Wenn das Referendariat startet und das Ungewisse wartet…

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Das Studium ist endlich nach x Hochschulsemestern, etlichen Klausuren und mehr oder weniger sinnvollen Seminaren geschafft – ein ordentlicher Anlass zum Feiern und Freuen! Doch die Freude währt nicht lange, denn als Lehramtsabsolventin weiß ich, dass der wirklich spannende Teil der Ausbildung noch bevorsteht – das Referendariat! Und das scheint sich mittlerweile auch schon herumgesprochen zu haben:

Wenn ich davon erzähle, dass ich bald ins Referendariat starte, stellt sich beim Gegenüber oft ein bemitleidenswerter Blick ein, sodann folgt die nett gemeinte, aber wenig überzeugend klingende Bemerkung, dass es bestimmt nicht so schlimm sein wird. Bei mir selbst wechselt die Gefühlslage je nach Tagesordnung zwischen Spannung, Vorfreude einerseits und Ungewissheit und Sorge andererseits. Einige Fragen kreisen mir immer wieder durch den Kopf, da das Referendariat von so vielen Faktoren und beteiligten Personen abhängig ist: Wie werden die Schülerinnen und Schüler sein? Komme ich mit den Fachleitern und den Kolleginnen und Kollegen klar? Wie gehe ich am besten auf Eltern zu?

Neben dieser Aufregung vor dem neuen und so wichtigen Lebensabschnitt steht auch jede Menge Organisatorisches an. Die Online-Bewerbung ist schnell erledigt. Versicherungswechsel und sonstiger Papierkram ist nervig, jedoch gut überschaubar. Das, was am meisten Stress bereitet, ist der bevorstehende Umzug und die Tatsache, dass man für 1,5 Jahre an einen Ort gehen muss, den man zugewiesen bekommt. Natürlich wusste ich das auch schon vor dem Lehramtsstudium und konnte mich lange darauf einstellen. Trotzdem fühlt es sich gerade so an, als ob ich aus meinem Leben zwangsweise herausgerissen werde. Leider betrifft es nicht nur einen selbst, sondern auch den Partner an der Seite, den man demnächst sehr viel seltener sehen wird.

Deshalb ist das Referendariat auch so vieles mehr als nur die Auseinandersetzung mit seiner neuen Lehrerrolle, es ist auch ein Spagat zwischen Erwartungen von außen und eigenen Wünschen und Vorstellungen. Es sind die Erwartungen der Fachleiter, der Schülerinnen und Schüler oder auch der Eltern, denen man sich stellen muss, ohne dabei sich selbst zu vergessen. Mal schauen, wie gut mir der Spagat gelingt...