch mit Mitarbeitern der Drogenberatung, bei dem nicht nur die gesamte Klasse, sondern auch die Lehrerin oder der Lehrer zuhören. Rauchprävention der Thoraxklinik Heidelberg: Per Videokonferenz in den OP Die Thoraxklinik Heidelberg hat ein spezielles Rauch-Präventionsangebot für Schulen entwickelt. Rauchprävention mit drugcom.de: Anonym, individuell, unverkrampft Das Projekt der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bietet täglich eine anonyme Online-Beratung durch Drogen-Experten. Fazit Die rauchfreie Schule ist ein wichtiges Signal, aber keine Garantie für einen Rückgang der Zahl jugendlicher Raucher. Zu einem gesamtgesellschaftlichen Bewusstseinswandel gehört mehr. Rauchprävention in Schule und Familie Bewirkt die rauchfreie Schule einen Imagewandel? Langsam gleitet das Endoskop die Luftröhre hinab in den Tunnel aus feucht schimmerndem Gewebe, vorbei am Gaumenzäpfchen, an den Stimmbändern, hinunter bis in die Bronchien, wo sich dichte Fäden aus gelb-braunem Schleim spannen. Die dunkle Narbe, die die Entfernung des Lungentumors hinterlassen hat, ist hier noch gut zu erkennen. 120 Schülerinnen und Schüler sind live dabei. Nicht im Operationssaal, sondern 300 Meter entfernt im Vortragssaal der Thoraxklinik Heidelberg, der größten Lungenfachklinik Deutschlands. Live dabei: Rauchspuren Im Rahmen der Rauchprävention lädt die Thoraxklinik Heidelberg Schulklassen ein, über moderne Videokonferenztechnik die Untersuchung von Patienten aus der Endoskopie mitzuerleben. 90 Prozent der Patienten in der Thoraxklinik sind oder waren Raucherinnen oder Raucher. Aus diesem Grund hat die Klinik ein Programm entwickelt, das Jugendliche überzeugen soll, gar nicht erst mit dem Rauchen zu beginnen (Primärprävention). Nach einem einführenden Vortrag zum Thema Rauchen wird eine Endoskopie live in den Hörsaal übertragen, bei der die Schülerinnen und Schüler ihre Fragen direkt an den untersuchenden Arzt stellen können. Fast 20.000 Jugendliche haben die Veranstaltungen seit Juni 2000 bereits besucht, und die Anmeldefristen für Schulklassen sind lang. Authentizität wirkt Den Erfolg erklärt sich Michael Ehmann von der Thoraxklinik durch die Authentizität des Informationsangebotes: "Die Konfrontation mit einer authentischen Situation macht die Wirkung aus. Die Schülerinnen und Schüler erleben keine didaktisierte, sondern eine reale Situation. Die 30-minütige Live-Sequenz beeindruckt sie sichtbar, und beim anschließenden Gespräch mit Patienten aus unserer Klinik wird deutlich, dass die Krankheitsgeschichten sie auch berühren." Wenn ein 52-jähriger Patient von seinem hühnereigroßen Lungentumor berichtet, wenn er erzählt, dass die Metastasen bis in seine Wirbelsäule reichen und er vier Tage pro Woche in der Chemotherapie verbringt, bekommt die statistische Wahrscheinlichkeit, nach der jeder zweite Raucher an den Spätfolgen seiner Sucht erkrankt, ein Gesicht. Die Konsequenzen erkennen Die Heidelberger Mediziner wollen nicht moralisieren. Unverblümt gesteht Prof. Dr. Peter Drings, dass auch er einmal geraucht hat. Aber das ist lange her. Warum er aufgehört hat, muss er den Jugendlichen nach seinem Vortrag und den OP-Bildern nicht mehr erklären. Wer weiterrauchen will, soll es tun, aber sich gleichzeitig der Konsequenzen für seine Gesundheit bewusst sein. Drings betont: "Wer täglich eine Schachtel Zigaretten raucht, 'verzichtet' im Durchschnitt auf acht Lebensjahre. Die Hälfte der Raucher haben eine geringere Lebenserwartung als Nichtraucher. Rauchen ist für 30 Prozent der krebsbedingten Todesfälle verantwortlich. 