Lehren und Lernen für die Zukunft

Fachartikel

Mit der Orientierung der Bildung am Leitbild der nachhaltigen Entwicklung werden neue Wege begangen, um die Lernenden auf das Leben und Wirtschaften im 21. Jahrhundert vorzubereiten.

Die Anforderungen an die Schule von heute sind hoch. Seit der Veröffentlichung der Ergebnisse internationaler Vergleichsstudien wie PISA/TIMSS und IGLU hat sich die Kritik am deutschen Bildungssystem verstärkt. Die unterschiedlichsten Interessen- und Gesellschaftsgruppen tragen ihre Ansprüche an Schulen heran und fordern neue Wege und Inhalte des Lehrens und Lernens. Zudem sind die Schülerinnen und Schüler, die zukünftig Wirtschaft, Politik und Kultur mitbestimmen, vor schwierige Aufgaben gestellt. Wie werden sie umgehen mit den Herausforderungen der Globalisierung, der Klimaveränderung, den sozialen Spannungen vor der eigenen Haustür, aber auch mit der Armut in vielen Ländern der Erde? Eine Antwort bietet die Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Bildung für nachhaltige Entwicklung - Was heißt das eigentlich?

Global denken - lokal handeln

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) führt Umweltbildung und entwicklungspolitische Bildung (Globales Lernen) in ein Konzept zusammen. Auf der Basis des Grundsatzes der Agenda 21 "Global denken - lokal handeln" werden Unterrichtsinhalte konzipiert, die an den Lebens- und Erfahrungswelten von Kindern und Jugendlichen ansetzen und sie davon ausgehend an globale Zusammenhänge und vernetzte Strukturen heranführen sollen. Zentral sind die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit Ökologie, Ökonomie und Soziales.

Partizipativer Unterricht

Dafür sind neue didaktische Ansätze notwendig, bei denen die Schülerinnen und Schüler an der Gestaltung und Auswahl von Unterrichtsthemen beteiligt sind und lernen, gemeinsam mit anderen Lösungen im Sinne der nachhaltigen Entwicklung zu erarbeiten.

Das Konzept der Gestaltungskompetenz

Vorbereitung auf Komplexe Aufgaben

Ziel der BNE ist die Entwicklung von Gestaltungskompetenz, einem Kompetenzbündel, das Kinder und Jugendliche befähigt, komplexe Aufgaben und Probleme jetzt und in der Zukunft zu bewältigen. Das Konzept der Gestaltungskompetenz wurde von Prof. Dr. Gerhard de Haan und Dr. Dorothee Harenberg im Rahmen des Schulmodellprogramms der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) "21" und des Nachfolgeprogramms Transfer-21 entwickelt und erprobt. Mittlerweile beteiligen sich über 2000 Schulen bundesweit an diesem Programm.

Die zehn Teilkompetenzen der Gestaltungskompetenz

  • Weltoffen und neue Perspektiven integrierend Wissen aufbauen
  • Vorausschauend denken und handeln
  • Interdisziplinär Erkenntnisse gewinnen und handeln
  • Gemeinsam mit anderen planen und handeln können
  • An Entscheidungsprozessen partizipieren können
  • Andere motivieren können, aktiv zu werden
  • Die eigenen Leitbilder und die anderer reflektieren können
  • Selbstständig planen und handeln können
  • Empathie und Solidarität für Benachteiligte und Unterdrückte zeigen können
  • Sich motivieren können, aktiv zu werden

Unterrichtsmaterial "Lehren und Lernen für die Zukunft" zum Download

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Sabine Preusser

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