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Woran erkennt man gute Bildungsmedien? Tipps für Lehrkräfte im Umgang…

Fachartikel
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Im Zuge des Digitalpakts blicken Schulen in eine moderne Zukunft. Dabei bieten technische Neuerungen Lehrern und Schülern facettenreiche Möglichkeiten für einen digitalen Unterricht. Als wesentlicher Bestandteil dieser Entwicklung unterstützen sogenannte digitale Bildungsmedien den Lernprozess. Holger Kistermann, Marketing- und Vertriebsleiter des FWU Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht, beantwortet in diesem Artikel Fragen zu guten Bildungsmaterialien, neuen Herausforderungen für Lehrkräfte und den Unterricht der Zukunft. Welche medialen Formate umfasst der Begriff "Bildungsmedien"? Alle Unterrichtsmaterialien - ob analog oder digital -, die den Wissenserwerb fördern, zu einer hohen Partizipation im Klassenzimmer führen und die einzelnen Phasen des Lernprozesses unterstützen, zählen zu den Bildungsmedien. Was machen gute digitale Bildungsmedien aus? Welchen Qualitätsansprüchen müssen sie gerecht werden? Das Rezeptionsverhalten der Heranwachsenden ändert sich heutzutage ständig. Entsprechend unterliegen auch Bildungsmaterialien einem stetigen Wandel. Anstatt Overheadprojektor und Tafelkreide nutzen Schulen heute moderne Technik, die Interaktionen im Unterricht verstärkt und fördert. Getreu dem Motto "Bring Your Own Device" greifen Bildungseinrichtungen auf verschiedene Endgeräte zurück. Trotzdem orientieren sich moderne Medien strikt an den schulischen Leitlinien und beachten den individuellen Leistungsstand des Einzelnen. Durch binnendifferenziertes Material und einfache Sprache können sie außerdem Rücksicht auf verschiedene Lerntempi nehmen. Das bedeutet: Damit Bildungsmedien dem neuesten Stand der Didaktik entsprechen, sollten sie von Pädagogen und Experten mit dem nötigen Fachwissen erstellt sein. Als weiteres Qualitätsmerkmal spielt das Rechtliche eine große Rolle. Diesbezügliche Materialien sind juristisch geprüft und ohne Bedenken einsetzbar - auch wenn sie von Schülerinnen und Schülern genutzt werden. Wichtig ist zudem die Verankerung von Multimedia im Schulentwicklungskonzept. Können Sie konkrete Beispiele für besonders gute Bildungsmedien nennen? Als geeignete Option präsentieren sich gemeinnützige Lösungen wie die des FWU Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht. Neben über 8.000 teils interaktiven audiovisuellen Materialien in der kostenpflichtigen FWU-Mediathek bietet das Institut unter anderem mit dem kostenfreien Portal OER.schule sowohl pädagogischen Fachkräften als auch Heranwachsenden die Möglichkeit, kostenlos auf sogenannte freie Bildungsmedien zurückzugreifen, die von engagierten Lehrerinnen und Lehrern erstellt wurden. Versehen mit offenen Lizenzen erhalten solche Lern- und Lehrmaterialien im schulischen Kontext eine größere Bedeutung. Denn Open Educational Resources erlauben eine neue Art der Erstellung, Nutzung, Bearbeitung sowie Verteilung von Informationen. Pädagogische Fachkräfte können FWU-Medien kostenlos in ihrem kommunalen Medienzentrum erhalten - auch online. Welche Tipps kann man Lehrkräften geben, gute Bildungsmedien zu erkennen? Geeignete digitale Unterrichtsmedien halten sich an länderspezifische Lehrpläne und aktuelle schulische Standards, wodurch sie Pädagoginnen und Pädagogen Sicherheit bei der Verwendung geben. Dabei sollten entsprechende Medien ausschließlich für den schulischen Kontext konzipiert sein. Sie berücksichtigen das Urheberrecht und garantieren den Anwendern Rechtssicherheit. Außerdem entlasten sie Lehrbeauftragte, da sie neue, moderne Kommunikationskanäle öffnen und sich nicht auf bestimmte