Als junger Mensch die Entstehung der vier Evangelien zu verstehen, ist ein schwieriges Unterfangen. Schülern und Schülerinnen der unteren Jahrgangsstufen ist die komplexe Entstehung der Evangelien oft nur schwer begreifbar zu machen, weil sie einfache Antworten suchen. Zu erkennen, dass Unterschiede und Gemeinsamkeiten das Werk eines Entstehungsprozesses sind, bedarf einer schülergerechten Hinführung. Dazu stellt diese Unterrichtseinheit ein Gespräch zwischen vier Freunden am Unsinnigen Donnerstag in den Fokus, welches die Schülerinnen und Schüler erkennen lässt, dass ein Ereignis unterschiedlich wiedergegeben werden kann. Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Erzählten und in der Erzählart werden erkannt und Erklärungsmöglichkeiten gefunden. Erst im zweiten Teil der Einheit erkennen die Schüler und Schülerinnen, dass die Namen stellvertretend für die vier Evangelisten stehen und das Gespräch das Prinzip der synoptischen Evangelien erklärt. Ein Sachtext führt die nötigen Fachbegriffe ein und abstrahiert das Erkannte. Anhand einer konkreten Bibelstelle (das leere Grab) wenden die Schülerinnen und Schüler das Gelernte an. Ein Rollenspiel rundet die Stunde ab und gibt den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, das Gelernte kreativ umzusetzen.
Die synoptischen Evangelien
Das Grundprinzip und die Entstehung der synoptischen Evangelien verständlich zu machen, ist das Ziel dieser Unterrichtseinheit. Anhand einer schülergerechten Hinführung erkennen die Lernenden, dass Unterschiede und Gemeinsamkeiten das Werk eines Entstehungsprozesses sind. Sie analysieren dazu eine Alltagssituation und übertragen sie auf die vier Evangelien. Ein Sachtext hilft, Fachbegriffe und Faktenwissen zu vermitteln. Ein Rollenspiel kann als Lernzielsicherung dienen.
- Religion / Ethik
- Sekundarstufe I
- 2 bis 3 Unterrichtsstunden
- Arbeitsblatt, Übung, Didaktik/Methodik, Lernkontrolle, Rollenspiel, Ablaufplan
- 8 Arbeitsmaterialien


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Beschreibung der Unterrichtseinheit
Unterrichtsablauf
Einstieg (optional)
Die vier Jugendlichen (Marie, Maren, Leonie und Jonas), um die sich diese Unterrichtseinheit dreht, werden zunächst kurz per Dokumentenkamera vorgestellt (Arbeitsblatt 1). Die Vorstellung ist nur als knappe Hinführung auf das Gespräch gedacht.
Erarbeitung
Die Schülerinnen und Schüler erhalten mit Arbeitsblatt 2 vier Berichte von Maren, Marie, Leonie und Jonas. Die Berichte werden zunächst gelesen und grundsätzlich besprochen. Aufgaben 1 bis 3 sind Impulsaufgaben, welche die Arbeit erleichtern sollen. Anhand der Gespräche wird deutlich, dass über ein Ereignis sehr unterschiedlich berichtet werden kann. Es werden verschiedene Erklärungsversuche gegeben, warum dies bei den vier Jugendlichen so ist.
Vertiefung
Aufgabe 4 auf Arbeitsblatt 2 fasst noch einmal das zuvor Erarbeitete zusammen. Hier ist es hilfreich mit Farben zu arbeiten:
- grün: Was berichten alle drei?
- blau: Was berichten nur Leonie und Maren?
- rot: Was berichtet nur jeweils eine Person?
Erst jetzt wird ein Bezug auf die vier Evangelisten genommen.
Transfer
Der Sachtext "Zwei-Quellen-Theorie" auf Arbeitsblatt 3 bietet Informationen zur Entstehung der Evangelien und führt wichtige Begriffe ein. Aufgaben 1 bis 3 helfen das Thema auf unterschiedliche Art und Weise umzuwälzen und zu vertiefen. Ein regelmäßiger Rückgriff auf die Geschichte vom Unsinnigen Donnerstag erleichtert das Verständnis. So wird deutlich, dass die vier Personen sinnbildlich für die vier Evangelisten stehen:
- Maria = Markus: das älteste und kürzeste Evangelium
- Maren =Matthäus
- Leonie = Lukas
- Jonas = Johannes
Anhand von Maria, Maren und Leonie lassen sich exemplarisch auch Sondergut und Spruchquelle erklären.
Praxisanwendung
Die Schülerinnen und Schüler sollten zu diesem Zeitpunkt die Grafik zu und das Prinzip der synoptischen Evangelien gut verstanden haben. Sie erhalten nun Arbeitsblätter 4 und 5. Anhand der Geschichte vom "leeren Grab" wenden sie ihr Wissen an, finden Gemeinsamkeiten und Unterschiede und sind in der Lage, diese auch zu erklären.
Kreativer Transfer / Rollenspiel
In Form eines Rollenspieles / Interviews (Arbeitsblatt 7) festigen die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen und präsentieren dieses vor der Klasse.
Lernzielsicherung
Anhand des Kreuzworträtsels auf Arbeitsblatt 6 werden die wichtigsten Begriffe noch einmal überprüft und auf den Punkt gebracht.