90 Prozent der Patienten mit Lungenkrebs waren Raucher. Und je früher zur Zigarette gegriffen wird, desto größer das Krebsrisiko. Die meisten Tabaktoten sind keine besonders starken Raucher, aber sie haben sehr früh begonnen." Nicht zu spät kommen Dass die Raucher unter den jugendlichen Besuchern auch nach dem Klinikbesuch erst einmal weiter zur Zigarette greifen, ist den Medizinern bewusst. Stichprobenartige Umfragen in Schulklassen haben jedoch gezeigt, dass besonders die Nichtraucher durch den Klinikbesuch in ihrem Verhalten bestärkt werden. Und in einigen Klassen haben Jugendliche nach einigen Wochen (erst einmal) mit dem Rauchen aufgehört. Das Konzept der Primärprävention scheint aufzugehen. Auch 2005 bauen die Mediziner der Thoraxklinik daher ihr Informationsangebot aus. Sie wollen im OP einfach nicht immer zu spät kommen. Wer stellt sich schon gerne gegen den Star der Klasse, der scheinbar selbstsicher und unbeirrbar behauptet: "Ich rauche, weil es einfach Spaß macht, aber wenn ich will, kann ich jederzeit aufhören." Und auch die Mädchen-Clique kann in der Pause ziemlich zickig werden, wenn eine "Streberin" bekennt, bislang keine einzige Zigarette geraucht zu haben. Allgemeine Diskussionen zum Thema Rauchen sind in den meisten Schulklassen kein Problem. Wenn es aber um den eigenen Zigarettenkonsum, die persönlichen Gründe für das Rauchen oder Nicht-Rauchen geht, erreicht die Debatte einen sensiblen Punkt. Je nach Altersgruppe, Klassenklima und dem Verhältnis zur Lehrkraft ist es für Jugendliche schwer, ihre Erfahrungen mit Zigaretten offen zu thematisieren. Peergroups sind pressure groups Allzu persönliche Fragen der Lehrkraft schüchtern ein oder fordern Selbstdarsteller heraus, denn Peergroups üben in vielen Klassen Druck aus (daher auch die Bezeichnung pressure groups). Sie lassen Nichtraucher gerne als uncoole "Langeweiler" oder "Streber" dastehen. Selbsttests im Internet, betreute Chats oder Foren können in diesem Zusammenhang die Auseinandersetzung mit dem eigenen Verhalten oder Drogenkonsum fördern und gut in den Unterricht einbezogen werden. Informationen, Test und Chats Das Internetportal www.drugcom.de informiert über die Wirkung und Abhängigkeitspotenziale von über 150 Drogen und verschiedenste Suchtformen. Im "druglex" sind Alkopops, Cannabis, Ecstasy und Zigaretten ebenso vertreten wie Beruhigungsmittel, Appetitzügler, Kaffee oder "Magic Mushrooms". In acht Online-Tests können Jugendliche ihr Wissen zu Drogen wie Cannabis, Speed, Kokain oder Nikotin testen. Die Besonderheit des Informationsangebotes ist die tägliche Online-Beratung. Im Gruppenchat oder per E-Mail können Jugendliche hier ihre Fragen zum Drogenkonsum loswerden. Die Online-Beratung findet in einem geschützten Beratungsraum statt. Bei besonders schwierigen Fällen versucht das Team, den Kontakt zu den Fragenden aufrecht zu erhalten, zum Beispiel mit der Anregung, sich doch an einem bestimmten Tag noch einmal zu melden und sich dann weiter auszutauschen. Anonym, aber ehrlich Dr. Peter Tossmann von www.drugcom.de unterstreicht die Attraktivität der Online-Beratung für Jugendliche: "Es ist ein professionelles, aber niedrigschwelliges Angebot, wenn man anonym per E-Mail oder Chat Fragen stellen kann. Die User sind unzweifelhaft offener, denn es gibt keinen Grund, die Unwahrheit zu sagen. Der soziale Hintergrund, der Druck einer Clique spielt hier