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Barcamp: Schule neu denken – Speed-Dating mit Inhalt

Blog

Dr. Peter Kührt ist Lehrer an einer kaufmännischen Berufsschule in Nürnberg und unterrichtet Wirtschaftslehre, Sozialkunde und EDV bei Bankkaufleuten. Er hat am Barcamp #schuleneudenken teilgenommen und berichtet in diesem Blog-Beitrag von seinen Erfahrungen und ob er die Teilnahme eines Barcamps weiterempfehlen würde. Was ist ein Barcamp? Ein Barcamp ist ein Abenteuer, eine Black-Box. Leute treffen sich, um sich auszutauschen. Jeder, der will, bietet ein Thema an, eine Idee, ein Vorhaben, ein Frage. Daraus wird dann ein Session-Plan erstellt, welche Themen zu welchem Zeitpunkt in welchen Räumen angeboten werden. Hilfreich oder unnötig? Barcamps sind im Trend, aber auch umstritten. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind von dem Format begeistert, andere jedoch nicht. Ich selbst habe an zwei Offline-Barcamps teilgenommen und war eher enttäuscht. Die Session-Angebote hängen völlig von den Leuten ab, die jeweils am Camp teilnehmen. Es kann gut und interessant sein, aber auch das Gegenteil ist häufig der Fall. Auch die Diskussionen sind zufällig und vielfach auf einem sehr allgemeinen Niveau, da oft Leute dabei sind, die mit der Materie überhaupt nicht vertraut sind. Wenn man sich in einer Gruppe doch einmal auf eine gemeinsame Idee oder sogar ein gemeinsames Konzept geeinigt hat, ist es oftmals unbefriedigend, dass die Leute nach dem Barcamp einfach wieder auseinander gehen und es keine Nachhaltigkeit und keinen weiteren Arbeitszusammenhang gibt. Dies aber sollte bei dem " Flipped Barcamp #schuleneudenken " der Beauftragten der Bundesregierung für Digitalisierung Dorothee Bär völlig anders werden - und das wurde es auch! Es gab umfassende Informationen über den Ablauf des Barcamps sowie über die angebotenen Sessions und Impulsvideos , sodass man sich schon vorher in Ruhe entscheiden konnte, an welchen Sessions (jeweils acht Angebote in jeder der vier Sessionrunden) man das größte Interesse hatte und teilnehmen wollte. Das Mengenproblem mit 2.000 Personen sollte durch eine Zufallsauswahl von je zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmern in jeder Diskussionsgruppe gelöst werden. Man konnte also gespannt sein, wem man nach der Einwahl in die Session plötzlich am Bildschirm gegenüber saß: Schülerinnen oder Schülern, Lehrkräften, Eltern, jung, alt, Nord, Süd, Grundschule oder Uni... Ideen, Vorschläge und Konzepte Bereits im Vorfeld wurden auch die Erwartungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer abgefragt. Diese waren erfreulicherweise ziemlich einheitlich. Konkrete Umsetzungsideen: Konzepte für digitale Schule radikale Vorschläge für neue Lehrpläne viele tolle Ideen und Anregungen für die Implementierung digitaler Medien in den Unterricht Impulse zur Schulentwicklung: endlich raus aus dem wilhelminischen Zeitalter hin zur Schule des 21. Jahrhunderts realistische, umsetzbare Projekte und die eine oder andere inspirierende verrückte Idee Und dann ging es nach einer kurzen Einführung durch Video- und Konferenzeinspielungen auch schon los. Ich hatte mich für folgende Themen entschieden: Runde 1 : Projektlernen in einer Kultur der Digitalität Runde 2 : Wie kann Peer to Peer Lernen bei der Fortbildung von Lehrkräften unterstützen? Runde 3 : Wie können Schulen für das 21. Jahrhundert entwickelt werden? Runde 4 : Vor welchen Herausforderungen steht die Lehrkräfteausbildung und welche vielversprechenden Ideen und Konzepte gibt es? Und es lohnte sich! Die technische Abwicklung über die Zufallsauswahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und die Videokonferenzplattform "Bigbluebutton" (sehr praktisch: hier gibt es neben dem Bild noch einen gemeinsamen Notizzettel) funktionierte hervorragend. In allen Sessions gab es interessante Beiträge von Personen, die auf gleichem Niveau engagiert und themenzentriert diskutierten und ihre Erfahrungen austauschten. Hilfreich war dabei die Gruppenbegrenzung auf zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer. In der Regel waren es oft nur sechs bis acht Leute, die sich dafür aber umso intensiver austauschten. Fazit Man kann das Erlebnis Online-Barcamp insgesamt nur als sehr positiv einstufen. Es war das erste Barcamp, das ich spannend, kurzweilig, informativ und unterhaltsam fand. Und man hat die Hoffnung, dass die Veranstaltung nicht konsequenzlos bleibt, sondern ihre Ergebnisse doch irgendwie in weitere politische Überlegungen und Folgeveranstaltungen einfließen. Die Teilnahme an einem Online-Barcamp kann ich also nur empfehlen.