Didaktisch-methodischer Kommentar
Vorkenntnisse
Die Schülerinnen und Schüler sollten über den grundsätzlichen Aufbau der Bibel (NT, AT, wesentliche Inhalte des NT) informiert sein und wissen, wie man Bibelstellen nachschlägt und findet (Buch, Kapitel, Vers). Die Autoren des Neuen Testaments (im Wesentlichen die vier Evangelisten) sollten bekannt sein.
Didaktische Analyse
Die Schülerinnen und Schüler erhalten anhand des Materials einen Einblick in den Aufbau und die Entstehung der Evangelien. Ein direkter Vergleich anhand der Bibel ist für die Unterstufe in der Regel viel zu schwierig, weil die Texte zu komplex sind. Vielmehr hilft der didaktisierte Umweg über eine Alltagssituation, das Prinzip der synoptischen Evangelien zu verstehen. Anhand eines konkreten Beispiels (das leere Grab) soll das Prinzip exemplarisch angewandt werden. Ein direktes Arbeiten und Nachschlagen in der Bibel ist hier zu umfangreich, weshalb die entsprechenden Abschnitte bereits anschaulich aufbereitet wurden. Der regelmäßige Rückgriff auf die Alltagssituation (Gespräch über den Unsinnigen Donnerstag) und das Rollenspiel stellen sicher, dass die Schülerinnen und Schüler die Inhalte wirklich verstanden haben und nicht nur Fachbegriffe auswendig lernen.
Methodische Analyse
Die Einheit kombiniert aktive Elemente (Rollenspiele, konkrete Anwendung) mit einer Vielzahl an Phasen der Lehrer-Schüler-Gespräche. Entscheidend für das Gelingen ist die geschickte Fragestellung und Impulsgebung seitens der Lehrkraft. So kann die erste Stunde (Unsinniger Donnerstag) weitgehend losgelöst von der eigentlichen Thematik (Synoptische Evangelien) erfolgen. Entscheidend ist, dass die Schülerinnen und Schüler wirklich begreifen, warum die Berichte so unterschiedlich ausfallen. Umso größer ist der Aha-Effekt, wenn die Schüler und Schülerinnen erkennen, dass das eigentliche Thema der Einheit die "Entstehung der Evangelien" ist und sich hinter den vier Jugendlichen die vier Evangelisten verstecken.
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- Synoptische-Evangelien-Arbeitsblatt-1.pdf
Dieses Arbeitsblatt enthält Bilder der vier Personen des Eingangsszenarios und kann als Einstieg in das Gespräch über die Synoptiker dienen.
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Dieses Arbeitsblatt bietet die Alltagssituation, anhand derer die Schülerinnen und Schüler das Prinzip der synoptischen Evangelien erarbeiten.
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Arbeitsblatt 3 liefert Hintergrundinformationen zur Zwei-Quellen-Theorie beziehungsweise zum synoptischen Vergleich.
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Dieses Arbeitsblatt enthält die Bibelstelle "Das leere Grab" als Arbeitsgrundlage für den synoptischen Vergleich.
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Mithilfe dieser Tabelle erarbeiten die Schülerinnen und Schüler Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Bibelstelle "Das leere Grab" (synoptischer Vergleich).
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Dieses Arbeitsblatt enthält ein Kreuzworträtsel, welches die wichtigsten Fachbegriffe rund um die synoptischen Evangelien abprüft.
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Dieses Arbeitsblatt enthält die Arbeitsanweisung zum Rollenspiel, in welchem die Synoptiker interviewt werden sollen.
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Arbeitsblatt 3 liefert Hintergrundinformationen zur Zwei-Quellen-Theorie beziehungsweise zum synoptischen Vergleich.
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Dieses Arbeitsblatt enthält die Bibelstelle "Das leere Grab" als Arbeitsgrundlage für den synoptischen Vergleich.
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Mithilfe dieser Tabelle erarbeiten die Schülerinnen und Schüler Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Bibelstelle "Das leere Grab" (synoptischer Vergleich).
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Dieses Arbeitsblatt enthält ein Kreuzworträtsel, welches die wichtigsten Fachbegriffe rund um die synoptischen Evangelien abprüft.
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Dieses Arbeitsblatt enthält die Arbeitsanweisung zum Rollenspiel, in welchem die Synoptiker interviewt werden sollen.
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Hier finden Sie die Lösungen zu den Arbeitsblättern der Einheit "Die synoptischen Evangelien".
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Vermittelte Kompetenzen
Fachkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- erkennen, dass ein Ereignis unterschiedlich erzählt werden kann und es daher zu scheinbaren Widersprüchen in der Bibel kommen kann.
- erarbeiten Erklärungsversuche, wie Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Evangelien erklärt werden können.
- skizzieren beziehungsweise beschreiben in Grundzügen den Entstehungsprozess der synoptischen Evangelien und die synoptische Frage (Zwei-Quellen-Theorie).
- erarbeiten eine Bibelstelle selbstständig und wenden zuvor gelerntes Wissen an.
Sozialkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- erarbeiten ein Rollenspiel und präsentieren dieses vor der Klasse.
- arbeiten mit einem Partner oder einer Partnerin beziehungsweise in Kleingruppen und kommen zu gemeinsamen Ergebnissen.