Orientierungstage gestalten: Was glaubst du eigentlich?

Unterrichtseinheit

Über den eigenen Glauben zu reden, die eigene Position zu finden und zu verbalisieren, sich intensiv mit der Frage "Was glaube ich eigentlich?" auseinanderzusetzen, darum geht es in dieser Einheit. Die Einheit ist in erster Linie an katholische und evangelische Schülerinnen und Schüler gerichtet und an jene, die Interesse daran haben, sich mit dem eigenen und dem christlichen Glauben intensiver zu beschäftigen.

  • Religion / Ethik
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II
  • 2,5 Tage oder im Rahmen einer Projektwoche
  • Projekt, Außerschulischer Lernort, Diskussion, Ablaufplan
  • 3 Arbeitsmaterialien

Beschreibung der Unterrichtseinheit

Der eigene Glaube gehört zu den Themen, die selten aufgegriffen und reflektiert werden. Mittlerweile hat sich in unserer Gesellschaft sogar eine gewisse Hemmschwelle aufgebaut, darüber zu reden. Auch im klassischen Religionsunterricht findet sich häufig wenig Raum für intensive und persönliche Gespräche. Man flüchtet in Sachthemen und nicht selten muss man feststellen, dass Gott, Jesus oder die Bibel immer weniger Raum finden und die sachliche Auseinandersetzung mit anderen Religionen und ethischen Themen einen weit größeren Raum einnehmen. Religion wird zur Privatsache, die hinter verschlossener Türe stattfindet. Erfahrungsgemäß gibt es aber in jeder Klasse auch Schüler und Schülerinnen, die hinter ihrem Glauben stehen, diesen erfahren und leben möchten.

Diese Einheit will die Türe öffnen und Gelegenheiten schaffen, den eigenen Glauben zu erforschen, die Bibel persönlich kennenzulernen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Im Vordergrund steht nicht die sachliche Analyse, sondern die persönliche Auseinandersetzung und der Austausch. So stehen am Ende der Einheit auch nicht prüfbare Inhalte, sondern eine neue und erweiterte Sicht der eigenen religiösen Wahrnehmung.

Unterrichtsablauf

Inhalt
Sozial- / Aktionsform

Didaktisch-methodischer Kommentar

Religiöse Orientierungstage

Anhand der unterschiedlichen Impulse in diesem Projekt begegnen die Jugendlichen sich selbst und ihrem eigenen Glauben. Sie hinterfragen und erfragen. Sie hören einander zu und tauschen sich aus. Die verschiedenen Materialien tragen auf unterschiedliche Art und Weise dazu bei, den Einzelnen oder die Einzelne bei dieser Suche zu unterstützen. Sie wollen ermutigen über Glauben zu reden und gelegentlich auch ein wenig provozieren, den eigenen Glauben neu zu überdenken. Es werden keine konkreten Vorkenntnisse der Lernenden vorausgesetzt. Wichtiger ist die ehrliche Bereitschaft zur aktiven Teilnahme.

Projektvorbereitung

Im Vorfeld sollte die Lehrkraft genau abklären, in welchem Rahmen die Einheit genutzt werden soll, welche äußeren Gegebenheiten vorhanden sind und wie die personelle Besetzung aussieht. Im Idealfall wird es sich um eine mehrtägige Veranstaltung handeln. Im Unterricht lassen sich einzelne Aspekte problemlos nutzen, allerdings sollte darauf geachtet werden, dass genügend Zeit vorhanden ist. Gerade wenn es um persönliche Angelegenheiten wie den eigenen Glauben geht, benötigen die Jugendlichen oft eine gewisse Anlaufzeit, um sich vor anderen zu öffnen. Besser geeignet als der gesamte Klassenverbund sind daher Projektgruppen oder Kleingruppen.

Aufbau des Projekts "Orientierungstage"

Die Einheit besteht aus unterschiedlichen Bausteinen, die im Idealfall in TdOs (Tage der Orientierung), religiösen Besinnungstagen oder Projekttagen / Projektwochen aufgegriffen werden. Der Ablauf kann variiert werden, allerdings sind einzelne Bausteine durchaus aufeinander abgestimmt. Die Herausnahme und Ergänzung einzelner Bausteine ist dennoch problemlos möglich. Ebenso ist es sinnvoll, die einzelnen Bausteine in Länge, Intention, Intensität und Gestaltung an die Bedürfnisse der eigenen Gruppe anzupassen. Manche der Bausteine erfordern allerdings das richtige Umfeld (zum Beispiel eine Kirche vor Ort oder kirchliches beziehungsweise geistliches Personal) oder müssen dementsprechend verändert werden. Meist werden Tage der Orientierung über die Diözesen finanziell unterstützt. Im Regelfall muss hierfür eine genaue Planung abgegeben werden. Hierfür wird meist eine Stundenzahl von 12 Stunden verlangt. Dies ist mit den vorliegenden Bausteinen problemlos möglich. Ein Beispiel für eine konkrete Planung für die übliche Dauer von 2 ½ Tage liegt bei.

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Projektmaterial "Orientierungstage" zum Download (PDF)

Projektmaterial "Orientierungstage" zum Download (Word)

Vermittelte Kompetenzen

Fachkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • lernen ihren eigenen Glauben näher kennen.
  • hinterfragen ihr bestehendes Gottesbild.

Sozialkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • tauschen sich intensiv mit Gleichaltrigen über ihren Glauben aus.
  • hören einander zu und lernen, Widersprüchliches gleichwertig stehen zu lassen.
  • fassen eigene Glaubensüberzeugungen in Worte.

Medienkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • setzen Ideen und Gedanken über die eigene Person und ihren Glauben kreativ um.
  • analysieren Kurzfilme und verbinden diese mit dem eigenen Leben.

Autor

Portrait von Klemens Graf
Klemens Graf Mädchenrealschule Neumarkt

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