  • Fächerübergreifend

Mikro-Fortbildung – der digitale Pausen-Snack?

Fachartikel
5,99 €

Der Fachartikel beschreibt ein Konzept von (Mikro-)Fortbildungen für die Lehreraus-, -fort- und -weiterbildung in Form von unterschiedlichen medialen und pädagogischen Begleitpaketen, um den Unterricht der Zukunft zu gestalten. Ob schon länger um eine Digitalisierung des eigenen Unterrichts bemüht oder durch Corona urplötzlich dazu gezwungen – nahezu jede Lehrkraft in Deutschland, die sich stärker im Bereich digitaler Bildung engagieren möchte, fühlt sich oftmals als Einzelkämpferin , wenn sie digitale Elemente oder Sequenzen in ihren Unterricht integrieren möchte. Nicht nur die Einarbeitung in immer neue Programme und Tools wird zur Herausforderung und zum Zeitfresser, auch bei der Suche nach einer sinnvollen methodischen und didaktischen Umsetzung digitaler Lösungen steht man vielfach alleine da. Auch die Fortbildungsangebote von Landesbildungsanstalten oder Medienzentren können dieses Problem überwiegend nicht lösen. Zum einen kann man nicht jederzeit und unbegrenzt auf Fortbildungsveranstaltungen und nicht immer ist die Fortbildung auch zielführend und interessenadäquat, zum anderen verpufft das Gelernte regelmäßig, wenn es nicht sofort eingeübt oder verwendet werden kann. Wie sollten (Mikro-)Fortbildungen aussehen? Kleine, verdauliche, jederzeit verfügbare " digitale Fortbildungshäppchen " stehen daher auf der Wunschliste der Lehrkräfte in Deutschland ganz oben. Das ergab sowohl der Hackathon #wirfuerschule als auch das Barcamp #schuleneudenken, die im Juni 2020 von der Digitalbeauftragten der Bundesregierung durchgeführt wurden. Dies können Tutorials und Videos sein, die die Arbeit mit bestimmten Tools erklären. Digitale " Mikro-Fortbildungsangebote " können auch Erfahrungsberichte oder Handlungsanleitungen für den Unterricht beinhalten bis hin zu Online-Workshops oder Webinaren , in denen die Adressaten mit ihren konkreten Problemen vor Ort Beratung und Hilfe erfahren. Alle diese Angebote sollten im Idealfall orts- und zeitunabhängig sowie kostenfrei für alle Lehrkräfte, Schulen und Fächer zur Verfügung stehen. Ergänzt werden könnte dieses Angebot durch ein freiwilliges Angebot von Lehrkräften, die den Kolleginnen und Kollegen in regelmäßigen Abständen im Rahmen von offenen Sprechstunden oder Workshops mit Rat und Tat zur Seite stehen. Der größte Teil der Online-Angebote sollte niedrigschwellig , also für Anfängerinnen und Anfänger geeignet sein, um vorhandenen Ängsten zu begegnen. Die Tools sollten möglichst im eigenen Unterricht sofort anwendbar sein. Die Tutorials sollten inhaltlich komprimiert sein und maximal fünfzehn Minuten umfassen, damit sie gut in den hektischen Schullalltag oder die knappe Freizeit integrierbar sind. Der inhaltliche Schwerpunkt sollte nicht in der reinen Instruktion liegen, sondern darüber hinaus Impulse zum Ausprobieren, Diskutieren und Austauschen geben, zum Weitermachen und zur Entwicklung eigener Ideen motivieren. Zuletzt sollten die " Mikro-Snacks " Anstöße zum Experimentieren mit neuen, digitalen Lernumgebungen und Lernszenarien geben. Eine gute technische Ausstattung und noch so smarte Tools helfen nämlich nichts, wenn die Vorstellungen fehlen, wie diese Angebote pädagogisch sinnvoll in den Unterricht integriert und mit methodischem und didaktischem Mehrwert eingesetzt werden können. Merkmale von digitalen Mikro-Fortbildungen Zusammengefasst sind dies Niedrigschwelligkeit Verfasser und User auf Augenhöhe von Kolleginnen und Kollegen oder Schülerinnen und Schüler für Kolleginnen und Kollegen beziehungsweise Schülerinnen und Schüler anwendungsorientiert für Schule und Unterricht konkrete Handlungsanleitungen sofort