keine Rolle." Jugendliche und junge Erwachsene wenden sich an die Online-Beratung mit Fragen, die für sie subjektiv relevant sind, aber wegen derer sie den Gang zur Drogenberatung oder zum Arzt noch scheuen. Ob es normal ist, nach drei Wochen ohne Nikotin noch Entzugserscheinungen zu spüren oder ob andere gesundheitliche Probleme mit dem Drogenkonsum zusammenhängen können, sind typische Fragen im Zusammenhang mit dem Rauchen. Kein Ersatz für ärztliche Beratung Die Online-Beratung kann die persönliche Beratung nicht ersetzen, aber eine erste Anlaufstelle für individuelle Fragen sein. Darüber hinaus will sie Jugendliche, die offensichtlich Probleme mit - meist illegalen - Drogen haben motivieren, den Schritt zur Drogenberatung oder zum Arzt zu wagen. Im Rahmen eines schulübergreifenden Unterrichtsprojekts hat ein Lehrer den Chat bei www.drugcom.de bereits zum Informations- und Meinungsaustausch unter den Schülerinnen und Schülern genutzt. Zuvor hatte er mit dem Betreuerteam des Forums abgesprochen, wann seine Klasse in das Forum gehen könnte. Die Mär vom harmlosen Genussmittel Dringende Fragen zum Thema Rauchen sind in der Online-Beratung eher selten. Meist betreffen sie Cannabis, Ecstasy und andere illegale Drogen. Ein möglicher Grund: "Die Jugendlichen nehmen Zigaretten weniger als Droge, sondern als Genussmittel wahr. Die Bereitschaft, den eigenen Zigarettenkonsum zu problematisieren ist daher geringer als beim Konsum von Drogen, deren Rauschwirkung sie ganz massiv spüren," so Tossmann. Um das eigene Rauchverhalten kritischer einschätzen zu lernen, entwickelt das Portal derzeit ein Online-Modul nach dem Vorbild von "Check your drinking". Anfang 2005 soll der interaktive Test online sein. Schule ohne Rauch Ob in dreißig Jahren in Deutschland immer noch 140.000 Menschen pro Jahr an den Folgen ihres Nikotinkonsums sterben, hängt unter anderem vom Image der Zigarette und von der Überzeugungskraft der aktuellen Rauchprävention ab. Die rauchfreie Schule ist ein erster Weg, den Zigarettenkonsum zumindest am Vormittag einzuschränken. Wenn der Qualm komplett vom Schulgelände verbannt wird, gilt das Verbot aber nicht nur für Raucherecken auf dem Hof, die Schüler-Toiletten und versteckte Winkel im Fahrradkeller. Auch die Raucherinnen und Raucher im Lehrerzimmer müssen wohl oder über Vorbild sein und ihre Entzugserscheinungen am Vormittag in den Griff bekommen. Die rauchfreie Schule hat Signalwirkung, ist jedoch noch lange kein Garant für einen Rückgang der Zahl rauchender Jugendlicher. Der lange Weg zum Imagewandel Ob sie den Gruppenzwang in der Freizeit einschränken kann, bleibt abzuwarten. Und dass Eltern ihren Kindern schlecht das Rauchen vorwerfen können, wenn sie selbst regelmäßig zur Zigarette greifen, versteht sich von allein. Verbote haben letztlich eine begrenzte Wirkung. Sie greifen, wenn bei Verstößen unangenehme Konsequenzen drohen. Sie lösen aber auch einen enormen Erfindungsreichtum aus, wie sie sich umgehen lassen. Viel wirksamer als das Verbot wäre da ein allgemeiner Imagewandel. Den kann die Schule allein nicht bewirken. Aber es ist gut, dass sie sich nicht um ihre Verantwortung drückt. Die Eltern, die Werbebranche, die Gesundheitspolitik, die Tabakindustrie und natürlich alle Nichtraucher wie Raucher haben ihre eigene. Wenn es eines Tages hieße: "Nikotin, Mundgeruch, Bluthochdruck, Raucherlunge - wie uncool", wären Verbote überflüssig.

  • Politik / WiSo / SoWi
  • Sekundarstufe I
ANZEIGE
Zum Link