Hardware beschränken. Zudem erleichtern passgenaue Lehrmaterialien den Wissenserwerb von Schülerinnen und Schülern. Sie geben Anreize zur aktiven Teilnahme im Plenum, fördern Kreativität und funktionieren intuitiv. Was macht für Sie guten Unterricht aus? Welchen Stellenwert haben digitale Bildungsmedien im Unterricht? Kommunikative Rahmenbedingungen sowie ein sinnvolles Strukturieren des Unterrichts spielen für erfolgreiches Lernen eine große Rolle. Für den zielorientierten Austausch zwischen Lehrenden und Lernenden holen Lehrbeauftragte die einzelnen Heranwachsenden auf ihrem individuellen Leistungsstand ab. Technologische Neuerungen dienen dabei als Unterstützung, nicht aber als Ersatz für diese Prozesse. Die Digitalisierung öffnet neue Kommunikationskanäle, die im Unterricht ihre Verwendung finden können: Chatten im Netz, audiovisuelles Präsentieren des Gelernten oder digitale Zusammenarbeit an gemeinsamen Projekten sind nur einige der sich ergebenden Möglichkeiten. Dank technologischer Unterstützung lässt sich das Unterrichten fachspezifischer Inhalte vereinfachen, da komplexe Sachverhalte audiovisuell aufbereitet sind. Gute Bildungsmedien machen noch lange keinen guten Unterricht. Was brauchen Lehrkräfte, um Bildungsmedien zielführend im Unterricht einsetzen zu können? Nur Menschen können digitale Strukturen mit Inhalten füllen und ihnen so einen Mehrwert geben. Eine Interaktion zwischen Pädagoginnen und Pädagogen und Lernenden sollte daher auch zukünftig im Vordergrund stehen. Technische Neuerungen verschaffen Lehrbeauftragten dabei nur größere Freiräume, um den Lernerfolg des Einzelnen individuell zu fördern. So unterstützen sie die Wissensvermittlung über digitale Kommunikationskanäle, indem sie einen spielerischen Zugang zu komplexen Sachverhalten liefern. Pädagogen dürfen die fortschrittliche Technik also nicht als Gegner sehen, sondern als ein zukunftsweisendes Instrument, welches sie zum Vermitteln ihrer Inhalte verwenden. Doch ohne entsprechende konzeptionelle Vorbereitung und pädagogische Routine kann moderner Unterricht nicht funktionieren. Lehrerinnen und Lehrer müssen auf kommende Herausforderungen der Digitalisierung vorbereitet werden. Fortbildungen, die Distanz zwischen Theorie und Praxis überwinden, sind hierbei hilfreich. Wo bekommen Lehrkräfte qualitativ hochwertige und rechtssichere Bildungsmedien her? Öffentliche Einrichtungen wie das FWU Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht zeigen sich als sinnvolle Lösung. Schon jetzt ermöglichen sie deutschen Bildungseinrichtungen den Zugriff auf digitale, audiovisuelle Medien, die den analogen Unterricht unterstützen und wirksam ergänzen. Das gemeinnützige Institut bietet interaktive Materialien, die neuen pädagogischen Erkenntnissen entsprechen und so Anreize für das selbstständige Lernen schaffen. Dabei tragen Sequenzen, Arbeitsblätter sowie Bilder, Grafiken und kleinere Lernspiele zum Lernerfolg der Schüler bei. Im Medienangebot finden sich Themen, die beispielsweise aktuelle Umweltfragen aufgreifen, wie die Palmöl-Produktion oder gesellschaftlich relevante Probleme wie Mobbing und globale Disparitäten. Wie sieht für Sie der Unterricht der Zukunft aus? Statt bekannte Lernsettings beizubehalten und das Wissen nur digital zu konservieren, präsentieren sich interaktive, audiovisuelle Medien als zukunftsfähige Materialien für eine digitale Lernkultur. Sie helfen den Unterricht der pädagogischen Fachkräfte und Schüler einfacher, anschaulicher und angenehmer zu gestalten. In neuen Unterrichtsszenarien schaffen moderne Bildungsmedien sogenannte digitale Lernräume. Dadurch lernen sie unabhängig vom Aufenthaltsort — Zuhause mit eigenen Endgeräten oder in der Bibliothek mit einer Lerngruppe.

