Entwicklung eines Medienkonzepts als Prozess

Fachartikel

Damit das Medienkonzept erfolgreich sein kann, sollten Sie darauf achten, alle auch später Beteiligten einzubinden. Zudem finden Sie hier einige zentrale Hinweise.

Grundsätze für die Arbeit am Medienkonzept

Auf der Basis der Verständigung über die pädagogischen Ziele und Inhalte der Medienarbeit sollten bei den Arbeiten am Medienkonzept folgende Grundsätze beachtet werden:

  • Beteiligung möglichst vieler Kolleginnen und Kollegen, damit die Umsetzung des Konzepts auf eine breite Basis gestellt wird.
  • Berücksichtigung vieler Fächer, damit die curricularen Möglichkeiten, die sich dort ergeben (und teilweise schon in den Lehrplänen verankert sind), auch ausgeschöpft werden können.
  • Kontinuität über die Jahrgangsstufen, damit die angestrebten Kompetenzen aufeinander aufbauend entwickelt werden können.
  • Orientierung an den Aufgabenbereichen (oder ähnlichen Strukturierungen), damit alle wichtigen Aspekte der Medienkompetenz erfasst werden.
  • Altersgemäße Medienverwendung, damit auch außerschulische Medienerfahrungen eingebracht werden können.
  • Exemplarisches Vorgehen, damit die Auseinandersetzung mit den Medien und Themen auch auf andere Situationen übertragen werden kann.

Tipps für ein erfolgreiches Medienkonzept

Beispielhaftigkeit

Nicht jeder Unterricht mit Medieneinsatz muss in das Medienkonzept aufgenommen werden. Es sollten nur Einheiten aufgeführt werden, in denen zentrale, exemplarische Erkenntnissen erarbeitet oder Verfahren beziehungsweise Methoden eingeführt werden, auf die in späteren Zusammenhängen zurückgegriffen werden kann (etwa die Verwendung von MindMap-Technik oder angemessenes Vorgehen beim Recherchieren). Durch eine solche Zusammenstellung wird Transparenz bezüglich der zu erwartenden Kenntnisse und Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler hergestellt.

Geduld

Bei den vielfältigen und komplexen Anforderungen ist nicht zu erwarten, dass eine Schule ihre gemeinsam entwickelten Ziele unter den gegebenen Bedingungen auch auf Anhieb realisieren kann. Zudem verändern sich jedes Jahr die Rahmenbedingungen durch neue Klassen, neue Lehrerzuordnungen und auch neue Medienangebote. Daher ist ein Medienkonzept immer auf Weiterentwicklung angelegt und sollte, wie auch das Schulprogramm, durch Dokumentation und Evaluation begleitet werden.

Individualität

Die einzelne Schule muss jeweils für sich entscheiden, wie sie ihr Konzept versteht. Sie kann Inhalte und Methoden bezogen auf Fächer und Projekte in einem Schulcurriculum verbindlich vorschreiben, weil sie großen Wert auf Verlässlichkeit legt. Sie kann aber auch festlegen, welche Kompetenzen in bestimmten Jahrgangsstufen zu erreichen sind, und es den unterrichtenden Lehrpersonen überlassen, sich in jedem Jahr neu darauf zu verständigen, in welchem Fach und an welchem Thema sie die jeweiligen Ziele umsetzen und dadurch mehr Flexibilität gewinnen.

Checkliste

Aspekte im Medienkonzept

Zusammenfassend enthält ein nach diesen Grundsätzen gestaltetes Medienkonzept aufeinander bezogene Aussagen zu:

  • Zielen und Teilzielen, die mit dem Schulprogramm abgestimmt sind
  • bereits laufenden Maßnahmen zum Erreichen der (Teil-)Ziele
  • geplanten Maßnahmen zur Umsetzung weiterer (Teil-)Ziele
  • vorhandenen Qualifikationen im Kollegium (bezogen auf Medien und Methoden)
  • Fortbildungsbedarf bezogen auf weitere (Teil-)Ziele, geplante Fortbildungen
  • vorhandener technischen Ausstattung, einschließlich Wartung
  • erforderlichen Ausstattungsergänzungen bezogen auf geplante Maßnahmen

Arbeiten mit dem Medienkonzept

Planungshilfe

Die vorliegenden Medienkonzepte dienen den Schulen für ihre pädagogischen Planungen insgesamt. Sie werden darüber hinaus benötigt für die Ermittlung von Fortbildungsbedarf und Fortbildungsinhalten, die in zeitlicher Nähe zum Bedarf liegen. Und sie dienen der Ermittlung realistischer Anforderungen an die technische Ausstattung der Schulen und an die Anpassung der räumlichen Bedingungen.

Ausstattungsbedarf

Auf der Basis der Medienkonzepte formulieren und begründen Schulen ihren Bedarf an technischer Ausstattung. Diese Planungsdaten dienen den Kommunen als Grundlage für ihre kommunalen Medienentwicklungspläne.

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