SCHAU HIN! Datenschutz als Detektivspiel

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veröffentlicht am 03.02.2017

Kinder wissen oft nicht, wie, wo und welche Daten sie im Netz preisgeben. „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.", der Medienratgeber für Familien, empfiehlt Eltern, ihre Kinder früh für Datenschutz zu sensibilisieren.

„Generell gilt bei persönlichen Daten im Netz: Weniger ist mehr!", so SCHAU HIN!-Mediencoach Kristin Langer. Ratsam ist, schon Surfanfängerinnen und -anfänger dafür zu sensibilisieren, dass persönliche Daten besser geheim bleiben und warum. Dazu gehören Name, Adresse, Telefonnummer, Geburtsdatum, Messenger-ID, Account-Kennung, Standorte, aber auch Bilder und Videos sowie Passwörter. Mehr Infos finden Eltern auf www.schau-hin.info/extrathemen/datenschutz, irights.info und bsi.de.

SCHAU HIN!-Tipps

Datenschutz kindgerecht erklären

Datenschutz klingt für Kinder trocken. Anschauliche Vergleiche helfen, um aus dem Datenschutz ein Detektivspiel zu machen: Denn auch im Netz sollte man auf der Hut sein vor Spionen und Betrügern, die es auf Daten absehen, weil sie diese verkaufen können. So hängt niemand private Bilder oder Briefe an öffentliche Plätze oder bespricht Vertrauliches vor Fremden. Spielerische Tipps gibt es bei internet-abc.de, seitenstark.de, internauten.de und der Bundeszentrale für politische Bildung. Jugendliche können sich auf youngdata.de , checked4you.de und datenparty.de informieren. Auch Eltern als Vorbild sind gefragt, keine eigene Bilder oder die des Kindes öffentlich zu posten.

Angebote genau prüfen und auf Spuren im Netz achten

Angebote und ihre Datenzugriffe sind vorab genau zu prüfen. Dabei hilft ein Blick in die AGB und Datenschutzbestimmungen. Auch ist zu prüfen, welche Einstellungen es zum Schutz der Privatsphäre gibt. Bei Bedenken lieber von einer Installation beziehungsweise Anmeldung absehen. Vorsicht gilt gerade bei Suchmaschinen, sozialen Netzwerken, Cloud-Diensten und Apps, vor allem auch bei Online(gewinn)spielen, die oft dem Zweck dienen, Daten abzugreifen. Um Spuren im Netz zu verwischen, kann man im Browser einen sicheren Modus wählen, die Suchchronik löschen, „Cookies" deaktivieren oder gleich eine diskrete Suchmaschine wie ixquick.de nutzen. Gute Kinderseiten und -suchmaschinen sammeln nur wirklich notwendige nutzerbezogene Daten.

Nutzerkonten, Profile und Einstellungen gemeinsam sicher einrichten

Der Download von Programmen und Apps, die Registrierung bei Diensten und das Einrichten von Konten sind bei Surfanfängern Elternsache. SCHAU HIN! empfiehlt Eltern, altersgerechte und datenschutzfreundliche Dienste auszuwählen, Profile mit ihrem Kind einzurichten und möglichst wenig persönliche Angaben zu machen, etwa Nutzername ohne Bezug zum tatsächlichen Namen oder Alter. In den Einstellungen mobiler Geräte können Eltern verhindern, dass Apps automatisch Daten synchronisieren, empfangen und versenden. Zudem sind Standort und Bluetooth zu deaktivieren sowie offene WLAN-Verbindungen zu meiden.

Sicheres Passwort wählen sowie regelmäßig ändern

Ein sicheres Passwort sollte keine persönlichen Daten enthalten und aus Klein- und Großbuchstaben, Zahlen sowie Sonderzeichen bestehen. Um sich das Passwort gut zu merken, kann man es ableiten: Aus "99 Luftballons auf ihrem Weg zum Horizont" wird "99La!WzH". Mit einem Passwort-Schlüssel kann man leicht ein sicheres Passwort erstellen: surfen-ohne-risiko.net/passwort-schluessel-automat. Die Sicherheit kann man hier prüfen: checkdeinpasswort.de. Passwörter nie speichern und oft ändern. Mobile Geräte vor neugierigen Blicken schützen und die Tastensperre einrichten.

Auskunftsrecht nutzen und Datendiebstahl melden

Nutzerinnen und Nutzer können zwar bei Anbietern Auskunft über ihre gespeicherten Daten verlangen, deren Nutzung widersprechen und deren Sperrung oder Löschung fordern. Jedoch kann man gerade bei ausländischen Diensten nicht sichergehen, dass sie auch vollständig gelöscht werden. Bei Datenmissbrauch, wie der unerlaubten Weitergabe oder dem Ausspionieren von Daten, sollten Nutzerinnen und Nutzer sich an die zuständige Verbraucherzentrale wenden