  • Fächerübergreifend
  • Sekundarstufe II

OER und Schule daheim – Chancen und Herausforderungen in der…

Blog

Dieser Blog-Beitrag fasst die Ergebnisse eines Webtalks zwischen drei Expertinnen und Experten für digitale Bildung mit Lehrkräften zusammen. Gemeinsam haben sie sich über die aktuelle Lage an den deutschen Schulen ausgetauscht, Erfahrungberichte aus den Ländern gesammelt sowie Chancen und Möglichkeiten von freien Bildungsmedien in dieser Zeit diskutiert.Vor den Osterferien wurden die Schulen in Deutschland recht kurzfristig aufgrund von COVID-19 für zunächst circa 3 Wochen geschlossen, in manchen Ländern sogar länger. Dies stellte Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern vor ungeahnte Herausforderungen. OER und Schule daheim - Chancen und Herausforderungen in der Corona-Krise Um im Rahmen eines Webtalks erste Erfahrungen zum Thema auszutauschen, diskutierten die Transferpartner für den Bereich Schule bei OERinfo (Christina König und Dr. Susanne Friz vom FWU Institut für Film und Bild ) zusammen mit dem Medienexperten André Hermes , Lehrer für Erdkunde und Sport am Gymnasium Ursulaschule in Osnabrück und Lehrbeauftragter am Institut für Geographie der Universität Osnabrück, mit betroffenen Lehrkräften und weiteren Interessierten über die Chancen und Herausforderungen in der Corona-Krise. Es ging dabei unter anderem um erste Erfahrungen zu Homeschooling, wie die Kommunikation mit Eltern und Lerngruppen läuft, welche Kommunikationsformen primär verwendet werden, wo die Schwierigkeiten liegen, welche zusätzlichen Angebote es im Netz gibt und wie freie Bildungsmedien helfen können. Erste Erfahrungsberichte aus den Ländern Die Diskussion ergab, dass die bisher gemachten Erfahrungen von Land zu Land und sogar von Schule zu Schule beziehungsweise von Klasse zu Klasse sehr unterschiedlich sind. Oft läuft es gut, aber nicht überall problemlos. Einige Länder und Schulen verfügen bereits über digitale Infrastrukturen , die für Homeschooling und E-Learning genutzt werden können, in anderen befinden sich diese erst im Aufbau . Aber auch bis dato vollkommen ausreichende Ressourcen stießen bald an ihre Grenzen: Innerhalb von wenigen Tagen sind die Nutzungszahlen der Server in einem nie dagewesenen Ausmaß angestiegen, sodass massiv ausgebaut werden musste. Anfangs mussten auch ganz profane Probleme gelöst werden: So hatten etwa nicht alle Schulen die E-Mail-Adressen ihrer Schülerinnen und Schüler beziehungsweise nicht alle Eltern hatten überhaupt eine E-Mail-Adresse. Dies erschwerte natürlich die erste Kontaktaufnahme. Gerade in der Grundschule haben nur circa ein Drittel aller Kinder einen Laptop oder ein Tablet zu ihrer Verfügung. Hier mussten die Materialien teilweise per Post zugestellt werden. Zwar haben Viele ein Smartphone, aber die Erfahrung zeigte, dass das Datenvolumen und der kleine Bildschirm für die Schularbeiten nicht ausreichen; oft können nicht einmal PDF-Dateien geöffnet werden. Wünschenswert wäre zumindest eine Schnittstelle , über die eine App die Daten von anderen Portalen als E-Mail-Ersatz abrufen könnte. Auch einen Drucker haben nicht alle zu Hause, um die hochgeladenen Materialien ausdrucken zu können. Unterschiedlich genutzte Kommunikationsmedien Trotzdem wurde aber, wie die Diskussion ergab, einiges auf die Beine gestellt, um die Defizite auszugleichen und vielfältige Lösungen zu finden. Dabei wurden