ein- und umsetzbar methodische und didaktische Handreichungen und Empfehlungen. Ob Padlets, Tools für Videokonferenzen , Einlesen von QR-Codes, Präsentationssoftware, gemeinsame Notizbücher, Apps zum Lernen oder Programmieren bis hin zur Video- und Fotobearbeitung oder den Einsatz von Wikis – die möglichen Inhalte von digitalen Fortbildungsangeboten scheinen nahezu unendlich. Jede Lehrkraft kann aus der Vielzahl der Themen das herausgreifen, was sie gerade benötigt oder ausprobieren möchte. Und man erhält eine erste Orientierung und einen schnellen Einstieg, um Anfangsfrustrationen zu vermeiden und schnelle Praxiserfolge zu ermöglichen. Zudem kann die Lehrkraft in der Schule oder Zuhaue diese Infos und Anregungen auf die Weise aufnehmen und umsetzen, wie dies individuell am erfolgreichsten ist. Sinnvollerweise sollten die einzelnen Mikro-Fortbildungsangebote von Beginn an unter schulischen, methodischen, didaktischen, fachlichen und mediendidaktischen Verwendungsmöglichkeiten verortet werden. Daraus kann sich dann ein Fortbildungsangebot für ein ganzes Schuljahr, ein Fach- oder eine Fächerverbindung, ein Medienentwicklungsplan oder Medientag entwickeln. Denkbar wäre auch eine digitale Fortbildungsmatrix nach fachlichen und medialen Verwendungsmöglichkeiten. So könnte zum Beispiel ein Glaubwürdigkeits-Check für Internetseiten ein wichtiges Modul zur Erlangung von Medienkompetenz und digitaler Lesekompetenz darstellen, gleichzeitig jedoch im Politik-, Gesundheits- oder Religionsunterricht als Fahrplan einer strukturierten Quellenkritik dienen. Konkrete Beispiele für Fortbildungskonzepte Darüber hinaus zeigen die folgenden Beispiele , wie Mikro-Fortbildungen kreativ und motivierend als Bausteine der digitalen Kompetenzentwicklung eines Lehrer- oder Dozentenkollegiums eingesetzt werden können: Mini-Fortbildungen während der Mittagspause Kurzweilige Inputs mit Praxis- und Anwendungsbezug, starrer Zeitrahmen, kurzes Ausprobieren unter Anleitung, Weiterarbeit zuhause oder in Kleingruppen mit eigenen Inhalten für die eigenen Lerngruppen, Anwendung im eigenen Unterricht auf Basis der Eindrücke aus der Fortbildung. Mehr erfahren Digitaler Musterkoffer zum Download Auf der Seite finden Sie einen Fortbildungsbaukasten für ein ganzes Schuljahr mit 18 bis 36 Mikro-Workshops, die regelmäßig durchgeführt werden können, verschiedenste Themen aus den Bereichen Motivation, Tools, Technik und Didaktik. Alle Themen werden als "Appetizer" nur angerissen. Im Idealfall stehen zusätzlich Motivationsmedien zur institutionalisierten Schulentwicklung an anderen Bildungseinrichtungen (Handzettel für Interessierte, Info-Plakate, methodische Handreichungen und vieles mehr) zur Verfügung. Mehr erfahren Natürlich kann man die Mikro-Fortbildungen für Lehrkräfte auch im eigenen Unterricht oder in Schülerprojekten sinnvoll und zeitsparend einsetzen. So helfen zum Beispiel Handreichungen für die Bedienung von Kameras oder Videobearbeitungsprogrammen Lernenden genauso wie Lehrerinnen und Lehrern. Und damit die Erarbeitung von Expertenwissen (zum Beispiel die Erstellung von Erklärfilmen) bei Schülerprojekten nicht einfach nach Projektende verpufft, sollte man bei jedem größeren Projekt auch die Sicherung der erworbenen Kenntnisse und Erfahrungen anstreben. Auch solche digitalen Assets von Schülerinnen und Schülern (beispielsweise Handyvideo über den Videoschnitt mit Facebook oder die Handhabung des Mikrofons bei Straßeninterviews) können mit Erfolg in der Lehreraus-, -fort- und -weiterbildung eingesetzt und in das digitale Gedächtnis einer Schule eingereiht werden.

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  • Sekundarstufe II
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