UNESCO-Projektschule: Ernst-Ludwig-Schule Bad Nauheim

Fachartikel

Die Ernst-Ludwig-Schule als Gymnasium des Wetteraukreises in Bad Nauheim ist seit 2010 aktiv in das Netzwerk der hessischen UNESCO-Projektschulen eingebunden, lebt aktiv die Leitziele der UNESCO und nimmt einmal jährlich mit unterschiedlichen Delegationen von Schülerinnen und Schülern an den Model United Nations in Leiden (Niederlande) teil.

Die Schule hat sich unter anderem an den hessischen UNESCO-Projekt-Camps 2012 zum UNESCO-Thema "Hinterm Tellerrand geht's weiter – weltbewusst essen und leben" in Loheland und 2014 unter dem Motto "UNESCO-Weltnaturerbe Kellerwald" am Edersee beteiligt. Zudem hat sie sich in schulinternen Projektwochen mit den UNESCO-Themen "Welterbe Erde – Mach dich stark für Vielfalt!" mit Vielfalt und Biodiversität auseinandergesetzt und im Rahmen des Themas "Schau hin, misch dich ein" sehr umfangreich zur Reaktor-Katastrophe in Tschernobyl gearbeitet.

Aktuell arbeitet die Schule am kommenden UNESCO-Projekt-Camp zum Oberen Mittelrheintal in Rüdesheim, welches im Mai 2017 stattfinden soll, mit und freut sich, erneut Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit zu bieten, an dem Projekt teilzunehmen.

Denkmale als steinerne Botschafter der Weltkulturen

Als UNESCO-Projektschule arbeitet die Ernst-Ludwig-Schule beim Schulprojekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz "denkmal aktiv" mit. Bislang hat die Schule dreimal, zuletzt auch federführend, an Projekten von "denkmal aktiv" teilgenommen.

Im Zeitraum 2013/2014 beschäftigte sich die Schule – vor dem Hintergrund des Themas "Wasser und Wasserbauten" – mit zwei weiteren UNESCO-Projektschulen im Schulverbund ein Schuljahr lang mit der kunsthistorischen "Belle Époque" und den daraus resultierenden Baudenkmälern in und um Bad Nauheim sowie mit der biologischen, chemischen und physikalischen, aber auch politischen Bedeutung des Wassers als Menschenrecht. Hierbei kooperierte die Ernst-Ludwig-Schule eng mit einem Geschichtsdidaktik-Seminar der Justus-Liebig-Universität in Gießen, welches sich auf das Lernen anhand von Baugeschichte spezialisiert hatte. Im Rahmen des Projekts realisierte die Schule ein Wasserfest für über 75 Schülerinnen und Schüler auf Europas größtem Jugendstil-Ensemble, dem Sprudelhof im Zentrum Bad Nauheims, auf welchem sich die Schülerinnen und Schüler handlungs- und produktionsorientiert in sechs verschiedenen Workshops mit den umliegenden Denkmälern, ihrer Bedeutung und Pflege sowie der Problematik eines freien Zugangs zu Trinkwasser auf der ganzen Welt befassten.

2014/2015 arbeitete die Ernst-Ludwig-Schule erneut im Schulverbund mit zwei UNESCO-Projektschulen (der Humboldtschule in Bad Homburg und dem Gustav-Stresemann-Gymnasium in Bad Wildungen) zum Thema "UNESCO-Welterbe: Römer, Germanen und Gallier an Rhein und Limes – Lernorte interkultureller Bildung" projektorientiert unter anderem die Bedeutung des unweit von Bad Nauheim liegenden Welterbes Limes in der Geschichte und für die Zukunft heraus.

Der Nachhaltigkeit im gesamten Schulleben verpflichtet

2015/2016 konnte die Ernst-Ludwig-Schule erstmalig ihre Erfahrungen als federführende UNESCO-Projektschule unter Beweis stellen und entwickelte zusammen mit dem Gustav-Stresemann-Gymnasium und dem Gymnasium Sylt ein Projekt mit abschließendem Workshop rund um das Spannungsverhältnis zwischen Ökonomie und Ökologie im UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer auf der Insel Sylt.

Neben diesen Projekten finden an der Ernst-Ludwig-Schule regelmäßig Spendensammlungen für lokale und globale Hilfsorganisationen sowie unterschiedlichste politische Diskussionsveranstaltungen statt. So sprach beispielsweise 2013 Kriminaloberkommissar Ortwin Ennigkeit über den Entführungsfall Jakob von Metzler und thematisierte die in diesem Zusammenhang geführte Debatte über die Anwendung des "unmittelbaren Zwanges" in Form eines Verbots der Androhung von Folter in Deutschland.

Im Schuljahr 2014/2015 informierte der Integrationsbeauftragte des Wetteraukreises, Helmut Betschel, über die Flüchtlingssituation im Wetterauskreis. In Anwesenheit einer Gruppe von Flüchtlingen, die über den Seeweg von Afrika über Lampedusa nach Deutschland gelangt waren,  berichteten sie den Schülerinnen und Schülern der Oberstufe von ihren eigenen Erlebnissen und den mit der Flucht verbundenen Schwierigkeiten, um ein stärkeres Problembewusstsein für die aktuell politisch und menschenrechtlich sehr schwierige Lage vor Italiens Küste zu schaffen. 

Neben diesen speziellen Projekten finden weitere institutionalisierte Aktionstage und -wochen zu den Themen "Gegen Rassismus" (März), "Für Menschenrechte" (Dezember) und vieles mehr statt.

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