unterschiedlichste Kommunikationsmedien eingesetzt: Sie reichten von Briefen über E-Mail, WhatsApp, Moodle, Padlet bis hin zu Videokonferenzen über Zoom. Lehrerinnen und Lehrer erstellten - oft recht witzige - Videos zum Unterrichtsstoff und posteten sie über die Schulserver oder YouTube. Unmengen von Materialien, Arbeitsblättern, Moodle-Kursen et cetera wurden hochgeladen, und ein Schulleiter produzierte sogar eine Dulsberg Late Night - Der digitale Schulhof , um die Schulgemeinschaft zu erhalten und zu stärken. Manch eine Lehrkraft kennt ihre Schülerinnen und Schüler jetzt im Schlafanzug und es gab Dankesbriefe an geduldige Eltern und engagierte Lehrkräfte. Alle Beteiligten des Webtalks konnten bestätigen, dass jeder versuchte, sein Bestes zu geben in diesen schwierigen und vorher völlig unvorhersehbaren Zeiten. Linktipps für "Schule daheim" Es gibt eine ganze Menge Hilfen und digitale Unterstützung im Netz. Diese reichen von Best-of-Materiallisten, konkreten Materialien und Unterrichtsfilmen zu bestimmten Fächern, Tipps für Online-Werkzeuge für den E-Learning-Unterricht bis zu kostenfreien Angeboten von Verlagen, Softwarefirmen und so weiter. André Hermes betreibt seit etwa 10 Jahren einen Newsletter (nicht nur) für sein Kollegium mit Verweisen auf Linksammlungen , Empfehlungen und Kurse, die auch zu Corona-Zeiten hilfreich sind. OERinfo hat zum Webtalk einige der Angebote im Netz in einer ausführlichen, kommentierten Linkliste zusammengefasst, die ständig aktualisiert und erweitert wird (siehe unten). Freie Bildungsmedien (OER) Praktisch für den digitalen Unterricht erweisen sich freie Bildungsmaterialien , sogenannte Open Educational Resources (OER). Dies sind Bildungsmaterialien jeglicher Art, die unter einer offenen Lizenz veröffentlicht werden, meistens unter einer Creative Commons Lizenz . Eine solche offene Lizenz ermöglicht den kostenlosen Zugang, die kostenlose Nutzung, Bearbeitung und Weiterverbreitung durch Andere. Viele Lehrkräfte sehen durchaus den Vorteil von OER, um Materialien passgenau für ihren Unterricht anzupassen und kollaborativ mit den Lerngruppen daran arbeiten zu können. Sie sind allerdings oft mit der Produktion von OER überfordert und unsicher bezüglich der lizenzrechtlichen Fragen . Weitere Fortbildungen und Hilfestellungen für Lehrkräfte zu dem Thema sind nötig. Es gibt zwar schon etliche Materialien von unterschiedlichen Stellen, aber keine zentrale Stelle für OER in Deutschland. Eine erste Anlaufstelle ist die Informationsstelle OERinfo , auf der umfassende Informationen zum Thema OER zur Verfügung stehen. Die Linkliste des Webtalks enthält auch ein 1x1 zu Open Educational Resources (OER). Fazit Trotz aller Herausforderungen in dieser Krisenzeit ergeben sich auch Chancen , die genutzt werden sollten. So ging ein "digitaler" Weckruf durch Deutschlands Schulen. Server wurden aufgerüstet, Software beschafft und Gelder für Laptops zu Hause bewilligt. Aber nicht nur an der technischen Front gab es eine Aufrüstung, auch im Bereich des digitalen Lernens hat sich einiges getan. So haben sich viele Lehrerinnen und Lehrer, die es vorher noch nicht in dem Umfange getan hatten, mit Online-Werkzeugen und Methoden für den E-Learning-Unterricht befasst. Diese Entwicklungen sollten unbedingt auch nach Corona beibehalten und fortgeführt werden. Darin waren sich im Webtalk alle einig.

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